Tag: Überalterung

  • Nachrichten 28.10.2023

    Nachrichten 28.10.2023

    Die rumänische Außenministerin Luminița Odobescu führte am Freitag ein Telefongespräch mit dem Staatssekretär für auswärtige, Commonwealth- und Entwicklungsangelegenheiten des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, James Cleverly, bei dem die beiden Verantwortlichen die Sicherheitslage in Israel und im Gazastreifen bewerteten und die Notwendigkeit einer engen Koordinierung betonten, um die Gefahr einer Ansteckung in der Region zu verhindern. Nach Angaben des Außenministeriums wurde betont, wie wichtig die Fortsetzung der humanitären Hilfe für die Bevölkerung des Gazastreifens und die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln sei. Auch die Notwendigkeit, die Ukraine im Zusammenhang mit dem illegalen Angriffskrieg der Russischen Föderation weiterhin tatkräftig zu unterstützen, wurde erneut bekräftigt. In diesem Zusammenhang brachte die rumänische Außenministerin die Wertschätzung Rumäniens für die konsequente Beteiligung des Vereinigten Königreichs an den Bemühungen zur Stärkung der NATO-Ostflanke und für die enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit zum Ausdruck.



    Die nach Wohnsitz berechnete Bevölkerung Rumäniens belief sich am 1. Juli auf etwa 21,9 Millionen, was einem Rückgang von 0,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Davon leben fast 3 Millionen im Ausland. Rumänien ist auch mit dem Phänomen der Überalterung der Bevölkerung konfrontiert: Auf 100 junge Menschen kommen 125 ältere Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 42,4 Jahren und ist damit 0,3 Jahre älter als am 1. Juli 2022. Was das Lebensumfeld betrifft, so leben fast 3 Millionen Rumänen mehr in Städten als in Dörfern. Nach Angaben des Statistikamtes ist die Stadtbevölkerung im letzten Jahr jedoch um 0,8 % zurückgegangen, während die Landbevölkerung um 0,3 % zugenommen hat.



    Die Ukraine wirbt auf einem zweitägigen Treffen in Malta, an dem 50 Länder, nicht aber Russland, teilnehmen, um internationale Unterstützung für ihren Friedensplan. Laut AFP ist dies das dritte Treffen dieser Art, und die Organisatoren hoffen, dass dieses Mal eine gemeinsame Erklärung verabschiedet wird. Der von Präsident Wolodymyr Zelenskyj vorgeschlagene Zehn-Punkte-Plan fordert unter anderem den Rückzug der russischen Streitkräfte aus den besetzten ukrainischen Gebieten, einschließlich des Donbass, der seit 2014 teilweise unter separatistischer Kontrolle steht, und der Halbinsel Krim, die ebenfalls 2014 von Russland besetzt und annektiert wurde. Im vergangenen Jahr annektierte Moskau außerdem vier ukrainische Regionen, die nach der vollständigen Invasion am 24. Februar teilweise von seinen Streitkräften besetzt waren. Andererseits hat die EU beschlossen, die finanzielle, wirtschaftliche und militärische Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen. In einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss eines zweitägigen Gipfeltreffens in Brüssel heißt es, diese Unterstützung werde so lange wie nötig fortgesetzt. Die Europäische Kommission hat ein neues Hilfspaket im Wert von mehr als 50 Mrd. Dollar vorgeschlagen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, es müsse auf dem Dezember-Gipfel einstimmig angenommen werden.



    Die israelische Armee erklärte am Samstag, sie sei über Nacht in den nördlichen Gazastreifen eingedrungen und habe ihre Militäroperationen in der belagerten palästinensischen Enklave ausgeweitet, um ihre Angriffe auf die militante Gruppe Hamas zu intensivieren. In der dritten Nacht in Folge rückten Panzer in das Gebiet ein, unterstützt von 100 Flugzeugen aus der Luft. Jüngsten Berichten zufolge dauern die Kämpfe an, und die israelischen Soldaten sind dort geblieben. Die Armee vermeidet es jedoch, die Bodenoffensive offiziell anzukündigen, um das Leben der mehr als 220 von der Hamas gefangen gehaltenen Geiseln nicht zu gefährden, wie israelische Medien berichten. Bisher hat Israel während der dreiwöchigen Bombardierung des Gazastreifens nur kurze Vorstöße unternommen, um militante Hamas-Kämpfer auszuschalten, die am 7. Oktober mehr als 1.400 Israelis getötet haben. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen handelt es sich um den bisher größten Einmarsch, und der beispiellose Beschuss des Gazastreifens hat dazu geführt, dass die Telefon- und Internetverbindungen zum Gazastreifen gekappt wurden. Der Armeesprecher kündigte an, dass Israel heute Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Gazastreifen einfahren lassen werde. In einem neuen Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister forderte der Pentagon-Chef den Schutz der Zivilbevölkerung während der Operationen. Am Freitagabend nahm die UN-Generalversammlung mit überwältigender Mehrheit eine Resolution an, in der ein humanitärer Waffenstillstand gefordert wird. Sie ist nicht bindend, hat aber politisches Gewicht. Israel und die Vereinigten Staaten stimmten dagegen, Rumänien enthielt sich der Stimme.



