Tag: Westen

  • 50 Jahre seit der Unterzeichnung der Akte von Helsinki

    50 Jahre seit der Unterzeichnung der Akte von Helsinki

    Nach 1945 war Europa brutal geteilt, und die Hoffnungen der Europäer, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Normalität zurückzukehren, nachdem sie sich vom Faschismus befreit hatten, wurden zunichte gemacht. Der Eiserne Vorhang, der Europa in das westliche, wohlhabende und demokratische Europa und das östliche, verarmte und vom Kommunismus tyrannisierte Europa teilte, verlief mitten durch Deutschland und seine Hauptstadt Berlin. Etwa zwei Jahrzehnte lang, bis in die späten 1960er und frühen 1970er Jahre, standen sich die beiden europäischen Staaten hasserfüllt gegenüber, und die Spannungen erreichten Paroxysmen, insbesondere während der Raketenkrise von 1962. Doch während man in Westeuropa den Willen dieser Nationen erkennen kann, Teil eines demokratischen Systems zu sein, wurde in Osteuropa der Wille der von den Sowjets besetzten und zum Hass gegen andere Europäer getriebenen Nationen mit Füßen getreten. Die antikommunistischen Aufstände in Polen und Ostdeutschland 1953, in Ungarn 1956 und in der Tschechoslowakei 1968, die alle von den Sowjets brutal niedergeschlagen wurden, bewiesen, dass die Osteuropäer nicht die Feinde der Westeuropäer sein wollten.
    Doch im Laufe der Zeit und mit dem Generationenwechsel änderten sich auch die Einstellungen. Die Europäer, sowohl im Westen als auch im Osten, suchten nach einer Lösung für ein Leben in Frieden und schlugen neue Konzepte wie die Entspannung der Beziehungen auf dem alten Kontinent vor. Die neue Mentalität schlug sich in der Gründung der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) nieder, einem Forum für Diskussionen über heikle Fragen zwischen Europäern. Die Hauptstadt Finnlands als neutrales Land wurde für das erste Treffen des Forums im Juli 1973 ausgewählt. Ein weiteres Treffen folgte im September 1973 in Genf, und zwei Jahre später, im August 1975, wurde in Helsinki die Schlussakte unterzeichnet, die Nicolae Ceaușescu für Rumänien unterzeichnete. Obwohl sie hauptsächlich für Europa von Bedeutung war, unterzeichneten schließlich auch 57 Länder, darunter einige aus Nordamerika und Asien, die Akte.
    Der Diplomat und Professor Cristian Diaconescu, ehemaliger Außenminister, beschrieb die Veränderungen, die sich in den europäischen Beziehungen ergaben: “Seit den 1970er Jahren waren die beiden Blöcke in eine Logik der versuchten Ruhe, der versuchten Entspannung eingetreten. 1972 begannen die Vorverhandlungen, und man einigte sich allmählich darauf, dass diese Konferenz in Helsinki am 1. August 1975 eine Schlussakte über vier Bereiche verabschieden würde, die von allen damaligen europäischen Staaten, Kanada und den Vereinigten Staaten unterzeichnet wurde, außer von Albanien, das nicht teilnehmen wollte.”
    Die zehn Artikel der Akte sind auch als Konferenzdekalog bekannt und lauten wie folgt: Gleichheit der Souveränität und Achtung der sich daraus ergebenden Rechte; Verzicht auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt; Unverletzlichkeit der Grenzen; territoriale Integrität der Staaten; friedliche Beilegung von Streitigkeiten; Nichteinmischung in innere Angelegenheiten; Achtung der Menschenrechte und der Grundrechte, einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Glaubensfreiheit; Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker; Zusammenarbeit zwischen den Staaten; gegenseitiges Vertrauen und Völkerrecht.
    Cristian Diaconescu fasste die Grundsätze zusammen, aus denen der Dekalog abgeleitet wurde: “Die Schlussakte von Helsinki bezog sich auf vier Bereiche. Der erste Bereich war der politisch-militärische Bereich, der den offensichtlichen politischen und militärischen Bereich, die territoriale Integrität, die Festlegung der Grenzen, die friedliche Beilegung von Streitigkeiten und die Umsetzung vertrauensbildender und sicherheitspolitischer Maßnahmen umfasste. Der zweite Bereich betraf die wirtschaftliche Dimension. Der dritte Bereich betraf die humanitäre Dimension, und hier geht es, den Problemen unserer Zeit entsprechend, um die Migrationsfreiheit, die Zusammenführung von durch Binnengrenzen getrennten Familien, den kulturellen Austausch, die Pressefreiheit. Und schließlich ging es im letzten Kapitel darum, eine Regelmäßigkeit für Mechanismen, Debatten und die Untersuchung der Umsetzung zu schaffen. Es gab noch weitere Treffen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, wie z.B. vor 1990 in den Jahren 1977 und 1978 in Belgrad, 1980 und 1983 in Madrid und 1986 und 1989 in Wien, die sich mit der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa befassten. Und 1990 wurde die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für zwei Jahre zu einem institutionalisierten multilateralen Rahmen auf diesen vier Ebenen. Die OSZE, die damalige KSZE, war die einzige multilaterale Organisation, die solche Themen diskutierte.”
    Nach 1990, als die Welle der bürgerlichen Revolutionen von 1989 die kommunistischen Tyranneien in der östlichen Hälfte Europas hinwegfegte, berührten die neuen Veränderungen auch das Erbe der Schlussakte von Helsinki. Sie blieb gültig und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) trat durch ein neues Dokument an die Stelle der KSZE. Cristian Diaconescu: “Das Wiener Dokument wurde angenommen. Dieses Dokument bezog sich genau auf Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens und der Sicherheit. Was beinhaltete dieses Dokument? Die Bereitschaft, sich gegenseitig über militärische Aktivitäten zu informieren, über verschiedene Aktionen mit politisch-militärischem Bezug, die eine Bedrohung darstellen könnten. Und um eine solche Entwicklung nicht auf die eine oder andere Weise grenzüberschreitend zu interpretieren, war eine frühzeitige Warnung notwendig.”

