Tag: Windenergie

  • Rückblick auf die Woche 23.05. – 27.05.2022

    Rückblick auf die Woche 23.05. – 27.05.2022


    Telefongespräch zwischen dem rumänischen Präsidenten, Klaus Iohannis und dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel



    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat am Donnerstag mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel telefoniert, um sich auf die au‎ßerordentliche Ratstagung in Brüssel Ende des Monats vorzubereiten. Wichtigstes Thema auf der Tagesordnung des Gipfels ist die humanitäre und finanzielle Unterstützung für die Ukraine. Der rumänische Staatschef und der Präsidenten des Europäischen Rates berieten sich über Ernährungssicherheit, Energie, Sicherheit und Verteidigung. Unterdessen geht die Offensive der russischen Streitkräfte in der benachbarten Ukraine weiter, wo die Lage schwierig ist. Nach Angaben der Generalinspektion der Grenzpolizei sind seit Beginn der russisch-ukrainischen Krise am 24. Februar über eine Million ukrainische Bürgerinnen und Bürger nach Rumänien eingereist.




    Offshore-Gesetz zur Regelung der Gasförderung im Schwarzen Meer in Kraft getreten



    Das Offshore-Gesetz zur Regelung der Gasförderung im Schwarzen Meer wurde am Mittwoch von Präsident Klaus Iohannis unterzeichnet. In der neuen Form ist das Gesetz investorfreundlicher und dürfte sowohl den Unternehmen als auch dem Staat Vorteile bringen, erklärte die Regierung. Nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfs in der Abgeordnetenkammer sagte der liberale Energieminister, Virgil Popescu, dass damit Stabilität, Vorhersehbarkeit und niedrige Gaspreise für die inländischen Verbraucher gewährleistet werden. Das Gesetz sieht eine Reihe von Ma‎ßnahmen vor, die die Stabilität der Steuer- und Lizenzgebührenregelung für Erdöl betreffen, sowie die Abschaffung der zusätzlichen Besteuerung von Einnahmen für Verkaufspreise, bei denen die Investoren keine zusätzlichen Gewinne erzielen. Während der gesamten Laufzeit der Vereinbarungen über Tiefsee-Offshore- und Onshore-Ölfelder haben die Betreiber das Recht, die aus diesen Ölfeldern geförderten Kohlenwasserstoffe zu den Preisen und in den Mengen, die sie selbst bestimmen, frei zu verkaufen. Dem Dokument zufolge sicherte sich Rumänien bei der Förderung ein Vorrecht. Der Gewinn wird zwischen dem rumänischen Staat und den Investoren in Verhältnis 60 : 40 % aufgeteilt. Das erste Gas soll im Juni im Rahmen eines von Black Sea Oil&Gas durchgeführten Projekts gefördert werden. Schätzungen zufolge werden durch dieses Vorhaben jährlich eine Milliarde Kubikmeter Gas geliefert, was 10 % des rumänischen Bedarfs entspricht.




    Prinz Charles, Thronfolger des Vereinigten Königreiches zu Besuch in Rumänien



    Bei seinem jüngsten Besuch in Rumänien kam der britische Thronfolger Prinz Charles am Mittwoch in Bukarest mit Präsident Klaus Iohannis, Premierminister Nicolae Ciucă und der Hüterin der rumänischen Krone, Margareta, zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die ukrainische Flüchtlingskrise und die Hilfe Rumäniens für das Nachbarland im Kontext des russischen Angriffskriegs. Das Staatsoberhaupt informierte den Thronfolger des Vereinigten Königreiches über das humanitäre Zentrum in Suceava (Nordosten) und die Koordinierung der Hilfsma‎ßnahmen mehrerer Länder für die Ukraine. Sie sprachen auch über die beidseitigen Beziehungen und die rumänisch-britische strategische Partnerschaft, über Lösungen zur Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels und zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie über die Möglichkeit, Bildungsprojekte zum Thema Klimawandel zu entwickeln. In Gespräch mit dem Regierungschef erkundigte sich Prinz Charles nach der rumänischen Politik im Bereich der grünen und erneuerbaren Energien. Nicolae Ciucă äu‎ßerte seine Bereitschaft, Investitionen in grüne Energie zu unterstützen, insbesondere in die Offshore-Windenergie, in die britische Unternehmen in der kommenden Zeit investieren wollen. Gemeinsam mit der Hüterin der Krone von Rumänien Margareta besuchte Prinz Charles das Zentrum für ukrainischen Geflüchtete in Bukarest. Der britische Thronfolger besuchte Rumänien erstmals im Jahr 1998. Er unterstützt Stiftungen und Programme, die Handwerker ausbilden, das kulturelle Erbe schützen oder die biologische Vielfalt Siebenbürgens bewahren. Über die Prince of Wales Foundation Romania hat Prinz Charles auch Programme zur Unterstützung von Kleinbauern und ein spezielles Programm zur Unterstützung der in Afghanistan und im Irak verwundeten rumänischen Soldaten umgesetzt.




    Rumänische Regierung verabschiedete in neues Paket sozialer und wirtschaftlicher Ma‎ßnahmen



    Die Exekutive in Bukarest kündigte am Montag ein neues Paket sozialer und wirtschaftlicher Ma‎ßnahmen an. Darauf hatte sich die Regierungskoalition geeinigt, weil die Bevölkerung derzeit unter Preiserhöhungen leidet. Das Paket im Wert von 1,1 Milliarden Euro soll am 1. Juli in Kraft treten. Zu den Ma‎ßnahmen gehört eine neunmonatige Stundung der Bankzinsen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, die aufgrund der zahlreichen Krisen der letzten Zeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Au‎ßerdem wurde beschlossen, ein Viertel des Gehaltsunterschieds im Einklang mit dem Gesetz über den Einheitslohn für Angestellte des öffentlichen Dienstes zu gewähren und allen Rentnerinnen und Rentnern, die weniger als 2.000 Lei (400 €) beziehen, eine einmalige Unterstützung in Höhe von 700 Lei (140 €) zu gewähren. Die Regierung wird auch Ma‎ßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und zur Einhaltung der öffentlichen Defizitverpflichtungen ergreifen. Dazu gehören die Kürzung der Haushaltsausgaben um mindestens 10 %, mit Ausnahme von Investitionen, Gehältern, Renten und Sozialhilfe, die Aussetzung staatlicher Einstellungen ab dem 1. Juli und die Erhöhung der Einnahmen für den allgemeinen konsolidierten Staatshaushalt um 10 Mrd. Lei (2 Mrd. Euro). Ebenfalls am Montag kündigte der Minister für Investitionen und europäische Projekte, Marcel Bolos, an, dass der Gro‎ßteil der Gutscheine für Bedürftige im Juni und der Rest in der ersten Julihälfte verteilt werden soll. Am 9. Mai genehmigte die Regierung in Bukarest die Ma‎ßnahme über Sozialgutscheine, die mehreren von extremer Armut bedrohten Personengruppen gewährt werden sollen. Mehr als drei Millionen Rumäninnen und Rumänen werden alle zwei Monate einen Sozialgutschein im Wert von 250 Lei (50 €) erhalten.


