Tag: Törzburg

  • Schloss Bran: Törzburg wartet mit neuen Attraktionen auf

    Schloss Bran: Törzburg wartet mit neuen Attraktionen auf

    Heute reisen wir nach Siebenbürgen, um uns die berühmte Burg Bran (dt. Törzburg), eines der begehrtesten Ziele für Touristen aus Rumänien und dem Ausland, näher anzusehen. 2009 ist das Schloss und das angrenzende Anwesen, das 1948 vom kommunistischen Regime verstaatlicht wurde, in den Besitz von Erzherzog Dominic von Habsburg und die Erzherzoginnen Maria-Magdalena Holzhausen und Elisabeth Sandhofer, die Kinder von Prinzessin Ileana von Rumänien, zurück gegangen. Seitdem hat das Schloss ein neues Aussehen erhalten.



    Wir beginnen die Führung, begleitet von Bogdana Balmuş von der Pressestelle des Schlosses, im Schlossgarten:



    Der Park ist ziemlich gro‎ß und gut gepflegt. Touristen können sich in den Sommermonaten auf den Rasenflächen entspannen und hier sogar ein Picknick machen. Ein Spaziergang durch den Schlosspark führt zum Haupteingang. Der erste Raum, der Wachraum, hat seine strengen militärischen Züge behalten. Zwei Öffnungen in den Mauern lie‎ßen die Seile durch, mit denen die mobile Leiter bedient wurde, die in der Vergangenheit den Zugang zum Inneren der alten mittelalterlichen Festung ermöglichte. Die Burg Bran wurde 1377 erbaut. Wenn man den folgenden kleinen Durchgang passiert, befindet man sich im Vestibül mit Blick auf den Innenhof des Schlosses, wo eine Bank erschöpfte Besucher bereits zur Ruhe einlädt.“




    Von dort gelangen wir in das Wohnzimmer von Prinzessin Ileana, der jüngeren Schwester von König Carol II. und Tante von König Michael I., dem letzten König von Rumänien. Im Mittelalter war dieser Raum die Verbindung zwischen dem Eingang zum Schloss und dem Gefängnis. Bogdana Balmuş kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Nach 1920, als Königin Maria die Burg vom Stadtrat in Braşov (Kronstadt) als Tribut für ihre Rolle im Prozess der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Rumänien angeboten wurde, wurde dieser Raum zum königlichen Salon der Burg. Später gestaltete ihre Tochter, Prinzessin Ileana, die Erbin des Schlosses, den Raum für Bälle, Empfänge und Familientreffen.“




    Eine Führung durch das gesamte Schloss sei eine Angelegenheit für einen ganzen Tag, sagt Bogdana Balmuş:



    Es gibt einige neue Sachen, die auf Besucher warten. Als wir zum Beispiel im ersten Stock mit der Renovierung des Ratssaals begannen, entdeckten wir eine in den Fels gehauene versteckte Treppe. Es handelt sich um einen schmalen, katakombenförmigen Durchgang, der den ersten Stock mit dem dritten Stock verbindet. Hier entdeckt der Besucher das Musikzimmer der Königin Maria, in dem die Königin den berühmten Komponisten George Enescu und die Pianistin Cella Delavrancea zu Auftritten einlud. Eine neue Ausstellung stellt der Öffentlichkeit mittelalterliche Folterinstrumente vor. Um sie besuchen zu können, muss man jedoch mindestens 16 Jahre alt sein. Und vergessen wir nicht den »Zeittunnel«, eine interaktive Installation, die in der europäischen Museumslandschaft einzigartig ist. Hier können Sie sowohl Alltagsmenschen als auch historischen Persönlichkeiten begegnen, die die 640-jährige Geschichte des Schlosses Bran geprägt haben.“

  • Hörerpostsendung 7.6.2020

    Hörerpostsendung 7.6.2020

    Heute möchte ich zu Beginn die QSL-Karten 2–4 in einem Stück vorstellen, denn die abgedruckten Motive sind sich sehr ähnlich. Auf den QSL-Karten für Februar, März und April 2020 sind rumänische Münzen aus dem Jahr 1867 im Wert von 2, 5 und 10 Bani abgebildet. Die Münzen haben einen Durchmesser von 20, 25 bzw. 30 mm, wiegen 2, 5 bzw. 10 g und die Legierung besteht bei allen zu 95% aus Kupfer, 4% Zinn und 1% Zink. Die Prägung des Nennwertes 5 BANI“ und des Auflagenjahrs 1867“ ist von einem Lorbeerzweig auf der linken und einem Eichenzweig auf der rechten Seite gesäumt. Unter der Schleife, die beide Zweige verbindet, ist der Name der Prägungsanstalt zu sehen. Auf dem Revers ist die Flachschrift ROMANIA“ sowie das Wappen des rumänischen Königshauses zu erblicken, der Randkreis ist ebenfalls geperlt. Geprägt wurden im Jahr 1867 insgesamt 4 Münzen-Auflagen bei zwei unterschiedlichen Anstalten: Heaton bzw. Watt & Co. (beide in Birmingham).



    Anlässlich der 140. Jahresfeier seit Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung eines neuen Währungswesens und der Prägung nationaler Münzen“ gab die Nationalbank Rumäniens (BNR) im Jahr 2007 ein Serie von Replikaten der Münzen von 1867 in Wert von 1 BAN(U), 2 BANI, 5 BANI und 10 BANI heraus. Die Replikate sind aus Gold (Reinheit: 99,9%) und haben denselben Durchmesser wie die Originale (aufgrund des Edelmetalls wiegen sie allerdings schwerer). Jedes einzelne der insgesamt vier Sets wurde in 250 Exemplaren geprägt. Unter der Schleife, die die beiden Zweige verbindet, wurde der Name der ursprünglichen Prägungsanstalt durch den Buchstaben R“ (für Replikat“) ersetzt. Sämtliche Replikate haben den Erhaltungsgrad B.U. (brilliant uncirculated), auf deutsch Stempelglanz“. Damit bezeichnet man in der Numismatik Münzen ohne mit blo‎ßem Auge sichtbare Fehler. In der Praxis gibt es fast keine Münzen, die diesen Erhaltungszustand tatsächlich aufweisen, auch wenn sie so — auch von den Ausgabestellen — vermarktet werden. Meist haben Münzen, die angeblich Stempelglanz sind, nur die Qualität unzirkuliert“, wenn sie auch häufig von besserer Qualität sind als gewöhnliche unzirkulierte Münzen.



    So viel zu den QSL-Karten 2–4, die Texte können Sie auf unserer Webseite nachlesen, und zwar im Abschnitt Hörerecke, Unterabschnitt QSL-Karten.



    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erreichte uns ein auf Ende Februar datierter Brief, der vermutlich aufgrund der Pandemie länger unterwegs oder in der Ablage verblieben war. Darin stellte Herr Lindner uns eine Frage:



    In einer Zeitungsnotiz konnte ich lesen, welche touristischen Sehenswürdigkeiten mit gro‎ßen Namen“ man nicht besuchen sollte. Da wurden verschiedene Objekte in ganz Europa aufgeführt, so auch aus Rumänien. Da ging es speziell um das Schloss Bran, welches als berühmtes Schloss verkauft wird, obwohl da gar nichts weiter zu sehen sein soll. Klein, leer, sieht nicht gut aus und hat nicht wirklich mit der Geschichte Draculas zu tun. Nun gut. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man der Presse nicht immer blindlings vertrauen kann. Oft werden die Dinge an den Haaren herbeigezogen, es wird übertrieben, schlecht recherchiert usw. Deshalb meine Frage an Sie, liebe Freunde der deutschen Redaktion — hat es damit etwas auf sich? Ist das Schloss Bran tatsächlich so unattraktiv? Wenn ja, wieso wird es dann von so vielen Touristen besucht? Die müssten doch alle enttäuscht sein, oder?



