Tag: Triumphbogen

  • Nationaltag mit Feierlichkeiten begangen

    Nationaltag mit Feierlichkeiten begangen





    Für die Menschen im Land und in der Diaspora war der 1. Dezember ein Festtag — der rumänische Nationalfeiertag wurde mit Militärparaden, Kranzniederlegungen an den Heldendenkmälern, Volksmusikdarbietungen und Ausstellungen zur Erinnerung an die sogenannte Gro‎ße Vereinigung vor 104 Jahren begangen. In Bukarest nahmen — trotz schlechten Wetters — 35 Tausend Menschen an der Parade unter dem Triumphbogen teil, und in der symbolischen Hauptstadt der Vereinigung, Alba Iulia, wurden den ganzen Tag über historische Nachstellungen der damaligen Ereignisse in Anwesenheit von Tausenden aus dem ganzen Land zugereisten Rumänen dargeboten.



    Das rumänische Volk habe alle Widrigkeiten der Geschichte durchgestanden und sich durch Einheit weiterentwickelt — sagte der liberale Premierminister Nicolae Ciucă, der den Nationalfeiertag in Alba Iulia beging:



    Heute begehen wir einen wichtigen Tag. Zur Ehrung unserer Vorfahren, die sich in den schwierigsten Momenten der Geschichte geopfert haben, damit Rumänien so sein kann, wie es heute ist, glaube ich, dass wir auch jetzt, in Zeiten, die vielleicht nicht so schwierig sind wie damals, Einheit, Solidarität und Empathie brauchen. Ich bin überzeugt, dass wir auch jetzt in der Lage sein werden, zu zeigen, dass Rumänien ein wahrhaft europäisches Land ist.“



    In Bukarest wies Staatspräsident Klaus Johannis darauf hin, dass Rumänien in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und seine Anstrengungen zur Modernisierung des Staates und zu grundlegenden Reformen fortgesetzt hat. Gleichzeitig forderte das Staatsoberhaupt die Politik auf, alle Mittel einzusetzen, um den Lebensstandard der Menschen zu verbessern:



    Die Bürger haben natürlich hohe Erwartungen an die Politik, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten. Wir befinden uns bereits auf einem Weg voller Veränderungen, Reformen, Bemühungen um die Modernisierung des Staates, der Institutionen, des öffentlichen Dienstes und der Infrastruktur. Es ist ein langwieriger Prozess, der meines Erachtens unumkehrbar ist. Doch die Rumänen brauchen möglichst greifbare und unmittelbare Fortschritte, um ihren Lebensstandard zu erhöhen und Wohlstand zu erreichen. Unser Land verfügt über ausreichende Mittel aus dem Nationalen Konjunktur- und Resilienzplan sowie anderen europäischen Programmen, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Somit fordere ich die Verantwortlichen dringend auf, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen.“



    Für mich steht der 1. Dezember für die Gewissheit, dass dieses Volk immer die Kraft finden wird, alle Krisensituationen zu überwinden“, sagte seinerseits der Chef der Sozialdemokraten, Marcel Ciolacu, der auch Präsident der Abgeordnetenkammer ist:



    Der Nationalfeiertag ist eine Gelegenheit, den Stolz, die Einheit, die Solidarität, die Tapferkeit und den Heldenmut unserer Vorfahren zu feiern. Für mich steht der 1. Dezember in diesem Jahr aber auch für etwas anderes, das in den gegenwärtig unruhigen Zeiten äu‎ßerst wichtig ist. Es ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie das rumänische Volk in den schwierigsten Momenten seiner Geschichte immer wieder jene treibende innere Kraft gefunden hat, die es ihm ermöglichte, kritische Situationen zu überwinden.“

  • Ausstellung im Bukarester Triumphbogen thematisiert Ersten Weltkrieg

    Ausstellung im Bukarester Triumphbogen thematisiert Ersten Weltkrieg





    Nach der Krönung von König Ferdinand I. und Königin Maria zum Herrscherpaar von Gro‎ßrumänien in der Kathedrale von Alba Iulia wurde am 16. Oktober 1922 auch der Triumphbogen in Bukarest eingeweiht. Das königliche Ehepaar und Gefolgschaft, diplomatische Vertreter einiger europäischen Staaten, militärische Einheiten und allegorische Wagen zogen damals in einer feierlichen Zeremonie unter dem Triumphbogen hindurch.



    Als Baudenkmal hat der Triumphbogen seinen Ursprung in der Architektur der römischen Antike, wo er allgegenwärtig war. Auch im modernen Bukarest wurden Triumphbögen als Zeugnis für Siege und gro‎ße staatliche Erfolge errichtet. Provisorische Triumphbögen waren in der rumänischen Hauptstadt schon beginnend mit dem 19. Jh. errichtet worden und sie sollten glorreiche Momente markieren: die Revolution von 1848, die Vereinigung der rumänischen Donaufürstentümer 1859, die Unabhängigkeit Rumäniens 1878, die 40-jährige Herrschaft von König Karl I. 1906 und den Sieg im Ersten Weltkrieg 1918.



    Der Triumphbogen, unter dem Ferdinand I. und Maria als Herrscher des Königreichs Gro‎ßrumänien in ihre Hauptstadt einzogen, wurde 1922 ursprünglich aus Holz errichtet. Doch schon damals fiel zugleich die Entscheidung, später einen steinernen Triumphbogen zu errichten. Der heutige Bogen ist 27 Meter hoch, er wurde vom rumänischen Architekten Petre Antonescu entworfen und 1936 eingeweiht.



    Als öffentliches Denkmal unter der Obhut der Stadt Bukarest eignet sich der Triumphbogen heute für Ausstellungen in den Hohlräumen der beiden Säulen. So hat man die Ereignisse vor 100 Jahren mit einer Ausstellung gewürdigt, die den rumänischen Soldaten gewidmet war, die im Ersten Weltkriegs kämpften. Die Ausstellung konzentrierte sich auf den Briefverkehr zwischen den an der Front kämpfenden Soldaten und ihren zu Hause verbliebenen Familienangehörigen und Freunden. Dramatik und Empfindsamkeit sind die prägenden menschlichen Gefühle, die dem heutigen Besucher aus den ausgestellten Zeitdokumenten entgegenkommen. Dabei wird deutlich, dass der Krieg an sich ein Irrsinn ist, auch wenn die Briefschreiber die politischen Hintergründe manchmal zu verstehen scheinen.



