Tag: Wildvögel

  • International Midwinter Count: Zählung der Wasservögel auch in Rumänien durgeführt

    International Midwinter Count: Zählung der Wasservögel auch in Rumänien durgeführt

    Die Rumänische Ornithologen-Gesellschaft und der Verein für Vogel- und Naturschutz Grupul Milvus“ wirken im genannten Programm mit. Die Zählaktion wird auf internationaler Ebene durchgeführt. Demnach spielt die Synchronisierung eine wichtige Rolle. Es soll nämlich vermieden werden, dass die gleichen Exemplare an mehreren Orten mitgezählt werden. Deshalb sollten die mitzählenden Freiwilligen am 16. und 17. Januar die Vögel beobachten und die entsprechenden Daten erheben. Cristian Domşa ist Mitglied der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft. Er lieferte uns mehr Einzelheiten zur Zählaktion:



    Die Zählaktion gibt es schon seit vielen Jahren. Schon in den 1970er–80er Jahren wurden Daten über die Seevögel erhoben und in einem nationalen Programm zusammengefasst. Dieses Jahr war etwas besonders, denn wir haben das Programm auf alle Wintervögel ausgeweitet. Wir versuchen, alle Gro‎ßgebiete zu erfassen. Das bedeutet, dass wir sämtliche Flussbecken, Seen, Stauseen, das Donaudelta, die Schwarzmeerküste beobachten. Die Freiwilligen, die mitzählen, können aber auch andere Areale bei der Zählung berücksichtigen.“




    An der diesjährigen Zählaktion beteiligten sich mehr als 10 Volontäre. Diese lieferten Informationen über mehr als 500 Wasserzonen. Die Informationen werden derzeit zentralisiert. Angaben über die in Rumänien lebenden Seevögel sollen in Kürze verfügbar sein:



    Die Zahlen verändern sich stark von einem Jahr zum anderen. Es müssen Informationen entlang der gesamten Migrationsroute berücksichtigt werden. Es ist eine internationale Zählaktion und sie wird in allen Ländern entlang der Migrationsstrecke im Monat Januar synchron durchgeführt. Es soll nämlich ein Überblick über den gesamten artenspezifischen Bestand entlang der Migrationsroute, von Skandinavien bis Südafrika verschafft werden. Wenn in Rumänien z.B. schwere Winterbedingungen herrschen, dann sind hierzulande weniger Seevögel zu beobachten. Denn sie sind in Richtung Süden gezogen und können dort wiedergefunden werden. Ist der Winter mild, so verbringen mehrere Wasservögel den Winter in den nördlichen Staaten. Dann erreichen weniger Exemplare unser Land. Das hei‎ßt aber nicht, dass ihre Anzahl gestiegen oder zurückgegangen ist. Deshalb müssen die entlang der gesamten Migrationsroute erhobenen Informationen abgeglichen und im richtigen Kontext betrachtet werden.“




    Die Winterzählung fand heuer bei besonders niedrigen Temperaturen statt. Die Vogelbeobachtung bereitet den Ornithologen manchmal allerdings auch Überraschungen, wei‎ß Cristian Domşa:



    Es war schlechtes, frostiges Wetter — typisch für Mitte Januar. An vielen Beobachtungsstellen waren weniger Vögel zu beobachten als erwartet. Doch es gab auch Überraschungen. Als die Kälte ein bisschen nachlie‎ß, konnten wir sogar ganz viele Vögel beobachten. Vor allem im Donaudelta und dem benachbarten Wassergebiet. Wir sind immer noch am Bearbeiten der Daten. Doch ich kann Ihnen sagen, dass wir den Krauskopfpelikan gesichtet haben. Der Krauskopfpelikan ist eine vom Aussterben gefährdete Vogelart, die in der Regel in wärmeren Gebieten überwintert. Als die Temperaturen nachlie‎ßen, konnten wir aber mehrere Krauskopfpelikane im Donaudelta beobachten. Wir hatten einen milderen Winter in Rumänien bis gegen Mitte Januar, deshalb sind mehrere Pelikane hierzulande zum Überwintern geblieben. Vermutlich sind mehr als 800 Exemplare hier geblieben, was sehr viel ist. Eine weitere Überraschung dieses Jahr war die Ringschnabelmöwe, die wir heuer in Bukarest sichteten. Sie ist eine nordamerikanische Vogelart, die per Zufall Europa erreichte.“

  • Tierschutzvereine gründen Netztwerk für verletzte Wildtiere

    Tierschutzvereine gründen Netztwerk für verletzte Wildtiere

    Der Milvus-Verband für den Vogel- und Naturschutz in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş hat in Partnerschaft mit dem Verein Vets4Wild eine nationale Hotline eingerichtet. Ziel des Projekts ist es, Tierärzte aus dem ganzen Land zur freiwilligen Teilnahme zu überzeugen. Den verletzten Tieren soll ortsnah Erste Hilfe gewährt werden, anschlie‎ßend sollen die stabilisierten Tiere zum Milvus-Verband in Târgu Mureş oder zu seiner Zweigestelle in der Ortschaft Sânsimion gebracht werden. Bis dato haben sich Tierärzte aus fast allen Landeskreisen in Siebenbürgen angemeldet; verletzte Vögel aus rund 30 Landeskreisen in ganz Rumänien wurden bislang gerettet und im tierärztlichen Zentrum in Sânsimion behandelt.



    Die beiden teilnehmenden Vereine haben eine Hotline eingerichtet, wo Bürger rund um die Uhr Vorfälle mit verletzten Tieren melden können. Die Mitarbeiter des Zentrums entscheiden dann, was wirksamer ist — entweder untersucht ein vereinseigenes Team den Vorfall, oder die Zentrale gibt ihn weiter an einen freiwilligen Tierazt in der Nähe. Nach der Untersuchung erfolgt eine Diagnose; sollte das Tier eine langfristige Behandlung erfordern, wird es im Milvus-Rehazentrum behandelt. Robert Zeitz von Milvus erklärt die Hintergründe:



    Ziel des Projekts ist es, dass diese Tiere, die von Bürgern verletzt aufgefunden werden, so bald wie möglich zu einem Tierazt kommen, so dass also die Zeit zwischen Verletzung und Behandlung so gering wie möglich ist. Die Hotline hat gro‎ße Wirkung gezeigt. Die meisten Menschen haben sich informiert und wissen, wen sie anrufen müssen, wenn sie ein verletztes Tier finden. Anrufe bekamen wird nicht nur von Bürgern, sondern auch von der Bergwacht und anderen Organisationen. Wichtig ist zu wissen, um welches Tier es sich handelt, wie schwer dieVerletzung ist und wo das Tier sich befindet. Der Hintergedanke war, Tierärzte zu vernetzen: Unser zentrum liegt in Târgu Mureş, aber wenn ein Tier in Caraş Severin oder Constanţa gefunden wird, muss es die Möglichkeit geben, dass jemand dem Tier hilft.“



    Das tiermedizinische Rehazentrum von Milvus betreut seit mehreren Jahren die Behandlung von verletzten Vögeln und ihre Wiedereinführung in die Natur. Im Moment werden dort neun Vögel behandelt — Eulen, Käuze, Donaufalken oder Mäusebussarde. Die meisten kommen wieder frei, einige bleiben aber zeitlebens im Zentrum, da ihre Verletzungen zu schwer sind.



    Tausende von Tieren kommen jährlich in Rumänien aufgrund von Verletzungen um — das muss nicht sein. Viele von ihnen hätten gute Überlebenschancen, wenn sie in ein Behandelungszentrum kämen.