    Seit den 1970er Jahren wussten die Europäer, wie sie ihrem Kontinent eine neue Sicherheitsarchitektur geben konnten. An Herausforderungen mangelte es in den folgenden Jahren nicht, und die Fälle des Zusammenbruchs des ehemaligen Jugoslawiens und der ehemaligen Tschechoslowakei stellten auf tragische Weise die Tragfähigkeit der Grundsätze und Konzepte der gemeinsamen Sicherheit und Zusammenarbeit auf die Probe. Das Vermächtnis der Schlussakte von Helsinki hat die Überzeugung gestärkt, dass Krieg keine Lösung ist, aber die Europäer müssen heute auf alles vorbereitet sein.
  • Verdacht auf Doppelstandard bei Lebensmitteln innerhalb der EU

    Verdacht auf Doppelstandard bei Lebensmitteln innerhalb der EU

    Diverse Produkte, einschlie‎ßlich Lebensmittel, die in einem westeuropäischen Land gekauft werden, sind von höherer Qualität als Erzeugnisse derselben Marke, die in Rumänien auf den Markt kommen. Das haben die Rumänen festgestellt, die auf ihren Reisen in westeuropäischen Ländern eingekauft haben, und seit langem klagen viele Verbraucher über einen Doppelstandard bei der Qualität von Lebensmitteln aus dem Westen Europas. Ende der vorigen Woche gab es dazu mehrere Kommentare in der rumänischen Presse, und die Bukarester Behörden haben bekanntgegeben, sie werden die Lage nachprüfen, um so mehr, dass auch andere osteuropäische Länder über einen Doppelstandard klagen. Diese Woche wollen Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei bei einem Treffen in Warschau die EU auffordern, gegen Lebensmittelkonzerne vorzugehen, die Zutaten schlechterer Qualität in Exportprodukten für ärmere Märkte verwenden. Es ist sehr gut, dass man diese Situation unter die Lupe nehmen will, meint Sorin Minea, der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Lebensmittelindustrie Romalimenta”. Er erinnert aber auch daran, dass in Rumänien sehr oft das Syntagma der niedrigste Preis” verwendet wird, was leider nicht für beste Qualität spricht. Momentan kann man keine gemeinsame Standards auf europäische Ebene sichern, so Sorin Minea:



    “Schwer zu sagen, ob spezielle Erzeugnisse für die osteuropäischen Länder hergestellt werden. Die Hersteller orientieren sich an der Nachfrage und bringen auf den Markt, was sie am besten verkaufen können. Wenn eine Supermarkt-Kette ein gewisses Erzeugnis bei gewissen Parametern und für einen gewissen Preis bestellt, dann liefert der Hersteller, was von ihm verlangt wird. Man geht davon, dass osteuropäische Länder ärmer sind, und deshalb werden nach Osteuropa billigere Erzeugnisse geliefert. Und unter billig“ versteht man sofort schlechte Qualität“. Andere sagten, dass gewisse Lebensmittel im Westen sü‎ßer seien als im Osten, oder dass auf dem Etikett ein anderer Zuckergehalt stehen würde. Solange der Hersteller die Zutaten auf das Etikett eingetragen hat, verstehe ich nicht, was man ihm noch vorwerfen kann.“



    Und doch! Nicht alle internationalen Produkte, die in Rumänien angeboten werden, sind preisgünstiger als dieselben Produkte in den Westländern. Die Preise in der rumänischen Währung Lei sind genau umgerechnet und entsprechen bis auf dem letzten Cent den Preisen in Euro oder in US-Dollar. Bis zur Beendigung der Nachprüfungen, die von den rumänischen Behörden durchgeführt werden, hat der Vorsitzende des rumänischen Verbraucherschutzverbandes, Sorin Mierlea, einen Rat für die Rumänen, die qualitativ hochwertige Produkte bekommen wollen:



    “Der rumänische Verbraucher mu‎ß Stellung nehmen und alle Unregelmä‎ßigkeiten melden. So werden wir eine Kasuistik zusammenstellen und Druck auf die rumänischen Behörden ausüben, bis sie ihre Pflicht erfüllen und eine Studie erstellen, damit wir in einem gemeinsamen Kontext mit den anderen EU-Ländern in Betracht gezogen werden.“

  • Die Immigration erfordert weltweite Lösungsansätze

    Die Immigration erfordert weltweite Lösungsansätze

    In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben mehr als 350 Tausend Menschen ihr Leben riskiert, in dem Versuch über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei sind, laut der Internationalen Organisation für Migration fast 2.700 Menschen ums Leben gekommen.



    Das bedeutet, dass von 1000 Menschen, 8 auf dem Wasserweg gestorben sind. Die meisten gelangen nach Italien und Griechenland, mit Booten, die in Libyen loslegen. Von dort aus geht es am Land weiter, über den Westbalkan, Richtung Westeuropa. Einige dieser Menschen flüchten vor Kriegen, in Syrien oder Afghanistan. Diese haben gute Aussichten rechtlich als Flüchtlinge anerkannt zu werden. Andere versuchen aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa zu kommen und für diese stehen die Karten schlecht. Ihnen droht die Rückführung in ihre Ursprungsländer. So das Bild in den Grundzügen und dafür muss Bruxelles drigend Lösungen finden. Es sind hunderte Tausend Menschen, die große Gefahren auf sich nehmen, um Konfliktgebiete zu verlassen oder ganz einfach, um ein dezentes Leben zu führen.



    Dies kann den Schengener Raum infrage stellen und führt zu wahnwitzigen Theorien, wie die gerade in Rumänien kursierende, dass es sich um eine organisierte muslimische Invasion in das Herz Europas handele. Eins ist klar: Europa muss handeln! Die Europäische Kommission hat angekündigt, es werde neue Vorschläge für die Bekämpfung der Schlepperbanden und für die Aufteilung der Immigranten mit Flüchtlingsstatus unterbreiten. Die EU-Staaten, die diese aufnehmen, solle hierfür Geld bekommen. Die Kommissarin für Regionalpolitik, Corin Creţu



    Ich bin überzeugt, alle EU-Mitgliedsstaaten werden die Auswirklungen dieser Immigrantenwellen genau analysieren und Anträgen stellen, falls sie Geld von der EU brauchen.