    Titus Bazac ist Aufsichtsbeamter beim Bukarester Amt für Raumgestaltung und öffentliche Denkmäler und kennt die Eckpfeiler der Ausstellung im Triumphbogen:



    Im Inneren der beiden Säulen sowie im Attikageschoss gibt es Hohlräume, die zu Ausstellungszwecken genutzt werden. In der Säule, die Besucher zum Aufstieg benutzen, ist das Innere eines Bauernhauses dargestellt, wo man einen weinende Mutter sehen kann, die Socken für ihren an der Front kämpfenden Sohn strickt. Die Frage steht im Raum, warum er an die Front gehen musste und ob es sinnvoll sei, den natürlichen Kreislauf des Lebens durch einen Krieg zu unterbrechen. Danach ist das Innere eines weiteren Hauses dargestellt, es kann ein städtisches oder ein ländliches Haus sein, wir sehen einen Tisch, auf dem eine Lampe steht. Auch dort fragt sich eine tränenreiche Mutter, warum sie all das durchmachen musste, man kann ihren inneren Kampf mit der Entscheidung nachfühlen, ihren Sohn gehen zu lassen.“




    An den Wänden im Inneren der Säule hängen entlang der Aufstiegstreppe Tafeln mit Collagen aus Fotografien und Faksimiles von Briefen aus den Archiven. Während sie die Treppe nach oben steigen, können die Besucher Bilder betrachten und Zeilen lesen, die einen erahnen lassen, wie die Menschen damals den Krieg erlebt haben. Mutter ist krank vor Sorge um dein Schicksal“, schreibt zum Beispiel eine junge Frau ihrem an der Front kämpfenden Bruder. Mein Liebster, ich und unser Kind warten, dass du unversehrt nach Hause kommst“, ist in einem anderen Brief zu lesen, den ein Offizier von seiner Ehefrau erhalten hatte. Mein Junge, bleib menschlich, sei dir deiner Pflicht bewusst und komm nachher heil nach Hause“, schreibt ein Vater seinem Sohn. Im Dachgeschoss geht der Besucher unter einer riesigen Papierrolle hindurch, die auf dem Deckengewölbe aufgerollt ist und sich von einer Säule des Bogens zur anderen erstreckt.



    Titus Bazac vom Bukarester Amt für Raumgestaltung und öffentliche Denkmäler erzählt im folgenden, was die Besucher der Ausstellung beim Hinuntersteigen über die Treppe im Inneren der anderen Säule des Triumphbogens sehen können:



    Entlang der Abstiegstreppe sehen wir die Rekonstruktion eines Schützengrabens mit seiner beklemmenden Enge. Dort sieht man einen Soldaten, der offenbar seinen Verstand verloren hatte, denn er schnitzt in einem fort und offensichtlich sinnlos an einem Holzpfahl. Ein weiterer Soldat will einen Brief an die Familie schreiben und hält inne, weil er nicht wei‎ß, mit welchen Worten er beginnen soll. Die letzte, etwas makabre Darstellung ist ein Grabmal. Auf einem Bildschirm ist zugleich ein Exekutionskommando zu sehen, das die Grausamkeiten symbolisiert, denen alle Soldaten im Ersten Weltkrieg ausgesetzt waren. Man kann sich dabei an Szenen aus einem berühmten Roman des siebenbürgischen Schriftstellers Liviu Rebreanu erinnern, die er im Ersten Weltkrieg als Zeitzeuge sicherlich auch selbst erlebt hatte: Rumänen aus Siebenbürgen und anderen Kronländern der Doppelmonarchie, die in der K.u.k.-Armee an der Front gegen ihre Brüder aus dem Alten Königreich Rumänien kämpfen mussten. Viele desertierten damals, wurden nicht selten gefasst und standrechtlich erschossen. Es ist der vielleicht schauerlichste Abschnitt der Ausstellung.“

  • Nachrichten 04.07.2021

    Nachrichten 04.07.2021

    Bukarest: Das gesamte Gebiet Rumäniens bleibt auf der grünen Liste bezüglich der Verbreitung des Coronavirus. 33 Neuinfektionen wurden am Sonntag gemeldet, aus mehr als 17.000 Tests, die in 24 Stunden gemacht wurden. 2 weitere Todesfälle wurden zudem bekannt gegeben. Seit Beginn der Pandemie sind in Rumänien insgesamt 33.928 an COVID-19 Erkrankte gestorben. 67 Patienten befinden sich derzeit auf der Intensivstation. Rund 16.000 Menschen wurden am Samstag geimpft, davon mehr als 7.700 mit der ersten Dosis. Seit Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 wurden landesweit über 4.750.000 Menschen vollständig geimpft.



    Bukarest: Präsident Klaus Iohannis hat am Sonntag eine Botschaft zum Unabhängigkeitstag der USA übermittelt, in der er den amerikanischen Freunden und Partnern Rumäniens “einen schönen 4. Juli” wünschte. Bei der von der amerikanischen Botschaft in Bukarest am Donnerstag ausgerichteten Party anlässlich des 245. Jahrestages der Unabhängigkeit erklärte Präsident Iohannis, dass Rumänien eine solide transatlantische Beziehung fördere und weiterhin ein robustes und unteilbares Nordatlantisches Bündnis sowie die Zusammenarbeit zwischen der NATO und der Europäischen Union unterstützen werde. Rumänien und die USA sind auch durch eine strategische Partnerschaft verbunden.



    Bukarest: Justizminister Stelian Ion ermutigt alle Richter, die das Justizsystem verändern wollen, mutig Führungspositionen zu übernehmen. In einem Facebook-Post zum Tag der Justiz sagte der Ressortminister, dass die Reform des Justizwesens nicht länger warten könne. “Viele von denen, die manchmal die Justiz kritisieren, sind auf die Stra‎ße gegangen, um die Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit der Richter zu schützen. Letztere sollten sich von der Kritik nicht entmutigen lassen, sie sollten die Botschaft der Gesellschaft verstehen und darauf reagieren, indem sie korrekte Lösungen im Einklang mit dem Gesetz geben”, fügte Minister Ion hinzu. Er bekräftigte seine Ziele an der Spitze des Justizministeriums, zu denen die Beschleunigung der Digitalisierung der Gerichte und die Vernetzung von Institutionen mit gemeinsamen Tätigkeitsfeldern gehören.



