Tag: Tierwelt

  • Nationalpark Semenic-Cheile Caraşului: der perfekte Ort für Wanderung und Abenteuer

    Nationalpark Semenic-Cheile Caraşului: der perfekte Ort für Wanderung und Abenteuer

    Der Park erstreckt sich auf einem Areal von über 36 000 Hektar, vom nördlichen Kamm des Aninei-Gebirges bis zur Ostseite des Semenic-Gebirges. Der Nationalpark weist eine typische Karst- und Waldlandschaft auf und zeichnet sich durch den 300 Jahre alten, einzigen Buchen-Bannwald Europas aus. Zum Nationalpark gehören die Naturschutzgebiete Caras-Klamm (Cheile Carașului), die Caras-Quellen (Izvoarele Carașului), sowie Tropfstein- und andere Höhlen.

     

    Die Caras-Klamm ist eine der längsten, wildesten und schönsten auf Landesebene, mit einer reichen Pflanzen-und Tierwelt, mit vielen Höhlen zu denen man teilweise nur unter Wasser Zugang hat, mit fast senkrechten Kalksteinwänden und den sogenannten „Kesseln“ an der oberen Caras. Eine der schönsten Höhlen in dieser Zone, mit vielfältigen Formationen ist die Tropfsteinhöhle von Comarnic. Im Nationalpark Semenic-Carasklamm wurden 20 archäologische Fundorte entdeckt.

     

    Es gibt touristische Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 130 kg, auf denen man verschiedene touristische Attraktionen besuchen kann, wie z. B. die Avenida, die Comarnic-Höhle, Wasserfälle, Themenwege und die Caraş-Schlucht. Nicht zuletzt kann man auch eine Fahrradtour unternehmen, wie Nicolae Ifca, der Direktor des Parks, sagte: „Im Nationalpark Semenic – Cheile Carașului haben wir einen Radweg eingerichtet, der Reșița beginnt und führt bis zur Comarnic-Höhle, wo er etwa 12 Kilometer lang ist. Bis wir die Comarnic-Höhle erreichen, gibt es einige weitere touristische Attraktionen wie Wasserfälle. Vor der Comarnic-Höhle, etwa einen Kilometer entfernt, befindet sich der Sumbrac-Wasserfall, der durch die Ablagerung von kalkhaltigem Tuffstein entstanden ist, sozusagen eine Art Bigăr-Wasserfall, der bei den Leuten vielleicht beliebter ist, also etwa die gleiche Form hat, aber kleiner ist, 6 Meter hoch.

     

    Dann erreichen wir die Comarnic-Höhle, natürlich mit dem Fahrrad. Wenn Sie sie besuchen wollen, besuchen Sie sie! Wenn nicht, können Sie noch 4 km weiterfahren, wo der Weg im Wesentlichen endet und wir einen der beeindruckendsten Bäume des Semenic-Nationalparks erreichen, nämlich den Sequoia Dendro Giganteea, von dem wir nicht genau wissen, wie er entstanden ist, aber er wurde sicherlich hergebracht, denn es ist ein Baum, der ursprünglich aus Amerika, aus Kalifornien, stammt und sich in einer Höhe von etwa 600 Metern sehr gut entwickelt hat. Zurzeit ist er etwa 45 Meter hoch und hat einen Umfang von 5,70 Metern und einen Durchmesser von 80-81 Metern, so ungefähr. Von hier aus fahren wir zurück zum Ausgangspunkt nach Resita.“

     

    Hier befindet sich auch der größte jahrhundertealte Buchenwald in Europa. Wir haben auch erfahren, dass der Stausee Izvoarele Nerei seit 2017 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Einladung ist ausgesprochen, bis zum nächsten Mal wünschen wir Ihnen eine gute Reise und gutes Wetter!

  • Schwanzmeise zur Vogelart des Jahres 2022 gekürt

    Schwanzmeise zur Vogelart des Jahres 2022 gekürt





    In der engeren Auswahl standen noch die Singdrossel (Turdus philomelos) und der Grünspecht (Picus viridis), doch die meisten Stimmen der rumänischen Vogelliebhaber erhielt die Schwanzmeise. Deren wissenschaftliche Bezeichnung Aegithalos caudatus setzt sich aus dem griechischen Wort aigithalos für Meise und der lateinischen Ableitung von cauda (Schwanz) zusammen. Es handelt sich um einen Singvogel aus der Sperlingsfamilie, der eben durch den langen Schwanz im Vergleich zum kleinen und rundlich-kugeligen Körper auffällt. Er misst nur 13–15 cm in der Länge und wiegt kaum mehr als 10 Gramm. Das Gefieder ist schwarz auf der Rückenseite und wei‎ß mit grauen und rosafarbenen Schattierungen auf der Bauchseite. Die Schwanzmeise hat schwarze Fü‎ße und auch der schwarze Schnabel ist ist mit 6 bis 7 Millimetern Länge kurz und fein.



    Die Schwanzmeise ist in nahezu ganz Europa verbreitet und lebt auch im Nahen Osten und in den asiatischen Regionen mit gemä‎ßigtem Klima bis einschlie‎ßlich fernöstlicher Länder wie Japan. Die Gesamtpopulation des Vogels wird auf 40–75 Mio. Exemplare geschätzt, wovon allein in Europa 8–15 Mio. leben. In Rumänien ist der Vogel im ganzen Land anzutreffen, die Population beziffert sich hier laut Experten auf 300–500.000 brütender Paare. Die Schwanzmeise zieht isolierte Habitate fern der menschlichen Einwirkung vor und lebt meistens in dichten Wäldern; nur selten kann man sie in Parks oder Gärten sichten, wenn sie am Boden oder in Sträuchern nach Nahrung sucht.



    Meistens ernährt sich die Schwanzmeise von Insekten, doch im Spätherbst und im Winter ist sie auch auf Früchte, Körner und Knospen angewiesen, solange sie noch verfügbar sind. Aus diesem Grund füllen Volontäre des Ornithologenverbandes und andere Vogelliebhaber die Futterspender im Winter mit Apfelscheiben und Walnusskernen. Für Vogelbeobachter bringt das auch die Möglichkeit und Genugtuung, seltene oder scheue Arten zu sichten und zu fotografieren.



