Tag: Treibhausgase

  • Der europäische Klimapakt: ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität

    Der europäische Klimapakt: ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität

    Das Abkommen ebnet den Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2050 und bietet Investoren, Unternehmen, Behörden und Bürgern Sicherheit, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Das Abkommen kam, nachdem die Kommission den europäischen Grünen Deal vor einem Jahr als Plan für die Umwandlung der EU in eine faire, gesunde, nachhaltige und wohlhabende Gesellschaft vorgestellt hat. Damit Bürger, Gemeinschaften und Organisationen Teil des Prozesses zum Aufbau eines grüneren Europas werden, hat die Kommission kürzlich den Europäischen Klimapakt ins Leben gerufen, der allen die Möglichkeit bietet, Informationen über die Klimakrise auszutauschen, zu handeln und Teil einer wachsenden europäischen Klimabewegung zu werden.



    Universitätsprofessor Doktor Mircea Duţu, Präsident der Ökologischen Universität Bukarest, sprach bei Radio Rumänien über die Bedeutung der gemeinschaftlichen Entscheidungen im Klimabereich und über den Kontext, in dem diese stattfinden:



    Am 11. Dezember 2019 entschied sich die EU für eine neue Wachstumsstrategie und versuchte Umweltprioritäten in Entwicklungsmöglichkeiten umzuwandeln. Was bedeutet das? Nun, wir müssen von der Situation in Europa ausgehen — einer an fossilen Brennstoffen arme Region, die davon profitieren möchte, dass kohlenstoffarme Technologien und Techniken entwickelt wurden, um den wirtschaftlichen Nutzen zu gewährleisten. Die Union hat weltweit eine führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und für einen ökologischen Wandel in allen Bereichen übernommen. Sie hat Änderungen in der Produktion, dem Handel und dem Konsum vorgenommen, um den Kampf gegen den Klimawandel mit der ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklung so gut wie möglich in Einklang zu bringen.“




    Die Einigung auf eine Reduzierung von mindestens 55% — ein ehrgeizigeres Ziel als das ursprüngliche von 40%, aber unter den vom Europäischen Parlament gewünschten 60% — kam nach langwierigen Diskussionen zustande. In Anbetracht der Tatsache, dass es möglicherweise nicht mit den ehrgeizigen Änderungen schritthalten kann, die von den reicheren EU-Ländern angestrebt werden, hat sich Polen, ein Land mit einem kohleintensiven Energiesystem, zusammen mit anderen mittel- und osteuropäischen Ländern wie Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei, geweigert, das Ziel der Europäischen Kommission, bis 2050 Klimaneutralität in der EU zu erreichen, voll und ganz zu unterstützen. Das Abkommen enthält jetzt mehrere Zugeständnisse, lässt jedoch auch Fragen für künftige Gipfel offen, beispielsweise wie die europäischen Zuwendungen ausfallen werden, damit die Mitgliedstaaten ihre Volkswirtschaften auf die kommende Energiewende vorbereiten können. Die Diskussion über die Festlegung nationaler Ziele zur Reduzierung der Schadstoffemissionen ist noch nicht abgeschlossen.




    Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben bisher entschieden, dass nicht jeder Mitgliedstaat verpflichtet sein wird, seine CO2-Emissionen um 55% zu senken, sondern die EU dieses Ziel insgesamt durch Gerechtigkeit und Solidarität, ohne jemanden zurückzulassen“ verfolgen wird, unter Berücksichtigung der spezifischen nationalen Umstände und des Potenzials zur Reduzierung der Schadstoffemissionen“ eines jeden Landes.




