Tag: Vogelschutz

  • Vogelschutz: das Projekt „Rumänien kriegt Flügel“

    Vogelschutz: das Projekt „Rumänien kriegt Flügel“

    Die Vögel aus den rumänischen Parks haben die kalte Jahreszeit gut überstanden, teilten Ornithologen mit. Es war der Winter, in dem alle Rekorde geschlagen wurden, von der Beteiligung der Gemeinden am Schutz der Parks und der Vogelarten bis zu den angeschafften und verbrauchten Futtermengen. Nur in Bukarest war der Verbrauch von Körnern als Vogelfutter in diesem Winter dreimal höher im Vergleich zum Winter 2017–2018. Begünstigte des Projekts Rumänien kriegt Flügel“ sind über 200 Vogelarten und Säugetiere, die in den gro‎ßen Parks der rumänischen Städte leben, von den blauen Meisen bis zu Enten und Eichhörnchen. Ovidiu Bufnilă ist verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei der rumänischen Ornithologischen Gesellschaft und bringt weitere Details:



    Dieses Jahr konnten wir etwa 5 Tonnen und 200 Kg Körner verbrauchen, die wir an den Futterstellen in 15 Gro‎ßstädten Rumäniens brachten. Die meisten Futterstellen sind in Bukarest, wo wir grö‎ßere Parks haben: Im Tineretului-Park und im Herăstrău-Park gibt es jeweils sechs Futterstellen. 200 freiwillige Helfer haben sich uns angeschlossen und uns geholfen, die Vögel im Winter zu füttern. Immer mehr Leute rufen uns an und fragen uns, wie man die Wildvögel richtig füttern sollte. Es ist wichtig zu wissen, dass Vögel nicht verarbeitete Nahrung zu sich nehmen müssen, wir dürfen ihnen nichts dergleichen geben. Anstatt ihnen Brot zu geben, können wir ihnen Walnuss, gebrochene Äpfel und rohe Sonnenblumenkerne geben, was im Winter die ideale Nahrung ist. Jetzt, im März, hört die Vogelfütterung auf, weil die meisten Vögel Insektenfresser sind und sich selbst ernähren können. Eine gro‎ße Meise kann etwa 1000 Insekten pro Tag fressen. Jetzt denken wir darüber nach, andere Ma‎ßnahmen für Vögel zu ergreifen, wir wollen künstliche Nester in den Parks platzieren. Von Amseln bis zu Spatzen suchen alle Vögel in dieser Zeit nach Nestern. Die Vogelarten in unseren Parks sind sehr nützlich, sie fressen Mücken, Fliegen, Raupen.“




    Das Projekt Rumänien kriegt Flügel“ der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft begann im Winter 2015. Seitdem bekommen Vögel in 15 rumänischen Gro‎ßstädten, von Cluj (Klausenburg) bis Iaşi (Jassy) und Baia Mare (Gro‎ßneustadt), jeden Winter und Frühling Futter und künstliche Nester, um die harten Winter zu überstehen. In den Parks werden auch Informationstafeln angebracht, damit das Publikum die dort lebenden Vögel mit dem passenden Lebensraum und dem geeigneten Futter assoziieren kann. Ovidiu Bufnilă dazu:



    In jedem Park in den Städten, wo wir aktiv sind, gibt es mindestens 15 Nester. Bukarest hat 100 Nester und in Cluj gibt es mehr als 1200 künstliche Nester für verschiedene Vogelarten, die in den Parks leben — dazu gehören der Kauz, der Star, die Drossel, die Amsel und viele andere. Der Steinkauz ist der Vogel des Jahres 2019 und wird deshalb besondere Aufmerksamkeit genie‎ßen. Der Steinkauz ist ein Nachtgreifer und jagt vor allem Nagetiere. Also, je mehr Steinkäuze, desto weniger Mäuse in den Städten.“




    Mit dem Projekt Rumänien kriegt Flügel“ versuchen Ornithologen ein Modell für diejenigen zu bieten, die an Vogelschutz- und Umweltschutzaktivitäten teilnehmen möchten. In den USA verfügen über 60% der Häuser und Gärten über Vogelhäuschen und Futterstellen, in Gro‎ßbritannien sind es über 80%.

