Tag: Versicherungen

  • Hörerpost, 26.03.2023

    Hörerpost, 26.03.2023


    Zunächst möchte ich unseren neuen Hörer, Herrn Holger Didam, im bayrischen Viechtach herzlich willkommen hei‎ßen.



    Wir werden nun mit interessanten Empfangsbeobachtungen unseres langjährigen Hörers Harald Süss in Strasshof, Österreich weitermachen. Herr Süss befand sich Anfang März auf Urlaub auf Sokotra, einer Insel im Arabischen Meer, die zum Jemen gehört. Es ist eine schöne Insel, mit vielen Bergen, Stränden und seltenen Tieren und Pflanzen. Es war eine schöne, aber doch etwas anstrengende Reise“, schrieb er. Er schickte uns auch seine Empfangsbeobachtungen per E-Mail. Harald Süss hat unser Programm mit einem Sehr guten Signal“ empfangen und das rumänische Inlandsprogramm Radio Romina Aktualität auf Mittelwelle mit einem Erstaunlich guten Signal“.



    Wir werden Ihnen, lieber Herr Süss, gerne den Empfang unserer Sendung bestätigen, sobald wir die diesjährige QSL-Karten-Serie erhalten. Leider haben unsere Kollegen von Radio România Actualități keine QSL-Karten und auch keine Erfahrung oder kein Interesse, Empfangsberichte zu bestätigen. Auch andere Hörer baten uns um eine Bestätigung, doch wir konnten nichts ausrichten.




    Herr Christian Thal aus dem niedersächsischen Buchholz findet, dass unsere Sendung um 16:00 Uhr Mitteleuropäische Zeit ein wenig zu früh ausgestrahlt wird. Er schreibt: Das Problem für diejenigen, die arbeiten, ist, dass in aller Regel die Arbeitszeit zwischen 16:00-18:00 Uhr endet. Ich brauche persönlich mit Busfahrt nur ca. 20 Minuten bis zum Kurzwellenradio hin. Vielleicht haben andere ja auch dieses Problem?“



    Ja, das ist so, aber es ist nahezu unmöglich, jetzt die deutschsprachige Sendung auf eine spätere Uhrzeit zu verlegen. Diese Ma‎ßnahme würde den gesamten Ablauf der RRI-Programme durcheinanderbringen. Jede Fremdsprachredaktion würde die besten Sendezeiten für ihre Sendegebiete anstreben, da die Sendezeiten das Ergebnis von Verhandlungen sind. Ich möchte Sie jedoch darauf hinweisen, dass Sie unsere Nachmittags-Sendung jederzeit auf unserer Internetseite oder auf SoundCloud nachhören können.




    Frau Martina Pohl in Ueberlingen kommentierte unseren Radio-Tour-Beitrag vom 26. Februar folgenderma‎ßen: Liebe Redaktion von RRI, in der heutigen Sendung fand ich unter anderem auch den Beitrag ‚Ausflüge in die Wildnis‘ hörenswert. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Karpaten-Touren bei Touristen gut ankommen und ein Highlight darstellen. Die Flora und Fauna in Rumänien gilt als eine der vielfältigsten in Europa. Die Lebensräume der Pflanzen- und Tierwelt zu entdecken und zu beobachten, ist sicherlich für jeden von uns eine Bereicherung. Wie in diesem Beitrag zum Ausdruck kam, besteht das Interesse für solche Touren bei den Einheimischen nicht wirklich, was schade ist.“




    Zu unserer Radio-Tour-Sendereihe folgt ein Zitat aus dem Schreiben unseres Hörers Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main: Liebe Freunde von Radio Rumänien International, vielen Dank für das informative und unterhaltsame Programm. Die Radio-Tour mit der Kultur-Tourismus-Route verfolge ich sehr gerne. Hier gibt es sehr viele Anregungen für einen Besuch der Landkreise und der Regionen. Jeden Tag kann viel in den Regionen unternommen und erlebt werden. Auf die weiteren Berichte zu Timișoara als Kulturhauptstadt 2023 freue ich mich schon sehr, vielen Dank.“




    Herr Dieter Feltes in Pyrbaum ist nun an der Reihe, mit einem Kommentar und einer Frage zu einer aktuellen Nachricht. Auch diesmal möchte ich mich für die aktuellen Neuigkeiten aus Ihrem Land bedanken. Diesmal ging ich ins Internet und (auf die Seite von) Radio Rumänien und las dort einen ausführlichen Bericht über die KFZ Versicherung in Ihrem Land. Mich wundert es, dass der Staat nicht früher eingreift. Besteht keine Möglichkeit, dass diese Gesellschaften von anderen Versicherungsunternehmen übernommen werden? Gibt es bei Ihnen auch ausländische Versicherungsgesellschaften wie z. B. die französische AXA Versicherung, bei der ich 40 Jahre im Innendienst tätig war. Ich bin der Meinung, dass bei uns viel zu viele Versicherungsgesellschaften auf dem Markt sind.“



    Danke für Ihr Interesse, Herr Feltes. Ich denke, dass der Staat zu lange gewartet hat, da es sich um Betrug und Komplizenschaft zwischen korrupten Unternehmern, hohen Beamten und Politikern handelt.


