Tag: Universitäten

  • Unterricht in der Pandemie: widersprüchliche Regelungen, allgemeine Unzufriedenheit

    Unterricht in der Pandemie: widersprüchliche Regelungen, allgemeine Unzufriedenheit




    Einige Schulen haben den Präsenzunterricht ausgesetzt — die Entscheidung darüber wird den Kommunalbehörden überlassen, und diese ist nicht mehr an die Inzidenzzahl in der jeweiligen Ortschaft gekoppelt, sondern an die Anzahl der Covid-19-Erkrankungen in der jeweiligen Bildungseinrichtung. Au‎ßerdem sind in Kindergärten und Schulen Schnelltests mit Speichelabnahme für Schüler, Lehrkräfte und Verwaltungspersonal verpflichtend. Zuvor hatten sich einige Eltern gegen die Nasentests beschwert — bei unsachgemä‎ßer Handhabung bestünde Gefahr, dass Kinder sich verletzen. Wenn ein einziger Covid-19-Fall in einer Schulklasse festgestellt wird, wird die gesamte Klasse für eine Woche in den Fernunterricht versetzt und kann bei negativen Tests ab dem 8. darauffolgenden Tag wieder in Präsenzunterricht übergehen. Sollten Eltern sich weigern, ihre Kinder testen zu lassen, müssen die betreffenden Schüler weiterhin zu Hause bleiben und auf Online-Unterricht zurückgreifen.



    Nicht alle sind glücklich mit dieser Lösung, manche Eltern und Schüler fordern eine generelle Versetzung des Unterrichts ins Home Schooling per Internet, wenn die Inzidenz in der betreffenden Ortschaft 6 Neuerkrankungen pro 1 000 Einwohner übersteigt. Der Nationale Schülerrat verwies seinerseits darauf, dass in weniger als einem Monat seit Schulbeginn über 13 000 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 4 000 Lehrkräfte sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Dies sei auf die bislang unzureichenden Tests an Schulen sowie auf Fahrlässigkeit im Umgang mit zusätzlichen Schutzma‎ßnahmen zurückzuführen. Durch die laxen Regelungen und die Abkopplung der Entscheidung für den Online-Unterricht von der Inzidenzzahl würden Schüler, die an chronischen Krankheiten leiden, zusätzlich gefährdet. Die Weiterführung des Präsenzunterrichts bei steigenden Infektionsszahlen sei verantwortungslos, zumal viele Schülerinnen und Schüler öffentliche Verkehrsmittel nutzen und somit zu einer sogenannten community transmission“ — einer Übertragung des Virus innerhalb der Gemeinschaft beitragen würden, so die Verlautbarung des Nationalen Schülerrates. Viele Eltern sind ebenfalls unzufrieden, fordern verstärkt Online-Unterricht und lasten die chaotischen Zustände den Behörden an.



    Die Lage ist kaum besser im Hochschulbetrieb. Die Rektoren äu‎ßern sich ausdrücklich für eine Pflicht des grünen Impfpasses, den Nachweis der Genesung oder den Vorweis eines negativen PCR-Tests für das Betreten der Unis und der Campus. Die Rektorenkonferenz hat in diesem Sinne eine Änderung der einschlägigen Gesetzgebung gefordert und geht sogar noch weiter — nur noch nachweislich Geimpfte sollen nach Auffassung der Hochschulleiter Gelände und Gebäude der Unis betreten dürfen. Ausgenommen davon sollen nur Studierende und Lehrkräfte sein, bei denen die Impfung aus medizinischen Gründen kontraindiziert ist.



    Der interimistische Bildungsminister Sorin Cîmpeanu konterte den Vorsto‎ß der Rektorenkonferenz und sagte, die Regierung könne in der derzeitigen politischen Konstellation keine Gesetzesinitiativen ergreifen, allein das Parlament sei dazu befugt. In Absprache mit der Rektorenkonferenz habe man aber die Verfassung eines offenen Briefes an alle parlamentarischen Parteien in Erwägung gezogen, mit dem Stellungnahmen von denselben zur möglichen Verschärfung der Ma‎ßnahmen im Hochschulunterricht eingeholt werden sollen. Im Fall, dass der grüne Impfpass verpflichtend für den universitären Bereich wird, soll das für Studierende, Lehr- und Verwaltungspersonal gleicherma‎ßen gelten, fügte Minister Cîmpeanu noch hinzu.