    Naja, wie auch immer, mich würden Ihre Ausführungen dazu brennend interessieren. Übrigens: Deutschland war mit dem Schloss Schwanstein vertreten. Kann dazu leider nichts sagen, da ich dieses Märchenschloss“ noch nie besucht habe. angeblich soll man da stundenlang in der Schlange stehen…



    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Lindner. Ich muss sagen, ich kann da auch nicht viel weiterhelfen. Zwar habe ich das Schloss Bran oder die Törzburg selber zwei- oder vielleicht dreimal besichtigt, allerdings war ich da jedes Mal als Dolmetscher für Kunden aus Deutschland oder Österreich im Einsatz, für die auf die Schnelle ein Besuch organisiert worden war. Da musste ich mich mehr auf die Fachbegriffe konzentrieren, mit denen der Museumsführer durch die Gegend schleuderte, als selber die Exponate im Schloss in aller Ruhe zu betrachten. Sicherlich ist auch Marketing dabei, und ganz sicher haben Sie recht, wenn Sie sagen, dass es mit Dracula nur wenig zu tun hat, zumal der blutrünstige Graf ohnehin nur eine literarische Figur aus der Feder des irischen Schriftstellers Bram Stoker ist. Das Schloss Bran wird (insbesondere amerikanischen) Touristen immer wieder als Dracula-Schloss verkauft. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Vlad III. Drăculea, dessen Herrschaft sich nicht über dieses Gebiet erstreckte, es nie betreten hat. Anderen Quellen zufolge habe er dort einige Zeit in Gefangenschaft verbracht, als das Schloss ein Zollposten war und noch Kronstadt gehörte. Fans des irischen Schriftstellers Bram Stoker zufolge erinnere die Törzburg aber doch sehr an die Beschreibung von Draculas Burg aus dem gleichnamigen Roman.



    Obwohl ich persönlich kein besonderes Faible für Schlösser habe, würde ich trotzdem nicht sagen, dass man es lieber vermeiden sollte, schon deshalb, weil es in einer wunderschönen Landschaft liegt. Es stimmt wiederum auch, dass nach der Rückgabe des Schlosses an seine rechtmä‎ßigen Besitzer im Jahr 2006, nämlich an Dominic von Habsburg, den Sohn und Erben von Prinzessin Ileana und Anton von Habsburg, ein Teil der ursprünglichen Exponate des Schlosses aus seiner Zeit im Staatsbesitz vom Kulturministerium in ein neues Museum mitgenommen wurden. Bedingung der Übergabe war, dass das Schloss zumindest teilweise ein Museum bleibt. Habsburg hat die Törzburg am 1. Juni 2009 als Museum wiedereröffnet. Ausgestellt sind heute Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg, darunter die Krone, ein Zepter und ein Silberdolch von König Ferdinand. Laut der Webseite des Museums sind die Eintrittspreise allerdings recht stolz — sie beginnen bei 9 Euro für Erwachsene au‎ßerhalb der Hochsaison, für die Zeittunnel-Show zahlt man extra noch 4,50 Euro, und wenn man eine komplette (nächtliche) Vampir-Show mit Brunch oder Dinner zu Halloween buchen will, muss man sage und schreibe umgerechnet 120 Euro hinblättern.



    Wenn Sie also nicht gerade zur Hochsaison da sind und sich besonders für Schlösser interessieren, ist ein Besuch — vielleicht — lohnenswert. Wenn nicht, dann sind Sie besser beraten, die reizende Landschaft in der Umgebung zu erkunden, als stundenlang vor dem Schloss Schlange zu stehen oder in eine hirnlose Halloween-Party mit ahnungslosen Spa‎ßtouristen oder Neureichen zu geraten. Das Schloss kann man schlie‎ßlich auch von au‎ßen her aus unterschiedlichen Richtungen fotografieren.



    Ich hoffe, Ihnen damit die Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Lindner. Herzliche Grü‎ße nach Thüringen!



    Weitere Empfangsberichte per Schneckenpost erhielten wir von Ulrich Wicke, Christoph Paustian, Thomas Marschner, Bernd Ellmann, Erhard Lauber und Detlef Jurk (D) sowie von Paul Gager (A).



    Hin und wieder melden sich auch Hörer aus anderen Teilen der Welt, so etwa erreichte uns vor ca. zwei Wochen ein Empfangsbericht eines Hörers namens Manfred Lepp, der offenbar auf den Philippinen lebt, und zwar in Iloilo City an der Südküste der Insel Panay im westlichen Teil der Inselgruppe der Visayas. Seinen detaillierten Empfangsbericht ergänzte er mit der Anmerkung:



    Die ausführlichen Nachrichten über Rumänien sind eine wertvolle Informationsquelle zu den Vorgängen im Land. Ich hoffe, dieser Empfangsbericht ist von Nutzen. Ich würde mich sehr über eine Empfangsbestätigung (QSL-Karte) freuen. Herzlichen Dank im Voraus.



    Viele Grü‎ße und bleiben Sie gesund


    Manfred Lepp



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Lepp. Ich hoffe, auch bei Ihnen treten bald Lockerungsma‎ßnahmen in Kraft. Ich habe gelesen, dass die Erkrankungszahlen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der Philippinen zwar gering sind, doch seien die Quarantänema‎ßnahmen viel härter gewesen — zumindest im Gro‎ßraum der Metropolitan-Region Manila, die ja nicht so nah dran an Ihrem Wohnort ist. Herzliche Grü‎ße und bleiben auch Sie gesund!



    Von den Philippinen geht es nun weiter nach Japan — von dort erreichten uns per E-Mail die auf deutsch verfassten Zeilen von Teruhiko Kachi:



    Sehr geehrte deutschsprachige Teammitarbeiter!



    Ich bin ein japanischer Hörer von RRI.



    Am 23. Mai, nachdem ich die englische Sendung von Radio China International gehört hatte, hörte ich zufällig das Pausenzeichen Ihres Senders auf derselben Frequenz. Und das deutsche Programm begann um 18:00 Uhr UTC.



    Ich konnte das Programm hören, obwohl die Signalstärke schwach und der Empfangszustand nicht sehr gut war. Daher möchte ich den Empfangsbericht senden. Ich befürchte, dass ich meine Meinung wegen der schlechten Empfangsbedingungen nicht schreiben kann.



    Bitte lesen Sie das beigefügte Dokument und senden Sie mir die QSL-Karte, wenn der Bericht korrekt ist.



    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Teruhiko Kachi



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, sehr geehrter Herr Kachi. Sobald wir Zuwendungen für die Herstellung von QSL-Karten und Porto bekommen, schicken wir Ihnen selbstverständlich eine Bestätigung Ihrer Empfangsbeobachtungen. Herzliche Grü‎ße!



    Zurück nach Deutschland. Aus Karlsruhe meldete sich Ende Mai per E-Mail Norbert Reiner mit folgenden Zeilen:




    Sehr geehrte Damen und Herren,


    liebe Freunde von Radio Rumänien International,



    seit vielen Jahren höre ich, vor allem auf der Kurz- und Mittelwelle, Radiostationen aus aller Welt ab und sammle ihre Empfangsbestätigungen, die so genannten QSLs.



    Kurz zu mir: Ich bin 69 Jahre alt und seit 2016 Pensionär. Gestern habe ich bei der deutschen Sendung von Radio Rumänien International hineingehört und darf Ihnen den nachfolgenden Empfangsbericht zusenden. Es wäre sehr schön, wenn Sie meinen Bericht mit Ihrer QSL-Karte bestätigen könnten.



    Seit nunmehr 58 Jahren — ich war damals 11 Jahre alt — höre ich in die Radiobänder hinein. Ich habe seither hunderte von Stationen aus nahezu allen Winkeln der Erde gehört und besitze eine entsprechende Anzahl von QSL-Karten und Briefen. Besondere Kostbarkeiten in meiner Sammlung sind u.a. eine QSL des deutschsprachigen Dienstes von Radio Bukarest von 1963 und ein schönes Diplom von 1966. Gott sei Dank haben sich die Zeiten seither geändert. Das deutsche Programm von Radio Rumänien International ist professionell gemacht, bietet gute Information und flotte Musik — eine erstklassige Quelle für Informationen aus Rumänien — weiter so!