  • Hörerpostsendung 25.9.2016

    Hörerpostsendung 25.9.2016

    Heute möchte ich Hörerzuschriften der letzten Wochen mit Meinungen zu unserem Programm verlesen. Heute ein paar Auszüge aus Hörerzuschriften vom August.



    Beate Hansen (aus Wiesbaden) freute sich über die Beantwortung einiger Fragen im Funkbriefkasten vom 31. Juli:



    Lieber Herr Georgescu,



    voller Freude habe ich die vorige Hörerbriefkastensendung gehört, in der Sie u.a. meine Fragen so schön ausführlich und instruktiv beantwortet haben — vielen Dank für diesen tollen Service!



    Das Argument “lieber den alten, schon gesättigten, Abgeordneten/Bürgermeister … wählen als einen neuen, der sich erst mal selbst bereichern muss” kommt mir plausibel vor — aber auch altbekannt: Ich meine, das gab es im Osmanischen Reich auch schon im grö‎ßeren Ma‎ßstab.



    Ja, die (EU-)Bürokratie — gerade auch im Zusammenhang mit Fördergeldern — kann schon arg lästig sein (ich kann davon auch ein kleines Liedchen singen, weil ich in den 90er Jahren oft im Rahmen des deutsch-armenischen Jugendaustauschs als Reiseleiterin mit deutschen Jugendgruppen in Armenien war, wobei wir von einigen europäischen, hessischen, kommunalen und kirchlichen Stellen finanziell unterstützt wurden, und ich dann für die Sponsoren gefühlt 200 Berichte und Formulare schreiben bzw. ausfüllen musste), aber so ganz erschöpfend ist die Erklärung ja doch nicht, denn schlie‎ßlich klappt das in anderen Ländern ja auch: In Polen ist, glaube ich, die Abrufquote fast 100%; ein polnischer Bekannter von mir, der einiges an EU-Mitteln in seine mittlerweile florierende Firma gesteckt hat, klagt auch ganz heftig über den bürokratischen Aufwand, aber auch er als kleiner Familienbetrieb bekommt das hin.




    Vielen Dank für das Feedback, liebe Frau Hansen, und ich hoffe, auch künftig Hörerfragen nach bestem Wissen und Gewissen beantworten zu können.



    Fritz Andorf ist im rheinländischen Meckenheim zu Hause und ihm gefiel im August besonders eine Reportage von einer Wallfahrt, an der sich traditionell die Katholiken in Rumänien, darunter auch Deutsche, beteiligen:



    Sehr gut gefallen hat mir die lebendige Reportage von der Deutschen Wallfahrt nach Maria Radna mit den Stimmen der Teilnehmer und den dazu passenden musikalischen Klängen. Solche Reportagen würde ich mir mehr in Ihrem Programm wünschen. Vielleicht kann man einige davon aus den deutschen Programmen der Lokalsender übernehmen.



    Im Übrigen wurde im Programm ausführlich Tod und Beisetzung von Königin Anna gewürdigt. Und ich habe mich doch sehr gewundert, wie sehr das demokratische Rumänien noch an der Monarchie hängt, obwohl die Tage der Königsherrschaft in Rumänien schon Jahrzehnte zurückliegen. Sogar Staatstrauer wurde angeordnet. Offenbar war das Königspaar in Rumänien sehr beliebt, und man sehnt sich nach der Monarchie zurück.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Andorf. Die Reportage war übrigens eine Übernahme von Radio Temeswar, da wir keine eigene Sendung über Minderheiten mehr produzieren, wie es früher mit Land und Leute“ der Fall war. Und was die Beisetzung von Königin Anna anbelangt: So ganz unumstritten war die angeordnete Staatstrauer nicht — insbesondere in den Social Media machten einige Menschen ihrem Ärger Luft, dass die verstorbene Anna von Bourbon Parma wie eine Königin beigesetzt wurde, obwohl sie nie gekrönt wurde, sondern nur Königsgemahlin war. Mitunter wurden da auch Beleidigungen gepostet und die Rolle der Monarchie kritisch hinterfragt. Sie sehen also, nicht alle Menschen in Rumänien hängen an der Monarchie. Ich finde, in Todesfällen sollte man aber zumindest Respekt zollen, egal wie man zur Institution der Monarchie oder zur Person des Monarchen steht.



    Oliver Fülla ist im rheinland-pfälzischen Fachbach zu Hause und fand nach zwei Jahren wieder Zeit, uns zu schreiben. Hören tut er uns aber regelmä‎ßig, und zwar sowohl über Kurzwelle als auch im Internet.



    Liebe Freunde bei RRI,



    es freut mich sehr, dass Ihre interessanten Programme in deutscher Sprache nach wie vor auf Kurzwelle und im Internet zu hören sind.



    Sowohl die aktuellen Nachrichten als auch die Beiträge über Land und Leute gefallen mir sehr gut. Sie sind eine einzigartige Informationsquelle über Rumänien. Berichte über Ihr Land sind in deutschen Medien leider nur sehr selten zu finden. Umso wichtiger sind die Programme von RRI.



    Heute bin ich nach einer gut zweijährigen Schreibpause endlich wieder einmal dazu gekommen, Ihnen zu schreiben. Wie Sie an meinem Empfangsbericht erkennen können, ist der Empfang der Mittagssendung auf 9600 kHz gut bis sehr gut. Heute gab es lediglich zwei kurze Senderausfälle, die aber nicht weiter schlimm waren.