    Die Schwanzmeise baut sich ovale Nester aus Moos, die sie an der Au‎ßenseite mit Flechten abdeckt, die auch zur Tarnung dienen. Die Paarungszeit beginnt Mitte März und hält bis Mitte Juni an. Die Eier werden allein vom Weibchen gebrütet, die Küken werden allerdings von beiden Elternteilen gefüttert, wobei auch Küken aus früheren Jahrgängen sowie erwachsene Exemplare, die nicht brüten, mithelfen. Dieses hilfsbereite Gruppenverhalten trägt erheblich zu höheren Überlebenschancen der Küken bei, die schon zwei Wochen nach dem Schlüpfen flügge werden. Doch auch nachdem sie das Nest verlassen, werden die Küken von den Eltern und anderen erwachsenen Exemplaren der Gruppe weiterversorgt.

  • Welt-Wildtier-Tag:  Meerestiere besonders schutzbedürftig

    Welt-Wildtier-Tag: Meerestiere besonders schutzbedürftig

    Die Vereinten Nationen haben den 3. März als Welt-Wildtier-Tag erklärt. Der 3. März ist nämlich der Tag, an dem das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tieren und Pflanzen unterzeichnet wurde. Ungefähr 38.700 Tier- und Pflanzenarten stehen derzeit unter seinem Schutz. Dieses Jahr steht der Welt-Wildtier-Tag im Zeichen der Meerestiere. Adriana Trocea, Brand Manager bei World Wide Fund Rumänien, bringt uns mehr Einzelheiten zum Thema:



    Mehrere NGO und Unternehmen haben beschlossen, vorübergehend auf die Wildtier-Repräsentation in ihren Logos zu verzichten. WWF Rumänien hat sich diesem Trend angeschlossen und zum ersten Mal seit der Gründung der Organisation vor 60 Jahren auf den Pandabär in ihr Logo verzichtet. Es ist eine Initiative, die darauf hinweist, dass die Natur und die Wildtiere in Gefahr sind und im besorgniserregenden Tempo verschwinden. Gleichzeitig stellt die genannte Geste ein Engagement dieser Unternehmen und NGO dar, die sich dadurch verpflichten, alles Mögliche zu tun, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen.“




    Anlässlich des Welt-Wildtier-Tages verschwanden der Pandabär, der Braunbär, der Löwe, die Möwe, der Adler, die Biene und viele andere Wildtiere aus den Logos bekannter Marken in Rumänien. Glücklicherweise sind diese Tierarten noch nicht verschwunden, doch sie sind stark vom Aussterben bedroht. NGO und Unternehmen vereinen ihre Kräfte, um darauf hinzuweisen, dass die Wildtier-Bevölkerung der Welt in den letzten 50 Jahren bereits um zwei Drittel geschrumpft ist. In Bezug auf die in Rumänien lebenden Wildtiere, die vom Aussterben bedroht seien, sagte uns Adriana Troncea Folgendes:



    Es leben sehr viele vom Aussterben bedrohte Tierarten in Rumänien. Auch viele Pflanzenarten sind gefährdet. WWF bemüht sich, die Stör-Population in der Donau oder die Wisente-Bevölkerung in den Karpaten zu schützen und zu erhalten und ihre Lebensräume wiederherzustellen. Wir versuchen auch die aus verschiedenen Gründen verwaisten Bärenjungen zu schützen. Das sind nur ein paar für Rumänien wichtige Tierarten, für dessen Erhaltung wir uns hierzulande stark einsetzen. Wildtierarten sind rückgängig — das zumindest besagt der Living Planet Report, laut dem in den letzten 50 Jahren die Wildtierpopulation weltweit um zwei Drittel zurückgegangen sei. Die Ursachen dafür sind ganz vielfältig — die Zerstörung des Lebensraums der Wildtiere, die Wilderei, die Art und Weise, in der wir die Naturressourcen verbrauchen oder unsere Nahrung erzeugen — das alles trug zur heutigen Lage bei. Das ist auch in Rumänien ersichtlich, im Hinblick auf einige Tierarten. Den Stören in der Donau zum Beispiel wurde der Lebensraum stark eingegrenzt. Und auch ihr Fortpflanzungshabitat wurde zerstört.“




    Gegründet im Jahre 1961, ist der WWF eine Naturschutzorganisation, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt in mehr als 100 Ländern, darunter auch Rumänien, einsetzt. Um auf den katastrophalen Niedergang der Natur hinzuweisen, entfernt der WWF am Weltnaturschutztag zum ersten Mal in seiner Geschichte den ikonischen Panda aus seinem Logo. Die Bemühungen zur Erhaltung der Panda-Population beginnen allmählich Früchte zu tragen. Die Panda-Population hat sich nämlich in den letzten 50 Jahren fast verdoppelt.

  • Biodiversität in Gefahr: rumänischer Groppenbarsch vom Aussterben bedroht

    Biodiversität in Gefahr: rumänischer Groppenbarsch vom Aussterben bedroht

    Der Groppenbarsch ist ein kleiner flussbewohnender Barsch, der in Mittelrumänien nördlich der Donau, im Flusssystem des Argeș und seiner Nebenflüsse als endemische, also nur hier verbreitete Art anzutreffen war. Inzwischen ist sein Lebensraum auf einen kleinen Abschnitt des Flusses Vâlsan beschränkt. Der Groppenbarsch gilt als lebendes Fossil — es wurde nämlich nachgewiesen, dass er schon seit 65 Millionen Jahren, also seit der Zeit der Dinosaurier auf der Erde lebt.



    Die Fischart wurde allerdings vor kurzem von einer Fischkundler-Gruppe in einem Bergfluss im höchsten Gebirge Rumäniens, Făgăraş (Fogarasch), gesichtet und selbstverständlich auch gefilmt. Das kündigte der Bergsteiger und Umweltaktivist Alex Găvan an. Alex ist Mitglied der Gruppe, die sich für die Rettung der Fischart aktiv einsetzt. Er sagte Folgendes dazu:



    Wir konnten erneut bestätigen, dass der Groppenbarsch nicht ausgestorben ist. Die Bestätigung kommt nach vielen Jahren, in denen sein Fortbestehen in Frage gestellt wurde. Die von uns aufgenommenen Bilder sind vermutlich die ersten Videoaufnahmen von einem Groppenbarsch. Es gab schon Fotos von der Fischart, aber noch keine Videoaufnahmen. Der Groppenbarsch ist nachtaktiv, das muss in diesem Zusammenhang betont werden. Während des Tages versteckt er sich unter Steinen. Wir haben ihn zufällig gefunden, wir suchten nicht danach. Meine Kollegen Andrei Togor und Marcus Drimbea sind ebenfalls Mitglieder im Groppenbarsch-Rettungsteam. Sie haben ihn entdeckt. Ich lebte als Kind im Vâlsan-Tal, im Fogarascher Gebirge. Und eben in diesem Bergfluss findet man noch dieses lebende Fossil, den Groppenbarsch, den es seit 65 Millionen Jahren auf der Erde gibt. Der Groppenbarsch ist die einzige Tierart auf Erden, die die Bezeichnung unseres Landes in seinem Namen trägt — denn der lateinische Namen der Spezies ist Romanichthys valsanicola.“




