Tag: Verschmutzung

  • Neues Gesetz verabschiedet: EU fördert saubere Technologien

    Neues Gesetz verabschiedet: EU fördert saubere Technologien

    Der EU-Rat und das Europäische Parlament haben die endgültige Fassung des Gesetzes über die emissionsfreie Industrie verabschiedet, das Vorteile für Investitionen in saubere Technologien bietet. Dazu gehören Methoden zur Kohlenstoffabscheidung. Das Gesetz zur emissionsfreien Industrie bietet Anreize für alle Investitionen in saubere Technologien und zielt darauf ab, die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen zu verringern.

    Damit strebt die EU an, dass bis 2030 mindestens 40 % der benötigten sauberen Technologien in der EU hergestellt werden. Einer der Vorteile für die Industrie ist eine einfachere Gesetzgebung für Investitionen und kürzere Fristen für den Erhalt von Genehmigungen oder Zulassungen. Darüber hinaus, werden die EU-Länder in der Lage sein, bevorzugte Finanzierungsregelungen für Investitionen in saubere Technologien und einen besseren Marktzugang zu gewähren.

    Außerdem können sie bei öffentlichen Ausschreibungen neue Kriterien einführen, um saubere Technologien zu begünstigen. Dazu gehören Fotovoltaik, Windkraft, Wärmepumpen, Wasserstoff, Kernkraft und die Batterieindustrie. Um die Emissionen zu verringern, sieht das Gesetz auch Projekte zur Speicherung von Kohlendioxid vor, und die europäischen Öl- und Gasunternehmen sind eindeutig verpflichtet, solche Speicher für die Einspeisung bereitzustellen. Ziel ist es, bis 2030 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid in diese Speicher einzuleiten.

    Da Rumänien der zweitgrößte Produzent in Europa ist, sind die einheimischen Unternehmen verpflichtet, Speicherkapazitäten für die Einspeicherung von neun Millionen Kubikmetern bereitzustellen. Romgaz und Petrom zeigten sich damit unzufrieden, dass sie in die Einspeicherung investieren müssen, bevor sie Kunden für diese Dienstleistung finden. Laut der letzten Eurobarometer-Umfrage zeigen sich die Europäer weiterhin sehr besorgt über die Umwelt und betrachten sie als ein Thema, das sie persönlich betrifft. Mehr als drei Viertel der Europäer geben an, dass Umweltprobleme einen direkten Einfluss auf ihr tägliches Leben und ihre Gesundheit haben.

    Mehr als vier von fünf Befragten halten die EU-Umweltvorschriften für notwendig, um die Umwelt in ihrem Land zu schützen. Die Bürger sind auch über die Kosten der Umweltverschmutzung besorgt. 92 % der Europäer sind der Meinung, dass die Unternehmen für die Kosten der Beseitigung der Verschmutzung aufkommen sollten, während 74 % der Befragten der Meinung sind, dass die öffentlichen Behörden für die Kosten aufkommen sollte. Die Umfrage zeigt auch die Besorgnis der Bürger über Umweltverschmutzung und Wasserknappheit, ihre Unterstützung für die Kreislaufwirtschaft sowie ihr Bewusstsein für die Auswirkungen schädlicher Chemikalien.

  • Kunming-Montreal-Abkommen: Fahrplan für die Rettung des Planeten?

    Kunming-Montreal-Abkommen: Fahrplan für die Rettung des Planeten?





    Das vergangene Jahr war das drittwärmste Jahr in der Geschichte der meteorologischen Messungen in Rumänien, so eine Analyse der Nationalen Instituts für Wetterfrischung, die zeigt, dass seit 1900 die fünf wärmsten Jahre 2007, 2015, 2019, 2020 und 2022 waren. Gleichzeitig war der Zeitraum zwischen 2012 und 2022 der wärmste in 11 aufeinanderfolgenden Jahren, was den Trend steigender Lufttemperaturen in Rumänien bestätigt.