    Und zu ihrer Frage nach den Versicherungsgesellschaften. Im Herbst 2022 waren folgenden Versicherungsgesellschaften auf dem rumänischen KFZ-Versicherungsmarkt tätig: Euroins, Groupama, Allianz — Tiriac, Asirom Vig, Omniasig, Grawe, Axeria Iard Und Generali. Die drei grö‎ßten Versicherer EUROINS, GROUPAMA, ALLIANZ – TIRIAC vereinigten rund 71 % des Kfz-Versicherungsportfolios auf sich.


    Nach meinen Recherchen ist die französische AXA Versicherung, bei der sie gearbeitet haben, auf dem rumänischen Markt tätig, jedoch nicht im Bereich Kfz-Versicherung.




    Posteingangsliste:


    E-Mail: Gerd Brüschke in Wolfsburg, Reinhard Schumann in Gommern, Paul Gager in Wien, Harald Süss Strasshof und Josef Robl sen. in Maria Alm Österreich, Fabrizio Savini Grottammare (Italien), Volker Willschrey in Dillingen (mit Dank für den Bericht), Dieter Feltes in Pyrbaum, Karl-Heinz Bradtmöller, Siddhartha Bhattacharjee in Kharagpur (Indien), Günther Tiller in Marne, Michael Hartmann in Solingen.


    Post: Wolfgang Waldl und Paul Gager in Wien, Georg Feichtinger in Gmunden (A), Christoph Thomas in Harrislee, Paul Holger Didam in Viechtach, Christoph Paustian in Häusern in Deutschland.




  • Rumänien auf dem Kapitalmarkt: Rating vom Grenzmarkt zum Schwellenmarkt aufgewertet

    Rumänien auf dem Kapitalmarkt: Rating vom Grenzmarkt zum Schwellenmarkt aufgewertet

    Dies ist der höchste Stand, der seit 2008 verzeichnet wurde, obwohl der damalige Rekordwert von 9,5 Milliarden Euro nicht mehr erreicht wurde. 2018 konzentrierten sich die ausländischen Netto-Direktinvestitionen hauptsächlich auf den Handel, gefolgt von der verarbeitenden Industrie, dem Finanzhandel und den Versicherungen sowie dem Bau- und Immobiliensektor. Die Länderstruktur des Saldos der ausländischen Direktinvestitionen zeigt, dass die Niederlande weiterhin an erster Stelle stehen, gefolgt von Deutschland, Österreich, Italien, Zypern, Frankreich und der Schweiz. Der Wachstumstrend der Auslandsinvestitionen sei ermutigend, sagte Wirtschaftsanalytiker Aurelian Dochia bei Radio Rumänien. Bezogen auf die Einwohnerzahl befindet sich der Wert dieser Investitionen in Rumänien jedoch hinter Ländern wie Ungarn, Polen oder der Tschechischen Republik. Aurelian Dochia:



    Der Zufluss von Direktinvestitionen ist für Rumänien äu‎ßerst wichtig. Natürlich ist es eine Quelle der Entwicklung, aber gleichzeitig muss es aus der Perspektive des Defizits betrachtet werden, das wir in der Handelsbilanz haben. Alle sind besorgt über dieses Defizit der Handelsbilanz, aber solange das Defizit durch Kapitalströme wie ausländische Direktinvestitionen gedeckt ist, sollten wir es als positiven Faktor betrachten, der für die Entwicklung Rumäniens von Vorteil ist. Dies insbesondere wenn sich die Investitionsströme auf Wirtschaftszweige richten, die Aussichten haben, in Zukunft mehr zu produzieren und insbesondere einen höheren Mehrwert zu schaffen. Unter diesem Gesichtspunkt zeigen jedoch die statistischen Daten, die wir jetzt bezüglich ausländischer Direktinvestitionen haben, dass ein Gro‎ßteil davon in Bereiche wie den Handel floss. Dabei handelt es sich offensichtlich um einen Bereich, der mit dem inländischen Markt zusammenhängt, und dieser wird in Zukunft kein Produktionswachstum anbieten, das zur Rückzahlung dieser Kredite und zum Ausgleich der Kapitalströme führt. Für die rumänische Wirtschaft sind diese Investitionsströme jedoch äu‎ßerst wichtig. Die Attraktivität Rumäniens bleibt für ausländische Investoren von Bedeutung, da in vielen Branchen erhebliche Rückstände hinsichtlich der Deckung der internen Nachfrage besteht. Wir haben weiterhin niedrigere Arbeitskosten, obwohl sie in den letzten Jahren sehr schnell gestiegen sind, aber sie bleiben auf einem viel niedrigeren Niveau als auf Märkten wie Deutschland oder Frankreich. Der Prozess einer sehr starken Integration mit den Märkten der Europäischen Union macht Rumänien offensichtlich zum attraktiven Ort, um hier ausländische Investitionen zu tätigen.“




    Die ausländischen Direktinvestitionen werden vor Herausforderungen stehen — insbesondere die Spannungen auf dem Arbeitsmarkt und die Verschärfung der Zwillingsdefizite: Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit. Experten gehen jedoch davon aus, dass mittelfristig weiterhin erhebliche ausländische Direktinvestitionen nach Rumänien flie‎ßen werden, vor dem Hintergrund der erheblichen Rückstände, verglichen mit dem europäischen Durchschnitt in Bezug auf die Infrastruktur und des hohen Entwicklungspotenzials der Gesamtproduktivität der Produktionsfaktoren in Rumänien sowie im Vergleich zu den Ländern der Region.



