Tag: Wirtschaftskooperation

  • Rossen Russew aus Bulgarien: „Die Donau sollte uns nicht trennen, sondern verbinden“

    Rossen Russew aus Bulgarien: „Die Donau sollte uns nicht trennen, sondern verbinden“

    Es klingt vielleicht ein bisschen komisch, wenn man sagt, dass ein Bulgare, ein Serbe, ein Ungar oder ein Ukrainer als Expat in Rumänien lebt, da es sich um unsere Nachbarn handelt. Wie auch andere Völker, die seit Jahrhunderten als Nachbarn leben, können auch die Rumänen und die Bulgaren sagen, dass sie einander ziemlich gut kennen. Bulgarien ist Rumäniens Nachbar südlich der Donau, und die gemeinsame Geschichte der zwei Nachbarländer blickt auf etwa 1200 Jahre zurück. Im Mittelalter gab es sogar ein rumänisch-bulgarisches Reich, das von rumänischen Historikern als walachisch-bulgarisches Reich bezeichnet wurde (in der bulgarischen und internationalen Geschichtsschreibung als Zweites Bulgarisches Reich) und von 1185 bis 1258 bestand. In den darauffolgenden Jahren wurden die wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen den zwei Völkern immer stärker; eine besondere Bedeutung hatte dabei die gemeinsame orthodoxe Religion. Und im 19. Jh. waren Bukarest und andere rumänische Städte wichtige Zentren des Kampfes für die nationale Unabhängigkeit Bulgariens.



    Rossen Russew ist ein Bulgare, der es vorgezogen hat, sich in Rumänien niederzulassen und Mitglied der bulgarischen Expat-Gemeinde nördlich der Donau zu werden. Ist Rumänien das Land, in dem er lange Zeit leben könnte, dem er sich angehörig fühlt? Rossen Russew antwortet:



    Rumänien entdeckte ich vor einigen Jahren, vor 14 Jahren, um genauer zu sein. Meine Ehefrau ist Rumänin. Rumänien und Bulgarien sind zwei Nachbarländer, zwei Länder, die von der Donau nicht getrennt, sondern vereint werden sollten. Um ehrlich zu sein, entdeckte ich in Rumänien genau das, was ich auch in Bulgarien tun konnte. Das sind zwei Länder, die sozusagen im Zweierpack kommen, und es wäre sehr gut, wenn wir die bulgarisch-rumänischen Beziehungen so gut wie möglich weiterentwickelten. Wir haben so viel gemeinsam, wir haben fast dieselbe Mentalität.“




    Die rumänische Sprache war Rossen Russew nicht fremd. Er ist in einer Donaustadt an der rumänischen Grenze geboren und hat in Rumänien studiert:



    Ich studierte an einer rumänischen Universität und dann beschloss ich, in Rumänien zu bleiben. Ich bin in der Stadt Silistra an der Donau, gegenüber der rumänischen Stadt Călăraşi geboren, aber ich ging zum Gymnasium und machte mein Abitur in Sofia. Dann nahm ich ein Hochschulstudium in Rumänien auf und lernte auch Rumänisch. Die rumänische Sprache fand ich OK, ich hatte keine Schwierigkeiten damit, es gibt auch viele Worte, die auf Bulgarisch und Rumänisch fast gleich sind. In Rumänien gefallen mir am besten die Karpaten, die Gebirgsstädte. Braşov (Kronstadt) und Cluj (Klausenburg) finde ich besonders schön. Constanţa und Mamaia an der Schwarzmeerküste haben mir auch gut gefallen.“




    Rossen Russew hat Volkswirtschaftslehre und internationale Beziehungen studiert und arbeitet als Vermittler für die Unternehmer, die auf dem rumänischen und dem bulgarischen Markt aktiv werden möchten. Rossen Russew:



    Ich bin auf internationale Wirtschaftsbeziehungen spezialisiert, und das ist von Vorteil bei den Vermittlungen zwischen bulgarischen und rumänischen Unternehmern. Wir tun alles, um den bulgarischen Unternehmen bei ihrer Entwicklung auf dem rumänischen Markt zu helfen, und wir helfen auch den rumänischen Unternehmen, die sich für den bulgarischen Markt interessieren. Gleichzeitig unterstützen wir die Unternehmen bei ihren Beziehungen zu den Stadtverwaltungen in Bulgarien und Rumänien, die mit ihnen zusammenarbeiten und Partnerschaften über gemeinsame Projekte in den Grenzregionen unterzeichnen wollen. Es handelt sich um grenzübergreifende Programme, die sich über alle Grenz- und Nachbarschaftsgebiete zwischen Bulgarien und Rumänien erstrecken. Wir helfen den bulgarischen bzw. den rumänischen Unternehmern, Partner am jeweils anderen Ufer der Donau zu finden, um zusammenzuarbeiten und Partnerschaftsbeziehungen zu entwickeln — zum Beispiel in den Bereichen Modernisierung der Infrastruktur und Veranstalten von Kulturevents.“




    Rossen Russew sagte uns, er habe nun zwei Heimatländer. Bei seiner Geburt habe er sein bulgarisches Traditionserbe erhalten und jetzt genie‎ße er auch die traditionellen Werte Rumäniens, des Landes, in dem er lebt und sich wohl fühlt.

