Tag: Thron

  • Nachrichten 05.12.2017

    Nachrichten 05.12.2017

    Bukarest: Der frühere König Rumäniens Michael I. aus dem Haus Hohenzollern-Sigmaringen ist heute in seiner Schweizer Residenz gestorben. Der ex-Monarch erlag im Alter von 96 Jahren einem Krebsleiden. Mihai war der letzte von vier Souveränen der deutschstämmigen Dynastie Hohenzollern-Sigmaringen, deren erster Vertreter Karl I 1866 den Bukarester Thron bestieg und das moderne Rumänien aufgebaut hat. Mihai der I wurde am 25. Oktober 1921 im Karpatenort, geboren, den rumänischen Thron bestieg er 1940, nachdem sein Vater Karl der II auf die Thronfolgerechten verzichsten musste. Am 23. August 1944 ließ er den mit Hitler verbündeten Regierungschef, Marschall Ion Antonescu, verhaften, erklärte Deutschland den Krieg und stellte Rumänien an die Seite der Allierten. Diese Entscheidung ermöglichte Rumänien, bei den Nachkriegsverhandlungen eines der 1940 verlorenen Gebiete, Nordsiebenbürgen, zurückzugewinnen und tausende Menschenleben zu retten. Drei Jahre später wurde er von den Kommunisten zum Abdanken gezwungen. Bis zum Sturz des Kommunismus lebte König Michael im Schweizer Exil. Der Sarg des ehemaligen Monarchen soll nach Sinaia, in den Ehrensaal des Schlosses Peleş zur öffentlichen Aufbahrung gebracht werden, dann soll er zur öffentlichen Trauerfeier in den Thronssal des Königspalastes in Bukarest gestellt werden. König Michael I soll in der Königsgruft der Kathedrale von Curtea de Argeş, im Süden des Landes, beigesetzt werden. Mehr über das Leben und die Persönlichkeit von Michael I erfahren Sie später im Journal.




    Bukarest: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis kommt am Dienstag mit den Botschaftern der EU-Staaten in Bukarest zu Gesprächen zusammen. Das Treffen wird von der estnischen Botschaft organisiert. Estland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Laut der rumänischen Präsidialverwaltung, soll dabei über die jüngsten innenpolitischen Entwicklungen diskutiert werden. Auf der Gesprächsagenda stehen zudem Themen in Bezug auf die bevorstehende Tagung des Europäischen Rates wie die europäische Sicherheit und die Sozialpolitik der Europäischen Union. Einen Themenschwerpunkt dürfte dabei auch der Ausstieg Londons aus der EU bilden.




    Brüssel: Der rumänische Aussenminister Teodor Meleşcanu beteiligt sich am Dienstag und Mittwoch in Brüssel am NATO-Außenrat. Laut einer Mitteilung des Außenministeriums, findet das Treffen in Vorbereitung des NATO-Gipfels statt, der für Juli 2018 geplant wird. Der Themenschwerpunkt liegt auf der jüngsten Entwicklung der Sicherheitslage und deren Auswirkungen für die nordatlantische Allianz sowie dem Kampf gegen den Terrorismus. Erwartet wird zudem ein Meinungsaustausch über die sogenannte Politik der offenen Tür und neue Möglichkeiten zur Unterstützung der NATO-Beitrittskandidaten. An Gesprächen beteiligt sich auch der US-Außenminister Rex Tillerson. Zum Auftakt des Treffens versicherte Tillerson den US-Verbündeten, dass sich Washington nach wie vor für die Sicherheit Europas engagieren wird.




    Sport: Bei der WM in Deutschland trifft heute die rumänische Handball-Nationalmannschaft auf Spanien. Am Sonntag setzte sich Rumänien mit 31 zu 28 gegen Slowenien durch, am Samstag hatten die rumänischen Handballerinnen gegen Paraguay 29-17 gewonnen. In der Gruppe A treffen heute auch Slowenien auf Angola und Frankreich auf Paraguay. Spanien gilt mit 4 Punkten als Gruppenführer, gefolgt von Rumänien ebenfalls mit 4 Punkten aber wenigeren geschossenen Toren, Frankreich und Slowenien jeweils mit zwei Punkten, Angola und Paraguay mit 0 Punkten. Die ersten vier Teams steigen ins Achtelfinale ein. Bei der letzten WM gewann Rumänien vor zwei Jahren die Bronzemedaille. Die rumänische Mannschaft gilt als die einzige, die sich an allen Auflagen der WM beteiligt hat.