    Natürlich ist die Klangqualität über das Internet besser. Allerdings verursacht die regelmä‎ßige Nutzung von Internet-Streams über Mobilfunk relativ hohen Datenverkehr, sodass das in den Mobilfunktarifen frei verfügbare Datenvolumen schnell aufgebraucht ist. Daher bietet die Kurzwellenausstrahlung eine günstige Alternative für den mobilen Empfang Ihrer Sendungen. Bitte senden Sie daher weiter auf Kurzwelle.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Fülla, und schön, dass Sie uns weiterhin die Treue halten.



    Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) hörte uns während des Sommers meistens abends in seinem Garten:



    Der Empfang der Sendungen auf Kurzwelle ist weiterhin ohne Probleme möglich. Auch auf der Terrasse mit meinem kleinen Kurzwellenradio kann ich abends Radio Rumänien International hören.



    Die Sendungen sind immer interessant und abwechslungsreich — eine Sendung heraus zu stellen, fällt mir schwer. Ich höre alle Sendungen gern — egal, ob Musik- oder Wortbeiträge. Für Ihre Bemühungen, uns als Hörer ein interessantes Programm zu bieten, möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich bedanken.



    Der Sommer ist durchwachsen — zwar ist es schön warn — fast zu warm, aber es gibt auch Regentage. Das gehört auch zum Sommer dazu.



    Hier blühen die Rosen zurzeit sehr intensiv. Wir haben einen Ausflug in das Rosendorf Steinfurt bei Bad Nauheim gemacht. Das ganze Dorf duftet nach Rosen und in einem Rosenmuseum kann man über die Geschichte und die Arten der Rosen — sowie über den Anbau sehr viel lernen. Am Rande des Dorfes gibt es verschiedene Gärtnereien, in denen alles mit Rosen angeboten wird: Rosen selbst, Rosenwasser, Sü‎ßigkeiten mit Rosenzutaten, Rosenseife, Rosendüfte… Gibt es in Rumänien auch solch ein Rosenanbaugebiet?




    Vielen Dank für Ihre E-Mail, lieber Herr Winkler. Es gibt in der Tat ein Rosenanbaugebiet in Rumänien und wir haben unlängst sogar darüber berichtet. In Mândruloc, einer Ortschaft bei Arad in Westrumänien, gibt es den grö‎ßten Rosengarten im Südosten Europas. Mehr als 2.000 verschiedene Rosenarten, aber auch zahlreiche Dauer- und Zierpflanzen sowie ein Obstgarten können hier bewundert werden. Drei Hektar des Parks sind mit Rosen bepflanzt, die restlichen Hektar mit Dauer- und Zierpflanzen. Insgesamt gibt es in Mândruloc 5.500 verschiedene Pflanzen, davon 2.000 Rosenarten.




    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) fand einen Beitrag über Windenergie in Rumänien interessant. Folgende Zeilen schickte er uns per E-Mail:



    Interessant war Ihr Bericht zum Ausbau der Windenergienutzung in Rumänien im

    Umweltmagazin “Terra 21”, der in der Tat eine Aktualisierung der Informationen war, die ich zum Windenergiesektor in Ihrem Land hatte. Ich freue mich, dass sich diese Form der Gewinnung von Energie aus regenerativen Rohstoffen jetzt auch in Rumänien gut entwickelt. Schön wäre es, wenn Energieproduzenten und Umweltschutz stärker an einem Strang ziehen, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der ersatzweise Bau von Kohlekraftwerken oder Kernkraftwerken einschlie‎ßlich des Baus der zugehörigen Bergwerke, Aufbereitungsbetriebe und Endlagerstätten für den Abfall, umweltfreundlicher ist. Der mitunter spürbare starke Gegenwind kommt wohl eher daher, dass die schädlichen Umweltfolgen von Energiegewinnung bei der Windkraft gleichmä‎ßiger unter denen verteilt werden, welche die Energie letztendlich nutzen.




    Dieter Feltes ist in Pyrbaum in der Oberpfalz zu Hause und grillt gerne in seiner Freizeit. Folgende Zeilen erhielten wir von ihm per E-Mail:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Einen störungsfreien Empfang hatte ich heute wieder. Auch Ihre Informationen aus Ihrem Land waren für mich wertvoll, zumal ich mein Wissen über Rumänien immer wieder auffrischen kann. Höre ja auch lange genug Radio Rumänien International.



    Ich hätte eine Frage. Sicherlich grillen die Rumänen in ihrer Freizeit. Ich grille gerne Bratwürste und Bauchfleisch sowie Halssteaks. Und dies auf einen Holzkohlengrill. Ein Gasgrill ist für mich zu gefährlich. Wie ist es in Rumänien? Wie und was wird bei Ihnen gegrillt? Vielleicht haben auch Sie etwas Erfahrung mit Grillen.




    Vielen Dank für Ihre E-Mail, lieber Herr Feltes. In der Tat grillen auch die Rumänen gerne, und zwar eher mit Holzkohle als mit Gasgrill. Würstchen und Halssteaks, aber auch Schweinefilets und gelegentlich auch Schafsfleisch sind beliebt. Fehlen dürfen allerdings bei keinem rumänischen Grillgelage die Mici oder Mititei — das sind die traditionellen Röllchen aus Hackfleisch mit diversen Gewürzen, wobei sie in der Regel aus einem Gemisch von Rindfleisch und Schafsfleisch oder Schweinefleisch geformt werden. Je nach Rezept schwankt die Gewichtung, mal ist es in gleichen Mengen Rind- und Schweinefleisch, mal zwei Drittel Rindfleisch und ein Drittel Schafsfleisch. Und an dieser Stelle darf ich ein Rezept von unserer Chefredakteurin Irina Adamescu zitieren, das Sie vor über zwei Jahren in einem überaus interessanten Funkbriefkasten über die rumänische Küche brachte:



    Wenn Sie beim nächsten Grill rumänische Mici/Mititei zubereiten möchten, dann brauchen Sie Rind- und Schweinefleisch zu gleichen Teilen. Als Gewürze werden schwarzer gemahlener Pfeffer, getrocknetes Bohnenkraut, Piment, die zerdrückten Zehen einer Knoblauchknolle je Kilo Fleisch und etwas Salz verwendet. Dem gehackten Fleisch wird entweder Fett vom Rind oder die Flüssigkeit von einer Rindfleischsuppe beigegeben. Dem Ganzen werden anschlie‎ßend die Gewürze und in den Saft einer Zitrone aufgelöster Natron hinzugefügt. Das Fleisch muss anschlie‎ßend für einige Stunden, auch über Nacht, im Kühlschrank ruhen, damit die Gewürze gut eindringen. Anschlie‎ßend werden daraus zylinderförmige Würstchen von ca. 10 cm Länge und zwei Finger Breite geformt. Diese müssen noch kurz trocknen und dann sind sie gerade gut, um auf den Grill gelegt zu werden. Doch muss man darauf Acht geben, dass die Würstchen weder zu lange noch zu nahe an der hei‎ßen Glut liegen, denn sonst werden sie nicht mehr saftig und gerade das ist der Clou! Die Mititei werden hei‎ß, mit Senf und Brot (neuerdings auch Pommes) als Beilage gegessen.



    Guten Appetit! — und damit Zeit für Postliste. Briefe lie‎ß ich mir zwar aushändigen, lese sie aber bis nächstes Mal durch.



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Hartmut Broschat, Ralf Urbanczyk, Bernd und Willi Seiser, Dieter Feltes, Andreas Pawelczyk, Heinrich Eusterbrock, Volker Schmidt, Helmut Matt, Guido Pfeffermann (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Karel Belohlavek (CZ), Michael Willruth, Christian Laubach und jemand, der sich nur Lukasz nannte (alle drei aus Deutschland).



    Ich bin nächste Woche beruflich verreist, werde aber an dieser Stelle hoffentlich vertreten. Wir hören uns also in 14 Tagen wieder — bis dahin machen Sie’s gut, tschüss und schönes Restwochenende!




    Audiobeitrag hören:




  • Wie grün ist die Windenergie?

    Wie grün ist die Windenergie?

    Rumänien legt hohen Wert auf den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere im Zusammenhang mit der von der EU geförderten Energiepolitik. Auf EU-Ebene wurden in der Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien erstmalig verbindliche Ziele festgelegt. Danach sollen bis 2020 24% des Bruttoenergieverbrauchs in Rumänien durch regenerative Energiequellen gedeckt werden. Rumänien hat dieses Ziel jetzt schon erreicht. Die Windenergie, obwohl erst spät genutzt, spielte diesbezüglich eine entscheidende Rolle. Die meisten Windenergieanlagen in Rumänien wurden in den letzten 10 Jahren gebaut. Der Windenergiesektor entwickelte sich allerdings im schnellen Tempo. Die Windkraft macht derzeit 12,3% des in Rumänien erzeugten Stroms aus.



    Die meisten Windkraftanlagen wurden in Dobrudscha gebaut. Die Region liegt am Schwarzen Meer und an der Donau — die natürlichen Voraussetzungen für eine optimale Windkraftnutzung sind daher gegeben. Dennoch zeichnet sich die Region auch durch eine gro‎ße natürliche Vielfalt auf. An der Mündung der Donau in das Schwarze Meer befindet sich eines der bekanntesten Schutzgebiete europaweit — das Biosphärenreservat Donaudelta. Auch der Nationalpark Munţii Măcinului (zu dt. Măcin-Gebirge) liegt in der Region. Aus diesem Grund stie‎ß die Einrichtung von Windkraftanlagen mancherorts auf Widerstand. Dazu Marina Drugă, Vertreterin der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft.



    Manche Windparks in Rumänien beachten die Umweltvorschriften nicht. Sie dringen in wichtige Habitate der Zugvögel ein. Darüber hinaus wurden prioritäre, gemeinschaftlich relevante Lebensräume zerstört, manche davon in der Dobrudscha. Diese gibt es nirgendwo innerhalb der Europäischen Union au‎ßer in Rumänien. Die Projekte müssen einzeln untersucht werden — denn manche Vorhaben sind völlig in Ordnung, manche wiederum auch nicht. Dafür müssen aber Folgeabschätzungen durchgeführt werden.“




    Die Umsetzung dieser Projekte hatte konkrete Auswirkungen auf das Leben der Vögel, so Marina Drugă:



    Die Umweltorganisationen stellten fest, dass gro‎ße Raubvögel starben — einige Schreiadler wurden z.B. tot aufgefunden. Manche Leute vor Ort, die ihrer Arbeit auf dem Feld nachgingen, berichteten davon, wie einige Vögel wegen der Windkraftanlagen starben.“




    Die Umweltorganisationen verfügen leider über keine Statistiken, die Auskunft über das Ausma‎ß des Vorgangs und die negativen Auswirkungen der Windturbinen auf die Vögel geben könnten. Die Vertreter der Windkrafterzeuger bestreiten sogar die genannten Auswirkungen. Dazu Cătălina Dragomir, Vorsitzende des Lenkungsausschusses des Rumänischen Vereins für Windenergie:



    Die Windparks, die in Betrieb sind, werden rund um die Uhr überwacht. Bis jetzt wurden uns keine Unterlagen vorgelegt, die umweltschädliche Auswirkungen dokumentieren, und es gab auch keinen Bericht, in dem negative Umweltfolgen erwähnt wurden.“




    Stellen die Windkraftanlagen eine Gefahr für die Migrationswege der Vögel dar? Dazu Cătălina Dragomir, die Vertreterin der Windenergieerzeuger:



    Die Windkraftanlagen stellen an und für sich keine Gefahr dar. Falls Probleme erkannt werden oder Gefahren aufkommen, erhalten die Projekte keine Umweltbescheinigung. Das bedeutet, die Investition darf an dem Standort nicht mehr fortgesetzt werden. Das Projekt muss dementsprechend umgesiedelt werden. Es gibt keine Alternativen. Es kam schon mal vor, dass manchen Projekten keine Umweltzertifizierung zugeteilt wurde. Oder es wurde eine Umweltbescheinigung zugeteilt, aber nur bedingt, in Begleitung von Überwachungsma‎ßnahmen. Doch waren die Überwachungsma‎ßnahmen so aufwendig, dass sie sich entscheidend auf die Investition auswirkten. So dass es dazu kam, dass das Projekt nicht mehr umgesetzt wurde.“