    Sport: Italien gegen Spanien, am Dienstag, und England gegen Dänemark, am Mittwoch, sind die beiden Halbfinalspiele der Fu‎ßball-EM. Am Samstagabend, im letzten Viertelfinale, besiegte Dänemark die Tschechische Republik in Baku mit 2:1 und England setzte sich gegen die Ukraine in Rom mit 4:0 durch. Die beiden Halbfinalspiele und das Finale werden in London ausgetragen. Bukarest war Gastgeber für vier EM-Spiele, drei in der Gruppenphase und eines im Achtelfinale. Nach einem mittelmä‎ßigen Abschneiden in der Vorrunde konnte sich Rumänien nicht für die EM qualifizieren. Stattdessen hat sich Rumäniens U23-Mannschaft für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Rumänien wurde der Gruppe B zugeteilt und trifft dort am 22. Juli auf Honduras, am 25. Juli auf Südkorea und am 28. Juli auf Neuseeland. Die rumänischen Fu‎ßballer haben sich für die Olympischen Spiele qualifiziert, nachdem sie das Halbfinale der U21-Europameisterschaft 2019 erreicht hatten, die von Italien und San Marino ausgerichtet wird. Rumänien hat seit 1964 nicht mehr am olympischen Fu‎ßballturnier teilgenommen, als es in Tokio ebenfalls Platz 5 belegte. Vor 1964 hatte Rumäniens Mannschaft nur an den EM von Paris 1924 und von Helsinki 1952 teilgenommen.



    Sport: Die rumänische Rugby-Nationalmannschaft hat am Samstagabend in einem Testspiel gegen die argentinische Nationalmannschaft mit 17:24 verloren. Das Heimspiel, mit dem das Nationale Rugby-Stadion Triumphbogen in Bukarest offiziell eingeweiht wurde, war für die rumänischen Spieler eine Gelegenheit, sich mit einer Spitzenmannschaft zu messen – sagte der englische Trainer der rumänischen Mannschaft, Andrew Robinson. Argentinien steht in der Weltrangliste auf Platz 9, während Rumänien Platz 18 belegt. Die rumänische Mannschaft sollte am 10. Juli, ebenfalls in Bukarest, ein weiteres Testspiel gegen Schottland bestreiten, das jedoch aufgrund mehrerer COVID-19-Fälle im schottischen Team abgesagt wurde.

  • Auf Entdeckungstour durch Bukarest

    Auf Entdeckungstour durch Bukarest

    Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, ist eine besonders lebhafte Stadt. Hier haben nicht wenige den Charme des Kleinen Paris der Vergangenheit gefunden. Für eine schnelle Tour durch die Stadt empfehlen wir Ihnen, den Doppeldeckerbus Bucharest City Tour zu probieren. Wenn Sie im Norden von Bukarest starten, am Presseplatz (rum. Piaţa Presei), sehen Sie entlang des Boulevards viele touristische Sehenswürdigkeiten. Der Bus fährt am Triumphbogen vorbei, der 1921–1922 anlässlich des Sieges Rumäniens im Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Das Gebäude steht schon seit langem auf der touristischen Landkarte der Hauptstadt, aber viele wissen nicht, dass es besucht werden kann. Im April wurde es zur temporären Bibliothek umgestaltet und beherbergt bis Mitte Juni mehrere Leseraume. Mehr dazu erzählte uns Oana Zacharia, die Leiterin des Amtes zur Verwaltung der Denkmäler und des touristischen Kulturerbes in Bukarest:



    Sehr viele Leute wissen nicht, dass auch der Triumphbogen besucht werden kann. Die meisten Gäste sind beeindruckt, nachdem sie hineinschauen. Die Aussicht von oben, von der Plattform, ist ebenfalls sehr schön. Darüber hinaus sind die Besucher von der Innengestaltung des Triumphbogens überrascht. Denn die meisten erwarten etwas anderes. Über einen Fu‎ß des Bogens kann man im Inneren hinaufsteigen, bis man die Dachterrasse erreicht. Der zweite Fu‎ß ist für den Abstieg. Wer derzeit in den Triumphbogen hineingeht, findet dort Leseräume, Kinderspielplätze — eine echte Bücherwelt. Das Projekt kam sehr gut an, wir hatten nicht mit so einem gro‎ßen Erfolg gerechnet.“




    Nach dem Besuch des Triumphbogens geht der Stadtrundgang weiter. Der Touristenbus fährt an ehemaligen Anwesen von Adligen und Gro‎ßgrundbesitzern vorbei. Viele wurden unterdessen renoviert, so dass mindestens zum Teil der Charme der vergangenen Jahrhunderte nachgestellt wurde. Das Bauernmuseum, das Geologie-Museum sowie das Naturwissenschaftliche Museum Grigore Antipa“ sind nur drei wichtige weitere touristische Anhaltspunkte entlang der Route.



    Calea Victoriei (dt. Siegesstra‎ße) war der erste Zugangsweg in die Stadt. Im Jahr 1692, seinem Baujahr, wurde er Mogoşoaia-Brücke genannt. In dieser Stra‎ße liegen viele bedeutende, imponierende Gebäude, wie z.B. das George-Enescu-Museum, früher als Cantacuzino-Palais bekannt, wo Poesie und Musik zu Hause sind. Ein paar Hunderte Meter weiter befindet sich das Rumänische Athenäum, direkt gegenüber dem Nationalen Kunstmuseum, welches im Gebäude des ehemaligen königlichen Palastes untergebracht ist. Der Touristenbus fährt weiter entlang des Dâmboviţa-Flusses. Dabei können die Fahrgäste unter anderem das Sparkassengebäude oder das Geschichtsmuseum bewundern. Ein Highlight für die Touristen ist das Haus des Volkes, bekannt auch als Parlamentspalast. Es ist das zweitgrö‎ßte Gebäude der Welt nach dem Pentagon. Es kann besucht werden, allerdings ist eine Vorabanmeldung notwendig.



