Tag: Upcycling

  • „Flowers Were Here“: Art Performance mit upgecycelten Blumen

    „Flowers Were Here“: Art Performance mit upgecycelten Blumen

    Das Projekt trägt einen spannenden Namen, der auf Herausforderungen hinweist — es hei‎ßt Labyrinth — halbwegs“. Es war eine mühsame Arbeit, die sich allerdings lohnte. Das Projekt Labyrinth — halbwegs“ ist das Ergebnis von Recherchen und Community-Art-Experimenten der bildenden Künstlerin Roxana Donaldson und der Forscherin für visuelle Künste Ana-Cristina Irian. Mitgewirkt hat auch Cristina Bodnărescu, die dafür verantwortlich war, das Material und die Ideen der beiden Künstlerinnen in einen Film zu packen, der dann auf dem Film- und Videofestival VKRS Bukarest gezeigt wurde. Cristina Irian erzählte uns mehr über das ganze Projekt:



    Dies ist sowohl ein künstlerisches als auch ein zivilgesellschaftliches Projekt, weil es darauf abzielt, eine aktive Antwort auf die Notwendigkeit zu geben, eine Gemeinschaft in Zeiten der Krise zusammenzuhalten. Roxana brachte mir weggeworfene Blumensträu‎ße, die sie am Bukarester Matache-Markt fand, und ich verwandelte sie in Puppen. Ich gab ihnen eine völlig neue Bedeutung. Die Blumensträu‎ße nahmen die Form von Puppen an. Ich bastelte acht solcher Puppen, die den Eindruck hinterlassen, dass sie sich bewegen. Im zweiten Teil des Projekts fügte ich den Puppen auch ein paar Verse hinzu. Dann verwendete ich die Puppen und ihre Formen und fügte etwas hinzu, das ich Gedichte in Blumen nannte. Ich habe die gesamte Verwandlung eines Blumenstrau‎ßes auf Video festgehalten.“




    Die Blumentransformation entwickelte sich allmählich zu einer Performance. Roxana Donaldson lieferte uns mehr Einzelheiten dazu:



    Wir haben dieses Projekt als eine Begegnung zwischen Menschen und Pflanzen in einer städtischen Umgebung gedacht. Wir wollten über das Leben der Menschen und das der Blumen in diesen Zeiten der Isolation und Angst sprechen, die durch die Covid-Pandemie hervorgerufen werden. Wir wollten sehen, wie Menschen in Städten zusammenleben und überleben. Die Performance wurde von den Blumen inspiriert, die von den kleinen lokalen Produzenten auf den Märkten im letzten November weggeworfen wurden. Das war der Ausgangspunkt, und schlie‎ßlich haben wir einen Film gedreht und dann die getrockneten Blumen in Kunstwerke verwandelt. Als Künstlerin arbeite ich immer fachübergreifend. Und ich habe mich schon immer für Öko-Kunst und Pflanzenkunst interessiert und wollte interdisziplinäre und konzeptionelle Kunst mit und über Pflanzen machen. Bei der genannten Performance trafen wir uns auf halber Strecke zwischen den beiden Märkten, wo wir gewöhnlich unsere Blumen abholen. Am letzten Tag, bevor die Blumenverkäufer Feierabend machten, kauften wir jeweils zehn Blumen. Danach trafen wir uns an diesem Zwischenpunkt. Und der Ort, wo wir einander begegneten, war zufällig in einer Stra‎ße namens Labyrinth. Dort tauschten wir Blumen aus. Im Grunde schenkten wir uns gegenseitig Blumen, mitten in der Pandemie, während des Lockdowns, zu einer Zeit, als die Stadt kalt, leer und fast leblos war. Wir haben alles gefilmt, auch die Geräusche der Stadt, weil wir eine Aufzeichnung unserer urbanen Performance schaffen wollten.“




    Die Blumen lebten weiter im Haus ihrer neuen Besitzerinnen. Nach dem Austrocknen wurden sie von den Künstlerinnen neuerfunden. Roxana Donaldson erzählte uns mehr über diese Entwicklung:



    Ich malte ihre Geschichte auf eine Leinwand und schrieb mit einem Stift »gerettete, weggeworfene Blumen«. Diese Worte verschmolzen ineinander und wurden zu Farbflecken, und über diese Farbflecken nähte ich Blumen und schuf so ein Kunstwerk, das ich als Teil einer zweiten Performance auf der Stra‎ße ausstellte. Ich nannte es »Flowers Were Here«, weil die Blumen an einen Ort zurückgekehrt waren, an dem sie schon einmal gewesen waren. Jede von uns schaffte ein Kunstwerk: Meines war eine Wandverkleidung aus Leinwand mit Blumen und ihres war eine Puppe aus getrockneten Blumen. Sie blieben an der Wand, wo wir sie als Teil dieser Free-Art-Performance ausstellten, bei der es darum geht, sein ganzes Herz in die Schaffung reiner Kunst zu stecken. Dabei handelt es sich um eine Kunst, die nicht geregelt ist. Wir wollten nämlich diese Kunst der Stadt, der Gemeinschaft schenken, und zwar kostenlos und bedingungslos.“




