Tag: Weltwirtschaft

  • Nachrichten 03.01.2023

    Nachrichten 03.01.2023

    Die Weltwirtschaft befindet sich nach Einschätzung des Internationalen


    Währungsfonds in einer Rezession. Die wichtigsten Triebkräfte des globalen


    Wirtschaftswachstums – die Vereinigten Staaten, Europa und China – sind von der


    Konjunkturabschwächung betroffen, sodass 2023 ein schwieriges Jahr für das globale


    BIP werden wird. Dies sagte die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina


    Georgieva, dem US-Sender CBS. Im Oktober verschlechterte der IWF seine Prognose


    für das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 aufgrund der Auswirkungen des


    Krieges in der Ukraine, höherer Zinssätze und Inflationsdruck. China erlebt eine


    explosionsartige Zunahme von COVID-19-Fällen, nachdem es im vergangenen Monat


    seine strikte Null-COVID-Politik abrupt beendet hat. "Die hohe Zahl der Infektionen, mit


    denen der asiatische Staat in den kommenden Monaten konfrontiert sein wird, wird


    wahrscheinlich die chinesische Wirtschaft und die Entwicklung des weltweiten BIP


    beeinflussen. Die IWF-Direktorin warnt, dass die Hälfte der EU und ein Drittel der


    Weltwirtschaft in eine Rezession abrutschen wird. Die weltweite Wirtschaft wird sich im


    kommenden Jahr von einem Wachstumsrate von 3,2 % auf 2,7 % abschwächen und


    die Regierungen müssen sicherstellen, dass sie über ausreichende Einnahmen


    verfügen, da sie nicht mehr in der Lage sein werden, Kredite zu günstigen Bedingungen


    aufzunehmen. Die Wirtschaft in Rumänien wird sich in diesem Jahr auf 2,8 Prozent


    verlangsamen, gegenüber mehr als 5 % im letzten Jahr.



    Die NATO-Länder werden in den kommenden Monaten über die


    Verteidigungsausgaben diskutieren, wobei einige Staaten fordern, dass das derzeitige


    2%-Ziel zum Mindestziel für den Anteil des BIP, der für die Verteidigung aufgewendet


    wird, wird. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte außerdem, dass es sein


    Ziel sei, noch vor dem nächsten NATO-Gipfel am 11. und 12. Juli in der litauischen


    Hauptstadt Vilnius eine Einigung in dieser Frage zu erzielen.



    Die erwerbsfähige Bevölkerung Rumäniens ist 8,18 Millionen, von denen 7,68


    Millionen erwerbstätig und 496.000 arbeitslos sind, hauptsächlich Männer. Die


    Volkszählung im vergangenen Jahr brachte zutage, dass die Nichterwerbspersonen


    10,8 Millionen Bürger umfassen, von denen zwei Fünftel, d. h. fast 40 %, auf Rentner


    und Sozialhilfeempfänger und etwa ein Drittel, d. h. 32 %, auf Schüler und Studenten


    entfallen. Die demografischen Daten zeigen auch, dass sich der Alterungsprozess


    verschärft hat. Die Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter ist im Vergleich zu vor


    10 Jahren gestiegen. Das Statistikinstitut gab an, dass die Zahl der Einwohner knapp


    über 19 Millionen beträgt. Die Einwohnerzahl Rumäniens betrug bei der letzten


    Volkszählung mehr als 20 Millionen.



    Laut einer Umfrage des rumänischen Instituts für Bewertung und Strategie haben die


    Rumäninnen und Rumänen pessimistische Erwartungen an das neue Jahr. Mehr als die


    Hälfte der Befragten glaubt, dass das Jahr 2023 für Rumänien schlechter sein wird als


    das Jahr zuvor. Die Erwerbstätigen in der Altersgruppe zwischen 36 und 65 Jahren sind


    am pessimistischsten. Die Befragten mit niedrigerem Bildungsniveau sind


    optimistischer. Die optimistischsten Menschen sind die unter 35-Jährigen. Die meisten


    Befragten wünschen sich Veränderungen in diesem Jahr vor allem bei den Politikern,


    der politischen Klasse oder der Führung des Landes. Auf der Spitze der Wunschliste


    stehen auch die Erhöhung der Gehälter, Renten und Zulagen. Die Umfrage fand


    zwischen dem 7. und 12. Dezember 2022 bei einer repräsentativen Stichprobe von


    1.615 Personen statt.



    Die FIFA wird alle Mitgliedsländer auffordern, ein Stadion nach Pelé zu benennen.


    Dies kündigte FIFA-Präsident Gianni Infantino in Santos anlässlich der Beerdigung des


    legendären brasilianischen Fußballers an. Pelé, der mit bürgerlichem Namen Edson


    Arantes do Nascimento hieß und als einziger Fußballer drei Weltmeistertitel gewann, ist


    im Alter von 82 Jahren verstorben. In seiner Karriere erzielte er mehr als 1300 Tore.


    1999 wurde er vom Internationalen Olympischen Komitee zum Sportler des 20.


    Jahrhunderts gewählt und 2000 von der FIFA zum Fußballer des 20. Jahrhunderts.


    Zudem erhielt er den Goldenen Ball.

  • OECD: Krieg in der Ukraine setzt Weltwirtschaft schwer zu

    OECD: Krieg in der Ukraine setzt Weltwirtschaft schwer zu





    In ihrem letzten Bericht zur Lage der Weltwirtschaft schlie‎ßt die OECD eine Verschlimmerung der Situation und weitere Rückschläge nicht aus. Die Organisation, die 38 entwickelte Länder und Staaten mit emergierenden Volkswirtschaften vereint, hatte die Veröffentlichung ihres Jahresberichts aufgrund des Kriegs in der Ukraine aufgeschoben. Die am 24. Februar begonnene russische Invasion hatte die Herausgabe des Berichts im März ins Stocken gebracht — die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts waren damals nicht abzusehen.



    Nun prognostiziert die OECD für die Weltwirtschaft ein Wachstum von nur noch 3% — vor dem Krieg in der Ukraine war noch die Rede von 4,5%. Kommendes Jahr soll sich das Wachstum noch stärker verlangsamen — von ursprünglich 3,2% hat die OECD ihre Wachstumsprognose auf 2,8% nach unten korrigiert. Die Inflation werde den Volkswirtschaften und der Kaufkraft der Bevölkerung schwer zusetzen — mit weltweit rund 8,5% wird die Inflation doppelt so hoch sein, wie ursprünglich angenommen.



    Die humanitäre Krise in der Ukraine — mit Tausenden von Toten und Millionen Flüchtlingen — bedroht den wirtschaftlichen Wiederaufschwung, auf den viele nach zwei Jahren der lähmenden Pandemie Hoffnung gesetzt hatten. Russland und die Ukraine haben als wichtige Lieferanten von Rohstoffen einen gro‎ßen Einfluss in der Weltwirtschaft. Zusammen stellen die beiden Länder nahezu 30% der weltweiten Getreide-Exporte auf, 20% der Ausfuhr von Dünger für die Landwirtschaft, von Mineralgemenge und Erdgas stammen aus diesen beiden Ländern und 11% der weltweiten Rohöl-Lieferungen kommen ebenfalls aus dieser Weltecke.



    Auch die internationalen Lieferketten sind auf seltene Metalle und Gase aus Russland und der Ukraine angewiesen. Nach Ausbruch des Invasionskriegs in der Ukraine sind die Preise für diese Rohstoffe in die Höhe geschnellt — mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Volkswirtschaften vieler Länder. Ein kompletter Stopp der Weizenausfuhr würde in mehreren Entwicklungsländern zu einer Lebensmittelkrise und zu Hungersnöten führen, was in eine humanitäre Katastrophe ungeahnten Ausma‎ßes münden könnte.



