Tag: Trainer

  • Wahl zum Trainer des Jahres 2020

    Wahl zum Trainer des Jahres 2020

    Dutzende von Cheftrainern repräsentieren den rumänischen Sport auf Weltebene. Sie sind in vielen Sportdisziplinen aktiv und einige von ihnen haben ihren Auftrag auf höchstem Niveau erfüllt. Unnötig zu sagen, dass Fußball-Cheftrainer die größte Berühmtheit genießen. Im Jahr 2020 haben die Namen von vier Fußball-Trainern aus Rumänien für Schlagzeilen gesorgt. So gewann Dan Petrescu mit dem Titelverteidiger CFR Klausenburg eine Neuauflage der heimischen Meisterschaft und brachte sein Team bis in die Gruppenphase der Europa League. Mircea Lucescu führte die Mannschaft von Dynamo Kiew bis in die Gruppenphase der Champions League. In China gewann Cosmin Olaroiu mit Jiangsu Suning die chinesische Superleague. In Saudi-Arabien gewann Al-Hilal unter der Leitung von Răzvan Lucescu die nationale Meisterschaft und den King’s Cup. Dank der beiden Trophäen, die er in diesem Jahr gewann, ließ Răzvan Lucescu die anderen drei Cheftrainer hinter sich und wurde von Radio Rumänien International zum Cheftrainer des Jahres 2020 gewählt.



    Răzvan Lucescu ist der Sohn des ehemaligen großen rumänischen Fußballspielers und Cheftrainers Mircea Lucescu. Er wurde am 17. Februar 1969 in Bukarest geboren. Als Fußballer war Răzvan Lucescu Torhüter bei rumänischen Mannschaften wie Sportul Studenţesc, FC Naţional, FC Braşov und Rapid Bukarest. Als Cheftrainer feierte Răzvan Lucescu seine größten Erfolge mit Rapid Bukarest. Die Mannschaft gewann zweimal den rumänischen Pokal. Im Jahr 2006 erreichte Rapid das Viertelfinale des UEFA-Cups und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Damals gewann die Mannschaft von Lucescu unter anderem Partien gegen Feyenoord Rotterdam, Schachtar Donezk, Hertha BSC Berlin und den Hamburger SV. Doch im Viertelfinale scheiterte Rapid nach zwei Unentschieden an dem Stadtrivalen Steaua Bukarest.



    In den Jahren 2009 bis 2011 war Răzvan Lucescu mit mäßigem Erfolg Cheftrainer der rumänischen Nationalmannschaft. Im Jahr 2019 gewann er mit PAOK Thessaloniki das Double aus der griechischen Meisterschaft und dem griechischen Pokal. Lucescu Jr. gewann außerdem die asiatische Champions League mit dem saudischen Team Al-Hilal und wurde bei der rumänischen Fußballgala 2019 zum Cheftrainer des Jahres ernannt. Die beiden Trophäen, die er 2020 gewann, brachten Răzvan Lucescu erneut einen Platz unter den besten rumänischen Trainern ein.

  • WM-Qualifikation: Torloses Unentschieden gegen Dänemark

    WM-Qualifikation: Torloses Unentschieden gegen Dänemark

    Nationaltrainer Christoph Daum wusste am Sonntagabend einmal mehr zu überraschen. Nach früheren 4-3-3- und 4-2-3-1-Systemen plante er für das Spiel gegen Dänemark eine Aufstellung nach dem 3-4-1-2-Muster. Benzar und Latovlevici spielten auf den Außenbahnen, Pintilii im defensiven Mittelfeld, Marin sollte das gesamte Mittelfeld zwischen den Strafräumen beackern und Nicuşor Stanciu hinter den Spitzen Keşerü und Chipciu Nadelstiche setzen. Für Alex Chipciu vom RSC Anderlecht war es überhaupt eine Rückkehr auf die Position, die er mit überschaubarem Erfolg auch bei Steaua Bukarest ausprobiert hatte.



    Auf der anderen Seite spielten die Dänen spiegelverkehrt in der gleichen Formation, mit ebenfalls drei Manndeckern, jedoch einem etwas mobileren Mittelfeld und mit Andreas Cornelius vom FC Kopenhagen als einzige Sturmspitze im Strafraum. Christian Eriksen von Tottenham Hotspur hatte seine Freiheiten im Angriff.



    Rumänien begann die Partie in der Cluj Arena relativ vorsichtig, jedoch kam die Mannschaft gleich zum Anfang zu einigen Schussmöglichkeiten. Marin zog in der vierten Minute aus 18 Metern ab, sein Schuss war allerdings zu schwach für Schmeichel jr. im Tor der Gäste. An diesem Abend hatte Daum eine Beteiligung der Innenverteidiger am offensiven Spiel vorgesehen – Chiricheş und Toşca sollten mit genauen Pässen die Angriffsaktionen starten, was ihnen aber eigentlich nicht so gut gelingen sollte. Am Ende überwogen eher die langen Bälle in die Spitze, wobei die anschließenden Kopfball-Duelle oftmals verloren gingen. Ein mögliches Szenario waren die zurückeroberten Bälle durch Stanciu, Pintilii und Marin vor dem Strafraum.