    Das Vertrauen, das die rumänische Wirtschaft unter den Investoren genie‎ßt, spiegelt sich andererseits in der jüngsten Entscheidung einer der grö‎ßten Börsen-Ratingagenturen, FTSE Russel, wider, die die Bukarester Börse vom Status eines Grenzmarktes zum sekundären Schwellenmarkt aufwertete. Durch dieses Rating hat Rumänien nun Zugang zu drei‎ßigfach höheren Investmentfonds als bisher. Laut Lucian Anghel, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Bukarester Börse, ist dies keine politische Entscheidung, sondern eine Entscheidung einiger Gremien, an denen internationale Investoren, Treuhandbanken, gro‎ße internationale Broker beteiligt sind, die Hunderte Milliarden von Euro verwalten. Grundsätzlich, so Lucian Anghel, haben diese Investoren vereinbart, dass sie am rumänischen Kapitalmarkt investieren wollen:



    Laut WOOD & Company ist der Wert internationaler Investmentfonds, die in Schwellenländern investieren können, 128-mal höher als der Wert der Fonds, die in Grenzmärkten investieren können. Offensichtlich sind sie nicht verpflichtet, in Rumänien zu investieren, aber zumindest bis jetzt durften sie laut Prospekt nicht in Rumänien investieren. Wir steigen als Kapitalmarkt in eine andere Liga.“



    Es ist der Beginn einer schönen Reise, sagen die Fachleute, aber die Bemühungen um die Modernisierung und Entwicklung der rumänischen Börsen, um den neu erlangten Status zu festigen und sogar weitere Fortschritte zu erzielen, müssen fortgesetzt werden.

  • Hörerpostsendung 7.7.2019

    Hörerpostsendung 7.7.2019

    Unter den neulich eingegangen E-Mails war eine sehr interessante Mitteilung — ich sage das, weil unser Hörer Helmut Matt auch zu einem Thema Stellung nimmt, das für unsere technische Abteilung relevant ist: Der Empfang war recht gut“, schrieb Herr Matt aus Herbolzheim in Deutschland, besonders die abendliche DRM-Frequenz 6090 KHz kam immer mit kristallklarem digitalen Signal hier an. Sorin hatte kürzlich im Funkbriefkasten darum gebeten, auch mal zu testen, wie DRM bei der Morgensendung durchkommt. Leider habe ich dazu keine gute Nachrichten. Ein brauchbarer und stabiler DRM-Empfang war bisher morgens nicht möglich. Viel zu viele Aussetzer — leider!“, schlie‎ßt Herr Matt seine Bemerkungen technischer Natur ab.



    Mit einer lustigen Meldung fährt er fort: Am 10. Juni gab es im Funkjournal eine Überraschung: Nach dem interessanten Bericht über die Lage in der benachbarten Moldaurepublik kam ein weiterer Bericht, von dem ich aber nichts verstanden habe, weil die Sendesprache nicht Deutsch war. Ich denke, es war ein Beitrag der rumänischen Kollegen, der da versehentlich eingeblendet war. Mich hat das nicht gestört, sondern eher amüsiert. Zeigt es doch, dass wir alle nicht perfekt sind“, meint Herr Matt.



    Vorab — sorry für den Fehler! Als Radiomensch, der in den neunziger Jahren noch mit Tonbändern gearbeitet hat, kann ich andererseits nur bestätigen — wir sind nicht perfekt und die digitale Welt, wo Dateien beim Verschieben aus einer gro‎ßen Datenbank in eine Playlist leicht zu verwechseln sind, werden wir es wohl auch nicht mehr werden. Aus der Reihe Pleiten, Pech & Pannen werden wir also wahrscheinlich noch berichten müssen — leider.



    Herr Matt war in seiner E-Mail über — wie er sagte — eine sehr positive Nachricht begeistert, über die sich besonders die DXer freuen werden, gab es am vergangenen Sonntag im Funkbriefkasten. Gro‎ßartig ist es, dass nun doch ein Budget für QSL-Karten genehmigt worden ist. Es ist doch schön zu wissen, dass die Verantwortlichen bei RRI letztlich doch gezeigt haben, dass sie ein gro‎ßes Herz für die Radio-Hobbyfreunde haben. Bravo! Ich freue mich, ebenso wie all die anderen QSL-Fans, schon jetzt auf die Post aus Bukarest. Vielen Dank an alle, die sich für die Budgetfreigabe eingesetzt haben“, schlie‎ßt Herr Matt.



    Seine Mitteilung beantwortet zugleich auch die Frage unseres Hörers Josef Robl, in Maria Alm in Österreich: Er wollte wissen, ob es keine QSL Karten mehr gibt und sagte, dass das wirklich schade wäre“.