    Mit ihrer massiven Energie-Abhängigkeit gegenüber Russland ist auch die EU vom Krieg vor der eigenen Haustür betroffen. Dem OECD-Bericht zufolge werde die Euro-Zone dieses Jahr ein Wachstum von 2,6% und kommendes Jahr in Höhe von 1,6% verzeichnen. Vor Ausbruch des Kriegs waren die Prognosen von doppelt so hohen Zahlen ausgegangen. Eine vollständige Einstellung der Gaslieferungen aus Russland in die EU würde die Energiepreise weiter in die Höhe treiben und zu schwerwiegenden Störungen in den Lieferketten führen. Und schlie‎ßlich würde eine explodierende Inflation die plötzliche Anhebung der von den Notenbanken praktizierten Zinssätze bewirken, was die ohnehin instabile Wiederankurbelung der Volkswirtschaften in der EU langfristig hemmen könnte, hei‎ßt es zum Schluss im Jahresbericht der OECD zur Lage der Weltwirtschaft.

  • Politische Auseinandersetzungen über den Haushalt des Jahres 2021

    Politische Auseinandersetzungen über den Haushalt des Jahres 2021

    Eine Folge der schweren von der Pandemie hervorgerufenen medizinischen Krise ist die wirtschaftliche. Die internationalen Finanzorganisationen sprechen von einer Talfahrt der Weltwirtschaft in Jahre 2020. Eine Besserung ist erst 2021 in Sicht, wobei die Hoffnung auf die Impfungen gegen Corona liegen, in Folge der Einschränkungen aufgehoben und Unternehmer wieder nach Luft schnappen können.




    Unterdessen will die Opposition in Bukarest Einsicht in den Haushaltsentwurf der Regierung für das Jahr 2021 haben und lud dazu den Ministerpräsidenten, Ludovic Orban ein, die Eckpfeiler darzulegen. Der Vorsitzende der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei, Marcel Ciolacu behauptete, die Regierung habe die Rumänen während der Pandemie in Stich gelassen und bezichtigte die Liberalen, Steuern und Gebühren anheben zu wollen. Mit Blick auf die am 6. Dezember bevorstehenden Parlamentswahlen behauptete er, dass die Liberalen, wenn sie weiter an der Regierung bleiben sollten, die Mehrwertsteuer anheben und alle verbliebenen profitablen rumänischen Gesellschaft verscherbeln werden. Er malte ferner das Gespenst an die Wand, dass die Liberalen die Gehälter kürzen und Entlassungen vornehmen werden.




    Darauf sah sich Premierminister Ludovic Orban genötigt erneut zu versichern, dass der Haushalt des nächsten Jahres keine zusätzlichen Steuern und Gebühren vorsieht. Orban erklärte ferner, dass die Regierung in einem Wahljahr nicht verpflichtet ist den Haushalt dem Parlament vorzulegen, dass seine Regierung jedoch an diesem bereits arbeite. Ludovic Orban betonte, dass die Regierung im neuen Haushalt keine höheren Steuern und Gebühren vorgesehen hat. Jedes zusätzliche Einkommen werde von einem wirtschaftlichen Aufschwung ausgehen sowie von einer besseren Einsammlung der Steuern und Gebühren, wobei der Reduzierung der Steuerhinterziehung, dort wo sie stattfindet, eine Schlüsselrolle zufällt.




    Der Vorsitzende der Union Rettet Rumänien in der Abgeordnetenkammer, Cătălin Drulă, sprach sich dafür aus, dass das neue Parlament, das aus den Wahlen am 6. Dezember hervorgehen werde, das Haushalt des kommenden Jahres verabschieden muss. Seiner Meinung schloss sich auch eine andere Partei, die PMP an. Der Vorsitzende dieser Partei in der Abgeordnetenkammer Marius Paşcan sagte, dass es der künftigen Regierung obliegt den Haushalt für das Jahr 2021 vorzuschlagen, ein Haushalt der sich, seiner Meinung nach, auf Investitionen in die Infrastruktur stützen sollte. Der Vorsitzende der Partei Pro Rumänien, der ehemalige sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta warnte, dass die wirtschaftliche Krise im Jahre 2021 schwerer sein werde, als es die Krise vor einem Jahrzehnt gewesen war. Der Vorsitzende des Ungarn -Verbands in der Abgeordnetenkammer, Benedeck Zacharie, warf dem Ministerpräsidenten Transparenzlosigkeit vor.




    In der Debatte über den künftigen Haushalten scheinen die einen Recht, die anderen einen Nutzen zu haben: Die Regierung hat recht, in dem sie sagt, dass sie nicht verpflichtet ist diesen Vorzustellen. Diese Aufgabe obliegt der neuen, aus den Wahlen, hervorgegangene Exekutive. Die Opposition hat den Nutzen, weil sie in Abwesenheit jeglicher Information über das künftige Budget, Munition für den Wahlkampf bekommt.

  • Nachrichten 16.07.2020

    Nachrichten 16.07.2020

    Das Tempo der Weltwirtschaft beginnt nach einem beispiellosen Rückgang in diesem Jahr, der durch die Coronavirus-Pandemie verursacht wurde, wieder anzuziehen, aber eine zweite gro‎ße Infektionswelle könnte weitere Engpässe verursachen, warnte am Donnerstag die Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds Kristalina Georgieva. Sie sagte, dass die Auswirkungen der Ma‎ßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und zur Begrenzung ihrer wirtschaftlichen Folgen zu einem Anstieg der ohnehin schon hohen Verschuldung führten, dass es aber noch zu früh sei, mit dem Rückzug der Sicherheitsnetze zu beginnen, da diese noch benötigt würden. Das von den G20 und anderen Staaten verabschiedete Fiskalpaket im Wert von 11.000 Milliarden Dollar sowie die erheblichen Liquiditätsspritzen der Zentralbanken haben zur Stabilisierung der Weltwirtschaft beigetragen, aber die Gefahr besteht weiterhin, warnt Georgiewa. Im vergangenen Monat hat der Internationale Währungsfonds seine Weltwirtschaftsprognose für 2020 erneut nach unten revidiert und schätzt, dass die Weltwirtschaft im nächsten Jahr um 4,9% schrumpfen und das Erholungsniveau unter den Erwartungen liegen wird.



    Coronavirus-Infektionen überschreiten in Rumänien 35.000, wobei am Donnerstag 777 neue Fälle gemeldet wurden. Mehr als 24.000 Menschen haben sich erholt und 1.971 sind gestorben. Am Mittwoch verlängerte die Regierung inmitten einer wachsenden Zahl von Neuinfektionen den Warnzustand um weitere 30 Tage. Weltweit wurden 13,4 Millionen Fälle von Coronaviren bestätigt, und es wurden fast 580.000 Todesfälle gemeldet. In Brasilien, Mexiko und den USA ist die Zahl der neuen Todesfälle am höchsten, während in den USA ein neuer Rekord an neuen Fällen verzeichnet wurde. Die USA sind derzeit das am schlimmsten betroffene Land der Welt, mit mindestens 55.000 neuen Fällen pro Tag. In anderen Ländern haben Indien, Spanien, Portugal und Venezuela nach einem sprunghaften Anstieg der Zahl der neuen Fälle wieder lokale Beschränkungen eingeführt.



    Ab Donnerstag verbietet Österreich direkte Linienflüge aus Rumänien und neun anderen Staaten, wie Bulgarien, der Republik Moldau, Staaten des Westbalkans und Ägypten, die als Staaten mit einem hohen Coronavirus-Risiko gelten. Auch das rumänische Verkehrsflugzeug Tarom hat Flüge von und nach Österreich bis Ende des Monats ausgesetzt. Bestimmte Flüge fallen nicht unter das Flugverbot, so z.B. Flüge zur Beförderung von Gütern oder aus medizinischen Gründen oder zur Rückführung von Personen und zur Beförderung von Pflegepersonal und Saisonarbeitern. 20 europäische Länder, vor allem in der EU, haben Beschränkungen für Reisende aus Rumänien verhängt. Griechenland verlangt bei der Einreise auf der Stra‎ße einen negativen Covid-19-Test. Seit Mittwoch werden Reisende aus Rumänien nach Ungarn beim Grenzübertritt auf Covid-19 getestet. Auch EU-Bürger dürfen nur dann nach Bosnien und Hertegowina einreisen, wenn sie einen negativen Covid-19-Test vorlegen können, der in den letzten 48 Stunden durchgeführt wurde.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis nimmt am Freitag und Samstag in Brüssel an einer Sondersitzung des Europäischen Rates teil. Im Mittelpunkt der Gespräche werden der EU-Mehrjahreshaushalt für den Zeitraum 2021-2027 und der europäische Plan zur wirtschaftlichen Erholung stehen. Es wird erwartet, dass Iohannis bedeutendere Mittel für die Kohäsionspolitik und die Gemeinsame Agrarpolitik sowie zusätzliche Mittel für die ländliche Entwicklung fordern wird. Am Donnerstag forderte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, sich rasch auf einen ehrgeizigen Plan zur wirtschaftlichen Erholung zu einigen, der mehr Zuschüsse und weniger Kredite enthalten sollte.