  • Die Nachrichten 18.06.2016

    Die Nachrichten 18.06.2016

    Bukarest: Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck unternimmt am Montag einen Staatsbesuch in Rumänien. Dabei wird der rumänische Präsident Iohannis das Interesse der rumänischen Seite an einer Intensivierung der strategischen Beziehungen zu Deutschland und zu den einzelnen Bundesländern signalisieren. Iohannis wird zudem beim gemeinsamen Dialog auf die Notwendigkeit der Konsolidierung der Wirtschaftskooperation eingehen. Deutschland ist der größte Handelspartner Rumäniens und der drittgrößte Investor in der rumänischen Wirtschaft. Am Dienstag wird Gauck das mittelrumänische Sibiu (Hermannstadt) besuchen und mit Vertretern der deutschen Minderheit, der auch der rumänische Präsident Klaus Iohannis angehört, zu Gesprächen zusammenkommen. Präsident Iohannis bekleidete 14 Jahre lang das Bürgermeister-Amt der Stadt Sibiu. Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien hat die Lokalwahlen von 5. Juni gewonnen, selbst wenn derzeit der Anteil der Siebenbürger Sachsen nicht mehr als 1% der Bevölkerung darstellt.



    Brüssel: Der Minister für Auslandsrumänen Dan Stoenescu ist in Brüssel mit Vertretern der rumänischen Gemeinde zu Gesprächen zusammengekommen. Themenschwerpunkte bildeten dabei die Bildung in Muttersprache, die Bewahrung und Förderung der kulturellen Werte Rumäniens außerhalb der Landesgrenzen, die Stimulierung des interkulturellen Dialogs. Stoenescu bekräftigte dabei das Interesse Rumäniens für den Ausbau der bereits angestoßenen Projekte im Bildungsbereich, die sich an rumänische Studierende außerhalb der Landesgrenzen richten und für das Organisieren von Sprach-, Kultur- und Landeskundekursen von rumänischen Kulturverbänden und Kirchengemeinden in Belgien. Minister Stoenescu appellierte an die Rumänen in Belgien, sich gesellschaftlich zu engagieren und zusammen mit den belgischen Behörden eine Partnerschaft aufzubauen, die auf europäischen Werten und der Förderung des Multikulturalismus beruht. In Belgien leben rund 60.00 Rumänen.



    Bukarest: Die Nationale Antikorruptions-Strategie für die nächsten vier Jahre steht auf der Webseite des rumänischen Justizministeriums zur öffentlichen Debatte. Die Strategie ziele hauptsächlich darauf ab, die Integrität zu fördern und beruhe auf Transparenz bei Entscheidungen, so die Initiatoren der Strategie. Bis 2020 soll das Justizministerium den Akzent ebenfalls auf vorbeugende Maßnahmen in den Sektoren legen, die als der Gefahr der Korruption ausgesetzt gelten. Die neue Strategie ist Teil einer Antikorruptionskampagne, die im letzten Jahr erhebliche Erfolge erzielte: der damals amtierende Premier Victor Ponta musste sich wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten, ein Richter des Verfassungshofes, Toni Greblă, sowie der parteilose Bürgermeister Bukarests, Sorin Oprescu wurden festgenommen. Die Nationale Antikorruptionsbehörde hatte zudem einen Haftantrag gegen eines amtierenden Ministers gestellt, es handelt sich um den ehemaligen Finanzminister Darius Vâlcov, vier der sechs Bürgermeister der Bukarester Viertel wurden festgenommen, 20 aktuelle oder ehemalige Parlamentsmitglieder, 14 Bürgermeister von Großstädten und einen Präfekt vor Gericht gestellt.