    Also — falls jemand die letzte Hörerpostsendung verpasst hat, wiederhole ich gerne die Aussage meines Kollegen Sorin vom letzten Sonntag: Das Budget für das Verlegen der diesjährigen QSL-Serie ist uns endlich bewilligt worden, die Karten sind schon gedruckt und versandbereit. Und sie können auch auf unserer Webseite im entsprechenden Abschnitt betrachtet werden. Bei der QSL-Serie 2019 handelt es sich um historische Volkstrachten und Bauernschmuck aus dem Banat, und zwar sind überwiegend bäuerliche Frauen- und Männertrachten abgebildet sowie silberne Haarnadeln und Halsketten aus Silbermünzen auf den letzten drei Karten. Au‎ßerdem gibt es dieses Jahr sozusagen als Bonus noch eine 13. Sonder-QSL-Karte, auf der ein Stirnreif und eine kleine Schatulle zu sehen sind. Die abgebildeten Exponate stammen aus der ethnographischen Kollektion von Marius Matei, die insgesamt über 1000 Originalstücke umfasst und ständig erweitert wird.“



    Soweit Sorin am letzten Sonntag — kurzum: Es gibt wieder QSL-Karten.




    Eine ebenso nette E-Mail erreichte uns von Herrn Carsten Fenske, der nicht nur Radio-, sondern auch Motorradfan ist und in dieser Eigenschaft in Polen unterwegs ist:



    Nachdem ich Sie vom 18.06. bis 26.06. im polnischen Ostseebad Leba sehr gut auf KW 9570 KHz empfangen konnte, höre ich Sie täglich nunmehr weiterhin im nordöstlichsten Teil Polens, im Örtchen Piaski. Dieses befindet sich drei Kilometer vor der russischen Grenze. Diese kann man anlaufen und auch einen Blick über den Grenzzaun werfen. Auch dort sind die Bäume grün und das Ostseewasser plätschert an den Strand. Schade nur, dass es keine Verkehrsverbindung gibt. Gerade touristisch wäre das für Russland sicher ein Gewinn und wir könnten uns über diese symbolische Brücke sicherlich auch wieder näher kommen. Ich würde das sehr begrü‎ßen. Leider wird in der westlichen Welt gerne mal vergessen“, dass es die Rote Armee und die sowjetischen Völker waren, die uns vom Joch des Faschismus befreiten. Sie trugen mit über achtzehn Millionen Toten die Hauptlast des zweiten Weltkrieges. Bei allen Differenzen, die es sicherlich gibt. Ich werde das niemals vergessen und bin ihnen daher für immer verbunden.



    Am 04. Juli werde ich wieder auf das Motorrad steigen und mein neues Quartier in der Nähe von Rastenburg aufschlagen. Dort befand sich ja Adolf Hitlers Wolfsschanze“. Deren Überreste habe ich mir im letzten Jahr angeschaut. Leider haben die Betreiber der Gedenkstätte, es ist meines Wissens nach ein Verein, eine etwas merkwürdige Auffassung zur Aufarbeitung der Geschichte. Was möchte man vermitteln, wenn ich mir dort ein T-Shirt mit der Aufschrift WOLFSSCHANZE kaufen kann? Ich denke, das ist keine gute Idee. Nun, wie auch immer…



    Auch dort werde ich täglich weiter Radio Rumänien hören und mich an Land und Leuten erfreuen. Hoffen wir mal, dass die Temperaturen nicht zu hoch sind, denn bei der Fahrt hierher zeigte mein Motorradthermometer zeitweise 42°C an, was mit Schutzbekleidung und Helm doch grenzwertig war. Glücklicherweise gibt es in Polen ein gutes Mittel um sich abzukühlen. Es hei‎ßt BIER.


    Mit diesem kleinen Augenzwinkern möchte ich meinen Brief beenden und verbleibe wie immer mit freundschaftlichen Grü‎ßen.




    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das ist, in Lederkluft und Helm auf dem glühenden Asphalt bei sengender Mittagssonne und über 40 Grad über die Landschaft zu düsen — mir reichen die 37 Grad im fehlenden Schatten in Bukarest. Aber die Lust auf einen kühlen Drink, wenn man am Abend eine wohlverdiente Pause einlegt, die ist umso mehr nachvollziehbar.




    Und jetzt will ich eine ältere Schuld loswerden. Sorin hatte mir einige Fragen von Frau Beate Hansen zugesteckt, die sich für Versicherungen, speziell Lebens- und Rentenversicherungen interessierte. Ich denke, der FBK ist ein guter Sendeplatz, um mal darauf einzugehen. Vor etwa zwei Wochen kamen von der Finanzaufsicht die Marktdaten für die Versicherungsbranche im ersten Quartal. Die Bruttoprämien sind gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 7,4% auf 2,7 Milliarden Lei gestiegen. Der Versicherungsmarkt aus Rumänien bleibt auf Sachversicherungen orientiert, die 79% der gesamten gebuchten Bruttoprämien ausmacht. Von 28 Versicherungsgesellschaften sind 15 nur im Sachversicherungsgeschäft und 7 nur in Lebensversicherungen tätig, 6 bedienen beide Märkte.



