Tag: Turniersieg

  • Tennis: Monica Niculescu schafft Sensation in Luxemburg

    Tennis: Monica Niculescu schafft Sensation in Luxemburg

    Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: 2011 und 2012 hatte Niculescu jeweils das Endspiel in Luxemburg erreicht und jedes Mal verloren. Im ersten Anlauf war sie der Weißrussin Wiktorija Asaranka und beim zweiten Mal der Amerikanerin Venus Williams unterlegen. Jetzt gewann die Rumänin endlich das Turnier und ist damit auf drei Turniersiege gekommen. 2013 hatte sie in Florianopolis und 2014 in Guangzhou die Trophäe erobert. Ab Montag klettert Niculescu auf Platz 37. der Weltrangliste.



    Es sei ihr “bestes Match in diesem Jahr gewesen! Und eigentlich…wenn ich Petra im Finale schlage ist es doch garantiert der Höhepunkt meiner Karriere! jubelte die 29-Jährige bei der Pressekonferenz nach dem Endspiel gegen die Tschechin Petra Kvitova, das sie mit 6:4 und 6:0 überraschend deutlich gewonnen hatte. Nicht zufällig wurde Niculescu von den TV-Kommentatoren in den höchsten Tönen gelobt, schließlich hatte sie gerade einer der derzeit formstärksten Spielerinnen auf der Profitour ihre Grenzen aufgezeigt.



    Kvitova hatte bereits in diesem Jahr gegen die Rumänin im Fedcup in Klausenburg den Kürzeren gezogen und in Stuttgart dramatisch gewonnen. Gleich zu Beginn der Finalbegegnung in Luxemburg sollte die zweifache Wimbledon-Siegerin merken, wie schwer es auch diesmal werden würde. Denn gerade in den Partien gegen große Spielerinnen wie die Tschechin richtet Niculescu mit ihrem einzigartigen Vorhand-Slice großes Unheil an. Der erste Ballwechsel endete mit einem rasanten Slice, den Petra nicht mehr vom Boden kratzen konnte. Den zweiten Ballwechsel gewann die Tschechin nur dank eines starken diagonalen Passinghots nach einem herrlichen Lob ihrer Gegnerin. Und genau so sollte der gesamte Spielverlauf aussehen: Kvitova musste stets die besten Schläge und bemerkenswerte Ausführungen hervorzaubern, während Niculescu mit unorthoxen Überraschungen den Spielfluss der haushohen Favoritin unterbrach.



    Im Laufe des Spiels merkte die Tschechin einmal mehr, dass sie sich nicht auf lange Ballwechsel einlassen muss, deshalb erschien sie im nächsten Aufschlagsspiel gleich vier Mal am Netz. Doch hier zeigte sich Niculescu an diesem Tag auch von ihrer kreativsten Seite und spielte nur selten zwei ähnliche Bälle in Folge. Das erhöhte die Schlagzahl unerzwungener Fehler bei ihrer Gegnerin. Die Rumänin führte schnell mit 4:1 im ersten Satz Dennoch fand Kvitova Lösungen, um sich für kurze Zeit zu befreien. Die Weltranglistenelfte kam bis auf ein 3:4 heran, auch dank einer Serie von sieben Punkten in Folge.



    Niculescu ließ sich nicht beirren und brachte ihren Aufschlag im Anschluss zu Null durch. Danach hielt sie an ihrem Spielplan fest und attackierte den zweiten Aufschlag Kvitovas in den richtigen Momenten. Zu den Zutaten eines wunderbaren Abends gehörten ferner unglaubliche Dropshots und eine phantastische Defensive, vor der die Tschechin kapitulierte. Bezeichnend der Wechsel beim Stande von 5:4 und 15:15, als Niculescu aus der Defensive heraus einen verheerenden Konter startete, den sie mit einem diagonalen Passingshot beendete.



    Nach Gewinn des ersten Satzes wurde klar, dass sich der dramatische Spielverlauf der Begegnung in Stuttgart nicht mehr wiederholen sollte. Im April hatte Monica drei Matchbälle gegen Kvitova verpasst. Damals sagte sie noch, dass die Top 10-Spielerinnen deshalb so gut in den Rankings stehen, weil sie bei Matchbällen gegen sie unglaublich konzentriert sein können. Allerdings war es an diesem Samstag nicht der Fall, Petra war gleich nach dem ersten Break im zweiten Durchgang völlig von der Rolle, sie schien erschöpft infolge der langen Sprints gegen den bizarren Drall und die variablen Tiefen und Winkel der Rumänin. Niculescus Freude war an diesem fast perfekten Abend ungetrübt. Auch wenn sie das Doppelfinale gleich im Anschluss an der Seite von Landsfrau Patricia Țig nach drei verpassten Matchbällen noch verlor.