    In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird in Rumänien die Winterzeit eingeführt. Folglich wird aus 4 Uhr morgens 3 Uhr morgens und der Samstag wird mit 25 Stunden der längste Tag in diesem Jahr sein. Das System der unterschiedlichen Sommer- und Winterzeit zielt darauf ab, die offizielle Zeit um eine Stunde anzupassen, um mehr natürliches Licht zu nutzen.


  • Nachrichten 10.07.2022

    Nachrichten 10.07.2022



    – In Rumänien werden die Behörden erneut täglich die neuen Coronafälle melden. Zuvor zeigten die offiziellen Daten einen deutlichen Anstieg der Infektionen. Das Gesundheitsministerium kündigte an, dass beginnend mit kommendem Montag die wöchentliche Situation erneut gemeldet wird, und beginnend mit Dienstag die Zahlen auf einer 24-Stunden-Basis gemeldet werden. Die Corona-Zahlen der vergangenen Woche verdoppelten sich fast im Vergleich zur vorherigen. Gesundheitsminister Alexandru Rafila schätzt, dass sich eine neue Krankheitswelle abzeichnet, die gegen Ende des Sommers ihren Höhepunkt erreichen könnte. Ca. 1.300 von den 7.700 neu registrierten Infizierten waren bereits in den vergangenen drei Monaten an Corona erkrankt. Die neue Virus-Variante scheint zu keinen schweren Formen zu führen, die Impfung wird aber für gefährdete Gruppen weiterhin empfohlen. Ein angepasster Impfstoff wird im Herbst erwartet, fügte Rafila hinzu. Die Behörden wiesen die Krankenhäuser an, sich auf eine mögliche Pandemiewelle vorzubereiten und die Aktionspläne zu reaktivieren.




    – Die Überalterung der Bevölkerung nimmt in Rumänien zu. Dies geht aus Daten des Nationalen Statistikinstituts hervor. Nach Angaben dieses, waren am 1. Januar letzten Jahres von den rund 19,2 Millionen Einwohnern weniger als 16 % 14 Jahre alt oder jünger, während mehr als 19 % 65 Jahre oder älter waren. Die erwachsene Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren machte fast 65 % der Gesamtbevölkerung aus, was einem leichten Rückgang gegenüber Anfang 2020 entspricht.




    – Die Gesamtzahl der ukrainischen Geflüchteten, die seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nach Rumänien eingereist sind, hat 1,5 Millionen überschritten. Aus den veröffentlichten Daten geht hervor, dass am Freitag ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen zu verzeichnen war. Nach Angaben der Grenzpolizei sind innerhalb von 24 Stunden etwa 22.500 ukrainische Staatsbürgerinnen und Bürger nach Rumänien eingereist. Die Grenzpolizei teilt mit, dass sie mit der maximalen Kapazität arbeitet, die die Infrastruktur der Grenzübergangsstellen zulässt.




    – Mit sieben Medaillen (vier Gold- und drei Silbermedaillen) hat Rumänien bei den Junioren-Europameisterschaften im Schwimmen in Otopeni in der Nähe von Bukarest seinen dritten Platz im Medaillenspiegel behauptet. Am Sonnabend gewann Vlad Stancu im Finale über 800 m Freistil die Silbermedaille. An der Spitze der Länderbewertung liegt nach fünf Wettkampftagen Ungarn mit 10 Medaillen (5-3-2), gefolgt von Polen mit 13 Medaillen (4-3-6-4). Die rumänische Delegation hat bisher Gold mit der 4x100m Freistil-Staffel der Männer, mit David Popovici über 200 m und 50 m Freistil und Vlad Ștefan Stancu über 1500 m Freistil gewonnen. Silber erlangte es mit der gemischten 4×100 m Freistil-Staffel, mit Bianca Costea über 50 m Freistil und Vlad Stancu über 800 m Freistil. Rund 500 Sportlerinnen und Sportler aus 42 Ländern nehmen an den Meisterschaften teil, darunter 26 Schwimmerinnen und Schwimmer aus Rumänien.