    Auf der anderen Seite lauerte der Gegner auf Fehler in der rumänischen Hintermannschaft. Und es brannte gleich in der 15. Minute lichterloh im Strafraum der Gastgeber, Toşca vertendelte unaufmerksam einen Ball, den Ankersen vor das Tor flankte. Der an diesem Abend souveräne Săpunaru konnte jedoch klären. Drei Minuten später hat Rumänien die Riesenchance zum Führungstreffer nach einer Aktion am aktiveren rechten Flügel. Benzar flankt millimeter-genau in den Strafraum, jedoch scheitert Keşerü mit seinem stärkeren linken Fuß kläglich, der Ball segelt über das Tor. Dieselbe Aktion wird noch einmal in der 25. Minute eingeleitet, fast nach dem gleichen Muster, Benzar flankt, diesmal kommt Keşerü überhaupt nicht mehr an den Ball. Und beim dritten Mal kann Stanciu das Zuspiel des besten rumänischen Spielers in diesen Minuten nicht richtig nutzen. Sein Schuss fliegt am Tor vorbei.



    Die Gäste kamen nur selten in die rumänische Hälfte, jedoch strahlten sie jedes Mal Gefahr aus. Cornelius wird bei einigen guten Abnahmen noch der Ball in letzter Sekunde stiebitzt. Doch auch die Dänen kamen über die Flügel, in der 43. Minute kann Durmisi flanken und Eriksen zeigt Reue und schießt den Ball in den Klausenburger Nachthimmel.



    Rumänien beginnt die zweite Halbzeit im Schongang, Stanciu kann die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff nicht mehr herstellen, die beiden Sturmspitzen scheinen isoliert. Auch der Ballbesitz ist ausgeglichener und die Hoffnung der bislang lauten Fans schwindet. Eriksen hat in der 47. Minute den Führungstreffer für die Gäste auf dem Fuß, sein Schuss prallt mit etwas Pech von Chiriceş ab. Vier Minuten später streift Jorgensens Schuss beinahe den Pfosten. Ein Lebenszeichen von der rumänischen Mannschaft in der 49. Minute: Stancius Freistoß geht allerdings am Tor von Schmeichel jr. vorbei.



    Das Spiel plätschert für eine Viertelstunde vor sich hin, dann hat Chipciu eine gute Möglichkeit in der 63. Minute, wird aber noch vom dänischen Schlussmann blockert. Das Publikum hegt für kurze Zeit Hoffnungen, als Steaua-Stürmer Alibec eingewechselt wird. Doch weder er noch der zweite ins Spiel gekommene Reservist Rotariu können dem Spiel einem Mehrwert geben. Das Spiel wird immer zerfahrener, die Dänen sind mit dem Unentschieden wohl zufrieden, Rumäniens Ballbesitz schwindet dahin. Und plötzlich Totenstille in Klausenburg: Verstergaard kann in der 81. Minute nach einem für den nordeuropäischen Fußball typischen Spielzug alles klar machen. Auch er vergibt die Riesenchance, allerdings ist die Schlussphase eher trist für Rumänien.



    Die Gastgeber müssen das torlose Remis auf einmal mit Mann und Maus verteidigen, als ob der magere Punkt etwas bedeuten würde. Und jetzt kann Jorgensen in der 88. Minute auch diesen Punkt aus Rumänien mitnehmen, der Ball will aber nicht ins Netz. Endlich erlöst der Schiedsrichter das geplagte rumänische Publikum. Rumänien ist Gruppenvierter, punktgleich mit Armenien. Die WM in Russland scheint in weiter Ferne, es folgen nämlich drei schwere Auswärtsspiele, gegen den Tabellenführer Polen und die Mitkonkurrenten Montenegro und Dänemark.

  • Handball-EM: Rumänien schlägt Deutschland im Spiel um Platz 5

    Handball-EM: Rumänien schlägt Deutschland im Spiel um Platz 5

    2.000 Fans waren beim Playoff um Platz fünf dieser EM zugegen. Bei einer Gesamtfassung von 12.000 Plätzen im Scandinavium im schwedischen Göteborg, schien die Anzahl der Zuschauer noch geringer. Das Spiel um Platz fünf gegen Deutschland offenbar keine echte Bedeutung, im rumänischen Lager saß die Enttäuschung nach der Niederlage gegen Dänemark im letzten Hauptgruppenspiel noch tief. Da fragte sich so mancher Experte wie sich die Mannschaft noch aufrappeln könnte. Doch als Nationaltrainer Ambros Martin ankündigte, die Stars Cristina Neagu und Paula Ungureanu ruhen zu lassen, war plötzlich mehr auf dem Spiel. Die Mannschaft hatte die Chance zu beweisen, dass sie auch ohne ihren unangefochteten Leader und Haupttorschützin, die Rückraum-Links Cristina Neagu, gewinnen kann.



    Und genau das ist eingetroffen. Allerdings war der Sieg hart umkämpft, Deutschland führte noch eine Minute vor Spielende. Für das junge Team war es eine gute Feuerprobe. Sie hätten nicht auf die Tabelle geschaut, sondern selbstbewusst und entspannt weitergespielt, sagte die Spielerinnen nach den 60. Minuten. Dazu hätte sie schließlich der Spanier Ambros Martin aufgefordert.



    Er sagte, wir sollen wir selbst sein, mit Selbstvertrauen spielen, uns am Handball zu freuen, denn aus diesem Grund spielen wir ja eigentlich Handball“, erklärte die 22-jährige Mădălina Zamfirescu. Es sei eine schwierige Partie gewesen, sie freue sich, dass das Spiel mit einem Sieg endete. Die Mannschaft sei am Ende zufrieden mit der Leistung bei dieser EM. Für sie habe jedes Spiel eine Bedeutung, egal ob man um die Plätze 1-2 oder 5-6 spiele“, ergänzte Zamfirescu.