    Die Altstadt lockt die Touristen ab der zweiten Tageshälfte mit Clubs, Bars oder Restaurants an. Das Angebot ist abwechslungsreich und die meisten Clubs bleiben bis gegen morgen offen.



    Naturliebhaber können die Bukarester Parks oder sogar das Delta in der Stadt entdecken. Seit 2016 ist Bukarest die erste Hauptstadt in Europa, die sich mit einem urbanen Naturpark rühmt: das Văcăreşti-Delta. Das Delta erstreckt sich auf 186 Hektar. Die Pflanzen- und Tierwelt ähnelt stark dem Donaudelta. Hier können seltene Vogelarten beobachtet werden. Füchse, Frettchen, Schildkröten, Wasserschlangen können ebenfalls gesehen werden.



    Und da das Unterkunftsangebot in Bukarest sehr vielfältig ist, werden Sie diesbezüglich auch keine Schwierigkeiten haben.

  • Leseförderung: „Bücher im Triumphbogen“

    Leseförderung: „Bücher im Triumphbogen“

    Am 1. Februar wurde in Rumänien der Welttag des Vorlesens“ gefeiert. Es folgte das Projekt Bücher in der U-Bahn“, das gro‎ßen Erfolg erntete. Vor kurzem wurde eine neue Initiative gestartet, nämlich Bücher im Triumphbogen“. Das letzte Projekt wurde anlässlich des Welttags des Buches und der Urheberrechte umgesetzt. Mitbegründer des Vorhabens waren die Stadt Bukarest und der Verlag Litera. Im Rahmen des Projekts öffnete der Triumphbogen — ein Wahrzeichen der Stadt Bukarest — seine Tore für das breite Publikum. Er verwandelte sich zeitweise in eine öffentliche Bibliothek. Bei dieser Gelegenheit wurden im Triumphbogen Leseräume sowie eine Multimedia-Stelle für Kulturinformationen eingerichtet. Somit bot das historische Denkmal seinen Besuchern einen günstigen Rahmen für eine interaktive Erkenntniserfahrung an.



    Oana Zaharia, die Leiterin des Amtes zur Verwaltung historischer Denkmäler und touristischer Sehenswürdigkeiten (AMPT), erzählte uns mehr über diese Kampagne:



    »Bücher im Triumphbogen« ist ein Vorhaben, das wir zusammen mit dem Litera-Verlag, unserem Partner für diesen Event, entwarfen. Der Verlag veranstaltete die Nacht der Bücher am 23. April in den vergangenen 6 Jahren. Am 23. April wird nämlich der Welttag des Buches gefeiert. Dieses Jahr feiern wir das Bücherjahr in Rumänien, also wollten wir etwas Besonderes vorbereiten. Und wir sind auf die Idee gekommen, den Triumphbogen in eine Bibliothek umzugestalten. Gro‎ß und Klein hatten somit die Möglichkeit, den Triumphbogen in Form einer Bibliothek zu besichtigen.“




    Der Triumphbogen ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der rumänischen Hauptstadt. Allerdings wissen nur wenige Leute, dass er von Innen besichtigt werden kann, so unsere Gesprächspartnerin:



    Sehr viele Leute wissen nicht, dass auch der Triumphbogen besucht werden kann. Die meisten Gäste sind beeindruckt, nachdem sie hineinschauen. Die Aussicht von oben, von der Plattform, ist ebenfalls sehr schön. Darüber hinaus sind die Besucher von der Innengestaltung des Triumphbogens überrascht. Denn die meisten erwarten etwas anderes. Über einen Fu‎ß des Bogens kann man im Inneren hinaufsteigen, bis man die Dachterrasse erreicht. Der zweite Fu‎ß ist für den Abstieg. Wer derzeit in den Triumphbogen hineingeht, findet dort Leseräume, Kinderspielplätze — eine echte Bücherwelt. Das Projekt kam sehr gut an, wir hatten nicht mit so einem gro‎ßen Erfolg gerechnet.“




    Bei der Eröffnung fand eine Video-Mapping-Show statt. Die Mauern des Triumphbogens wurden somit in eine virtuelle Bibliothek umgewandelt. Die dreidimensionale Animation verdeutlichte drei Themen — Geschichte, Bücher und Kunst. Die Videoprojektionen eröffneten den Teilnehmern eine Tür zu einer magischen Welt. Berühmte Kunstwerke, seltene Bücher oder Neuerscheinungen wurden im Rahmen einer interaktiven Farben-, Licht- und Tonallegorie verknüpft.



    Die Nacht der Bücher war ebenfalls eine erfolgreiche Veranstaltung — wie immer eigentlich. Oana Zaharia, die Leiterin des Amtes zur Verwaltung historischer Denkmäler und touristischer Sehenswürdigkeiten, erzählte uns mehr darüber:



    Am Abend der Eröffnung — also zwischen 19 und 23 Uhr — kamen etwa 5000 Gäste. Es war proppenvoll. Alle, die hineingingen, wollten länger drinnen bleiben, den Augenblick genie‎ßen, sich umschauen. Es war etwas schwierig, die Besucher in Bewegung zu halten. Der Event war auf jeden Fall ein Erfolg!“




    Der Bukarester Triumphbogen bleibt bis Mitte Juni offen. Die Besucher werden aufgefordert, ein Buch aus der eigenen Bibliothek mitzubringen. Die gesammelten Bücher sollen im Nachhinein an benachteiligte Gemeinden gespendet werden. Oana Zaharia versprach sogar mehr Überraschungen:



    Dieses Jahr führen wir mehrere Kampagnen durch, um die Menschen zum Lesen anzuregen. Wahrscheinlich werden wir auch weiterhin verschiedene Veranstaltungen im Triumphbogen organisieren. Bis zum 15. Juni planen wir noch, neuerschienene Bücher vorzustellen und andere kleinere Kulturereignisse zu veranstalten. Diese wollen wir in das Projekt des Triumphbogens als Bibliothek einflie‎ßen lassen. Danach sollen hier verschiedene Ausstellungen veranstaltet werden. Unsere Kampagnen zielen darauf ab, vor allem Kinder und Jugendliche zum Lesen anzuregen. Denn das Lesen verhilft ihnen, sich zu jungen informierten Erwachsenen zu entwickeln. Es hilft ihnen, sich selbst zu definieren.“




    Oana Zaharia ermuntert auch unsere Hörer:



    Lesen! Möglichst viel lesen! Und schauen Sie sich ab und zu unsere Kampagnen an. Denn wir möchten damit möglichst viele Einwohner von Bukarest und Touristen anlocken.“




    Eine komplexe Erfahrung — die Besucher der temporären Bibliothek können dadurch die wunderbare Welt der Bücher in der historisch konnotierten Stimmung des Triumphbogens entdecken.