    In Rumänien werden wir in den kommenden Jahren eine Reihe von Projekten umsetzen, um diese Ziele zu erreichen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand der Bürger zu fördern, sagte Präsident Klaus Iohannis in einer Botschaft zum fünften Jahrestag der Verabschiedung des Übereinkommens von Paris. Nochmals Professor Mircea Duțu:



    Am 10. Dezember 2020 gab Rumänien sein Ziel bekannt, eine führende Rolle auf regionaler, europäischer und internationaler Ebene zu übernehmen. Wohl wissend, dass dies ein starkes Engagement erfordert, hat sich Bukarest dem europäischen Ziel, bis 2050 die CO2-Neutralität zu erreichen, verpflichtet. Es setzt sich auch für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 ein. Hierzu schlägt Rumänien zwei wichtige Leitlinien vor: einen flexiblen europäischen Rahmen, der es jedem Land entsprechend seines wirtschaftlichen Entwicklungsstands ermöglicht, seine mittelfristigen und langfristigen Ziele hinsichtlich der Reduzierung der Emissionen bis 2030 und der Klimaneutralität bis 2050 festzusetzen und zu erreichen sowie die Umsetzung konkreter, mittel- und langfristiger nationaler Strategien und Pläne mit messbaren und tatsächlichen Auswirkungen.“




    Im Übereinkommen von Paris wird ein globaler Rahmen festgelegt, mit dem die Welt einem gefährlichen Wandel des Klimas entgegenwirken kann. Dafür soll die Erderwärmung deutlich unter 2° Celsius gehalten werden, und es sollen weitere Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5° Celsius zu begrenzen. Au‎ßerdem soll die Fähigkeit der Länder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gestärkt werden, und sie sollen in ihren Bemühungen unterstützt werden.

  • Anthropozän: Treibhausgase und ihre Folgen

    Anthropozän: Treibhausgase und ihre Folgen

    Asien ist die am stärksten exponierte Region. Über zwei Drittel der betroffenen Menschen leben in China, Bangladesch, Indien, Vietnam, Indonesien und Thailand. Die Studie erinnert daran, dass die Weltbevölkerung, die heute auf 7,7 Milliarden Menschen geschätzt wird, bis 2050 um 2 Milliarden Menschen und bis zum Ende des Jahrhunderts um eine weitere Milliarde Menschen wachsen könnte, von denen viele in Gro‎ßstädten an den Ufern der Meere und Ozeane leben.



    Gegenwärtig leben etwa 100 Millionen Menschen in Gebieten unterhalb des Meeresspiegels. Einige dieser Gebiete sind durch Dämme geschützt, die meisten haben jedoch keinen Schutz. Der Anstieg des Meeresspiegels wird durch die Ausdehnung des Wassersvolumens unter dem Einfluss der Klimaerwärmung und des Abschmelzens des Eises in Grönland und der Antarktis verursacht — das gilt als unbestreitbare Wahrheit. Roxana Bojariu, Expertin für Klimatologie, spricht bei RRI über den Treibhauseffekt:



    Dieser Treibhauseffekt ist eine natürliche Wirkung und hat sich positiv auf das Leben auf dem Planeten ausgewirkt, da eine Atmosphäre, die Gase wie Kohlendioxid, Methan und Stickstoffoxyd enthält, die Temperatur um 33 Grad Celsius an der Oberfläche steigen lie‎ß und das bedeutete, dass wir flüssiges Wasser haben konnten, in dem Leben erschien. Sonst wäre die Erde eine Eiskugel gewesen. Die Tatsache, dass wir diesen Treibhauseffekt durch das Pumpen von radial aktiven Gasen in die Atmosphäre verstärken, führt jedoch zu einer Änderung des Klimazustands. Praktisch steigt die Oberflächentemperatur immer mehr an, um ein neues Klimagleichgewicht zu erreichen, und dann bewirkt natürlich die Intensivierung des Treibhauseffekts nicht nur allmähliche Veränderungen — es ändert sich auch die Art und Weise, wie die zusätzliche Energie im System erhalten bleibt und dann auf die Komponenten verteilt wird. Natürlich können die Verteilungswege geändert werden, aber auch die übertragene Wärme- und Feuchtigkeitsmenge ist höher, und dann müssen wir uns mit extremen Phänomenen auseinandersetzen, und zwar mit der Neugestaltung des gesamten Klimasystems durch diese Verstärkung des Treibhauseffekts — Arktisches Eis und Kontinentalgletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, der Säuregehalt des Weltozeans ebenfalls.“