    Karlsruhe ist eine Stadt in Südwestdeutschland, am Rhein und an der Grenze zu Frankreich gelegen. Karlsruhe wurde 1715 gegründet und war von 1806 bis 1871 die Hauptstadt des Gro‎ßherzogtums Baden. Heutzutage leben 325.000 Einwohner hier, berühmteste Institutionen sind Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht sowie eine technische Universität, wo übrigens Heinrich Hertz vor etwa 130 Jahren lehrte.



    Und Karlsruhe ist Partnerstadt von Timișoara, es herrschen sehr enge und freundschaftliche Beziehungen. 2011 haben meine Frau und ich Timișoara besucht, wir verbrachten eine wunderschöne und hochinteressante Woche und werden 2021, wenn Timișoara europäische Kulturhauptstadt ist, vor Ort mitfeiern.



    Ich sage ein herzliches Dankeschön und wünsche Ihnen und RRI alles Gute.



    Beste Grü‎ße


    Norbert Reiner



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Reiner. Auch für Sie gilt: So bald wir dazu in der Lage sein werden, schicken wir Ihnen die gewünschte QSL-Karte.



    Zum Schluss die Postliste. Die Briefschreiber habe ich schon erwähnt, elektronisches Feedback erhielten wir per E-Mail und im Onlineformular bis einschlie‎ßlich Samstag von Klaus Robben, Joachim Thiel, Maria Seiser und Heinz Günter Hessenbruch (D) sowie von Paul Gager und Josef Robl (A).



    Audiobeitrag hören:



  • Kronstadt und Umgebung: Freizeit, Kultur und Sport

    Kronstadt und Umgebung: Freizeit, Kultur und Sport

    Für Bergliebhaber ist die Stadt Braşov (dt. Kronstadt) Startpunkt für viele Wanderungen in den nahe liegenden Bergen — Piatra Craiului (dt. Königstein), Postăvaru, Piatra Mare oder Bucegi. Der Panoramablick auf die Altstadt von Braşov vom Berg Tâmpa (dt. Zinne) ist atemberaubend. An klaren Tagen kann die ganze Senke gesichtet werden. Nur wenige Kilometer von Braşov liegt der Gebirgsferienort Poiana Braşov (dt. Schulerau). Die Schulerau verfügt über ein gro‎ßzügiges Schigebiet und genie‎ßt internationalen Ruhm. Mihaela Damian, Reiseberaterin beim Informationszentrum in Poiana Braşov, lieferte uns mehr Einzelheiten über die wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten in der Stadt:



    Ich empfehle den Touristen einen Besuch der Schwarzen Kirche am Rathausplatz (rum. Piaţa Sfatului), in der Innenstadt. Die Schwarze Kirche ist ein bedeutendes geschichtliches Bauwerk und ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Sie ist der grö‎ßte Sakralbaut landesweit und eine der grö‎ßten mittelalterlichen Kultstätten in Europa. Wir können die Touristen über alles Mögliche im Hinblick auf die Schwarze Kirche unterrichten. Wir geben ihnen gerne Auskunft über die Sammlung orientalischer Teppiche, die die Kirche beherbergt, sowie über ihre Buchholz-Orgel, die grö‎ßte mechanische Orgel in Rumänien. Darüber hinaus empfehlen wir den Touristen einen Besuch im Museum der Ersten Rumänischen Schule (rum. Muzeul Primei Şcoli Româneşti) oder in der Weberbastei (rum. Bastionul Ţesătorilor). Auch ein Spaziergang unter der Zinne oder die Promenade an der Stadtmauer (rum. După Ziduri) lohnt sich. Dort können zwei weitere historische Bauwerke besichtigt werden, nämlich der Schwarze und der Wei‎ße Turm. Sowohl die Stadt Braşov, als auch der Ferienort Poiana Braşov bieten viele Freizeitmöglichkeiten, unter anderem Kulturveranstaltungen oder Wanderungen durch die Berge.“




    Der nahe liegende Gebirgs- und Ferienort Poiana Braşov wurde 1895 als touristisches Reiseziel für die Bewohner der Stadt Braşov gegründet. Die erste Almhütte wurde 1904 gebaut. Zwei Jahre später wurde Poiana Braşov als Winterferienort anerkannt. Nur drei Jahre später wurden hier zum ersten Mal mehrere Wintersport-Rennen organisiert. 1951 fanden in Poiana Braşov die Universitären Winterspiele statt. Damit wurde Poiana Braşov der erste Gebirgsort in Rumänien, in dem vorwiegend Wintersportarten getrieben wurden. Derzeit verfügt es über das grö‎ßte Schigebiet in der Umgebung.



    Nun aber zurück nach Braşov. Eine weitere originelle Sehenswürdigkeit in der Stadt ist Schnurstra‎ße (rum. Strada Sforii). Sie ist die engste Stra‎ße in der Stadt, mit einer Breite von knapp 1,3 m. Sie wurde im 15. Jahrhundert als Zugangsweg für die Feuerwehr gebaut. Es wird erzählt, dass sie die engste Stra‎ße in Europa sei. Allerdings hat auch die Umgebung von Braşov Vieles anzubieten. Dazu Mihaela Damian, Reiseberaterin beim örtlichen Informationszentrum:



    Als erstes würde ich den Touristen einen Besuch in Poiana Braşov empfehlen. Der Ferienort bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten, sowohl im Sommer wie auch im Winter. Schifahren, Wanderungen, angenehme Spaziergänge — das alles gehört zum Angebot. Viele Hotels verfügen über Indoor-Swimmingpools. Von Poiana Braşov können Sie direkt nach Râşnov (dt. Rosenau) fahren. Dort kann die Rosenauer Burg (rum. Cetatea Râșnovului) besucht werden. Die Reise kann nach Bran (dt. Törzburg) fortgesetzt werden, wo ebenfalls das Schloss besichtigt werden kann.“




    Die Informationszentren vor Ort empfehlen eine 105 km lange touristische Route in der Umgebung von Braşov. Wer sich auf diese Reise einlässt, hat die Gelegenheit, 12 Festungen und Burgen, unter anderen auch Schloss Bran (dt. Törzburg) zu besichtigen. Letzteres ist die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit in Rumänien. Früher war das Schloss Wohnsitz von Königin Maria.

  • Schloss Bran: Gespenster-Party in der Törzburg

    Schloss Bran: Gespenster-Party in der Törzburg

    Die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit Rumäniens liegt im Nationalpark-Gebiet Piatra Craiului (Königstein) und ist eine mittelalterliche Burg, erbaut im 14. Jahrhundert. Die Burg wurde auf einem Felsen in etwa 40 Metern Höhe errichtet. Sie hat vier Verteidigungstürme und ist durch eine totale Asymmetrie charakterisiert. Dadurch ist die Burg einmalig in Rumänien. Die Törzburg wurde in der Zwischenkriegszeit, in den 1920er Jahren, vom Architekten des Königlichen Hauses, Karel Liman, neuentworfen. Die Burg sollte ursprünglich als Verteidigungsfestung dienen. Zwar setzen derartige Bauten eine gewisse architektonische Symmetrie voraus, doch war die Törzburg die Ausnahme, welche die Regel bestätigte. Denn im Schloss Bran kann sich einer schnell verirren, so kompliziert ist die Innenarchitektur. Mehr dazu von Bogdana Balmuş, PR-Managerin im Schloss Bran:



    Schloss Bran ist viel mehr als ein Museum — es bietet eine Tageserfahrung an. Zusätzlich zum Schlossbesuch können köstliche Speisen in unserem Restaurant gegessen werden. Die Besucher haben au‎ßerdem die Möglichkeit, besondere Momente im Zeittunnel zu erleben. Der Zeittunnel ist ein spezieller Aufzug — eine echte rumänische Produktion — und liefert eine in Südosteuropa einmalige Multimedia-Show. Wir haben auch einen Museum-Shop, wo die Gäste einzigartige Erzeugnisse erwerben können. Hier gibt es auch Bücher, die im Schlossverlag herausgegeben wurden, unter anderem die Erzählungen von Königin Maria, ein zweisprachig — Rumänisch / Englisch — verfasstes Werk. Und wir dürfen den Königlichen Park mit den zwei Seen nicht vergessen. Im Schloss Bran und in seiner Umgebung finden im Laufe des ganzen Jahres zahlreiche Veranstaltungen statt. Manche sind schon Tradition geworden. Andere entwickeln wir Schritt für Schritt und verwandeln sie in traditionelle Events. Für organisierte Gruppen stellen wir mehrsprachige Museumsführungen zur Verfügung.“




    Schloss Bran wird durch mehrere Veranstaltungen, die alljährlich organisiert werden, gefördert. Dazu Bogdana Balmuș, PR-Managerin:



    Am 22. November fand hier eine Kulturveranstaltung statt. Die Schauspielerin und Autorin von Theaterstücken Nicole Duţu lancierte ihr erstes Buch im Schloss Bran. Es handelt sich um die englische Fassung ihres Werks »Cum l-am învins pe Dracula« (dt. »Wie ich Dracula besiegte«). Ende des Monats, anlässlich der Andreasnacht, wird hier eine Gespensternacht veranstaltet. Wir haben sie zur Party aller Gespenster umbenannt. Denn wir schlagen den Besuchern eine Reise in die Vergangenheit vor. Der Hintergedanke dabei ist, eine neue Tradition entstehen zu lassen. Hier, im Schloss Bran, bemühen wir uns um die Bewahrung herkömmlicher rumänischer Traditionen und Bräuche. Darum organisieren wir derartige Veranstaltungen. Konkret: Wir behalten die Halloween-Dekorationen und fügen das zentrale Element dazu, den Knoblauch. Zu diesem Anlass haben wir sogar ein spezielles Gericht in die Speisekarte eingeführt. Die wichtigste Zutat ist, wie Sie sich vermutlich vorstellen, der Knoblauch. Sogar der Tee wird Knoblauch enthalten. Und auch der traditionellen Colivă (ein Totenkuchen, zubereitet aus gekochten Weizenkörnern, Zucker und Nüssen, wird zu religiösen Zwecken verwendet) soll Knoblauch beigemischt werden. Am 30. November — also anlässlich des Andreastags — bieten wir all den Besuchern, die den Namen des Heiligen tragen, eine kostenlose Führung durch das Schloss.“




    Auch im Dezember sollen zahlreiche Veranstaltungen im Schloss Bran stattfinden. Den Weihnachtsmarkt und die Sylvester-Party sollten Sie keineswegs verpassen.

  • Naturpark Königstein: einmalige Landschaft, vielfältige Tier- und Pflanzenwelt

    Naturpark Königstein: einmalige Landschaft, vielfältige Tier- und Pflanzenwelt

    Unser heutiges Reiseziel erstreckt sich auf fast 15.000 Hektar, liegt etwa 200 Km nördlich von Bukarest und beeindruckt durch atemberaubende Naturlandschaften. Der Nationalpark Piatra Craiului (dt. Königstein) fällt durch die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt auf. Demnach wurde der Nationalpark Piatra Craiului schon 1938 zum Naturschutzgebiet erklärt. Sowohl Fachleute wie auch Touristen erkennen das Naturschutzgebiet Piatra Craiului als einen der schönsten Naturparks landesweit an. Mehr Einzelheiten dazu lieferte Mircea Vergheleţ, der Verwaltungsleiter des Nationalparks Piatra Craiului:



    Wer in einer Höhe von über 2000 m steigt, trifft auf eine einmalige Landschaft. Der für die rumänischen Gebirge typische Kalkstein hat in Piatra Craiului überdimensionierte Felsen entstehen lassen. Es gibt sehr steile Felswände, vor allem am westlichen Berghang. Hier sind die spektakulärsten Wander- und Kletterstrecken. Der Wanderweg über den Bergkamm ist ebenfalls spektakulär. Es lohnt sich wirklich bis zum Gipfel zu steigen, die Anstrengung wird entsprechend belohnt.“




    Die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit im Nationalpark-Gebiet Piatra Craiului ist eine mittelalterliche Burg, erbaut im 14. Jahrhundert — das Schloss Bran (dt. Törzburg). Die Burg wurde auf einem Felsen errichtet, etwa 40 m über dem Boden. Die Burg hat vier Verteidigungstürme und ist durch eine totale Asymmetrie charakterisiert. Mehr dazu von Bogdana Balmuş, PR-Managerin im Schloss Bran:



    Die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit in Rumänien ist Schloss Bran. Es ist ein lebendiger Ort, der seine Geschichte mit Leidenschaft und Professionalismus erzählt. Es erzählt Geschichten mit Rittern und Prinzessinnen aus dem Mittelalter. Da geht es auch um die schöne Geschichte, geschrieben von Königin Maria, der wir den heutigen Zustand des Schlosses zu verdanken haben. Denn zu ihrer Zeit sind die meisten Sanierungsarbeiten am Schloss unternommen worden. Und selbstverständlich erzählt das Schloss die Legende des Grafen Dracula. Diese Legende zieht zahlreiche Touristen aus dem Ausland an. Jedes Jahr versuchen wir, die vorhandenen Geschichten, um neue attraktive Besonderheiten zu ergänzen. Au‎ßerdem haben wir eine gro‎ße Überraschung für unsere Gäste. Wir sanieren derzeit den Aufzug des Schlosses. In naher Zukunft soll er eine in Südosteuropa einmalige Multimedia-Show liefern.“




    Andererseits sollte ein Besuch der Dâmbovicioara-Höhle nicht verpasst werden. Dâmbovicioara ist einer der Zugänge zum Naturpark Piatra Craiului. Raluca Busuioc, Mitarbeiterin bei der Touristeninformation Dâmbovicioara, lieferte uns mehr Einzelheiten dazu:



    Die Besucher finden am Eingang in die Höhle Dâmbovicioara sämtliche Informationen über die Zeit, als die Höhle entdeckt wurde. Darüber hinaus erfahren sie, dass hier Überreste von Bären aufgefunden wurden. Im Naturschutzgebiet Piatra Craiului gibt es etwa 50 Höhlen. Dâmbovicioara ist bekannt, weil sie für Besucher spektakulär eingerichtet wurde. Es gibt eine beleuchtete 250 m lange Passerelle, über die man in die Höhle hineingehen und den Innenraum sehen kann. Die Höhle umfasst auch viele Galerien, die der Öffentlichkeit versperrt sind.“




    Den Nationalpark Piatra Craiului kann man auch über die Zărneşti-Klamm (rum. Cheile Zărneştiului) erreichen. Die steilen Felswände eigenen sich perfekt zum Klettern. Hier wurden im Laufe der Zeit unzählige Kletterstrecken eingerichtet. Die längste Strecke hat 115 m.

