Tag: Tragödie

  • 4 Jahre seit dem Brandunglück im Nachtclub Colectiv

    4 Jahre seit dem Brandunglück im Nachtclub Colectiv

    Am 30. Oktober 2015 kam es in einem Bukarester Nachtclub während eines Konzertes zu einem verheerenden Brand, infolge dessen 64 Menschen starben. 147 Menschen wurden schwer verletzt. Zum Zeitpunkt des Brandes stellte die Metalcore-Band Goodbye to Gravity vor rund 400 Gästen ihr neues Album vor. Der Nachtclub nutzte für das Bühnenprogramm offenbar nicht genehmigte Pyrotechnik und erfüllte die grundlegenden Sicherheitsvorschriften nicht. Von den 64 Opfern starben 28 am Brandort und 36 in Kliniken. Wie sich im Zuge von Ermittlungen Monate später herausstellte, waren zahlreiche Opfer nicht infolge des Brandes, sondern an nosokomialen Infektionen gestorben.



    Im Herbst 2015, am Ende von drei Tagen der nationalen Trauer zum Gedenken an die Opfer, gingen Zehntausende von Rumänen auf die Stra‎ße und protestierten heftig gegen die Unfähigkeit der Behörden. Unter dem Motto Korruption tötet!” führte der damalige Protest zum Sturz des Kabinetts Ponta und anderer Beamten der örtlichen Verwaltung, die den Betrieb des Nachtclubs genehmigt hatten, obwohl er den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen nicht entsprach. In dem gegen die Eigentümer des Clubs eingeleiteten Gerichtsverfahren wurde noch kein Urteil gefällt. Letzte Woche erschien der damalige Gesundheitsminister Nicolae Bănicioiu nicht vor der Staatsanwaltschaft, wo er über den damaligen Einsatz der Behörden aussagen sollte. Kurz nach der Tragödie von Colectiv sagte Bănicioiu, dass die rumänischen Behörden keine externe Hilfe zur Behandlung der Verwundeten benötigen, und begründete: Unsere Ärzte können mit jeder Situation perfekt umgehen”.



    Anschlie‎ßend leitete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen schwerer Totschlag, Amtsmissbrauch und Fahrlässigkeit ein. Die Staatsanwälte untersuchen die medizinische Versorgung der Opfer, die Umstände im Zusammenhang mit den im Krankenhaus erworbenen Infektionen sowie die Handlungen oder Untätigkeiten von Beamten im Zusammenhang mit der Überstellung der Opfer ins Ausland. Ebenfalls letzte Woche reichte eine Bürgeraktionsgruppe im ostrumänischen Iași eine Strafanzeige gegen die Abteilung für Notfallsituationen ein, die seit 2007 von Staatssekretär Raed Arafat geleitet wird. Die Kläger argumentieren, dass die Abteilung wichtige Videos über den Einsatz der Feuerwehr bei Colectiv zurückgehalten hat. Wir alle wussten, wie chaotisch die Intervention war.



    Von Anfang an vermuteten wir den Mangel an Professionalität und Empathie der Retter, und die Videobeweise haben unseren Verdacht bestätigt”, so die Bürgerrechtler. Dies folgt auf die Veröffentlichung eines 20-minütigen Videos der Tageszeitung Libertatea in der vergangenen Woche, das die Intervention der Abteilung für Notfallsituationen zeigt, die vor Ort angekommen ist. Staatssekretär Arafat behauptet, er habe von diesem Video nichts gewusst und wird nur dann zurücktreten, wenn der Ministerpräsident es verlangt.


  • Rumänen gedenken der Opfer vom Club Colectiv

    Rumänen gedenken der Opfer vom Club Colectiv

    Die Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv hat sich am Dienstag, den 30. Oktober 2018, zum dritten Mal gejährt. In Gedenken an die Opfer haben am Dienstag in Bukarest zwei Gottesdienste, und einen Trauermarsch stattgefunden. Landespräsident Klaus Iohannis legte am Ort der Tragödie einen Kranz nieder, zündete eine Kerze an und hielt eine Schweigeminute. Am Dienstag abend war auch die Premiere des thematischen Films Wir steigen bei der nächsten Haltestelle aus“ von Tedy Necula, in dem es um U-Bahn-Reisende am nächsten Tag nach der Brandkatastrophe im Colectiv geht.