  • Rumänische Angelegenheit: Halep und Tecău gewinnen jeweils in Madrid

    Rumänische Angelegenheit: Halep und Tecău gewinnen jeweils in Madrid

    Von den vier Viertelfinalistinnen aus Rumänien erreichte erwartungsgemä‎ß die Sportlerin mit der besten Platzierung das Finale: Die Weltranglistensiebte Simona Halep bezwang im Viertelfinale in einem Dreisatzkrimi ihre Landsfrau Irina Begu (34.WTA) mit 6:3, 0:6 und 6:1. Im Halbfinale machte sie mit der australischen Veteranin Samantha Stosur (23.WTA) kurzen Prozess: Nach nur 50 Minuten und einem überragenden 6:0 und 6:2 stand die 24-Jährige im Endspiel.



    Dort traf Halep auf eine ihrer wohl hartnäckigsten Gegnerinnen: die Slowakin Dominika Cibulkova, derzeit nur auf Rang 38. zu finden. Allerdings führte die frühere Australian Open-Finalistin im direkten Vergleich mit Halep mit 3:1. Gleich vom ersten Spiel an lieferten sich die beiden einen harten Kampf, in dem sie die schweren Waffen sofort einsetzten. Die Rumänin holte gleich im ersten Spiel das Break, Cibulkova spielte riskant und sehr oft auf die Au‎ßenlinien des Feldes. Überhaupt könne man sich kaum an ein Tennisspiel mit so vielen Linienbällen erinnern, schreibt auch das Tennisblog treizecizero.ro.



    Auch Halep suchte im Spiel oft scharfe Winkel und schickte au‎ßer den klassischen Rückhand-Schlägen entlang der Linie genügend harte Cross-Bälle mit der Vorhand. Neben einer sehr guten Quote beim ersten Aufschlag von 77%, war die Spielerin aus Constanţa auch sehr solide beim Return. Da war es nur eine Frage der Zeit bis Simona mit einem zweiten Break auf 4:1 erhöhte. Schlie‎ßlich ging der erste Satz nach einigen Schwierigkeiten bei eigenem Aufschlag mit 6:2 an die letzte gro‎ße Favoritin des Turniers aus Rumänien.



    Im zweiten Durchgang erhöhte Cibulkova ihre Schlagzahl um ein Weiteres. Es resultierten furiose Wechsel, bei denen die Slowakin stets den direkten Punktgewinn suchte und Halep wie besessen lief und verteidigte. Ein Schlüsselmoment für die Partie war wohl das sehr lange Spiel beim Stande von 2:1, als die Rumänin nach fünf Einständen und einem Breakball für die Gegnerin doch ihren Aufschlag durchbrachte. Nach dem 3:1 gelang es Dominika nicht mehr, gegen den Aufschlag von Halep Druck aufzubauen. Mit ihrem letzten von drei Assen verwandelte die Rumänin ihren ersten Matchball und lie‎ß ihren Emotionen freien Lauf.



    Es sei der glücklichste Tag in ihrem Leben“, sagte die Sportlerin angesichts des Gewinns ihres zweiten Spitzenturniers der Kategorie Premier Mandatory nach dem Titel in Indian Wells vor einem Jahr. Diese Turniere bieten hinter den Gland-Slams die begehrtesten Trophäen im Profitennis der Damen. Neben dem Preisgeld von gut einer Million US-Dollar darf sich Halep auf einen Sprung um zwei Plätze bis auf Rang Fünf in der Weltrangliste freuen.



    Das Turnier in Madrid darf in diesem Jahr sehr wohl als rumänische Angelegenheit bezeichnet werden: Im Einzel der Damen erreichten gleich vier Rumäninnen das Viertelfinale, im Doppel der Herren standen sich die üblichen Verdächtigen erneut im Endspiel gegenüber: Horia Tecău und der Niederländer Jean Julien Rojer trafen auf ihre Freunde Florin Mergea und den Inder Rohan Boppana. In einer knappen Partie hatten erneut Tecău und Rojer wie bereits bei den World Tour Finals in London im Dezember die Nase vorn: sie gewannen mit 6:4 und 7:6. Erst zwei Wochen zuvor hatten Tecău und Mergea noch gemeinsam das Turnier in Bukarest gewonnen. Die beiden haben in diesem Jahr ein gro‎ßes Ziel vor Augen: eine Medaille für Rumänien bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

  • Gelingt Tennisprofi Simona Halep endgültiger Durchbruch?