  • Der letzte Souverän Rumäniens ist tot

    Der letzte Souverän Rumäniens ist tot

    Schwerkrank, im Alter von 96 Jahren, wurde er mit zwei ernsten Krebsformen diagnostiziert, Leukämie und Hautkrebs. Somit sah er sich 2016 gezwungen sich zugunsten der Kronprinzessin Margareta, Inhaberin der Krone, aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen. Der Gesundheitszustand hat dem Souverän nicht gestattet, letztes Jahr im Kloster Curtea de Argeş an der Beerdigung seiner Ehegattin Ana von Bourbon-Parma teilzunehmen, die im Alter von 92 Jahren gestorben ist. Die beiden haben 1948 geheiratet und bildeten das langlebigste königliche Ehepaar in der Geschichte Rumäniens. Außer der Prinzessin Margareta, hatten sie vier Töchter: Elena, Irina, Sofia und Maria. Cousin der Königin Elisabeth II Großbritanniens, war Mihai der letzte von vier Souveränen der deutschstämmigen Dynastie Hohenzollern-Sigmaringen, deren erster Vertreter Karl I 1866 den Bukarester Thron bestiegen und das moderne Rumänien aufgebaut hat. Damals wurde Karl I am 10. Mai zum Herrscher verkündet und nach Eroberung der Unabhängigkeit 1881 zum ersten König Rumäniens gekrönt. Mihai wurde 1921 in Sinaia geboren und war der Sohn von König Karl II und Königin Elena. Er war Nachfolger der britischen königlichen Familie, der russischen Zarenfamilie sowie der Habsburger.

    Mihai I. bestieg den rumänischen Thron zum ersten Mal formell als Sechsjähriger, nach dem Tod seines Großvaters Ferdinand im Jahr 1927. Kronprinz Karl hatte wegen seines Lebenswandels 1926 zugunsten seines Sohnes auf die Thronfolgerechte verzichten müssen. Ein Regentschaftsrat, gebildet aus drei Personen, führte in dieser Zeit de facto die Regierungsgeschäfte. Karl II. kehrte am 6. Juni 1930 aus seinem Exil in Paris nach Rumänien zurück und bestieg den Thron. Michael pflegte allerdings eine schwierige Beziehung zu seinem Vater, der sich von seiner Mutter scheiden ließ und diese gezwungen hatte, das Land zu verlassen. Er regierte bis zum 6. September 1940, als Mihai I. erneut zum König ausgerufen wurde, nachdem in der Regierungszeit von Karl wichtige Gebietsverluste erfolgten und das Vertrauen in die politischen Parteien des Landes wiederhergestellt werden musste. Mihai I. wurde de jure wieder König, die tatsächliche Regierungsgewalt besaß aber der General Ion Antonescu, Anführer der faschistischen Eisernen Garde (rum. Garda de Fier). Michael I. spielte zwar eine sekundäre Rolle in der Regierungspolitik, erfreute sich jedoch eines großen Vertrauens seitens des rumänischen Volkes. Ab dem Ende des Jahres 1941 kam es zu zunehmenden Spannungen zwischen dem Monarchen und dem Marschall Antonescu. Am 23. August 1944 entließ König Michael I. Antonescu aus dem Amt und ließ diesen verhaften. Rumänien wechselte die Seiten, beendete das Militärbündnis mit Deutschland und nahm infolgedessen an der Seite der Alliierten am Krieg teil.


    Diese Entscheidung ermöglichte Rumänien, bei den Nachkriegsverhandlungen eines der 1940 verlorenen Gebiete, Nordsiebenbürgen, zurückzugewinnen und tausende Menschenleben zu retten. Am 30. Dezember 1947 wurde Michael I. von der herrschenden Kommunistischen Partei zum Abdanken und ins Exil, zuerst nach Großbritannien und dann in die Schweiz gezwungen. Mihai verliert die rumänische Staatsbürgerschaft und während der kommunistischen Zeit Rumäniens verbietet man ihm in die Heimat zurückzukehren. Er unterstützte die Handlungen des Rumänischen Nationalkomitees, das als Exilregierung vorgestellt, allerdings niemals von den westlichen Demokratien anerkannt wurde. Der Souverän konnte erst nach der antikommunistischen Revolution von 1989 wieder nach Rumänien kehren, als er seine rumänische Staatsbürgerschaft und einen Teil seiner Eigentümer wiedererlangte. König Mihai hat als Sonderbotschafter den Beitritt Rumäniens zur Nato 2004 und zur EU 2007 vor den großen Kanzleien unterstützt.