    Bei einem Konzert der Rockgruppe Goodbye to Gravity im Bukarester Club Colectiv am 30. Oktober 2015 war ein Feuerwerk gezündet worden, das die Schallisolierung in Brand setzte. Mehrere Hundert Menschen waren zum Konzert gekommen; der Club hatte aber eine einzige Tür. 64 Menschen starben an den Folgen der Brandwunden und Rauchvergiftungen. 200 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Einer der Verletzten begang eineinhalb Jahre später Selbstmord — eine Geste der Verzweiflung nach dem schweren physischen und psychischen Trauma, meinen die Psychologen.



    Zum Gedenken der Brandopfer vom Club Colectiv haben am Dienstag, drei Jahre nach der Tragödie, in Bukarest und in anderen rumänischen Städten Gottesdienste und Gedenkveranstaltungen stattgefunden. Am Abend beteiligten sich Hunderte Menschen an einem Gedenkmarsch mit dem Motto “Marsch der Gitarren”, der vom Vereinigungsplatz bis zum Club Colectiv führte. Vor dem Club Colectiv warteten die Marschteilnehmer schweigend bis zur Uhrzeit der Katastrophe, 22.30. Tausende Menschen, Verwandte, Freunde, oder Arbeitskollegen der Brandopfer, sowie viele andere Menschen legten Kränze nieder und zündeten Kerzen am Ort der Tragödie.



    Im allgemeinen sind die Rumänen traurig und verbittert, weil s8e keine Möglichkeit sehen, das, was in der Politik, im Gesundheitsystem und allgemein in der Gesellschaft nicht funktioniert, noch zu korrigieren.



    “Wir haben viel zu lernen von dieser Tragödie. In Rumänien ist noch viel zu ändern, wir müssen das nicht vergessen, immer daran denken und etwas in diesem Sinne unternehmen. Wir sind die einzigen, diein unserem Land etwas ändern können.”



    “Alles dauert fünf Minuten, Sie wissen schon wie es bei uns ist, alle regen sich schnell auf, aber sehr bald wird alles wieder ruhig und jeder kümmert sich nur um seine Angelegenheiten.”



    Drei Jahre nach der Tragödie im Club Colectiv hat die Gesundheitsministerin Sorina Pintea zugegeben, dass Rumänien nicht über die notwendigen Einrichtungen verfügt, um bei einer ähnlichen Brandkatastrophe effizient zu intervenieren. In Rumänien gibt es lediglich 11 speziell ausgerüstete Betten für Schwerverbrannten, und bei einem ähnlichen Brand mü‎ßten die rumänischen Behörden an Hilfe vom Ausland appellieren.



    Heute noch gibt es in Rumänien unzählige Bars, Clubs, Pensionen oder Kaufhäuser, die ohne Brandschutzgenehmigung funktionieren. Seit drei Jahren warten die Nahestehenden der Brandopfer auf eine gerichtliche Entscheidung, aber die rumänische Justiz hat im Colectiv-Strafverfahren noch keine Schuldige zu Verantwortung gezogen.

  • Nachrichten 28.10.2018

    Nachrichten 28.10.2018

    Ein starkes Erdbeben hat in der Nacht zum Sonntag, den 28. Oktober, um 3.38 Uhr weite Teile von Rumänien und angrenzender Länder erschüttert. Das Epizentrum lag in der Region Vrancea, im Osten des Landes. Nach Angaben des nationalen Erdbebendienstes erreichte das Erdbeben die Stärke 5.8. Es war das stärkste Erdbeben in der Vrancea-Region seit 14 Jahren. Auch verbreitet in Moldawien und Bulgarien sowie in Teilen der Ukraine (Region Odessa) und Serbien war das Beben deutlich zu spüren. Besonders in Bukarest aber auch in vielen anderen Städten des Landes waren die Erschütterungen deutlich bis stark spürbar. Viele Menschen haben aus Angst kurzzeitig ihre Häuser verlassen. Aufgrund der Panik mussten jedoch etwa 15 Menschen ärztlich behandelt werden. Der wissenschaftliche Leuiter des Nationalen Institus für die Physik der Erde, Mircea Radulian, erklärte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, es sei ein normales Erdbeben für die Vrancea-Region. Das letzte starke Erdbeben, von 5,7 auf der Richterskala, hat Rumänien am 22. November 2014 erschüttert. Die schlimmsten Erdbebenkatastrophen in Rumänien waren in den Jahren 1940 und 1977, mit jeweils mehr als 2.500 Toten und 15.000 Verletzten. Vor zwei Wochen, vom 14. bis zum 18. Oktober, lief in Rumänien die größte Katastrophenübung in der EU. Bei der Übung “SEISM 2018 (“ERDBEBEN 2018) haben die rumänischen Behörden ihre Reaktionsgeschwindigkeit und ihre Fähigkeit, bei einem starken Erdbeben von 7,1 zu intervenieren und zu kooperieren auf die Probe gestellt.