    Auch die 20-jährige Cristina Laszlo, die bereits zu den Hoffnungsträgern für die Zukunft gehandelt wird, konnte an diesem Tag mehr Spielpraxis sammeln. Sie begann in der Startformation und erzielte den Ausgleichstreffer zum 22:22, eine halbe Minute vor Schlusspfiff. Während des Timeouts habe der Trainer der Mannschaft das Spielschema vorgegeben, erklärte eine aufgeregte Laszlo nach der Pressekonferenz. Sie sollte werfen oder einen Spielzug mit Torwurf schaffen“. Wäre sie unentschlossen ins Schema gegangen, hätte es nicht geklappt, aber der Trainer hätte ihr die Überzeugung gegeben, dass es klappen würde. Cristina war überglücklich, dass die Mannschaft bei ihrem ersten großen Turnier mit den Seniorinnen auf Platz fünf landete. So sei es auch bei den Juniorenmannschaften gelaufen, erst dann kamen die Medaillen, erinnerte sich Laszlo optimistisch. Das Ergebnis bei dieser EM sei gut für die Teammoral.



    Es sei nämlich schwer gewesen, den Schock gegen Dänemark zu verkraften. Aber die Mädchen hätten aus purer Freude gespielt und nie an den Spielstand gedacht, vielleicht nur in der zweiten Hälfte, erklärt das Nesthäkchen im rumänischen Kader. Am Ende der EM einen guten Eindruck hinterlassen – das war das inoffizielle Ziel. Das junge Team weiß, dass Neagu den Hauptmotor darstellt, dennoch seien sie glücklich darüber, dass sie auch ohne den Mannschaftskapitän gute Leistungen an den Tag legen können, so Laszlo.



    Das nächste wichtige Spiel für die rumänische Mannschaft findet erst im kommenden Juni statt: Dann trifft das Team im Playoff um die Teilnahme an der WM 2017 auf Österreich. Das Hinspiel wird im Zeitraum 9-11 Juni und das Rückspiel zwischen dem 13-15 Juni ausgetragen. Die WM findet ab dem 1. Dezember in Deutschland statt. Der amtierende Weltmeister Norwegen ist automatisch für das Turnier qualifiziert, ebenso der Gastgeber Deutschland. Außerdem fahren die Halbfinalistinnen der EM, Dänemark, die Niederlande und Frankreich ebenfalls zur WM.

  • Nachrichten 06.12.2016

    Nachrichten 06.12.2016

    Bukarest: Die etwa 360 Bergarbeiter der Bergwerke Paroşeni und Uricani im südwestrumänischen Schiltal, die sich am Dienstag in der Zeche eingeschlossen hatten, haben ihre Protestaktion eingestellt. Die Bergarbeiter haben somit ihre Unzufriedenheit geäußert, dass sie ihre Löhne nicht rechtzeitig erhalten haben. Infolge der Protestaktion versprachen die Arbeitgeber, das Geld sofort zu überweisen. Immerhin könnte am 15. Dezember eine neue Protestaktion gestartet werden, sagten die Gewerkschaftler, weil es keine Garantie gibt, dass die Verwaltung des Energieunternehmens Hunedoara, dessen Bankkonten zur Zeit blockiert sind, die Löhne der Bergleute bezahlen kann. Die Europäische Kommission hat neulich Bukarest grünes Licht gegeben, rund 450 Millionen Lei (umg. rund 100 Millionen Euro) für die Schließung zweier nicht rentablen Bauwerke im südwestrumänischen Schiltal, Lonea und Lupeni, bereitzustellen.



    Bukarest: Die Nettoinvestitionen der rumänischen Wirtschaft sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 4,1%, auf 46,58 Milliarden Lei (umg. rund 10,3 Milliarden Euro) gestiegen, selbst wenn in den letzten drei Monaten ein deutlicher Rückgang der Investitionen zu verzeichnen war, teilte am Dienstag das Nationale Statistikamt mit. In den letzten drei Monaten des Jahres 2016 gingen die Investitionen um 0,8% zurück. Im Zeitraum Januar-September 2016 zeichnet sich dennoch ein Wachstum der Nettoinvestitionen um 0,8% in Arbeitsausrüstungen und Transportmittel und um 0,1% im Bauwesen ab. Der Anteil der Nettoinvestitionen in anderen Bereichen sei hingegen laut dem Nationalen Statistikamt um 0,9% gesunken.



    Brüssel: Die NATO-Außenminister sind ab Dienstag in Brüssel zu einem zweitägigen Treffen zusammengekommen, um eine engere Kooperation mit der Europäischen Union zu vereinbaren. Themenschwerpunkte bilden zudem die Beziehungen zu Moskau und die Militäroperationen in Afghanistan. Es ist das letzte NATO-Treffen, an dem sich der US-Außenminister John Kerry beteiligt. Seine Amtszeit endet Anfang des kommenden Jahres, wenn die neue US-Regierung ihre Arbeit aufnehmen wird. Auf der Agenda steht auch die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen NATO und EU, dass eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen Cyber-Kriminalität und gegen Schlepper im Mittelmeer regeln soll. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini nimmt zum ersten Mal am Treffen der NATO-Außenminister teil. Ein Paket von 40 konkreten Maßnahmen zur Zusammenarbeit in sieben Bereichen soll dabei beschlossen werden.



