Tag: Treibhausgas

  • Emissionsreduzierung: Rumänien setzt weiterhin auf Erdgas

    Emissionsreduzierung: Rumänien setzt weiterhin auf Erdgas

    Im vergangenen Jahr hat die EU in Sachen Emissionsreduzierung einen Rekord verzeichnet: Die Emissionen sind um 8,3% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Zahlen zeigen, dass die EU als Vorreiter der Energiewende  derzeit für 6% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.  Ihr Ziel ist es, die Emissionen um mindestens 55% bis 2030 zu reduzieren.

    Im vergangenen Jahr wurde weltweit eine Rekordmenge an grüner Energie in Betrieb genommen, darunter mehr als 560 Gigawatt an erneuerbaren Energiekapazitäten, wie die Internationale Energieagentur mitteilte. Allerdings kann die saubere Energie die immer höhere Stromnachfrage nicht kompensieren, warnt die Agentur. Auch die Preise schwanken aufgrund geopolitischer Unsicherheiten, was die Anfälligkeit der  Versorgung in Europa verdeutlicht.

    In diesem Zusammenhang kann sich Rumänien als privilegiert betrachten – es verfügt über große Energieressourcen, einschließlich im Schwarzen Meer. Mit einer Produktion von 2,3 Milliarden Kubikmetern Gas im zweiten Quartal hat Rumänien die Niederlande überholt und ist nun der größte Gasproduzent in der Europäischen Union. George Niculescu, Vorsitzender der Nationalen Energieaufsichtsbehörde, lobt dabei die Anstrengungen der Erdgasproduzenten. Diese hätten es geschafft, den natürlichen Rückgang der Ressourcen durch Investitionen zu minimieren. Neben der staatlichen Gesellschaft Romgaz, hätten auch private Konzerne in die Erschließung von Ölfeldern investiert.

     Wir dürfen nicht vergessen, dass ab Juni 2022 eine zusätzliche Milliarde Kubikmeter in das nationale Fernleitungsnetz fließt. Das ist dank Black Sea Oil&Gas möglich geworden, einem Unternehmen, das Gas aus dem Schwarzen Meer fördert. Was bedeutet das für uns? In erster Linie unsere Position als regionaler Marktführer, als größter Erdgasproduzent in der EU.

    Dieser Status würde der rumänischen Energiepolitik ermöglichen, Einfluss auf die Region zu nehmen, sagt Niculescu, der Vorsitzende der Aufsichtsbehörde im Energiebereich. Rumäniens Stimme könne sich in Brüssel deutlich hörbar machen. Dadurch könnten die Bedürfnisse der rumänischen Wirtschaft und der Verbraucher in Rumänien besser erfüllt werden.

     Aus einem Bericht der Europäischen Kommission ging kürzlich hervor, dass die Abhängigkeit der Union von russischem Gas deutlich gesunken ist. Lag diese im Jahr 2021 bei 45% der Gesamtproduktion, belief sie sich 2023 auf nur noch 15%. Das bedeutet, dass Europa jetzt etwa 12 Milliarden Kubikmeter russisches Gas pro Jahr erhält, während es vor 2-3 Jahren noch 155 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland bezog. Und der Abwärtstrend in der Abhängigkeit hält an, behauptet Niculescu von der Aufsichtsbehörde im Energiebereich.

    Wir haben gesehen, wie schädlich diese Beziehung zwischen dem russischen Erdgas und den europäischen Volkswirtschaften ist bzw. war. Das sollte uns zu denken geben, wir müssen aus der jüngsten Geschichte lernen. Rumänien hat die Chance, zu 100% unabhängig von jeder Art von importiertem Erdgas zu sein. Ich bin sicher, dass wir im Jahr 2027 Erdgas aus der Lagerstätte Neptun Deep in das nationale Transportsystem einspeisen werden.

    Rumänien verfügt über Verbindungsleitungen zu all seinen Nachbarn. Die Kapazitäten belaufen sich auf 3.300 MW beim Export und 2.900 MW beim Import, erklärt George Niculescu. Damit die Energie jedoch ungehindert von der günstigsten Erzeugungsquelle bis zum Verbrauch fließen kann, müssten alle Länder der Region ihre Anstrengungen intensivieren.

  • Umweltprojekte in Schulen

    Umweltprojekte in Schulen

    In den letzten Jahren haben immer mehr Schulen in Rumänien Projekte zur Umweltbildung durchgeführt. Im Rahmen dieser Projekte lernen die Schüler, die Umwelt durch Recycling, Abfallsammeln, Bepflanzen und Bewahrung der Biodiversität zu schützen. Ein Beispiel: Zurzeit organisiert der Verein Şcoli pentru un viitor verde“ (Schulen für eine grüne Zukunft“) zusammen mit dem Erziehungsministerium, dem Umweltministerium und der Geographischen Gesellschaft Rumäniens die 4. Auflage des grö‎ßten nationalen Wettbewerbs zur Umweltbildung mit dem Titel Şcoli pentru un viitor verde — Rezervaţii naturale“ (Schulen für eine grüne Zukunft — Naturreservate“). Mehr als 1.300 grüne Mannschaften aus dem ganzen Land beteiligen sich an dem Wettbewerb, mit dem Ziel, grüne Projekte in Naturschutzgebieten Rumäniens durchzuführen.