    Die Studentenvertretungen sind jedoch gegen eine Impfpflicht, eine generelle Stellungnahme blieb jedoch vorerst aus. Die Impfrate an rumänischen Hochschulen und Unis liegt bei 50–55% — weit unter dem europäischen Durchschnitt. Einzige Ausnahme: die Medizinische Universität im zentralsiebenbügischen Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch), wo die Impfrate laut eigenen Angaben über 90% beträgt.

  • Eröffnung des Studienjahres 2019 – 2020

    Eröffnung des Studienjahres 2019 – 2020

    Für fast eine halbe Million junger Menschen in Rumänien steht der Oktoberanfang für den Beginn eines neuen Studienjahres. Es sind ungefähr 450 Tausend Studenten, die sich für die Kurse einer der 54 öffentlichen und 47 privaten Universitäten des Landes eingeschrieben haben. Feierlichkeiten zum Beginn des Universitätsjahres organisieren auch diesmal die Universität Bukarest, die Akademie für Wirtschaftswissenschaften und mehrere Fakultäten der Nationalen Schule für Politikwissenschaften und Verwaltung. An der Eröffnungszeremonie des neuen Studienjahres, der vor 100 Jahren gegründete Babeş Bolyai Universität im siebenbürgischen Cluj-Napoca, nahm Landespräsident Klaus Iohannis teil. Bei dieser Gelegenheit verleih das Staatsoberhaupt den sechs staatlichen Universitäten der Stadt einen Orden für den besonderen Einfluss, den diese auf die Gemeinde hatten und für ihren Beitrag zum Multikulturalismus und weil sie eine wichtige Säule in der Erhaltung und Förderung der nationalen Werte und Kultur darstellen.



    Der Rektor der Babeş Bolyai Universität und gleichzeitig Vorsitzender der Rumänischen Akademie, Ioan Aurel Pop sprach mit Radio Rumänien über den Wert der rumänischen Bildungseinrichtungen, angesichts der Tatsache, dass die Hochschuleinrichtung, der er vorsteht, zu den besten 1.000 Universitäten der Welt gehört:


    Es sind renommierte und wertvolle Universitäten. Voraussetzung ist, dass diese von den Regierenden, den politischen Entscheidungsträger gefördert werden, weil es keinen Unterricht ohne gro‎ßzügigen Haushalt gibt. Als die Top 500 aufgestellt wurden, gab es weltweit rund 10.000 Universitäten, jetzt nehmen fast 30.000 an Top 500 teil. Daher ist es besser, unter den Top 1000 zu sein als unter den Top 500. Einige der Universitäten in Rumänien, können gleichziehen mit Universitäten in Polen, Ungarn, Slowenien, der Slowakei, also Universitäten in unserem Teil Europas, der in den Jahren des Kommunismus unter anderem internationalen isoliert war. Die Anstrengungen müssen jedoch gebündelt werden, sie müssen dauerhaft sein, denn die Pflicht eines Professors besteht darin, die Studenten zuerst in der Forschung auszubilden, ihre neuesten Kenntnisse auf ihrem Gebiet zu vermitteln, und die internationale Dynamik, der Werteaustausch, hilft uns sehr.“



    Am Dienstag werden zur Eröffnung des neuen Studienjahres auch die Studenten der Medizinischen und Pharmazeutischen Universität Carol Davila erwartet, während für die Studenten der Polytechnische Universität Bukarest, das Studienjahr bereits vor einer Woche begonnen hat.