    Überall auf der Erde kommt es zu viel höheren Temperaturen und klimatischen Störungen. Der Klimawandel betrifft und bedroht den gesamten Planeten, einschlie‎ßlich der biologischen Vielfalt, er ist folglich nicht mehr nur ein lokales oder nationales Problem, sagen Experten. Wissenschaftler betonen, dass die Zeit drängt — 75 Prozent der Ökosysteme der Welt werden durch menschliche Aktivitäten beeinflusst, mehr als eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, und der Wohlstand der Welt steht auf dem Spiel, denn mehr als die Hälfte des weltweiten BIP hängt von der Natur und ihren Leistungen ab.



    Es werden immer wieder Ma‎ßnahmen zum Schutz des Planeten erdacht und angekündigt, doch gibt es wirksame Mechanismen, um sie in die Praxis umzusetzen? In der Überzeugung, dass die Menschheit zu einer Massenvernichtungswaffe“ geworden ist, rief der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, zu einem Friedenspakt mit der Natur“ auf, und im Dezember wurde auf der Umweltkonferenz in Montreal nach mehr als vier Jahren schwieriger Verhandlungen ein historisches, für die Menschheit lebenswichtiges Abkommen verabschiedet. Der als Kunming-Montreal-Abkommen“ bezeichnete Fahrplan zielt darauf ab, Land, Ozeane und Arten vor Verschmutzung, Degradierung und Klimakrise zu schützen.



    Die Schaffung von Schutzgebieten auf 30 Prozent der Erde — das bekannteste der gesetzten Ziele — wurde als das Biodiversitätsäquivalent zum Ziel des Pariser Abkommens dargestellt, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Vereinbarung wurde zu einem Zeitpunkt getroffen, als nur 17 Prozent der Landmasse und 8 Prozent der Gewässer geschützt waren. Der Text bietet auch Garantien für indigene Völker in Gebieten, in denen 80 % der verbleibenden biologischen Vielfalt der Erde zu finden sind, und schlägt vor, 30 % der degradierten Flächen wiederherzustellen und das mit Pestiziden verbundene Risiko zu halbieren.



    Dieses Abkommen ist historisch, nicht nur, weil es zum ersten Mal einen Rahmen gibt, sondern auch, weil es ein ehrgeiziger Rahmen ist, wie auf dem Treffen in Kanada hervorgehoben wurde — wir haben ein Abkommen, das Pestizide einschlie‎ßt, wir haben ein Abkommen, das besagt, dass wir Subventionen abschaffen müssen, die schlecht für die biologische Vielfalt sind, wir haben Verpflichtungen nicht nur bis 2050, sondern kurzfristige Ziele, die bis 2030 reichen, und wir haben Finanzmittel — auch wenn einige Länder denken, dass sie nicht so weit reichen –, die sich von jetzt bis 2025 verdoppeln und bis 2030 sogar verdreifachen werden. Aus all diesen Gründen müssen wir sehen, wo wir anfangen. Es ist ein absolut historisches Abkommen.“ Das ist die Meinung von Professor Mircea Duțu, Präsident der Ökologischen Universität Bukarest, einer privaten hochschulischen Einrichtung. Im Interview mit dem Rumänischen Rundfunk detaillierte er seine Ausführungen:



    Dies ist ein erster Sieg, aber wir müssen abwarten und sehen, wie der Prozess weitergeht, denn im Grunde genommen befindet sich das Kunming-Montreal-Abkommen noch in der Phase eines vereinbarten Konsenses. Es wird nun den Staaten zur Unterzeichnung vorgelegt und muss anschlie‎ßend ratifiziert werden, um in Kraft treten zu können. Es geht darum, einen neuen globalen Handlungsrahmen für die biologische Vielfalt zu schaffen, weil die 21 Ziele, die 2010 in Japan für 2020 festgelegt worden waren, nicht erreicht wurden. Daher wäre es wünschenswert, dass dieses Mal alle 23 gesetzten Ziele in grö‎ßerem Umfang angesteuert werden. Mittelfristig, d.h. bis 2030, soll der Prozess der Erosion der biologischen Vielfalt gestoppt die Erhaltung von Meeres- und Landgebieten verstärkt werden. Langfristig, d.h. für die Jahre 2050 und 2100, wird eine Situation angestrebt, in der die Menschheit im Einklang mit der Natur lebt. Wir sehen, dass all diese Ziele das Tempo und die Meilensteine berücksichtigen, die für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens vorgesehen sind, da zwischen dem Klimawandel und dem Schutz und der Erhaltung der biologischen Vielfalt ein wechselseitiger Zusammenhang besteht.“




