Tag: Verbraucherkredite

  • Devisenreserven der Nationalbank: BNR meldet höhere Rücklagen

    Devisenreserven der Nationalbank: BNR meldet höhere Rücklagen

     

     

    Die Devisenreserven der Rumänischen Nationalbank sind im vergangenen Monat gegenüber dem Stand von Ende Februar gestiegen und haben den Schwellenwert von 64 Mrd. Euro überschritten. Im März gab es weitere Zuflüsse in Höhe von 1,7 Mrd. Euro, die mit einer Erhöhung der Mindestdevisenreserven der Kreditinstitute bei der Zentralbank sowie mit höheren Rücklagen für die Bezuschussung des Finanzministeriums einhergehen. Gleichzeitig gab es Abflüsse in Höhe von 638 Mio. Euro, die Veränderungen der Zins- und Ratenzahlungen für auf Fremdwährungen lautende öffentliche Schulden, Überweisungen auf Rechnung der Europäischen Kommission und andere Zahlungen darstellten. Der Umfang der Goldreserven wurde mit über 103 Tonnen beibehalten, der Wert stieg jedoch aufgrund höherer Preise auf dem internationalen Markt auf fast 7 Milliarden Euro.

    Der Wirtschaftsanalyst Constantin Rudnițschi meint, dass diese Einlagen der Nationalbank ermöglichen, einen stabilen Wechselkurs zu gewährleisten. Sie seien aber auch ein Anzeichen dafür, dass einige europäische Gelder bei der BNR als Rücklage verbleiben und nicht unverzüglich in der Wirtschaft eingesetzt werden.

    Diese anhaltende Stärkung der internationalen Reserve ist auch ein Anzeichen dafür, dass es eine schwache Umsetzung von Investitionsprojekten mit europäischen Fonds gibt. Es wird viel darüber geredet, dass ein großer Teil der Gelder aus den europäischen Fonds bei der Nationalbank geparkt bleibt und nicht in die Realwirtschaft fließt. Dennoch scheinen sich sich die Dinge unter diesem Gesichtspunkt zu bewegen, in dem Sinne, dass es einige Investitionen gibt, die schon abgewickelt werden. Wir haben keine genauen Zahlen zur Verfügung, doch soweit bis jetzt ersichtlich ist, hat man damit begonnen, die Gelder mit höherer Geschwindigkeit und auf höherem Niveau auszugeben.“

     

    Die BNR gab auch bekannt, dass der Referenzindex für Verbraucherkredite (IRCC) von von 5,97 % vor drei Monaten auf 5,90 % pro Jahr gesunken ist. Dies ist die erste deutliche Senkung im letzten Jahr. Der IRCC ist das arithmetische Mittel der täglichen Zinssätze für Interbankgeschäfte im vorangegangenen Quartal. Experten zufolge dürfte der Index ab Juli ein zweites Mal sinken, und zwar auf 5,84 %. Der Trend ist eindeutig abwärts gerichtet, und die Entwicklung wird zu einem Rückgang der Zinsen für Hypotheken führen, die fast 500 000 rumänische Bankenkunden aufgenommen haben. Mit diesem Index werden seit Mai 2019 die Zinssätze für variabel verzinste Darlehen in Lei berechnet – damals betrug er noch 2,36 %.

    Der IRCC wurde von der rumänischen Regierung als Lösung konzipiert, um die Auswirkungen des ROBOR-Indexes auszugleichen, der gegen Ende des Jahres 2018 von Monat zu Monat rapide anstieg und damit auch die Zinssätze der Schuldner belastete. Der dreimonatige ROBOR-Index, der zur Berechnung der Kosten von Verbraucherkrediten in Lei mit variablem Zinssatz verwendet wird, stieg von 6,05 % auf 6,06 % pro Jahr.

  • Nationalbank veröffentlicht neuen Referenzzinssatz für Verbraucherkredite

    Nationalbank veröffentlicht neuen Referenzzinssatz für Verbraucherkredite

    Die rumänische Nationalbank hat am 2. Mai einen neuen Index zur Berechnung der Zinssätze für Kredite in nationaler Währung veröffentlicht. Die Zinssätze wurden bisher auf der Grundlage des ROBOR-Index berechnet. Der neue Index wurde durch Eilverordnung eingeführt und somit wurde eine weitere staatliche Anordnung geändert. Der bis Ende Juni 2019 wirksame Referenzzinssatz liegt bei 2,36 Prozent, rund ein Prozentpunkt unter dem entsprechenden ROBOR-Wert. Der neue Referenzzins wird als Mittelwert über ein gesamtes Quartal der täglichen durchschnittlichen Zinswerte, zu welchen sich Banken untereinander Geld leihen, berechnet. Der zurzeit wirksame Referenzzinssatz wurde mit Werten des letzten Quartals 2018 berechnet.Die Nationalbank veröffentlicht den neuen Index täglich und an jedem Quartalsende einen aktualisierten Wert.



    Vertreter der Nationalbank sind der Ansicht, dass die Ma‎ßnahme Kredite billiger machen soll, alles hänge aber von der Inflationsrate und der Reaktion des Marktes ab. Adrian Vasilescu, Berater der Zentralbank: Dieser Index ist variabel und wird die aktuellen Entwicklungen des Marktes widerspiegeln, genau wie ein seismischer Detektor. Es ist nicht abzusehen, ob er steigen oder fallen wird. Wir werden sehen. Die Nationalbank kann keine Gesetze einführen, kann also ins System der Kreditgewährung und -rückzahlung nicht eingreifen. Auf Ersuchen der Regierung haben wir jedoch einige Berechnungen vorgenommen, da die entsprechende Eilverordnung die Methodik dafür angibt. Daher haben wir die Berechnungsformel aufgestellt, die von der Regierung genehmigt wurde. Es wurde auf der Website des Prognoseausschusses veröffentlicht und gilt für neue Kredite und für die Refinanzierung von Krediten. ”



    Im Anschlu‎ß erläuterte Adrian Vasilescu warum der neue Index notwendig war: Diese Verordnung funktioniert wie folgt: eine Darlehensformel verwendet zwei Indikatoren. Einer davon ist unveränderlich, es handelt sich um die Marge der Bank. Ein 3-Jahres-Darlehen bleibt in Bezug auf die Bankmarge unverändert, benötigt aber auch einen variablen Indikator, da es im Alltag der Menschen jeden Tag neue Lebensumstände gibt. Für wen einen Kredit bereits erhalten hat und derzeit zurückzahlt, ändert sich nichts, da die durch die besagte Eilverordnung eingeführte Ma‎ßnahme keine Rückwirkung hat. Es handelt sich alleine um neue Kredite, die aufgenommen oder ältere die neufinanziert werden. Eine deutliche Rolle spielen im Fall der letzteren natürlich auch die mit den jeweiligen Banken vereinbarten Bedingungen.” Ein weiterer Gesetzentwurf wird derzeit im Parlament besprochen und betrifft die Durchsetzung des neuen Referenzindex auch für laufende Kredite. Demnächst soll darüber abgestimmt werden.