    Die von Treibhausgasen gebildete Decke zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus Sicht der Sonnenstrahlung transparent ist, das hei‎ßt, direkte Sonnenstrahlung landet voll auf der Erdoberfläche und wird reflektiert, erklärte bei Radio Rumänien der Klimaexperte und Universitätsprofessor Mircea Duţu. Die Gasdecke ist jedoch für Wärmestrahlung undurchlässig und lässt als solche keine Wärme mehr an die Atmosphäre durch, sondern gibt sie an die Erdkruste zurück, und dann steigt die Temperatur zwischen der Kruste und der Gasdecke an. Mircea Duţu:



    Alles ist in erster Linie auf menschliches Handeln zurückzuführen. Der Mensch ist die erste Spezies, die zu einer geologischen Gewalt geworden ist. Aufgrund menschlicher Aktivitäten beeinflussen wir die Atmosphäre, die Lithosphäre und die Biosphäre in hohem Ma‎ße. Daher wird unser Zeitalter als Anthropozän bezeichnet. Es ist das erste Mal in der Naturgeschichte der Erde von über 4,5 Milliarden Jahren, dass eine Spezies alle anderen dominiert und das Schicksal des Lebens ändern kann. Bisher hatten wir 5 gro‎ße Massenaussterben des Lebens auf der Erde, jetzt könnten wir uns einem anderen nähern, diesmal jedoch nicht aufgrund ausschlie‎ßlich natürlicher Ursachen, sondern aufgrund der Auswirkungen menschlicher Aktivitäten.“




    Schätzungen gehen davon aus, dass bei einer Erwärmung des Klimas um unter 2 Grad — laut Pariser Abkommen — das Ozeanwachstum bis 2100 etwa 50 Zentimeter erreichen werde. Experten warnen, dass sich der Planet in einem Klimanotfall befindet, der weltweit rasches Handeln erfordert, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die gute Nachricht ist, dass es die Möglichkeit gibt, das Tempo des Klimawandels zu verlangsamen — aber dafür ist eine echte Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft, Entscheidungsträgern und Unternehmen erforderlich.



    Auf der anderen Seite legt eine aktuelle Studie nahe, dass Flüsse, die aus Gletschern flie‎ßen, eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen könnten. Wissenschaftler, die solche Flüsse in der Arktis Kanadas erforscht haben, haben herausgefunden, dass das Wasser in diesen Flüssen 40-mal mehr Kohlenstoff absorbiert als der Amazonaswald. Das Wasser, das beim Schmelzen der Gletscher entsteht, ist voller Sandablagerungen und Steinen, die von den Gletschern in ihrem Fluss gesammelt werden. Das kontinuierliche Rollen dieser Sedimente erzeugt einen Prozess, bei dem sich das Kohlendioxid (CO2) in der Luft chemisch an die Mineralien und Gesteine in den Gletscherflüssen bindet, die in diesen Gewässern verbleiben.

  • Rumänien hat mehrere Warnungen von der Europäischen Kommision erhalten

    Rumänien hat mehrere Warnungen von der Europäischen Kommision erhalten

    Rumänien wurde am Donnerstag von der Europäischen Kommission darüber informiert, dass es seinen Verpflichtungen als Mitgliedstaat in mehreren Bereichen nicht nachgekommen ist. Folglich drohen Rumänien mehrere Vertragsverletzungsverfahren wegen systemischen Versagens in Bezug auf die Überwachung der Umweltverschmutzung, auf Finanzdienstleistungen, sowie auf die Umsetzung der Vorschriften über den Einsatz von Feuerwaffen, illegale Migration und Kinderschutz.



    Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass durch die Änderungen des rumänischen Energiegesetzes die Verpflichtung zum Verkauf von Erdgas im Binnenmarkt aufrechterhalten wird, was einen Versto‎ß gegen das Recht der Europäischen Union darstellt und ungerechtfertigte Hindernisse für Gasexporte in Rumänien schafft. Bukarest hat zwei Monate Zeit, um auf diese Vorwürfe zu antworten. Andernfalls kann die EU-Kommission beschlie‎ßen, in dieser Angelegenheit Klage beim Gerichtshof der Europäischen Union einzureichen.