    Ein Theaterstück inspiriert von der Tragödie im Bukarester Klub Colectiv vor drei Jahren wird am Sonntag im Nationalen Tanzzentrum Bukarest aufgeführt. Das Theaterstück mit dem Titel 153 Sekunden basiert auf der Geschichte einer Überlebenden. Der verheerende Brand im Bukarester Klub Colectiv, bei dem am 30. Oktober 2015 65 Menschen gestorben sind und mehr als 100 schwer verletzt wurden, hat 153 Sekunden gedauert. Die Regisseurin und Projektkoordinatorin Ioana Paun hat Geschichten von Überlebenden der Brandkatastrophe und Meinungen von Soziologen und Psychologen gesammelt und sie zu einer Theateraufführung über Resignation und Hoffnung auf Änderung verarbeitet. Am Dienstag, den 30. Oktober, werden drei Jahre seit dem verheerenden Brand im Klub Colectiv vergangen sein. Nach der Tragödie gab es große Proteste gegen die Korruption in ganz Rumänien, die zum Rücktritt des Regierungskabinetts Victor Ponta führten. Drei Jahre danach hat die rumänische Justiz im Colectiv-Strafverfahren noch keine Schuldige zu Verantwortung gezogen.



    In der Nacht von Samstag, 27. Oktober, auf Sonntag, 28. Oktober 2018, wurden in Rumänien die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Und zwar um eine Stunde zurück. Somit wurde die Lokalzeit von 4.00 Uhr auf 3.00 Uhr (GMT+2) zurückgestellt. Eigentlich ist die Winterzeit die Normalzeit. Die Sommerzeit wurde zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingeführt, um die Arbeitskraft besser ausnutzen zu können. Nach Jahrzehnten Pause gab es dann 1980 vor dem Hintergrund der Ölkrise die nächste Einführung der Zeitumstellung, die 1996 in Europa vereinheitlicht wurde – und bis heute anhält. Viele Menschen klagen aber über gesundheitliche Probleme bei der Umstellung. Als Beispiele werden Antriebslosigkeit und Schlafprobleme angeführt. Im Februar dieses Jahres hatte das EU-Parlament die EU-Kommission beauftragt, sich über die Zukunft der Zeitumstellung Gedanken zu machen. Daraufhin startete Brüssel eine nicht repräsentative Onlinebefragung. Rund 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer hatten sich gegen die Zeitumstellung ausgesprochen.


    Daraufhin hatte Jean-Claude Juncker vorgeschlagen, den Vorschlag bereits im kommenden Jahr umzusetzen. Laut den aktuellen Plänen würden am 31. März 2019 das letzte Mal die Uhren in den EU-Staaten verpflichtend auf Sommerzeit umgestellt. Beim nächsten Termin, dem 27. Oktober 2019, wäre die Zeitumstellung für die Mitgliedstaaten freiwillig. Dann würde es jedem einzelnen EU-Land überlassen bleiben, ob bei ihm dauerhaft Sommer- oder Winterzeit gilt. Einen Flickenteppich will Brüssel allerdings unbedingt vermeiden. Für diesen Fall fürchtet die EU-Kommission sonst negative Folgen für den Waren- und Dienstleistungsverkehr im EU-Binnenmarkt. In jedem Fall müssen die Regierungen der Mitgliedstaaten und das Europaparlament zustimmen.