  • Nachrichten 2.10.2017

    Nachrichten 2.10.2017

    Die kroatische Präsidentin unternimmt einen dreitägigen Besuch in Rumänien. Kolinda Grabar-Kitarović kam am Montag in Bukarest mit Präsident Klaus Iohannis zusammen. Die beiden führten Gespräche über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen, über europäische und regionale Probleme, sowie auch über Sicherheit. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde den Aspekten bezüglich des europäischen Gebäudes und der Ausübung zum ersten Mal für beide Länder, der EU-Ratspräsidentschaft geschenkt. Auch am Montag zeichnete Klaus Iohannis die kroatische Präsidentin mit dem Nationalorden Stern Rumäniens“ für den Beitrag zur Förderung der Demokratie und der Regionalsicherheit und für die Entwicklung der Freundschafts- und Zusammenarbeitsbeziehungen zwischen den beiden Ländern aus. Am Dienstag werden die beiden Präsidenten das Forum der rumänischen und kroatischen Geschäftsleute eröffnen. Ebenfalls am Dienstag wird Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic mit Studenden und Professor der Bukarester Universität zusammen kommen. Diese werden über die rumänisch-kroatischen Beziehungen und über den Beitrag Kroatiens an der Konsolidierung der EU diskutieren.



    Die rumänischen Universitäten haben am Montag Eröffnungsfeier des Universitätsjahres 2017-2018 organisiert. In unterschiedlichen Städten nahmen daran Politiker und ausländische Botschafter teil. In Rumänien meldeten sich dieses Jahr 460 Tausend Studenten an. Die Zahl umfasst sowohl die Studenten an staatlichen als auch und privaten Universitäten. Diese können jedoch nur 104 Tausend Unterkunftsplätze zur Verfügung stellen. Die Unterkunft auf dem Universitätsgelände kostet zwischen 30-50 Euro im Monat.



    Die Regierungen Rumäniens und Bulgariens werden am Dienstag zu einer gemeinsamen Sitzung in Varna zusammengekommen. Zu diesem Anlass werden im Beisein der Premierminister der beiden Länder, Mihai Tudose und Boiko Borissov, bilaterale Abkommen in den Bereichen Transport, Energie, Arbeit und Soziales, Innenangelegenheiten und Wirtschaft unterzeichnet. Vor dem Treffen werden die beiden einen neuen Grenzübergangspunkt zwischen Rumänien und Bulgarien bei Lipniţa-Kainargea eiweihen. Auch am Dienstag wird in Varna ein Vierparteientreffen zwischen den Premierministern Bulgariens, Rumäniens, Giechenlands und dem Präsidenten Serbiens stattfinden. Dabei sollen unter anderen Themen betreffend gemeinsame Infrastrukturvorhaben, Sicherheit und Stabilität in Europa besprochen werden.

  • Sexuelle Belästigung in Universitäten: Realität oft heruntergespielt

    Sexuelle Belästigung in Universitäten: Realität oft heruntergespielt

    Die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder an der Uni bleibt für die meisten Rumänen eher ein Begriff, der in amerikanischen Filmen auftritt, als ein Problem der heimischen Gesellschaft, dessen sie sich bewusst sein würden. Die Aufforderung zu sexuellen Handlungen in Verbindung mit Versprechen von Belohnungen oder Androhung von Repressalien gilt in Rumänien wie in den meisten Ländern als rechtswidrig, sehr wenige Menschen klagen dennoch in Rumänien über sexuelle Belästigung. Es gibt allerdings so gut wie keine genaue Statistik, die zeigt, wie häufig es in der Praxis vorkommt, dass es aufgrund des Geschlechts zu Belästigungen kommt.