    Die Diskussionen wurden durch die finanzielle Frage stark beeinträchtigt, die bis zum Schluss im Mittelpunkt der Debatte stand, sogar während der Verabschiedung im Plenum, wobei mehrere afrikanische Staaten Einwände erhoben. Die Länder des sogenannten Globalen Südens forderten von den reichen Ländern 100 Milliarden Dollar pro Jahr als Gegenleistung für ihre Bemühungen um das Klima und eine schrittweise Aufstockung dieses Fonds auf 700 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2030. Schlie‎ßlich wurde eine Einigung erzielt, die 30 Milliarden Dollar an jährlicher Klimahilfe für Entwicklungsländer vorsieht. Zusätzlich zu den Zuschüssen wurde auch ein globaler Biodiversitätsfonds gefordert, ähnlich dem, der bei den Klimaverhandlungen in Ägypten im November vereinbart wurde, um weniger entwickelte Länder bei der Bewältigung von Klimaschäden zu unterstützen. China, das auf der Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen (COP15) den Vorsitz führte, hat einen Kompromiss vorgeschlagen, der vorsieht, im Jahr 2023 innerhalb der bestehenden Globalen Umweltfazilität (GEF) einen Zweig für die biologische Vielfalt einzurichten.

  • Meeresmüll: NGO sammelt Abfälle von Stränden auf

    Meeresmüll: NGO sammelt Abfälle von Stränden auf

    Studien zeigen, dass bis 2050 die Anzahl der Abfälle die Anzahl der Fische übersteigen wird, da Tonnen von Plastik im Wasser schwimmen. 85% der Abfälle im Meer sind aus Plastik, viele davon sind echte PET-Inseln. Viele Meerestiere verwechseln Nahrung mit Plastikmikropartikeln, und letztendlich gelangt Plastik in die Nahrung der Menschen. Ökologen schlagen Alarm und fordern Pläne zur Entwicklung wirksamer Ma‎ßnahmen zur Verringerung der Menge an Meeresabfällen. Luis Popa, General Manager des Nationalen Naturkundemuseums Grigore Antipa“, erklärt die Auswirkungen von Plastik auf die Meeresumwelt:



    Anfang der 1960er Jahren startete die Kunststoffproduktion. 50 Jahre danach wurden weltweit über 300 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt. Der Rohstoff für die Herstellung von Kunststoff ist zu über 90% Erdöl. Nahezu die gesamte Kunststoffindustrie verbraucht so viel Erdöl wie die gesamte Luftfahrtindustrie zusammen. Dann ist Kunststoff ein Synthesematerial, das von Natur aus sehr schlecht abgebaut wird. Das ist genau der Vorteil, für den wir es verwenden, und dieser Vorteil wird zu einem gro‎ßen Nachteil, wenn es zu Abfall wird. In der Umwelt besteht es Hunderte oder Tausende von Jahren und in der Meeresumgebung noch mehr. Was bewirkt Kunststoff? Erstens gibt es direkte Auswirkungen auf Tiere, aber auch indirekte Auswirkungen. Zum Beispiel reduzieren Kunststoffteilchen, die die Strände erreichen, die Strandtemperaturen. Dies wirkt sich auf Schildkröten aus, die zur Fortpflanzung eine bestimmte Temperatur an den Stränden benötigen. Au‎ßerdem schwimmt die Hälfte des Plastiks und die Hälfte sinkt auf den Meeresgrund. Hier verändert Plastik den Sauerstoffaustausch, verändert die Zusammensetzung von Flora und Fauna, das wirkt sich auf das Ökosystem wie ein Schneeballeffekt aus. Viele dieser Partikel werden von anderen Tieren verschluckt.“