  • Auf den Spuren verschwundener Denkmäler in Bukarest

    Auf den Spuren verschwundener Denkmäler in Bukarest

    Bukarest hat sich beginnend mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts stark verändert. Bis um das Jahr 1800 war die Stadt eher orientalisch geprägt. Die fremden Reisenden beschrieben die Stadt als arm, mit einer geringen Lebensqualität. Monumente gab es damals nur wenige. Beginnend mit dem 19. Jahrhundert hinterlie‎ß jede Generation seine eigenen öffentlichen Monumente. Viele der Monumente, die der Museologe Cezar Petre Buiumaci vom Museum der Stadt Bukarest beschrieben hat, sind mittlerweile verschwunden. Sie bleiben aber in Erinnerung und zeigen, wie sich Bukarest aus einer Stadt an den Toren des Orients in eine europäische Metropole verwandelt hat.



    Auf dem Vorniciei-Platz, wo sich heute das Museum für Kunstsammlungen an der Siegesstra‎ße befindet, wurde am 23. Juni 1848 eine Statue des Malers und Revolutionärs Constantin Daniel Rosenthal eingeweiht, die die Befreiung der Rumänen darstellte. Das Denkmal wurde damals in der Zeitung »Pruncul român« folgenderma‎ßen beschrieben: ‚Das Monument stellt eine in einer Toga gekleidete Fama dar, mit einem Lorbeerkranz auf den schulterlangen Flechten und den Spuren der Ketten an den Handgelenken, mit denen sie angekettet war. In einer Hand hält sie eine kreuzförmige Krücke, in der anderen die Waage, Symbole des Glaubens und der Gerechtigkeit. Mit einem Fu‎ß tritt sie auf die Feinde, die von einer Schlange symbolisiert werden.‘ Diese erste Bukarester Statue verschwindet nach fünf Tagen, weil der Stellvertreter des Fürsten, der Statthalter Emanoil Băleanu, eine russisch-türkische Invasion befürchtete. Er setzt das Organische Reglement wieder in Kraft und lässt die Statue zerstören. Der Politiker und Publizist C.A. Rosetti, der das als Zeitzeuge erlebte, beschreibt die Entfernung des Denkmals in der bereits erwähnten Zeitung wie folgt: ‚Die sich im Fürstenhof befindliche Statue, die mit der Wage und dem Kreuz, den Sinnbildern der Gerechtigkeit und des Christentums, die Befreiung Rumäniens darstellte, wurde auf Befehl des Statthalters Emanoil Băleanu niedergerissen, der sich für diesen Akt des Vandalismus auch noch derma‎ßen dumme und niederträchtige Worte zurecht legte, dass unsere Feder sich vor deren Wiedergabe scheut, um das Papier nicht zu entweihen.‘“




    Lange Zeit wurden die meisten öffentlichen Monumente Bukarests entlang der Siegesstra‎ße aufgestellt. Der Museologe Cezar Petre Buiumaci dazu:



    Vor dem neuerrichteten Athenäum finden wir »Adlersäule« des Bildhauers Karl Storck. Diese wird 1890 vom Bürgermeister Pache Protopopescu auf einen kleinen Platz entlang des neuen Boulevards versetzt. Da wird sie aber nicht allzu lange bleiben, denn 1903 wir hier die Statue von Rosetti aufgestellt. Vor dem Athenäum standen eine kurze Zeit, nachdem die Adlersäule weg war, die »Läufer« von Boucher. Diese wurde aber dann durch die Statue des Dichters Eminescu ersetzt. Die Adlersäule wird schlie‎ßlich auf dem Königin-Maria-Platz aufgestellt und dort bleibt sie bis zum Erdbeben von 1977. Sie wurde stark beschädigt und ging verloren. Der Park vor dem Athenäum beherbergte auf beiden Seiten Monumente, die in den Cişmigiu-Park gebracht wurden. Dabei ging die Statue des Dichters Ienăchiţă Văcărescu verloren.“




    Der Museologe Cezar Petre Buiumaci beschrieb auch, wie sich einer der wichtigsten Plätze entlang der heutigen Siegesstra‎ße verändert hat. Dabei handelt es sich um den Platz der Rumänischen Trikolore:



    Am Siegesweg, dort, wo das Sărindar-Kloster stand, wurde beim Besuch von Franz Josef im Jahr 1896 der sogenannte Friedensbrunnen errichtet. Bekannt wurde er auch als Sărindar-Brunnen, ein sehr schöner Brunnen, der aber wegen der schlechten Baumaterialien schnell zum Verschlei‎ß kam. Kurz danach wurde der Militärclub »Cercul Militar« gebaut und es war geplant, ein vom Bildhauer Mihai Onofrei noch zu entwerfendes Monument zu Ehren des Bürgermeisters Nicolae Filipescu vor das Gebäude aufzustellen. Nachher entscheidet das Rathaus, den Sărindar-Brunnen zu erneuern und baut den Brunnen, den man auch heute dort sehen kann.“




    Der Triumphbogen, ein repräsentatives Denkmal der Stadt, hatte auch eine bewegte Geschichte. Cezar Petre Buiumaci berichtet:



    Für die Feierlichkeiten anlässlich der Krönung des königlichen Ehepaars Ferdinand und Maria hat man den Bau eines prächtigen Tors vorgeschlagen. Mit dem Bau wurde der Architekt Petre Antonescu beauftragt. Der Termin für die Fertigstellung war knapp, weniger als ein Jahr. Es wurde ein Beton-Fundament geschaffen, aber die Dekorationen wurden aus Gips gebaut. Antonescu beauftragt mehrere renommierte Bildhauer mit der Dekoration. Die dargestellten Soldaten waren fünfeinhalb Meter hoch, insgesamt acht Reliefs, je 4 auf jeder Seiten des Bogens. Im Bogengang waren die Porträts von König Ferdinand und Königin Maria zu sehen, das sind auch die einzigen Elemente, die noch vom alten Triumphbogen stammen. Dieser verfiel langsam, so dass der König Karl II. den Bau eines neuen Triumphbogens anordnet. Dieser wird dann 1936 eingeweiht.“




    Die Liste der Monumente, die Bukarest während seiner bewegten Geschichte verloren hat, ist viel länger. Sofern sie jedoch im kulturellen Gedächtnis noch gepflegt werden, sind sie nicht ganz verloren.

  • Die Woche 28.11.-2.12.2016 im Überblick

    Die Woche 28.11.-2.12.2016 im Überblick

    1. Dezember: Nationalfeiertag Rumäniens



    In vielen Städten wurden spektakuläre Militärparaden organisiert. In der Hauptstadt strömten Bukarester zu Tausenden auf die gro‎ße Stra‎ße, die unter dem Triumphbogen verläuft, um sich die Parade mit rund dreitausend Soldaten und viel Militärtechnik anzusehen. Stars der Parade waren neben Panzern und Truppentransportern die F16 Multirollenjets, die aus Portugal gekauft und in diesem Jahr nach Rumänien überführt wurden. Truppeneinheiten aus Deutschland, Gro‎ßbritannien, Italien und der Slowakei nahmen zum ersten Mal an der Parade teil; wie auch in anderen Jahren waren auch diesmal Soldaten aus der Moldau, Polen, Spanien und den USA dabei. Da sich in diesem Jahr der Eintritt Rumäniens in den ersten Weltkrieg zum 100. Mal jährte, wurde als besonderer Schwerpunkt den in diesem Krieg gefallenen Soldaten gedacht. In seiner Botschaft zum Nationalfeiertag gratulierte Präsident Klaus Iohannis allen Rumänen und sagte, der 1. Dezember verkörpere einen Apell an Einheit, Solidarität und Nationalstolz. Er sei eine Erinnerung daran, dass die rumänische Nation die Kraft aufbringe, ihre gro‎ßen Ideale trotz ungünstiger historischer Voraussetzungen zu erfüllen:



    “Ich möchte den Rumänen zu diesem Anlass auch einen persönlichen Ansporn geben: zweifelt nicht an euch und an Rumänien, lasst niemanden, diese Werte infrage zu stellen und glaubt immer an eure Kraft und eure Gro‎ßartigkeit. Auf dieses letzte Jahrhundert zurückblickend haben wir gute Gründe stolz zu sein, und unserer Gestaltung als Nation zu würdigen”, sagte Iohannis. Premierminister Dacian Cioloş sagte über die Vereinigung von 1918, sie sei ein Wunder der Geschichte gewesen, hinter dem Menschen standen, die zu träumen und das Ideal der Vereinigung umzusetzen wussten. Auch US-Präsident Barack Obama gratulierte und lie‎ß über Au‎ßenminister John Kerry mitteilen, dass die USA die strategische Partnerschaft mit Rumänien als sehr wichtig ansehen – Rumänien bleibe ein vertrauensvoller NATO-Verbündeter, der zum internationalen Frieden und zur internationalen Sicherheit wesentlich beitrage.




    Oberster Verteidigungsrat beschlie‎ßt Aktionsplan zu den Beziehungen zur Republik Moldau



    Der Oberste Verteidigungsrat hat am Dienstag in Bukarest einen mittel- bis langfristigen Aktionsplan über die Beziehungen Rumäniens mit der benachbarten, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau angenommen. Beim Treffen des Obersten Verteidigungsrates sagte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis: “Die EU-Integration der Republik Moldau ist ein wichtiges Ziel Rumäniens. Die rumänischen Behörden werden organisiert und konzentriert agieren, damit die EU-Orientierung Chişinăus eindeutig und unumkehrbar bleibt, damit die moldauischen Institutionen mit den europäischen zusammenarbeiten. Bukarest wird nach wie vor, in der Republik Moldau eine starke Demokratie befürworten. In dieser Hinsicht kann und muss Rumänien die Hauptrolle spielen.“ Ebenfalls am Dienstag erhöhte der Oberste Verteidigungsrat die Anzahl der Soldaten, die im kommenden Jahr an Auslandseinsätzen teilnehmen dürfen, um 500 auf fast 1700. Der Rat prüfte auch den Einsatzplan der rumänischen Streitkräfte, die 2017 an Auslandsmissionen teilnehmen, sowie die Umsetzung der Nationalen Verteidigungsstrategie für die Zeitspanne 2015-2019.




    Regierung erarbeitet Gesetzentwurf zur einheitlichen Entlohung



    Diese Woche hat das Kabinett von Dacian Cioloş den Gesetzentwurf zur einheitlichen Besoldung erarbeitet. Die Regierung schlägt für die kommenden fünf Jahre die stufenartige Erhöhung der Löhne im öffentlichen Dienst vor. Die Ma‎ßnahme soll mit Beginn der zweiten Jahreshälfte 2017 umgesetzt werden. Die Löhne von Staatsbediensteten, die einen Sonderstatus genie‎ßen, wie Polizisten und Militär sollen dementsprechend sogar um 65% erhöht werden. Im Gesundheits- und Bildungswesen sowie im Sektor der Sozialarbeit werden ebenfalls deutliche Lohnerhöhungen geplant. Laut einem ersten Vorschlag der Bukarester Regierung, soll der Mindetslohn etappenweise auf 1.625 Lei (rund 360 Euro) steigen. Derzeit liegt er bei 1.250 Lei.