    Sport: Bei der Fußball-EM trifft die Nationalmannschaft Rumäniens am Sonntag im letzten Spiel der Gruppe A in Lyon auf Albanien. Zur gleichen Uhrzeit trifft das Gastland Frankreich auf die Schweiz. Beide Spiele gelten als entscheidend für den Einzug ins Achtelfinale. Frankreich führt mit sechs Punkten die Gruppe an und hat sich den Einzug ins Achtelfinale bereits gesichert. Die Schweiz belegt den zweiten Platz, gefolgt von Rumänien mit einem Punkt. Im Eröffnungspiel gegen Frankreich verlor Rumänien 2-1, das Spiel gegen die Schweiz beendete die rumänische Nationalmannschaft mit 1-1 Unentschieden. Beide Tore des rumänischen Teams wurden von Bogdan Stancu geschossen. An der EM 2016 nehmen erstmals in der Geshichte 24 Teams teil. Gespielt wird in sechs Vierergruppen, wobei die Gruppenersten und -zweiten und die vier besten Gruppendritten sich für das Achtelfinale qualifizieren.

  • Nachrichten 26.11.2015

    Nachrichten 26.11.2015

    BUKAREST: Präsident Iohannis hat sich am Donnerstag mit den Botschaftern der EU-Staaten in Bukarest getroffen. Dabei kamen die Rolle Rumäniens innerhalb der EU, mögliche Lösungen für einen Migrationsstopp und die Terrorangriffe von Paris zur Sprache. Der Staatschef erklärte, Rumänien möchte zum Kern der Europäischen Union gehören. Auf das Migrationsproblem angesprochen, sagte Iohannis, dass die europäischen Staaten mit den Transit- und Herkunftsländern zusammenarbeiten müssen, um die Flüchtlingswelle zu stoppen.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt ist am Donnerstag die Generalversammlung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation angelaufen. Der amtierende Präsident der parlamentarischen Versammlung der Organisation ist derzeit der rumänische Senatsvorsitzende Călin Popescu-Tăriceanu. Er bekräftigte in seiner Ansprache vor den angereisten Mitgliedern der Organisation, dass das Schwarze Meer das strategische Bindemittel der Kooperation bleiben müsse. Im aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Kontext sollten die Vorteile der Region nicht unterschätzt werden: Dabei handelt es sich um ein Gebiet von 20 Millionen Quadratmetern und einer Einwohnerzahl von 350 Millionen Meschen. Deshalb habe die Region eine bedeutende geostrategische Rolle, sagte Tăriceanu bei der Eröffnung der 46. Generalversammlung der Organisation, die bis Freitag in Bukarest stattfindet. Die Tagung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation bringt 76 Abgeordnete aus 12 Schwarzmeerländern in der rumänischen Hauptstadt zusammen.



    BUKAREST: Die Leitung des Instituts für Notsituationen Bukarest-Ilfov wurde nach einer internen Untersuchung entlassen. Die Untersuchung hatte ergeben, dass die Institution über frühere Veranstaltungen mit großer Beteiligung im Bukarester Club Colectiv in Kenntnis gesetzt worden war. Dennoch hatte das Institut keine Kontrollen der Sicherheitslage im Club durchgeführt. Am Mittwoch gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie im Falle der Clubbesitzer den Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung in fahrlässige Tötung geändert habe. Die Strafverfolgung soll zudem auch gegen den Feuerwerk-Dienstleister und den Pyrotechniker eingeleitet werden. 60 Menschen kamen infolge der Brandkatastrophe vom 30. Oktober im Bukarester Nachtclub ums Leben. 38 Verletzte im schweren oder kritischen Zustand werden derzeit in Bukarester Krankenhäusern behandelt, weitere 39 sind ins Ausland verlegt worden.



    CHISINAU: Brüssel empfiehlt den führenden Politikern in Chişinău, sich bedingungslos an den Verhandlungstisch zu setzen. Die Beratungen zwischen Präsident Nicolae Timofti und Parlamentsparteien zur Ernennung eines Kandidaten für das Premierminister-Amt wurden auf Freitag verschoben. Das Parlament hatte Ende vorigen Monats der Exekutive des Liberal-Demokraten Valeriu Streleţ das Vertrauen entgozen. 65 der 101 Abgeordneten folgten dem Misstrauensantrag der prorussischen Opposition. Streleţ hatte sein Amt erst Ende Juli angetreten. Falls das Parlament keine neue Regierung bis Januar 2016 im Amt bestätigt, kann es aufgelöst werden.

  • Bruderländer: Kommunistisches Rumänien und Nordkorea im Schulterschluss

    Bruderländer: Kommunistisches Rumänien und Nordkorea im Schulterschluss

    Die rumänisch-nordkoreanischen Beziehungen waren Anfang der siebziger Jahre sehr intensiv. Nicolae Ceauşescu und Kim Il-Sung haben sich mehrmals gegenseitig besucht, eine gro‎ße gegenseitige Sympathie entwickelt und daher versucht, auch ihre Länder näher aneinander zu bringen und durch gegenseitige Interessen zu verbinden. Die rumänisch-nordkoreanischen Beziehungen beruhten auf der Ideologie des Marxismus-Leninismus in eigener Auslegung sowie auf dem Wunsch, sich dem sowjetischen bzw. chinesischen Einflussbereich zu entziehen. Infolgedessen fanden Rumänien und Nordkorea den Weg zum Dialog und zur Kooperation.