    Seit 2009 überwacht die Organisation Mare Nostrum“ aus Constanţa die Strände des Schwarzen Meeres und beseitigt Tonnen von Abfall. 2018 galt als schmutzigstes Jahr und belegte den ersten Platz mit dem meisten Meeresmüll, der an der rumänischen Schwarzmeerküste verzeichnet wurde. Seit 2014 wurden mehr als 100.000 Abfälle inventarisiert und entsorgt. Den Negativrekord hält der Bereich Constanţa (22.612 eingesammelte Stück), während sich Costineşti (4.096) und Corbu (4.182) am anderen Ende befinden. Marian Paiu, Ökologe bei der NGO Mare Nostrum:



    Leider haben wir im vergangenen Jahr die höchste Abfallmenge verzeichnet. Auch wenn mir 2018 auf den ersten Blick als ein recht sauberes Jahr vorkam, stellte ich später fest, dass es das schmutzigste Jahr war, mit mehr als 38.000 Abfällen allein im Herbst. Es ist eine sehr gro‎ße Menge. Im Vergleich zu den vorigen Jahren hatten wir 2015 in der Frühjahrssitzung 2019 Elemente, 2016 — 3885 Elemente, 2017 haben wir bereits 18.000 erreicht und 2018 haben wir 24.000 Artikel gesammelt. Die Anzahl der identifizierten Artikel stieg kontinuierlich an, obwohl diese Menge niemals so gro‎ß war. Grundsätzlich besteht der grö‎ßte Teil des Abfalls, den wir aufsammeln, aus kleinen Abfällen, wenn man Kleidungsstücke oder Baumaterial beiseite lässt. All diesen Müll, den wir sammeln und dann zwecks Zerstörung wegbefördern, finden wir im Sand. In den letzten Jahren waren Zigarettenstummel der am häufigsten identifizierte Abfall während der Überwachung. Zum Beispiel haben wir im Bereich Constanţa am Strand »Drei Flip-Flops« im Herbst über 6000 Zigarettenkippen identifiziert, und dieser Bereich ist nicht grö‎ßer als 10.000 Quadratmeter.“




    Die Umweltorganisation Mare Nostrum“ aus Constanţa führt derzeit das Projekt Verbesserung des öffentlichen Zugangs zu Überwachungsdaten bezüglich Meeresabfälle hinsichtlich der Verringerung der Meeresverschmutzung im Schwarzmeerraum“ durch. Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, eine stärkere grenzüberschreitende Integration von Informationen, Wissen und Fachwissen im Bereich der Umweltüberwachung und der Abfallproblematik im Schwarzmeerraum zu fördern. Marian Paiu dazu:



    Es ist ein Projekt, das versucht, vorhandene Daten zu zentralisieren und nicht nur Forschern und Institutionen zugänglich zu machen, die sie für ein besseres Management nutzen könnten, sondern auch der normalen Bevölkerung, damit sie das Ausma‎ß des Problems wahrnimmt. Wir haben bereits einen Workshop durchgeführt, um zu sehen, welche Institutionen Daten über Meeresmüll sammeln, welche Informationen sie gesammelt haben und wie Meeresabfälle an der rumänischen Küste reduziert werden können. Nach diesem Workshop waren die Schlussfolgerungen ziemlich aussagend und sie zeigen uns, welcher Stand erreicht wurde, und dieser ist nicht besonders fortgeschritten. Nur ein kleiner Teil der Institutionen erhebt diese Art von Daten. Niemand zeichnet auf, wie viel Abfall jährlich produziert oder gesammelt wird.“




    Anfang Mai werden im Rahmen des europäischen Projekts ANEMONE vier weitere Workshops zum Meeresmüll und dessen Auswirkungen auf das Ökosystem des Schwarzen Meeres in Rumänien, der Türkei, Bulgarien und der Ukraine veranstaltet.