  • Ostern auf der Törzburg: Bauernbräuche und Traditionen am Schloss

    Ostern auf der Törzburg: Bauernbräuche und Traditionen am Schloss

    An Ostern, Weihnachten oder anlässlich anderer Feiertage präsentiert sich das Schloss eben in… Feierlaune. In diesem Jahr haben die Sonderveranstaltungen zum Osterfest in der Törzburg bereits am 2. April begonnen — die Eventreihe geht am 23. April zu Ende. An Ostern ist die Törzburg in Festgewand gekleidet — das erwartet sie übrigens auch von ihren Besuchern. Warum sollte man aber dem Schloss gerade in den Osterferien einen Besuch abstatten? Bogdana Balmuş ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Törzburg und wei‎ß, wie sich die Frage beantworten lässt:



    In erster Linie ist die Törzburg, wie Sie wissen, lebendig. Über das ganze Jahr haben wir sehr viele öffentliche und private Veranstaltungen verteilt. Die Veranstaltung, die Sie meinen, gehört zu den öffentlichen und ist uns sehr ans Herz gewachsen. Sie begann vor einigen Tagen und wird bis Ende April dauern. In diesem Zeitraum werden die Besucher der Törzburg eine Ausstellung von Volkstrachten aus der ethnographischen Sammlung »Gabriel Boriceanu« vorfinden, sowie eine Fotoausstellung mit sehr alten Fotos, auf denen lokale Bräuche und Traditionen dargestellt sind. Au‎ßerdem sollen in einigen Räumen typische Inneneinrichtungen der Bauernhäuser aus der Gemeinde Mateiaş rekonstruiert werden.“




    Gabriel Boriceanu war ein leidenschaftlicher Sammler von Volkstrachten, er war wie magisch angezogen von ihrer Vielfalt und dem Reichtum. In seiner Sammlung befinden sich repräsentative Beispiele für Trachten aus unterschiedlichen Folklore-Gebieten des Landes, reich verziert und für alle festlichen Ereignisse gefertigt: von Hochzeiten bis hin zu all den anderen Feiertagen im Laufe eines Jahres. Was kann der Besucher von der jetzigen Ausstellung im Schloss Bran erwarten, fragten wir Bogdana Balmuş.



    Die Trachten sind hervorragend! Sie sind authentisch, es gibt einige besonders schöne Stücke, die die lokalen Traditionen sehr gut beleuchten. Wie Sie wissen, befindet sich die Gemeinde Mateiaş in der Schnittfläche dreier ethnographischer Gebiete: dem Alt-Land (rum. Ţara Oltului), dem Burzenland (rum. Ţara Bârsei) und dem Repser-Land (rum. Ţinutul Rupea), deshalb findet man hier eine Fülle an Traditionen und Bräuchen vor. Das trifft sowohl auf die Verzierungen und Gewänder als auch auf die Tanz und Spiel zu. Besucher können sich vor Ort ein Bild davon machen.“



    Bogdana Balmuş, die in der Törzburg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, verspricht ferner auch andere Überraschungen, die den Urlauber in die Feststimmung einer lebendigen Dorfgemeinde einführen sollen.



    Damit alles lebendig und authentisch wirkt, wird eine Gruppe von Einheimischen, ein Volksensemble aus Mateiaş, am ersten Ostertag das sogenannte Gro‎ße Spiel rekonstruieren. Es ist ein uralter Brauch, der die Wiederauferstehung des Herrn und die Wiedergeburt der Natur zelebrieren soll. Wir kümmern uns darum, dass jeder wichtige Moment im Leben eines Rumänen in unserer Törzburg erlebt werden kann. Solche Sonderveranstaltungen gibt es auch an Weihnachten und Neujahr oder das ganze Jahr über.“




    Das lässt sich also als offene Einladung für einen Besuch im Schloss Bran deuten. Die Veranstalter versprechen, dass das jederzeit empfehlenswert ist, denn dort sei man schlie‎ßlich stets auf Gäste gefasst. Unlängst ist man auch zum Sommerprogramm übergegangen, also macht die Törzburg ihre Tore von 9-18 Uhr auf, und das von Dienstag bis Sonntag. Am Montag beginnt die Öffnungszeit erst um 12.



    An Ostern dürften vor allem die Kinder nicht zu kurz kommen, das sei auch in diesem Jahr so geplant, sagt Bogdana Balmuş abschlie‎ßend.



    Wie in den vergangenen Jahren auch, folgen wir unserer Tradition und weihen die Kleinsten und nicht nur in das typische Handwerk ein. Es werden einige Volkskünstler hier sein, die die Teilnehmer beim Erlernen der Eierbemalung betreuen sollen. Und für sie sind Holzeier bereitgestellt worden, damit sie anschlie‎ßend als Erinnerung mitgenommen werden können. Das wird vor allem die Kinder begeistern und an Ostern werden sie auch Schokoladeneier vom Osterhasen bekommen.“




    Damit die Räumlichkeiten im Schloss selbst optimal genutzt werden, soll der Osterhase im Musiksaal Schokoladeneier verteilen, und im Teehaus im Königlichen Park wird eine Eiersuche veranstaltet. Der Musiksaal gehörte der Königin Maria von Rumänien, die dort in der Zwischenkriegszeit ihre Konzerte und Empfänge hatte. Das Teehaus ist ebenfalls mit der Geschichte der Königin verbunden, auch dort wurden ab den 1930er Jahren Gäste empfangen.



    Und nicht zuletzt, weil Besucher der Törzburg oftmals auf der Suche nach einer furchteinflö‎ßenden Erfahrung sind, ist in vier der Räume das ganze Jahr über eine Ausstellung von Folterinstrumenten eingerichtet. Darunter die Eiserne Jungfrau“, Judas Wiege“ oder der Verhörstuhl“.

  • Schloss Bran: Auf den Spuren Draculas

    Schloss Bran: Auf den Spuren Draculas

    Als ich neulich durch die Innenstadt von Bukarest schlenderte, ging ich an mehreren Touristengruppen vorbei. Ich konnte nicht überhören, dass sie auf Draculas Spuren wandeln wollten. Schloss Bran (dt. Törzburg) war ein unerlässlicher Punkt in ihrem Programm. Bei so einem gro‎ßen Interesse für Dracula und das Schloss Bran bleibt mir nichts Weiteres übrig, als Sie heute auf eine Reise durch Siebenbürgen, nämlich zum Schloss Bran, einzuladen. Denn Schloss Bran liegt zwischen dem Bucegi-Gebirge und dem Piatra-Craiului-Gebirge und ist ein repräsentatives Schloss in Rumänien.



    Die ältesten historischen Quellen erwähnen die Ortschaft Bran schon zu Zeiten des späten Paläolithikums. Die Region wurde im Laufe der Zeit oft auf die Probe gestellt — sowohl während der Kriege zwischen den Dakern und den Römern wie auch im Mittelalter. Die mittelalterliche Zeit war etwas ruhiger. Im Jahr 1364 gelangt die Ortschaft Bran in den Besitz der nahegelegenen Stadt Braşov (dt. Kronstadt).



    Um 1900 war Bran als idealer Entspannungsort bekannt. Schloss Bran wurde 1956 zum Geschichtsmuseum umgestaltet. In den vier Stockwerken der Burg können Keramikteile und Waffen besichtigt werden. Der Hof beherbergt ein kleines Dorfmuseum, in dem Bauernhäuser aus der Region betrachtet werden können. Mehr Einzelheiten zum Schloss bringt Bogdana Balmuş, PR-Managerin im Schloss Bran:



    Schloss Bran feiert dieses Jahr den 640. Jahrestag seit seiner Errichtung. Wir schauen auf eine langjährige Geschichte zurück. Folglich haben wir mindestens gleich viele Geschichten unseren Besuchern zu erzählen. Die Geschichte wurde Stein für Stein und Schritt für Schritt aufgebaut. Jede sich abwechselnde Jahreszeit brachte etwas Neues hinzu. Das Anwesen war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, danach fungierte es als Grenz- und Zollburg. Später wurde es als königliche Residenz verwendet. Das Schloss bewahrt heute noch in seiner inneren Struktur die Spuren dieser wunderbaren Entwicklung. Schloss Bran ist eines der wertvollsten Touristenattraktionen in Rumänien. Es ist weltweit bekannt. Laut Statistiken ist es die am besten besuchte touristische Sehenswürdigkeit im ganzen Land. Letztes Jahr besuchten fast eine Million Touristen das Schloss. Die genannte Zahl umfasst auch die Teilnehmer, die an unterschiedlichen Veranstaltungen, die wir im Schloss organisieren, mitmachen. Am ersten Juni wird der internationale Kindertag gefeiert. Das Fest fällt allerdings mit dem Festtag des Schlosses Bran überein. Auch zu Halloween gibt es eine Riesenparty, die sich gro‎ßen Erfolgs freut. Zu diesem Anlass organisieren wir etwas ganz Besonderes: Die Party findet im Hof, in einem Zelt oder direkt im Schloss statt. Die Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich mit Vlad Ţepeş, Dracula, den bösen Feen und vielen anderen fantastischen Gestalten zu treffen. Es gab auch Projektionen auf dem Schloss. Wir bemühen uns, unseren Besuchern einmalige Erlebisse zu schenken. Einen besonderen Wert legen wir auf die Beziehung zu den Kindern. Wir organisieren verschiedene Veranstaltungen für Kinder, wir haben sogar ein bewährtes Maskottchen, Creionel (dt. kleiner Bleistift). Es ist besonders aktiv, vor allem während der Schulwoche »Săptămâna şcoala altfel« (dt. »Schule einmal anders«). In dieser Woche bekommen wir viele Schülerbesuche, den Schülern wird nämlich eine Alternative zum Klassenunterricht vorgeschlagen. Darüber hinaus organisieren wir private Veranstaltungen oder Nachtführungen mit Vlad Ţepeş. Leidenschaftliche Geisterjäger zeigen besonderes Interesse für die nächtlichen Führungen. Sie bewaffnen sich mit Fachgeräten und lauern auf jegliche au‎ßergewöhnliche, paranormale Erscheinungen.“