  • Nachrichten 08.08.2016

    Nachrichten 08.08.2016

    BUKAREST: Seine königliche Hoheit, Michael I. von Rumänien, wird der Bestattungszeremonie seiner verstorbenen Gattin, Königin Ana, aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben. Ein Team aus fünf Ärzten habe ihm dies empfohlen, hei‎ßt es in einer Mitteilung des Rumänischen Königshauses. Während der Bestattung soll Michael I. gemeinsam mit Freunden und Nahestehenden in seiner Schweizer Residenz verweilen. An der Zeremonie werden laut Mitteilung die Kronprinzessin und offizielle Nachfolgerin Michaels, Margarita, Prinz Radu, Prinzessin Elena, seine Exzellenz Herr Alexander Philips Nixon, Prinzessin Sofia, Prinzessin Maria, Herr Nicolae Medforth-Mills sowie Fräulein Elisabeta Maria Biarneix teilnehmen. Auch mehrere Vertreter ausländischer Königshäuser haben ihre Teilnahme bestätigt. Die komplette Teilnehmerliste soll am Donnerstag veröffentlicht werden. Die Bestattungszeremonie von Königin Ana von Rumänien wird am Samstag im südrumänischen Curtea de Argeş stattfinden, wo sich die Grabstätte der rumänischen Königsfamilie befindet. Der 94-jährige, selbst schwerkranke, Michael hatte seine Ehefrau täglich in der Schweizer Klinik besucht, in der sie vor einer Woche einem Krebsleiden erlag.



    BUKAREST: Die Bukarester Notenbank hat für Ende 2016 eine Inflationsrate von –0,4% errechnet – etwas niedriger als die 0,6%-Prognose vom Monat Mai. Die Informationen präsentierte der rumänische Notenbankchef, Mugur Isarescu, am Montag in seinem Jahresquartalsbericht. Für Ende des Jahres 2017 geht die Zentralbank von einer Inflation von 2% aus, ebenfalls im Rückgang verglichen mit der Mai-Prognose. Für 2018 könnte die Inflation die eingeschätzten 2,5% übersteigen, so Mugur Isarescu.



    BUKAREST: Die Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei und der Partei Allianz der Liberalen und Demokraten, Liviu Dragnea und Calin Popescu-Tariceanu, haben am Montag über einen möglichen Misstrauensantrag gegen das parteilose Regierungskabinett des Ministerpräsidenten Dacian Ciolos diskutiert. Dragnea wirft dem Regierungskabinett vor, dass nach der Novellierung des Steuergesetzbuches, die Kriegsveteranen und die Witwen von Kriegsveteranen illegale Steuern entrichten müssen. Tariceanu behauptet seinerseits, dass die Regierung die laufenden Probleme Rumäniens lösen und keine langfristigen Strategien planen sollte. Ministerpräsident Dacian Ciolos hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, dass das Steuergesetzbuch novelliert werden musste, weil es viele unklare, mehrdeutige Normen enthalten hätte. Die Sozialdemokratische Partei und die Partei Allianz der Liberalen und Demokraten waren Allierte in der Koalitionsregierung des Sozialdemokraten Victor Ponta, der im November 2015 nach starken Stra‎ßenprotesten gegen die Korruption zurückgetreten war.



    BUKAREST: Das Internationale Festival des Unabhängigen Films Anonymus” ist am Montag in der Ortschaft Sfantu Gheorghe im Donaudelta eröffnet worden. Ehrengast der diesjährigen Auflage des Festivals ist der südkoreanische Regisseur Park Chan-wook. Eine Woche lang werden bei Anonymus“ mehr als 350 Streifen aus 33 Ländern vorgeführt; darunter auch die rumänischen Produktionen Sieranevada“ von Cristi Puiu und Hunde“ von Bogdan Mirica, in diesem Jahr in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Beim Filmfestival Anonymus“ entscheidet das Publikum per Abstimmung, wer die Trophäen für den besten abendfüllenden Spielfilm und für den besten Kurzfilm erhält.