    Gelingt Tennisprofi Simona Halep endgültiger Durchbruch?

    Ganz zum Schluss musste Simona Halep noch einmal zittern. Ihre Endspiel-Gegnerin beim Sandturnier in Nürnberg, die Deutsche Andrea Petković, hatte insgesamt drei Break-Bälle zum 4:5 aus ihrer Sicht. Die Rumänin wehrte aber alle drei souverän ab und verwandelte ihren ersten Matchball nach 1 Stunde und 24 Minuten zum 6:3,6:3 – Endstand. Halep bekreuzigte sich und freute sich anschlie‎ßend ausgelassen über ihren ersten Turniersieg.



    Sie war als siebte der Setzliste in das mit insgesamt 235.000 US-Dollar dotierte Turnier in Nürnberg gestartet. Zum Auftakt schlug sie die Qualifikantin Grace Min aus den USA mit 6:0 und 7:5. Es folgte eine noch überzeugendere Leistung beim 6:2 und 6:1 über die Spanierin Estrella Cabeza Candela. Im Viertelfinale schaltete Halep dann Galina Woskoboewa aus Kasachstan mit 6:4 und 6:1 aus. Ihr schwerstes Spiel hatte die Rumänin im Halbfinale gegen die Tschechin Lucie Šafářová. Mit 6:3 ging der erste Satz an Halep, allerdings verlor sie den zweiten Durchgang mit 0:6 und stand mit dem Rücken zur Wand. Dann kämpfte sie sich zurück in die Partie und stand nach einem hart erarbeiteten 6:4 im vierten WTA-Endspiel ihrer Karriere. Die in Constanţa geborene Sportlerin profitierte im Finale auch von der Müdigkeit von Petković, die im Halbfinale die Hauptfavoritin aus Serbien, Jelena Janković, besiegt hatte.



    Bei ihren ersten drei Endspielen auf der Profitour hatte Halep noch Nerven gezeigt. Zwei Mal unterlag sie im letzten Spiel des Turniers im marokkanischen Fes, 2010 der Tschechin Iveta Benešová und 2011 Alberta Brianti aus Italien. Schlie‎ßlich verlor sie das Finale der Brussels Open 2012, gegen die Weltranglistenvierte Agnieszka Radwańska aus Polen. Mit dem Turniersieg in Nürnberg klettert die 21-Jährige bis auf Platz 45. der Weltrangliste. Ihre beste Platzierung hatte die derzeit formstärkste Rumänin vor gut einem Jahr mit dem Rang 37. erreicht.



    Bislang haben nur acht rumänische Spielerinnen ein WTA-Turnier gewinnen können, Simona Halep eingeschlossen. Die weiteren sieben sind: Virginia Ruzici, Irina Spârlea, Ruxandra Dragomir, sowie die noch aktiven Alexandra Dulgheru, Sorana Cîrstea, Irina Begu und Monica Niculescu. Halep begann ihre Karriere mit dem Gewinn der French Open für Junioren 2008. Und 2013 scheint ihr endgültig der Durchbruch gelungen zu sein. Im Mai hatte sie bereits ihren grö‎ßten Erfolg auf Sand gefeiert. Beim Masters-Turnier in Rom rückte Halep bis ins Halbfinale vor, nach teilweise begeisternden Siegen über Swetlana Kusnezowa, Agnieszka Radwańska und Jelena Janković.



    Dazu scheint der Turniersieg in Nürnberg die Sportlerin erst recht beflügelt zu haben. Obwohl das Gras nicht zu ihren Lieblingsbelagen zählt, steht Halep beim Rasenturnier im niederländischen s´Hertogenbosch bereits im Viertelfinale. Auf dem Weg dorthin schaltete sie unter anderem die Hauptfavoritin und Weltranglistenelfte Roberta Vinci aus Italien mit einem trockenen 6:0 und 6:1 aus. In der Runde der letzten Acht trifft sie am Donnerstagnachmittag auf Lucky-Loser Lesia Tsurenko aus der Ukraine.