    Die Europäische Kommission wird die wirtschaftliche Erholung in allen Mitgliedstaaten unterstützen, indem sie fast 2,2 Milliarden Euro in 140 wichtige Verkehrsprojekte investiert. Sie werden dazu beitragen, fehlende Verbindungen auf dem ganzen Kontinent zu schaffen, nachhaltigen Verkehr zu unterstützen und Arbeitsplätze zu schaffen, so eine Pressemitteilung der EU-Exekutive. Im Falle Rumäniens beläuft sich der Betrag auf fast 118 Millionen Euro, und zu den zehn ausgewählten Projekten gehört das Projekt zur Modernisierung der Eisenbahnlinie Bukarest Nord – Henri Coandă Internationaler Flughafen, das sich in der Bauphase befindet. Für drei weitere Projekte werden Machbarkeitsstudien finanziert: Modernisierung der Eisenbahnlinien Apahida – Suceava (Norden), Bukarest – Craiova (Süden) und Coşlariu – Cluj-Napoca (Mitte). Die Zuschussvereinbarungen mit den Projektbegünstigten werden bis spätestens Januar 2021 unterzeichnet.

  • IWF – düstere Aussichten

    IWF – düstere Aussichten

    Der IWF hat aufgrund der Pandemie seine bisherigen Schätzungen zur Entwicklung der rumänischen Wirtschaft signifikant nach unten korrigiert — das BIP Rumäniens werde in diesem Jahr um 5% einbrechen, so die Finanzinstitution am Dienstag in einem Papier zur Lage der Weltwirtschaft. Im Oktober hatte die Prognose noch bei einem Wachstum von 3,5% gelegen. Den Experten zufolge werde sich rumänische Wirtschaft jedoch nächstes Jahr erholen und fast vier Prozent zulegen.



    Der IWF ist viel pessimistischer al die Weltbank, die letzte Woche für Rumänien mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um nur 0,3% in diesem Jahr rechnete. Das Comeback sah die Weltbank immerhin ähnlich stark bei 4,4%. In Bukarest behauptete Finanzminister Florin Cîţu dass die Wirtschaft sich in einer V-Form bewegen werde: ein Einbruch, gefolgt von einer Erholung in 2021.



    Der IWF prophezeit auch einen raketenhaften Anstieg der Arbeitslosigkeit, von unter 4% letztes Jahr auf über 10% in diesem Jahr. 2021 werde sich die Arbeitslosigkeit bei 6% wieder einpendeln.

    Auf globaler Ebene ist die Prognose ebenfalls düster eingefärbt. Wegen der Pandemie soll die Weltwirtschaft um 3% schrumpfen — das sind 6 Prozentpunkte weniger Wachstum als in der Herbstprognose und weit gravierender als die Rezession nach der globalen Finanzkrise von vor einem Jahrzehnt. Nach einem Basisszenario, das von einem Rückgang der Pandemie in der zweiten Hälfte von 2020 und einer schrittweisen Zurücknahme der Ausgangsbeschränkungen ausgeht, wird es nächstes Jahr zu einem Wachstum von 5,8% kommen, während sich die Wirtschaft wieder normalisiert, so der IWF.


    Doch die Experten räumen ein, dass die Perspektiven einer Erholung unsicher sind und ermahnen, dass Risiken sie eintrüben.


    Reuters berichtet, dass mehr als die Hälfte der 200 Mitglieder des IWF Notfinanzierungen beantragt haben, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Der IWF teilte mit, dass seine Darlehenskapazität von 1000 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Mitgliedsländer bei der Bewältigung der Krise “relativ substantiell” sei, dass jedoch zusätzliche Mittel notwendig sein könnten, wenn die Krise die Entwicklungsländer mit voller Wucht erfasst. “Die Weltwirtschaft erhält laut IWF-Warnung den schwersten Sto‎ß seit den 1930er Jahren”, titelt die Financial Times und berichtet, dass “die meisten Volkswirtschaften um mindestens 5% abnehmen, selbst nach dem sie sich wieder fangen “. WB und IWF ermahnen die Weltpolitiker, ihre Vorgehensweise besser abzustimmen, um einen einheitlichen Krisenplan vorzulegen, schreibt auch die Wall Street Journal.



  • Nachrichten 04.04.2020

    Nachrichten 04.04.2020

    Die Bukarester Behörden legten am Samstag eine neue Militärverordnung vor – die siebte seit der Ausrufung des Notstands aufgrund der durch das neue Coronavirus ausgelösten Krise. Ihr zufolge wurde unter anderem die Ortschaft Ţăndărei im Kreis Ialomiţa (Süden) unter Quarantäne gestellt, nachdem in der letzten Zeit etwa 800 Einheimische aus dem Ausland zurückgekehrt waren, die die Isolationsbedingungen im Inland kaum respektierten. Gleichzeitig werden ab dem 5. April, 23. Uhr rumänsiche Zeit, für 14 Tage alle kommerziellen Flüge von und nach Österreich, Belgien, der Schweiz, den USA, Gro‎ßbritannien, Irland, Holland, der Türkei und dem Iran ausgesetzt. Die Flugverbindungen mit Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland wurden bereits eingestellt. Stattdessen wird Rumänien Charterflüge zur Beförderung von Saisonarbeitern in andere Staaten zulassen. Eine weitere Bestimmung der Verordnung 7 betrifft die Verlängerung der Aussetzung des internationalen Stra‎ßentransports von Personen, die von den Transportunternehmen von und nach Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Irland, Holland und der Türkei befördert werden, während der gesamten Dauer des Notstands. In Rumänien erreichte die Zahl der Todesfälle nach den jüngsten Daten 140. Die Bilanz der Erkrankungsfälle stieg auf 3.613, von denen 329 geheilt wurden. 119 Patienten befinden sich auf der Intensivstation. Auf nationaler Ebene sind über 15.000 Personen in Quarantäne und mehr als 113.000 zu Hause in Isolation. Sie wurden mit dem neuen Coronavirus infiziert und 317 rumänische Staatsbürger aus dem Ausland, von denen 26 starben.



    Die weltweite Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus hat 59.000 überschritten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind derzeit über 200 Länder und Gebiete betroffen. Am schlimmsten ist die Situation in den Vereinigten Staaten, die ein Viertel der Gesamtzahl der Infektionen melden, und in Europa, dem Kontinent mit den meisten Todesfällen. Die Weltgesundheitsorganisation warnt davor, dass COVID-19 als nächstes Japan ernsthaft treffen könnte, wenn dieses Land nicht rasch Präventionsma‎ßnahmen ergreift. In Europa hat die Zahl der Infektionen in Spanien mit etwa 11.000 diejenige in Italien übertroffen. Italien hingegen meldet eine sinkende Zahl von Infektionen, und die Zahl der Todesfälle nähert sich 15.000. Frankreich meldet mit über 6.500 Opfern die drittgrö‎ßte Zahl an Opfern.