    Der Groppenbarsch hat eine Länge von 10–12 cm. Er wurde 1956 von einem Biologie-Studenten, Nicolae Stoica, in einem Bergfluss in den Karpaten entdeckt. Inzwischen ist sein Lebensraum auf einen kleinen Abschnitt des Flusses Vâlsan beschränkt, was unter anderem auf die verschiedenen Arbeiten entlang der Bergflüsse zurückzuführen ist. Man hatte schon befürchtet, die Fischart sei verschwunden. Alex Găvan brachte mehr Einzelheiten zum Thema:



    Der Groppenbarsch gilt offiziell als seltenste Fischart in Europa, laut manchen Fachleuten sogar in der Welt. Es kommen nur noch einige zig Exemplare vor. Wir entdeckten 12 innerhalb von 10 Jahren. Rumänien verabschiedete vor 10 Jahren die Landesstrategie für Artenvielfalt. Dadurch engagierte es sich gegenüber der EU, die drei vom Aussterben bedrohten Tierarten zu retten. Gemeint waren der Groppenbarsch sowie der Huchen, auch Donaulachs genannt, und eine Vogelart, und zwar die Gro‎ßtrappe. Doch 10 Jahre später, also 2019, stellten wir fest, dass bis dahin nichts in dieser Hinsicht unternommen wurde. Die drei Spezies sind nach wie vor vom Aussterben bedroht!“




    Der Umweltaktivist Alex Găvan und sein Team schlugen einen Plan für die Rettung des Groppenbarsches vor. In diesem Zusammenhang sei es besonders wichtig, die bestehenden Umweltgesetze einzuhalten. Darüber hinaus soll ein Zentrum zur Forschung und Fortpflanzung des Groppenbarsches direkt im Vâlsan-Tal gegründet werden. Auch die Flusstäler der drei Bergflüsse, die vor 60 Jahren als Lebensraum des Groppenbarsches bekannt waren, sollen umweltfreundlich nachgestaltet werden. Die Ortsbewohner sollen in die Rettungsma‎ßnahmen miteinbezogen werden. Denn die lebende Fossile ist eine Attraktion für die Naturliebhaber, also könnten dadurch mehr Touristen in die Region einreisen.

  • Reservat im Ţarcu-Gebirge: Auswilderung von Wisentherden

    Reservat im Ţarcu-Gebirge: Auswilderung von Wisentherden

    Die Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) und Rewilding Europe starteten vor gut 6 Jahren ein weitreichendes Projekt zur Auswilderung von Wisentherden in den Südwestkarpaten. Als Lebensraum für die Wisente wurde das Țarcu-Gebirge ausgewählt, ein Natura-2000-Schutzgebiet mit einer wunderschönen Landschaft und eher hügeligen Bergen mit weichen Hängen. 59.000 Hektar stehen den Wisenten dort zur Verfügung. Die letzten Tiere, die hier in freier Wildbahn lebten, sind vor etwa 200 Jahren ausgestorben. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, die Tierart wiederzubeleben. Auch im Gebirge Poiana Ruscă, in der Nähe der Ortschaft Densuş, sollen Wisente ausgewildert werden. Bis 2020 geht die Finanzierung eines EU-Projekts zur Wiederbesiedlung der zwei Regionen mit Wisenten. Mehr Einzelheiten dazu lieferte Bianca Ştefănuţ, die PR-Beauftragte bei WWF Rumänien:



    Die insgesamt 73 Wisente, die hierher gebracht wurden, stammen aus verschiedenen Zuchtstationen, Zoos und Wildparks in Europa. 59 Wisente leben derzeit in der Umgebung vom Ţarcu-Gebirge, weitere 14 fanden einen Lebensraum im Gebirge Poiana Ruscă, in der Nähe der Ortschaft Densuş. In freier Wildbahn leben im Moment etwa 50 Wisente. Dieses Jahr kam ein weiterer Transport an — am 20. Juni. Weitere 7 Wisente wurden nach Armeniş gebracht. Die Rangers, die das Gehege regelmä‎ßig besuchen, sahen bei Armeniş 5 Wisent-Kälber. Vermutlich sind es sogar mehr. Weil sie in freier Wildbahn leben und ihnen eine weite Fläche zur Verfügung steht, ist es schwierig, alle Wisent-Gruppen zu erreichen, um ihren Nachwuchs nachzuzählen.“




    WWF-Spezialisten erwähnen die Vorteile der Wiederbelebung der Tierart. In wenigen Jahren sollen hunderte Wisente durch die Berge ziehen und Naturtouristen aus aller Welt anziehen. Natur und Ortsgemeinschaften würden gleicherma‎ßen davon profitieren, wei‎ß unsere Gesprächspartnerin.



    Der Wisent ist das grö‎ßte Landsäugetier in Europa. Er spielt eine wichtige Rolle innerhalb des Ökosystems. Wisente legen lange Wege durch die Natur zurück. Dank ihrem Gewicht und ihrer Grö‎ße schlagen sie somit den Weg für kleine Säugetiere frei. Wisente sind Wiederkäuer, sie fressen Baumrinde und Setzlinge, grasen auf Wiesen und Weiden und schaffen somit Waldlichtungen im Wald. Diese sind wesentlich sowohl für Rehe, Wildschweine und andere kleinere Säugetiere wie auch für Vögel, Insekte und Kriechtiere. Denn sie finden in diesen Lichtungen bei Bedarf einfacher Futter und Zuflucht. Der Wisent ist ein Landschaftsgestalter, er schafft günstige Lebensräume für andere Tiere. Wir setzen hohen Wert in unserem Projekt auf die Entwicklung der örtlichen Gemeinschaften. In den mit Wisenten wiederbesiedelten Umgebungen wollen wir ökotouristische Aktivitäten entwickeln. Somit kommen wir der örtlichen Gemeinschaft entgegen. Die Einheimischen bieten den Touristen Unterkunft, Verpflegung und Ortsgeschichten an. Au‎ßerdem starteten wir ein Bildungsprojekt in der Region, an dem wir örtliche Schulen mitbeteiligten. Derzeit sind es 5 Schulen, mit denen wir zusammenarbeiten und gemeinsame naturbezogene Projekte umsetzen. Wir begleiten die Teilnehmer durch den Wald, erzählen ihnen über die Bedeutung der Wisente und über den Naturschutz und seine Relevanz allgemein für unsere Welt.“




    In Rumänien gibt es weitere 4 Naturschutzgebiete, in denen Wisente in freier oder halbfreier Wildbahn leben: Bucşani, Dâmboviţa, Valea Zimbrilor in Vama Buzăului, Haţeg und Dragoş Vodă im Kreis Neamţ.