    Die feministische Organisation FILIA, die gegen Geschlechterungleichheit kämpft, recherchiert derzeit in rumänischen Universitäten, um eine Studie über sexuelle Belästigung an Hochschulen zu herauszubringen. Die Organisation hat mehr als 600 Studentinnen, Studenten, Professoren aus 42 rumänischen Hochschulen dazu befragt. Die Antworten beurteilen das Ausma‎ß dieses Phänomens und wie man sich in Rumänien damit auseinandersetzt. Eine erste Schlussfolgerung, die man bereits ziehen kann, beweist, dass solche Übergriffe im Studium mit der Angst der Opfer koexistieren, eine Klage gegen den Täter einzubringen. Für viele schien zudem die Definition sexuelle Belästigung nicht greifbar genug und die mit sexueller Belästigung in Verbindung stehenden Begriffe werden meistens vermischt. Die Präsidentin der Organisation FILIA, Andreea Bragă, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Die sexuelle Belästigung wird im Gesetz 202 aus dem Jahr 2002 im direkten Verhältnis mit der Gleichstellung der Geschlechter definiert. Es handelt sich um ein Gesetz, das hauptsächlich die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz betrifft. Die sexuelle Belästigung wird in Rumänien auch im Strafgesetzbuch definiert, eine klare Definition, die man auch auf Universitäten anwenden kann, gibt es aber nicht. Die Ethikkodizes rumänischer Universitäten enthalten unterschiedlichste Definitionen, einige sind deutlich, bei anderen steht lediglich, dass die sexuelle Belästigung verboten ist. Eine weitläufige Definition, die auf konkrete Beispiele hinweist, könnte das Verfahren erleichtern und die Opfer sexueller Belästigung ermutigen, darüber offiziell zu klagen. Rund 20% der Befragten seien Opfer sexueller Belästigung gewesen, stellt die Umfrage heraus. Wenn man hingegen den Begriff anhand konkreter Beispiele erläutert, dann steigt der Anteil derer, die auf die Frage, ob sie einmal mit sexueller Belästigung konfrontiert wurden, positiv antworten. Wer ursprünglich erklärt hatte, er habe sich nie mit einem sexuellen Übergriff konfrontiert, hakt dann ein konkretes Beispiel sexueller Belästigung an, wenn deutlich auf Beispiele hingewiesen wird. Der Anteil steigt somit auf 50%. Wir dürfen also nicht vergessen, dass manche den Begriff sexuelle Belästigung in Verhältnis mit schweren Formen dieses Phänomens bringen, die durch Medien bekannt werden, weil die Menschen den Begriff nicht klar abgrenzen können. Solche Fälle beziehen sich eher auf Aufforderungen zu sexuellen Handlungen. Wir übersehen meistens die verbale Belästigung zum Vorteil der aktiven.“




    Unter sexueller Belästigung fallen auch sogenannte leichtere Erscheinungsformen wie zweideutige Witze, sexuelle Anzüglichkeiten oder ehrverletzende Bemerkungen. Solche Fälle kommen selbstverständlich nicht nur in Universitäten vor, sie sind auch im Arbeitsumfeld und im Alltag präsent, so zum Beispiel wenn jemand in einem öffentlichen Verkehrsmittel durch eine fremde Person leicht berührt wird. Die Bedeutung solcher Taten dürfen wir nicht herunterspielen, sagt Andreea Bragă:



    Männer haben uns vorgeworfen, dass sie heute keine Witze uns gegenüber mehr machen dürfen, weil wir sie zu schnell als Belästigung einstufen. Die zweideutigen Witze und Anspielungen können aber zur Vergewaltigung führen und ein unerwünschtes Verhalten auch für die Zukunft rechtfertigen. Dasselbe gilt auch für ein leichtes Berühren. Manche sagen: ‚Komm schon, er hat dich doch nur leicht berührt, nichts Schlimmes gemacht!‘ — aber es handelt sich schlie‎ßlich um meinen Körper und niemand darf mir zu nahe kommen. Ich befinde mich in einem Raum, wo ich lernen und mich entwickeln will, nicht wo ich mich von der Au‎ßenwelt verschlie‎ßen und glauben soll, dass ich daran schuld bin, weil ich vielleicht eine aufreizende Bluse trage und somit einem Mann den Eindruck hinterlasse, dass er mich berühren darf.“




    Was passiert genau an einer Universität, wenn die Sachen vom normalen Weg abkommen? Solche Situationen beleuchtet die Umfrage der feministischen Organisation FILIA. Dazu Andreea Bragă:



    Auf den ersten Blick gibt es 380 von 668 Menschen, die geantwortet haben, dass sexuelle Belästigung in rumänischen Hochschulen vorkommt. 165 von ihnen seien laut eigener Aussage zumindest einmal Opfer verbaler Belästigung gewesen wie zweideutiger Witze, die sie als unangenehm empfunden haben. 129 von ihnen seien einmal mit sexuellen Anzüglichkeiten oder anzüglichen Spitznamen, während 13 von ihnen mit Aufforderungen zu sexuellen Gefälligkeiten oder Handlungen konfrontiert worden.“