    – In weiten Teilen Rumäniens ist das Wetter unbeständig. Von Sonntagmittag bis Mitternacht gilt Warnung vor Starkregen, Gewitter, starkem Wind, vereinzelten Gewittern und Hagel. Die Höchsttemperaturen am Sonntag lagen zwischen 21 und 30 Grad Celsius.









  • Altersvorsorge: Rentner sind künftig armutsgefährdet

    Altersvorsorge: Rentner sind künftig armutsgefährdet

    Auf europäischer Ebene wird erwartet, dass nur ein Viertel der Bevölkerung nach der Pensionierung den gleichen Lebensstandard hat. Wie üblich sind die Zahlen für Rumänien noch pessimistischer: 63% der Befragten meinten, sie hätten keine andere Wahl, als nach dem Ruhestand zu arbeiten, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.



    Um diese Prozentsätze jedoch zu verstehen, sagt Manuela Stănculescu, Soziologin des Forschungsinstituts für Lebensqualität, dass wir davon ausgehen müssen, dass die oben genannten Prozentsätze Meinungen und Erwartungen darstellen. Es ist die Art von Meinungen, die das Antwortmuster einhalten, das sich auf die (gute oder schlechte) Richtung bezieht, in der sich das Land bewegt, oder auf die persönliche Zufriedenheit. Bei den letztgenannten Kriterien belegten die Rumänen in Europa schon immer die letzten Plätze, weil sie pessimistisch sind. Umfragen dieser Art deuten nach Ansicht von Manuela Stănculescu auf ein bestimmtes Verhaltensmuster oder eine bestimmte Art von Mentalität hin:



    Die Rumänen weisen ein gewisses Verhaltensmuster auf. Erst in den letzten Jahren hat ein Teil begonnen, langfristig zu planen. Einige von ihnen machen beispielsweise Pläne für ihre Renten. Wegen unserer kommunistischen Vergangenheit denken wir: ‚ Die Rente kommt sowieso ‘ oder ‚Wir warten nur darauf, dass die Rente ankommt.‘ Es ist so, als dächten wir, die Rente kommt von alleine und klopft an die Tür. Bürger anderer Länder sind sich bewusst, dass sie um ihre eigene Rente sorgen müssen, und in diesen Ländern gibt es mehrere Finanzinstrumente und Mittel, mit denen die Menschen ihre Rente planen können. Dies ist ein Verhaltensmuster, an das sich die Menschen im Westen sehr früh gewöhnen. In Rumänien wird so etwas weder zu Hause gelernt noch wird es in der Schule gelehrt. Erst vor kurzem und nur bei der überdurchschnittlich verdienenden Bevölkerung ist die Tendenz entstanden, diese Art von Verhaltensmuster zu haben. Man fängt an, seinen Urlaub zu planen oder finanzielle Pläne für die Ausbildung seines Kindes im Ausland zu schmieden. So etwas hat es früher nicht gegeben.“




    Anders ausgedrückt: Ein Gro‎ßteil der Rumänen sowie der anderen osteuropäischen Bürger, deren Existenz vom Kommunismus geprägt war, muss verstehen, dass die Rentenplanung auch eine gewisse Verantwortung gegenüber dem persönlichen Schicksal darstellt. Dieses Verhaltensmuster ist ein trostloses kommunistisches Erbe, das bei der Messung der Ersparnisse offensichtlich wird. Hier greift auch der Lebensstandard ein. Rund 69% der Rumänen geben an, dass sie aufgrund ihres geringen Einkommens nicht sparen können. Abgesehen von Armut und Mentalität gibt es jedoch noch einen anderen Grund: das Angebot der Banken und Finanzinstitute im Allgemeinen, sagt Manuela Stănculescu. Hier ist sie erneut und spricht diesmal über die wahren Ursachen der niedrigen Ersparnisse.



