Tag: ukrainische Staatsbürger

  • Nachrichten 30.12.2024

    Nachrichten 30.12.2024

    Die Regierung in Bukarest hat in ihrer letzten Sitzung dieses Jahres eine Dringlichkeitsverordnung zur Senkung der öffentlichen Ausgaben im Jahr 2025 verabschiedet. Der in der Koalition vereinbarte Entwurf sieht Maßnahmen wie einen Einstellungsstopp im öffentlichen Sektor sowie das Einfrieren von Renten und Gehältern auf dem Niveau von 2024 vor. Überstunden werden nicht mehr vergütet, und Prämien oder Boni werden nicht mehr gewährt. Die Regierung behauptet, dass sie durch diese Maßnahmen die Haushaltsausgaben um umgerechnet fast 4 Milliarden Euro senken will, ohne jedoch die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen und Investitionen aufzugeben. Das entspricht etwa einem Prozent der Witschaftsleistung.  Gewerkschaften kritisieren die Verordnung scharf und kündigen Proteste an. Das Gesetz zum Staatshaushalt für das kommende Jahr soll im Januar von der Regierung verabschiedet und dem Parlament zur Abstimmung in einer Sondersitzung vorgelegt werden.

    Die Nationale Gewerkschaft der Gefängnispolizisten Rumäniens hat den Beginn einer Unterschriftenaktion verkündet, bei der es um die Verweigerung von Überstunden geht. Am Dienstagmorgen wird das operative Personal zwar zur Arbeit erscheinen, jedoch die Einrichtungen nicht betreten. Dadurch werden Schichten, die 12 Stunden im Dienst sind, nicht mehr abgelöst und Gefangenenzählungen nicht durchgeführt. Besuche bei Häftlingen, Ausgänge und Gerichtsanhörungen sind ebenfalls nicht mehr möglich. Die Regierung muss Lösungen für Bewachungs-, Begleit- und Kontrollaufgaben finden. Die Beschäftigten in den Gefängnissen fordern, dass alle derzeitigen Vergünstigungen im nächsten Jahr mindestens auf dem aktuellen Niveau erhalten bleiben und dass Bestimmungen aus der Haushaltsverordnung gestrichen werden, die ihre Gehälter kürzen.

    Ab dem 1. Januar werden Benzin und Diesel in Rumänien teurer, da die Verbrauchsteuern auf Kraftstoffe um etwa 6 % steigen. Laut einem Entwurf aus dem Finanzministerium wird der Preis für einen Liter Benzin um 0,17 Lei (etwa 3 Euro-Cent) und für Diesel um 0,16 Lei erhöht. Auch die Verbrauchsteuern auf Spirituosen und Schaumweine steigen ab dem 1. Januar um 4,4 %. Zudem dürfen Kommunen ab Anfang nächsten Jahres die lokalen Steuern und Abgaben an die Inflationsrate anpassen. In Bukarest hat der Gemeinderat eine Erhöhung dieser Steuern um 10,4 % beschlossen.

    Das rumänische Außenministerium hat am Sonntagabend klargestellt, dass es bereits am 18. Dezember über den rumänischen NATO-Botschafter sein Missfallen über die Verbreitung eines Werks mit Landkarten des sogenannten Großungarn geäußert habe, in denen heutige rumänische Gebiete als Teil Ungarns dargestellt werden. „Dieser Atlas ist provokativ in Bezug auf die strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und Ungarn sowie deren NATO-Allianz. Das Außenministerium bekräftigt gegenüber den ungarischen Behörden seine ständige Position, dass provokative Aussagen oder Gesten nicht dazu beitragen, die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Rumänien und Ungarn zu stärken. Die gemeinsame Geschichte sollte den Historikern überlassen werden“, heißt es in der Erklärung aus Bukarest. Das sogenannte Großungarn, das nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst wurde, umfasste Territorien, die heute zu Rumänien, der Slowakei, Kroatien und Slowenien gehören.

    Der Krieg an der Grenze, die politische Krise und die steigenden Preise waren 2024 die Hauptsorgen der Rumänen, wie eine Umfrage des Instituts IRES zeigt. Demnach ist einer von vier Rumänen mit seiner derzeitigen Lebenssituation unzufrieden, und ein ähnlicher Prozentsatz hatte 2024 nicht einmal einen einzigen Grund, richtig froh zu sein. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Politiker weiterhin die am wenigsten vertrauenswürdige Berufsgruppe für die Rumänen bleiben. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass 2024 in politischer, wirtschaftlicher und staatlicher Hinsicht ein schlechteres Jahr war als 2023. Auf die Frage, welches Ereignis 2024 überwiegend negativ für Rumänien war, gaben über 40 % der Rumänen die Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentschaftswahlen durch das Verfassungsgericht an. Über 60 % halten diese Entscheidung für schlecht, während ein Drittel sie für gut befindet. Die Umfrage wurde telefonisch vom 17. bis zum 20. Dezember unter 964 Personen durchgeführt und hat eine Fehlermarge von +/- 3,3 %.