    Das Immigrantenproblem ist eines der wichtigsten Themen auf dem jetzigen Jahrestreffen der rumänischen Diplomaten in Bukarest. Außenminister Bogdan Aurescu ist der Meinung, die Migration ist eine Herausforderung, die eine einheitliche und soldiarische Antwort erfordert



    Ich glaube, wir müssen Lösungen finden, um das Migrationsproblem dort wo es anfängt zu bekämpfen, einschließlich in den Ursprungsländern. Es reicht nicht, jedem EU-Mitgliedsstaaten Quoten zuzuteilen. Darüber muss offen gesprochen werden. Es ist wichtig den Ursprung der Probleme anzugehen, die Instabilität in der südlichen Nachbarschaft, die Bekämpfung des Terrorismus, die Schwäche einiger Staaten in der Region. Es sind Herausforderungen, die Antworten in Form von Initiativen und Aktionen der EU erwarten.



    Die Zahl der Migranten, die Rumänien als Transitland auf ihrem Weg Richtung Westen wählen, könnte steigen, es ist aber wenig wahrscheinlich, dass Rumänien eines der Hauptzielländer dieser wird, schätzt Mircea Mocanu, der Leiter des Bukarester Büros der Internationalen Organisation für Migration.

  • Nach Parlamentswahl in der Ukraine: Westen begrüßt europäische Ausrichtung des Landes

    Nach Parlamentswahl in der Ukraine: Westen begrüßt europäische Ausrichtung des Landes

    Die ukrainischen Wähler haben massiv für die proeuropäischen Parteien gestimmt — ein vorhersehbares Ergebnis, auf das auch Umfragen zur Wahlabsicht im Vorfeld hingewiesen hatten. Nostalgiker der Sowjetunion und die Anhänger des prorussischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch stellen in Zukunft eine Minderheit in der Rada dar. Ferner scheiterten die Kommunisten zum ersten Mal nach der Unabhängigkeitserklärung 1991 an der 5%-Hürde und sind für diese Amtsperiode nicht mehr im Parlament vertreten.



    Einstimmig begrü‎ßte der Westen die Ergebnisse der Parlamentswahl in der Ukraine. Die USA, die EU und ihre Mitgliedsstaaten verwiesen sowohl auf den ordnungsgemä‎ßen Verlauf als auch auf den Ausgang des Urnengangs. Auch in Bukarest hie‎ßen hochrangige Politiker die europäische Ausrichtung des grö‎ßten Nachbarlandes willkommen. Rumänien werde der Ukraine als treuer Partner auf dem Weg zur europäischen Integration beistehen, erklärte Präsident Traian Băsescu. Dieser Weg sei zwar schwierig, aber gleichzeitig die einzig richtige Entscheidung, so der rumänische Staatschef. Das Ergebnis der Parlamentswahl sei ein deutliches Zeichen dafür, dass das ukranische Volk geschlossen für Frieden, Demokratie und nationale Einheit auftritt, verlautete es aus dem Au‎ßenministerium in Bukarest. Die Wahl habe unter schwierigen Bedingungen stattgefunden, aufgrund der Schikanen der selbst erklärten Verwaltung der abtrünnigen Gebiete und der Krim; nichtsdestotrotz wäre es den ukranischen Verantwortlichen gelungen, einen transparenten und korrekten Verlauf der Wahlen zu gewährleisten. Man sei im Au‎ßenministerium zuversichtlich, dass die Wahlergebnisse das notwendige Umfeld für die Bildung einer soliden, proeuropäischen Regierungskoalition in Kiew schaffen werden, die konsequent und entschlossen handeln kann, hei‎ßt es in einer Mitteilung. Die Ukraine habe sich endlich in Richtung Westen orientiert, jedoch müsse das Land die in Osteuropa bei weitem heikelsten Probleme lösen.