    Sport: Die rumänische Handball-Nationalmannschaft der Damen hat am Montag bei der Europäischen Meisterschaft in Schweden gegen Norwegen 21 zu 23 verloren. In derselben Gruppe hat sich Russland gegen Kroatien 32 zu 26 durchgesetzt. Am Mittwoch trifft Rumänien auf Russland und am Freitag auf Kroatien. Die ersten drei Mannschaften der Gruppe steigen in die nächste Runde der EM ein. Rumänien wird vom spanischen Trainer Ambros Martin geleitet, der seit vorigem Monat als Nachfolger des Schweden Tomas Ryde gilt. Unter der Leitung des schwedischen Trainers haben die rumänischen Handballerinnen bei der WM 2015 in Dänemark die Bronzemedaille gewonnen. Ambros Martin wurde 2013 und 2014 zum besten Trainer der Welt gewählt.

  • Nachrichten 09.10.2016

    Nachrichten 09.10.2016

    BUKAREST: Seit 2004 wird jedes Jahr in Rumänien am 9. Oktober der nationale Holocaust-Gedenktag begangen. Aufgrund der Schlußfolgerungen nach der Uberprüfung der Deportationen im Zweiten Weltkrieg, die von einer Sonderkommission geleitet vom Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel formuliert wurden, beschloß die Bukarester Regierung vor 12 Jahren, den Holocaust anzuerkennen und den 9. Oktober zum nationalen Gedenktag des Holocaust in Rumänien zu erklären. Dieser Tag hat eine besondere Bedeutung für Rumänien: Am 9. Oktober 1941 begann das mit Nazi-Deutschland allierte Regime des Marschalls Ion Antonescu mit den Deportationen der Juden aus dem Osten Rumäniens in die besetzten sowjetischen Territorien. Laut Statistik starben mehr als 250.000 Juden während und nach ihrer Deportation im Jahr 1941 aus Bessarabien und dem Norden der Bukowina nach Transnistrien. Anlässlich des Nationalen Holocaust-Gedenktages findet am Montag am Mahnmal der Holocaust-Opfer in Bukarest eine Zeremonie zum Gedenken der Juden und Roma, die während des Holocausts gestorben sind. Vertreter der Präsidentschaft, der Regierung, des Diplomatischen Korps, der Zivilgesellschaft und Überlebende des Holocausts werden der Gedenkzeremonie beiwohnen.



    BUKAREST: Der Staatspräsident der Slowakei, Andrej Kiska, unternimmt am Montag und Dienstag einen Staatsbesuch in Rumänien, auf Einladung seines rumänischen Gegenübers, Klaus Iohannis. Hauptzweck des Besuches ist die Konsolidierung der bilateralen Beziehunhgen auf politischer, wirtschaftlicher und sektorieller Ebene und die Verstärkung der Kooperation zu aktuellen europäischen Themen im Kontext der jetzigen Herausforderungen, steht in einem Communique des rumänischen Außenministeriums. Da die Slowakei zur Zeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, werden die zwei Staatchefs hauptsächlich über Themen der EU-Agenda diskutieren; dabei werde Präsident Iohannis die rumänische Position in Bezug auf die Zukunft Europas präsentieren, steht noch im besagten Communique. Ferner werde Klaus Iohannis für die weitere Konsolidierung der wirtschaftlichen Kooperation zwischen den zwei Ländern plädieren, da die Handelsaustausche zwischen Rumänien und der Slowakei 2015 einen historischen Rekord von 2,4 Milliarden Euro erreicht haben und weiterhin steigen. Am Dienstag werden die zwei Staatchefs das rumänisch-slowakische Business-Forum eröffnen. Vorgesehen ist auch ein Treffen in der Ortschaft Nadlac (im Westen des Landes) mit Vertretern der slowakischen Gemeinde in Rumänien.



    PORT-AU-PRINCE: Angesichts Hunderter Todesopfer und massiver Zerstörungen durch Hurrikan «Matthew» hat die haitianische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. «Die Trauertage werden angesetzt, um das Land im Schmerz mit den Eltern und Freunden der Toten zu vereinen», teilte das Präsidialamt mit. Die Staatstrauer solle von Sonntag bis Dienstag gelten. Zuvor hatte der Zivilschutz mitgeteilt, in dem schweren Wirbelsturm seien 336 Menschen ums Leben gekommen. Vier Menschen wurden demnach noch vermisst und 211 weitere verletzt. Mehr als 60 000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften. Ein rumänischer Offizier, Oberst Marius Dogean, vom Generalinspektorat für Notsituationen wird das Team leiten, welches die Schäden nach dem Hurrikan Matthew auf Haiti einschätzen soll. Gleichzeitig wird Oberst Dogean die internationale Unterstützung koordinieren, einschließlich die internationale Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Marius Dogean hat eine 15 Jahre lange Erfahrung im Bereich Zivilschutz und wurde von der Europäischen Kommission zum Leiter des Zivilschutzteams ernannt, das in Haiti die Hilfeaktionen organisieren wird.



    SPORT: Die rumänische Fussball-Nationalmannschaft, trainiert vom deutschen Trainer Christoph Daum, hat im zweiten WM-Qualifikationsspiel den ersten Sieg geholt. Die rumänische Mannschaft siegte mit 5:0 (3:0) in Armenien und hat in der Gruppe E nun vier Punkte. Im dritten Qualifikationsspiel zur Fußball-WM 2018 spielt Rumänien am Dienstag in Kasachstan.