    Anfang August findet in Bran das Konzert am See statt, Ende August, ein Jazzfestival. Zu Ostern wird hohes Wert auf die Wiederbelebung herkömmlicher Traditionen gelegt. Desgleichen gilt für Weihnachten oder Neujahr. Vor Kurzem ist das Teehaus der Königin Maria“ eröffnet worden, ein Raum, in dem verschiedene Events veranstaltet werden können.

  • Bran-Moeciu – Tradition und Geschichte

    Bran-Moeciu – Tradition und Geschichte

    Bran-Moeciu ist eine bekannte touristische Region in Rumänien, die 190 km weit von Bukarest liegt. Traditionelle Speisen und Produkte sowie das Schloss Bran (Törzburg) verleihen der Region ein besonderes Flair.



    Laurenţiu Drăgan, Manager einer Pension in Bran-Moeciu, zählt ein paar Merkmale der Region auf und versucht uns zu überzeugen, nach Bran zu kommen:



    Hier gibt es eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Rumäniens: das Schloss Bran (Törzburg). Die dichten Wälder sorgen für reine Luft. Die Bewohner der Region sind gastfreundlich und bewahren die Traditionen so, dass sie die Touristen damit anlocken können. Bran-Moeciu verfügt über 8000 Unterkunftsplätze. Unsere Gäste werden mit traditionellen Speisen empfangen. Unsere Fleischprodukte und unser Schafskäse sind berühmt. In der Nähe sind zwei wunderschöne Naturparks: Bucegi und Piatra Craiului (Königsstein). Im Sommer sammeln die Bewohner Waldbeeren, im Herbst ernten sie das Obst und bereiten das Feld für den Winter vor. Im Winter können die Touristen zusammen mit uns Käse herstellen, weben oder auf Holz malen. Im Erdgeschoss unserer Pension gibt es eine Feinbäckerei. Der Käse, die Äpfel, die Nüsse werden von den Bewohnern gekauft.“




    Bran-Moeciu rühmt sich mit fünf traditionellen Produkten: dem sogenannten Burduf-Käse (ein gemahlener Schafkäse, würzig im Geschmack), dem salzigen Frischkäse, dem geräucherten Quark, dem sogenannten Telemea (Hartkäse aus Milch vom Schaf oder der Kuh) sowie mit dem Pastrami. Die Bewohner sagen, die Milch werde gleich nach dem Melken verarbeitet. Die rohe Vollmilch bewahrt all ihre Eigenschaften.



    Eine Besichtigung wert sind das Schloss Bran, das Zollhaus sowie das Dorfmuseum. Das Zollhaus erinnert an den Grenzübergang zwischen den zwei ehemaligen Fürstentümern, der Walachei und Siebenbürgen.



    Schloss Bran wurde im 14. Jh. erbaut und war in der Zwischenkriegszeit königlicher Landsitz. Heutzutage ist es Museum. Im ersten Stock können die Touristen die Wohnung der Königin Maria sehen. Von hier führt eine geheime Treppe, die in der Au‎ßenmauer errichtet wurde, direkt zum dritten Stock. Die Treppe ist hinter einem Kaminofen und einem Bücherschrank versteckt. Im dritten Stock kann man den Musiksaal und die Bibliothek bewundern. Der Balkon ist wunderschön. Vom Balkon aus kann man in den Innenhof mit gotischen Arkaden hinunterschauen. Im vierten Stock ist die Terrasse. Von hier kommt man zur Wohnung des Prinzen Nicolae. Nicolae war das vierte Kind der Königin Maria und des Königs Ferdinand. Das Spielzimmer mit dem berühmten Pokertisch lockt zahlreiche Touristen an. Im Hauptturm sind zwei Zimmer eingerichtet worden, die nach dem irischen Schriftsteller Bram Stoker benannt wurden. Hier findet man Dokumentationen in Rumänisch oder Englisch über Draculas Legende.

  • Hörerpostsendung 29.06.2014

    Hörerpostsendung 29.06.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur letzten Hörerpostsendung von RRI im Monat Juni. Sie ahnen schon, was jetzt als aller erstes kommt — die Vorstellung der QSL-Karte für den zu Ende gehenden Monat. Doch zuvor möchte ich einige Hörermeinungen zur Frage zitieren, die Bernd Seiser (aus Ottenau, Deutschland) aufgeworfen hat, ob nämlich die QSL-Karten-Vorstellung im letzten Funkbriefkasten eines jeden Monats den Hörern recht ist oder ob sie vielleicht einen anderen Zeitpunkt treffender fänden.




    So etwa schrieb Heinrich Eusterbrock (aus Kaufbeuren, Bayern):



    Der Vorschlag von Herrn Seiser zu der monatlichen Vorstellung der QSL-Karten ist ja sicherlich gut gemeint aber, wie Sie schon sagen, bei den momentanen Versandgewohnheiten Ihres Hauses wohl nicht mit befriedigendem Ergebnis durchführbar. Ich würde es deshalb begrü‎ßen, wenn man die Beschreibung auf Papier mit der jeweiligen QSL mitliefern würde. Voraussetzung ist natürlich, der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen und die Portokosten steigen dadurch nicht. Bitte mal überlegen.




    Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) ist mit dem derzeitigen Vorgehen zufrieden und meint knapp:



    Ich glaube, es ist doch im Sinne der meisten Hörer, wenn die QSL-Karten vor Erscheinen vorgestellt werden.




    Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) ist generell mit der Vorstellung einverstanden, hat aber auch einen Gegenvorschlag:



    Bernd Seiser machte einen Vorschlag zur Vorstellung der QSL-Karten. Natürlich ist auch für mich die ausführliche Vorstellung der QSL-Motive im Funkbriefkasten sehr nützlich, zumal die Fotos dieses Jahres nicht so bekannte Bauwerke zeigen (von Schloss Bran im Juni einmal abgesehen). Doch habe ich dazu einen anderen Vorschlag: Es wäre sehr hilfreich, wenn auf der Rückseite der QSL-Karten nicht nur der Name des Bauwerks angegeben würde. Denn es ist ja noch genügend Platz für weitere Informationen wie geographische Lage, Baujahre, Erbauer, jetziger Eigentümer, heutige Nutzung und so weiter.




    Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) findet hingegen, dass es Hörern mit Internetzugang nichts bringt und würde eine knappere Vorstellung bevorzugen:



    Ich möchte auf den Vorschlag von Herrn Bernd Seiser zum Thema QSL-Karten kurz eingehen: Meiner Meinung nach muss man die jeweiligen neuen QSL-Karten nicht vorstellen, die den Hörern zugesandt werden, weil man sie sich im Internetauftritt bei Ihnen downloaden kann und natürlich auch ausdrucken kann. Zudem kann man den Hörern mit der QSL-Karte auch eine grö‎ßere Erklärung als Kopie von 1-3 Seiten zuschicken. Davon hätten besonders die Hörer etwas, die keinen Internetzugang haben.