    Ähnliche Ma‎ßnahmen können auch ergriffen werden, wenn Rumänien seine Normen nicht an die europäischen Vorschriften über Kfz-Versicherungen angleicht. Die Kommission ist der Ansicht, dass die Ausstellung von Versicherungspolicen für bestimmte Fahrzeugkategorien, die nur auf rumänischem Territorium gültig sind, nicht im Einklang mit der Kfz-Versicherungsrichtlinie steht, die vorschreibt, dass Kfz-Versicherungen den gesamten Gemeinschaftsraum abdecken müssen, und zwar auf der Grundlage einer einzigen Versicherungsprämie.



    Ferner betreffen drei der Vertragsverletzungsverfahren die Unfähigkeit der rumänischen Regierung, ihren Verpflichtungen zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung nachzukommen. Und bei der Überwachung der Luftqualität spricht die Europäische Kommission sogar von einem “systemischen Versagen”. In Bukarest reagierte das Umweltministerium sofort auf diese Warnungen: Es erkennt das Problem und verspricht eine Umstrukturierung des nationalen Luftqualitätsmessnetzes. In einer Pressemitteilung zeigt das Ministerium, dass Rumänien in jüngster Zeit wichtige Schritte zur Modernisierung und Effizienzsteigerung unternommen habe.



    Was schlie‎ßlich das Kapitel über die Treibhausgase betrifft, so hat Rumänien eine Verzögerung von mehr als zwei Jahren gegenüber den europäischen Verpflichtungen, aber das Ministerium sagt, dass Bukarest auch in diesem Bereich wichtige Fortschritte gemacht habe, ein neuer normativer Akt sei in Arbeit.



    Rumänien ist nicht der einzige Staat, der von der EU-Kommission gewarnt wurde. Insgesamt hat die Europäische Kommission im Juli etwa 130 Fristsetzungsschreiben zur Erfüllung der Verpflichtungen übermittelt. Zu den Ländern, die solche Warnungen erhalten haben, gehören Belgien, die Tschechische Republik, Estland, Polen, Portugal, Schweden, Ungarn und Spanien. Österreich hat auch eine mit Gründen versehene Stellungnahme erhalten, weil seine Rechtsvorschriften zur Senkung der Zulagen für Kinder, deren Eltern im Hoheitsgebiet des Landes arbeiten, aber in einem anderen EU-Land leben, unvereinbar sind. Die Indexierung des Kindergeldes betrifft auch rumänische Bürger, die in Österreich arbeiten und Sozialbeiträge zahlen.

  • Weltklimagipfel in Bonn: Experten empfehlen gemeinsamen Aktionsplan

    Weltklimagipfel in Bonn: Experten empfehlen gemeinsamen Aktionsplan

    Als Hauptursache für die Zunahme der globalen CO2-Emissionen um geschätzte 2% gilt die intensivere Kohlennutzung in China. Derweil sollen die verzeichneten Dürrezeiten und die Abnahme der Flusspegel sowie die anschlie‎ßende verringerte Stromproduktion aus Wasserkraft auch dazu beigetragen haben. Jedoch hätten auch die Vereinigten Staaten und die EU in dem Bereich schlechter abgeschnitten als in den vergangenen Jahren, behaupteten Experten. In den USA ist der Kohleverbrauch aufgrund der Preiserhöhung bei Erdgas zum ersten Mal in fünf Jahren wieder angestiegen.