    Wer schlie‎ßt denn hier Lebensversicherungen ab, fragte sich Frau Hansen. Nun, sie sind auch hier wie in vielen Ländern beliebte Anlageinstrumente. Die Leute sind weniger an einer Versicherung interessiert, die das Sterberisiko absichert, sondern an langfristigen Lebensversicherungen, bei denen ihr Geld mit höheren Renditen angelegt wird, als die Banken Einlagezinsen zahlen. Heute werden Sparer abgestraft — die Bankzinsen sind niedriger als die Inflation, deshalb orientieren sich die Leute um. Das sieht man auch daran, dass die Lebensversicherungssparte auch etwas schneller gewachsen ist als das Sachversicherungsgeschäft. In der Praxis sieht das so aus, dass Kunden eine Paketlösung kaufen — sie sichern den Sterbefall ab, sie investieren Geld in Fonds und sie sichern drittens den Ausfall der Zahlungen ab — werden sie arbeitsunfähig, bekommen sie also zumindest das einbezahlte Geld zurück, wenn auch nur inflationsunbereinigt.



    Zweitens Altersvorsorge — es beruht auf drei Säulen. Die erste ist der öffentliche Rentenfonds, das klassische Umlagesystem oder Pay-as-you-go. Arbeitnehmer zahlen ein, das Geld wird sofort an die existierenden Rentner ausgezahlt. Die zweite Säule ist die sogenannte private Pflichtrentenversicherung. Hier hat jeder Teilnehmer ein eigenes Konto auf das er einzahlt — ob er will oder nicht. Das Geld auf diesen Einzelkonten wird dem Teilnehmer ausgezahlt, wenn er in Ruhestand geht.



    Die Vermögen der Versicherungsunternehmen aus dem System der privaten Pflichtrenten lagen am 30. April bei mehr als 52 Milliarden Lei, also etwa 11 Milliarden Euro. Das sind über 21% mehr als im Vorjahreszeitraum. Staatspapiere haben mit 30 Milliarden Lei bzw. 57,5% der Bilanzsumme den grö‎ßten Anteil am Vermögen. Auf Platz zwei kamen Aktien mit fast 10 Milliarden Lei oder 19%, auf den dritten Platz Bankeinlagen mit 4,75 Milliarden Lei oder leicht über 9%. Das System hat im Moment 7,32 Millionen Teilnehmer, allerdings wurden im Februar 2019 Beiträge für nur knapp 3,9 Millionen Teilnehmer kassiert. Die Beiträge von 3,75% vom Bruttoverdienst werden vom Arbeitgeber abgeführt.



    Letztendlich gibt es noch die freiwillige private Altersvorsorge, also die 3. Säule. Hier gibt es keine Beteiligungspflicht, aber es gibt Steuervergünstigungen, die Impulse setzen. An diesen freiwilligen Pensionsfonds waren am 31. Mai dieses Jahres annähernd 485 Tausend Beitragszahler beteiligt. Am 31. Mai 2019 verwalteten die Versicherungen ein Vermögen von über 2,2 Milliarden Lei, mehr als 400 Millionen Euro, was einer Steigerung von mehr als 18% gegenüber Mai 2018 entspricht. Auch diese Fonds setzen auf eine ähnlich konservative Strategie — den grö‎ßten Anteil an den Vermögenswerten hatten Staatspapiere mit 1,24 Milliarden Lei oder über 56%, an zweiter Stelle lagen Aktien mit knapp 490 Millionen Lei oder 22%, an dritter Stelle rangierten jedoch anders als in der 2. Säule Unternehmensanleihen mit rund 208 Millionen Lei oder fast 9,5% der Bilanzsumme.




    Das wars aber heute im FBK, wir haben Sie hoffentlich mit so viel Zahlen nicht gelangweilt. Am Ende hätte ich gerne noch die Postliste verlesen, aber unsere Lady of the Post hatte gerade dienstfrei. So, das wars von mir, nächste Woche ist Sorin wieder dran.



    Audiobeitrag hören:



  • Israelischer Unternehmer: „Private Gesundheitsvorsorge sollte mehr Beachtung finden“

    Israelischer Unternehmer: „Private Gesundheitsvorsorge sollte mehr Beachtung finden“

    Der israelische Geschäftsmann Zahal Levy ist Ehrendoktor der Universität Aurel Vlaicu“ in Arad, Malteser-Ritter und Vorsitzender der Versicherungs-Gesellschaft MediHelp International, mit Filialen in Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Er startete seine Geschäfte in Rumänien in den 1990er Jahren, in einer etwas trüben, aber vielversprechenden Periode. Zahal Levy erinnert sich:



    Ich stand am Scheideweg in meiner Karriere und wollte etwas in einem Land versuchen, das mir sehr vielversprechend schien, einen expandierenden Markt hatte und wo ich die Chance hatte, mit der Wirtschaft zu wachsen. Rumänien schien mir die sicherste Wahl zu sein, ein Land mit vielen intelligenten Menschen, einem hohen Bildungsniveau und einem enormen Wachstumspotenzial. Und ich hatte Recht — genau das ist passiert. Wenn ich einen Vergleich ziehe zwischen dem, was jetzt passiert, und dem, was hier in den frühen 1990ern war, gab es eine unglaubliche Veränderung. Aber ich fürchte, die Rumänen nehmen es nicht wahr und schätzen es nicht genug.“




    Was wären der Meinung von Zahal Levy nach die wichtigsten Änderungen?