  • Weißstörche: App hilft bei Populations-Zählung und gegen Gefahren für Nestbau

    Weißstörche: App hilft bei Populations-Zählung und gegen Gefahren für Nestbau

    Gut 10% der Jungstörche sterben hier im ersten Lebensjahr. Die Rumänische Gesellschaft für Ornithologie (SOR) hat im Rahmen des Projekts Schau, da ist ein Storch“ eine Mobiltelefon-App eingeführt, mit der man mögliche Gefahren melden kann. Sichere Migration und neue Nester — das sind die Vorteile, die Wei‎ßstörche in Rumänien in den zwei Jahren seit der Einführung der Mobiltelefon-App Schau, da ist ein Storch“ bekommen haben. Das Programm wurde von der Rumänischen Gesellschaft für Ornithologie und vom Energiekonzern Enel in Rumänien ins Leben gerufen. Bisher haben mehr als 9.000 Rumänen die App heruntergeladen, um sich am Schutz der Wei‎ßstörche zu beteiligen.



    Die Wei‎ßstörche bauen ihre Nester auf Strommasten und auf Hausdächern; dabei laufen die Vögel Gefahr, durch Stromschlag getötet zu werden. Das Projekt Schau, da ist ein Storch“ hat sich zum Ziel gesetzt, Bereiche mit potentiellen Stromschlag-Gefahren für Störche zu identifizieren, so dass die Vertriebsgesellschaften vom Energiekonzern Enel Ma‎ßnahmen zum Schutz der Störche und auch zum Schutz der Stromnetze ergreifen können. Dabei werden Halterungen für Nester gebaut und Isolierungen für Stromleitungen montiert.



    Ab Mitte März begannen die Wei‎ßstorche nach Rumänien zurückzukehren. Infolge der Meldungen, die mithilfe der Handy-App Schau, da ist ein Storch“ erfolgt waren, erhielten über 100 Wei‎ßstorchfamilien neue oder renovierte Nester. Mehr dazu von Ovidiu Bufnilă, Kommunikationsbeauftragter der rumänischen Gesellschaft für Ornithologie:



    Die Vorteile der Mobiltelefon-App »Schau, da ist ein Storch« sind immer zahlreicher geworden. Jetzt im Frühling sehen wir, wie wichtig diese App wirklich ist. Im Sommer, im Juli, zählen wir zusammen mit den über 9.000 Benutzern der App die Nester der Wei‎ßstörche und anderer Vögel in Rumänien. Wenn die App-Benutzer ein Nest bemerken, das zu gro‎ß ist, das Stromnetz berührt oder zu einem Kurzschluss führen könnte, dann meldet er dies mit der App. Wir erhalten Informationen über das Nest, wo es liegt und welches Problem dadurch entstehen könnte. All diese Mitteilungen schicken wir unserem Partner, dem Energiekonzern Enel Rumänien. Erst im September, nachdem die Störche ihre Nester verlassen haben, kann man da eingreifen und die Nester umbauen. Bei einem solchen Nest wird sehr viel Material verwendet — man baut das alte Nest ab und installiert eine hohe Stange, damit die Wei‎ßstorchküken die Stromkabel nicht berühren, wenn sie das Nest verlassen. Das Nest muss also sehr stabil und sicher sein. Infolge der Meldungen mit der App »Schau, da ist ein Storch« konnten die Enel-Mitarbeiter in Rumänien in den letzten zwei Jahren 100 neue Storchnester installieren. Seit 2010 wurden insgesamt 700 Nester installiert.“




    Im Sommer 2019 wird die Ornithologische Gesellschaft Rumäniens mithilfe der App Schau, da ist ein Storch“ die dritte Zählung der Wei‎ßstörche in Rumänien durchführen. Die Geschätzte Wei‎ßstorch-Bevölkerung beträgt in Europa 180.000–220.000 Paare: in Rumänien schätzt man etwa 4.000 bis 5.000 Wei‎ßstorch-Paare.

  • Neue Flusskrebsart in Rumänien entdeckt

    Neue Flusskrebsart in Rumänien entdeckt

    Im westlichen Teil der Apuseni-Gebirge ist eine neue Flusskrebsart entdeckt worden. Ihr Entdecker ist der Forscher und Professor an der West-Universität in Temeswar Lucian Pârvulescu. Die Flusskrebsart, die es laut Aussage des Biologen nirgendwo anders auf der Welt gibt, erhielt den wissenschaftlichen Namen Austropotamobius bihariensis oder Bihor-Krabbe, nach der Region, wo sie entdeckt wurde. Der Professor studierte mehr als zehn Jahre diese Art von Flusskrebs. Es ist ein kleiner Flusskrebs, der lange nicht beachtet wurde. Er wurde bisher zur Steinkrebsart gezählt, einer Art, der er sehr ähnelt, aber laut seiner Genetik sei sein nächster Verwandter im Nordwesten Kroatiens zu finden. Die geographische Entfernung erscheint heutzutage gro‎ß, aber vor 15 Millionen Jahren befand sich das Apuseni-Gebirge viel näher zu den Dinarischen Alpen.