  • Bukarest bekommt Flügel – ein Programm zum Schutz der Vögel in der Hauptstadt

    Bukarest bekommt Flügel – ein Programm zum Schutz der Vögel in der Hauptstadt

    Der Verein hat in diesem Winter sein Vogelschutzprogramm vom letzten Jahr neu aufgelegt. Letzten Winter haben wir 30 Futterstationen angebracht und wir haben damit Erfolg gehabt“, erzählt Ovidiu Bufnilă, Pressesprecher des Vereins. Rohe und ungesalzene Sonnenblumenkerne haben die Vögel besonders gerne — aber anscheinend nicht nur Vögel, denn es kam zu seltsamen Episoden, berichtet der Ornithologe: In manchen Parks wurden die Futterstationen in der Nacht zerstört und die Sonnenblumenkerne waren verschwunden. Die SOR betreibt zunehmend Aufklärung. An vielen Parkeingängen stellte der Verein Tafeln auf, um über die verschiedenen Vogelarten zu informieren. Zudem wurden in diesem Winter 100 zusätzliche Kunstnester für Singvögel eingerichtet, zum Beispiel für Finken oder Rotkehlchen. Die Futterstationen vom letzten Jahr wurden repariert und wieder aufgestellt.



    Die Ornithologische Gesellschaft berücksichtigt beim Projekt auch den Bildungsaspekt. Wer über die Natur lernen will, kann die Futterstellen beobachten und sehen, welche Vogelarten sich wie verhalten, empfiehlt Ovidiu Bufnilă, Pressesprecher der Ornithologischen Gesellschaft. Das sei, so der Experte, gerade in den Wintermonaten leichter, weil die Bäume kein Laub mehr tragen. Für die Gesellschaft hat das Projekt einen erwiesenen Vorbildeffekt.



    »Bukarest bekommt Flügel« hat das Zeug, sich zu einem »Rumänien bekommt Flügel« zu entwickeln — im Moment haben ein Verein aus der Stadt Bistriţa und die dortige Verwaltung um Zusammenarbeit angefragt“, freut sich der Bukarester Vogelforscher. In der Stadt wurde schon Vorarbeit geleistet — es gibt ein Versteck, aus dem man die Vögel beobachten kann, Futterstationen und Infotafeln. Auch aus der rumänischen Moldau melden sich Vereine. Das hat die Gesellschaft überzeugt, ein neues Projekt zu starten — dabei geht es um vogelfreundliche Gärten und Schulen. Über 240 Schulen wollen sich daran beteiligen. Wir reden hier über ein Programm zum Schutz der Stadtnatur“, sagt Ovidiu Bufnilă. Sein Verein, die Ornithologische Gesellschaft, schafft mit 20 Freiwilligen und aus Spenden offenbar Bemerkbares.

  • Hörerpostsendung 15.5.2016

    Hörerpostsendung 15.5.2016

    Ende April erhielten wir einen interessanten Brief, der von der griechischen Mittelmeerinsel Kreta abgeschickt wurde. Folgende Zeilen schrieb uns Karin Siebert, die bis Ende Mai 2016 dort verweilt:



    Liebes Radio Rumänien International!



    Ich bin eine deutsche Künstlerin und lebe seit vielen Jahren in Ostkreta, weitab von der Welt und ihrer Technologie, wie wir sie in Deutschland kennen. Die einzige Verbindung zur Au‎ßenwelt ist ein kleines Radio mit KW, auf dem ich Ihre Sendungen höre.