    Drei ukrainische Staatsbürger, die  über die Maramureș-Berge nach Rumänien gelangen wollten, sind in der Nacht von Sonntag auf Montag von Bergrettern und Grenzpolizisten gerettet und in Sicherheit gebracht worden. Das teilte der Maramureșer Bergrettungsdienst mit. Die Ukrainer waren  eine Woche lang unterwegs, körperlich erschöpft, ohne Nahrung, Wasser, Taschenlampen oder Telefon. Sie sind 22, 23 und 24 Jahre alt und stammen aus der Hauptstadt Kiew. Aus dem von Russland überfallenen Land versuchen immer wieder junge Männer vor dem Wehrdienst  nach Rumänien zu fliehen, kommen jedoch in den Bergen ums Leben. Auch die Teiss, die entlang der Grenzen der Ukraine zu Ungarn und Rumänien fließt, hat bereits viele Todesopfer gefordert.

  • Nachrichten 23.05.2022

    Nachrichten 23.05.2022

    Bei einem wichtigen Treffen der führenden Politiker der Regierungskoalition in Bukarest wird am Montag die Änderung des Steuergesetzes erörtert, um mehr Geld in den Haushalt zu bringen, aber auch andere Maßnahmen, die schneller umgesetzt werden sollten, um die Auswirkungen der steigenden Inflation zu bekämpfen. Es wird keine neuen Steuern geben, versichern die Führer von PSD und PNL übereinstimmend. In der Frage der Besteuerung scheinen sie sich nicht einig zu sein. Die Sozialdemokraten sprechen von der Zweckmäßigkeit einer Rückkehr zur progressiven Besteuerung, während die Liberalen den Einheitssteuersatz verteidigen, den sie nicht aufgeben wollen. Die endgültigen Entscheidungen werden nach einer Analyse und nach Gesprächen mit den Gewerkschaften getroffen, so die Führer der Regierungskoalition.



    Sieben Länder, darunter Rumänien, weisen weiterhin übermäßige Ungleichgewichte auf, teilte die Europäische Kommission am Montag mit, als sie die makroökonomischen Ungleichgewichte in 12 EU-Mitgliedstaaten bewertete, die für eine eingehende Analyse im Warnmechanismusbericht 2022 ausgewählt wurden. Die Kommission meint, dass die rumänische Wirtschaft im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung der Außenbilanz anfällig ist. Der negative Leistungsbilanzsaldo, der bereits vor der Pandemiekrise bestand und während der Pandemie weiter anstieg, stellt ein Risiko für die langfristige Tragfähigkeit dar. Die Staatsverschuldung ist von einem moderaten Niveau aus deutlich angestiegen, die Kreditkosten der Staaten haben sich seit Anfang 2021 erhöht, und Bürokratie, eine ineffiziente öffentliche Verwaltung und ein unbeständiger gesetzlicher Rahmen werden sich als Belastung für Investitionen erweisen – warnt die EU-Exekutive.



    Die Zahl der Menschen, die aufgrund des Krieges in der Ukraine und anderer tödlicher Konflikte vor Konflikten, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgungen fliehen mussten, hat erstmals die 100-Millionen-Grenze überschritten, heißt es in einer Erklärung des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR). Die Zahl von 100 Millionen Menschen ist erschütternd, besorgniserregend und hätte nie erreicht werden dürfen, so der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi. Bis Ende 2021 stieg die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen aufgrund neuer Gewaltwellen oder langwieriger Konflikte in Ländern wie Äthiopien, Burkina Faso, Myanmar, Nigeria, Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo auf 90 Millionen. Am 24. Februar ordnete der russische Präsident Wladimir Putin den Einmarsch in die benachbarte Ukraine an, was weitere Millionen von Menschen auf die Straße trieb, um vor den Kämpfen in weniger gefährdete Regionen oder andere Länder zu fliehen. Nach Angaben des UNHCR hat Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs keinen so raschen Zustrom von Flüchtlingen mehr erlebt. Fast 6,5 Millionen Ukrainer haben das Land verlassen, vor allem Frauen und Kinder, und die UNO schätzt, dass ihre Zahl bis Ende des Jahres 8 Millionen übersteigen könnte.