  • Hörerpostsendung 17.7.2016

    Hörerpostsendung 17.7.2016

    Wie es scheint, sind die klassischen Monatsurlaube in Deutschland der Juni und der Juli, in Rumänien hingegen der Juli und der August, denn einige Hörer berichten schon, aus Ihrem Urlaub zurück zu sein und sich wieder dem Alltag zu widmen. So etwa berichtete uns Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) über seinen Urlaub an der Ostsee, wo er sich nebst Erholung sogar Zeit machte, unser Programm zu hören. Folgendes schrieb er uns:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    der Sommer ist nun endlich auch in Deutschland angekommen. Angenehm warmes Wetter — zwar mit ein paar Regenschauern — aber wir können wieder abends auf der Terrasse sitzen und die Sommerabende im Garten genie‎ßen.



    Ich habe auch die Spiele der rumänischen Nationalmannschaft verfolgt und leider gab es ja für ihre Mannschaft das Vorrundenaus. Aber auch die deutsche Mannschaft ist im Halbfinale gescheitert. Es ist nur Fu‎ßball und die Welt geht davon nicht unter. Ob aber Christoph Daum den rumänischen Fu‎ßball retten kann? Warten wir ab.



    Der Empfang der Sendungen auf Kurzwelle ist ohne Probleme möglich. Das Signal ist ausgezeichnet und die Audioqualität lässt nichts zu wünschen übrig. Die Sprecher sind — auch aufgrund der ruhigen und langsamen Sprechweise — sehr gut zu verstehen.



    Wir waren Ende Juni zu unserem Jahresurlaub an der Ostseeküste, auf der Insel Usedom, ganz im Nordosten von Deutschland. Herrliche Sandstrände, eine ausgeprägte Landschaft und eine wunderbare Standpromenade haben zur Erholung eingeladen. Das Wetter war sonnig und warm und so haben wir die meiste Zeit am Strand verbracht. Mit 18°C Wassertemperatur benötigten wir doch etwas Mut zum Baden, aber es war herrlich erfrischend — besonders, wenn es drau‎ßen hei‎ß war. Wir haben uns gut erholt und nun geht es wieder Richtung Alltag.



    Auch den Radioempfang habe ich getestet: Der Empfang von Radio Rumänien International an der Ostsee auf Kurzwelle war gut und verständlich. Wieder einmal hat mich ein Beitrag der Sendung Pro Memoria besonders bewegt — und zwar der zum Tod von Elie Wiesel. Die Hoffnung, dass sich die Geschichte nicht wiederholen kann, teile ich leider nicht — gerade wenn ich die vielen nationalistischen und menschenverachtenden Parolen auf den Stra‎ßen höre. Ein Mahner vor der Ungerechtigkeit und ein Aufklärer über die Verbrechen des Nationalsozialismus ist von uns gegangen. Ich bedauere dies sehr und danke Ihnen für diesen bewegenden Beitrag.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler, und es freut mich, dass Sie einen erholsamen Urlaub hatten. An der Ostsee war ich mal als Kind mit meinen Eltern, damals lebten wir noch in Ostberlin und haben einen Wochenendausflug nach Rostock unternommen und auf einem Schiff im Hafen übernachtet, wenn ich mich recht entsinne. Und an der Nordseeküste habe ich 2005 einen kurzen Urlaub gemacht, genauer gesagt in Norddeich, einem Stadtteil der ostfriesischen Stadt Norden, und bei der Gelegenheit auch die Insel Norderney mit dem Fahrrad erkundet. Auch wenn es stimmt, dass man in diesen Breitengraden nicht immer baden kann, hat es doch Spa‎ß gemacht, und die Dünenlandschaft ist traumhaft schön. Und das herbe Jever-Pils ist seit damals eines meiner Lieblingsbiere — leider kann man es in Rumänien nicht überall kaufen, im herkömmlichen Handel schon gar nicht, sondern eher in Online-Shops, die auf seltene Importmarken spezialisiert sind.



    Was die Leistung der rumänischen Nationalmannschaft und den neuen Nationaltrainer anbelangt, so war auch Bernd Seiser (aus Ottenau) neugierig, wie sich Christoph Daum die Zukunft vorstellt. Vergangene Woche wurde er von der Sportpublikation gsp.ro zitiert, dass er sich Fu‎ßballer in Hochform wünsche, die diszipliniert seien und Teamgeist beweisen. Damit kann man schon zwischen den Zeilen lesen, was dem rumänischen Team gefehlt hat, um zumindest über die Gruppenspiele hinaus zu kommen. Gleichzeitig räumte Daum auch ein, dass es auch an Glück gefehlt habe und dass einige Entscheidungen der Schiedsrichter auch nicht gerade vorteilhaft gewesen seien. Hinsichtlich der künftigen Taktik, meinte Daum, dass Rumänien bislang zwar in der bewährten Aufstellung 4-2-3-1 gespielt habe, was sich aber ändern könne, denn er habe mehrere Varianten parat und die Formation könne sich sogar während des Spiels ändern, wenn es die Situation erforderlich mache.




    Volker Schmidt ist in Neubrandenburg (in Mecklenburg-Vorpommern) zu Hause und hat uns diesen Monat gleich zweimal geschrieben — und das nach einer längeren Pause. Hier eine Zusammenfassung seiner E-Mails:



    Liebe Freunde der Deutschen Redaktion von Radio Rumänien International,



    zufällig hörte ich heute, nach langer Zeit mal wieder, Eure Nachmittagssendung mit der Hörerpost.



    Ich war erstaunt, dass der Empfang auf der QRG 9600 kHz mit SINPO 35443 recht gut und alles gut zu verstehen war. Das ist schon ein kleines Wunder, denn unsere liebe Sonne hat zurzeit überhaupt keine Flecken mehr. Darunter leidet dann auch der Rundfunkfernempfang. Das 31-Meter-Band scheint hiervon noch verschont zu sein, zumal der Empfang bei mir nur sehr wenig Fading hatte.