    Meine Traumreise, da ich in Ingolstadt an der Donau wohne, ist: die Donau abwärts bis ins Delta, dann Sulina-Burgas, Burgas-Istanbul, Istanbul-Ägäis, Ägäis-Kreta.



    Sämtliche Reisebüros in Deutschland und Kreta konnten mir keine Auskunft geben. Ich brauche nur noch die Schiffsverbindung Sulina-Burgas. Können Sie mir bitte ein Touristenbüro in Bukarest nennen, das Auskünfte über Schwarzmeer-Schifffahrt hat?



    Ihre dankbare Hörerin mit herzlichen Grü‎ßen


    Karin Siebert




    Vielen Dank für den Brief, liebe Frau Siebert. Ich war echt überrascht, dass unser Sender auch auf Kreta zu empfangen ist, noch dazu das Programm in deutsch, weil die Sendung ja für Mittel- und Nordwesteuropa bestimmt ist und die Sender in die entsprechende Richtung ausstrahlen. Aber auch früher haben wir nicht nur einmal Empfangsberichte aus Nordamerika und sogar Australien bekommen, durch die Ionosphäre-Reflexionen kann die Kurzwelle ebene solches leisten. In Kreta war ich übrigens auch, vor etwa zwei Jahren in einem kurzen Urlaub zu Ostern, und es hat mir sehr gefallen. Die Landschaften sind wunderbar abwechslungsreich und der Menschenschlag ist ein anderer als auf dem Festland oder auf den anderen Inseln.



    Hinsichtlich Ihrer Bitte muss ich Sie leider enttäuschen: Ich habe im Internet nachgeschaut, und es gibt leider keine grenzüberschreitenden Schifffahrten auf dem Meer von Rumänien aus. Es gibt zwar diverse Reiseveranstalter, die Kreuzfahrten vor der rumänischen Küste oder Schiff- und Bootsfahrten im Donaudelta anbieten, aber Strecken au‎ßerhalb der sogenannten Territorialgewässer Rumäniens stehen nicht im Angebot. Auf der Donau bis nach Rumänien zu kommen, dürfte hingegen kein Problem sein, wie Sie sicher schon wissen, nur müssten Sie die Strecke bis Burgas oder bis zu einem näheren Hafen in Bulgarien (beispielsweise Warna) über Land zurücklegen, da es derzeit keine andere Möglichkeit gibt. Ich finde es auch schade, dass man von den rumänischen Hafenstädten aus nicht per Schiff mal nach Bulgarien, nach Odessa in die Ukraine, nach Sotschi in Südrussland oder nach Batumi in Georgien reisen kann. Wahrscheinlich traut sich auch kein Unternehmer, in solche Schiffsverbindungen zu investieren, da sie vermutlich entsprechend teuer sein würden. Und eigene Schiffe hat Rumänien kaum noch, nachdem unsere Politiker selbst die Handelsflotte Ende der 1990er verscherbelt haben.



    Und nun zu weiteren Zuschriften mit Eindrücken zu unserem Programm. Zum Thema DAB/DAB+, das in den letzten Wochen im Funkbriefkasten zur Sprache kam, erhielten wir eine weitere Meinung. Folgende Zeilen schickte uns Dietmar Wolf per E-Mail, der im unterfränkischen Hammelburg zu Hause ist:



    Besonders interessant fand ich das Thema DAB+ im Hörerbriefkasten. Schön, dass sich bei dieser Mogelpackung immer mehr Hörer zu Wort melden. Ich hätte da auch ein paar interessante Zahlen. Es sind bereits mehr als 500 Mio. € Beitragsgelder (GEZ) in den Ausbau von DAB und DAB+ geflossen und NICHTS funktioniert richtig!!! In Deutschland leisten wir uns ja den teuersten (ZWANGS-finanzierten)-Rundfunkbeitrag weltweit!!! 17,90 Euro im Monat und jetzt wei‎ß man auch, was mit dem Geld gemacht wird. 500 Mio. € für einen Rohrkrepierer, denn DAB+ wird auch so enden wie DAB, da bin ich sicher.