    Hier wurde alles wieder aufgebaut. Die Lage im Land hat sich verbessert, es gibt immer noch Hindernisse und Herausforderungen, aber es ist unvergleichbar besser. Ich erinnere mich an das erste Gehalt, das ich den Angestellten gezahlt habe. Ich trug die Geldscheine von der Bank in der Aktentasche. Wir haben einen halben Tag damit verbracht, unser Gehaltsgeld zu zählen. Es gab weder Bankkarten noch Geldzählmaschinen. Aber jetzt gibt es ein funktionierendes und wettbewerbsfähiges Bankensystem, gute Restaurants, das Opernhaus ist renoviert, es gibt Theater und Einkaufszentren. Es gibt immer noch Ineffizienz und Korruption, aber im Vergleich zum Rest Osteuropas gibt es keinen Grund, sich zu schämen.“




    Während seiner beruflichen Tätigkeit in Rumänien war Zahal Levy im Bau von vier Krankenhäusern und medizinischen Zentren in Constanţa, Arad und Petroşani involviert. Zudem half er in Bukarest beim Ausbau eines Diagnosezentrums im Krankenhaus Fundeni. Die Ärzte, mit denen er gearbeitet hat, sind sehr gute Freunde geworden.



    Ich habe eine sehr gute Meinung über das hiesige medizinische Personal. Aber es tut mir leid für sie, denn sie müssen ihren Lebensunterhalt verdienen und ihr Einkommen aufbessern, indem sie Kuverts mit Geld von Patienten annehmen. Ärzte sollten hier sehr gut bezahlt werden, und nicht über verschiedene andere Wege nachdenken müssen, wie sie ihr Geld verdienen. Ihre Ausbildung ist tadellos, und ich denke, dass sie Helden sind. Ich bin mit vielen Ärzten in Rumänien befreundet, die überlebt und viele Schwierigkeiten überstanden haben, ohne nach Deutschland oder Frankreich oder Italien auszuwandern, wo sie gut aufgenommen worden wären. Es sind nicht nur Ärzte, sondern auch Krankenschwestern. Sie werden im Ausland gut aufgenommen, weil sie sehr gut ausgebildet sind, Erfahrung haben und manchmal akzeptieren, weniger Geld zu verdienen als andere. Also zieht es sie ins Ausland und Rumänien verliert sie.“




    Zahal Levy kennt das rumänische medizinische System sehr gut und hat seine eigene Meinung über die Art und Weise, wie es sich entwickeln könnte: über private Krankenversicherungen; dafür müsste man aber auch der Abneigung der Rumänen entgegenwirken, auf private Gesundheitsvorsorge zurückzugreifen.



    Hier geht es um Verantwortung für die eigene Gesundheit. In Rumänien gibt es immer noch eine Wahrnehmung, dass der Staat für deine Gesundheit zuständig ist. Aber das medizinische Umfeld in Rumänien hat seine Richtung verloren, und der rumänische Staat weigert sich aus irgendeinem Grund zu sagen, dass es nicht genug Geld hat, um den wachsenden Bedarf an medizinischen Dienstleistungen zu decken. Die Lösung wäre, den privaten Sektor zu fördern, und der private medizinische Sektor kann nur durch ein wirksames privates Versicherungssystem unterstützt werden.“




    Obwohl die rumänische Gesetzgebung die Koexistenz des öffentlichen Krankenversicherungssystems mit dem privaten System zulässt, greifen nur etwa 4% der Rumänen auf das private medizinische System zurück, indem sie entweder eine Versicherung abschlie‎ßen oder sich in Kliniken oder privaten Krankenhäusern anmelden.

  • Nachrichten 03.08.2106

    Nachrichten 03.08.2106

    Die Bukarester Regierung hat für den 13. August,
    dem Tag der Beisetzung der am Montag verstorbenen Königin Anna von Rumänien,
    der Ehegattin von König Michael I., Staatstrauer angeordnet. Laut dem
    angekündigten Programm wird der Sarg nach der Ankunft in Rumänien zum Schloß
    Pelesch in Sinaia und dann nach Bukarest, in den Thronsaal des königlichen
    Palastes überstellt. Das rumänische Königshaus hat mitgeteilt, dass Königin
    Anna von Rumänien am 13. August im Kloster Curtea de Arges, wo die rumänischen
    Könige bestattet werden, zur Ruhe gelegt wird. Drei Kondolenzbücher wurden für
    das Publikum bereitgestellt – eines im
    Schloss Pelesch und zwei in Bukarest.




    Die
    rumänischen Straßenspediteure haben am Mittwoch mit den stellvertretenden
    Ministerpräsidenten Costin Borc und Vasile Dîncu sowie mit Vertretern der
    Finanzaufsichtsbehörde über die Entwicklung der Preise für Fahrzeugversicherungen
    diskutiert. Sie bemängeln eine dreifache Teuerung der Haftpflichtversicherungen
    und verlangen, dass die Regierung die Preise auf dem Niveau des Monats Juni für
    ein Jahr einfriert. Das sind konkret knapp 2.000 € für einen LKW und ca. 700 €
    für einen Reisebus. Sollte der Forderung nicht nachgekommen werden, drohen die
    Spediteure mit landesweiten Protesten ab September.




