Tag: Umwelterziehung

  • Klimawandel und Umwelterziehung

    Klimawandel und Umwelterziehung

    Menschliche Aktivitäten sind die Ursache für eine gefährliche globale Erwärmung, die sich in immer heftigeren Wetterereignissen auf der ganzen Welt niederschlägt – das belegen wissenschaftliche Studien und bestätigen die Realität, mit der wir alle tagtäglich leben.



    Aus einem Bericht der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration geht hervor, dass allein im vergangenen Jahr 20 solcher Ereignisse in den Vereinigten Staaten fast 700 Todesopfer forderten, während die Sachschäden das Land mehr als 1 Milliarde Dollar kosteten. Forscher des Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union haben ebenfalls erklärt, dass Europa einen Sommer mit 2021 hei‎ßen Sommern im Mittelmeerraum und Überschwemmungen im zentralen Teil des Kontinents erleben wird. Nach Angaben des Copernicus-Zentrums war 2021 das fünfthei‎ßeste Jahr, mit einem Anstieg der Sommertemperaturen um 1,2 Grad Celsius im Vergleich zu den vorindustriellen Temperaturen vor fast 150 Jahren.



    Vor dem Hintergrund steigender Treibhausgaskonzentrationen, wie z. B. Kohlendioxid und Methan, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Temperaturanstieg im Jahr 2022 kaum mehr aufzuhalten sein wird. Das Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit des Klimawandels ist ein erster Schritt zur Lösung dieses Problems. Und Kinder und Jugendliche reagieren sehr gut auf Umweltthemen. Dies ist vielleicht eine der Quellen, die in Rumänien zur Ausarbeitung eines Berichts über die Erziehung zum Klimawandel und zur Umwelt in nachhaltigen Schulen“ geführt haben, ein Dokument, das in diesen Tagen in der Öffentlichkeit diskutiert wird und sich vor allem an Kinder richtet. Bildung ist eine der Säulen zur Verbesserung der Reaktion“ auf den Klimawandel, sagte bei der Vorstellung des Berichts das Staatsoberhaupt, das 2021 auf der Ebene der Präsidialverwaltung die Arbeitsgruppe für Bildung zum Thema Klimawandel und Umwelt eingerichtet hat, die das Dokument erarbeitet hat.



    Der Bericht zielt darauf ab, den Weg für einen Mentalitätswandel zu ebnen, erklärte Präsident Klaus Iohannis: Das vorgeschlagene Modell begegnet dem Lernenden mit einer Reihe attraktiver digitaler Werkzeuge, Apps und interaktiver Lehrbücher, denn wir wenden uns an eine Generation echter Digital Natives. Gleichzeitig müssen wir Möglichkeiten schaffen, damit die Schüler etwas über die Natur in der Natur lernen, verstehen, was Nachhaltigkeit in nachhaltigen Schulen bedeutet, und sich der Bedeutung des Umweltschutzes durch praktische Aktivitäten zum Schutz der Umwelt bewusst werden.“



    Die Einführung der Grünen Woche“ in den Schulkalender, die Aktualisierung der Schulprogramme in den Fächern Biologie, Geografie und Naturwissenschaften mit Begriffen wie Klimawandel und Umwelt, die Ausweitung von Wahlfächern und Kursen in diesem Bereich gehören zu den in dem Dokument enthaltenen Vorschlägen. Der Bericht enthält auch eine Reihe von Instrumenten wie die Einrichtung einer Webplattform, um die Teilnahme von Schülern an Aktionen zum Umweltschutz zu erleichtern, Lehrbücher und Hilfsmittel in digitalem und klassischem Format, kostenlose Kits zur Messung von Luftschadstoffen, kostenlose Anwendungen für Schulen zur Messung und Analyse von Schadstoffen, auch im Rahmen von Schulprojekten, sowie Wettbewerbe zu Umweltfragen und zum Klimawandel.