  • Nachrichten 27.10.2018

    Nachrichten 27.10.2018

    Ein Theaterstück inspiriert von der Tragödie im Bukarester Klub Colectiv vor drei Jahren wird am Samstag und Sonntag im Nationalen Tanzzentrum Bukarest aufgeführt. Das Theaterstück mit dem Titel 153 Sekunden” basiert auf der Geschichte einer Überlebenden. Der verheerende Brand im Bukarester Klub Colectiv, bei dem am 30. Oktober 2015 65 Menschen gestorben sind und mehr als 100 schwer verletzt wurden, hat 153 Sekunden gedauert. Die Regisseurin und Projektkoordinatorin Ioana Paun hat Geschichten von Überlebenden der Brandkatastrophe und Meinungen von Soziologen und Psychologen gesammelt und sie zu einer Theateraufführung über Resignation und Hoffnung auf Änderung verarbeitet. Am Dienstag, den 30. Oktober, werden drei Jahre seit dem verheerenden Brand im Klub Colectiv vergangen sein. Nach der Tragödie gab es gro‎ße Proteste gegen die Korruption in ganz Rumänien, die zum Rücktritt des Regierungskabinetts Victor Ponta führten. Drei Jahre danach hat die rumänische Justiz im Colectiv-Strafverfahren noch keine Schuldige zu Verantwortung gezogen.



    Der Befehlshaber der Royal Canadian Air Force, General-Leutnant Alexander Donald Meinzinger, unternimmt einen Besuch beim Luftstützpunkt Mihail Kogălniceanu (im Südosten Rumäniens). Dort trifft Meinzinger mit dem Chef der rumänischen Luftstreitkräfte, General Viorel Pană, und mit den dort stationierten kanadischen Militärs zusammen. Die 135 kanadischen Soldaten führen gemeinsam mit Soldaten von den rumänischen Luftstreitkräften Missionen der Verstärkten Luftpolizei unter NATO-Führung. Besagte Missionen werden zur Entwicklung der Reaktions- und Entmutigungsfähigkeit der Luftstreitkräfte beitragen, präzisierte das rumänische Verteidigungsministerium.



    Mehr als 45 Milliarden Euro EU-Fonds hatte Rumänien zu Verfügung seit seinem EU-Beitritt im Jahre 2007. Dies erklärte am Samstag die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Cretu. Die Kohäsionspolitik sei de facto die Garantie für die Steigerung der Lebensqualität der EU-Bürger, und die Resultate seien auch in Rumänien sichtbar. Corina Cretu unternimmt nächste Woche einen Besuch in Bukarest; dabei wird sie mit hohen Vertretern der rumänischen Behörden zusammenkommen, um über die Zukunft der EU-Kohäsionspolitik zu diskutieren.



    In der Nacht von Samstag, 27. Oktober, auf Sonntag, 28. Oktober 2018 werden in Rumänien die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Und zwar um eine Stunde zurück. Somit wird die Lokalzeit von 4.00 Uhr auf 3.00 Uhr (GMT+2) zurückgestellt. Eigentlich ist die Winterzeit die “Normalzeit”. Die Sommerzeit wurde zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingeführt, um die Arbeitskraft besser ausnutzen zu können. Nach Jahrzehnten Pause gab es dann 1980 vor dem Hintergrund der Ölkrise die nächste Einführung der Zeitumstellung, die 1996 in Europa vereinheitlicht wurde – und bis heute anhält.

  • Nachrichten 28.10.2017

    Nachrichten 28.10.2017

    Rumänien unterstützt mit Entschlossenheit die Souveränität und die territoriale Integrität Spaniens und erklärt sich entschlossen und unwiderruflich gegen die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kataloniens, steht in einem Communique des rumänischen Außenministeriums. Spanien ist ein wichtiger Allierter und strategischer Partner Rumäniens, und die Legitimität eines Prozesses oder einer Aktion, die mit der inneren Ordnung eines Landes zu tun hat, liegt in deren vollkommenen Konformität mit der Verfassung und mit den Gesetzen des betreffenden Staates, steht noch im zitierten Communique. Das rumänische Außenministerium bekräftigte die konsequente Position Bukarests für die Achtung des Völkerrechts, das keine territorrielle Änderungen ohne die Zustimmung des betroffenen Staates akzeptiert.