    Damit wurden also zum ersten Mal nach drei Jahren der Stagnation wieder erhöhte Emissionswerte gemessen. Vor 2014 waren die Kohlendioxid-Emissionen über ein Jahrzehnt hinweg jedes Jahr um 3% gestiegen. Ferner wurde auch diesmal über den engen Zusammenhang zwischen den Emissionen und den Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen gesprochen. Laut einem Bericht der Weltwetterorganisation könnte 2017 als Jahr mit den höchsten jemals gemessenen Temperaturen in die Geschichte eingehen. Wetterstatistiken zeigen überdies, dass die letzten zehn Jahre die wärmsten in der Geschichte der weltweiten wissenschaftlich erhobenen Temperaturdaten waren. Die Anzahl der Naturkatastrophen sei um ein Fünffaches gegenüber den Werten von vor 40 Jahren gestiegen.



    Die negativen Nachrichten setzten die internationale Gemeinschaft unter Druck: Die Staaten sehen sich gezwungen, gemeinsam für die Emissionsreduzierung und damit die Mä‎ßigung des Klimawandels zu agieren. Professor Mircea Mircea Duţu, Vorsitzender der Universität für Ökologie in Bukarest, erklärte im Interview mit Radio Rumänien, was man genau unter Klimawandel eigentlich verstehen sollte.



    Darunter versteht man Klimaveränderungen, die direkt oder indirekt auf eine menschliche Tätigkeit zurückgeführt werden können, eine Tätigkeit die die Zusammensetzung der Erdatmosphäre verändert und die zusätzlich zu den natürlichen Schwankungen während eines Vergleichszeitraums wirken. Es gibt also auch natürliche Schwankungen, das bedeutet, dass ein Teil der Klimaveränderungen auf einer natürlichen und normalen Entwicklung basiert, etwa der Tätigkeit der Sonne oder der Pole usw. Wenn wir aber von Klimawandel sprechen, meinen wir die von menschlicher Tätigkeit verursachten Änderungen. Was bedeutet das? Etwa die Folge der Emission von Treibhausgasen, wie etwa Kohlendioxid, Methangas, Wasserdampf usw. Der Treibhauseffekt ist eigentlich ein natürliches Phänomen, ohne das die Durchschnittstemperaturen an der Erdoberfläche –18 Grad Celsius betragen könnten, was das Leben auf dem Planeten unmöglich machen würde. Aber infolge der Verschmutzung wird dieser Effekt vervielfältigt und dann tritt der Klimawandel ein.“




    Die allgemeine Schlussfolgerung ist, dass die Anstrengungen zur Eindämmung der globalen Erderwärmung einen unumgänglichen gemeinsamen Aktionsplan beinhalten müssen. Wie schwer ist es aber, einen derartigen Plan zu vereinbaren — fragten wir die Abteilungsleiterin für Klimawissenschaften bei der Nationalen Wetterverwaltung, Frau Dr. Roxana Bojariu.



    Ich würde sagen, dass es nicht leicht ist. Es gibt jedoch Wege und es ist absolut notwendig, die Emissionen zu drosseln. Es geht darum, uns Zeit zu kaufen, denn wir haben bereits das Klimasystem verändert und erleben bereits den Wandel — 2017 wird das wärmste Jahr der Geschichte sein, wahrscheinlich auf Platz 3. Und wir verzeichnen einen Rekord nach dem anderen, nicht nur, was die schrittweise Erderwärmung anbelangt, sondern auch in der Statistik der extremen Phänomene. Diese globalen Erkenntnisse für die Reduzierung der Emissionen helfen uns, Zeit zu gewinnen, das hei‎ßt, wir werden uns in einem Zeitrahmen anpassen können, in dem wir die Dinge noch unter Kontrolle haben. Denn sonst, wenn die Änderungen noch schneller eintreten, mit Emissionen, die über unsere Prognosewerte hinausschie‎ßen, dann werden wir mit dem Wandel nicht mehr Schritt halten können. Der Klimawandel ist ohnehin sehr schnell eingetreten, wenn man den Vergleich mit der geologischen Geschichte des Planeten herstellt. Praktisch könnten wir innerhalb von nur gut 200 Jahren einen Anstieg der Temperaturen um einige Grad Celsius erleben, eine Entwicklung, die der zwischen dem letzten Rekordhoch der Eiszeit und der Zwischeneiszeit nahe kommt — also einem Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren. Und das zeigt, dass wir aus der geologischen Spirale raus sind und irgendwie die Emissionen drastisch kürzen müssen.