    Diese Zahlen habe ich von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) auf Nachfrage erhalten. Weiterhin hat die KEF niemals von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gefordert, die Mittelwelle abzuschalten, auch wenn die ÖR das immer behaupten! Die KEF hat nur gesagt, wenn ihr unbedingt DAB+ wollt, dann müsst ihr sparen… und schwups, war die MW weg!



    Man könnte ja mal bei Media Broadcast oder beim Intendanten vom Deutschlandfunk Herrn Dr. Willi Steul nachfragen, warum es so schleppend vorangeht. Nur ein Schelm vermutet Böses, wenn er feststellt, dass au‎ßer den öffentlich-rechtlichen Sendern kaum ein privater Sender bei DAB+ mitmacht und dass ausgerechnet die Media Broadcast GmbH und der DLF beide in Köln beheimatet sind… Da sind kurze Dienstwege vorprogrammiert, oder??



    Viele DXer fragen sich auch so langsam, was es mit dem DAB+ so auf sich hat, wurde es uns doch immer als energiesparend“ verkauft. Wenn man nun die Sendestationen so sieht, dann fällt auf, dass doch tatsächlich einige 10-kW-Sender dabei sind. Ich dachte immer, DAB+ ist eine Energiespar-Aktion? Wenn man hier 10×10 kW nimmt, dann kommen doch 100 kW raus, oder?



    Das wäre dann ein typischer MW/KW-Sender für ein Land wie Deutschland!!! Das Abschalten der MW wurde doch immer mit einem Energiesparen begründet. Was rechne ich hier eigentlich falsch? Wenn ich mir anschaue, wie viel DAB+ Sender ich zur flächendeckenden Versorgung benötige, dann kommen da doch wohl einige kW zusammen. Es bleibt also spannend und den Verlautbarungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kann der Rechnung tragen, der möchte, ich nicht mehr!



    PS: Mein DAB+ Radio hat kaum Empfang und in der Wohnung schon gar nicht, mir wird aber seit nun 4 Jahren versprochen, dass bald alles besser wird. Besser wird definitiv nichts mehr, da der für mich zuständige Sendemast bereits voll ausgebaut ist! Super, ich hoffe aber wenigstens, dass sich mit dem DAB+ Projekt einige die Taschen voll gemacht haben. Ob BER-Flughafen oder DAB+: Es gibt viele tolle Projekte und der Bürger zahlt!




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Wolf, das ich einfach mal unkommentiert stehen lasse.


    Und nun geht es in den Norden Deutschlands und zwar nach Stralsund, wo unser Hörer Peter Vaegler zu Hause ist:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    der 5. Monat des Jahres hat begonnen und ich schicke schon den 5. Bericht. Das habe ich im vergangenen Jahr nicht geschafft!


    Besonders interessant fand ich im Funkbriefkasten den Reisebericht vom Hörer Michael Lindner. Den kenne ich nämlich persönlich, als er im vergangenen Jahr in Stralsund war.


    Elektrofahrräder werden immer mehr bei uns gekauft und ich habe auch schon überlegt, mir ein solches Rad zuzulegen.


    Das letzte Wochenende haben meine Frau und ich mal wieder genutzt, um einen Kurzurlaub in Polen zu verbringen, genauer gesagt in Swinemünde. Es sind nur ca. 100 km und ich wollte wieder einige Hotels fotografieren, da ich eine kleine Reisevermittlung betreibe, die besonders Kuraufenthalte in Polen vermittelt. Im Anhang schicke ich ein paar Fotos der Promenade, die zu den schönsten an der Ostsee gehört.





    Vielen Dank für Ihre E-Mail und für die schönen Fotos, lieber Herr Vaegler.