  • Umweltschützer setzen sich für Zählung der Delfine im Schwarzen Meer ein

    Umweltschützer setzen sich für Zählung der Delfine im Schwarzen Meer ein

    Anfang März hat die Umweltschutzorganisation Mare Nostrum“ ein Programm zum Monitoring der Schwarzmeer-Delphine gestartet. Zwei Jahre lang werden Experten aus fünf europäischen Ländern untersuchen, wie die Aktivitäten im Schwarzen Meer sich auf das Leben der Delphine auswirken, sowohl auf hoher See als auch an der Küste. Durch den intensiven Fischfang im Schwarzen Meer sind die Delphine in gro‎ßer Gefahr. Wenn vor 60 Jahren etwa 2 Millionen Delphine im Schwarzen Meer lebten, so wird deren Zahl zurzeit auf nur 200.000 Exemplare eingeschätzt. Die Zählung der Delphine erfolgt mithilfe von Flugzeugen, die das Schwarze Meer überfliegen werden. Um nicht zweimal den gleichen Delphin zu zählen, haben die Fachleute das Meer in ein Raster eingeteilt, in dessen Quadraten die Delphine gezählt werden. Mehr dazu erfahren wir von Marian Puiu, Koordinator des Projekts bei Mare Nostrum“:



    Das Projekt entstand als Antwort auf die immer wiederkehrende Frage nach dem Status der Delphine im Schwarzen Meer — wie viele Delphine wir im Schwarzen Meer haben und ob sie in Gefahr sind oder nicht. Nun, mit diesem Projekt planen wir ein gro‎ßflächiges Monitoring. Wir werden etwa die Hälfte des Schwarzen Meeres abdecken, das hei‎ßt die Hoheitsgewässer und die ausschlie‎ßlich wirtschaftlichen Meeresgebiete Rumäniens, der Ukraine, Bulgariens und der Türkei, und auch Teile Georgiens. Wir hoffen, dass wir am Ende dieses Monitorings eine möglichst genaue Zahl der Delphine im Schwarzen Meer erhalten werden. Die Ergebnisse werden gegen Ende 2020 verfügbar sein. Ein weiterer Indikator, an den wir gedacht haben, ist die Überwachung des Lärms im Schwarzen Meer. Wir werden den Lärm messen, der durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, und herausfinden, inwieweit dieser Lärm für Meerestiere gefährlich ist. In allen genannten Ländern wird eine Pilotstudie durchgeführt. Wir werden Expeditionen unternehmen, um die Anzahl der in Fischnetzen verfangenen Delphine zu ermitteln, warum dies geschieht, welche Arten von Fischnetzen verwendet werden. Unsere Schlussfolgerungen sollen dazu dienen, um eventuell die Fischereigesetze und die Art und Weise des Fischfangs zu ändern. Zur Zeit ist Fischfang der Hauptgrund für das Sterben der Delphine im Schwarzen Meer. Grundsätzlich sind die Fischernetze nicht sehr selektiv und verursachen zwischen 30% und 90% der Fälle von toten Delphinen.“




    Jedes Jahr bringen die Wellen Dutzende von toten Delphinen an den Strand. Die chemische Verschmutzung, die Wilderei, die vielen Bauwerke und Baustellen an der Meeresküste haben das ökologische Gleichgewicht im Meer zerstört, sagen die Experten. Beim illegalen Fischfang können in einem einzigen Treibnetz mit einer Länge von mehreren Dutzend Kilometern sogar 1.000 Delphine umkommen.



    Das Projekt zum Monitoring der Schwarzmeer-Delphine wird von der Europäischen Union mitfinanziert und von der rumänischen NGO Mare Nostrum“ koordiniert.