    Die Coronavirus-Pandemie hat die Weltwirtschaft zum Stillstand gebracht und die Welt in eine Rezession gestürzt, die viel schlimmer“ sein wird als die globale Finanzkrise vor einem Jahrzehnt, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgieva, am Freitag. Die IWF-Beamte rief die fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf, ihre Anstrengungen zu verstärken, um den Schwellen- und Entwicklungsländern zu helfen, die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie zu überleben. Eine ähnliche Botschaft wurde vom Präsidenten der Weltbank, David Malpass, überbracht. Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank haben die Auszahlung von 700 Millionen Euro an den Agrar- und Ernährungssektor als Teil des Investitionsplans für Europa genehmigt. Das Programm wird zur Erhaltung und Schaffung neuer Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten beitragen. Die Kommission hat eine zeitweilige Aussetzung der Zollsteuern und der Mehrwertsteuer für medizinische und Schutzimporte von au‎ßerhalb der EU angekündigt, was den Druck auf die öffentlichen Ausgaben der nationalen Regierungen verringern wird.



    Das Parlament verabschiedete am Freitag drei Gesetze zur Aussetzung der Zahlungen von Bankkrediten, zur technischen Arbeitslosigkeit und zu steuerlichen Ma‎ßnahmen, die Einzelpersonen und Unternehmen helfen sollen. Die Plenarsitzung fand online statt, und die Abgeordneten stimmten per Telefon ab. Nach dem ersten, von den Sozialdemokraten initiierten Gesetzentwurf können die Zahlungen von Bankkrediten auf Verlangen ausgesetzt werden, ohne dass es zu Zins- oder Strafgebühren kommt. Die Sozialdemokraten sagen, dass das Dokument Fehler in der von der liberalen Regierung verabschiedeten Notverordnung korrigieren wird. Die Liberalen, die an der Macht sind, sagen, dass sie den Gesetzesentwurf an das Verfassungsgericht verweisen werden, da es sich um eine populistische Ma‎ßnahme handele, die den Druck auf den Staatshaushalt erhöht. Die Liberalen werden auch den Gesetzentwurf anfechten, der die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen und Rechnungen für Versorgungsleistungen um drei Monate verschiebt und sich an Personen richtet, die technische Arbeitslosenunterstützung beantragt haben. Alle Parteien im Parlament stimmten für den Gesetzentwurf, der die Zahlung einer Zulage in Höhe von 75% des Grundgehalts der von der Reduzierung oder Einstellung der Tätigkeit betroffenen Arbeitnehmer vorsieht.



    Die katholischen Christen weltweit feiern den Palmsonntag, an dem der triumphale Einzug in Jerusalem gefeiert wird, wo die Menge ihn mit Palmenzweigen in der Hand begrü‎ßte. Der Palmsonntag markiert den Beginn der letzten Woche der Fastenzeit, auch Karwoche genannt, in der sich die Christen darauf vorbereiten, die Auferstehung Christi zu feiern. In diesem Jahr werden aufgrund der Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie sowohl in Rumänien als auch in anderen Ländern Messen in leeren Kirchen gefeiert und im Fernsehen, im Radio oder im Internet übertragen. Die Kirche fordert alle während dieser Pandemie auf, die Schönheit und Fülle des Gebets zu entdecken, indem sie mit unseren Lieben in unseren Kirchen zu Hause, mit unseren Familien betet, sagte der Sprecher der römisch-katholischen Diözese in Bukarest, Pater Francisc Dobos, und fügte hinzu, dass die Situation nicht ideal, aber die bestmögliche sei. Indem wir uns im Geiste über verschiedene Kommunikationsmittel, Fernsehen, Radio oder Internet, vereinen, bleiben wir mit Christus zusammen“, fügte Francisc Dobos hinzu. In diesem Jahr feiern die römisch-katholischen Christen am 12. April Ostern, während die orthodoxen Christen am 19. April.

  • Das Europäisches Parlament fordert kontinentale Unterstützung

    Das Europäisches Parlament fordert kontinentale Unterstützung

    Im fast leeren Plenarsaal, weil die meisten Abgeordneten von zu Hause online abstimmten, verabschiedete das Europäische Parlament am Donnerstag eine Reihe von Sofortma‎ßnahmen, um die Auswirkungen der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Krise abzuschwächen. Die Investitionsinitiative, als Reaktion auf den Sars-CoV-2-Virus, ermöglicht die Mobilisierung von EU-Mitteln in Höhe von 37 Milliarden Euro zur Unterstützung der am stärksten gefährdeten Gesundheitssysteme, kleiner und mittlerer Unternehmen, des Arbeitsmarktes und des Wirtschaftssektors. Die Abgeordneten einigten sich auch darauf, die Verwendung des EU-Solidaritätsfonds auszuweiten, der zur Unterstützung bei Naturkatastrophen und für gesundheitliche Notfälle eingesetzt wird. Dies ermöglicht den Mitgliedstaaten, in diesem Jahr zusätzlich auf 800 Millionen Euro zurückzugreifen. Das Parlament stimmte auch für die vorübergehende Aussetzung der europäischen Vorschriften für Stundenslots auf Flughäfen, um dem von der Krise stark betroffenen Luftverkehr unter die Arme zu greifen. Laut den Vorschriften hätten Unternehmen vor Ort Flüge auch ohne Passagiere durchführen müssen, um ihre Zeitfenster zu behalten.



    Im Plenarsaal anwesend waren lediglich der Vorsitzende des Parlaments, David Sassoli, und 32 Abgeordnete, die alle mehr Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten forderten. Sie riefen die Länder auf, zusammenzuarbeiten und die Binnengrenzen offenzuhalten, um die Lieferung von medizinischen Geräten und Gütern zu ermöglichen. Sassoli bekräftigte, dass das Europäische Parlament trotz der Pandemie nicht aufhören werde zu arbeiten. Nur so können wir den Menschen, unseren Gemeinden und dem medizinischen Personal, die in unseren Krankenhäusern in Europa Opfer bringen, helfen“, betonte er. Die Vorsitzende der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, wies ihrerseits darauf hin, dass der freie Verkehr von Waren und Dienstleistungen der einzige Weg sei, die bedürftigen Regionen zu versorgen. Sie plädierte für eine gemeinsame Aktion und für die Erhaltung des Binnenmarktes.



    Gleichfalls am Donnerstag haben sich die Staats- und Regierungschefs der G20 auf einer dringlichen Videokonferenz verpflichtet, in einer koordinierten Reaktion auf die Covid-19-Pandemie, mehr als 5 Milliarden US-Dollar in die Weltwirtschaft zu pumpen. Sie kündigten auch an, die Produktionskapazitäten zu erhöhen, um die wachsende Nachfrage nach medizinischen Geräten zu befriedigen. Sie verpflichteten sich den grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr aufrechtzuerhalten, mögliche Störungen zu beheben, die die globalen Lieferketten betreffen, und den internationalen Handel zu erleichtern. Den Ländern der G20 haben sich auch stark vom Sars-CoV-2-Virus betroffenen Ländern wie Spanien, Jordanien, Singapur und die Schweiz angeschlossen, sowie Vertreter internationaler Organisationen, wie die Vereinten Nationen, die Weltbank, die Weltgesundheitsorganisation und die Welthandelsorganisation.

  • IWF macht Bericht  über die Perspektiven der Weltwirtschaft bekannt

    IWF macht Bericht über die Perspektiven der Weltwirtschaft bekannt

    Der IWF hat in seinem jungsten Bericht über die Perspektiven der Weltwirtschaft die Prognosen für die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft von 4,4 auf 5,1% korrigiert. Es sei die beste Entwicklung in Europa nach Malta. Die Prognose für die Inflationsrate wurde ebenfalls nach oben bis auf 5% verbessert, das bedeutet um 1% mehr als im Oktober 2017 geschätzt wurde.



    Laut Bericht werde sich der Anstiegrhythmus der Preise im nächsten Jahr verlangsamern. Der IWF erwartet ebenfalls eine Abschwächung des Anstiegs des BIP bis auf 3,5% und hat für 2018 die Einschätzung des Leistungsbilanzdefizits auf minus 3,7%, und der Arbeitslosigkeit auf 4,6% verändert.