    Ein hohes Ma‎ß an Armut. Viele Menschen können nicht sparen, weil sie nichts zu sparen haben. Zweitens ist ein solches Sparverhalten bei ihnen nicht entwickelt. Warum? Weil sie nicht so erzogen wurden. Das Problem der ex-kommunistischen Länder ist der Mangel an finanzieller Erziehung in Schulen. Drittens gibt es keine Vielfalt von Finanzprodukten, die zum Sparen anregen könnten, da Banken in Rumänien diese Vielfalt an Bank- oder Finanzprodukten nicht anbieten, so wie das anderswo in Europa der Fall ist.“




    Dennoch werden die Wahrnehmung und die Erwartungen der Bevölkerung, wenn auch nur teilweise, durch konkrete Daten gestützt. Bereits 2009 warnte die Weltbank, dass das Rentendefizit in Rumänien bis 2020 5% des BIP übersteigen würde. Dann würde es einem Aufwärtstrend folgen, gefolgt von einem Rückgang bis auf 6,2% des BIP bis 2050. Die Defizite werden durch die Alterung der Bevölkerung verursacht, aber auch durch die Kosten für die Umstellung eines Teils der Beiträge der Renten-Säule I (Renten, die durch ein staatlich verwaltetes öffentliches System aus dem Sozialversicherungshaushalt finanziert werden) auf die Säule II (Renten, die durch Pflichtbeiträge an einer privat verwalteten Pensionskasse gewährleistet werden).



    2009, als diese Prognosen gemacht wurden, hatte Rumänien bereits sein Rentensystem reformiert und es auf drei Säulen strukturiert: Säule I, wo die Arbeitnehmerbeiträge vom Staat verwaltet werden, Säule II — pflichtig für Personen unter 35 Jahren und fakultativ für Personen zwischen 35 und 45 Jahren, davon wird ein Anteil privat verwaltet, und Säule III, ein auf freiwilliger Beteiligung basierendes Rentensystem, das von privaten Unternehmen verwaltet wird. Während etwas mehr als 7 Millionen Rumänen zur zweiten Säule beitragen, entschieden sich Ende 2016 nur etwa 410 Tausend Menschen für die dritte Säule. Dies beweist, dass entweder nur 400 Tausend Rumänen verstanden hatten, dass die Rentenplanung auch eine Frage der persönlichen Entscheidung ist, oder, dass sich nur diese Personen monatliche Einlagen auf ein privates Rentenkonto leisten können.



    Daher ist der Pessimismus der Menschen hinsichtlich der Notwendigkeit, nach der Pensionierung weiter zu arbeiten, durch den gegenwärtigen Lebensstandard und auch durch Daten, die den Rückgang der Bevölkerung belegen, gerechtfertigt. Die Soziologin Manuela Stănculescu wieder mit Details:



    Die gro‎ßen Probleme im Zusammenhang mit dem Ruhestand in der Zukunft haben drei Ursachen. Die erste ist die Überalterung der Bevölkerung, und wir erleben derzeit einen beschleunigten Alterungsprozess, was bedeutet, dass wir in den nächsten 10 bis 20 Jahren eine zunehmende Zahl von Menschen im Rentenalter haben werden: Die Renten sollen von jungen Menschen abgesichert werden, deren Zahl ständig sinkt und das wird auch weiterhin der Fall sein. Somit werden diese wenigen jungen Menschen eine gro‎ße Anzahl von Rentnern unterstützen müssen. Das wird einen hohen Druck auf die Rentenkasse ausüben. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Ursachen. Erstens gibt es die in Rumänien noch sehr entwickelte graue Wirtschaft. Zum einen ist sie ein Mittel zum Überleben, zum anderen wird sie langfristig zu unserer Zerstörung führen. Der tatsächliche Nachteil der illegalen Beschäftigung ist, dass man keine Einkommensquellen nachverfolgen kann, was sich letztendlich entweder in kleine Renten oder in überhaupt keine Rentenfonds auswirkt. Die dritte bedeutende Ursache ist die internationale Migration. Diese funktioniert wie folgt: Nehmen wir an, jemand arbeitet illegal im Ausland, kehrt zurück in die Heimat, hat hier eine Mindesteinkommensquelle oder gar kein Einkommen, danach verlässt er das Land wieder. Sie haben zwar einen anständigen Lebensunterhalt verdient, tragen aber weder in Rumänien noch im Ausland zu einer Rentenkasse bei. Diese Phänomene des Alterns und der Migration der Menschen stellen also die nächsten Generationen vor gro‎ße Herausforderungen. In der Zukunft wird man genauso gut über die Armut der Rentner sprechen können. In dieser nicht weit entfernten Zukunft werden Rentner eine sehr armutsgefährdete Kategorie bilden. Derzeit sind sie es nicht. Kinder und Jugendliche haben derzeit eine Armutsgrenze erreicht, die in einer modernen Gesellschaft vollkommen inakzeptabel ist.“




    Experten sind jedoch der Ansicht, dass die Behörden, wenn sie sich mehr auf die Verbesserung der Situation dieser jungen Menschen konzentrieren würden, automatisch zu einer erhöhten Nachhaltigkeit des Rentensystems beitragen würden.