    Cristina Irian sagt, die beiden Künstlerinnen planen noch eine dritte Performance:



    Der erste Teil des Projekts fand am Vormittag statt, der zweite am Nachmittag, und als Nächstes werden wir uns ein drittes Mal in derselben Stra‎ße treffen, aber dieses Mal am Abend, um die von uns geschaffenen Objekte auf eine andere Art und Weise zu verwenden. Ich werde mich auf die Form der Puppe und die Schatten, die sie wirft, konzentrieren und so versuchen, den Raum zu reaktivieren, neu zu deuten.“




    Der dritte Teil des Projekts wird verschiedene Komponenten umfassen: die Vorführung eines Films über das Leben der Blumen, die in Kunstwerke verwandelt wurden, eine Ausstellung neuer Arbeiten, in die die getrockneten Blumen integriert werden, und eine neue urbane Performance.

  • Europäische Woche der Abfallvermeidung: Wiederverwertung und Recycling

    Europäische Woche der Abfallvermeidung: Wiederverwertung und Recycling

    In Rumänien werden jedes Jahr mehr als zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Europäische Kommission geht von insgesamt 100 Millionen Tonnen Lebensmitteln aus, die EU-weit verschwendet werden. Ein Nebeneffekt ist das hohe Ausma‎ß an weggeworfenen Abfällen. Aus diesem Grund rief die Kommission die Europäische Woche zur Abfallvermeidung“ ins Leben, die im Zeitraum 21.-27. November stattfand. Hierzu haben Behörden, Unternehmen und die Zivilgesellschaft Aktionen zur Förderung eines reduzierten Konsums, der Wiederverwertung und des Recyclings gestartet. Die Aktionen fanden europaweit statt, natürlich ging ein Teil davon in Rumänien über die Bühne. In Klausenburg etwa, wo der Verband Sozialkreis“ eine ganze Reihe von Veranstaltungen organisierte. Dem Publikum seien dabei Alternativen zum modernen Konsumverhalten angeboten worden, sagt Diana Călin vom Sozialkreis“.



    Wir wollten die Alarmglocken läuten, angesichts der infolge der Verschwendung entstandenen Herausforderungen. Wir haben uns vorgenommen, die Abfälle, den Müll, als wertvolle Ressourcen darzustellen, die ganz einfach am falschen Ort sind, wenn wir sie als Müll bezeichnen. Gleichzeitig haben wir einen nachhaltigen Konsum gefördert, einen Verbrauch, der die Verschwendung reduziert. Und wenn das nicht durch die Art und Weise des Konsums gelingt, muss wenigstens ein Recycling stattfinden. Dann haben wir auf die Einladung der Europäischen Kommission geantwortet und Klausenburg auf die Karte der »Europäischen Woche zur Abfallvermeidung« gesetzt. Wie gro‎ß ist die Verschwendung überhaupt? Leider sehr gro‎ß. Die kapitalistische Gesellschaft, in der wir leben, verleitet uns zur Verschwendung, es werden Bedürfnisse erzeugt, die wir eigentlich nicht haben. Es ist äu‎ßerst wichtig, dass wir als Verbraucher uns dessen bewusst werden, dass wir unser Konsumverhalten an reelle Bedürfnisse anpassen und nicht an eine Laune, die von der Wirtschaft erzeugt wird. Leider ist das aktuelle wirtschaftliche Modell linear. Es wird produziert, konsumiert und weggeworfen. Wir wollen die Linie in einen Kreis verwandeln, deshalb fördern und unterstützen wir die Modelle der Kreislaufwirtschaft.“




    Der Klausenburger Verband Sozialkreis“ hat für jeden Tag der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung jeweils eine Veranstaltung vorbereitet. Die Schwerpunkte waren zum Beispiel Der Kompost und der Kreislauf pflanzlicher Stoffe“, eine Werkstatt zur Fertigung von Einkaufstaschen aus wiederverwerteten T-Shirts“, Die Abfälle aus der Baubranche-Müll oder wertvolle Ressourcen“, Systeme zur Vermeidung der Lebensmittelverschwendung“. Bei letzterem Thema ging es etwa um die Gründung von Lebensmittelbanken, die Lagerbestände mit fast abgelaufenen Produkten verwalten würden. Die Lebensmittel, deren Gültigkeitsdauer sich dem Ende nähert, würden hilfsbedürftigen Menschen verteilt werden.



    Rumänien hat indes als drittes EU-Land nach Frankreich und Italien ein Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Dabei werden den Lebensmitteleinzelhandel Auflagen zur Lagerung von Lebensmitteln in Zusammenhang mit der Mindesthaltbarkeitsdauer auferlegt. Nach der Veröffentlichung des Gesetzes im Amtsblatt wird das Ministerium für Landwirtschaft sechs Monate für die Erarbeitung der Anwendungsnormen zur Verfügung haben.