    Ich meine, die Hörerecke auf Radio Rumänien International in Deutsch ist zeitlich knapp bemessen und ich hatte immer das Gefühl, dass da knappe Zeit für Hörerberichte und Kommentare gestohlen wird. Man braucht die Zeit dringendst für die Hörer und weniger für QSL-Karten-Vorstellungen, so gern man allerdings QSL-Karten als Hörer erhält.



    Also auch aus meiner Sicht bitte die QSL-Karten nicht so ausführlich vorstellen.



    Sollten allerdings die Hörer mehrheitlich anderer Meinung sein, so sollten die natürlich ihren Willen haben.




    Vielen Dank für Ihre Meinungen, liebe Freunde. Die QSL-Vorstellung ganz einzustellen, wäre unfair gegenüber den Hörern ohne Internetzugang, da stimmen mir wohl die meisten von Ihnen zu, auch wenn sie bis zum Erhalt der QSL einen Teil der Informationen wieder vergessen haben. Es sei denn, sie zeichnen die Sendung auf. Den Vorschlag von Herrn Andorf fand ich interessant, allerdings ist die Druckfläche auf der Rückseite doch nicht so gro‎ßzügig, denn in erster Linie sind da Spalten für die Empfangsdaten vorgesehen. Zum anderen sind die Texte über die Bauwerke noch gar nicht fertig, wenn die Druckerei mit dem Motiven beliefert wird. Aber ich stimme Ihnen prinzipiell zu, lieber Herr Andorf, dass zumindest das Baujahr und die geographische Lage doch dazu gehören könnten oder sollten. Ich kann da nichts versprechen, leite aber Ihren Vorschlag weiter.



    Ein Ausdruck der Präsentation auf der Internetseite ausschlie‎ßlich für Hörer ohne Internetzugang wäre möglich, wenn es nicht sehr viele sind. Das wir sie nicht getrennt erfassen, kann ich nur schwer sagen, wieviele es noch sind. In einer alten Datei mit den Adressen der Hörer ohne E-Mail waren es noch über 200. Viele davon haben uns lange nicht mehr geschrieben, einige dürften also das Kurzwellenhören an den Nagel gehängt haben oder einfach nur unseren Sender nicht mehr hören. Andere wiederum dürften inzwischen einen Internetzugang haben, über den Daumen gepeilt aber schätze ich, dass uns noch 30-50 Postbriefe monatlich von Stammhörern erreichen. Davon ist wiederum ein Teil auch von Hörern, die uns auch oder überwiegend per E-Mail schreiben, und auch mehrere Briefe von denselben Hörern erreichen uns manchmal in einem Monat. Bei Hörern, die uns ausschlie‎ßlich per Post schreiben, gehe ich davon aus, dass sie in den meisten Fällen auch keinen Internetzugang haben. Von einigen wei‎ß ich das mit Gewissheit, da sie es selbst in ihren Briefen erzählt haben.



    Ich werde also sehen, was sich machen lässt. Und jetzt die Vorstellung der QSL Nummer 6, heute etwas weniger ausführlich, um auch dem Wunsch von Herrn Pawelczyk zu entsprechen.




    Auf der Karte ist Schloss Bran in der Nähe von Kronstadt abgebildet. Der Name Bran (deutsch Törzburg, ungarisch Törcsvár) wird zum ersten Mal am 19. November 1377 urkundlich erwähnt. Mit einem Kanzleidokument des ungarischen Königs Ludwig I. von Anjou erhalten die Einwohner des in 30 Km Entfernung liegenden Kronstadt die Erlaubnis, eine Burg auf einem steilen Felsen in Bran zu errichten. Die somit entstandene Festung hatte zu ihren Fü‎ßen den Weg, der Siebenbürgen mit der Walachei verband. In den Jahren 1419-1424 gehörte die Burg einem weiteren ungarischen König namens Sigismund. Ende des 15. Jahrhundert wurde die Törzburg zeitweilig den Széklern unterstellt, später den siebenbürgischen Fürsten.



    Am 1. Dezember 1920 und damit zwei Jahre nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien beschlie‎ßt der Kronstädter Rat, das Schloss der rumänischen Königin Maria zu schenken. In den Jahren 1920-1927 wurde die Burg unter der Aufsicht des Architekten des königlichen Hauses, Carol Liman, restauriert. Zu Lebzeiten der Königin Maria erlebte die Törzburg eine erneute Blütezeit, die Monarchin hielt sich dort oft und gerne auf. Im Jahr 1938 vermachte die Königin das Schloss ihrer Tochter, der Prinzessin Ileana, im Jahr 1948 wird die Königsfamilie aber vom kommunistischen Regime aus dem Land vertrieben und die Törzburg geht in den staatlichen Besitz über.



    Zehn Jahre nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde das Schloss als Museum für mittelalterliche Kunst und Geschichte dem Publikum wieder zugänglich und so blieb es auch bis 1987, als es aufgrund des schlechten Zustands der Bausubstanz geschlossen wurde. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurde die Törzburg 1993 wiedereröffnet.



    Am 26. Mai 2006 wurde das Schloss mit einer offiziellen Zeremonie an Dominic von Habsburg, den Sohn und Erben von Prinzessin Ileana und Anton von Habsburg, übergeben. Bedingung war, dass das Schloss drei Jahre lang ein Museum bleibt. Habsburg hat die Törzburg am 1. Juni 2009 als Museum wiedereröffnet. Ausgestellt sind Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg, darunter die Krone, ein Zepter und ein Silberdolch von König Ferdinand. Im Schlossturm wird ein Luxusappartement für Übernachtungen vermietet. Die ursprünglichen Exponate des Schlosses aus seiner Zeit im Staatsbesitz wurden vom Kulturministerium in ein neues Museum mitgenommen.



    Das Schloss Bran wird (insbesondere amerikanischen) Touristen immer wieder als Dracula-Schloss präsentiert. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Vlad III. Drăculea, dessen Herrschaft sich nicht über dieses Gebiet erstreckte, es nie betreten hat. Anderen Quellen zufolge habe er dort eine einzige Nacht in Gefangenschaft verbracht, als das Schloss noch Kronstadt gehörte. Fans des irischen Schriftstellers Bram Stoker zufolge erinnere die Törzburg aber doch sehr an die Beschreibung von Draculas Burg aus dem gleichnamigen Roman.



    Das Schloss hat auch eine eigene Webseite: www.bran-castle.com.




    Soweit die Vorstellung der QSL Nummer 6 mit dem Schloss Bran alias Törzburg drauf. Übrigens: Wenn Sie gut betucht sind, können Sie das Schloss erwerben. Die Familie um Dominic von Habsburg ist in die Jahre gekommen und möchte das Schloss verkaufen. Wenn jemand ein angemessenes Angebot macht, werden wir uns mit der Angelegenheit ernsthaft auseinandersetzten“, wird Mark Meyer von der New Yorker Anwaltskanzlei Herzfeld & Rubin in der britischen Zeitung The Telegraph“ zitiert, der zugleich amerikanischer Honorarkonsul in der Moldaurepublik ist.



    Meyer erzählte der britischen Zeitung weiter, wie die königliche Familie 1948 binnen 24 Stunden nicht nur das Schloss, sondern das Land verlassen musste — sie wurde mit wenigen Habseligkeiten einfach in einen Zug gesteckt. Zuvor sei der damals 10-jährige Dominic noch schnell ins Dorf gerannt, um sein Fahrrad seinem besten Freund zu schenken. 58 Jahre später hatten Dominic und seine zwei Schwestern (Maria Magdalena und Elisabeth) das Schloss wieder in ihren Besitz und es weiter als Touristenattraktion betrieben. Etwa 560.000 Besucher habe es seitdem jährlich gegeben und die drei Habsburgs, heute über 70 Jahre alt, seien nicht mehr in der Lage, die notwendige Zeit und Energie für eine Modernisierung nach den Standards des 21. Jahrhunderts aufzuwenden. Das grö‎ßte Problem dabei seien die unzureichenden Waschräume und Bäder. Der rege Verkehr auf der Regionalstra‎ße, die durch den Ort führt, sei ein weiterer potentieller Nachteil.