    155
    Angestellte in zwei Kohlebergwerken in Westrumänien haben am Mittwoch Bescheide
    über ihre künftige Kündigung erhalten. Die Gruben sollen innerhalb von zwei
    Jahren geschlossen werden, bereits im Herbst werden die ersten 90
    Arbeitsstellen gestrichen. Die entlassenen Bergarbeiter sollen in den nächsten
    zwei Jahren nebst Arbeitslosengeld auch Abfindungen und ein zusätzliches
    monatliches Einkommen erhalten.




    In Rumänien hat der Einzelhandel im Juni um 16% gegenüber dem selben
    Vorjahresmonat zugenommen: der stärkste Zuwachs in der gesamten EU. Das zeigen
    die am Mittwoch gemeldeten Zahlen von Eurostat. Der Zuwachs in der gesamten
    Union lag nach den selben Daten bei durchschnittlich 2,4%.


    Auch die rumänischen Banken
    gehören zu den gewinnstärksten in Europa. Die Rendite der Bankbranche lag im
    ersten Quartal nach Angaben der Europäischen Bankenaufsicht bei 13,5%, mehr als
    das Doppelte im Vergleich zu den sechs Prozent auf europäischer Ebene. Die
    Gesamtgewinne erreichten in den ersten drei Monaten über 220 Millionen Euro.




    Die rumänische Regierung wird am 24. August die erste Teilzahlung
    einer rückzahlbaren Hilfe an die Moldau überweisen. Nach einem Sprecher der
    regierung in Bukarest gehe es dabei um einen Betrag von von 60 Millionen Euro.
    Die beiden Länder haben auch eine Reihe von Verpflichtungen auf moldauischer
    Seite vereinbart – dazu gehöre die Erstellung eines Fahrplans für ein Abkommen
    mit dem IWF, ein Gesetzespaket für die Verbesserung des Geschäftsumfelds, sowie
    die Erkennung und Beseitigung von Schwachpunkten im Bankensystem.




    Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjörn Jagland hat am
    Mittwoch bei seinem Besuch in der Türkei erklärt, dass die dortigen Behörden gegen
    die Verantwortlichen des gescheiterten Putschversuches vom 15. Juli vorgehen
    müssten. Zugleich ermahnte er zu Einhaltung von Menschenrechten. Bei der Strafverfolgung müssten die Prinzipien der Europäischen
    Menschenrechtskonvention und der Rechtsstaatlichkeit eingehalten werden,
    forderte Jagland. Dazu gehöre das Unschuldprinzip.




    Eine von Nordkorea abgeschossene Rakete hat erstmals japanische
    Gewässer erreicht. Sie sei in einem Gebiet ins Meer gestürzt, das Japan für
    sich beansprucht. Laut Ministerpräsident Shinzo Abe sei der Raketentest als
    ernsthafte Bedrohung Japans anzusehen. Die südkoreanische Regierung
    sprach von einer direkten und breiten Bedrohung für die Nachbarländer. Die Mittelstreckenrakete wurde am Mittwochmorgen im Westen
    Nordkoreas abgeschossen und stürzte nach Angaben des südkoreanischen Militärs
    im Japanischen Meer ab. Die Raketentests Nordkoreas sind eine Verletzung von Resolutionen
    des UN-Sicherheitsrats, mit denen das Land von der Entwicklung ballistischer
    Raketen abgehalten werden soll.

  • Transporteure protestieren in Bukarest

    Transporteure protestieren in Bukarest

    Die rumänischen Transportunternehmen haben am Donnerstag in Bukarest protestiert. Sie sind unzufrieden insbesondere weil die Preise der Kraftfahrzeugversicherungen gestiegen sind und die zusätzliche Benzinsteuer auch nach dem 1. Januar 2016 bezahlt werden soll. Tausende Taxi-Fahrer, LKWs und Buse haben für ein paar Stunden den Verkehr in Bukarest lahmgelegt. Die Transporteure fordern die Behörden auf Lösungen für die Senkung der Versicherungs-Preise zu finden. Zudem soll die zusätzliche Benzinsteuer abgeschafft und die Preise für Urheberrechte gesenkt werden.




    Die Nationale Union der Strassen-Transporteure in Rumänien kündigte an, das Präsidialamt, die rumänische Regierung, das Finanzministerium, die Finanz-Aufsichtsbehörde ASF und das Kartellamt darüber benachrichtigt zu haben. Die Union habe auch das Transportministerium vor einem baldigen Zusammenbruch des Kraftfahrzeugversicherungs-Marktes informiert. Der Union zufolge seien die Preise für die erwähnten Versicherungen um mehr als 300 % gestiegen.




    2012 lag der Durchschnitts-Preis einer 12-monatigen Versicherung für ein Fahrzeug, das Güter ins Auslands transportierte, bei 1200 Lei (umgerechnet eta 270 Euro). 2014 erreichte der Preis ein Niveau von 4000 Lei (etwa 900 Euro) und 2015 15.000 Lei (etwa 3400 Euro). In einer Pressemeldung erklärten die Versicherungs-Unternehmen, der Versicherungs-Preis sei gestiegen, weil, insbesondere im Falle von Auslands-Transporten das Niveau der Entschädigungen vierl höher liege und in manchen Ländern sogar unbegrenzt ist. Zudem sei das Niveau der Entschädigungszahlungen für Körperverletzungen und für immaterielle Schäden in Rumänien unvorhersehbar, weil die Gerichte uneinheitlich urteilen.