    Wer ist meistens der Täter laut der Umfrage der Organisation FILIA? Dazu Andreea Bragă:



    Die meisten Teilnehmer haben diese Frage mit: »ein männlicher Student« oder »ein männlicher Professor« beantwortet. Es gab aber auch Antworten wie »ein Doktorand« oder »eine Doktorandin« und »eine Professorin«, das kam aber seltener vor. Das zeigt, dass dieses Problem sowohl in Beziehungen zwischen Kollegen als auch in Machtverhältnissen auftritt, wenn der Student oder die Studentin vom Professor oder der Professorin bewertet wird. Vielleicht kriegt in solchen Situationen der erstere Angst, sich gegen Belästigung zu wehren.“




    In solchen Fällen liegt es im Aufgabenbereich der Universitäten, die sexuelle Belästigung zu verurteilen und das passende Umfeld zu schaffen, damit das Opfer keine Angst mehr hat, darüber zu klagen. Andreea Bragă:



    Eine wichtige Rolle spielen die Kultur und das Umfeld sowie die Reaktionen der Kollegen. Wir haben festgesellt, dass verschiedene Formen der Gewalt gegen Frauen häufig verharmlost oder bagatellisiert werden. Wenn es um sexuelle Belästigung geht, wird es umso schwieriger, sich dazu zu bekennen. Das Vertrauen, dass eine Ungerechtigkeit, der man ausgesetzt wird, von der Bildungsanstalt, wo man studiert, bestraft wird, kann alleine durch eine eigene Politik der jeweiligen Institution gestärkt werden. Nicht zuletzt müssten die Universitäten Informationskampagnen veranstalten, damit jeder wei‎ß, welche seine Rechte in einer derartigen Situation sind.“




    Die Organisation FILIA hofft, dass ihre neueste Studie zu einem Alarmsignal wird, das die Universitäten ernst nehmen, und dass das Phänomen der sexuellen Belästigung künftig gründlich durchleuchtet wird.

  • Nachrichten 01.10.2015

    Nachrichten 01.10.2015

    BUKAREST: In Rumänien dürfen Händler mehrerer Marken der VW-Gruppe vorerst keine ihrer Dieselmodelle mehr verkaufen. Davon sind Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, Skoda und Seat betroffen. Die von Bukarester Behörden getroffene Ma‎ßnahme soll bis zur Aufklärung des Skandals um manipulierte Abgas-Werte bei VW gelten. Vergangene Woche hatte die rumänische Kfz-Aufsicht RAR bei der lokalen VW-Vetretung bezüglich der Modelle angefragt, bei denen die versteckte Software zur Abgas-Manipulation zum Einsatz kam. Der deutsche Automobilkonzern hatte die von der US-Umweltschutzbehörde EPA enttarnte Manipulation eingestanden. Laut VW-Angaben seien etwa 11 Millionen Fahrzeuge mit der Software ausgestattet worden. Der Konzern wollte im Oktober technische Lösungen und Ma‎ßnahmen zur Berichtigung der Abgas-Emissionen vorlegen.



    BUKAREST: An den rumänischen Universitäten hat am Donnerstag das neue Herbstsemester begonnen. Die jüngsten Studien im Bereich lassen darauf schlie‎ßen, dass die rumänischen Hoschulen immer weniger Studenten haben. In den letzten sieben Jahren sei ihre Zahl um die Hälfte gesunken. Mehr als 50% der Akademiker würden nicht den erlernten Beruf ausüben, sondern sich zu einem Berufswechsel gezwungen sehen. Das sei in ihrem Fall die einzige Chance für einen Berufseinstieg. Die geringe Studentenzahl sei erstens auf die sinkende Geburtenrate und zweitens auf das geringe Interesse der Jugendlichen am Studium zurückzuführen, zeigen die jüngsten Daten des Nationalen Statistikamtes. Mehr dazu später im Funkjournal.