    Immerhin gibt es auch eine gute Nachricht: In den letzten Jahren lie‎ß sich eine gewisse Deckelung der Emissionen feststellen. Das belegt, dass eine emissionsarme Wirtschaftsentwicklung möglich ist. Denn schlie‎ßlich müsse der Klimawandel auch aus der Perspektive der Folgen für die Gesundheit betrachtet werden, sagt Mircea Duţu von der Universität für Ökologie:



    Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation vom 31. Oktober 2017 hat der Klimawandel bereits einen konkreten Einfluss auf die Gesundheit. Die Hitzewellen erzeugen einen thermischen Stress und wirken sich erschwerend auf Herzversagen aus, gleichzeitig erhöhen sie das Risiko für Nierenbeschwerden aufgrund von Dehydratation. Das Dokument hat folgende Schlussfolgerung — die Symptome infolge der erhöhten Durchschnittstemperaturen und der Vermehrung der extremen Wettererscheinungen sind seit einigen Jahr klar ersichtlich und deren Auswirkungen auf die Gesundheit sind viel schlimmer als angenommen.“




    Die UN-Weltklimakonferenz in Bonn war der erste wichtige Klimagipfel nach dem von Präsident Donald Trump angekündigten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klima-Abkommen.

  • Klimawandel: Werden wir in Zukunft mit Umweltflüchtlingen konfrontiert?

    Klimawandel: Werden wir in Zukunft mit Umweltflüchtlingen konfrontiert?

    Wenn Ihnen der aktuelle Flüchtlings-Exodus von gro‎ßem Ausma‎ß vorkommt, stellen Sie sich ein hundertmal grö‎ßeres Phänomen vor, das in der nahen Zukunft vorkommen wird.“ So lautet die pessimistische Vorhersage der deutschen Experten vom Max-Planck-Instituts für Chemie, laut dem in Zukunft mehr als 500 Millionen Menschen wegen der globalen Erwärmung ihre Heimatorte verlassen müssen werden. Zwischen 1986 und 2005 gab es laut Statistiken rund 16 hei‎ße Tage im Jahr. Deren Zahl steigt deutlich an und wird am Ende des Jahrhunderts rund 200 erreichen. Die Hitze soll laut Einschätzungen von Experten zusammen mit Sandstürmen den Mittleren Osten und den Norden Afrikas in Gebiete verwandeln, in denen es kaum möglich sein wird, zu überleben. Überdies lassen sich die Folgen des Klimawandels auch in unserem Alltag merken. Der Rektor der Ökologie-Universität in Bukarest, Mircea Duţu, erläutert, welche die wichtigsten Folgen des Klimawandels sind und in welchen Bereichen sie sich am stärksten auswirken:



    Die Auswirkungen sind zweifellos vielfältig, so zum Beispiel das intensive und häufiger auftretende Extremwetter wie der Anstieg der Durchschnittstemperatur, die andauernde Dürre, die Hitze, starke und häufige Regenfälle. Am stärksten lassen sich diese Phänomene, wie erwartet, auf Bereiche wie Landwirtschaft und Transport auswirken, negative Konsequenzen lassen sich im Leben der Ortschaften, der Städte und des Einzelnen merken. Es handelt sich um eine Gegebenheit, die man nicht mehr übersehen darf, denn die negativen Folgen beeinflussen das Leben sowohl auf globaler als auch auf regionaler und lokaler Ebene. Der Klimawandel wurde von Menschen verursacht. Als wichtige Ursache würde ich hauptsächlich die höhere Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre nennen.“