    Eine Delegation der Demonstranten ist am Donnerstag mit Regierungs-Vertretern zusammen gekommen. Diese haben erklärt, die Regierung werde nach Lösungen suchen. Vizeministerpräsident Vasile Dancu hat die Finanz-Aufsichtsbehörde aufgefordert, nach der jetzigen Kontrolle bei den Versicherungs-Unternehmen, angemessene rechtliche Ma‎ßnahmen vorzuschlagen. Zudem soll der Antrag zur Abschaffung der zusätzlichen Benzinsteuer an das Finanzministerium zur Analyse geschickt werden.




    Der Vizeministerpräsident sagte den Demonstranten die Exekutive werde ein Rechtsdokument für die Zahlung der Schulden, auch im Transportbereich, vorbereiten. Zudem hat man sich auf ein Gesprächs-Kalender zwischen den verwickelten Seiten geeinigt. Am kommenden Dienstag wird ein Treffen zwischen den Transporteueren, den Versicherungs-Unternehmen und der Finanz-Aufsichtsbehörde stattfinden. Am 25. Januar sollen bei einem weiteren Treffen auch einige Parlamentsmitglieder teilnehmen, da die Finanz-Aufsichtsbehörde dem Parlament untergestellt ist. Die Vertreter der Demonstrante erklärten, sie würden vorläufig der Regierung ihr Vertrauen schenken. Sollte jedoch die Regierung ihren Anträgen nicht nachkommen, würden sie wieder Anfang nächsten Jahres auf die Strasse gehen, nicht nur in Bukarest, sondern im ganzen Land.

  • Versicherungen: ASTRA wegen Knappheit der Pflichtreserven unter Sonderverwaltung gestellt

    Versicherungen: ASTRA wegen Knappheit der Pflichtreserven unter Sonderverwaltung gestellt

    ASTRA, die bedeutendste Versicherungsgsellschaft in Rumänien, ist am Montag unter Sonderverwaltung gestellt worden. Die Ma‎ßnahme wurde von der Finanzaufsichtsbehörde getroffen, nachdem bei einer Kontrolle verschiedene Gesetzesverletzungen gefunden wurden. In einem Land mit einem hohen Erdbebenrisiko könnten die Personen, die ihr Haus oder ihre Wohnung bei Astra versichert haben, keine Entschädigungen erhalten, weil die Gesellschaft die zur Deckung der Schäden notwendigen Summen unterschätzt hat. Die Gesellschaft hat Pflichtreserven, die um 40% kleiner als notwendig sind, gesichert. ASTRA hat 3 Millionen Kunden. Darunter haben 2 Millionen Wohnungsversicherungen abgeschlossen.



    Die Versicherungsgesellschaft muss nun finanziell unterstützt werden. Sie braucht einen Kapitalzuschuss. ASTRA darf in der Geltungszeit der Sonderma‎ßnahmen nicht mehr in Immobilien und Mobilien investieren. Die Prozedur der Rückgewinnung der im Inneren der Gruppe gewährten Kredite soll beschleunigt werden. Diese beziffern sich auf 110 Millionen Lei (circa 2,5 Millionen Euro). Die Gewährung von neuen Krediten ist ebenfalls verboten. Dan Radu Ruşanu, Vorsitzender der Finanzaufsichtsbehörde, hat den Kunden erklärt, dass sie darunter nicht zu leiden haben:



    “Alle Versicherungsppolicen, die die Astra-Versicherungsgesellschaft herausgegeben hat, sind bis zu ihrem Ablauf gültig. Astra wird verpflichtet sein, aus eigenen finanziellen Ressaurcen zu zahlen.”




    Dan Adamescu, ein Geschäftsmann, der Astra kontrolliert, meinte, man könne die Ma‎ßnahme der Finanzaufsichtsbehörde mit Mafiamethoden vergleichen. Er glaube nicht, dass je in der Geschichte der Versicherungen so etwas passiert sei. Dan Adamescu hob hervor, er werde an die Justiz appellieren und die Annulierung der Ma‎ßnahme fordern.



    Einige Stimmen behaupten, dass dadurch der Skandal der riesigen Löhne der Angestellten der Finanzaufsichtsbehörde in den Hintergrund gedrängt werden soll. Dan Radu Ruşanu, Vorsitzender der Finanzaufsichtsbehörde, erklärte, er werde die Halbierung der Löhne vorschlagen. Wenn der Vorsitzende im Jahr 2012 einen monatlichen Lohn von 14.000 Euro hatte, so soll er im Jahr 2014 nur noch 7.000 Euro bekommen. Der Verband der Nutznie‎ßer von Finanzdienstleistungen verlangte dem Parlament eine Kontrolle hinsichtlich der Angestellten der Finanzaufsichtsbehörde. Medien zufolge sei eine bedeutende Anzahl der Angestellten mit hochrangigen rumänischen Politikern verwandt.