    Andreas Pawelczyk ist Mannheim zu Hause und liest gewöhnlich unsere Programmbeiträge, die ihm gefallen haben, auf unserer Homepage nach:



    Ich konnte Ihren Beitrag zum Thema Windenergie hören, den ich in Ihrem Internetauftritt nochmals nachlesen konnte. Es ist ja spannend, zu hören, dass die Windenergie mittlerweile in Rumänien 12,3% des erzeugten Stroms ausmacht. Dies soll sich in Rumänien bis 2020 auf 20% steigern. Die Windenergie ist allerdings in ihrer Häufung auch erst ca. 10 Jahre alt. Die Anlagen befinden sich zudem verstärkt am Schwarzen Meer.



    Neu ist mir persönlich, dass damit Vögel gravierend genervt werden, die sogar zu Tode kommen. Ich denke, dass Rumänien die Probleme wird lösen können und die Windenergie in Rumänien die Zukunft ist.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Pawelczyk. Auch in Deutschland ist die Windenergie umstritten, es gibt Experten, die sagen, dass sie mehr Schaden als Nutzen bringe. In der Online-Fassung der Süddeutschen Zeitung habe ich vor wenigen Tagen in einem Artikel gelesen, dass der Bayerische Verfassungsgerichtshof entschieden hat, dass das umstrittene Abstandsgesetz zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen nicht gegen die bayerische Verfassung versto‎ße. Damit wurde eine entsprechende Klage der Oppositionsparteien im Landtag zurückgewiesen. Unter anderen Leuten, die sich über die Entscheidung enttäuscht zeigten, befanden sich Umwelt- und Naturschutzverbände, namentlich auch der Vogelschutzbund. Der zuletzt genannte ist von Haus aus kritisch gegenüber der Windkraft eingestellt, weil diese die Vogelwelt zum Teil massiv schädige. Nun aber befürchten die Vogelschützer, dass Windräder zunehmend in Wälder und andere besonders sensible Gebiete verdrängt werden.




    Zum Schluss noch die Zeilen von Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt), der seine Fassungslosigkeit über den Ausschluss Rumänien vom Eurovision Song Contest äu‎ßerte:



    Ach du meine Güte, da kommen vom Eurovision Song Contest keine guten Meldungen. Der rumänische Sänger Ovidiu Anton darf nicht antreten, weil die rumänische Rundfunkanstalt TVR der EBU 16 Millionen Schweizer Franken schuldet. Schade für den Sänger. Seinen Titel “Moment of silence” finde ich nämlich ganz gut. Wahrscheinlich ist der Ausschluss vom Eurovision Song Contest nur die Spitze des Eisberges, welcher jetzt auf die rumänischen Fernsehzuschauer zukommt, denn über die EBU laufen ja zum Beispiel auch viele Übertragungen von internationalen Sportereignissen. Und da liegt im Sommer die Fu‎ßball-Europameisterschaft an, mit der rumänischen Nationalmannschaft in der Gruppe A. Für mich als Hörer von Radio Rumänien International befürchte ich ebenfalls das Schlimmste. Hoffentlich werden einige ganz clevere Manager nicht auf den Gedanken kommen, die wichtige Öffentlichkeitsarbeit für Rumänien im Ausland kürzen, um das Fernsehen zu retten.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk. Ich habe darüber auch in der Hörerpostsendung am 24.4. berichtet. Es ist tatsächlich zu befürchten, dass internationale Sportübertragungen ausfallen, denn TVR ist definitiv pleite und niemand hat die leiseste Ahnung, was zu tun ist. Und es gab auch den seltsamen Vorschlag, das Fernsehen und das Radio zusammenzulegen, angeblich um TVR zu retten. Zum Glück hat man den Einfall recht schnell als Schnapsidee abgetan, denn das hätte wohl beide öffentlich-rechtlichen Anstalten in den Ruin geführt.