    Die Studie Deloitte România macht darauf aufmerksam, dass die fiskalische Instabilität die Hauptdrohung des Geschäftsumfelds sei. Deshalb behaupten die Finanzdirektoren, dass sie sich mehr auf die Festigung der Unternehmen, als auf ihrer Erweiterung konzentrieren. Das Dokument analysiert unterschiedliche Aspekte wie wirtschaftliche Perspektive, Geschäftsumfeld, finanzielle Vorausschätzungen und Digitalisierung. Die meisten Finanzdirektoren meinen, trotz des Wirtschaftsanstiegs werden die Inflation und die Finanzierungskosten steigen. Fast 60% der Direktoren in Rumänien behaupten, die bedeutendste Drohung sei die Instabilität des fiskalischen Klimas, so dass die Risiken, die sie eingehen, wenige sein werden. Zeno Căprariu, Direktor Deloitte România, dazu:



    Die Investoren sind hinsichtlich Rumänien zufrieden. Wenn sie unzufrieden wären, dann könnten sie das Land verlassen. Was aber die Zukunft anbelangt, sind sie zurückhaltend. Das kann später eventuell das Verlassen des Landes oder die Verminderung der Aktivität der Unternehmen bedeuten. Wir wünschen ein klares und einfaches fiskalisches Umfeld mit wenigeren Gebühren und Steuern.



    Europa wird in diesem Jahr einen Wirtschaftsanstieg von 2,7% verzeichnen, während, das emergente Europa, die Region zu der auch Rumänien gehört, einen Aufschwung des BIP von 4,3 % im Jahre 2018 verzeichnen wird, prognostiziert der IWF in World Economic Outlook.

  • Jeffrey Sachs: „Unfähigkeit der Welt-Leader könnte neue Wirtschaftskrise auslösen“

    Jeffrey Sachs: „Unfähigkeit der Welt-Leader könnte neue Wirtschaftskrise auslösen“

    Er kam auf Einladung der rumänischen Behörden und hielt einen Vortrag über die Perspektiven der Weltwirtschaft. Professor Jeffrey Sachs ist der Meinung, dass die Weltwirtschaft einen günstigen Augenblick erlebt und dass eine neue Krise der Weltwirtschaft in der nahen Zukunft nur von den politischen Führungen der Weltstaaten, und nicht von den wirtschaftlichen Grundsätzen verursacht werden könnte:



    Wenn sich eine Krise nähert, dann ist das nur auf die schwachen Kompetenzen der Leader zurückzuführen. Sonst gibt es keine Gründe für eine Wirtschaftskrise. Zu dieser Zeit geht es allen Gro‎ßregionen, den Vereinigten Staaten, Europa, China, Indien gut.“




    Anders gesagt sieht die Weltwirtschaft gut aus, aber es hängt davon ab, welche Entscheidungen die Weltpolitiker treffen. In den Vereinigten Staaten gibt es Wirtschaftswachstum, jedoch keine Steigerung des allgemeinen Wohlergehens der Bevölkerung. Dieses geht von Jahr zu Jahr nach unten, die Menschen sind unzufrieden und die Lebenserwartung sinkt, sagt Professor Sachs noch, der auch für seine kritischen Stellungen gegenüber Donald Trump bekannt ist. Seiner Meinung nach entstehen Wirtschaftskrisen aus falschen Politikleitlinien und derzeit herrschen offensichtliche Gefahren in dieser Richtung. Allerdings sagt er, dass es eine positive und interessante globale Wirtschaftsagenda gibt, die den Einsatz neuer Technologien umfasst, um mehr Wohlstand zu generieren, um der Armut ein Ende zu setzen, um eine Weltwirtschaft zu gestalten, die sich auf erneuerbare Energie stützt. Laut Jeffrey Sachs wiederspiegle der BIP-Indikator nicht mehr genau, was in der Wirtschaft und in der Gesellschaft vorgeht. Das Wachstum kann ganz einfach von einigen Menschen oder Gesellschaften beschlagnahmt werden. Wichtig sind das Leben und das Wohlergehen der Menschen, sagt Jeffrey Sachs. Er ermuntert die Länder, zusammenzuarbeiten und daran zu denken, wie sie die Zukunft gestalten wollen. Was für eine Welt wünschen wir uns? Möchten wir einen Planeten des Friedens, des Wohlstandes und der tragfähigen Entwicklung? Die Welt, die wir uns wünschen, muss im Zentrum unseres politischen Handels stehen.“ Er gilt als einer der wichtigsten internationalen Experten in puncto wirtschaftliche Entwicklung und Bekämpfung der Armut. Professor Sachs rief Rumänien auf, sich für eine möglichst starke Europäische Union einzusetzen und eine offene Wirtschaft zu bleiben, seine Investitionen zu steigern und seine Ziele auf langanhaltende Entwicklung zu richten.



    Rumänien braucht solide öffentliche und private Investitionen. Es ist notwendig, dass all diese Investitionen in Richtung langanhaltende Entwicklung durchgeführt werden. Das hei‎ßt erneuerbare Energie, Spitzentechnologie, die Umstellung auf Elektrofahrzeuge, auf tragfähige Infrastruktur mit einer guten Vernetzung. Natürlich ermöglicht eine langfristige Erhaltung der Steuerpolitik derartige langfristige Investitionen. In der modernen Wirtschaft von heute ist der Schlüssel zur langanhaltenden Entwicklung eine gut vorbereitete Arbeitskraft, ausgezeichnete Universitäten, Verbindungen zwischen Geschäften und Universitäten, Offenheit gegenüber den ausländischen Investitionen zu haben, die zur Gründung der internationalen Märkte beitragen. Somit ist es aus Sicht der Regionalentwicklung für Rumänien wichtig zu hinterfragen — wie ausgebildet ist die Arbeitskraft, welche Infrastruktur gibt es, welche Verbindungen zu den internationalen Märkten, ob man bei der Anziehung von ausländischen Investoren erfolgreich ist und was man in puncto öffentliche Politik machen muss, um sicher zu sein, dass alle Regionen daraus Nutzen ziehen.“




    Aus Sicht der Geschäftsleute in Rumänien stützt sich das Fortschrittsmodell der rumänischen Wirtschaft auf die Steigerung des Konsums, was nicht gerade richtig ist. Eine Fachstudie, die neulich veröffentlicht wurde, besagt, dass über 90% von ihnen dasselbe glauben. Und 85% der rumänischen Unternehmen sehen ihre Investitionspläne wegen der steuerlichen Unsicherheit in Frage gestellt, hei‎ßt es aus der Studie der Auditgesellschaft Ernst & Young Rumänien. Mihaela Matei, Studienkoordinatorin der besagten Gesellschaft, erläutert:



    Die Hauptschlussfolgerung bezieht sich auf einen Hintergrund des Vertrauensmangels und der Besorgnis der rumänischen Geschäftsleute gegenüber dem Wirtschaftswachstum dieses Jahres, dem Wachstumsmodell, das sich auf Konsumsteigerung stützt, und der Landesstrategie. Praktisch würden sich 99% der Befragten eine Landesstrategie wünschen, die auf einem tragfähigen Wachstumsmodell basiert und die Reduzierung der Strukturunterschiede in Bezug auf die westeuropäischen Länder.“




    Auch in Bukarest anwesend, empfahlen die Experten des IWF für die Wirtschaft Rumäniens eine ausgeglichene Mischung an Steuer- und Währungspolitik und Investitionsunterstützung, damit der Rhythmus, der letztes Jahr verzeichnet wurde, beibehalten wird. Die IWF-Vertreter betonten, wie wichtig es ist, die Steuererhebung zu verbessern und die öffentlichen Ausgaben in tragfähigen Grenzen zu halten. Die rumänische Exekutive sagt ein Wirtschaftswachstum von 6,1% für 2018 voraus, das sich auf Investitionen, besonders aus europäischen Geldern stützt.