    Der spanische Senat hat am Freitag mit großer Mehrheit eine Entmachtung der katalanischen Regionalregierung und andere Zwangsmaßnahmen gebilligt. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hat offiziell die Amtsgeschäfte des abgesetzten katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont übernommen. Auch die übrigen Mitglieder der nach Unabhängigkeit strebenden Regierung in Barcelona wurden mit der offiziellen Veröffentlichung im Amtsblatt für abgesetzt erklärt. Der spanische Senat hatte mit der Billigung des nie zuvor angewandten Verfassungsartikels 155 am Vortag den Weg für die Entmachtung der Regierung und für Neuwahlen am 21. Dezember freigemacht. Nach Informationen der Zeitung El Pais hat Rajoy Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría mit der Übernahme der Verantwortung für die täglichen Amtsgeschäfte betraut. Sie hat offiziell den Posten des abgesetzten katalanischen Vizes Oriol Junqueras übernommen. Insgesamt mussten 150 Mitarbeiter der Regierung gehen. Zahlreiche Staaten erklärten ihre Unterstützung für die Behörden in Madrid und für ein geeintes Spanien.



    An diesem Wochenende gedenken zahlreiche rumänische Bürger und Organisationen den Opfern des verheerenden Brandes vor zwei Jahren im Klub Colectiv. Bei dem Brand am 30. Oktober 2015 waren 64 Menschen gestorben und mehr als 100 schwer verletzt. Zum Gedenken der Brandopfer hat der Verein Colectiv in Bukarest am Freitag, den 27. Oktober einen Marsch der Gitarren“ eranstaltet, an dem mehrere Hundert Menschen teilgenommen haben. Am Sonntag und Montag, den 29. und 30. Oktober, werden mehrere Konzerte in Erinnerung an die Colectiv-Opfer veranstaltet. Der öffentlich-rechtliche Rundfunksender Radio Romania strahlt am 30. Oktober das Hörspiel 64“ aus, das von der Tragödie im Klub Colectiv inspiriert wurde. In Cluj/Klausenburg findet am Montag eine Gedenk-Kundgebung statt. Damit wollen die Teilnehmer ihre Empörung über die Verschiebung des Gerichtsverfahrens in diesem brisanten Fall zum Ausdruck bringen. Neulich wurde das Verfahren auf den Monat November verschoben, was die Verwandten der Opfer zutiefst erbitterte. Die Betreiber des Klubs, die Eigentümer und ein Beschäftigter einer Pyrotechnikfirma, sowie der ehemalige Bürgermeister des 4. Bukarester Bezirks, wo der Klub Colectiv funktionierte und mehrere Beschäftigte des Inspektorats für Notsituationen müssen sich wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und Missachtung der Sicherheitsnormen verantworten. Nach der Tragödie und anschließenden heftigen Straßenprotesten war die sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Victor Ponta im vergangenen November zurückgetreten.



    In der Nacht von Samstag, 28. Oktober, auf Sonntag, 29. Oktober 2017 werden in Rumänien die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Und zwar um eine Stunde zurück. Somit wird die Lokalzeit von 4.00 Uhr auf 3.00 Uhr (GMT+2) zurückgestellt Das bedeutet, dass wir eine Stunde länger schlafen können. Eigentlich ist die Winterzeit die Normalzeit. Die Sommerzeit wurde zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingeführt, um die Arbeitskraft besser ausnutzen zu können. Nach Jahrzehnten Pause gab es dann 1980 vor dem Hintergrund der Ölkrise die nächste Einführung der Zeitumstellung, die 1996 in Europa vereinheitlicht wurde – und bis heute anhält. Am letzten Sonntag im Monat März 2018 stellt man dann wieder auf Sommerzeit um.