  • Wasserschutz in der EU: Noch weit von Zielen der Wasserrahmenrichtlinie entfernt

    Wasserschutz in der EU: Noch weit von Zielen der Wasserrahmenrichtlinie entfernt

    Es wurden über 130 Tausend Wasserquellen untersucht und die Schlussfolgerung ist, dass die Gewässer in der ganzen Europäischen Union in einem besorgniserregenden Rhythmus verschmutzt wurden. Osteuropäische Länder haben sauberere Flüsse und Seen als jene in Westeuropa. Die chemische Verschmutzung der Gewässer ist auf die Bevölkerungsdichte und die Landwirtschaft zurückzuführen. Auch weltweit ist die Lage besorgniserregend. Experten warnen, dass sich die Welt auf eine Trinkwasserkrise hinbewegt, wenn nicht sofortige Ma‎ßnahmen ergriffen werden. Laut den Berechnungen der Vereinten Nationen werden 2050 rund fünf Milliarden Menschen in Gegenden mit eingeschränktem Zugriff auf Wasserquellen leben. Ein Bericht der Weltbank verweist darauf, dass in den letzten Jahren weltweit ungefähr 70 wichtige Flüsse wegen der Bewässerungssysteme und des exzessiven Verbrauchs ausgetrocknet sind.



    Die Länder der Europäischen Union haben die Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) zur Verfügung, um die Wasserökosysteme zu schützen und wiederherzustellen. Der Bericht der Weltbank zeigt aber, dass die besagte Richtlinie vor Ort nicht umgesetzt worden ist. Die Mehrheit der Flüsse, der Küstengewässer und der Untergrundgewässer ist weiterhin verschmutzt. Quecksilber und Kadmium sind weiterhin die Hauptverantwortlichen für die chemischen Verschmutzungsfälle. Camelia Ionescu ist Landeskoordinatorin der Abteilung Sü‎ßwasser bei WWF Rumänien und wei‎ß mehr zum Thema:



    Nur 40% der europäischen Gewässer befinden sich in gutem oder sehr gutem Zustand. Die Bewertungskriterien der Flüsse gehen von der aktuellen Gesetzgebung aus, von der Wasser-Rahmenrichtlinie, aber auch von anderen Gesetzgebungen, die mit dieser Richtlinie in Verbindung stehen. Bei dieser Studie hat man die physisch-chemischen Parameter beachtet, die Art und Weise, wie die Flüsse unter der Menschentätigkeit förmlich ersticken, konkrete physische Eingriffe wie Regelungen, Eindämmungen und Stauungen, die den natürlichen Kreislauf erschweren. All diese Kriterien wurden bei der Untersuchung der Flüsse von jedem einzelnen Land bewertet. Man hat allerdings festgestellt, dass Vieles nicht beachtet wurde, seitdem die Richtlinie Anfang der 2000er Jahre in Kraft trat. Die Richtlinie setzt klare Ziele fest, um eine gute Wasserqualität für alle Gewässer zu erreichen. Damals, im Jahr 2000, hat man Ziele gesetzt, um 2015 einen guten Wasserzustand zu erzielen, was man aber nicht eingehalten hat. Viele Länder sind von der Verlängerung der Zeit für die Zielerreichung ausgegangen, es gab viele Ausnahmeregelungen. Es hat einen Ehrgeizmangel einiger Länder gegeben, aber auch eine ineffiziente Art, die Investitionsnotwendigkeit zu bewerten, um die Gewässerqualität zu verbessern. Um ehrlich zu sein, besagt die Richtlinie, dass alle Ausnahmeregelungen bis 2027 zulässig sind. Bis dann müssen wir in Europa aus ökologischer Sicht Flüsse von guter Qualität haben.“