  • IWF veröffentlicht Bericht über die Weltwirtschaft

    IWF veröffentlicht Bericht über die Weltwirtschaft

    Der Internationale Währungsfonds hat am Dienstag, einen Tag vor Beginn der jährlichen Frühlingstreffens des IWF und der Weltbank, den Bericht über die Perspektiven der Weltwirtschaft veröffentlicht. Für Rumänien hat der IWF die Wirtschaftsprognose für dieses Jahr auf 4,2% von im Oktober letzten Jahres geschätzte 3,9% nach oben überarbeitet. Dies verlautet aus dem dienstägigen Bericht der Finanzinstitution. Laut den IWF-Prognosen sei Irland das einzige europäische Land, das dieses Jahr ein höheres Wachstum als Rumänien, von 5%, verzeichnet.



    Der Fonds warnt, dass der Steigerungshoch, den Rumänien dieses Jahr verzeichnen wird, von einer Verlangsamung bis auf 3,6% 2017 gefolgt werden wird. Dennoch wird Rumänien nächstes Jahr einen der höchsten Wachstumsrhythmen in Europa verzeichnen, gleich wie Irland, Lettland und Polen. Der Staatssekretär der Abteilung für ausländische Investitionen und öffentlich-privater Partnerschaft, Manuel Costescu erklärte in einer Sendung des öffentlichen Rundfunks, dass die Bukarester Behörden, vor dem Hintergrund dieses Wirtschaftswachstums, sich auf die Entwicklung der benachteiligten Regionen Rumäniens konzentrieren müssten.



    Manuel Costescu: Ich denke, dass wir jetz, wann wir ein Wachstum von 4,2% verzeichnen, die Gelegenheit haben, uns auch um die benachteiligten Regionen zu kümmern, dass dieses Wachstum auch ihnen zugutekommt. Aber, wieder geht es um Bildung, Infrastruktur, um eine tiefere Denkweise. Jetzt kann man diesen Menschen helfen.“



    Was die Entwicklung der Verbraucherpreise in Rumänien angeht, hat der IWF die Vorhersagen von im Oktober letzten Jahres geschätzte -0,2% auf -0,4% für das laufende Jahr revidiert. Somit wird Rumänien eines der weniger EU-Länder mit einer negativen Jahresinflation sein. Für 2017 geht der IWF von einem Preisanstieg von 3,1%, dem höchsten Rhythmus unionweit aus. Der Fonds hat auch seine Schätzungen betreffend das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens von 1,5% auf 1,7% nach oben überarbeitet. Das Leistungsbilanzdefizit wird sich 2017 vertiefen, wann es -2,5% erreichen soll.



    Eine gute Nachricht ist die Senkung der Arbeitslosigkeit, die laut IWF, von 6,8% 2015 auf 6,4% 2016 sinken soll, um 2017 6,2% zu erreichen. Ihrerseits prognostiziert die Weltbank, dass das Wirtschaftswachstumsrhythmus Rumäniens 2016 bis auf 4% beschleunigen wird. Diese Beschleunigung wird auch durch die Steuerreform und die Reformen des Arbeitsmarktes unterstütz. Die Bank warnt aber vor dem Risiko der Einleitung des Infringement-Verfahrens gegen Rumänien wegen exzessiven Defizits. Unterdessen bestätigte die internationale Agentur Standard & Poors am Samstag das Rating Rumäniens für langfristige Verschuldung in ausländischer bzw. einheimischer Währung, mit stabiler Perspektive.

  • Weltwirtschaft: Steht eine neue Krise bevor?

    Weltwirtschaft: Steht eine neue Krise bevor?

    Seit Anfang 2016 hat die Weltwirtschaft ihre stark negative Entwicklung vom letzten Jahr fortgesetzt. Es besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass die immer ernstere Lage Chinas sich ausweitet und wir Zeugen einer neuen schweren Weltwirtschaftskrise werden. Davor warnen immer mehr Analytiker, laut denen es sehr viele Ähnlichkeiten zwischen der 2007 ausgelösten Wirtschaftskrise und der heutigen Lage gibt. Wenn damals der Auslöser das Platzen der Immobilienblase in den Vereinigten Staaten gewesen ist, könnte nun das Platzen der Wirtschaftsblase Chinas, was auch auf den Immobilienbereich zurückzuführen ist, dasselbe bewirken. Au‎ßerdem sinken die Börsenindizes, heute wie damals, ohne dass es Anzeichen für eine Umkehr gibt. Hinzu kommen beträchtliche Ausstiege der Investoren von den Aktienmärkten. Andere Fachleute meinen, dass das, was auf dem Börsenmarkt passiert, blo‎ß als Volatilität“ bezeichnet werden kann. Wirtschaftsberater Ionel Blănculescu gehört zur Kategorie derer, die meinen, dass es eher Gründe zur Besorgnis gibt. Zu Gast bei Radio Rumänien, war Blănculescu der Meinung, dass sich die Weltwirtschaft vor einer neuen Krise befindet:



    Zum ersten Mal nach mehreren Jahrzehnten haben sich etliche Faktoren gereiht. Es handelt sich um den abrupten Fall der Ölpreise, dann um ein historisches Tief der Rohstoffpreise. Nicht zuletzt haben wir die Lage in China. All diese Situationen, gemeinsam mit der dramatischen Lage der Europäischen Union vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise und der Lage der Banken, die sich in keiner Weise erholt haben, führen zur Schlussfolgerung — und ich sage das klar und deutlich –, dass wir vor einer schweren Krise stehen.“




    Die europäischen Börsen haben beträchtliche Tiefgänge verzeichnet, besonders wegen der Panik, die die Finanzmärkte zu dominieren scheint. Die Verluste überlappen sich mit dem schlechtesten Börsenjahr, sodass die Indizes den Stand von vor zwei Jahren erreicht haben. Die Befürchtungen der Investoren sind nicht deutlich begründet, aber beeinträchtigen insbesondere die Aktien der Banken. Die Erklärung ist, dass die extrem niedrigen, in vielen Fällen sogar negativen Bankenzinsen die Zweifel bei den Investoren hinsichtlich der Erreichung ihrer Wirtschaftlichkeitsziele aufkommen lassen. Diese entscheiden sich somit für sicherere Investitionen und Werte.



    Die Weltwirtschaft wird 2016 gefährlich leben und eine bescheidene Steigerung in den entwickelten Ländern verzeichnen. Diese wird durch die andauernden Schwächen der Entwicklungsmärkte mit besonders niedriger Inflation und entsprechenden Zinsen und Spannungen, die eine beträchtliche Wirtschaftskrise verursachen können, ausgeglichen. Davor warnten Finanzexperten bereits am Jahresanfang. Kann Rumänien eine mögliche neue Finanzkrise vermeiden? Prof. Dr. Dumitru Miron, Universitätsprofessor an der Akademie für Wirtschaftsstudien Bukarest, erinnert daran, dass Rumänien an die Weltwirtschaft angeschlossen ist und vor den Problemen, mit denen diese konfrontiert wird, nicht immun blieben kann:



    Rumänien ist nicht mehr so abgekoppelt. Rumänien hat sich stark externalisiert, solange wir ein Handelsdefizit von rund 12 Milliarden Dollar letztes Jahr verzeichnet haben. Das bedeutet, dass wir nicht mehr derma‎ßen abgeschottet sein können: Export-Import und der Kapitaleinfluss und –ausfluss, Gewinnwiedereinführungen — alle Bestandteile des Anschlusses an ein turbulentes Medium.“




    Wenn eine neue Krise ausbräche, würden wir genauso wie letztes Mal betroffen sein. Die Übertragungskanäle sind die gleichen: Fremdkapital, Exporte und Panik, meint Wirtschaftler Dragoş Cabat in einem Interview mit einer Finanzpublikation. Die Banken werden den Lokalmarkt nicht mehr finanzieren. Folglich wird der Liquiditätsstand sinken. Die Auswirkung wird gleich im Bereich der Absorption der EU-Gelder sichtbar werden, denn es wird keine Kofinanzierung mehr geben. Die Exporte werden durch die sinkende Nachfrage beeinträchtigt werden und der interne Verbrauch wird wegen der herrschenden Panik schrumpfen. Nicht zuletzt würden die Defizite steigen. Es herrschen zwar nicht mehr die Ungleichgewichte von 2008, doch wir sind nicht ganz verschont“, erläutert der Wirtschaftsanalytiker.



