Tag: Treibstoffpreise

  • Panik auf dem Kraftstoffmarkt

    Panik auf dem Kraftstoffmarkt

    Mitte dieser Woche sorgte das Auftauchen eines Bildes in den sozialen Netzwerken, auf dem der Preis für einen Liter Benzin und Diesel an einer Tankstelle im Westen Rumäniens bei 2,2 Euro lag, für Panik unter den rumänischen Autofahrern. Der Krieg hatte den Ölpreis in die Höhe getrieben, aber im Land wurden Kraftstoffe zu diesem Zeitpunkt für etwa 1,6 Euro pro Liter verkauft. Die Folge waren endlose Warteschlangen, die an die Ceaușescu-Zeit erinnerten, als die Treibstoffpreise gesenkt wurden.



    Bei einigen Landsleuten nahm die Angst ebenso groteske wie gefährliche Formen an: Sie füllten nicht nur die Tanks von Autos, sondern auch Tanks, Müllcontainer oder 1000-Liter-Wassertanks, also Behälter, die für den Transport von Kraftstoff ungeeignet waren. Seit diesem Abend haben die Behörden versucht, die Bevölkerung zu beruhigen, indem sie versicherten, dass Rumänien keinerlei Probleme mit den Vorräten hat und dass es keine Gründe für die Preisexplosion gibt. Die Kontrollen der Treibstoffnetze haben begonnen, und die Geldstrafen wurden nicht aufgeschoben. Gegen die Tankstelle, die durch den Verkauf von Benzin zu einem Höchstpreis als Panikauslöser bekannt wurde, wurden ebenfalls Sanktionen verhängt.



    Die Aufsichtsbehörde für Notfallsituationen kontrolliert, nachdem einige Leute Kraftstoff in Behelfsbehältern gekauft haben, was verboten ist. Die Rumänen brauchen keine Angst zu haben, dass sie ihre Autos an den Tankstellen nicht mehr auftanken können, sagte Energieminister Virgil Popescu, nachdem ihm zwei gro‎ße Hersteller von Erdölerzeugnissen versichert hatten, dass es keine Probleme mit den Kraftstoffvorräten gibt und dass sie au‎ßerdem alle Verteilerstationen im Land beliefern können.



    Virgil Popescu schiebt alles auf die Vergiftungen, die in dieser Zeit grassieren: “Es gibt auch keinen Grund für die Preisexplosion, wie sie sich ereignet hat, und es ist praktisch absolut unglücklich, was alles passiert ist und diese Manipulation, die gemacht wurde. Ich habe gesagt, dass wir uns in einer komplizierten Situation befinden, in einem bewaffneten Konflikt an der rumänischen Grenze, mit dieser Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine, und au‎ßerdem glaube ich persönlich, dass das, was gestern passiert ist, Teil eines hybriden Krieges ist.”



    Premierminister Nicolae Ciuca forderte seinerseits, dass die Verantwortlichen für die ungerechtfertigte Erhöhung der Treibstoffpreise mit der Verhängung schwerster Sanktionen zur Rechenschaft gezogen werden. Nicolae Ciucă: “Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand diese Situation ausnutzt, um aus Habgier oder aus anderen Gründen zu versuchen, die Wirtschaft des Landes und das Leben seiner Bürger zu destabilisieren. Die verantwortlichen Institutionen werden ihre Kontrollen streng durchführen und diejenigen, die gegen das Gesetz versto‎ßen, mit drastischen Sanktionen belegen.”



    Nicht nur die für den Verbraucherschutz zuständigen Kontrolleure waren vor Ort, sondern auch die Mitarbeiter der Direktion für Betrugsbekämpfung des Finanzamtes, die die Tankstellen, die Gro‎ßhändler und die beteiligten Unternehmen überprüften. Sie stellten fest, dass bereits vorhandene Bestände, die einen bestimmten Verkaufswert hatten, zu höheren Preisen gehandelt wurden. Der Markt und die Autofahrer haben sich beruhigt, und der Kraftstoffpreis liegt jetzt zwischen 1,6 und 1,8 Euro pro Liter.

  • Notenbank-Bericht: Erste Anzeichen von wirtschaftlicher Erholung

    Notenbank-Bericht: Erste Anzeichen von wirtschaftlicher Erholung

    Bereits im vergangenen Jahr hatte Rumänien mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5% erste Anzeichen von einer Erholung nach der Krise gegeben. Die positive Entwicklung der ersten Monate in diesem Jahr hat zudem gezeigt, dass das Land sich auf einem gefestigten Aufwärtstrend bewegt und es in einen Zyklus nachhaltiger Entwicklung eintreten könnte.



    Das hob der Gouverneur der Rumänischen Nationalbank, Mugur Isarescu, bei der Veröffentlichung des Quartalsberichts über die Inflationsentwicklung hervor. Die Zentralbank verbesserte ihre Inflationsprognose für 2014 von 3,5 auf 3,3%. Das, weil alle Einflussfaktoren der Konsumpreisdynamik eine gute Entwicklung aufweisen, erklärte Mugur Isărescu:



    Der allgemeine Trend weist auf eine Entspannung der Inflationsrate in Rumänien auf allen Fronten hin. Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Erhöhung der Konsumpreise um fast 1% in allen drei Monaten — Januar, Februar und März, konstant geblieben. Die Preise für Obst und Gemüse sind weiterhin im Sinken begriffen. Wir haben überhaupt keine Probleme den Arbeitsmarkt betreffend, mit anderen Worten, die Gehälter steigen, aber in Korrellation mit der Produktivität. Sicherhlich hängt das auch mit der Landwirtschaft zusammen: dort zeichnet sich eine Situation ab, über die wir gar nicht klagen können. Aber sie wissen ja wie das ist: die Küken werden im Herbst gezählt. ”




    Laut Angaben des Notenbankchefs, seien die niedrigen Inflationsraten um die 1%- Marke herum sowohl auf die reiche Ernte vom letzten Jahr, verglichen mit 2012, als auch auf die verminderte Mehrwertsteuer auf Brot und Backwaren zurückzuführen. Zusätzlich hätten sich die weltweiten Erdölpreise auf einem Abwärtstrend bewegt.



    In seiner vorsichtigen Prognose, verwies Isărescu allerdings auch auf Faktoren, die eine höhere Inflationsrate als geplant erwirken könnten. Dazu zählen etwa die Rohstoffpreise auf internationalen Märkten und die Lebensmittelpreise auf Binnenmärkten, die Ungewissheit, die über der Umsetzung der Strukturreformen während eines Wahljahres schwebt und vor allem die politische Entwicklung au‎ßerhalb der Landesgrenzen, die unsicherer denn je scheint.



    Der Notenbankchef erwähnte auch die Aufwertung der Landeswährung LEU gegen den Euro und den US-Dollar. Diese lie‎ße sich jedoch eher durch die günstige Konjunktur als durch die Leistungen der rumänischen Wirtschaft erklären. Rumänien habe ferner einen Gro‎ßteil des 2009 vom IWF bezogenen Kredits in Höhe von 12 Milliarden Euro zurückgezahlt. Bis Ende des Jahres müsse Bukarest weniger als 10% der Schulden tilgen, im kommenden Jahr werde das Darlehen vollständig abbzahlt sein, sagte Isărescu abschlie‎ßend.