    Trotzdem seien die Habsburgs darum bemüht, an jemand zu verkaufen, der das touristische Potential des Schlosses weiterhin fördert. Es gebe auch genug Platz auf dem Grundstück, um ein Hotel zu errichten, und zurzeit werde ein Glasfahrstuhl errichtet, der in einen Bergtunnel führt, wo die Touristen eine Lightshow über Dracula und die Geschichte des Ortes erwarten soll. Es ist nicht nur ein nationales Denkmal, es ist die grö‎ßte und bedeutendste Attraktion in Rumänien“, wird noch Mark Meyer von der amerikanischen Anwaltskanzlei zitiert.



    Eine Frage bleibt allerdings offen. Wieviel würde das Schloss kosten? Die britische Telegraph“ zitiert ungenannte Quellen, laut denen Erzherzog Dominic von Habsburg das Schloss der rumänischen Regierung für 80 Mio. US-Dollar angeboten habe. Meyer wollte jedoch keine Zahlen nennen.



    Liebe Freunde, ich hoffe, die heutige Sendung war interessant für Sie — nächstes Mal werde ich ein paar Hörerfragen beantworten und auch wieder mit einem Fragment aus unserem Audioarchiv aufwarten.



    Damit Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Hannu Kiiski (Finnland), Siegfried Ristau und Peter Thränert (beide aus Deutschland). Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg (Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Sonntagmittag von Hazairin Junep (Indonesien), Klaus Karusseit (Schweden), Gerald Kallinger (Österreich) sowie von Petra Kugler, Klaus Nindel, Ralf Urbanczyk, Fritz Andorf, Andreas Schmid, Günter Jacob, Herbert Jörger, Hans Kaas und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:




  • QSL 6 / 2014

    QSL 6 / 2014

    Auf der QSL-Karte Nummer 6 ist Schloss Bran in der Nähe von Kronstadt abgebildet. Der Name Bran (deutsch Törzburg, ungarisch Törcsvár) wird zum ersten Mal am 19. November 1377 urkundlich erwähnt. Mit einem Kanzleidokument des ungarischen Königs Ludwig I. von Anjou erhalten die Einwohner des in 30 Km Entfernung liegenden Kronstadt die Erlaubnis, eine Burg auf einem steilen Felsen in Bran zu errichten. Die somit entstandene Festung hatte zu ihren Fü‎ßen den Weg, der Siebenbürgen mit der Walachei verband. In den Jahren 1419-1424 gehörte die Burg einem weiteren ungarischen König namens Sigismund. Ende des 15. Jahrhundert wurde die Törzburg zeitweilig den Széklern unterstellt, später den siebenbürgischen Fürsten.



    Am 1. Dezember 1920 und damit zwei Jahre nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien beschlie‎ßt der Kronstädter Rat, das Schloss der rumänischen Königin Maria zu schenken. In den Jahren 1920-1927 wurde die Burg unter der Aufsicht des Architekten des königlichen Hauses, Carol Liman, restauriert. Zu Lebzeiten der Königin Maria erlebte die Törzburg eine erneute Blütezeit, die Monarchin hielt sich dort oft und gerne auf. Im Jahr 1938 vermachte die Königin das Schloss ihrer Tochter, der Prinzessin Ileana, im Jahr 1948 wird die Königsfamilie aber vom kommunistischen Regime aus dem Land vertrieben und die Törzburg geht in den staatlichen Besitz über.



    Zehn Jahre nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde das Schloss als Museum für mittelalterliche Kunst und Geschichte dem Publikum wieder zugänglich und so blieb es auch bis 1987, als es aufgrund des schlechten Zustands der Bausubstanz geschlossen wurde. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurde die Törzburg 1993 wiedereröffnet.



    Am 26. Mai 2006 wurde das Schloss mit einer offiziellen Zeremonie an Dominic von Habsburg, den Sohn und Erben von Prinzessin Ileana und Anton von Habsburg, übergeben. Bedingung war, dass das Schloss drei Jahre lang ein Museum bleibt. Habsburg hat die Törzburg am 1. Juni 2009 als Museum wiedereröffnet. Ausgestellt sind Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg, darunter die Krone, ein Zepter und ein Silberdolch von König Ferdinand. Im Schlossturm wird ein Luxusappartement für Übernachtungen vermietet. Die ursprünglichen Exponate des Schlosses aus seiner Zeit im Staatsbesitz wurden vom Kulturministerium in ein neues Museum mitgenommen.



    Das Schloss Bran wird (insbesondere amerikanischen) Touristen immer wieder als Dracula-Schloss präsentiert. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Vlad III. Drăculea, dessen Herrschaft sich nicht über dieses Gebiet erstreckte, es nie betreten hat. Anderen Quellen zufolge habe er dort eine einzige Nacht in Gefangenschaft verbracht, als das Schloss noch Kronstadt gehörte. Fans des irischen Schriftstellers Bram Stoker zufolge erinnere die Törzburg aber doch sehr an die Beschreibung von Draculas Burg aus dem gleichnamigen Roman.



    Das Schloss hat auch eine eigene Webseite: www.bran-castle.com.



    Die Familie um Dominic von Habsburg ist in die Jahre gekommen und möchte das Schloss neuerdings verkaufen. Wenn jemand ein angemessenes Angebot macht, werden wir uns mit der Angelegenheit ernsthaft auseinandersetzten“, wird Mark Meyer von der New Yorker Anwaltskanzlei Herzfeld & Rubin in der britischen Zeitung The Telegraph“ zitiert, der zugleich amerikanischer Honorarkonsul in der Moldaurepublik ist.



    Meyer erzählte der britischen Zeitung weiter, wie die königliche Familie 1948 binnen 24 Stunden nicht nur das Schloss, sondern das Land verlassen musste — sie wurde mit wenigen Habseligkeiten einfach in einen Zug gesteckt. Zuvor sei der damals 10-jährige Dominic noch schnell ins Dorf gerannt, um sein Fahrrad seinem besten Freund zu schenken. 58 Jahre später hatten Dominic und seine zwei Schwestern (Maria Magdalena und Elisabeth) das Schloss wieder in ihren Besitz und es weiter als Touristenattraktion betrieben. Etwa 560.000 Besucher habe es seitdem jährlich gegeben und die drei Habsburgs, heute über 70 Jahre alt, seien nicht mehr in der Lage, die notwendige Zeit und Energie für eine Modernisierung nach den Standards des 21. Jahrhunderts aufzuwenden. Das grö‎ßte Problem dabei seien die unzureichenden Waschräume und Bäder. Der rege Verkehr auf der Regionalstra‎ße, die durch den Ort führt, sei ein weiterer potentieller Nachteil.



    Trotzdem seien die Habsburgs darum bemüht, an jemand zu verkaufen, der das touristische Potential des Schlosses weiterhin fördert. Es gebe auch genug Platz auf dem Grundstück, um ein Hotel zu errichten, und zurzeit werde ein Glasfahrstuhl errichtet, der in einen Bergtunnel führt, wo die Touristen eine Lightshow über Dracula und die Geschichte des Ortes erwarten soll. Es ist nicht nur ein nationales Denkmal, es ist die grö‎ßte und bedeutendste Attraktion in Rumänien“, wird noch Mark Meyer von der amerikanischen Anwaltskanzlei zitiert.



    Eine Frage bleibt allerdings offen. Wieviel würde das Schloss kosten? Die britische Telegraph“ zitiert ungenannte Quellen, laut denen Erzherzog Dominic von Habsburg das Schloss der rumänischen Regierung für 80 Mio. US-Dollar angeboten habe. Meyer wollte jedoch keine Zahlen nennen.