  • Nachrichten 30.10.2016

    Nachrichten 30.10.2016

    BUKAREST: Am Sonntag hat der Verein Colectiv GTG 3010“ in Bukarest einen Schweigemarsch zum Gedenken der Opfer der Brandkatastrophe im Klub Colectiv organisiert. Au‎ßerdem veranstalteten rund ein Dutzend Pop- und Rockbands Konzerte, deren Einnahmen den Brandopfern zugute kommen sollen. Am 30 Oktober 2015 sind bei einem verheerenden Brand bei einem Rockkonzert im Klub Colectiv 64 Menschen ums Leben gekommen; mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Der rumänische Staatsprasident Klaus Iohannis, legte am Sonntag einen Blumenkranz am Ort der Tragödie. Dabei sagte Iohannis, er hätte sich gewünscht, dass ein Jahr nach der Tragödie die Schuldigen bekannt und zur Rechenschaft gezogen wären. Fast ein Jahr nach der Brandkatastrophe im Bukarester Klub Colectiv hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, das Hauptverfahren zu eröffnen. Bei meherern Bukarester Gerichten laufen zur Zeit drei Strafverfahren. Die Betreiber des Klubs sowie die Eigentümer und ein Beschäftigter einer Pyrotechnikfirma, der ehemalige Bürgermeister des Bukarester Bezirks, wo der Klub Colectiv funktionierte und mehrere Beschäftigte des Inspektorats für Notsituationen müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Nach der Tragödie und anschlie‎ßenden heftigen Stra‎ßenprotesten war die sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Victor Ponta im vergangenen November zurückgetreten.



    BRÜSSEL: In Brüssel haben Kanada und die EU das Handelsabkommen Ceta unterzeichnet. Spitzenvertreter der Europäischen Union sind am Sonntag mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau zur Unterzeichnung von Ceta (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zusammengekommen. Der EU-Kanada-Gipfel hätte eigentlich bereits am Donnerstag stattfinden sollen. Weil sich die belgische Region Wallonie aber zunächst weigerte, den Pakt mitzutragen, musste Trudeau seine Anreise nach Brüssel verschieben. Nach einer Reihe von Zugeständnissen gab das Regionalparlament der Wallonie am Freitag dann schlie‎ßlich grünes Licht. Erst danach konnte auch die belgische Bundesregierung dem Pakt zustimmen und mit ihr der Rest der EU. Für die Billigung von Ceta war eine einstimmige Entscheidung aller 28 EU-Mitgliedsstaaten nötig. “Dies ist ein wichtiger Tag für die EU und auch für Kanada, weil wir internationale Standards setzen, denen auch andere folgen müssen, mit denen wir in Sachen Freihandel verhandeln”, sagte Juncker. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sprach von einem guten Tag für die Europäische Union und für Kanada und sagte, Ceta werde Standard für alle künftigen Abkommen sein. Die rumänische Regierung begrü‎ßte die Entscheidung Kanadas, die Visumpflicht für rumänische Bürger, die nach Kanada einreisen wollen, ab 1. Dezember 2017 komplett aufzuheben. Die Entscheidung ist in der Abschlu‎ßerklärung des Gipfels EU-Kanada vermerkt. Zur Zeit benötigen nur noch die Rumänen und die Bulgaren als EU-Bürger Einreisevisa fur Kanada.



    BUKAREST: Der rumänische Verteidigungsminister, Mihnea Motoc, beteiligt sich am Montag in London an der internationalen Konferenz für Verteidigung gegen ballistische Raketen, die vom American Institute of Aeronautics and Astronautics und National Missile Defense Agency vom US-Department of Defense organisiert wird. Als Sondergast wird Mihnea Motoc die Position Rumäniens in Bezug auf die Verteidigung gegen ballistische Raketen präsentieren. In Rumänien befindet sich in der Ortschaft Deveselu (im Süden) das US- Raketenverteidigungssystem Aegis Ashore. Im Namen des rumänischen Verteidigungsministeriums wird Mihnea Motoc den Preis David R. Israel“ in Empfang nehmen, für bedeutende Resultate im Bereich der Antiraketenverteidigung und als Anerkennung für die Bemühungen und den aktiven Einsatz Rumäniens bei der Einrichtung des Stützpunktes in Deveselu. Am Rande der Konferenz wird Verteidigungsminister Mihnea Motoc mit dem Kommandant der National Missile Defense Agency, US-Vizeadmiral James D. Syring, zusammenkommen.