    Ich schicke Ihnen vom heutigen Empfang einen Empfangsbericht ohne Details und habe mir den Spa‎ß gemacht, drei sehr alte Empfangsbeobachtungen aus meinem Logbuch dazuzuschreiben. Damals hatte ich an Sie keine Empfangsberichte geschickt. Leider ist es auf der Kurzwelle sehr ruhig geworden, zu ruhig, und da ist es schön, Ihren Sender aus dem schönen Rumänien weiterhin hören zu können. Senden Sie bitte weiter auf Kurzwelle. Es ist die einfachste, mobilste und preiswerteste Möglichkeit, weit entfernte Sender zu hören.



    Ich höre oft die Nachmittagssendung von 14:00 bis 15:00 UTC, also 16 bis 17 Uhr MESZ. Dabei ist die QRG 9600 kHz besser und stabiler zu empfangen als die QRG 11900 kHz. Interessant hierbei wäre es zu wissen, mit welcher Sendeleistung in kW Sie auf beiden Frequenzen “fahren”.



    Da die Sonnenfleckenzahl in diesem Monat von anfänglich “0” bis zum 13.07. auf nur 59 gestiegen ist, beeinflusst das die Ausbreitungsbedingungen in der Ionosphäre nicht sehr positiv, da die Fleckenzahl viel höher sein müsste. Also “leiden” besonders die höheren Frequenzen darunter oder sind gar nicht zu empfangen. Der aktuelle 24. Sonnenfleckenzyklus verhält sich sehr untypisch, und es wird spannend sein, seine Entwicklung weiter zu beobachten.


    Wie gut haben wir es da heute, dass RRI auch über das Internet empfangbar ist. So kann man bei schlechten Empfangsbedingungen RRI über das Internet hören, und das auch noch zu jeder Zeit, die man möchte. Vielen Dank für diese Möglichkeit. Allerdings kann das Internet die Kurzwelle nicht ersetzen, nur ergänzen, denn nur die Kurzwelle kann ich überall mobil und mit relativ simplen und preiswerten Weltempfängern empfangen.


    Dabei muss das Wort “simpel” etwas erklärt werden, denn es bedeutet nicht schlecht oder minderwertig. Gegenüber Weltempfängern vor 30 und 40 Jahren sind diese modernen simplen Weltempfänger Spitzengeräte an Elektronik und Empfang und sehr klein. Und wir haben heute noch einen Vorteil: Die Kurzwellenbänder sind nicht mehr so überbelegt wie damals und Störsender gibt es kaum noch. Leider ist dadurch unsere kleine Erde immer noch nicht sicherer und friedlicher geworden…



    Ihre Internetseite gefällt mir im Aufbau sehr gut, trotzdem hätte ich zwei Verbesserungsvorschläge:



    1. Es wäre nutzerfreundlicher, wenn ich zum Anhören der Programme auf Ihrer Internetseite einen in die Homepage integrierten Audio-Player nutzen könnte. Denn es ist etwas umständlich, erst über den Windows-Mediaplayer oder einem anderen Audio-Programm gehen zu müssen.



    2. Warum senden Sie im Internet nicht in Stereo? Es wäre wundervoll, die schöne rumänische Volksmusik in Stereo hören zu können.



    Vielleicht lässt sich das ja mal realisieren. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre moderne Studiotechnik sowieso mit Stereokanälen arbeitet.




    Lieber Herr Schmidt, danke für die ausführlichen Zeilen. Ihre Vorschläge zum Audiostream auf unserer Homepage leite ich an unseren Chefingenieur Ianculescu weiter. Was die Sendeleistung anbelangt, kann ich Ihre Neugierde mit folgenden Infos stillen:



    RRI verfügt insgesamt über sechs Sender: drei in Ţigăneşti (nördlich von Bukarest) mit einer jeweiligen Sendestärke von 300 kW (wobei 50 kW allein für DRM zur Verfügung stehen); zwei weitere Sender stehen in Galbeni bei Bacău im Nordosten Rumäniens mit ebenfalls 300 KW Sendestärke (für digitale Ausstrahlungen werden wiederum 50 kW genutzt) und ein weiterer, 100 kW starker Sender strahlt aus Săftica (bei Bukarest) aus. Dieser Sender arbeitet mit einer sogenannten log-periodisch rotierenden Antenne und 50 kW sind auch hier für DRM reserviert. Mit der Umrüstung auf DRM, die bis zum Jahr 2009 abgeschlossen war, wurden die Sendeanlagen modernisiert und auch die digitale Sendetechnik generalüberholt. Zuständig für die Wartung und den Betrieb der Sendestationen ist die staatliche Gesellschaft RADIOCOM.



    Zeit für die Postliste. Postbriefe lasse ich mir nächste Woche wieder aushändigen. E-Mails erhielten wir bis Samstagnmittag von Josef Robl und Ernst Witibschlager (A) sowie von Bernd Seiser, Lutz Winkler, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Volker Schmidt, Andreas Pawelczyk, Udo Scherbaum, Beate Hansen und Ralf Urbanczyk (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzen Christian Laubach, Peter Schutz und Hans Gosdschan (alle drei aus Deutschland).