    Laut Beobachtern befürworte die neue Mehrheit im Parlament ein härteres Durchgreifen gegen die prorussischen Separatisten in der Region Donbass. Dort waren seit April bei den Gefechten gut 3700 Menschen gestorben. Moskau hat indes angekündigt, die von Separatisten für den 2. November angesetzten Wahlen anzuerkennen. Dabei soll die Führung der selbsternannten Republiken Donezk und Luhansk. Der ukranische Präsident Petro Poroschenko warnte vor der Gefährdung des gesamten Friedensprozesses aufgrund der Pseudowahlen“. Zudem würden sie die Abkommen von Minsk offensichtlich verletzen. Dort hatten Kiew und die Separatisten eine fragile Waffenruhe vereinbart, die in unzähligen Fällen nicht eingehalten wurde.

  • USA sichern osturopäischen Verbündeten volle Unterstützung zu

    USA sichern osturopäischen Verbündeten volle Unterstützung zu

    Wer die Geschichte vergisst ist dazu verdammt sie zu wiederholen. 25 Jahre seit Sturz des Kommunismus, ist der US-Staatschef Barack Obama nach Warschau gereist, um das Engagement seines Landes für die osteuropäischen Verbündeten zu bekräftigen. Der US-Präsident sicherte den osteuropäsichen Staaten die Unterstützung der USA in der aktuellen Ukraine-Krise zu. Die Sicherheit Polens und der anderen Staaten in der Region sei der Eckpfeiler unserer eigenen Sicherheit und unantastbar, sagte Barack Obama in Warschau.





    Vor kurzem bekräftigte ebenfalls der US-Vizepräsident Joe Biden in Bukarest, Rumänien könne mit der bedingungslosen Unterstützung der USA rechnen. Der US-Staatschef will im Kontext der Krise zwischen dem Westen und Russland einen eine Milliarde Dollar Sicherheitsplan für Osteuropa auflegen. Obama kündigte anschlie‎ßend an, die USA sollen zusätzliche Boden-, Luft- sowie Marinestreitkräfte in Osteuropa finanzieren. Von den baltischen Staaten bis zum Schwarzen Meer, von Estland bis Bulgarien, sind heute die ehemaligen sowjetischen Satellitenstaaten NATO-Mitglieder, die sich dennoch von Russland bedroht fühlen.






    Die USA wollen Russland nicht bedrohen, bekräftigte Barack Obama bei Gesprächen in Warschau, woran sich auch der rumänische Staatschef Traian Băsescu beteiligte. Das gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen brauche aber Zeit und die Nato könne vor weiteren Souveranitäts-und Integritätsverletzungen osteuropäischer Staaten seitens Russlands nicht gleichgültig bleiben: “Wir werden die Partnerschaften mit der Ukraine, Republik Moldau und Georgien verstärken, indem diese Staaten ihr Sicherheits-und Verteidigungssystem konsolidieren. Auf neue Drohungen Russlands werden wir mit neuen Sanktionen reagieren”.





    Ferner sagte der US-Staatschef, sein russischer Gegenüber Vladimir Putin könne seinen Einflu‎ß auf die prorussishen Separatisten im Osten der Ukraine ausüben und einen bedeutenden Beitrag zur Entschärfung der Krise bringen. Obama betonte ferner, der russische Staatschef sollte mit dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroşenko zu Gesprächen zusammenkommen und das Ergebnis der Wahl anerkennen, aus der Poroşenko als klarer Sieger hervorging.





    Über die langfristigen Folgen der Aktionen Russlands in der Region wurde auch in Brüssel diskutiert, wo die Verteidigungsminister der Nato-Staaten sich darauf einigten, zusätzliche Ma‎ßnahmen zur Sicherheit der osteuropäischen Mitgliedstaaten zu treffen. Nato-Generalsekräter Anders Fogh Rasmussen dazu: “So können wir nicht weitermachen. In den letzten fünf Jahren hat Russland die Kosten für Verteidigung um 50% erhöht, während diese Kosten in den Nato-Staaten um 20% gesunken sind. Das ist äu‎ßerst unproduktiv und die aktuelle Ukraine-Krise soll als Alarmsignal verstanden werden. Die politischen Entscheidungsträger Europas müssen diesbezüglich ihre Position überdenken.” Am besagten Rat beteiligte sich auch der rumänische Verteidigungsminister Mircea Duşa, der die Entscheidung Bukarests bestätigte, laut der ab 2017 der Verteidigungssektor 2% des BIPs zugeteilt bekommen soll.