    Die Zahlen verweisen auf eine recht gute Wirtschaftslage Rumäniens — ein Wirtschaftswachstumsrhythmus von über 3%, eine recht stabile Landeswährung, das an den IWF zurückgezahlte Darlehen, das 2009, in trüben Zeiten aufgenommen wurde, hei‎ßt es in einer Bewertung einer Fachfirma in Geschäftsinformation und Kreditmanagement für die Geschäftswelt. Statistik kann allerdings täuschend sein, denn, so das Dokument weiter, die allgemeine Wirtschaftsleistung verdeckt eine ungleichmä‎ßige Entwicklung der Wirtschaft, mit einer starken Betonung des Handels und einem Tiefgang der Produktion, überlappt auf eine immer stärkere geografische Polarisierung.



    Vorerst hat die Europäische Kommission ihre Schätzungen bezüglich des Wirtschaftswachstums Rumäniens verbessert und sagt, dass es dieses Jahr sogar einen Höchstwert von 4,2% erreichen wird. Dennoch soll nächstes Jahr laut der Prognose der Kommission das Wirtschaftswachstum auf 3,7% sinken. Der Hauptantrieb des Wirtschaftswachstums bleibt der interne Verbrauch, während der Nettobeitrag der Exporte weiterhin negativ sein wird. Im Falle des Ausbruches einer neuen Krise könnte es in Rumänien erste Anzeichen dafür bzw. Steigerung der Arbeitslosigkeit, Lohnsenkungen, Produktionsreduzierungen erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 geben.

  • Weltbank-Prognose: rumänische Wirtschaft soll 2016 wachsen

    Weltbank-Prognose: rumänische Wirtschaft soll 2016 wachsen

    Die Weltbank hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum Rumäniens im Jahr 2016 nach oben revidiert (von 3,2% auf 3,9%), für 2017 geht die Weltbank im Fall Rumäniens von einem Wirtschaftswachstum von 3,5% auf 4,1% aus, teilt die internationale Organisation in ihrem jüngsten Bericht zur Weltwirtschaft, der am Mittwoch bekanntgemacht wurde. Der optimistische Ausblick der Weltbank entspricht somit den vebesserten Perspektiven der Europäischen Union und des IWF vom Ende vergangenen Jahres. In ihrer Herbstprognose rechnete die Europäische Kommission mit einem Wachstum des BIPs von 4,1% im Jahr 2016 und von 3,6 % für 2017. Der Internationale Währungsfonds sagte am Ende des vergangenen Jahres, ein Plus von 3,9% im Jahr 2016 für die rumänische Wirtschaft voraus, während die Bukarester Regierung davon ausging, dass das BIP des Landes mit einem Wachstum von 4% in diesem Jahr aufwärtsgehen wird.



    Die Weltbank sieht in ihrem jüngsten Bericht die Wirtschaft der Region Mitteleuropa-Zentralasien, der auch Rumänien gehört, im Jahr 2016 um 3% und in den kommenden zwei Jahren um 3,5% wachsen. Die Prognose gilt nicht für den Euroraum. Das BIP des Nachbarlandes Bulgarien soll laut der Organisation 2016 um 2,2% und 2017 um 2,7% aufwärtsgehen. Die Wirtschaft Ungarns soll um 2,5% bzw. um 2,7% wachsen, während für die Wirtschaft Polens die Weltbank ein Plus von 3,7% in diesem Jahr und von 3,9% 2017 voraussagt. Optimistisch schätzt die Weltbank die Perspektiven Rumäniens auch für das Jahr 2018 ein. Für dieses Jahr geht die Organisation von einem Wachstum des BIPs von 4% aus.



    Die Weltbank sieht dennoch weiter Risiken für die Wirtschaft der Region Mitteleuropa-Zentralasien. Als eines der Risiken, mit denen sich die Region konfrontieren wird, nennt die Organisation die fallenden Preise von Rohstoffen. Die Weltbank schlie‎ßt nicht aus, dass die geopolitischen Unsicherheiten in der Region wachsen. Diese Faktoren drücken nach Einschätzung der Weltbank auf die Wirtschaft der Region in diesem Jahr. Eine Beschleunigung des Wachstumstempos sieht die Weltbank nur im Zusammenhang mit der Erholung der Investitionen. In zahlreichen Ländern hätten die öffentlichen Investitionen unter dem mangelhaften Steuersystem zu leiden, während die Privatinvestitionen davon betroffen seien, dass die Unternehmen ihre Schulden decken müssen, stellt die Weltbank fest.



    In den EU-Staaten Bulgarien und Rumänien könnten die Investionen durch EU-Fonds angekurbelt werden, die Abrufquote bleibe jedoch ein bedeutendes Problem. Als Regionalfaktor, der die Wirtschaft Rumäniens und Bulgariens betreffen könnte, nennt die Weltbank die Verlangsamung des türkischen Wirtschaftswachstums. Die Weltwirtschaft könnte von der schwächelnden Konjunktur der Schwellenländer gefährdet werden, die Weltbank sagt dennoch ein Plus des BIP voraus. Das BIP soll demnach von 2,4% im Jahr 2015 auf 2,9% im Jahr 2016 leicht wachsen. Der positive Trend sei den entwickelten Ländern zu verdanken.

  • Nachrichten 30.12.2015

    Nachrichten 30.12.2015

    Das Apellationsgericht Bukarest hat am Mittwoch dem Antrag der Staatsanwälte auf Untersuchungshaft für den Chef einer Organisation der ungarischen Minderheit in Rumänien stattgegeben. Als Leiter der so genannten Jugendbewegung der 64 Burgkomitate in Siebenbürgen habe Szőcs Zoltán nach Ansicht der Ermittler zu Handlungen gegen die verfassungsmäßige Ordnung angestiftet. Er habe dabei versucht, Mitglieder seines Vereins zur Verübung eines Sprengstoffattentats anlässlich der Parade am rumänischen Nationalfeiertag am 1. Dezember in der Stadt Targu Secuiesc zu bewegen. Im gleichen Verfahren wurde eine weitere Person bereits am 1. Dezember verhaftet.



    Die rumänische Regierung hat in ihrer letzten Sitzung des Jahres am Mittwoch verkündet, dass der Mindestlohn ab 1. Mai 2016 auf 1250 Lei brutto steigt – das sind umgerechnet 276 Euro. Gegenwärtig beträgt der Mindestlohn 230 Euro. Die Anhebung des Mindestlohns werde zu weniger Schwarzarbeit, mehr Beschäftigung und mehr Wirtschaftswachstum führen; außerdem werde durch einen höheren Lebensstandard und den Abbau der Wohlstandsgefälle eine positive gesellschaftliche Wirkung entstehen, so das Arbeitsministerium.



    Premierminister Dacian Cioloş besucht am 7. Januar Berlin. Er soll sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die bilateralen Beziehungen austauschen und über die Flüchtlingssituation in Europa diskutieren. Außerdem soll der Regierungschef sich mit Angehörigen der rumänischen Gemeinde in Deutschland und Repräsentanten des Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsforums treffen. Ciolos wird von Außenminister Lazăr Comănescu begleitet, der bis Amtsantritt Botschafter Rumäniens in Deutschland war.