    Liebe Freunde, eigentlich wollte ich schon ab nächsten Sonntag den Funkbriefkasten in die Sommerpause gehen lassen — die Feature-Redaktion hat schon seit diesem Wochenende die Sommerwiederholungen gestartet. Da ich das aber nicht vorher angekündigt habe, ziehe ich es bis Monatsende noch durch, also nächsten und übernächsten Sonntag gibt es noch die Hörerpostsendung, im August und in den ersten beiden Septemberwochen werden Sie dann Wiederholungen hören. Ich werde natürlich nicht die ganze Zeit im Urlaub sein, sondern andere redaktionelle Aufgaben übernehmen, da wir streckenweise urlaubsbedingt nur zu zweit oder zu dritt in der Redaktion sein werden. Au‎ßerdem möchte ich an unserem Audioarchiv weiterarbeiten. Und Ihre Zuschriften werde ich auch in der Zwischenzeit lesen und dringende Fragen per E-Mail auch beantworten.




    Audiobeitrag hören:




  • Top-Trainer für die rumänischen Turnerinnen

    Top-Trainer für die rumänischen Turnerinnen

    Nach den schwachen Ergebnissen der rumänischen Turnmannschaften in letzter Zeit beschlossen die erfolgreichsten Trainer der rumänischen Sportgeschichte, Mariana Bitang und Octavian Bellu, an die Führung des nationalen Damen-Turn-Teams zurückzukehren. Die beiden hatten sich mehrmals von der Leitung der rumänischen Turnerinnen zurückgezogen, und 2006 wurden sie Staatsberater für Sportfragen. Nach einiger Zeit wurden sie wieder Trainer der Nationalmannschaft der Turn-Damen. 2014 suspendierten sie aber aus Familiengründen die Zusammenarbeit mit der Rumänischen Turnföderation.



    Ihre Rückkehr zur Führung des nationalen Damen-Turn-Teams erfolgte, nachdem der Vorsitzende des Rumänischen Olympischen Komitees, Alin Petrache, in einem offenen Brief an die Rumänische Turnföderation konkrete Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der rumänischen Sportleistungen gefordert hatte. Im besagten Schreiben forderte Alin Petrache auch klare Angaben über die Beteiligung der Trainer Mariana Bitang und Octavian Bellu an dem Programm zur Vorbereitung, Qualifizierung und Teilnahme der rumänischen Turnmannschaft der Damen an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Als letzte Lösung hatte das Rumänische Olympische Komitee eventuell eine Zusammenarbeit mit einem ausländischen Trainer empfohlen. Nach Gesprächen mit Vertretern der Rumänischen Turnföderation und des Jugend- und Sportministeriums werden Octavian Bellu und Mariana Bitang die Führung des Damen-Turn-Teams erneut übernehmen. Ihr Ziel ist die Qualifikation der rumänischen Turnerinnen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.



    Zum erstenmal in den letzten 49 Jahren haben die rumänischen Turn-Damen bei der Weltmeisterschaft in Glasgow die Chancen auf eine direkte Olympia-Qualifikation engebü‎ßt. Nach der Qualifizierungsrunde schafften Larisa Iordache und ihre Koleginnen nur den 13. Platz. Somit gehörte also Rumänien nicht zu den ersten 8 Ländern und verfehlte die direkte Qualifikation für die Olympia 2016 in Rio. Nächstes Jahr gibt es aber noch eine Chance: Bei der Qualifikations-Vorrunde in April in Rio de Janeiro, an der die nicht direkt qualifizierten Teams teilnehmen, müssen die rumänischen Turnerinnen unter die ersten 4 Nationalmannschaften kommen.



    Die rumänischen Trainer scheinen, einen harten Auftrag übernommen zu haben; dank ihrer langen Erfahrung haben sie aber gute Erfolgschancen. Mariana Bitang und Octavian Bellu waren Trainer des nationalen Damen-Turn-Teams bei 6 Auflagen der Olympischen Spiele und gewannen insgesamt 22 Olympia-Medaillen (11 Gold-, 6 Silber- und 5 Bronzemedaillen) in Barcelona (1992 ), Atlanta (1996 ), Sydney (2000), Athen (2004), Peking (2008) und London (2012).

  • Fitness-Import aus Norwegen: Per Markussen

    Fitness-Import aus Norwegen: Per Markussen

    Markussens Antwort ist einfach: eine neue Karrierechance. Als neugieriger Mensch wollte er sich die Aussicht auf Neues nicht entgehen lassen. Rumänien ist in vielerlei Hinsicht anders als Norwegen, besonders aber in der Einstellung zu Sport liegen Meilen dazwischen — hier sind die Leute eher daran interessiert, Spitzensportler im Fernsehen zu verfolgen, drüben liegt der Sport fast im Blut. Wieso also gerade ein Land, das so anders ist?



    Das war genau der Grund — ich sagte zu mir, du hast ja so viel Erfahrung anzubieten und gerade in der Fitness ist der Austausch sehr wichtig. In Skandinavien sind sie Menschen generell sehr aktiv. Schifahren ist dort ein Nationalsport, gehört zu Leitkultur. Wir lieben die Natur über alles und gehen so oft wie möglich ins Freie. Ihr habt hier ausgezeichnete Athleten — Turner, Gewichtheber usw. — eine Hochspezialisierung, die wir nicht haben.“



    Per Markussen konnte aber in den letzten vier Jahren mit eigenen Augen sehen, dass sich die Mentalitäten auch hier verändern — immer mehr Menschen glauben mittlerweile auch hier, dass es wichtig ist, aktiv zu sein — für Körper und Seele gleicherma‎ßen. Aber, sagt Markussen, der Wandel braucht Zeit, und sein Job besteht gerade darin, möglichst vielen Menschen klar zu machen, wie wichtig ein aktives Leben ist. Der Norweger gibt in Bukarest tanz- und musikbasierte Sportkurse — Stepp, Aerobic, House, Hiphop oder Jazz. Er kriegt dabei eine Superatmo hin:



    Ich liebe es, unter Menschen zu sein, mit ihnen zu arbeiten. Ich fühle mich im Training wie ein Fisch im Wasser — meine Motivation ist die gleiche geblieben wie vor 25 Jahren! Und das sieht man, glaube ich! In Skandinavien sind die Menschen optimistischer und sehen das Leben sehr positiv. Hier sagte mir eine junge Frau nach der ersten Trainingsstunde, dass sie sich gar nicht vorstellen konnte, derart viel Spa‎ß zu haben“, erinnert sich Per Markussen an seine Anfänge hier.