    Die Umweltorganisationen wollen künftig mehr Daten über die Windparks erheben, um eigene Studien durchführen zu können. Mehr Details dazu bringt Marina Drugă, die Vertreterin der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft:



    Die meisten Windparks in der Dobrudscha wurden im Zeitraum 2013-2014 ausgebaut. Damals verfügten wir über viel zu wenige Angaben. Mittlerweile wurde ein Projekt umgesetzt, das die Datenerhebung fördert. Die Daten werden an die Europäische Kommission weitergeleitet. Wir wollen nicht missverstanden werden. Die Rumänische Ornithologen-Gesellschaft wehrte sich niemals gegen den Einsatz oder Ausbau von Windenergie. Doch soll das Vorhaben auf einer Strategie, auf Folgeabschätzungen basieren. Und dort umgesetzt werden, wo es keine negativen Folgen für die Vögel und ihre Lebensräume oder für die Fledermäuse hervorruft.“




    Cătălina Dragomir, Vorsitzende des Lenkungsausschusses des Rumänischen Vereins für Windenergie, verdeutlicht, sämtliche Vorhaben im Windenergiesektor gingen von gründlich dokumentierten Umweltverträglichkeitsstudien aus:



    Die Investitionen in erneuerbare Energien sind durch die zuständigen Behörden sehr gut dokumentiert worden. Die Abschätzung der Umweltverträglichkeit eines Projektes ist eine der wichtigsten Etappen der Vorarbeit. Je nach Ergebnissen wird entschieden, ob das Projekt umgesetzt wird oder nicht. Die Projekte werden durch örtliche, nationale oder internationale Finanzinstitutionen gefördert. Und sie wollen sicherstellen, dass sich ihre Investition lohnt, daher gehen sie keine Risiken ein und fordern Sicherheitsgarantien. Die Schlussfolgerungen der Umweltverträglichkeitsstudien werden aus diesem Grund ganz genau geprüft. Schon in den ersten Entwicklungsphasen eines Windkraftprojektes werden Umweltbescheinigungen und Umweltverträglichkeitsstudien gefordert. Unabhängige, spezialisierte Unternehmen werden mit der Durchführung beauftragt. Die erarbeiteten Studien werden im Nachhinein von der Umweltschutzbehörde bestätigt. Darüber hinaus können zusätzliche Umweltschutz- oder Überwachungsma‎ßnahmen während der Entwicklungsphase oder aber während der Einrichtung und des Betriebs angefordert werden. Sobald ein Windpark in Betrieb geht, wird er fortdauernd durch zuständige Gesellschaften überwacht. Dazu werden regelmä‎ßig Berichte an die zuständigen Behörden geschickt. Diese führen eine Risikobewertung durch und identifizieren weitere mögliche Gefahren oder Probleme.“




    Die ambitionierten Ziele der Europäischen Union im Hinblick auf die Stromerzeugung durch erneuerbare Energiequellen rechtfertigen keineswegs mögliche negative Auswirkungen auf die Natur. Negative Folgen müssen aufmerksam begleitet und auf ein Minimum reduziert werden. Denn nur so können wir über eine wahrhaftig grüne Energietechnologie sprechen.

  • Hörerpostsendung 15.5.2016

    Hörerpostsendung 15.5.2016

    Ende April erhielten wir einen interessanten Brief, der von der griechischen Mittelmeerinsel Kreta abgeschickt wurde. Folgende Zeilen schrieb uns Karin Siebert, die bis Ende Mai 2016 dort verweilt:



    Liebes Radio Rumänien International!



    Ich bin eine deutsche Künstlerin und lebe seit vielen Jahren in Ostkreta, weitab von der Welt und ihrer Technologie, wie wir sie in Deutschland kennen. Die einzige Verbindung zur Au‎ßenwelt ist ein kleines Radio mit KW, auf dem ich Ihre Sendungen höre.



    Meine Traumreise, da ich in Ingolstadt an der Donau wohne, ist: die Donau abwärts bis ins Delta, dann Sulina-Burgas, Burgas-Istanbul, Istanbul-Ägäis, Ägäis-Kreta.



    Sämtliche Reisebüros in Deutschland und Kreta konnten mir keine Auskunft geben. Ich brauche nur noch die Schiffsverbindung Sulina-Burgas. Können Sie mir bitte ein Touristenbüro in Bukarest nennen, das Auskünfte über Schwarzmeer-Schifffahrt hat?



    Ihre dankbare Hörerin mit herzlichen Grü‎ßen


    Karin Siebert




    Vielen Dank für den Brief, liebe Frau Siebert. Ich war echt überrascht, dass unser Sender auch auf Kreta zu empfangen ist, noch dazu das Programm in deutsch, weil die Sendung ja für Mittel- und Nordwesteuropa bestimmt ist und die Sender in die entsprechende Richtung ausstrahlen. Aber auch früher haben wir nicht nur einmal Empfangsberichte aus Nordamerika und sogar Australien bekommen, durch die Ionosphäre-Reflexionen kann die Kurzwelle ebene solches leisten. In Kreta war ich übrigens auch, vor etwa zwei Jahren in einem kurzen Urlaub zu Ostern, und es hat mir sehr gefallen. Die Landschaften sind wunderbar abwechslungsreich und der Menschenschlag ist ein anderer als auf dem Festland oder auf den anderen Inseln.



    Hinsichtlich Ihrer Bitte muss ich Sie leider enttäuschen: Ich habe im Internet nachgeschaut, und es gibt leider keine grenzüberschreitenden Schifffahrten auf dem Meer von Rumänien aus. Es gibt zwar diverse Reiseveranstalter, die Kreuzfahrten vor der rumänischen Küste oder Schiff- und Bootsfahrten im Donaudelta anbieten, aber Strecken au‎ßerhalb der sogenannten Territorialgewässer Rumäniens stehen nicht im Angebot. Auf der Donau bis nach Rumänien zu kommen, dürfte hingegen kein Problem sein, wie Sie sicher schon wissen, nur müssten Sie die Strecke bis Burgas oder bis zu einem näheren Hafen in Bulgarien (beispielsweise Warna) über Land zurücklegen, da es derzeit keine andere Möglichkeit gibt. Ich finde es auch schade, dass man von den rumänischen Hafenstädten aus nicht per Schiff mal nach Bulgarien, nach Odessa in die Ukraine, nach Sotschi in Südrussland oder nach Batumi in Georgien reisen kann. Wahrscheinlich traut sich auch kein Unternehmer, in solche Schiffsverbindungen zu investieren, da sie vermutlich entsprechend teuer sein würden. Und eigene Schiffe hat Rumänien kaum noch, nachdem unsere Politiker selbst die Handelsflotte Ende der 1990er verscherbelt haben.