    Die Zahl der ukrainischen Staatsbürger, die am Sonntag nach Rumänien eingereist sind, ist laut einer am Montag veröffentlichten Mitteilung der Generalinspektion der Grenzpolizei um 17,4 % gegenüber dem Vortag zurückgegangen. Seit Beginn der Krise bis Sonntag sind mehr als eine Million ukrainische Staatsbürger nach Rumänien eingereist. Das Innenministerium gibt außerdem an, dass die Belegungsrate in den Unterbringungszentren der Generalinspektion für Einwanderung bei fast 47 % liegt. Seit dem 18. März hat dieselbe Inspektion 27.353 Aufenthaltsgenehmigungen für Personen mit vorübergehendem Schutz ausgestellt. Außerdem haben seit Beginn des Konflikts in der Ukraine 4.349 ukrainische Staatsbürger in Rumänien Asyl beantragt und genießen alle Rechte, die das nationale Recht vorsieht.



    China hat am Montag US-Präsident Joe Biden aufgefordert, seine Entschlossenheit zur Verteidigung seiner Souveränität nicht zu unterschätzen, nachdem der Chef des Weißen Hauses bei seinem Besuch in Japan erklärt hatte, die USA würden Taiwan im Falle eines Angriffs durch chinesische Streitkräfte militärisch verteidigen. Über einen Sprecher des Außenministeriums forderte China die USA auf, keine falschen Signale an die taiwanesischen Unabhängigkeitskräfte zu senden. Stattdessen hat Taipeh zum Ausdruck gebracht, dass es Präsident Biden und die US-Regierung begrüßt und ihnen dafür dankt, dass sie ihre Unterstützung für die selbstverwaltete Insel bekräftigt haben. China betrachtet es als sein eigenes Territorium und sagt, dies sei das sensibelste und wichtigste Thema in seinen Beziehungen zu den USA. Reuters stellt fest, dass die Erklärung von Präsident Joe Biden Peking wahrscheinlich verärgern und den Hauptzweck seines Besuchs in Japan, die Einleitung eines umfassenderen Plans zur Gewährleistung des wirtschaftlichen Engagements der USA in Asien, überschatten wird.



    Der rumänische Filmemacher Cristian Mungiu, der an den Filmfestspielen von Cannes teilnimmt, hofft, dass sein Film R.M.N., in dem ein Dorf in Transsylvanien einem explosiven Labor des Populismus gleicht, den Europäern die Augen für das Übel öffnen wird, das an ihnen nagt, berichtet AFP. Mungiu ist im Rennen um die zweite Goldene Palme, 15 Jahre nach seinem Film 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage. Der Titel des Films, R.M.N., bezieht sich auf den medizinischen Begriff MRI – Magnetresonanztomographie: Mungiu scannt die Unterseite des Populismus, ein Übel, das in einem noch traditionellen Dorf an den Grenzen Europas Metastasen gebildet hat, berichtet AFP. Ich hoffe, dass die Zuschauer sich nicht so leicht vor ihrer Verantwortung drücken und nicht denken, dass dies in einem abgelegenen, wilden Land geschieht. Ich fürchte, das ist nicht der Fall, sagte Regisseur Mungiu. Der Film spielt einige Tage vor Weihnachten in einem Dorf in Transsilvanien, wo die Roma-Bevölkerung verschwunden ist, vertrieben von den Einwohnern und der Kraft der Vorurteile, und wo das neue verfluchte Volk der Erde aufgetaucht ist, Arbeiter aus Sri Lanka, die zur Arbeit in der örtlichen Bäckerei geholt wurden, nachdem die Rumänen zur Arbeit in den Westen gingen.



    Die rumänische Tennisspielerin Gabriela Ruse ist am Sonntagabend in der ersten Runde des Tennisturniers von der an Nr. 31 gesetzten Belgierin Elise Mertens besiegt worden. 31, in der ersten Runde des Grand-Slam-Turniers von Roland Garros. Ebenfalls am Sonntag qualifizierte sich Sorana Cîrstea für die zweite Runde, nachdem sie die Deutsche Tatjana Maria besiegt hatte. Heute spielen Irina Begu und Ana Bogdan bei den French Open, und morgen stehen mit Simona Halep, Irina Bara und Mihaela Buzărnescu drei weitere Rumäninnen in der Erstrunde. Halep, die an Nummer 19 gesetzt ist, ist Roland-Garros-Siegerin 2018 und Finalistin 2014 und 2017.