    Der Norweger ist in Rumänien und dem Ausland sehr viel unterwegs, um Fitnesstrainer auszubilden — zusammen mit Julio Papi, einem spanischen Fitness-Guru, betreibt er die grö‎ßte Trainerschule in Rumänien — Move On“:



    Wir arbeiten zusammen daran und unterrichten auf vollen Touren alle möglichen Disziplinen. Durch unser Kurs- und Eventangebot versuchen wir, die Nummer Eins zu bleiben. Wir arbeiten in Rumänien, bekommen aber auch Einladungen aus anderen Ländern. Wir haben Kurse für Anfänger, die sich zu Trainer ausbilden lassen wollen, aber auch für bereits ausgebildete Trainer, die aufsteigen wollen. Julio, ich und das gesamte Team müssen deshalb immer auf dem neusten Stand sein, denn dieser Bereich ist ständig in Bewegung.“



    Vor vier Jahren betrat Per Markussen in Rumänien vollkommenes Ausbildungsneuland — die Trainer waren schlechter ausgebildet als in Norwegen, es gab keine modernen Trainingsmethoden und Standards. Nicht zuletzt durch seinen Beitrag hat sich die Lage aber inzwischen sehr gut entwickelt. Das Niveau der Trainer ist spektakulär gestiegen. Zum ersten Mal haben wir in Rumänien internationale Trainer — also Ausbilder, die so gut sind, dass sie Einladungen aus anderen Ländern kriegen. Es ist ein Quantensprung — absolut erstaunlich.“



    Heute findet sich Per Markussen prima in Rumänien zurecht, obwohl er am Anfang das Land nur mit Dracula in Verbindung bringen konnte. An alles hat er sich inzwischen gewöhnt — auch an die für einen Nordeuropäer viel zu hei‎ßen Sommernächte in Bukarest, das ihn vor vier Jahren mit einer Affenhitze empfing. Seine Zukunft sieht er auch weiterhin hier — schlie‎ßlich liebt er Land und Leute und hat auch beruflich viel vor.

  • Fußball: Nationalelf sucht neuen Trainer

    Nach der Anfangsüberraschung, nach der quasiallgemeinen Zufriedenheit spürt man im rumänischen Fu‎ßball eine Unruhe. Der Trainer der rumänischen Fu‎ßballmanschaft Victor Piţurcă ist am Donnerstag zurückgetreten. Sein Rücktritt wurde seit langer Zeit sowohl von den Fans als auch von einem Teil der Presse verlangt. Leider gab Piţurcă seinen Rücktritt in einem Moment bekannt, in dem fast alle genau das Umgekehrte wollten.



    Das rumänische Fu‎ßbalteam hatte unter der Leitung von Piţurcă einen guten Start für die Endrunde Euro 2016. Mit zwei Siegen, einem in Griechenland und dem anderen in Finnland, mit einem Gleichspiel zu Hause gegen Ungarn belegt Rumänien den zweiten Platz in der Gruppe und hat seine Qualifikation gesichert. Piţurcă ist der einzige Trainer, der in den letzten 15 Jahren bedeutende Resultate erzielt hat. Rumänien hat sich 2000 und 2006 für die Europameisterschaften qualifiziert. In den neunziger Jahren hatte das Nationalteam sowohl die Qualifikation für die Weltmeisterschaften als auch für die Europameisterschaft geschafft. Piţurcă hatte drei Mandate an der Spitze der rumänischen Fussballelf. Mit 95 Spielen, davon 52 Siege und 23 Gleichspiele. Victor Piţurcă hatte zuvor mit Steaua Bukarest den Nationaltitel, den Supercup, und mit Universitatea Craiova den rumänischen Fu‎ßballpokal gewonnen. Er spielte als Stürmer bei Steaua Bukarest, das 1986 den Europapokal der Landesmeister gewann. 1988 wurde ihm den Bronze-Schuh für den besten europäischen Treffer verliehen.



    Alles scheint Victor Piţurcă in einem Idol zu ändern. Unter den Fans war er immer eine der unbeliebtesten Gestalten. Ganz ohne Charisma aber voll Arroganz, eigensinnig, grollend, von Geld besessen — so die Sportzeitungen. Die Fans werfen ihm die kleinliche, mittelmä‎ßige, defensive Spielart vor. Die rumänische Fu‎ßballelf war einmal dank ihres spektakulären Spiels “Brazilia Europei” das europäische Brasilien genannt. Heute erwarten die rumänischen Fu‎ßballfans von dem Vorsitzender des Fu‎ßballverbandes, Răzvan Burleanu, die Nominierung eines neuen Trainers für die Nationalmannschaft. Dieser muss den Kritiken gewachsen sein, weil die meisten Rumänen in Politik und Fu‎ßball meistern.