  • Nachrichten 29.10.2016

    Nachrichten 29.10.2016

    BUKAREST: Am Sonntag findet in Bukarest ein Marsch zum Gedenken der Opfer der Brandkatastrophe im Klub Colectiv statt. In der Nacht vom 30. Oktober zum 31. Oktober 2015 waren bei dem Brand im Klub Colectiv 64 Menschen ums Leben gekommen; mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Am Mittwoch hat die Exekutive einen Eilbeschlu‎ß angenommen, wodurch die Kosten für die Behandlung der Katastrophenopfer für weitere zwei Jahre vom Staat übernommen werden. Vorhin, fast ein Jahr nach der Brandkatastrophe im Bukarester Klub Colectiv hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, das Hauptverfahren zu eröffnen. Die Betreiber des Klubs sowie die Eigentümer und ein Beschäftigter einer Pyrotechnikfirma müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Laut Anklageschrift war das Verfallsdatum der Feuerlöscher im Klub abgelaufen und die bei der Schalldämpfung verwendeten Baustoffe waren leicht entzündlich. Funken eines Feuerwerkskörpers bei einem Konzert hatten eine Säule im Raum angezündet, das Feuer erfasste die Decke innerhalb von 33 Sekunden, Temperaturen von 900 Grad Celsius wurden erreicht. Nach der Tragödie und anschlie‎ßenden heftigen Stra‎ßenprotesten war die sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Victor Ponta im vergangenen November zurückgetreten.



    BRÜSSEL(dpa): Der europäisch-kanadische Handelsvertrag Ceta soll am Sonntag unterzeichnet werden. Dann kommen beide Seiten zu einem gemeinsamen Gipfeltreffen in Brüssel zusammen, wie EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mitteilte. Kurz zuvor hatten die EU-Staaten den europäisch-kanadischen Handelsvertrag Ceta offiziell gebilligt. “Mission accomplished! (in etwa: Auftrag erledigt)”, twitterte Tusk. “Gerade mit PM @JustinTrudeau vereinbart, den EU-Kanada-Gipfel diesen Sonntag abzuhalten”. Nachdem alle EU-Staaten Ceta zugestimmt haben, informierte Tusk Trudeau per Telefon, hie‎ß es aus EU-Kreisen. Dabei habe Tusk dem kanadischen Premier für seine Geduld gedankt – daran werde er sich stets erinnern. Trudeau sagte demnach, er freue sich darauf, Tusk, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und den Präsidenten des Europaparlaments, Martin Schulz, am Sonntag zu sehen. In Belgien segneten im Laufe des Freitags mehrere Regional- und Sprachparlamente Ceta ab – so konnte am Ende auch die belgische Regierung zustimmen. Vor allem die Region Wallonie hatte sich bis zuletzt gegen Ceta gestemmt. Ohne das Einverständnis der gerade mal 3,6 Millionen Einwohner zählenden Region hätte die belgische Regierung die Unterzeichnung des Abkommens verweigern müssen. Dies hätte das Aus für das Handelsabkommen bedeuten können. Denn damit es in Kraft treten kann, müssen es alle 28 EU-Staaten unterzeichnen. Der Handelspakt soll Zölle und andere Hemmnisse abbauen und so Handel und Wirtschaft beflügeln. Rumänien machte die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens vom künftigen Visafreiereisen rumänischer Bürger nach Kanada abhängig. Ottawa zeigte sich für die stufenartige Aufhebung der Visumpflicht ab 2017 unter der Bedingung, dass das Freihandelabkommen von allen EU-Regierungen unterzeichnet wird.



    CHISINAU: Am Freitag ist in der benachbarten Moldau der Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl zu Ende gegangen. Am Sonntag werden die Wahlberechtigten in der ex-sowjetischen Republik zu den Urnen gerufen. Zum ersten Mal nach 1996 werden die Wähler ihren Staatschef direkt wählen. Das Verfassungsgericht in Chişinău hatte im März 2016 mehrere Veränderungen der Verfassung aus dem Jahr 2000 als verfassungswidrig erklärt. Darunter auch jene, die vorsahen, dass der Staatspräsident vom Parlament gewählt wird. Laut Umfragen sei der pro-russische Sozialist Igor Dodon mit 30-35% der Stimmen der Favorit bei dieser Präsidentschaftswahl. Seine wichtigste Gegnerin ist die Kandidatin der Partei Aktion und Solidarität“, die ehemalige Bildungsministerin, Maia Sandu. Maia Sandu wird auch von anderen Kandidaten unterstützt, die sich vom Wahlkampf zurückgezogen haben.