    Postbriefe mit Empfangsberichten, Gru‎ßkarten und Eindrücken über unser Programm oder der Auflösung unseres aktuellen Hörerquiz erhielten wir von Thomas Jeske, Erhard Lauber, Michael Willruth, Peter Thränert, Michael Lindner (mit einer Postkarte von der Ostsee in Westpommern), Peter Kurz, Christoph Paustian, Ulrich Wicke, Reiner Peuthert (alle aus Deutschland) sowie von Horst Quitzau, Wolfgang Waldl und Paul Gager (alle drei aus Österreich) und Sandro Blatter (aus der Schweiz).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Anna Seiser, Ralf Urbanczyk, Andreas Pawelczyk, Werner Schubert und Heinz-Günther Hessenbruch (alle aus Deutschland) sowie von Josef Robl (Österreich) und Dmitrij Elagin (Russland).



    Das Internetformular nutzten Markus Wittke und Horst Cersovsky (beide aus Deutschland).



    Danke an alle, auch für die Pfingstgrü‎ße, wir wünschen Ihnen ebenfalls ein frohes Pfingstfest. Da Ostern in der Ostkirche dieses Jahr fünf Wochen später als in den Westkirchen begangen wurde, fällt für die Orthodoxen auch das Pfingstfest um die entsprechende Zeit später, also erst am 19. und 20. Juni. Denn die Pfingsten fallen bekanntlich immer auf den 50. Tag nach Ostern, was auch in der Bedeutung des Wortes noch drin steckt, das vom griechischen πεντηκοστή (wörtlich: der 50. Tag) herrührt. Im Rumänischen kommt das Wort rusalii für Pfingsten wahrscheinlich aus dem slawischen Wort rusalija, das wiederum aus dem lateinischen Rosalia entlehnt wurde. Damit bezeichnete man ursprünglich ein vorchristliches Fest Anfang Juni, mit dem man Nymphen, Nixen und andere Wassergeister zu besänftigen versuchte.



    Nach diesen kurzen philologischen Ausführungen bleibt mir nur noch, danke fürs Zuhören zu sagen — und nochmals frohes Pfingstfest!




    Audiobeitrag hören:




  • Vogelschutz: Ornithologen richten Futterplätze für Singvögel im Winter ein

    Vogelschutz: Ornithologen richten Futterplätze für Singvögel im Winter ein

    Die Bukarester können neuerdings in den Parks Futterplätze für Vögel erblicken. Viele Vögel sterben im Winter, weil sie keine Insekten oder verschiedene Früchte mehr finden können. Der Rumänische Ornithologen-Verband startete ein Projekt für den Schutz der Vögel im Winter. Ovidiu Bufnilă, Beauftragter für Öfffentlichkeitsarbeit des Rumänischen Ornithologen-Verbandes, erläutert das Konzept:



    Es geht um Vögel, die sich meistens mit Insekten ernähren. Sie fressen im Frühling und Sommer Insekten, im Herbst Früchte. Im Winter brauchen sie Körner. Je ölhaltiger die Samen sind, desto gesünder sind sie. Die beste Nahrung im Winter sind die Nusskerne und die rohen Sonnenblumenkerne. Es geht um Singvögel wie Meisen, Blaumeisen, Finken, Spatzen. Es sind Vögel, die in der kalten Jahreszeit vom Gebirge und Hochland in wärmere Regionen ziehen wie in die Ebene oder Stadt, wo sie mehr Nahrung finden. Es ist normal, den Vögeln zu helfen. Überall in der Welt ist es so. In Gro‎ßbritannien gibt es in 80% der Haushalte wenigstens ein Futterbrett für Vögel. Unsere Futterplätze sind gro‎ß, so dass das Futter 2-3 Tage reichen soll. Wir haben uns den Futterplatz wie eine Kantine für alle Vögel vorgestellt.“





    Die ersten Futterbretter kann man schon in Bukarest sehen. Der Rumänische Ornithologen-Verband lädt die Bukarester ein, als Volontäre am Projekt mitzumachen. Ovidiu Bufnilă dazu:



    Der erste Park, wo wir einen Futterplatz angelegt haben, ist der Kiseleff-Park. Da haben sich sofort Meisen und Finken eingestellt. Zu einem anderen Futterplatz kamen Spatzen und Winterfinken, eine richtige Augenweide. Wir arbeiten nur mit Sonnenblumenkernen und vermischen diese nicht mit Mais oder Weizen. Im Kiseleff-Park haben wir zwei Futterplätze und im Park der Fakultät für Gartenbauwissenschaften leider einen einzigen. Im IOR-Park hingegen gibt es drei Futterbretter. Mit der Zeit werden wir in allen gro‎ßen Parks präsent sein. Wir wollen die Futterplätze weit von den Hauptalleen in die Nähe der Büsche oder Bäume anlegen. Es ist bekannt, dass die Meisen einen Kern picken und in die Bäume fliegen. Nachdem sie ihn gefressen haben, kommen sie zurück um einen anderen zu picken. Die Spatzen fressen direkt vom Futterbrett, einige werfen die Körner auf den Boden, so dass auch andere picken können. Wer die Vögel und das Fotografieren liebt, findet hier die ideale Kulisse.“




    Im diesem Frühling werden für Singvögel künstliche Nester gebaut, Schilder mit Informationen über die Vogelarten aufgestellt, die man im Park bewundern kann, sowie über die Art und Weise, in der die Menschen ihnen helfen können.

  • Vogelschutz in Rumänien: Reiche Avifauna, mangelhaftes Jagdgesetz

    Vogelschutz in Rumänien: Reiche Avifauna, mangelhaftes Jagdgesetz

    In Rumänien leben mehr als 400 Vogelarten. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Kategorien von Vögeln: Manche leben hier permanent, andere kommen hier für die Brutzeit, manche verbringen in Rumänien den Winter und andere fliegen nur durch während der Herbst- und Frühlingsmigration. Über 80% dieser Vögel leben im Donaudelta, viele sind Wandervögel. Ein paar Vögel, die in der Vergangenheit auch in Rumänien lebten, gibt es nicht mehr hier, so zum Beispiel den Bartgeier, der früher Herr der Karpaten war. Auch die Gro‎ßtrappe lebte frei in der Bărăgan-Ebene oder in der Dobrudscha-Steppe. Rumänien verfügt aber nach wie vor über viele Vogelarten. Ovidiu Bufnilă, PR-Verantwortlicher bei der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft berichtet:



    Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Lage in Rumänien in puncto Avifauna sehr gut. Eine Vogelart, die vielleicht jeder kennt, ist der Kranich. Es gab eine Zeit, in der die Kraniche nicht mehr nach Rumänien gekommen sind. Dieses Jahr können wir aber sagen, dass Rumänien wieder für diesen Vogel wichtig wurde. Man hat viele Kraniche gesehen. 73 Stück ist eine gro‎ße Zahl, früher war das normal. In die Dobrudscha sind jetzt viele Kraniche gekommen, sie ruhen sich am Ufer der Seen aus, ernähren sich und fliegen dann weiter nach Schweden, nach Nordeuropa. Es gibt aber auch Vögel, die in Westeuropa verschwinden. Zum Beispiel der Haussperling. In London gibt es nur drei Orte, wo man diese Vogelart noch sehen kann. Wegen der Entwicklung dieser Stadt sind die Sperlinge verschwunden. Man veranstaltet sogar geführte Touren mit Reiseleitern für diejenigen, die die Haussperlinge sehen möchten. Wenn wir über für Rumänien typische Vögel sprechen, würde ich den Steinadler nennen. Er erscheint auch auf dem rumänischen Wappen. Er ist auch der aggressivste Tages-Raubvogel Europas. Er jagt sogar kleine Rehe oder kleine Gämsen. Weil jetzt der Frühling gekommen ist, werden wir uns über die Ankunft der Bienenfresser erfreuen. Diese sind schön bunt, grün, rot, gelb und blau.“