    Hitzewellen und ungewöhnlich hei‎ßes Wetter, die Erhöhung des Meeresniveaus, Überschwemmungen, das Schmelzen der Gletscher, das Aussterben vieler Spezies und das drohende Aussterben vieler anderen, die Sturzregen, starke Schneefälle stellen heute eine zentrale Herausforderung dar. Diese Veränderungen sollen laut Experten lange andauern und das Extremwetter wird sogar häufiger auftreten. Unser Gesprächspartner kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Auf globaler Ebene wurden sogenannte empfindliche Gebiete identifiziert, die vom Klimawandel am stärksten beeinflusst werden, insbesondere Indien, Bangladesch und die Vanuatu-Insel im Südpazifik, Nordafrika und der Mittlere Osten. Die vom deutschen Max-Planck-Institut für Chemie und dem Fachinstitut in Zypern veröffentlichten Studien stellen heraus, dass Nordafrika und der Mittlere Osten im Jahr 2100 zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Gebieten zählen werden. Sie werden laut Fachexperten ansteigende Durchschnittstemperaturen, stärkere und längere Hitzewellen, anhaltende Dürre aufweisen. Die Experten machen auf die Konsequenzen für die Landwirtschaft und nicht zuletzt darauf aufmerksam, dass in Zukunft Hundertausende Menschen ihre Heimatorte verlassen und nach Europa oder anderswohin umsiedeln müssen. Zahlreiche Studien sagen regelmä‎ßig voraus, dass bis 2100 eine neue Kategorie von Flüchtlingen entstehen werde, es handle sich um sogenannte Umweltflüchtlinge. Experten sprechen sogar von 800 Millionen Menschen auf globaler Ebene, die infolge des Klimawandels gezwungen sein werden, ihre Heimatorte zu verlassen und in andere Gebiete umzusiedeln.“




    Umweltorganisationen zufolge seien der Mittelmeer-Raum und sogar ein Teil der Nordgebiete am stärksten vom Klimawandel betroffen, fügt unser Gesprächspartner hinzu:



    In diesen Gebieten kommt das Extremwetter öfter und intensiver vor, sie leiden immer stärker unter der Dürre, was die Landwirtschaft und einschlie‎ßlich die Nahrungsmittelversorgung bedroht. Nicht zuletzt wird der Klimawandel einen erheblichen Einfluss auf den Lebensstandard und die Lebensqualität haben. Unter diesen Umständen wird es bestimmt eine gezielte Umlenkung der Migrationsströme geben. Auch bezüglich der derzeitigen Situation in Syrien gab es die Mutma‎ßung, dass der Konflikt und die Auswanderung gewisserma‎ßen auch vom Klimawandel ausgelöst wurden. Bis 2012 haben wir uns mit einer starken Dürre konfrontiert, infolgedessen sind viele Menschen aus Gebieten mit starkem Potential für Landwirtschaft in Gro‎ßstädte umgesiedelt. Deswegen sei es zu einem sozialen Druck, zum Bürgerkrieg und schlie‎ßlich zu erheblichen Migrationsströmen nach Europa gekommen.“




    Die Europäische Union hat zahlreiche Projekte angesto‎ßen, die darauf abzielen, die Auswirkungen der menschenverursachten Treibhausgase zu reduzieren. Laut Mircea Duţu müssten wir damit rechnen, dass in der aktuellen Konjunktur die EU-Politik im Bereich Energie und Klimawandel umdefiniert wird. Vor diesem Hintergrund müsste sich jeder EU-Staat im Kampf gegen den Klimawandel mehr engagieren.

  • Nachrichten 25.10.2014

    Nachrichten 25.10.2014

    SINGAPUR: Rumäniens Tennisprofi Simona Halep hat das Endspiel der WTA-Finals erreicht. In der Vorschlussrunde bezwang sie nach starker Leistung die Polin Agnieska Radwanska mit 6:2 und 6:2 nach nur 68 Minuten. Im Endspiel trifft sie auf die Weltranglistenerste Serena Williams, die in das Halbfinal-Krimi gegen die Dänin Caroline Wozniacki im Tiebreak des dritten Satzes für sich entscheiden konnte. Halep hatte Williams in der Gruppenphase beim 6:0 und 6:2 eine der bittersten Niederlagen ihrer Karriere zugefügt. Für die 23-jährige Rumänin ist die Endspielteilnahme bei der Saisonfinals der acht besten Tennisdamen der Welt, nach dem Finale von Roland Garros im Mai, der bislang grö‎ßte Erfolg. Bislang hatten sich mit Virginia Ruzici und Irina Spîrlea lediglich zwei Rumäninnen für die WTA-Finals qualifiziert.