    BUKAREST: In der Nacht von Samstag, 29. Oktober, auf Sonntag, 30. Oktober 2016 werden in Rumänien die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Und zwar um eine Stunde zurück. Somit wird die Lokalzeit von 4.00 Uhr auf 3.00 Uhr (GMT+2) zurückgestellt Das bedeutet, dass wir eine Stunde länger schlafen können. Eigentlich ist die Winterzeit die “Normalzeit”. Die Sommerzeit wurde zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingeführt, um die Arbeitskraft besser ausnutzen zu können. Nach Jahrzehnten Pause gab es dann 1980 vor dem Hintergrund der Ölkrise die nächste Einführung der Zeitumstellung, die 1996 in Europa vereinheitlicht wurde – und bis heute anhält. Am letzten Sonntag im Monat März 2017 stellt man dann wieder auf Sommerzeit um.

  • Brandkatastrophe im Bukarester Klub: Rumänien steht unter Schock

    Brandkatastrophe im Bukarester Klub: Rumänien steht unter Schock

    Rumänien ist im Schockzustand nach der Tragödie von Freitagnacht in Rockklub Colectiv, in Bukarest. Hunderte Jugendliche die an einem Konzert der Gruppe Goodbye to Gravity teilgenommen haben, sind Opfer eines Brandes geworden. Die Ursache waren Feuerwerke, die in der Show zu Einsatz gekommen sind. Jegliche Worte sind überflüssig, haben sich viele gestern gesagt und haben am Sonntag an einem Schweigemarsch teilgenommen. Ca 12.000 Menschen haben auf diese Weise der bis dahin 30 Toten und den zahlreichen Verletzten, viele davon schwer, gedacht. Der Aufruf zum Marsch ging über Facebook. Die ersten, ca. 1.000 Menschen, hatten sich auf dem symbolträchtigen Universitätsplatz in Bukarest versammelt, ihnen schlossen sich auf dem Weg zum Ort des tragischen Geschehens immer mehr an. Menschen aller Altersgruppen gingen schweigsam Schulter an Schulter. Es war vieldeutiger als Worte es hätten ausdrücken können. Eine Teilnehmerin erklärte:



    Es stimmt, dieses schlimme Ereignis hat alle beeindruckt. Das kann keiner kommentieren, oder besser gesagt ich kann es nicht. Ich komme gerade von der Kapelle, wo ein Bekannter hinterlegt wurde. Ich kann nichts mehr sagen. Es ist schockierend.“



    Eine andere sagte uns:



    Ich hätte auch dort sein können, jeder von uns hätte dort sein können. Ich hoffe die Behörden werden alles sorgfältig untersuchen und nichts verheimlichen. Die Schuldigen müssen dafür zahlen.“



    An der Stelle der Tragödie, nun ein riesiger Ort des Gedächtnisses, in einem Meer von Kerzen und Blumen, waren an die 2.000 Menschen. Der Opfer gedachten dort auch Landespräsident Klaus Iohannis, die Thronfolgerin des Rumänischen Köngishauses, Margareta, die Botschafter der Vereinigten Staaten und Frankreichs, Hans Klemm und François Saint-Paul, zahlreiche rumänische Kulturschaffende. Zum Gedenken der Toten sind auch in anderen rumänischen Ortschaften Blumen hinterlegt und Kerzen angezündet worden.



    Die Solidarität mit den Opfern ging aber noch viel weiter. Das medizinische Personal hat sich auf exemplarische Weise mobilisiert, freiwillig boten Medizinstudenten ihre Hilfe an. Die Zahl der Blutspender ist um das 3-fache gestiegen. Medizinische Hilfe kam auch aus dem Ausland: aus Frankreich und Israel. Unter anderen hat auch die Botschafterin Israels, Tamar Samash, Blut gespendet. Freiwillige verteilen Essenspakete und Getränke an Spender und Mediziner. Mehrere Nahrungsmittelketten haben verschiedene Produkte gespendet. Andere Gesellschaften übernahmen die Reisekosten für Angehörige oder Blutspender. Der Berufsverband der Psychologen bietet kostenlose Unterstützung für die Familien der Opfer und eine Anwaltskanzlei will die Angehörigen kostenlos vor Gericht vertreten.