    Die Forschung des rumänischen Professors ist Teil einer wissenschaftlichen Studie, die er deutschen Experten zur Überprüfung vorgelegt hat. Anderthalb Jahre später wurde die neue Flusskrebsart anhand der Forschung von Lucian Pârvulescu bestätigt und im Internationalen Register der Tierarten eingeschrieben. Lucian Pârvulescu erläutert, wie er zu dieser Entdeckung gekommen ist:



    Mit der Forschung von Flusskrebsarten habe ich gleich nach Studienabschluss angefangen, Schritt für Schritt habe ich das ganze Land auf der Suche nach dieser Tierart in der Natur, in der Wildnis durchquert. Ich hatte die Chance, an einem Projekt des Bukarester naturwissenschaftlichen Museums Grigore Antipa“ in teilzunehmen und dank dieses Projekts konnte ich deutliche Fortschritte in meiner Forschung erzielen. Damals hatte ich keine Ahnung, dass ich eine neue Art von Flusskrebs entdecken werde. Es war bekannt, dass in Rumänien drei Flusskrebsarten leben. Ich hatte eine besondere Zusammenarbeit in der Molekularforschung mit der Universität Landau in Deutschland. Die deutschen Professoren verfügten über die notwendige Infrastruktur, ich lieferte ihnen Proben vor Ort, die sie dann untersucht. Nach zehn Jahren Zusammenarbeit habe ich den deutschen Forschern Gewebeproben geschickt und sie haben voller Überraschung festgestellt, dass es um eine neue Flusskrebsart ging.“




    Dank der jüngsten Entdeckung des rumänischen Forschers hat jetzt Europa insgesamt sechs Flusskrebsarten. Der Flusskrebs ist eine geschützte Art, die sehr empfindlich gegenüber der Wasserqualität ist, seine Präsenz kann also ein sauberes Wasser bestätigen, sagt Lucian Pârvulescu:



    Ein Fluss, wo der Flusskrebs lebt, ist aus biologischer Sicht hochqualitativ, denn ein Ökosystem, das für den Flusskrebs einen Lebensraum darstellt, ist ein vollständiges Ökosystem. Der Flusskrebs befindet sich in der Mitte der Nahrungskette und selbst wenn er das grö‎ßte wirbellose Tier darstellt, ist er nicht das grö‎ßte Raubtier in einem Fluss, denn er ernährt sich auch vom Rest anderer Organismen, die in einem Fluss zu finden sind. Was er also in seinem Lebensraum, dem Fluss, macht, ist, alles zu beseitigen, was der Qualität des Flusswassers schaden kann.“

  • Vogelarten: Wüsten-Steinschmätzer in Rumänien gesichtet

    Vogelarten: Wüsten-Steinschmätzer in Rumänien gesichtet

    Es geht um den Wüsten-Steinschmätzer, ein Wandervogel, der in den trockenen Gebieten in Ägypten und Afrika zu Hause ist, oder in buschigen Gegenden an Wasserläufen und trockenen Ebenen mit steinigen Hügellandschaften. Der Wüsten-Steinschmätzer kann zufällig auch nach Europa gelangen. Zuletzt wurde der Vogel auch in Bulgarien, Ungarn, Deutschland oder Frankreich gesichtet. Bislang dachten Vogelkundler, in Rumänien lebten vier Steinschmätzer-Arten — der Schwarze, der Graue, der Mittelmeer- und der Östliche Steinschmätzer. Die neue Vogelart wurde im Rahmen eines europäischen Projekts der Rumänischen Ornithologie-Gesellschaft auf dem Techirghiol-See entdeckt, einem der Dreh- und Angelpunkte für Rumäniens Vogelwelt. Hier seien bislang 262 Arten entdeckt worden, das entspricht 65% der in Rumänien angetroffenen Vogelarten, sagt Ovidiu Bufnilă, Öffentlichkeitsarbeiter bei der Ornithologie-Gesellschaft.



    Diese Vogelart ist spezifisch für die Mongolei und Asien allgemein, aber auch für den Nahen Osten und den Norden Afrikas — unsere Biologenkollegen konnten diese Art beim Nisten in Ägypten beobachten. Sie verstehen schon, von dort aus müssten sie eine relativ lange Strecke hierher zurücklegen, aber es ist nicht unmöglich. Wenn der Vogel nach Asien fliegt oder andersrum, wenn die Bevölkerung von der Krim nach Nordafrika fliegt, kann es sein, dass sie auf einen Sturm trifft, auf starke Winde, die sie dann in unser Land bringen. So, wie viele von uns es erwartet hätten, wurde diese Vogelart in der Dobrudscha entdeckt. Dieses Gebiet ist äu‎ßerst vogelfreundlich. Von den 400 unterschiedlichen Vogelarten, die wir in Rumänien haben, sind knapp drei Viertel in der Dobrudscha anzutreffen. Ich sagte, das Gebiet sei vogelfreundlich, und dabei beziehe ich mich nicht nur auf das Donaudelta und den Lagunenkomplex Razim-Sinoe, ich meine das ganze Dobrudschaer Gebiet, die Landkreise Tulcea und Constanţa. Zum Glück für uns wurde die Art auf dem Techirghiol-See gesichtet, der von der Ornithologie-Gesellschaft verwaltet wird. Meine Kollegen waren gerade bei der Arbeit, sie beobachteten Wasservögel und sahen den Steinschmätzer. Sie fanden es seltsam, dass man ihn im Dezember in Rumänien finden kann, denn die Migration ist irgendwie zu Ende. Nach mehreren Forschungsarbeiten ist man zum Schluss gekommen, dass es eine für Rumänien neue Vogelart ist.“




    Die Entdeckung der Biologen von der Ornithologie-Gesellschaft verbreitete sich rasch im Internet. Nach einigen Stunden wurde klar, dass sie nicht die ersten waren, die den Vogel beobachtet hatten. Vor zehn Jahren hatte ein Fotograf bereits mehrere Exemplare abgelichtet. Das hei‎ßt, dass der Steinschmätzer schon seit längerer Zeit in Rumänien präsent ist.



    Und abschlie‎ßend noch weitere Vogelarten, die in diesem Jahr in Rumänien gesichtet wurden: der Häherkuckuck, der vor allem im Mittelmeerraum vorkommt, wurde zum ersten Mal im Frühling entdeckt. Gegen Herbst sichtete man zum ersten Mal einen Blauschwanz, der normalerweise in den alten Fichtenwäldern der sibirischen Taiga nistet. Er ist einer der wenigen Vögel, die im Winter singen. Und schlie‎ßlich: Im Landkreis Olt, in Slatina, wurde zum ersten Mal eine Präriemöwe gesichtet. Es ist eine der wenigen ursprünglich aus Amerika stammenden Arten, die in Rumänien entdeckt wurden.

  • Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Der Berg Pădurea Craiului (Königswald) im nordwestlichen Apuseni-Gebirge soll bald zu einem der wichtigsten Ökotourismus-Reisezielen Rumäniens werden. Alle zertifizierungsrelevanten Unterlagen wurden bereits erstellt und das Zentrum für Naturschutzgebiete und nachhaltige Entwicklung des Kreises Bihor hat ein Projekt zu Ende gebracht, das auf die Entwicklung des Gebietes abzielt. Das durch norwegische Fonds finanzierte Projekt lief innerhalb 20 Monaten, zwischen 2014 und 2016, und setzte sich zum Ziel, Orte mit ökotouristischem Potenzial zu identifizieren und Investitionen zu fördern, damit das Gebiet der Berge Pădurea Craiului attraktiv für Touristen wird. Einzelheiten haben wir vom Leiter des Zentrums für Naturschutzgebiete Bihor, Paul Iacobaş, erhalten:



    Wir haben eine Reihe von nicht markierten Radrouten ausgebaut, es gibt aber auch Informationen bezüglich ihrer GPS-Ortung, Landkarten und Ortsbeschreibungen in englischer und rumänischer Sprache. Es gibt zudem zwei Fahrradverleih-Zentren und einen Kleinbus, die den Radtourismus-Begeisterten zur Verfügung stehen. Im Rahmen bisheriger Projekte ist es uns gelungen, ein Netzwerk von Höhlen mit touristischem Potenzial zu entwickeln. Die Kristallhöhle im Bergwerk Farcu und die Höhle Meziad sind die Top-Attraktionen der Region. Sie sind aus Sicht der Sicherheit und der Auswirkungen, die jedes touristische Reiseziel auf die Umwelt hat, nach modernen europäischen Standards eingerichtet worden. Gefolgt werden diese Höhlen von den Höhlen Vadu Crişului und Unguru Mare. Alle vier sind Teil eines Netzwerkes von Schauhöhlen, die Touristen unter durchaus guten Bedingungen besuchen können. Wir arbeiten derzeit an einem anderen Netzwerk von Schauhöhlen, die ab 2018 besichtigt werden können. Es handelt sich um zehn Höhlen, die von verschiedenen Kategorien von Touristen besucht werden können, selbst wenn sie keine Innenlichter, Treppen und Sicherheitseinrichtungen haben werden; den Touristen stellen wir aber Reiseführer zur Verfügung, die sie begleiten können. Es gibt zudem eine Reihe von sogenannten Via-ferrata-Abenteuerstrecken, die Klettern und Wandern verbinden. Sie werden an senkrechten Wänden eingerichtet und man kann sie mit Hilfe von an der Wand befestigten Metallelementen und Kabel-Handläufen hochklettern. Mit Schutzkleidung können diese Wände selbst Einsteiger hochklettern. Es gibt zudem eine Rafting-Tour, die in Bulz beginnt, in Vadu Crişului endet und den atemberaubenden Engpass des Flusses Crişul Repede durchquert. Es handelt sich um eine Tour, die den Schwierigkeitsgrad mittelleicht aufweist und daher auch für Kinder, Jugendliche oder Familien geeignet sein kann. Wir stellen den Touristen wie erwartet Boote und Instruktoren zur Verfügung.“




    In den Bergen Pădurea Craiului sollen thematische und miteinander verbundene Bergpfade eingerichtet werden, die man mit dem Fahrrad befahren kann. Das Netz soll den Namen Karstweg“ tragen, denn hier in diesem Naturschutzgebiet kommt der Karst als Reliefform am häufigsten vor. Der grö‎ßte Teil des Natura-2000-Gebietes mit dem Engpass Crişul Repede — Pădurea Craiului ist von Wäldern bedeckt. Das Gebiet weist eine bedeutende Biodiversität auf. Mehr dazu erfahren wir vom Manager des Natura-2000-Gebietes Pădurea Craiului, Andrei Acs:



    Der Königswald ist ein Naturschutzgebiet von europäischem Interesse, wo rund 37 Arten einen Lebensraum finden. Es handelt sich um gro‎ße fleischfressende Arten wie der Wolf, der Bär, der Luchs und geschützte Pflanzenarten wie der Steppen-Iris. Hier gibt es zudem drei wichtige Habitate, die europaweit sehr selten, unter 0,5% vorkommen. Ich möchte zudem die Flaumeiche erwähnen, die hier vorkommt.“




    Der Berg Pădurea Craiului beherbergt zahlreiche Höhlen. Und viele davon bieten riesigen Fledermaus-Kolonien im Laufe des Jahres einen Lebensraum. Andrei Acs kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Hier leben über 16 Fledermausarten. Die grö‎ßte davon, die in Rumänien lebt, trägt den Namen Gro‎ße Hufeisen-Fledermaus (rum. Liliacul mare cu potcoavă), hier lebt aber auch die kleinste Fledermausart, die nicht grö‎ßer als eine Zündholzschachtel ist. Eigentlich beherbergen alle Höhlen in den Bergen Pădurea Craiului Fledermaus-Kolonien grö‎ßeren oder kleineren Umfanges. Hier gibt es 2000 Höhlen, die sich über 40.000 Hektar auf der ganzen Fläche des Bergmassivs erstrecken. In der Höhle Meziad lebt die mit 60.000 Exemplaren im Winter zweitgrö‎ßte Fledermaus-Kolonie Rumäniens und eine der grö‎ßten Europas. Hier gibt es auch gemischte Naturreservate, so etwa ist der Engpass des Flusses Crişul Repede ein Naturreservat, das sowohl Höhlen, archäologische Befunde als auch einzigartige Pflanzenarten beherbergt, die auf Abhängen und in diesem Gebiet mit hohem Kalksteinanteil nur selten vorkommen. Das Gebiet Pădurea Craiului ist auch ein geeignetes Habitat für Vogelnester. Hier leben drei Arten von Bergadlern, darunter auch eine Art, die als ausgestorben galt, die aber in den letzten 10 Jahren in Rumänien wieder vorgekommen ist. In diesem Gebiet gibt es zudem zwei Schwarzstorch-Nester, die europaweit ebenfalls als durchaus selten gelten.“




    Das Gebiet Pădurea Craiului wird von Traditionen und traditionellen Beschäftigungen belebt, die im modernen Leben einen wichtigen Raum finden. In der Dorfgemeinde Roşu gibt es eine Wassermühle, die ein Jahrhundert alt ist und heute noch funktioniert. Die Holzkirchen in Petreasa oder Beznea stellen ebenfalls eine beliebte Attraktion für Touristen dar.