    Und nun zu weiteren Zuschriften mit Eindrücken zu unserem Programm. Zum Thema DAB/DAB+, das in den letzten Wochen im Funkbriefkasten zur Sprache kam, erhielten wir eine weitere Meinung. Folgende Zeilen schickte uns Dietmar Wolf per E-Mail, der im unterfränkischen Hammelburg zu Hause ist:



    Besonders interessant fand ich das Thema DAB+ im Hörerbriefkasten. Schön, dass sich bei dieser Mogelpackung immer mehr Hörer zu Wort melden. Ich hätte da auch ein paar interessante Zahlen. Es sind bereits mehr als 500 Mio. € Beitragsgelder (GEZ) in den Ausbau von DAB und DAB+ geflossen und NICHTS funktioniert richtig!!! In Deutschland leisten wir uns ja den teuersten (ZWANGS-finanzierten)-Rundfunkbeitrag weltweit!!! 17,90 Euro im Monat und jetzt wei‎ß man auch, was mit dem Geld gemacht wird. 500 Mio. € für einen Rohrkrepierer, denn DAB+ wird auch so enden wie DAB, da bin ich sicher.



    Diese Zahlen habe ich von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) auf Nachfrage erhalten. Weiterhin hat die KEF niemals von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gefordert, die Mittelwelle abzuschalten, auch wenn die ÖR das immer behaupten! Die KEF hat nur gesagt, wenn ihr unbedingt DAB+ wollt, dann müsst ihr sparen… und schwups, war die MW weg!



    Man könnte ja mal bei Media Broadcast oder beim Intendanten vom Deutschlandfunk Herrn Dr. Willi Steul nachfragen, warum es so schleppend vorangeht. Nur ein Schelm vermutet Böses, wenn er feststellt, dass au‎ßer den öffentlich-rechtlichen Sendern kaum ein privater Sender bei DAB+ mitmacht und dass ausgerechnet die Media Broadcast GmbH und der DLF beide in Köln beheimatet sind… Da sind kurze Dienstwege vorprogrammiert, oder??



    Viele DXer fragen sich auch so langsam, was es mit dem DAB+ so auf sich hat, wurde es uns doch immer als energiesparend“ verkauft. Wenn man nun die Sendestationen so sieht, dann fällt auf, dass doch tatsächlich einige 10-kW-Sender dabei sind. Ich dachte immer, DAB+ ist eine Energiespar-Aktion? Wenn man hier 10×10 kW nimmt, dann kommen doch 100 kW raus, oder?



    Das wäre dann ein typischer MW/KW-Sender für ein Land wie Deutschland!!! Das Abschalten der MW wurde doch immer mit einem Energiesparen begründet. Was rechne ich hier eigentlich falsch? Wenn ich mir anschaue, wie viel DAB+ Sender ich zur flächendeckenden Versorgung benötige, dann kommen da doch wohl einige kW zusammen. Es bleibt also spannend und den Verlautbarungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kann der Rechnung tragen, der möchte, ich nicht mehr!



    PS: Mein DAB+ Radio hat kaum Empfang und in der Wohnung schon gar nicht, mir wird aber seit nun 4 Jahren versprochen, dass bald alles besser wird. Besser wird definitiv nichts mehr, da der für mich zuständige Sendemast bereits voll ausgebaut ist! Super, ich hoffe aber wenigstens, dass sich mit dem DAB+ Projekt einige die Taschen voll gemacht haben. Ob BER-Flughafen oder DAB+: Es gibt viele tolle Projekte und der Bürger zahlt!




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Wolf, das ich einfach mal unkommentiert stehen lasse.


    Und nun geht es in den Norden Deutschlands und zwar nach Stralsund, wo unser Hörer Peter Vaegler zu Hause ist:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    der 5. Monat des Jahres hat begonnen und ich schicke schon den 5. Bericht. Das habe ich im vergangenen Jahr nicht geschafft!


    Besonders interessant fand ich im Funkbriefkasten den Reisebericht vom Hörer Michael Lindner. Den kenne ich nämlich persönlich, als er im vergangenen Jahr in Stralsund war.


    Elektrofahrräder werden immer mehr bei uns gekauft und ich habe auch schon überlegt, mir ein solches Rad zuzulegen.


    Das letzte Wochenende haben meine Frau und ich mal wieder genutzt, um einen Kurzurlaub in Polen zu verbringen, genauer gesagt in Swinemünde. Es sind nur ca. 100 km und ich wollte wieder einige Hotels fotografieren, da ich eine kleine Reisevermittlung betreibe, die besonders Kuraufenthalte in Polen vermittelt. Im Anhang schicke ich ein paar Fotos der Promenade, die zu den schönsten an der Ostsee gehört.





    Vielen Dank für Ihre E-Mail und für die schönen Fotos, lieber Herr Vaegler.



    Andreas Pawelczyk ist Mannheim zu Hause und liest gewöhnlich unsere Programmbeiträge, die ihm gefallen haben, auf unserer Homepage nach:



    Ich konnte Ihren Beitrag zum Thema Windenergie hören, den ich in Ihrem Internetauftritt nochmals nachlesen konnte. Es ist ja spannend, zu hören, dass die Windenergie mittlerweile in Rumänien 12,3% des erzeugten Stroms ausmacht. Dies soll sich in Rumänien bis 2020 auf 20% steigern. Die Windenergie ist allerdings in ihrer Häufung auch erst ca. 10 Jahre alt. Die Anlagen befinden sich zudem verstärkt am Schwarzen Meer.