    Kampf gegen Korruption macht weitere Fortschritte



    Gegen den ehemaligen Generalsekretär der Liberal-Demokratischen Partei und danach Kopräsident der Liberalen, Senator Vasile Blaga, wurde wegen Einflussnahme eine Strafanklage erhoben. Laut den Ermittlungen der Antikorruptionsstaatsantwälte habe Vasile Blaga im Zeitraum 2011-2012 vier Mal von einer Firma 700 Tausend Euro erhalten. Dafür beeinflusste er eine Führungskraft bei zwei Nationalkampagnen. Auch diese Woche hätten die Bukarester Abgeordneten abstimmen müssen, ob sie die parlamentarische Immunität ihres Kollegen Eugen Bejinariu aufheben, damit die Antikorruptionsbehörde ein Strafverfahren gegen ihn einleiten kann. Das Quorum wurde eber nicht erreicht, also der Beschluss wurde auf nächster Woche verschoben.



    Der ehemalige Generalsekretär einer sozial-demokratischen Regierung, im Zeitraum 2003-2004, heutiger Abgeordneter, wird des Amtsmissbrauches in kontinuierlicher Form beschuldigt. Die Kollegen aus der Sozial-Demokratischen Partei forderten von Eugen Bejinariu aus dem Parlament zurückzutreten. Laut Justizministerin Raluca Prună hat der Staat bis Ende Oktober Gegenstände in Wert von rund 4 Millionen Euro beschlagnahmt und verwertet. Das Geld soll an mehere Ministerien und Nichtregierungsorganisationen verteilt werden: 20% an die Gesundheit, 20% an die Bildung, jeweils 15% an das Finanzministerium, Justizministerium und Innenministerium und auch 15% für NROs. Am nächsten Jahr soll das infolge der Beschlagnahmungen erwirtschaftete Geld Sozialvorhaben zugewiesen werden. Wir als Gesellschaft wünschen uns das gestohlene Geld zurückzunehmen, sagte Justizministerin Raluca Prună.

  • Rumänien bereitet sich auf Nationalfeiertag vor

    Rumänien bereitet sich auf Nationalfeiertag vor

    Der 1. Dezember bleibt in der Geschichte Rumäniens als Symbol für die Einheit des Landes. Der Nationalfeiertag ist auf den wichtigsten Moment in der Geschichte des Landes zurückzuführen, als am 1. Dezember 1918 die Vereinigung Siebenbürgens, der Bukowina und Bessarabiens mit dem rumänischen Altreich erklärt wurde. Unter dem rumänischen Altreich sind die Regionen zu verstehen, die auch vor dem ersten Weltkrieg zu Rumänien gehörten: Moldau, Walachei und Dobrudscha. Der Nationalfeiertag wird seit 26 Jahren am 1. Dezember begangen. Veranstaltungen zum Nationafeiertag finden auch im Ausland und in den Orten statt, wo rumänische Soldaten im Einsatz sind. Am Sonntag haben rund 3.000 Militär und Fachkräfte des Verteidigungs, – des Innenministeriums sowie des Nachrichtendienstes SRI die letzten Vorbereitungen für die Militärparade in Bukarest getroffen.



    Dieses Jahr werden die Soldaten der rumänischen Streitkräfte erneut unter dem Triumphbogen durchziehen. In den letzten zwei Jahren fand die Militärparade wegen der Sanierungsarbeiten des achtzig Jahre alten Bauwerks in Piaţa Constituţiei, vor dem Parlamentspalast statt. 2016 hat die rumänische Armee für Soldaten, die im Ausland stationiert werden, eine neue Uniform eingeführt, die die Bukarester bei dem Höhepunkt der Veranstaltungen zum Nationalfeiertag zu sehen bekommen werden. Armeegeneral Adrian Tonea, Stellvertretender Oberbefehlshaber sagte dazu: “Die diesjährige Militärparade trägt eine besondere Bedeutung, weil sie sich den Sonderveranstaltungen zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs anschließt.



    Als Höhepunkt der Militärparade würde ich die F16-Kampfflugzeuge sowie den neuen Kampfanzug der rumänischen Armee nennen. Den rumänischen Soldaten schließen sich dieses Jahr bei der Parade Kollegen der verbündeten und Partnerstaaten an: Großbritannien, Italien, Deutschland, Polen, Spanien sowie aus der Republik Moldau, Slowakei und den USA. Der Nationalfeiertag wird auch mit zahlreichen Kulturveranstaltungen begangen. Das Institut für Auslandsrumänen Eudoxiu Hurmuzachi lädt zusammen mit dem Rumänischen Kulturinstitut im Zeitraum 27. November – 4. Dezember in Spanien und Italien, wo viele Rumänen leben, zu Volksmusikkonzerten und Sonderveranstaltungen ein. Ähnliche Events finden auch in Kiryat Haim und Tel Aviv statt. In Wien gab es am Sonntag zum Nationalfeiertag Rumäniens ein Sonderkonzert des Orchesters România, geleitet vom Dirigenten Nicolae Voiculeţ, zusammen mit dem Organist Klaus Dieter Untch.



    Die Veranstaltung ist Teil der Tournee România 100 – D.O.R., die auf die Förderung rumänischer Identität und Stärkung der kulturellen Werte des Landes abzielt. Die Tournee startete in Rumänien, Tschechien und der Slowakei und geht Dezember 2018 im mittelrumänischen Alba Iulia (Karlsburg) mit einem dem 100. Jahrestag der Vereinigung rumänischer Fürstentümer gewidmeten Konzert zu Ende.

  • Rugby: Nationalmannschaft gewinnt Testturnier drei Monate vor WM-Start

    Rugby: Nationalmannschaft gewinnt Testturnier drei Monate vor WM-Start

    Am Ende des Turniers hatte die rumänische Rugby-Nationalmannschaft drei Siege auf dem Konto. Die Gegner bei dem Wettbewerb mit Testspielcharakter lauteten in diesem Jahr Spanien, Namibia und die Argentina Jaguars, die Reservemannschaft der Südamerikaner.