    Der Bericht der Europäischen Umweltagentur verweist darauf, dass in Rumänien die Gewässer zum Gro‎ßteil sauber sind. In den letzten Jahren wurden in diesem Bereich beträchtliche Investitionen getätigt. 287 Ortschaften haben Gelder erhalten, um die Versorgungs- aber auch die Aufbereitungsinfrastruktur des Wasers zur sanieren und zu erweitern. Für den Zeitraum 2014–2020 wurden diesem Bereich 2,7 Milliarden Euro zugewiesen, es wurden vier neue Initiativen genehmigt. Eines der gro‎ßen Investitionsvorhaben befindet sich in Bukarest. Dieses erhält eine Zuweisung von 200 Millionen Euro aus europäischen Fonds. Camelia Ionescu:



    In Rumänien ist der qualitative Anteil der Gewässer höher als der europäische Durchschnitt. Praktisch haben wir Flüsse, die sich in gutem Zustand befinden, aber auch eine Reihe von Bedrohungen in Verbindung mit den Verschmutzungsquellen. Ein Beispiel wäre die Landwirtschaft. Ich denke, dass fast die ganze Fläche Rumäniens als empfindlicher Bereich gilt, was die Verseuchung mit Nitraten aus der Landwirtschaft angeht. Das Grundwasser ist mit solchen Stoffen verseucht. Es gibt viele Fälle, in denen Brunnen nicht als Trinkwasserquelle benutzt werden konnten. Man müsste im landwirtschaftlichen Bereich seine Aktivitäten so planen, dass man die Wasserressourcen schützt.“




    Die Wasser-Rahmenrichtlinie befindet sich derzeit im Fitness Check“-Überarbeitungsprozess. Dieser Fitness Check“ wird die Relevanz, die Effizienz, die Kohärenz und den Mehrwert dieser Richtlinie EU-weit überprüfen. Dieser Prozess wird auch eine öffentliche Umfrage umfassen, die im September 2018 ins Leben gerufen wurde. Rund 100 NGOs arbeiten derzeit an der Verteidigung und an der Konsolidierung der Umsetzung dieser Richtlinie. Sie rufen eine Kampagne ins Leben, die die Europäische Kommission auffordert, die Wasser-Rahmenrichtlinie zu verteidigen. Diese soll unverändert bleiben, auch wenn sich einige Staaten wünschen, dieses Gesetz abzuschwächen. Camelia Ionescu:



    In diesem Bewertungsprozess gibt es auch einen Bestandteil, in dem die Bürger ihren Standpunkt, ihre Ideen äu‎ßern können und ihre Meinungen darüber, wie Wasser bewirtschaftet wird, übermitteln können. Das ist der Augenblick, in dem die Bürger der Europäischen Kommission, den nationalen und den europäischen Behörden mitteilen können, wie sie die Umsetzung der Richtlinien und den Schutz der Gewässer sehen, ob diese Gesetzgebung gut ist oder ob diese verbessert werden kann. Was wir wissen ist, dass diese Richtlinie vielen Wasserverbrauchern, aber auch vielen Behörden in unterschiedlichen Ländern recht viel Kopfzerbrechen bereitet hat. Die Absicht ist, diese Richtlinie abzuändern, umzuwandeln. Unsere Befürchtung ist, dass diese Umwandlungen zu einem Zurückschrauben der Ziele und einer Abschwächung der Ansprüche in der Wasserbewirtschaftung führen werden.“




    Die öffentliche Umfrage findet bis zum 4. März 2019 statt. Zusätzliche Informationen über die Kampagne Schütze das Wasser“ gibt es auf der Webseite www.wwf.ro/campanii/protejeaz_apa.