    Eines der ersten Ökotourismus-Reiseziele Rumäniens ist das Gebiet Mara-Cosău –Creasta Cocoşului im nördlichen Kreis Maramureş. Zertifiziert wurden ebenfalls das Gebiet Haţeg, die Hügellandschaft Siebenbürgens sowie das Donaudelta.

  • Neue Tierarten in der rumänischen Fauna

    Neue Tierarten in der rumänischen Fauna

    Dank der besonderen geographischen Bedingungen ist die Fauna Rumäniens eine der reichsten und vielfältigsten in Europa. Neben den einheimischen gro‎ßen Raubtieren bevölkerten im Laufe der Zeit auch andere Tierarten die günstigen Ökosysteme, sie passten sich den lokalen Bedingungen an und führten zu einer besseren Biodiversität. Diese Immigranten“ der Tierwelt sind entweder per Zufall oder infolge von Klimaänderungen oder aber auf der Suche nach reicheren Ernährungsquellen nach Rumänien gelangt. Bald wurden sie von den Menschen als Jagdwild entdeckt und begehrt, was zur intensiven Jagd mehrerer Tierarten führte.



    Der europäische Mufflon war bereits in der Antike für sein köstliches Fleisch bekannt. Es ist noch umstritten, ob der Mufflon als Wildschaf Vorfahr des Hausschafs oder ein verwilderter Nachkomme sehr ursprünglicher Hausschafe ist. Früher gab es Mufflons in allen Bergregionen im Mittelmeerraum; zurzeit findet man diese Wildschafart in isolierten Regionen in Korsika und Sardinien, und auch in Kleinasien. In Rumänien wurden Mufflons zur Akklimatisierung in die Dobrudscha gebracht, wo die geographischen und klimatischen Bedingungen dem Mittelmeerraum ähnlich sind. Mehr dazu vom Leiter des Forstamtes Constanța, Ion Bogdan:



    In der Ortschaft Negureni haben wir ein Mini-Reservat zur intensiven Zucht von Jagdwild eingerichtet, vor allem mit Mufflons. Neben Mufflons züchten wir auch Rehe, und demnächst werden wir auch Damhirsche hierher bringen. Zurzeit haben wir etwa 65 Mufflons in unserem 270 Ha gro‎ßen Gehege. Am Anfang, in den 1990er Jahren, hatten wir 15 Mufflons in einem kleinen Gehege von nur 1,5 Ha, und die Tiere fühlten sich nicht wohl. 2004 haben wir das Gehege auf 270 Ha erweitert und 30 junge Mufflons aus Österreich nach Rumänien gebracht. Durch die Paarung mit den existierenden Exemplaren entwickelte sich eine gesunde Mufflon-Herde.“



    Der Damhirsch ist ein mittelgro‎ßer Hirsch. Charakteristisch sind das Schaufelgeweih der männlichen Tiere und das gefleckte Sommerfell. Damhirsche sind tagaktiv und leben bevorzugt in offenen Landschaften, in denen sich kleine Waldpartien mit landwirtschaftlichen Flächen abwechseln. Damhirsche besetzen häufig feste, über Jahrzehnte bestehende Brunftplätze, auf denen sie sich alljährlich einfinden. Ovidiu Ionescu, Prodekan der Fakultät für Forstwirtschaft in Braşov/Kronstadt, bringt weitere Informationen:



    Der Damhirsch ist keine rumänische Tierart, er wurde sozusagen importiert, und er hat eine interessante Geschichte. Ursprünglich war das Vorkommen des Damhirschs wahrscheinlich auf Klein- und Vorderasien beschränkt. Er wurde aber bereits durch die Römer in andere Regionen eingeführt. In vielen Regionen Europas ist er heute beheimatet, weil er vor allem während der Zeit des Absolutismus von Landesherren als weiteres jagdbares Hochwild eingeführt wurde. Die grö‎ßten Bestände an Damhirschen gibt es heute in Gro‎ßbritannien. Nach wie vor wird der Damhirsch in einigen Regionen in gro‎ßen Gattern gehegt. Der Damhirsch kommt mittlerweile auch au‎ßerhalb Eurasiens vor und spielt auch in der Wildtierhaltung zur Fleischerzeugung eine gro‎ße Rolle. Zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde der Damhirsch als jagdbares Hochwild in Siebenbürgen und im Banat akklimatisiert. Eine besondere Rolle bei der Verbreitung des Damhirsches in Rumänien hatte der Jagdpark in Charlottenburg (rum. Şarlota) im Banat. Dieser Jagdpark war die Hauptquelle für die Kolonisierung anderer Jagdgrundstücke mit Damhirschen; auf diese Weise bildeten sich mehr als 40 Damhirsch-Populationen auf dem jetzigen Territorium Rumäniens. Während des Kommunismus gab es Damhirschherden in 27 Landkreisen. Die meisten Damhirsche lebten in der Gegend um Scorniceşti. Das war das Heimatdorf von Nicolae Ceaușescu, und dort wurden die berühmt-berüchtigten Jagdpartien des Präsidenten und seiner Gäste veranstaltet. Heute ist der Damhirsch in der rumänischen Fauna vollkommen integriert und lebt in vielen Wäldern in mehreren Regionen des Landes.“




    Im Westen Rumäniens, 44 Kilometer von Timişoara/Temeswar entfernt, befindet sich der älteste und grö‎ßte Jagdgrund in Rumänien, der 1771 von deutschen Kolonisten eingerichtet wurde. Es handelt sich um den Jagdgrund Charlottenburg (rum. Şarlota), der sich über etwa 1.200 Ha Wald erstreckt. 1890 wurde hier eine Jagdhütte gebaut; 1902 begann man mit dem Einrichten des Waldes als Jagdwildpark — anfangs nur auf 18 Ha. Der Park wurde zuerst mit Damhirschen aus Serbien bevölkert; später wurden weitere Exemplare aus Böhmen, Deutschland und Österreich hierher gebracht. Die Aristokraten kamen regelmä‎ßig für Jagdpartien ins Banater Charlottenburg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Wald und der Jagdwildpark in Charlottenburg unter staatliche Verwaltung gestellt. Der Damhirsch ist der absolute König der Wälder in Charlottenburg, die von unzähligen rumänischen und ausländischen Jägern besucht werden. Das rumänische Forstamt Romsilva eröffnete neulich das Jagdmuseum des Jagdwildparks im Banater Charlottenburg als Informationsquelle für das interessierte Publikum. Nach dem Modell in Charlottenburg verwaltet Romsilva zurzeit 11 Jagdwildparks in Rumänien, in denen hauptsächlich Damhirsche, Rothirsche, Wildschweine und Mufflons leben.