    Der World Rugby Nations Cup, der frühere IRB Nations Cup, fand auch in diesem Jahr im schmucken Stadion am Bukarester Triumphbogen statt. Das rumänische Team unter der Leitung des Wallisers Lynn Howells begann das Turnier mit einer starken Vorstellung gegen die spanische Auswahl am Freitag vor einer Woche. Bei ihrem Debüt ließen die Eichenblatt-Kavaliere“ nichts anbrennen und setzten sich mit 35:9 durch. Viorel Lucaci steuerte zwei Versuche bei, die restlichen Punkte erzielten Vlaicu, Fercu und Dumbravă.



    Das Spiel gegen Namibia am darauffolgenden Mittwoch galt als wichtigstes Testspiel für die Rumänen, da beide Mannschaften sich für die Weltmeisterschaft in England kommenden September qualifiziert haben. Die Afrikaner punkteten als erste per Strafkick in der 4. Minute. Danach fand das rumänische Team aber vor gut 2000 Zuschauern gut ins Spiel, inbesondere bei Gedrängen und Einwürfen wurden die Namibier ein ums andere Mal überrascht. Die logische Folge: insgesamt sieben Versuche, darunter auch einer durch den eingebürgerten Südafrikaner Randall Morrison. Mit dem Endergebnis von 43:3 waren die rumänischen Beteiligten sichtlich zufrieden, zumal es für die rumänische Mannschaft auch einen offensiven Bonuspunkt gab.



    Somit war die Partie gegen die Reservemannschaft Argentiniens, die Argentina Jaguars, am gestrigen Sonntag entscheidend für den Ausgang des World Rugby Nations Cup. Wie in den bisherigen zwei Spielen auch, dominierte die rumänische Mannschaft vor allem dank ihrer Offensivstärke. Die angeordneten und offenen Gedränge waren ein Alptraum für die Südamerikaner, wie die Sportzeitung Gazeta Sporturilor anmerkt. In diesem Spiel gelangen den Hausherren zwei Versuche, ein erster durch den Pfeiler Mihaita Lazar und der zweite durch den Verbinder Florin Surugiu. Am Ende gewann Rumänien mit 23:0 und holte sich somit zum dritten Mal nach 2012 und 2013 die Trophäe.



    Der eingebürgerte Neuseeländer Michael Wirigi gab gegen die Argentina Jaguars sein Debüt im gelben Trikot der rumänischen Nationalmannschaft. Er habe drei Jahre auf diesen Moment gewartet und sei geehrt und stolz darauf, zu dem Team zu gehören, sagte der für Baia Mare in der ersten Liga spielende Wirigi.



    Somit ist die Stimmung in der Nationalmannschaft gut drei Monate vor WM-Beginn recht gut. Am 23. September trifft die rumänische Auswahl im ersten WM-Spiel im Londoner Olympia-Stadion auf Frankreich. Weitere Gegner in der Gruppe sind Irland, Kanada und Italien. Die ersten beiden Plätze bedeuten den Einzug ins Viertelfinale.

  • Nationalfeiertag Rumäniens

    Nationalfeiertag Rumäniens

    Der Nationalfeiertag hat am Sonntag Tausede Menschen zum Bukarester Triumphbogen strömen lassen. Im Vergleich zu vergangenen Jahren herrschte dieses Jahr unter den Teilnehmern eine lockere Stimmung. Die politischen Auseinandersetzungen und die traditionellen Buhrufe gegen Spitzenpolitiker des Landes im Moment der Kranzniederlegungen waren dieses Jahr nicht so stark wie früher. In Bukarest fand die prächtigste Militärparade der letzten zwei Jahrzehnte statt. Den rund 2.000 rumänischen Soldaten schlossen sich dieses Jahr bei der Heerschau zum ersten Mal 140 Militärs aus vier anderen NATO-Mitgliedstaaten an: Frankreich, Polen, aus der Türkei und den USA. Im mittelrumänischen Alba Iulia, zu dt. Karlsburg od. Wei‎ßenburg, wo am 1. Dezember 1918 gleich nach dem ersten Weltkrieg der Zusammenschluss der Provinz Transsilvanien (Siebenbürgen) mit dem Altreich zu Gro‎ßrumänien entschieden wurde, fand am 1. Dezember der Kongress der Rumänischen Geistigkeit statt. Teilnehmer aus 23 Ländern haben dabei den aktuellen Stand des Rumänentums 95 Jahre nach der Gro‎ßen Vereinigung diskutiert.



    Die Euphorie, die dieses Jahr bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag herrschte, ist gewisserma‎ßen auch auf die Unterzeichnung von der rumänischsprachigen Moldaurepublik am Freitag in Vilnius des EU-Assoziierungs- und Freihandelsabkommens zurück zu führen. Die rumänische Au‎ßenpolitik hatte zu diesem Erfolg des benachbarten Landes, oftmals als ein “zweiter rumänischer Staat“ bezeichnet, wesentlich beigetragen. Rumäniens Staatschef Traian Băsescu begrü‎ßte diesen wichtigen Schritt des Nachbarlandes auf seinem europäischen Kurs, räumte dennoch ein, dass der Weg bis zum EU-Beitritt lang sei.



    Ferner zeigte sich Rumänines Präsident überzeugt, dass die Vereinigung der Ex-Sowjetrepublik mit Rumänien den Prozess des EU-Beitritts der Republik Moldau beschleunigen würde. Anschlie‎ßend erklärte Präsident Băsescu die Vereinigung zum nächsten Gro‎ßprojekt Rumäniens: Es handelt sich um kein kurzfristiges Ziel, wir müssen uns zuerst zu diesem Wunsch bekennen und das Ziel bekräftigen, so dass wir es künftig erreichen können.“ An den Feierlichkeiten in Bukarest nahm auch der moldauische Präsident Nicolae Timofti teil.



    In seiner Ansprache bekräftigte Timofti die enge Verwandschaft zwischen den beiden Nachbarstaaten: Die Republik Moldau ist Teil der europäischen und selbstverständlich der rumänischen Kultur. Wir sprechen dieselbe Sprache, wir teilen dieselben Gefühle und wir haben dieselbe stürmische Geschichte hinter uns.“ Präsident Timofti dankte ferner seinem rumänischen Gegenüber für die Hingabe und Konsequenz, mit der er in Brüssel die Annäherung seines Landes an die Europäische Union unterstützte.