    BUKAREST: Ein neues Daslehensabkommen zwischen Rumänien und dem Internationalen Währungsfonds wird der rumänischen Wirtschaftspolitik zu mehr Glaubwürdigkeit und Rumänien zu einer vorteilhaften Finanzierung auf dem internationalen Markt verhelfen. Das Abkommen würde zudem die Umsetzung von Reformen beschleunigen, erklärte Zentralbank-Chef Mugur Isărescu. Weil das Haushaltsdefizit deutlich gesunken sei, könne die Nachfrage nach Finanzierung unter Kontrolle gehalten werden. Infolgedessen werde sich das Abkommen nicht auf die Leistungsbilanz, sondern auf noch ausstehende Probleme wie die Strukturreformen konzentrieren, so Mugur Isărescu anschlie‎ßend. Finanzminister Eugen Teodorovici hatte vor einigen Tagen erklärt, dass Rumänien im Laufe des Jahres offiziell eine neue Finanzhilfe beim Kreditgeber IWF beantragen werde. Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 hatte Rumänien drei Darlehensabkommen in Folge mit dem IWF und der EU abgeschlossen.

  • Rumänische Forscher bekommen EU-Fonds

    Rumänische Forscher bekommen EU-Fonds

    Mehrere rumänische Universitäten und 5600 Forscher werden EU-Finanzierungen in Höhe von 300 Millionen Euro bekommen. Am Donnerstag wurden die Verträge für die Projekte Unterstützung für Doktoranden und postdoktorale Forscher“ und Das Stipendium des jungen Forschers“ unterzeichnet. Zudem wurden die Verträge für die Forschungsprojekte aus dem sektoriellen operativen Programm “Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit” unterzeichnet. Diese setzen den Ausbau der Infrastruktur für Forschung und Entwicklung, sowie die Schaffung einer neuen Infrastruktur von Labors und Forschungszentren voraus. Insgesamt handelt es sich dabei um 35 Projekte mit einer Laufzeit von 18 Monaten. Mehr als 3700 Doktoranden und 1900 postdoktorale Forscher sind daran beteiligt.




    Ein Doktorand wird monatlich ein Stipendium von etwa 400 Euro bekommen, ein postdoktoraler Forscher etwa 820 Euro. Mit europäischen Geldern sollen auch die Labors und Forschungszentren ausgestattet werden. Ministerpräsident Victor Ponta erklärte, die Vergabe von EU-Fonds für Forschung und für die Unterstützung der Tätigkeit junger Doktoranden stelle die beste Investition in die Zukunft dar. Ebenfalls am Donnerstag haben 14 Gewinner internationaler Schüler-Wettbewerbe den Finanzierungsvertrag “das Stipendium des jungen Forschers” in Höhe von 15 Tausend Euro unterzeichnet. Dieser hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Der Mathematik-Student Ionuţ Budişteanu ist Gewinner internationaler Informatik-Wettbewerbe und Erfinder. 2013 hat er auch den grossen Preis des Intel-Wettbewerbs in den USA gewonnen. Er erklärte, solche Programme würden die jungen Leute dazu bringen, das Studium ernst zu nehmen.Ionuţ Budişteanu:




    Das Stipendium des jungen Forschers” versucht die Studenten zum Lernen aufzufordern, sich um die Schule, die Uni, die Bildung zu kümmern und nicht mehr beim U-Bahn-Ausgang Broschüren zu verteilen oder als Bedienung zu arbeiten. Es ist ein sehr wichtiger Schritt, es ist eine Initiative und ich hoffe man wird die Ergebnisse sehen”




    Laut dem delegierten Minister für Hochschulwesen, wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung, Mihnea Costoiu, habe bis jetzt die rumänische Forschung nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Die jetzt abgeschlossenen Verträge würden diesen Bereich fördern. Costoiu kündigte bei einem Treffen mit dem Lenkungsausschuss des Rates ausländischer Investoren an, dass die Regierung die Unternehmen auffordern werde, durch direkte Finanzierungen, näher an die Forschung zu rücken. Die grosse Herausforderung für Rumänien sei zukünftig die Stimulierung der Innovation im privaten Sektor und die Unterstützung der Entwicklung der Humanressourcen. Wichtig sei zudem die Forschung und Entwicklung in den Bereichen mit grossem Wachstumspotential.