  • Der Naturpark Buila-Vânturariţa

    Der Naturpark Buila-Vânturariţa

    Rumäniens kleinster Nationalpark hat eine Gesamtfläche von nur knapp 4200 Hektar und befindet sich im Landkreis Vâlcea, im Süden der Căpățânii-Gebirge. Dieser Nationalpark hei‎ßt Buila-Vânturariţa. Er umfasst den kalkhaltigen, 14 Kilometer langen Bergkamm des gleichnamigen Gebirgsmassivs — die Namen der beiden Gipfel ergeben auch den Namen des Nationalparks: der Buila-Gipfel (1849 Meter) und der Vânturarița-Mare-Gipfel (1885 m).



    Im Laufe der Zeit haben Flüsse wie die Bistriţa, Costeşti, Cheia und Olăneşti spektakuläre Klammen und Schluchten in den Fels gegraben. Die Bistriţa-Klamm stellt den bekanntesten Abschnitt dar, weil die Passierstelle sehr eng ist. Sie ist etwa 1000 Meter lang und wird von Nord nach Süd von einem Waldweg durchkreuzt, der entlang der alten Eisenbahnstrecke verläuft. Die Landschaft ist atemberaubend: unter den steilen Hängen sind über 20 Höhlen, einige darunter stehen unter Naturschutz, wie z.B. die Einsiedler-Höhle des Heiligen Grigore Decapolitul (Gregor der Dekapolyt).



    Der Nationalpark Buila-Vânturariţa, der in Zukunft zum EU-weiten Netz von Schutzgebieten Natura 2000“ gehören soll, wurde vor 10 Jahren gegründet, wie uns Parkdirektor Cosmin Botez erzählte. Er wei‎ß, warum die Gegend zum Naturschutzgebiet erklärt werden musste.



    Die Menschen haben im Laufe der Zeit Besonderheiten der Vegetation, der Fauna beobachtet, das hat im Endeffekt in den 1960er Jahren zur Gründung des Naturreservats zur Erhaltung der Eibe in der Klammesklamm geführt. Im selben Zeitraum entstanden weitere Reservate, darunter viele Höhlen, wie die Höhle des Heiligen Grigorie Decapolitul oder die Fledermaus-Höhle. Es wurden hier gro‎ße Bevölkerungen von Gämsen, Luchsen, Wölfen, Bären oder Rehen gesichtet, ganz zu schweigen von den Wildschweinen, Auerhähnen und anderen Exemplaren der Tierwelt. Von den Pflanzen wachsen hier die Bartnelke, der Königs-Seidelbast und von den Bäumen die geschützte Eibe und die Bergkiefer in über 1600 Metern Höhe. Dann haben wir im Nationalpark Buila-Vânturariţa noch 17 anerkannte und geschützte Habitate. Au‎ßerdem leben hier noch 6 Fledermausarten, die unter strengem Naturschutz stehen, sowie der Gro‎ße und Kleine Adler.“



    Die Hauptgründer des Nationalparks Buila-Vânturariţa sind Mitglieder einer Nichtregierungsorganisation — des Verbandes Kogayon. Dieser hat viele Projekte zur Entwicklung der Infrastruktur, der Gestaltung von Camping-Plätzen, der Erneuerung von Wanderwegen und für die Umwelterziehung abgewickelt. Parkdirektor Cosmin Botez mit Einzelheiten:



    Es wurden sehr viele Projekte abgewickelt, über das grö‎ßte Budget verfügte ein Projekt im Jahr 2008 — insgesamt 100.000 Euro. Alle zwei Monate haben wir im Rahmen unserer Tätigkeit zur Umwelterziehung Treffen mit den Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft organisiert, abwechselnd in den zwei Tälern, die den Hauptzugang zum Park darstellen. Eingeladen waren alle Entscheidungsträger aus den Gemeinschaften, sie wurden über die Durchführung der Projekte informiert, aber auch über die spezifischen Probleme der Schutzgebiete, die Gesetzgebung, die entsprechenden Änderungen. Wir erwarten mit Interesse die Fortsetzung der EU-Umweltprojekte (POS Mediu) für den Zeitraum 2014-2020. Sie stehen bereits auf der Agenda, allerdings ist der Finanzierungsrahmen noch nicht ausgearbeitet. Dann wollen wir ein weiteres Projekt abwickeln, finanziert aus dem LIFE-Plus-Budget, in Zusammenarbeit mit einer NGO aus Bihor, ‚Batlife‘, die sich für den Schutz der Fledermausarten einsetzt. Sie haben Erfahrung in diesem Bereich und wollen sie in der Nähe des Castrums des Gebirgsmassivs Buila-Vânturariţa nutzen, wo es gut 150 Höhlen gibt.“



    Über 500 Hektar des Nationalparks Buila sind von jungfräulichen Wäldern bedeckt, die aus der Sicht der Biodiversität die wertvollsten sind: Jahrhunderte alte Bäume neben vielen Arten von Jungbäumen, Lichtungen voller seltener Blumenarten, sowie Tierarten aus allen Ebenen der Nahrungspyramide. Zu den Besonderheiten der heimischen Pflanzenwelt gehören etwa die Türkenbund-Lilie sowie etwa 28 Orchideen-Arten. In grö‎ßeren Höhen wächst die Trollblume, die zu den Hahnenfu‎ßgewächsen gehört. Im alpinen Bereich findet man die Engelwurz, eine Volks-Heilpflanze. Repräsentativ für den Gebirgskamm ist allerdings das Alpen-Edelwei‎ß.



    Zu den spektakulärsten Vogelarten zählen der Rotmilan, der Schreiadler, die Raubvögel sind, und von den nachtaktiven Arten der Uhu. Und nicht zuletzt eine der vielleicht schönsten Vogelarten in Rumänien, der Mauerläufer, der in der Nähe der Klammen sein Habitat hat.



    Lange Zeit waren in den ruhigen Felslandschaften dieses Gebirgsmassivs heilige Stätten verborgen, die nur von wenigen Pilgern bekannt waren. Beweis dafür liefern die Einsiedeleien und Klöster am Rande des Parks und die Mythen und Legenden rund um ihre Entstehungsgeschichte.



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