    Der Universitätsprofessor Dr. Mircea Duțu, Präsident der Ökologischen Universität Bukarest, erläuterte im Gespräch mit Radio Rumänien, was er unter Bildung versteht: Es gibt diese Tendenz, dass Bildung bedeutet, Wissen zu erhalten. Das stimmt nicht. Es handelt sich nicht um eine neue Disziplin, in der der Biologielehrer Umweltdaten hinzufügt. Es geht um eine Erziehung, es bedeutet, Wissen zu vermitteln, es zu verinnerlichen, es in Überzeugungen umzuwandeln und es in Verhaltensweisen, Einstellungen, Positionen auszudrücken – eine viel komplexere Tätigkeit als die übliche didaktische Tätigkeit. Es muss eine kombinierte Aktion sein, die aus mehreren Richtungen kommt und etwas spezialisiert ist. Darüber hinaus müssen wir sehen, dass der Unterricht zum Klimawandel eine Umstrukturierung des gesamten rumänischen Bildungswesens unter dem Gesichtspunkt der Veränderung dieses Entwicklungsmodells impliziert. Wir müssen uns vor Augen halten, dass es sich um ein neues Konzept handelt. Die Klimabildung zielt darauf ab, in den jungen Menschen Ideen zu kultivieren, die darauf abzielen, die Abneigung zu beseitigen, die sie gegenüber dem manchmal offiziell geförderten Diskurs haben, aber nicht so, wie er von jedem Einzelnen aufgenommen werden sollte. Es gibt Studien, die uns zeigen, dass eine positive Einstellung zum Klima bis zu 20% zur Lösung des Problems im Allgemeinen beiträgt, also einen besonders wichtigen Anteil. Die Generation, die sich jetzt vorbereitet, wird die Generation sein, die den Klimawandel erleben wird.“



    Es gibt Studien, sagt Professor Mircea Duțu, nach denen diejenigen, die im Jahr 2020 geboren sind und im Jahr 2100 80 Jahre alt sein werden, wenn das ökoklimatische Problem seinen Höhepunkt erreichen wird, bereit sein müssen zu handeln, um das Phänomen zu verlangsamen und sich an die neuen Bedingungen anzupassen. das Klima, das sich unerbittlich manifestieren wird.

  • Umwelterziehung: Das Comicheft „Jenseits des Horizonts“

    Umwelterziehung: Das Comicheft „Jenseits des Horizonts“

    Landschaften wie in Urzeiten, begabte Menschen, die schöne Berufe ausüben, und eine Hauptfigur, Luca. Luca ist ein Kind, das eine neue Reise durch Siebenbürgen beginnt. Die Reise führt ihn durch das Dorf Cornăţel, durch die Ortschaft Hosman, vorbei an den jahrhundertealten Eichen in Breite, durch die Stadt Schä‎ßburg (rum. Sighişoara) bis hin nach Keisd (rum. Saschiz). Das sind die Zutaten, die das erste Comicbuch zur Förderung der wilden Natur und der Traditionen in Rumänien attraktiv machen. Magor Csibi, Leiter von WWF Rumänien, sprach mit uns über den Zweck des Comicbuchs:



    Wenn wir über Schutzgebiete sprechen, fällt es uns schwer, sie den Stadtbewohnern näher zu bringen. Denn das Konzept ist nur schwer verständlich. Viele denken, wir versuchen die Natur vor den Menschen in Schutz zu nehmen. Anhand dieses Comicheftes versuchten wir zu zeigen, wie spektakulär die Wildnis, die unberührten Naturlandschaften sind. Dazu gibt es allerdings die örtlichen Gemeinschaften, menschliche Siedlungen in ländlichen Regionen und Vieles mehr. Das Buch handelt von zwei Kindern: ein Stadt- und ein Dorfkind. Sie entdecken zusammen das zweitgrö‎ßte Schutzgebiet in Rumänien. Sie erforschen Schritt für Schritt die dortige Pflanzen- und Tierwelt, die Dörfer, die alltäglichen Beschäftigungen und Traditionen. Somit zeigen wir allen Leuten, die das Comicheft in die Hand nehmen, was ein Schutzgebiet bedeutet, wie viele wunderbare Dinge es in sich birgt. Wir erzählen über die Pflanzen- und Tierwelt, über Natur, Traditionen, Land und Leute. Und auch darüber, wie die Bewohner der Region im Einklang mit der Natur zusammenleben.“




    Luca wandert an hügeligen Landschaften vorbei, schlendert über Wiesen voller Blumen, fährt mit dem Pferdefuhrwerk oder reitet einen Esel, unterhält sich mit Einheimischen, beobachtet Vögel, wie wenn er ein berühmter Biologe wäre, restauriert Häuser, schert Schafe und versucht sich in der Töpferei. Ben Mehedin, Vertreter des Vereins Adept, einer Nichtregierungsorganisation, die Projekte in der Gegend umsetzt, erläuterte uns, worum es im Comicbuch geht:



    Das Buch handelt über die Hügellandschaft in Siebenbürgen und über die Kindheit. Die Erfahrungen sind geheimnisvoll und märchenhaft. Für ein Kind kann diese Reise die bedeutendste Erfahrung seines Lebens werden. Ich hörte, einige Kinder wurden einmal aufgefordert, ein Hühnchen zu zeichnen. Es hei‎ßt, sie hätten es ohne Federn gemalt, weil sie nur die Hühnchen im Supermarkt kannten. In den ländlichen Regionen in Siebenbürgen kann die echte Natur erlebt werden. Die Region ist bewohnt und die Bewohner sind tüchtige Menschen. Die Natur, die Landschaften sind auch wunderschön, die Menschen haben sie nicht zerstört. Sie werden im Comicbuch die Karte einer multikulturellen Reise finden: Natur, Land und Leute, frische Luft und die typisch siebenbürgische Hügellandschaft, wo immer man nur hinschaut.“




    Die WWF-Experten, die die Arten-Bestandsaufnahme in Siebenbürgen koordinierten, arbeiteten bei der Konzipierung des Comicbuchs mit der Drehbuchautorin Adina Popescu und dem Buchillustrator Alexandru Ciubotariu (bekannt, unter anderem, unter dem Spitznamen Quadratische Katze) zusammen. Das Comicbuch wurde vom Verlag Vellant veröffentlicht. Der erste Band wurde mit finanzieller Unterstützung seitens der Schweiz herausgegeben. Die Fördermittel stammten aus dem Schweizer Beitrag an die erweiterte EU. Louise Marie Stoicescu vertrat die Schweizer Botschaft bei der Erstveröffentlichung des Comicbuches. Sie sprach über die Bedeutung des Vorhabens:



    Das Projekt ist sehr wichtig für uns. Es ist ein konkretes Ergebnis der Projekte, die wir im Rahmen des rumänisch-schweizerischen Kooperationsprogramms durchführen. Ein Teil des Kooperationsprogramms — nämlich die Themeninhalte zur Förderung der Zivilgesellschaft — wurde geschaffen, um die NGOs, die sich mit dem Umwelt- und Sozialschutz beschäftigen, zu unterstützen. Rund 99 Projekte wurden gefördert, die Hälfte davon wurde abgeschlossen. Auch das heute Abend vorgestellte Projekt ist zu Ende gegangen. Wir freuen uns, dass die Ergebnisse greifbar sind. Wir sind zufrieden, dass wir enthusiastische Menschen unterstützen konnten. Sie haben wunderbare Dinge in der Region bewerkstelligt. Ich kenne die Gegend ziemlich gut, dennoch war ich überbegeistert vom Harbacher Hochland (Podişul Hârtibaciului), das mir unbekannt war. Ich war beeindruckt von allen NGOs, die sich zusammengetan haben, um etwas Gutes zu erreichen. Das Projekt hat sein Ziel erfüllt.“




    Das ist erst die erste Reise von Luca. Im nächsten Heft plant die Hauptfigur eine abenteuerliche Reise durch die Banater Berge, mit Gesprächen mit den örtlichen Einwohnern und Begegenungen mit den legendären Wisenten. Die Urheber des Projektes überlegten sich einen Selbstfinanzierungsmechanismus für die kommenden Comicbücher — das nächste Heft wird durch den Verkauf des ersten Bandes finanziert. Der Illustrator des Comicbuchs Jenseits des Horizonts“, Alexandru Ciubotariu, erzählte uns, wie sich das Projekt entwickelte:



    Ich danke all denen, die das Projekt ermöglichten. Es ist ein Projekt, das mir am Herzen liegt. Wir haben viel daran gearbeitet, es hat sich stark verwandelt im Laufe seiner Entstehung. Technisch betrachtet geht es heute Abend zu Ende. Doch das ist erst der Anfang. Das Comicbuch wird in allen Buchhandlungen in Rumänien erhältlich sein. Die Geschichte, die es erzählt und die Orte, die es beschreibt, die am Ende angehängte Karte — all das kann die Menschen inspirieren. Und vielleicht werden sie sich dann wünschen, die Region zu besuchen. Denn das ist letzten Endes der Zweck des Vorhabens. Ich hoffe, das Comicheft wird Ihnen gefallen.“




    Jenseits des Horizonts“ ist ein Fenster zu einer Märchenwelt, die es allerdings auch in Wirklichkeit gibt. Die Autoren wollen ihr Vorhaben fortsetzen und weitere Comichefte veröffentlichen. Und somit die Leser auf einer Reise in die Westkarpaten, ins Donaudelta oder in die Marmarosch mitnehmen.