  • Umweltschutzinitiativen in Constanţa

    Umweltschutzinitiativen in Constanţa

    Die Nichtregierungsorganisation Mare nostrum“ aus Constanţa führt auch im Jahr 2015 ihre Umweltschutzprojekte fort. Zweck der meisten Projekte ist, das Umweltbewusstsein der jungen Leute zu entwickeln, so dass sie sich intensiver für den Naturschutz einsetzen. Dazu gehört auch ein Projekt zum Sammeln von verbrauchtem Speiseöl, mit einem Wettbewerb, an dem alle Schulen in Constanţa teilnehmen können. Die Schulen, die die grö‎ßten Mengen an verbrauchtem Speiseöl sammeln, werden mit Preisen belohnt. Mehr dazu erfahren Sie von Anca Gheorghe, Projektassistentin bei Mare nostrum“:



    2010 veranstalteten wir im Rahmen unseres Umweltprojekts den ersten Schulwettbewerb zum Sammeln von verbrauchtem Speiseöl, und mit der Zeit entwickelte sich daraus eine Sammelkampagne am Sitz unserer Organisation. Verbrauchtes Speiseöl ist ein für die Umwelt gefährlicher Abfall, und die Leute müssen verstehen, dass die unkontrollierte Verschüttung von verbrauchtem Speiseöl die Gewässer stark verschmutzen und das Kanalisationssystem stopfen kann. Deswegen ist das Sammeln von verbrauchtem Speiseöl als Umweltschutzma‎ßnahme aktuell geworden. Im Rahmen unserer Sammelkampagne bieten wir den Teilnehmern einen Tausch: Gegen 5 Liter verbrauchten Speiseöls erhalten sie am Sitz unserer Organisation 1 Liter frisches Speiseöl. Das ist eine kleine Belohnung dafür, dass sie das verbrauchte Speiseöl sammeln und bei uns umweltgerecht entsorgen. 2014 sammelten wir über 260 Liter verbrauchtes Speiseöl; dieses Jahr haben wir bereits mehr als 150 Liter gesammelt. Das Projekt läuft weiter, und wir veranstalten auch einen Wettbewerb mit Preisen für die Schulen in Constanţa. Wer die höchste Menge an verbrauchtem Speiseöl sammelt und bei uns abliefert, erhält von uns einen Preis. Der Wettbewerb ist Teil des Projekts »Erziehung für das Schwarze Meer« — mit diesem Projekt haben wir uns vorgenommen, ein Erziehungsprogramm für die nachhaltige Entwicklung an der rumänischen Schwarzmeerküste durchzuführen, mit dem Zweck, die Lebensqualität der heutigen und kommenden Generationen zu verbessern. Wir veranstalten Informierungsaktionen für die Bevölkerung, Vorträge und Rundtischgespräche in Schulen, wobei wir besonders interessiert sind, die Meinung der Schüler über die nachhaltige Entwicklung und die alltäglichen Umweltschutzeinsätze zu erfahren. Wir werden auch umweltschutzbezogene Plakat-Ausstellungen veranstalten, zum Beispiel zum Thema Abfälle am Schwarzen Meer.“




    Ein weiteres Projekt der Umweltschutzorganisation Mare nostrum“ beschäftigt sich mit dem Sammeln der Strandabfälle an der Schwarzmeerküste. Mehr dazu von Anca Gheorghe:



    Das Projekt mit dem Titel »Strandabfall an den europäischen Meeresküsten — soziales Bewusstsein und Mitverantwortung« wird von 20 Partnern aus 15 europäischen Ländern durchgeführt. Der Start war im Juni 2012; Ende Mai 2015 wird das Projekt abgeschlossen. Mit diesem Projekt möchten wir das Umweltbewusstsein der Bürger erhöhen und den Leuten das Problem der Abfälle an den Stränden klar machen. Jedes Jahr werden die Strände durch die Touristen stark verschmutzt; das wird am Ende der Saison zu einem gro‎ßen Problem. Die Abfälle verschmutzen die Strände, sie werden von den Wellen gespült und verschmutzen auch das Meereswasser. Leider gibt es immer mehr Abfälle an den rumänischen Stränden, und wir müssen etwas dagegen unternehmen.“




    Die Vertreter der Umweltschutzorganisation Mare nostrum“ sind der Meinung, dass eine saubere Umwelt nur durch Erziehung erhalten werden kann, und die Verantwortung für die Umwelt hat die heutige Generation, die sich weltweit für saubere Meere, für die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen einsetzen sollte.