    Das Schwinden der Vogel-Habitate oder deren Verschlechterung stellt eine Bedrohung für die Wildvögel in der ganzen Welt dar. Zudem kann die Jagd zum Aussterben von Arten führen, wenn man bestimmte Regeln nicht einhält. Vor zwei Monaten hat die Abgeordnetenkammer einen Gesetzentwurf für die Abänderung des Jagd-Gesetzes gebilligt. Mit diesen Änderungen sind die Ornithologen jedoch nicht zufrieden, weil man die Jagd auf privaten Grundstücken ohne die Genehmigung des Eigentümers erlauben würde. Zudem wurde die Jagdzeit für manche Vogelart um bis zu drei Monaten verlängert. Der Ornithologe Ovidiu Bufnilă dazu:



    Es gibt Vogelarten, die man jagt. Was wir angefochten haben, ist die Bestimmung, laut der die Jagdzeit für 5 Vogelarten verlängert wurde. Unter diesen 5 Arten ist auch die Wildgans, die für den Winter nach Rumänien kommt. EU-weit gibt es eine bestimmte Jagdzeit. Nachher beginnen sich die Gans-Paare zu bilden und europaweit ist die Jagd verboten. Man muss sie in Ruhe lassen.“




    Die Ornithologen beanstanden auch die zu gro‎ßen festgelegten Jagd-Kontingente:



    Ich gebe Ihnen ein Beispiel: die Saatgans. In Rumänien leben 10 bis 100 Stück. Das zugelassene Jagd-Kontingent für diese Art liegt bei 27.000. Das bedeutet, dass sie als Deckmantel benutzt wird. Wenn die Jagd-Saison für die Sommer-Gans oder für andere Gans-Arten zu Ende geht, wird die Jagd-Saison für die Saatgans verlängert. Die Jäger können jedwede andere Gans-Art jagen und dann sagen, dass sie Saatgänse gejagt haben. Diese Art könnte in Rumänien aussterben. Wenn wir noch 100 Saatgänse haben und die Jagd-Saison verlängert wird, können Sie sich vorstellen, was passieren wird.“




    In den Frühlingsmonaten kommen nach Rumänien auch die Singvögel. Die Wacholderdrossel kommt Anfang März und singt insbesondere am Abend. Aus Südafrika kommt die Nachtigall. Die Lerche ist der kleinste Vogel, der für Jäger interessant ist, sie singt morgens auf Feldern. Die Singvögel haben auch unter dem neuen Gesetz zu leiden, weil die Nachtigall-Jagd erlaubt ist. Rumänien ist eines der letzten EU- Länder, die das noch erlauben, meint Ovidiu Bufnilă:



    Ich habe gemerkt, dass in letzter Zeit der Jagd-Tourismus zunimmt. Es gibt Firmen, die den Jägern versprechen, ihnen alles zur Verfügung zu stellen. Italienische und Libanesische Touristen jagen im Winter Gänse und Enten in Sümpfen und entlang der Donau. Die Nachtigall wird im Herbst gejagt. Rumänen jagen kaum Nachtigallen, aber für die Italiener ist dieser Vogel eine Delikatesse geworden. Für die berühmte Nachtigallzungen-Pastete müssen sie Hunderte, Tausende oder Zehntausende Vögel erschie‎ßen, diesen die Zunge rausrei‎ßen, um daraus die Pastete zuzubereiten. Wir verlieren die Singvögel wegen der ausländischen Jäger.“




    Das neue Jagd-Gesetz wurde dem Parlament zurückgeschickt, nachdem eine Koalition, gebildet aus 16 Nichtregierungsorganisationen, darunter auch die Rumänische Ornithologen-Gesellschaft, den rumänischen Staatschef Klaus Iohannis aufgefordert haben, ein solches Gesetz nicht zu unterschreiben.