    BRÜSSEL: Die EU wird Rumänien im Hinblick auf das Erreichen der Emissionsziele unterstützen. Das werde allerdings nicht die Erhöhung der Energiepreise nach sich ziehen, erklärte der rumänische Präsident Traian Băsescu nach Ende des Europäischen Rates in Brüssel. Die EU-Staaten hatten sich zuvor auf ihre Klimaziele für das Jahr 2030 verständigt. Bis dahin solle der Aussto‎ß von klimaschädlichen Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent verringert werden, wie EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy auf dem EU-Gipfel in Brüssel mitteilte. Der Anteil der erneuerbaren Energien solle auf mindestens 27 Prozent gesteigert und Einsparungen im Verbrauch um ebenfalls mindestens 27 Prozent erreicht werden. Vergleichsjahr für die beschlossenen Ziele ist das Jahr 1990. Ferner kündigte der neue Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an, noch vor Weihnachten ein 300 Milliarden Euro schweres Investitionspaket zur Ankurbelung der Konjunktur auf den Weg bringen zu wollen.



    BUKAREST: Am 25. Oktober ist in Rumänien der Tag der Rumänischen Armee begangen worden. Wie jedes Jahr fanden dazu in Bukarest, den Stützpunkten landeweit und an den Kriegsschauplätzen im Ausland religiöse Gottesdienste und militärische Zeremonien statt. Präsident Traian Băsescu und Ministerpräsident Victor Ponta nahmen am Samstag gemeinsam mit mehreren Regierungsmitgliedern an den Veranstaltungen zum Armeetag im nordwestrumänischen Carei teil. Dort war am 25. Oktober 1944 der letzte rumänische Landstrich von den ungarischen und deutschen Besatzungsmächten befreit worden. Der Staatschef ehrte dabei die über 800.000 bei der Ausübung ihrer Pflicht gefallenen, verwundeten oder verschwundeten Miltärs aus Rumänien. Er bezog sich einschlie‎ßlich auf die Soldaten im Unabhängigkeits- und im Ersten Weltkrieg. Băsescu bedankte sich bei den Armeevertretern ferner für ihre Missionen im Irak, Afghanistan, dem Balkan, dem Kosovo und Arika. Der 25. Oktober ist zudem auch der Geburtstag des Ex-Königs von Rumänien, Mihai I., der an diesem Samstag 93 Jahre alt wurde. Ministerpräsident Victor Ponta bezeichnete Mihai in einer Glückwunsch-Botschaft als moralischen Bezugspunkt, an dem sich die rumänische Gesellschaft mit Respekt und Wertschätzung orientiere. König Mihai I. von Rumänien ist der letzte noch lebende Staatschef aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.



    BUKAREST: In Kürze werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. In der Nacht zum Sonntag endet in Rumänien um 4 Uhr die osteuropäische Sommerzeit, die Uhren werden um eine Stunde auf 3 Uhr zurückgedreht. Damit wird gewisserma‎ßen die im Frühjahr mit der Umstellung auf Sommerzeit eingesparte“ Stunde im Herbst zurückgegeben”. Die künstliche Sommerzeit ist mit dem Ziel einer längeren Nutzung des natürlichen Tageslichts und der Reduzierung des Energiekonsums geschaffen worden. Der Übergang zur Winterzeit wird den Fahrplan der Züge nicht beeinträchtigen — die Züge werden während der Umstellung in den vorgesehenen Bahnhöfen für eine Stunde stillstehen und danach gemä‎ß der Winterzeit ihre Fahrt fortsetzen. Am Sonntag stellen neben Rumänien auch weitere 70 Länder der Welt ihren Uhren um. Die Ma‎ßnahme war zum ersten Mal in Europa während des ersten Weltkriegs 1916 zur Anwendung gekommen und von Rumänien 1931 eingeführt worden.