    In den rumänischen Reisegebieten sind Hotels und Pensionen für Silvester schon zu 90% ausgebucht. Zahlreiche rumänische Touristen haben in diesem Jahr Ferien im eigenen Land gewählt. Zu den beliebtesten Gebieten, wo die Rumänen Silvester verbringen wollen, zählen die Ferienorte im Gebirge und in den Gegenden, wo noch fest an Traditionen gehalten wird. Die Zahl der Touristen, die Silvester in siebenbürgischen Städten wie Sibiu, Braşov sau Sighişoara feiern, ist in den letzten Jahren gestiegen. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    IWF-Chefin Christine Lagarde rechnet mit einem enttäuschenden Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2016. Hintergrund seien politische Unsicherheit und eine stärkere wirtschaftliche Schwankungsanfälligkeit rund um den Globus, schrieb sie in einem Gastbeitrag im Handelsblatt. Ursache dafür seien unter anderem der Konjunkturabschwung in China und die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Auch die Flüchtlingskrise sowie die Spannungen in Nahost und in Nordafrika, die mit den Pariser Anschlägen bis nach Europa ausstrahlten, trügen zu den Unsicherheiten bei. Zudem stelle der Preisverfall bei Öl und anderen Rohstoffen die Förderländer vor Probleme. Und der Finanzsektor weise auch sieben Jahre nach der Lehman-Pleite nach wie vor Schwächen auf.



    In diesem Jahr sind nach Angaben der UNO mehr als eine Million Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflohen – fünf Mal so viele wie 2014. Dabei kamen demnach mindestens 3735 Menschen ums Leben oder von ihnen fehlt seitdem jede Spur, teilte das UNO-Flüchtlingskommissariat in Genf mit. Vor diesem Hintergrund hat die EU beschlossen, das Personal seiner Grenzkontrollbehörde FRONTEX in Greichenland zu verstärken.



  • Prognosen über Wachstum der Weltwirtschaft verschlechtern sich

    Prognosen über Wachstum der Weltwirtschaft verschlechtern sich

    Im November hat die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Prognose über das Wachstum der Weltwirtschaft zum zweiten Mal in den letzten drei Monaten verschlechtert. Die Entscheidung steht in engem Zusammenhang mit dem langsameren Fortschritt auf den Schwellenmärkten, der die Entwicklungen auch in anderen Staaten wie Deutschland und Japan beeinträchtigt. Laut Schätzungen soll die Weltwirtschaft dieses Jahr einen Vorsprung von 2,9% verglichen mit den im September prognostizierten 3% verzeichnen. Nächstes Jahr soll sich das Wachstum auf 3,3% beschleunigen, weniger jedoch als die zuvor geschätzten 3,6%. Der Welthandel soll 2015 einen Fortschritt von nur 2% verzeichnen, verglichen mit 3,4% im Jahr 2014. Die Chef-Wirtschaftlerin der OECD, Catherine Mann, warnte: Diese Zahlen sind sehr besorgniserregend. Ein robuster Handel und ein globales Wirtschaftswachstum gehen Hand in Hand“.



    Die Flüchtlingskrise in Europa könnte allerdings den Aufschwung der Wirtschaft, dank der Steigerung der Regierungsausgaben, fördern. Der Einwandererzufluss könnte zwischen 0,1 und 0,2% zur Steigerung des BIP 2016 und 2017 hinzufügen, schätzt die OECD. Wenn die Einwanderer, die bleiben werden, rasch in die europäische Gesellschaft integriert werden, dann werden deren Zufluchtsländer daraus Vorteile beziehen, hei‎ßt es im Bericht der besagten Anstalt. Die Europäische Kommission erwartet, dass bis 2017 ungefähr drei Millionen Asylbewerber in die EU einreisen werden. Laut der Radio-Rumänien-Korrespondentin in Brüssel, Cerasela Rădulescu, verweisen die Schätzungen der EU-Kommission für dieses Jahr auf ein Haushaltsdefizit von 1,5%, das das geplante Ziel einhält, sowie auf eine Senkung der Arbeitslosigkeit.



    Die Europäische Kommission prognostiziert, dass die Wirtschaft Rumäniens in den nächsten Jahren weiterhin wachsen und nächstes Jahr einen Höchststand von 4,1% dank der Konsolidierung des Verbrauchs vor dem Hintergrund der steuerlichen Entlastung erreichen wird. Der Vizevorsitzende der EU-Kommission, Valdis Dombrovski, sagt, dass diese Schätzungen eine Verbesserung der Wirtschaftsleistung Rumäniens andeuten. Er erklärt, dass diese ohne die entscheidenden Ma‎ßnahmen in Richtung Reform der öffentlichen Finanzmärkte nicht möglich gewesen wäre. Nichtsdestotrotz bleibt die Fortsetzung der Strukturreformen weiterhin besonders wichtig. Au‎ßerdem muss die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen und des kurz- und mittelfristigen Wirtschaftswachstums durch verantwortungsvolle Haushaltsrichtlinien gewährleistet werden. Die Europäische Kommission erwartet auch eine weitere Senkung der Arbeitslosenquote in Rumänien in den kommenden Jahren.“




    Auch in Bukarest hat die Rumänische Zentralbank die Inflationsprognosen für 2015 und 2016 überarbeitet. Somit wird eine Inflation von -0,7% Ende dieses Jahres und von 1,1% Ende nächsten Jahres erwartet, anstelle von –0,3% bzw. 0,7%, wie ursprünglich prognostiziert. Zentralbankgouverneur Mugur Isărescu sagt, dass der Preisindex der Konsumgüter im dritten Quartal von 2015 eine niedrigere Tendenz als erwartet befolgt hat, besonders wegen des Einflusses dreier Faktoren:



    Der Hauptfaktor, der die Inflation nach unten und sogar in den negativen Bereich befördert hat, war die Herabsetzung der MwSt. bei Lebensmitteln, nicht alkoholhaltigen Getränken und Gastronomiedienstleistungen. In diese Richtung fungierten auch die beträchtliche Senkung des internationalen Ölpreises und die daraus folgende Preisreduzierung bei Kraftstoffen in Rumänien sowie die niedrigen Inflationserwartungen.“




    Laut dem Gouverneur der Zentralbank bleibt die Inflation im negativen Bereich bis Ende nächsten Jahres und wird sich erst 2017 wieder in den Bereich zwischen 1,5 und 3,5% einpendeln, auf den die Rumänische Nationalbank zielt. Mugur Isărescu wollte präzisieren, dass die Entwicklung der Inflation von einer erhöhten Ungewissheit betreffend das externe und das interne Wirtschaftsumfeld gekennzeichnet sein könnte. In diesem Kontext, erklärte er, müssen diejenigen, die billige Kredite in der einheimischen Währung Leu in dieser Zeit aufgenommen haben, keine Schocks in diesem Bereich in der nahen Zukunft befürchten. Denn die Zentralbank wird durch die Werkzeuge, die sie zur Verfügung hat, eingreifen, um eine relative Stabilität auf allen Ebenen, seien es Preise, Wechselkurs oder Zinsen, zu erhalten. Der Landesbankgouverneur sagt au‎ßerdem, dass die Explosion des Kredits in ausländischer Währung in der Vorkrisenzeit, obwohl sie auch auf das Vertrauen der Rumänen, dass ihr Land 2015 der Euro-Zone beitreten wird, zurückzuführen ist, überwiegend durch andere Aspekte verursacht wurde. Mugur Isărescu:



    Die Explosion des Kredits in ausländischer Währung hing mit der Zielsetzung zusammen, die damals überhaupt nicht ehrgeizig schien. Der Antrieb des Kredits in Fremdwährung stand mit der Tatsache in Verbindung, dass die Zinsen in Rumänien höher waren. Wir haben die gro‎ßen Banken mit ausländischen Banken privatisiert. Sie haben alles mitgebracht, was gut ist — Kapital, Management, gute Verwaltungsführung, Vertrauenswürdigkeit — sie haben aber auch ein neues Produkt mitgebracht — den Kredit in ausländischer Währung, über den 2006-2007 wenige geglaubt haben, dass dieser derma‎ßen schädigend sein wird.“




    Das Streben nach Verbesserung, das Streben, Europäer zu sein, hat die Rumänen dazu veranlasst, zu glauben, dass sie, sobald Rumänien der EU beitritt, genauso wie in den alten Ländern der Union leben werden. Das hat sich aber als Illusion erwiesen, sagte noch der Chef der rumänischen Notenbank.