    Neu ist mir persönlich, dass damit Vögel gravierend genervt werden, die sogar zu Tode kommen. Ich denke, dass Rumänien die Probleme wird lösen können und die Windenergie in Rumänien die Zukunft ist.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Pawelczyk. Auch in Deutschland ist die Windenergie umstritten, es gibt Experten, die sagen, dass sie mehr Schaden als Nutzen bringe. In der Online-Fassung der Süddeutschen Zeitung habe ich vor wenigen Tagen in einem Artikel gelesen, dass der Bayerische Verfassungsgerichtshof entschieden hat, dass das umstrittene Abstandsgesetz zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen nicht gegen die bayerische Verfassung versto‎ße. Damit wurde eine entsprechende Klage der Oppositionsparteien im Landtag zurückgewiesen. Unter anderen Leuten, die sich über die Entscheidung enttäuscht zeigten, befanden sich Umwelt- und Naturschutzverbände, namentlich auch der Vogelschutzbund. Der zuletzt genannte ist von Haus aus kritisch gegenüber der Windkraft eingestellt, weil diese die Vogelwelt zum Teil massiv schädige. Nun aber befürchten die Vogelschützer, dass Windräder zunehmend in Wälder und andere besonders sensible Gebiete verdrängt werden.




    Zum Schluss noch die Zeilen von Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt), der seine Fassungslosigkeit über den Ausschluss Rumänien vom Eurovision Song Contest äu‎ßerte:



    Ach du meine Güte, da kommen vom Eurovision Song Contest keine guten Meldungen. Der rumänische Sänger Ovidiu Anton darf nicht antreten, weil die rumänische Rundfunkanstalt TVR der EBU 16 Millionen Schweizer Franken schuldet. Schade für den Sänger. Seinen Titel “Moment of silence” finde ich nämlich ganz gut. Wahrscheinlich ist der Ausschluss vom Eurovision Song Contest nur die Spitze des Eisberges, welcher jetzt auf die rumänischen Fernsehzuschauer zukommt, denn über die EBU laufen ja zum Beispiel auch viele Übertragungen von internationalen Sportereignissen. Und da liegt im Sommer die Fu‎ßball-Europameisterschaft an, mit der rumänischen Nationalmannschaft in der Gruppe A. Für mich als Hörer von Radio Rumänien International befürchte ich ebenfalls das Schlimmste. Hoffentlich werden einige ganz clevere Manager nicht auf den Gedanken kommen, die wichtige Öffentlichkeitsarbeit für Rumänien im Ausland kürzen, um das Fernsehen zu retten.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk. Ich habe darüber auch in der Hörerpostsendung am 24.4. berichtet. Es ist tatsächlich zu befürchten, dass internationale Sportübertragungen ausfallen, denn TVR ist definitiv pleite und niemand hat die leiseste Ahnung, was zu tun ist. Und es gab auch den seltsamen Vorschlag, das Fernsehen und das Radio zusammenzulegen, angeblich um TVR zu retten. Zum Glück hat man den Einfall recht schnell als Schnapsidee abgetan, denn das hätte wohl beide öffentlich-rechtlichen Anstalten in den Ruin geführt.



    Postbriefe mit Empfangsberichten, Gru‎ßkarten und Eindrücken über unser Programm oder der Auflösung unseres aktuellen Hörerquiz erhielten wir von Thomas Jeske, Erhard Lauber, Michael Willruth, Peter Thränert, Michael Lindner (mit einer Postkarte von der Ostsee in Westpommern), Peter Kurz, Christoph Paustian, Ulrich Wicke, Reiner Peuthert (alle aus Deutschland) sowie von Horst Quitzau, Wolfgang Waldl und Paul Gager (alle drei aus Österreich) und Sandro Blatter (aus der Schweiz).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Anna Seiser, Ralf Urbanczyk, Andreas Pawelczyk, Werner Schubert und Heinz-Günther Hessenbruch (alle aus Deutschland) sowie von Josef Robl (Österreich) und Dmitrij Elagin (Russland).



    Das Internetformular nutzten Markus Wittke und Horst Cersovsky (beide aus Deutschland).



    Danke an alle, auch für die Pfingstgrü‎ße, wir wünschen Ihnen ebenfalls ein frohes Pfingstfest. Da Ostern in der Ostkirche dieses Jahr fünf Wochen später als in den Westkirchen begangen wurde, fällt für die Orthodoxen auch das Pfingstfest um die entsprechende Zeit später, also erst am 19. und 20. Juni. Denn die Pfingsten fallen bekanntlich immer auf den 50. Tag nach Ostern, was auch in der Bedeutung des Wortes noch drin steckt, das vom griechischen πεντηκοστή (wörtlich: der 50. Tag) herrührt. Im Rumänischen kommt das Wort rusalii für Pfingsten wahrscheinlich aus dem slawischen Wort rusalija, das wiederum aus dem lateinischen Rosalia entlehnt wurde. Damit bezeichnete man ursprünglich ein vorchristliches Fest Anfang Juni, mit dem man Nymphen, Nixen und andere Wassergeister zu besänftigen versuchte.



    Nach diesen kurzen philologischen Ausführungen bleibt mir nur noch, danke fürs Zuhören zu sagen — und nochmals frohes Pfingstfest!




    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 18.02.2014

    Nachrichten 18.02.2014

    BUKAREST: Aufgrund der Spannungen innerhalb der Regierungskoalition ist das Führungsgremium der Nationalliberalen Partei am Dienstagabend zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Das Treffen findet vor dem Hintergrund der Diskussionen zwischen den zwei Co-Vorsitzenden der Koalition, dem Liberalen Crin Antonescu und dem Chef der Sozialdemokraten, Victor Ponta, über die neue Struktur des Regierungskabinetts statt. Die Liberalen sind nicht einverstanden, ein neues Amt eines zusätzlichen Vizeministerpräsidenten für die mitregierende Konservative Partei einzuführen. Die Spannungen innerhalb der Regierungskoalition entfachten nach der Entscheidung der National-Liberalen Partei, vier liberale Minister aus ihren Ämtern zu entlassen und neue Minister zu ernennen. Ferner hatte die National-Liberale Partei beschlossen, sich allein an der Wahl für das Europäische Parlament zu beteiligen, während die Sozial-Demokratische Partei an der Europa-Wahl auf einer gemeinsamen Liste zusammen mit den kleineren Regierungspartnern, der Konservativen Partei und der Nationalen Union für den Fortschritt Rumäniens im Rahmen einer neugegründeten Sozialdemokratischen Union (USD) teilnimmt.