    Als Teilnehmer an dem europäischen Projekt Educaţie pentru management sustenabil şi responsabil al pădurilor lumii“ (Erziehung für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Waldwirtschaft in der Welt“) besuchten über 200 rumänische Schüler Seminare über Waldschutz, und mehr als 1.500 junge Leute aus Rumänien beteiligten sich an Bildungsaktivitäten, die in der Zeitspanne Mai 2011 — April 2014 in 19 europäischen Städten stattfanden. Weltweit verschwinden jährlich 13 Millionen Ha Wald — das entspricht einer Hälfte der Fläche Rumäniens. In diesem zerstörerischen Rhythmus wird das natürliche Gleichgewicht unseres Planeten nicht aufbewahrt werden können. In diesem Kontext hatten sich die Organisatoren des besagten Projekts zum Ziel gesetzt, ihre Mitmenschen für eine nachhaltige Waldwirtschaft und einen verantwortungsbewussten Verbrauch der Waldressourcen zu sensibilisieren. Lavinia Andrei ist die Vorsitzende der an dem Projekt beteiligten Stiftung Terra Millenium III:



    Basierend auf einem EU-Programm, dem Programm Europe-Aid, führten wir zusammen mit zwei weiteren Einrichtungen aus Rumänien und 6 Einrichtungen aus Italien, Spanien, Polen und Malta ein sehr schönes Projekt durch. Dabei sprachen wir mit den Schülern über den Nutzen und die Vorteile der Wälder, sowohl in ihren eigenen Ländern als auch weltweit, und diskutierten auch über die verschiedenen waldbezogenen Sitten und Bräuche, einschlie‎ßlich in den Entwicklungsländern. Es war ein besonders interessantes Projekt, weil sehr viele Schulen, sehr viele Schüler und Lehrer daran teilgenommen haben, und weil es auch eine zusätzliche, höchst attraktive Komponente hatte, nämlich eine Ausstellung mit Fotografien aus den Wäldern der Welt. Es war eine Multimedia-Ausstellung mit Geräuschen, Kurzfilmen aus mehreren geographischen Zonen, mit lokalen Bräuchen. Dabei wurde auch gezeigt, wie in gewissen Ländern die Wälder geschlagen werden und wie die Menschen gegen die Zerstörung der Wälder kämpfen. Selbstverständlich setzen wir uns dafür ein, dass bei den öffentlichen Beschaffungen die umweltfreundliche, die ‚grüne‘ Komponente so gro‎ß wie möglich wird. Die umweltfreundlichen Beschaffungen würden die CO2- und die Treibhausgas-Emissionen reduzieren und den Impakt auf die Naturressourcen vermindern.“



    Im Rahmen dieses europäischen Projekts wurden auch zwei EU-Wettbewerbe organisiert. An dem ersten Wettbewerb Implică-te. Salvează pădurile“ (Setz dich ein. Rette den Wald“) beteiligten sich Schüler und Gymnasiasten aus Rumänien, Italien, Malta, Spanien und Polen, die sich für das Retten der Wälder unserer Welt einsetzen wollten.



    Durch die Teilnahme an dem landesweiten Wettbewerb Cartea Mării Negre“ (Das Buch des Schwarzen Meeres“), organisiert von World-Wildlife-Fund WWF Rumänien, lernen Hunderte Schüler der Klassen 1 bis 8 aus ganz Rumänien die faszinierende Meereswelt kennen. Das Buch des Schwarzen Meeres“ ist eine Sammlung von vielfältigen, bunten Lernmaterialien mit vielen Informationen über die Geographie und die Entstehung des Schwarzen Meeres sowie über Probleme und Lösungsvorschläge zum Schutz der Ökosysteme im Schwarzen Meer. Im Januar 2014 startete dieses Projekt als Arbeitsinstrument für die Lehrer, die versuchen, Generationen von umweltbewussten jungen Menschen zu bilden. Mehr dazu von Cătălina Murariu, Koordinatorin der Erziehung für Nachhaltige Entwicklung WWF Rumänien:



    Der Wettbewerb ist eine Einladung und eine Herausforderung für ganze Schulklassen, Mini-Umweltprojekte zum Thema Schwarzen Meer durchzuführen, um ihre Kreativität zu entwickeln. Man könnte zum Beispiel sich vom »Buch des Schwarzen Meeres« inspirieren lassen und offene, interaktive, kreative Schulstunden gestalten, oder in der Schule kleine Ausstellungen, kleine Informationskampagnen zum Thema Schwarzes Meer organisieren. Man kann also alle Arten von Aktivitäten veranstalten, die eine Verbindung zum Schwarzen Meer haben, oder vom »Buch des Schwarzen Meeres« inspiriert werden, aber durch diese Aktionen müssen die Teilnehmer beweisen, dass sie das Schwarze Meer verstehen, dass sie ihre Kenntnisse darüber vertieft haben und auch einen Vergleich ‚Anteilnahme versus Gleichgültigkeit‘ erstellen können. Die Schüler, zusammen mit dem Lehrer, der das Projekt koordiniert, prüfen ihre Kenntnisse über das Schwarze Meer und überlegen, was sie tun könnten, damit dieses Ökosystem nicht zerstört wird. Wir lernen zusammen, haben zusammen Spa‎ß an einer schönen Sache und beteiligen uns auch an einem Wettbewerb.“



    Selbstverständlich werden die besten Projekte mit Preisen belohnt. Der gro‎ße Preis ist ein leistungsfähiges Digitalmikroskop, womit die ganze Klasse gleichzeitig die Mikroskop-Bilder auf dem Computerschirm studieren kann. Au‎ßerdem werden Schwarz-Meer-Atlanten als Preise vergeben, und die Lehrer erhalten Teilnahmediplome. An dem Projekt Das Buch des Schwarzen Meeres“ beteiligen sich alle Länder im Schwarzmeerraum.



    Audiobeitrag hören: