Tag: Urwälder

  • Revidierte Ausgabe des Nationalen Urwälder-Katalogs veröffentlicht

    Revidierte Ausgabe des Nationalen Urwälder-Katalogs veröffentlicht

    Eine neue Ausgabe des Nationalen Katalogs der Urwälder Rumäniens wurde letzte Woche veröffentlicht. 2012 hatte das Umweltministerium die Kriterien und Indikatoren für die Erkennung unberührter und fast unberührter Wälder festgelegt. 2016 erschien zum ersten Mal der genannte Katalog — ein passendes Werkzeug für die Erhaltung und Vervielfältigung der Artenvielfalt in den Wäldern Rumäniens, die oft kahl geschlagen werden. Seit 2016 wurde der Katalog jedes Jahr um neue Waldflächen, die die angegebenen Kriterien erfüllen, erweitert. Mitte Mai wurde die diesjährige Ausgabe des Katalogs vorgestellt. Zu diesem Anlass erklärte Umweltminister Costel Alexe Folgendes:



    Die Urwälder sind ein Beweis für die natürlichste nachhaltige Entwicklungsform der Wälder. Ich glaube, in Rumänien gibt es die meisten unberührten Wälder Europas. Im Katalog wurden bislang 30.250 Hektar eingetragen. Bis zum Schluss meines Mandates will ich, zusammen mit meinem Team, die eingetragene Fläche verdoppeln. Die Urwälder, die im Katalog erwähnt werden, stehen unter Naturschutz. Es ist wichtig, sämtliche unberührte Wälder zu identifizieren — bis zu fast 40.000 Hektar im nächsten Schritt — damit sie auch weiterhin unberührt bleiben.“




    Nur 10 Landkreise von den insgesamt 41 Kreisen in Rumänien meldeten Urwälder im Katalog an. Die meisten befinden sich in den Kreisen: Caraş-Severin (26%), Hunedoara (14,7%), Maramureş (9,6%), Braşov (8,3%) und Prahova (7,8%). Die im Katalog eingetragenen Wälder stehen unter strengem Naturschutz. Das hei‎ßt, weder der Holzeinschlag noch andere menschliche Eingriffe oder Aktivitäten, die dem Wald schaden könnten, sind erlaubt. Der Wald darf nur zu Forschungs- und Bildungszwecken oder zum Wandern genutzt werden. Und auch das mit gro‎ßer Sorgfalt, damit die Ökosysteme nicht zerstört werden.



    Der Umweltminister verkündete die Herausgabe des diesjährigen Katalogs anlässlich einer Dienstreise im Urwald Muntele Roşu im Kreis Prahova. Dazu sagte er Folgendes:



    In dieser Umgebung gibt es 411 Hektar unberührter Waldflächen. Sie werden hier keinen einzigen Baumstumpf sehen, der durch forstwirtschaftliche Tätigkeiten verursacht wurde. Falls bei Unwetter oder infolge eines Sturms Zweige oder sogar Bäume abgerissen werden, bleiben diese an dem Ort und an der Stelle, wo sie eben infolge des Gewitters gelangten. Denn nur so kann die Artenvielfalt erhalten werden.“




    Falls die in Auftrag gegebenen Studien einen entsprechenden Sachverhalt bestätigen, wird die Anzahl der Kreise, die Urwälder anmelden, von 10 auf 19 steigen. Die Gesamtfläche der Urwälder könnte somit bis auf 70.000 Hektar zulegen.

  • Nationale Aufforstungskampagne gestartet

    Nationale Aufforstungskampagne gestartet

    Die erste gro‎ß angelegte Aufforstungskampagne der letzten zehn Jahre in Rumänien hat letzte Woche begonnen. Die Behörden in Bukarest gehen davon aus, dass das Projekt es ihnen ermöglichen wird, über 50 Millionen Setzlinge zu pflanzen und etwa 2.000 Wälder wieder aufzubauen. Die Kampagne, die unter dem Titel Ein Wald so gro‎ß wie ein Land” läuft, umfasst die Eröffnung von etwa 13.000 Aufforstungsgebieten im ganzen Land. Das Projekt begann im südrumänischen Kreis Dâmbovița im Beisein des Präsidenten Klaus Iohannis, der die Bedeutung der Wälder für eine saubere Umwelt betonte. Rumänien muss seine Urwälder schützen, so Klaus Iohannis im Anschlu‎ß. Nach Angaben des Präsidenten ist illegaler Holzeinschlag im 21. Jahrhundert inakzeptabel”. Klaus Iohannis: Ich fordere den Premier und die Regierung auf, neue Instrumente zum Schutz der rumänischen Wälder zu finden. Die von den vorherigen Regierungen geschaffenen und eingesetzten Instrumente haben sich als nutzlos und unrichtig angewendet erwiesen.”



    Die Kampagne beginnt vor dem Hintergrund des massiven illegalen Holzeinschlags in den vergangenen Jahren, als Rumänien Millionen Kubikmeter Holz verloren hat. In den letzten Jahren wurden fast täglich zahlreiche illegale Abholzungen gemeldet. Förster wurden im Dienst getötet, zwei von ihnen allein im letzten Jahr; 650 Förster wurden Opfer von Gewalt bei der Überwachung illegaler Holzeinschläge.Da es den Behörden nicht gelang, das Phänomen zu stoppen, reichten mehrere Naturschutz-Nichtregierungsorganisationen bei der Europäischen Kommission Beschwerde ein, und im Februar wurde ein entsprechendes Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien eingeleitet. Die Ma‎ßnahme wurde aufgrund der fehlerhaften Gesetzgebung ergriffen, die eine ordnungsgemä‎ße Überwachung der illegalen Abholzung in den Wäldern Rumäniens verhindern soll.


  • WWF startet Kampagne zur Rettung der rumänischen Wälder

    WWF startet Kampagne zur Rettung der rumänischen Wälder

    Die Umweltschutzorganisation WWF Rumänien startete eine Spendenaktion für die Rettung von 700.000 Hektar Wald mit hohem Erhaltungswert. Gemä‎ß der jüngsten Waldinventur verfügt Rumänien über rund 7 Millionen Hektar Wald. 10% der Wälder beherbergen biologisch wertvolle Pflanzen und Tiere oder leisten Schutz und sind ein Sicherheitselement für die Menschengemeinschaften in der Umgebung. Angewiesen sind mehr als 700.000 Hektar Wald, die von den Fachleuten als Wälder mit hohem Erhaltungswert betrachtet werden. WWF identifizierte bereits 32.500 Hektar davon. Es werden aber bessere Ergebnisse angestrebt, denn die genannten Wälder laufen Gefahr, vernichtet zu werden, weil die Eigentumsverhältnisse unklar sind. Die Naturschützer kamen daher zum Schluss, sie müssen geschützt werden. Radu Melu ist der Leiter der für den Waldschutz zuständigen Abteilung bei WWF Rumänien. Er erläuterte uns die Bedeutung dieser Wälder:



    Diese Wälder bieten den örtlichen und regionalen Gemeinschaften vielfältige Dienste und sind sogar auf Landesebene relevant. Wenn ich von Dienstleistungen spreche, dann beziehe ich mich auf die Umwelt, auf soziale Angelegenheiten sowie auf kulturelle und sogar religiöse Aspekte. Was die Umwelt betrifft — diese wertvollen Wälder stellen den Lebensraum einiger lebensbedrohten Spezies sicher, sie tragen zu ihrer Erhaltung bei. Manchmal geht es um weit ausgedehnte Wälder, die an und für sich ein Ökosystem darstellen, das in Gefahr ist. Au‎ßerdem gibt es noch die Urwälder, die geschützt werden sollten. Die Wälder sind wichtig für die örtlichen Gemeinschaften. Sie schützen die Wasserquellen der Menschen, die Einzugsgebiete. Die Wälder sind die Garantie für eine hohe Wasserqualität. Darüber hinaus verhindern die Wälder die Bodenerosion und lindern die Umweltverschmutzung. Bei heftigen Regenfällen, vor allem im Falle von steilen Abhängen, sind die Wälder ein Hindernis gegen die manchmal sehr aggressive Bodenerosion. Und manche Wälder tragen dafür Sorge, dass die Grundbedürfnisse der örtlichen Gemeinschaften zufrieden gestellt werden. Sie liefern Holz für Ofen und Herd sowie Baumaterial für etwaige Bauten im Gehöft. Und es gibt noch die Wälder, die eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der kulturellen und religiösen Identität spielen.“




    Durch die Spendenkampagne Wir retten zusammen die wertvollen Wälder Rumäniens“ will WWF Rumänien auch die Zivilgesellschaft zu mehr Engagement im Hinblick auf den Naturschutz anregen. Wer helfen will, hat die Möglichkeit, eine SMS mit dem Begriff PANDA“ an die Nummer 8844 zu schicken. Mit jeder verschickten Kurzmitteilung werden 2 Euro für die Rettung der Wälder Rumäniens gespendet. Mit den aufgetriebenen Mitteln sollen als erstes 100 Hektar Wald in der Umgebung von Braşov (dt. Kronstadt) gerettet werden.

  • Neun rumänische Buchenurwälder ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen

    Neun rumänische Buchenurwälder ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen

    Auf dem Landesgebiet Rumäniens gibt es heute noch Urwälder, das hei‎ßt unberührte Wälder, ohne Wege oder Pfade. Das sind die Überbleibsel der gro‎ßen, dichten Wälder, die sich vor Jahrhunderten auf weiten Gebieten Rumäniens erstreckten. Trotz ihrer enormen Bedeutung für die Umwelt werden diese Ökosysteme nicht genug geschützt und sie könnten mit der Zeit verschwinden, warnen die Umweltexperten. Daher hat die Organisation WWF Romania einen Landeskatalog der Urwälder und Quasiurwälder erarbeitet. Mit der Eintragung der geschützten Waldflächen im Länderkatalog der Urwälder und Quasi-Urwälder soll die einzigartige Waldlandschaft Rumäniens besser erhalten bleiben. Bis jetzt hat die Organisation WWF Rumänien mehr als 250.000 Ha Urwälder und Quasiurwälder evaluiert. Von den erwähnten 250.000 Ha wurden mehr als 41.000 Ha in 20 Landkreisen identifiziert und auf Landkarten eingetragen. 9.000 Ha sind bereits im Landeskatalog der Urwälder und Quasiurwälder eingetragen und stehen unter striktem Naturschutz. Mehr dazu von Radu Vlad, Koordinator der Regionalprojekte und Waldprogramme bei WWF-Rumänien:



    Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten existieren in Rumänien bedeutende Urwälder und Quasiurwälder. In den meisten entwickelten Ländern Europas sind die Urwälder verschwunden, bevor man ihre Bedeutung für die Umwelt verstehen konnte. Im Herzen des Karpatengebirges findet man sie noch, gro‎ße Teile der verbliebenen Urwälder Europas, Überbleibsel der letzten Ökosysteme, die als Resultat einer sehr langen natürlichen Entwicklung ohne Einfluss der Menschen entstanden sind. Dazu gehören auch einzigartige Buchenurwaldgebiete, deren Entwicklung vor 17.000 Jahren begonnen hat und sich vom Süden nach Norden, vom Mittelmeer bis zum Baltikum, vom Atlantischen Ozean bis zu den Karpaten erstreckten. Wir müssen genau feststellen, wieviel Ha Urwälder und Quasiurwälder in Rumänien existieren, und wir müssen sie unter Naturschutz stellen. Das gesamte Verfahren ist komplex: Wir machen zuerst eine theoretische Analyse, dann führen wir praktische Untersuchungen an Ort und Stelle durch. Die Wälder werden von Experten untersucht und evaluiert, und die Urwälder und Quasiurwälder werden in eine Datenbank eingetragen. Anschlie‎ßend organisieren wir öffentliche Beratungen mit allen Betroffenen und dann starten wir das gesetzliche Verfahren zur Eintragung dieser Waldflächen in den Landeskatalog der Urwälder und Quasiurwälder. Urwälder sind die natürlichsten Waldökosysteme, sie sind Waldgebiete, die eine natürliche Vegetation aufweisen, ohne sichtbaren menschlichen Einfluss sind und deren natürliche Dynamik ungestört verläuft. In den uralten Wäldern Rumäniens leben Bäume eines jeden Alters, von den Keimpflanzen und jungen Sprossen bis zu den starken Bäumen und zu den alten Riesen, die mehrere Hundert Jahre alt wurden, und an ihrem Lebensende angekommen sind. Auf den alten Bäumen wachsen auch verschiedene Arten von Pilzen, Moosen und Flechten. Ein Urwald ist wie eine vielschichtige Gesellschaft, in der Kinder, Erwachsene und Senioren zusammenleben und einander unterstützen. In den Urwäldern findet man Bäume mit einer Höhe von über 50 Metern und einem Diameter von 2 Metern. Unter den Baumkronen dieser etwa 500 Jahre alten Giganten leben mehr als 10.000 Pflanzen- und Tierarten, von den kleinsten Pilzen, Pflanzen und Insekten bis zu emblematischen Tieren wie Adler, Wölfe oder Braunbären, die in anderen Teilen der Welt nicht mehr zu finden sind.“




    Die uralten Buchenwälder Rumäniens beherbergen eine Artenvielfalt, die weit über die Landesgrenzen hinweg von Bedeutung ist. Bei der UNESCO-Weltkulturerbe-Tagung in Krakau am 7. Juli 2017 wurden 24.000 Ha Buchenurwälder in Rumänien ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die geschützten Buchenurwälder befinden sich in 9 Zonen: Izvoarele Nerei, Cheile Nerei-Beuşniţa, Domogled-Valea Cernei (Caraş-Severin), Masivul Cozia, Lotrişor (Vâlcea), der Urwald Şinca (Braşov), der Urwald Slătioara (Suceava), Groşii Ţibleşului und Strâmbu Băiuţ (Maramureş). Bei derselben Tagung wurden auch weitere Buchenwälder aus 11 europäischen Ländern ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

  • Urwälder in Rumänien: Über 2000 Ha unberührter Wälder in Landeskatalog aufgenommen

    Urwälder in Rumänien: Über 2000 Ha unberührter Wälder in Landeskatalog aufgenommen

    In derartig stabilen Ökosystem werden umgefallene Bäume in den Naturkreislauf reintegriert, und zwar dank der infolge der Fäulnis entstandenen Fülle an Lebensformen. Mit der Eintragung der geschützten Waldflächen in einen Länderkatalog der Urwälder und Quasi-Urwälder soll die einzigartige säkulare Waldlandschaft Rumäniens besser erhalten bleiben.



    Letztes Jahr haben die Umweltexperten in Rumänien noch 2000 Ha Urwälder und Quasiurwälder identifiziert und in den Landeskatalog der Ur- und Quasiurwälder eingetragen. Diese Wälder, die Staatseigentum sind, wurden im Landkreis Gorj, im Naturpark Domogled – Valea Cernei identifiziert. Nach den Landkreisen Maramureş (mit 4.700 Ha Urwald) und Braşov (mit 4.300 Ha) belegt der Landkreis Gorj den 3. Platz im Top der Urwaldgebiete in Rumänien. Ein Urwaldgebiet in der Nähe der Gemeinde Padeş, Landkreis Gorj, das zum Naturpark Domogled-Valea Cernei gehört, wurde letztes Jahr ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die Umweltexperten untersuchen jedes Jahr Hunderttausende Ha Wälder in allen Regionen Rumäniens, um die Urwälder und Quasiurwälder zu identifizieren und in den Landeskatalog der Urwälder und Quasiurwälder einzutragen. Mehr dazu von Radu Melu, Koordinator der Urwaldprogramme bei WWF-Rumänien:



    Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten existieren in Rumänien bedeutende Urwälder und Quasiurwälder. Das ist, unserer Ansicht nach, ein wertvolles Naturerbe, das wir identifizieren und schützen müssen. Die meisten Wälder sind zurzeit aber gefährdet, weil sie nicht identifiziert wurden, und die Leute, die in diesen Wäldern arbeiten, nicht wissen, dass es sich um Urwälder handelt, die geschützt werden müssen. Zusammen mit anderen interessierten Einrichtungen versuchen wir, die Identifizierung der Urwälder und Quasiurwälder zu Ende zu führen. Wir sind also nicht allein, wir arbeiten mit dem Forstamt, mit den Waldbesitzern, mit den privaten Waldverwaltern zusammen. Um die Identifizierung der Urwälder auf nationaler Ebene zu Ende zu führen, brauchen wir aber auch die Unterstützung der Behörden und des Umweltministeriums. Soweit wir informiert sind, wurden bereits gewisse Fonds in diese Richtung zugewiesen. Wir müssen genau feststellen, wieviel Ha Urwälder und Quasiurwälder in Rumänien existieren, und wir müssen sie unter Naturschutz stellen. Das gesamte Verfahren ist komplex: Wir machen zuerst eine theoretische Analyse, dann führen wir praktische Untersuchungen an Ort und Stelle durch. Die Wälder werden von Experten untersucht und evaluiert, und die Urwälder und Quasiurwälder werden in eine Datenbank eingetragen. Anschlie‎ßend organisieren wir öffentliche Beratungen mit allen Betroffenen, und dann starten wir das gesetzliche Verfahren zur Eintragung dieser Waldflächen in den Landeskatalog der Urwälder und Quasiurwälder.“




    Bis jetzt hat die Organisation WWF Rumänien mehr als 250.000 Ha Urwälder und Quasiurwälder evaluiert. Das sind die Überbleibsel der gro‎ßen, dichten Wälder, die sich vor Jahrhunderten auf gro‎ßen Gebieten Rumäniens erstreckten. Von den erwähnten 250.000 Ha wurden mehr als 35.000 Ha identifiziert, auf Landkarten eingetragen und gesichert, und 9.000 sind bereits in den Landeskatalog der Urwälder und Quasiurwälder eingetragen und stehen unter striktem Naturschutz.

  • Partnerschaft für den Waldschutz

    Partnerschaft für den Waldschutz

    Etwa 21.000 Hektar Wald sollen im Laufe von drei Jahren bewertet werden, um am Ende den Status eines Naturschutzgebietes zu erhalten. Gleichzeitig sollen bei den Verbrauchern ein verantwortungsbewusster Konsum und nachhaltiger Lebensstil gefördert werden, verspricht Magor Csibi, Direktor des WWF in Rumänien.



    Für uns war es sehr wichtig, mit dem Einzelhandel zusammen zu arbeiten, da genau dieser Bereich das Konsumverhalten in Rumänien prägt. Dieser Sektor entscheidet über Grö‎ße der Produktion und des lokalen Angebots. Gleichzeitig kann der Einzelhandel über das Aussehen zukünftiger Märkte in Rumänien bestimmen. Eben deshalb haben wir uns gedacht, mit ihnen auf mehreren Ebenen zusammen zu arbeiten. Die erste und für uns wichtigste Zusammenarbeit findet in den Urwäldern statt. Hier war eine Einzelhandelskette einverstanden, sich aktiv an dem Schutz der Urwälder zu beteiligen. Denn obwohl wir seit mehr als sechs Jahren auf dem Gebiet tätig sind, hat man noch nicht alle Urwälder identifizieren und schützen können. Sie haben mit uns vereinbart, einen Teil der Identifikationsarbeit zu unterstützen, das hei‎ßt mit ihrer Hilfe können unsere Experten vor Ort möglichst viele Urwälder idenfizieren, die dann unter strengen Schutz gestellt werden.“




    Für den WWF România stellt der Schutz der Urwälder die oberste Priorität dar. Die Einzelhandelskette, die als Projektpartner hinzugewonnen werden konnte, hat sich verpflichtet, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. In den letzten Jahren hat sie etwa den Kunden emissionsarme Kühlschränke angeboten und das Recycling in den Anlagen auf seinen Parkplätzen gefördert. Der WWF România hat bereits 2012 die rechtlichen Grundlagen für den Schutz der Urwälder geschaffen. Im Zeitraum 2013–2016 sind über 100.000 Hektar an möglichen Urwäldern bewertet worden. 2016 wurde der sogenannte Landeskatalog der Urwälder veröffentlicht, ein letzter Schritt für einen garantierten Schutz der Wälder. In den vergangenen fünf Jahren hat der WWF Rumänien 30.000 Hektar Urwald identifizieren können, davon befinden sich 10.000 Hektar bereits im Katalog.

  • Landeskatalog der Urwälder soll gegen Rodung schützen

    Landeskatalog der Urwälder soll gegen Rodung schützen

    Auf dem Landesgebiet Rumäniens gibt es auch heute noch Urwälder, das hei‎ßt unberührte Wälder, ohne Wege oder Pfade, mit einheimischen Baumarten eines jeden Alters, von einem bis hundert Jahre alten Bäumen. In derartig stabilen Ökosystem werden umgefallene Bäume in den Naturkreislauf reintegriert, und zwar dank der infolge der Fäulnis entstandenen Fülle an Lebensformen.



    In den anerkannten Urwäldern jagt niemand, es sammelt keiner Waldbeeren oder Heilpflanzen. Dann gibt es noch die sogenannten Quasi-Urwälder, naturnahe Wälder, in denen zwar Baumfällungen stattgefunden haben, jedoch recht selten, so dass sich der Wald schnell regenerieren konnte. Nicht vor langer Zeit waren 80% der rumänischen Wälder nie von Menschen betreten worden. Heute sind nur zwei Drittel von ihnen Urwälder und Quasi-Urwälder. Nichtsdestotrotz verfügt Rumänien über die europaweit grö‎ßte Fläche an säkularen Wäldern. Die Buchenwälder im Nerei-Becken, die Tannen-Buchen-Mischwälder in Sinaia, die Tannen-Buchen-Fichten-Mischwälder im Norden der Bukowina, der säkulare Hain in Slătioara, der Traubeneichenwald im Zarandului-Gebirge oder Cozia — das sind nur einige Beispiele für die in Rumänien am besten erhaltenen Wälder. Ein Teil davon ist für die Aufnahme auf die UNESCO-Liste vorgeschlagen, sagt Valentin Sălăgeanu, Kampagnenleiter bei Greenpeace:



    Im Rahmen einer landesweiten Studie 2005 haben wir festgestellt, dass wir über eine gesamte Waldfläche von etwa 218.000 Hektar verfügen. Und das war nicht einmal eine vollständige Studie. In den folgenden zehn Jahren wurde die Hälfte dieser Wälder wahrscheinlich zerstört. Leider hat sich ein Gro‎ßteil der Zerstörung legal zugetragen, denn bis 2012 gab es keine gesetzliche Bestimmung, die den Wert dieser Wälder anerkannte. Und so konnten diese extrem wertvollen Ökosysteme rechtens gefällt oder zerstört werden. Ab 2012 wurde eine Reihe von Kriterien und Kennzahlen erarbeitet, die die Ortung der Wälder erleichtern. Auch wurde eine Schutzma‎ßnahme eingeführt, die aber nur teilweise wirkt und völlig unzureichend ist. Also wurde auch nach 2012, nach der gesetzlichen Anerkennung der Wälder, weiter flei‎ßig gerodet. Und heute haben wir höchstwahrscheinlich, nach einigen optimistischen Schätzungen der Umweltorganisationen, einschlie‎ßlich Greenpeace, etwa 120 Tausend Hektar. Das hei‎ßt, die Hälfte der Waldfläche ist verloren gegangen.“




    Für den langfristigen Schutz der verbliebenen Primär-Wälder haben die Behörden Ende 2016 die Aufstellung eines Landeskatalogs der Ur- und Quasiurwälder beschlossen. Der Prozess werde sich über mehrere Arbeitsetappen erstrecken, erklärt Valentin Sălăgeanu:



    Als erstes muss das Gesetz vom letzten Jahr verbessert werden, das die Schutzma‎ßnahme, also den Landeskatalog der Ur- und Quasiurwälder, regelt. Bei der Identifizierung und Anerkennung der Wälder entstehen noch Engpässe, das führt dazu, dass die Freiwilligentätigkeit der NGOs in den Sand verläuft. Zweitens muss unbedingt eine Ausschreibung für die Nutzung der aus dem Umweltfonds stammenden Fördermittel stattfinden, es sind 2,5 Millionen Euro, die wir für die Bestandsaufnahme und die Kartenaufstellung vorgesehen haben. Das Verfahren muss schnell abgeschlossen werden, damit wir wissen, was noch nicht in der Bestandsaufnahme steht. Drittens und extrem wichtig ist es, dass alle Interessenvertreter, beginnend mit dem Ministerium für Wasser- und Forstwirtschaft, die Forstverwaltung ROMSILVA, die Privateigentümer, die NGOs, dass alle zur Schlussfolgerung kommen, dass es einer Zusammenarbeit bedarf. Sonst verlieren wir dieses europäische Naturerbe. Und es wäre schade, denn sind solche Ökosysteme einmal zerstört, können sie nicht wieder hergestellt werden.“




    Die meisten betroffenen Wälder befinden sich im Besitz des Staates, jedoch gibt es auch einige Privateigentümer, die entschädigt werden sollen, behauptet Valentin Sălăgeanu von Greenpeace:



    Bislang ist man bei den Privateigentümern auf Widerstand gesto‎ßen, denn sind die Wälder einmal im Katalog erfasst, können sie nicht mehr bewirtschaftet werden. Also gab es für die Eigentümer nichts mehr an ihren Wäldern zu verdienen, nachdem sie in den Katalog aufgenommen worden waren. Dafür haben wir eine Entscheidung der Europäischen Kommission vom Ende des letzten Jahres, die Schadenersatz für Waldbesitzer vorsieht, die mögliche finanzielle Verluste erleiden. Die aktuelle Regierung muss also die Entscheidung der Europäischen Kommission anwenden, so dass Privatbesitzer entschädigt und diese Hürde aus dem Weg geräumt werden kann. Der Schadenersatz würde sich auf bis zu 500 Euro pro Hektar jährlich belaufen.“




    Die im Katalog enthaltenen Wälder werden strikten Schutzma‎ßnahmen unterzogen, es werden keinerlei menschliche Tätigkeiten mehr auf den entsprechenden Gebieten möglich sein. Valentin Sălăgeanu erklärt, dass in den geschützten Wäldern nur noch Forschungs-, Bildungs- und Besucheraktionen erlaubt sein werden.



    Praktisch ist der Katalog eine öffentliche Datenbank, in der alle Informationen über diese Wälder eingetragen sind. Eingetragene Wälder genie‎ßen einen neuen Status, man darf überhaupt keine forstwirtschaftliche Tätigkeit mehr darin ausüben. Es wird alles bis ins Detail eingetragen, Hektar für Hektar, die genauen Ortsangaben nach GPS-Daten, mit Bezeichnung. Alle Ur- und Quasiurwälder kommen hier hinein. Bislang wurden 13.000 Hektar Waldfläche in den Katalog eingetragen. Es folgt eine zweite Etappe, in der die 24.000 Hektar Buchenwälder, die für das UNESCO-Naturerbe vorgeschlagen wurden, neu bewertet und ebenfalls eingetragen werden sollen, weil sie schnell von der Erdfläche verschwinden. Und dann folgt die dritte Etappe, in der alle Interessengruppen sich gemeinsam für die kartografische Erfassung der Urwälder anstrengen müssen, die noch nicht genau geortet wurden.“




    Der Landeskatalog der Ur- und Quasiurwälder soll nach einem Jahr vollständig und auf der Internetseite des zuständigen Ministeriums abrufbar sein.

  • Wälder im Nationalpark Cozia sollen ins Unesco-Weltnaturerbe aufgenommen werden

    Wälder im Nationalpark Cozia sollen ins Unesco-Weltnaturerbe aufgenommen werden

    Im Nationalpark Cozia wachsen u.a. die berühmte Cozia-Birke, der Bastardindigo, die Cozia-Rose, die gelbe Iris, das Edelwei‎ß oder die Pfingstrose. Die Wintereiche wächst im Nationalpark Cozia auch in einer Höhe von über 1300 Metern. Wenn man vom Hochland hinuntersteigt, bemerkt man, dass die Tannen und Buchen selbst noch in einer Höhe von 300-400 Metern wachsen.



    Im vergangenen Jahr wurden zwei gro‎ße Teile des Waldes für die Aufnahme ins UNESCO-Weltnaturebe vorgeschlagen. Und zwar der Wald Cozia mit einer Fläche von 2286 Ha und der Wald Lotrişor mit einer Fläche von 1103 Ha. Über den natürlichen Wert dieser Wälder spricht nun Pavel Prundurel, Direktor des Nationalparks Cozia:



    Es geht um hunderte von Jahren alte Wälder, Buchen-Urwälder oder Laubwälder, die sich während der Zeit ohne die Einwirkung des Menschen entwickelt haben. Hier gibt es Bäume in allen Entwicklungsstadien: von Samen bis zu Bäumen, die kolossale Dimensionen erreicht haben, eine Höhe von über 50 m und einen Durchmesser von 2 Metern. Die alten Bäume erreichen hier ihr höchstmögliches Alter und sterben dann ab. Durch das tote Holz gibt der Wald dem Ökosystem Nahrung und Energie. Nicht nur das Aussehen dieser Bäume ist wichtig, sondern auch die Tatsache, dass sie entweder auf dem Boden oder in der riesigen Baumkrone zahlreiche Lebewesen beherbergen. Diese bilden eine gut organisierte und komplette trophische Pyramide. An der Spitze stehen Raubtiere wie: der Bär, der Luchs, der Wolf, der Steinadler. An der Basis sind zahlreiche andere Tiere. Alle finden da Ruhe, Herberge, Nahrung und können ihre Jungen artengemä‎ß pflegen. Sie werden vom Menschen nicht gestört. Die zwei Wälder Cozia und Lotrişor gehören zu den rund 8500 Ha Wald, die unter strengem Naturschutz stehen. Sie werden langfristig geschützt, so dass sie den nächsten Generationen weitergegeben werden können.“




    In den rumänischen Karpaten liegt die grö‎ßte mit Buchenwäldern bedeckte Fläche in Europa. Über 20 Tausend Ha Wald erfüllen die Bedingungen, in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen zu werden. Die staatliche Forstbehörde Romsilva hat schon die notwendigen Schritte eingeleitet, so dass die zwei Wälder ins UNESCO Weltnaturerbe aufgenommen. Die staatliche Forstbehörde verwaltet 3,14 Millionen Ha staatlicher Wälder sowie 22 National- und Naturparks.

  • Umweltschützer gegen illegalen Holzschlag

    Umweltschützer gegen illegalen Holzschlag

    Obwohl das Gesetz den Holzschlag nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässt, werden die Vorschriften so massiv verletzt, dass die Situation geradezu dramatisch erscheint: Die Waldfläche erreicht heute nur etwas mehr als 27 Prozent des Landesgebiets, viel weniger als der europäische Durchschnitt von über 32%. Nach einer Studie von Greenpeace Rumänien schrumpfte der Forstbestand allein zwischen 2000 und 2014 um drei Hektar pro Stunde. Aktivisten von Greenpeace und anderen Vereinen haben am meisten dazu beigetragen, dass die Öffentlichkeit über die Zustände Bescheid wei‎ß. Sie nehmen Anzeigen von Bürgern auf, sind aber selbst in den Waldgebieten vor Ort aktiv, erläutert Greenpeace-Kampagnenchef Valentin Sălăgeanu. Es geht in erster Linie darum, gleichzeitig an mehreren Stellen zu sein, und das haben wir versucht. Wir haben dafür eine Onlineplattform eingerichtet, wo jeder Bürger sich einbringen und illegale Abholzungen anzeigen kann“, sagt Sălăgeanu. Diesen Internetauftritt nutzen die Umweltschützer sehr häufig, weil Hinweise von überall eingehen — es sind begeisterte Bergwanderer oder Dorfbewohner, die illegalen Holzschlag in ihrer Umgebung bemerken. Greenpeace prüft dann jede Anzeige nach und wo der Anfangsverdacht sich bestätigt, gehen die Aktivisten selber hin, um alles professionell zu dokumentieren.



    Sălăgeanus Kollege Gabriel Păun von der Umweltorganisation Agent Green berichtet über ähnliche Ansätze. Unsere Arbeit fing in den Nationalparks an — den theoretisch symbolträchtigsten Plätzen, weil sie ja auch das Naturvermögen des Landes darstellen. Hier gibt es die meisten Urwälder Rumäniens. Ich stand mitten in einem solchen Nationalpark und sah Tag und Nacht Transporter mit dicken Baumstämmen auf- und abfahren — so dick, dass manchmal nur zwei auf die Ladefläche passten. Und dann setzte ich dem Transport einfach nach; ich wollte sehen, wohin er führt, denn letztendlich liegt die Schuld nicht nur bei dem, der die Bäume fällt und sie transportiert“, meint Păun. Es sei eine Verkettung von Verantwortlichkeiten, glaubt er — die Schuld liege aber letztendlich bei demjenigen, der das Holz bestellt und dann in verschiedenen Formen auf den Markt bringt.



    Nach einer Recherche zu den Hintergrunddaten des Transports machen sich die Umweltschützer schlie‎ßlich auf den Weg, um die Ladung abzufangen. Dass sie dabei auch Risiken in Kauf nehmen, ist klar, sagt Valentin Sălăgeanu von Greenpeace Rumänien: Es gibt ganz banale Risiken — dass sich die Leute im Team im schwierigen Gelände verletzen. Und es gibt die Risiken des Kontakts mit den Menschen, die in den betreffenden Fall verwickelt sind: Forstarbeiter, Beschäftigte der Kommunalverwaltung oder Gendarmen. Zu einer Auseinandersetzung per se ist es nie gekommen, weil wir uns gründlich vorbereiten und gut argumentieren können, warum wir da sind. Wir dokumentieren in Film und Bild; das Material überlassen wir den zuständigen Behörden, die dann ermitteln können“, so Sălăgeanu.



    Doch sein Kollege Gabriel Păun von Agent Green wei‎ß leider auch anderes zu berichten. Grundsätzlich besteht die Arbeit darin, in Videos und Bildern zu dokumentieren. Es ist mir meistens gelungen, dabei versteckt zu bleiben. Manchmal habe ich Videokameras im Gelände getarnt und später nach der Aufnahme wieder abgeholt — doch in manchen Fälle wurden sie entdeckt und gestohlen. Eine oder zwei habe ich aber gerettet und dann die Bilder eingesetzt… In einigen Fällen bin ich aber direkt auf die Holzwilderer gesto‎ßen. Viele sind freundlich und friedlich, einige aber waren aggressiv — ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung war mit ihrer Arbeit. Sie wurden handgreiflich und es kam zu Verletzungen. Ich bin auch mehrmals im Krankenhaus gelandet“, führt Gabriel Păun von Agent Green aus.



    Seit etwa einem Jahr, nachdem auch ein neues Forstgesetzbuch verabschiedet wurde, sind auch die Behörden aktiver und entwickeln Instrumente für die Überwachung der Abholzungen, sagt Valentin Sălăgean von Greenpeace. In den letzten Jahren, nachdem es 2015 auch Stra‎ßenproteste gegen den Holzschlag gab, ist die Branche transparenter geworden. Es gibt den Forstradar, der es ermöglicht, dass jemand über die Notrufnummer 112 einen Transport nachprüft. Auch eine mobile Anwendung für Smartphones und Tablets wurde vom Umweltministerium angeboten und dort kann man direkt nachprüfen, ob es ein legaler Holztransport ist, ohne die Notrufnummer anzurufen. Man ruft dort nur an, wenn der Transport illegal ist“, erklärt Greenpeace-Mitarbeiter Sălăgean.



    Doch die App und die dazugehörige Internetseite, auf der Informationen über bestehende Abholzungsarbeiten und Transportdokumente abgerufen werden können, sind lediglich in einer Probezeit und arbeiten in einem relativ rechtsfreien Raum. Der Termin, zu dem die einschlägige Regierungsverordnung in Kraft treten sollte, ist bis auf den 21. Oktober 2017 verschoben worden. Die Umweltschützer versuchen aber auch so zu retten, was noch zu retten ist — in 2001 lagen noch 62% aller Urwälder Europas in Rumänien. Heute sind viele von ihnen verschwunden.

  • Naturwanderungen und Sport im Nationalpark Cozia

    Naturwanderungen und Sport im Nationalpark Cozia

    Der Nationalpark Cozia liegt im mittelöstlichen Teil der Südkarpaten an beiden Ufern des Flusses Olt (dt. Alt) und erstreckt sich auf über 17.000 Hektar. Dank seiner Biodiversität ist der Nationalpark Cozia ein wahres Naturmuseum mit unberührten Ökosystemen. Jedes Jahr haben naturliebende Touristen die Möglichkeit, Wanderungen und Ausflüge in naturbelassenen Gegenden zu unternehmen. Man kann auch die Klöster der Gegend besuchen und atemberaubende Landschaften in der Olt-Klamm bewundern. Ferner können die Touristen an Sportveranstaltungen teilnehmen, sagte uns der Direktor des Nationalparks, Pavel Prundurel:



    Im Nationalpark Cozia entwickelte sich ein gro‎ßes Potential für sportliche Aktivitäten. Wir bieten mehrere markierte Strecken zum Klettern, Bergsteigen, Reiten oder Fahrradfahren. Seit einigen Jahren organisieren wir Marathon-Läufe auf drei Strecken. Die längste Strecke beginnt am Olt-Tal und führt bis zum Gipfel des Bergs Cozia; es handelt sich um eine Hin- und-zurück-Schleife von über 40 Km. Es gibt viele Interessenten für diesen Marathon-Lauf — bei der diesjährigen Auflage vom 2.-5. Juli hatten wir mehr als 500 Teilnehmer.“




    Im Nationalpark Cozia gibt es mehr als 8.000 Ha unberührte Urwälder und Naturwiesen mit einer beeindruckenden Flora. Hier wachsen Alpenpflanzen, thermophile Pflanzen, endemische Pflanzen und seltene, unter Naturschutz stehende Pflanzen. Pavel Prundurel:



    Auf breiten Flächen unserer 17.100 Hektar haben wir eine unter striktem Naturschutz stehende Zone und mehrere unberührte Urwälder, die wir in die UNESCO-Liste des Naturkapitals einzutragen versuchen. Was die Flora des Nationalparks betrifft, so haben wir hier seltene, naturgeschützte Pflanzenarten wie Edelwei‎ß und auch Zierpflanzen wie Sand-Thymian, Tulpen, Gladiolen, Schöterich. Auf den Blumenwiesen blühen im Frühling zuerst die Schneeglöckchen und die Krokusse, später dann die Lilien und die Margareten, und bis zum Spätherbst wechseln die Blumenteppiche im Nationalpark Cozia. Deshalb nannten wir diese Gegend das Blumen-Gebirge.“




    Auch die Fauna des Nationalparks Cozia ist reich an Tierarten. Die Olt-Klamm ist ein Migrationskorridor für Zugvögel aus Mitteleuropa zum Ägäischen Meer und umgekehrt — hier wurden mehr als 65 Vogelarten identifiziert. Der Direktor des Nationalparks, Pavel Prundurel, dazu:



    Man kann im Nationalpark Cozia fast die gesamte Pyramide der rumänischen Fauna finden. An der Pyramidenspitze befinden sich die gro‎ßen Raubtierarten wie der Bergadler, der Wolf, der Luchs, der Bär. Dann haben wir kleinere Raubtiere wie den Marder oder den Iltis. Anzutreffen sind auch Tiere von den nächsten Stufen der Fauna-Pyramide — Wildschweine, Gämse — und weitere pflanzenfressende Tiere. Die Vogelwelt des Nationalparks Cozia ist auch sehr reich und vielfältig, von gro‎ßen Raubvögeln bis zu den kleinen Singvögeln. Unser Park ist ein wahres Vogelparadies, das alle Besucher verzaubert.“




    In der Nähe des Nationalparks Cozia befinden sich auch die Mineral- und Warmwasserquellen, die zum Entstehen und zur Entwicklung des Bade- und Kurortes Călimăneşti-Căciulata führten.