    BRÜSSEL: Rumänien zählt zu den EU-Staaten mit der geringsten Energie-Abhängigkeit. Laut Angaben des Europäischen Statistik-Amtes Eurostat, würden nur 22,7% des internen Energiebedarfs durch Importe gedeckt. In dieser Hinsicht stünden lediglich Estland und Dänemark besser da. Dänemark sei 2012 ohnehin der einzige Netto-Energieexporteur der Union gewesen, hie‎ß es. Am Ende der Energieabhängigkeits-Rangliste befinden sich Malta, Luxemburg und Zypern. Ferner sei der Energiekonsum in 24 Mitgliedsstaaten, einschlie‎ßlich Rumänien, ab 2006 ständig gesunken.



    BUKAREST: Das Rumänische Au‎ßenministerium hat keine offiziellen Bestätigungen hinsichtlich der Anwesenheit rumänischer Bürger an Bord des entführten äthiopischen Flugzeugs erhalten, hie‎ß es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Die Reaktion des Rumänischen Au‎ßenministeriums kommt nachdem ein hoher äthiopischer Amtsträger erklärt hatte, dass in dem betreffenden Flugzeug, sich auch Rumänen befinden. Der Entführer, der äthiopische Kopilot, verlangte politisches Asyl in der Schweiz, wurde aber in Genf verhaftet.

  • Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?

    Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?

    Laut dem Jahresbericht des Global Wind Energy Council nehme Rumänien den 10. Platz in der EU in puncto Windenergie ein. Die meisten Windparks befinden sich in der südöstlichen Region Dobrudscha, wo auf einer Höhe von ungefähr 100 Metern die Windgeschwindigkeit im Durchschnitt 7,2m/s beträgt. Die Region sei eben und schwach besiedelt und eigne sich perfekt für die Entwicklung von Windparks, so der Bericht.



    Dieser Sektor hat sich insbesondere in den letzten drei Jahren stark entwickelt. Die Windenergie macht jedoch zur Zeit nur 5% der gesamten rumänischen Energieproduktion aus. Rumänien benutzt nach wie vor hauptsächlich fossilen Brennstoff (50%), Wasserenergie (25%) und Atomenergie (20%).



    Auch wenn die Entwicklung der alternativen Energiequellen nicht vernachlässigt wird, möchte Bukarest weiter auch in Atomenergie investieren. In der Welt gibt es 440 Atomreaktoren, weitere 60 sind im Bau und noch 80 sind im Plan. Rumäniens Wirtschaftsminister Varujan Vosganian nahm an einem speziellen Symposium teil, das in Bukarest von der Atomenergiebehörde organisiert wurde. Er erklärte warum seiner Meinung nach Rumänien sein Atomprogramm erweitern müsse. Varujan Vosganian:



    Die rumänische Wirtschaft wird sich entwickeln und der Konsum wird in der nächsten Periode steigen. Das Energiesystem und die energetische Strategie muss im Einklang mit der Wiederindustriealisierungs-Strategie des Landes, mit der Strategie zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit stehen. In diesem Kontext glaube ich, dass eine Steigerung der Stromproduktion nuklearer Herkunft angemessen ist.“



    Um mehr Atomenergie zu erzeugen, sucht Rumänien Investoren für den Bau der Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerks in Cernavodă. Geplant wurde dieses Atomkraftwerk mit 5 Reaktoren in den 1980er Jahren. Es ist das einzige Werk in der Region, das die kanadische CANDU-Technologie benutzt. Zur Zeit sind zwei Reaktoren im Betrieb, seit 1996 bzw. 2007. Bukarest hat auch die Pläne nicht aufgegeben, zukünftig ein neues Atomkraftwerk im Zentrum des Landes zu bauen.



    Experten meinen, die weitere Entwicklung des Programms zur Erzeugung von Atomenergie sei für Rumänien sehr wichtig. Die jetzigen Wärmekraftwerke, die zu relativ günstigen Kosten Energie erzeugen, weil die Investitionskosten inzwischen amortisiert sind, seien langfristig ohne eine Rectechnologisierung dennoch nicht haltbar. Wirtschaftsminister Varujan Vosganian über die Erweiterung des rumänischen Atomprogramms:



    Wir sind Teil der EU. Wir müssen aber lernen, sowohl die Perspektive der Investitionen, des Welthandels und der Energie-Strategie zu berücksichtigen, als auch global zu denken. Die friedlichen Atomprogramme werden immer weiter entwickelt. Warum sollten wir das nicht tun? Die Atomenergie sichert uns energetische Unabhängigkeit, es ist eine saubere Energie, es ist eine relativ günstige Energie. Zudem verfügen wir über das nötige Personal, über fortgeschrittene Technologien. Langfristig könnte das die Auschöpfung anderer Ressourcen ausbalancieren. Im Moment haben wir keine klare Dimension betreffend die Perspektiven des Atomprogramms.“



    Das Problem der Atomenergie sorgt ständig für Debatten, sowohl in Europa als auch im Rest der Welt, insbesondere nach dem Unfall beim AKW im japanischen Fukuschima, infolge des Erdbebens und des Tsunamis von 2011. Deutschland und Italien wollen auf Atomkraftwerke verzichten, während andere europäische Staaten in diesen Bereich massiv investieren. Teodor Chirică, Vertreter des Rumänischen Atom-Forums zu diesem Thema:



    Finnland, Frankreich und die Slowakei implementieren gerade Atomprojekte. Gro‎ßbritanien fördert diesen Bereich und ist innovativ in der Eruierung von Finanzierungsinstrumenten für Atomprojekte und generell für kohlenstofffreie Energieprojekte. Polen ist ebenfalls sehr ehrgeizig in der Entwicklung des Atomenergiebereichs und begründet dies ebenfalls mit Argumenten der energetischen Sicherheit. Der Entwicklung der Nuklearenergie stehen allerdings finanziellen Hürden entgegen. Diese beeinflussen alle gro‎ßen Energie-Projekte, darunter auch Atomprojekte. Die Weltfinanzkrise hat diese Hürden verschärft.“



    Laut Teodor Chirică müsste Rumänien zusammen mit den anderen 13 EU-Staaten, die an der weiteren Entwicklung der Atomenergie-Programme interessiert sind, gemeinsame Stellungnahmen erarbeiten und diese in Brüssel vorstellen.