    Im Jahr 1970 wurde der Oberst Emil Burghelea zum Militärattaché Rumäniens in Pjöngjang ernannt. Burgehlea erzählte in Jahr 2000 dem Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des rumänischen Rundfunks über die Umstände, die zu seiner Ernennung führten, selbst wenn er die koreanische Sprache nicht kannte und für den Posten nicht vorbereitet war.



    Meine Ernennung wurde dadurch begründet, dass ich Offizier war und dass Offiziere sich schnell den bestehenden Umständen anpassen würden. Bei dem Beschluss der Behörden galten zudem die guten Russischkenntnisse, die ich hatte, sie sagten, die Koreaner würden auch Russisch sprechen, also sprach alles dafür, dass ich die richtige Person für den besagten Posten war. Alle koreanischen Militärattachés in Rumänien sprachen Rumänisch. Wenn Sie mir erlauben, einen Witz darüber zu machen: Bei einem unserer offiziellen Besuche in Nordkorea wurde die Delegation von Emil Bodnăraş von der ganzen koreanischen Partei- und Staatsführung empfangen. Dem Delegationschef Bodnăraş, Offizier von Beruf, haben die Koreaner einen Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Bodnăraş wollte herausfinden, wieviele von den Koreanern Rumänisch konnten. Das Geleit war sehr zahlreich, es umfasste allerhand Personal, vom Schneider bis zum Schuster. An einem Ruhetag während des Besuches machte Bodnăraş einen dreckigen Witz. Zu seiner gro‎ßen Überraschung brauchte der Dolmetscher den Witz nicht mehr zu übersetzen, weil 10 von ihnen gleich ins Lachen ausbrachen. Sie radebrechten auf Rumänisch, sie sagten beispielsweise ‚unser elterlicher Vater‘. Ich sagte dann: Ein Vater ist ein Elternteil, also wieso ‚elterlicher Vater‘? Mir wurde dann klar, dass sie diesen Ausdruck benutzten, um die Verwechslung mit dem Führer Nordkoreas zu vermeiden, der auch als Vater bezeichnet wurde.“




    Mit der Zeit wurden die bilateralen Beziehungen sehr eng, man konnte sogar von privilegierten Beziehungen sprechen, erinnerte sich Oberst Emil Burghelea weiter:



    Die Beziehungen zwischen unseren Staaten waren ausgezeichnet, weil das Verhältnis zwischen unseren Landespräsidenten und Parteivorsitzenden ausgezeichnet war. Ich war selber auch ein privilegierter Militärattaché in Nordkorea. Ich hatte Zugang dort, wo er anderen Militärattachés, sei es jener Russlands oder Chinas gewesen, verweigert wurde. Die Nordkoreaner zeigten eine gewisse Zurückhaltung den Gro‎ßmächten der Weltpolitik gegenüber, selbst wenn rund 2 Millionen Chinesen im Koreakrieg ihr Leben verloren hatten. Rumänische Delegationen besuchten Nordkorea mit dem Zweck, die bilaterale Zusammenarbeit zu verstärken.“




    Rumänien exportierte nach Nordkorea Lastkraftwagen, Fahrzeuge und zahlreiche Produkte für die Industrie. Emil Burghelea mit weiteren Einzelheiten:



    Die Nordkoreaner waren immer sehr offen und hilfsbereit den Rumänen gegenüber. Auch im Privatbereich zeigten sie sich jederzeit hilfsbereit. Meine Familie wurde einmal mit einer schweren Situation konfrontiert: Eines meiner Kinder, das in Rumänien geblieben war, brauchte dringend unsere Hilfe. Es ist schlie‎ßlich dazu gekommen, dass ein nordkoreanischer Minister im letzten Moment auf seinen Flug verzichtete, damit meine Ehefrau umgehend nach Rumänien fliegen konnte. Ich stellte üblicherweise keine Forderungen an die nordkoreanischen Behörden, damals handelte es sich aber um eine äu‎ßerst heikle Situation. Das Ziel der Nordkoreaner war es, eine sehr gute Rüstungsindustrie aufzubauen. Sie arbeiteten unter schlechten Bedingungen, sie setzten aber alle Kräfte dafür ein, um dieses Ziel zu erreichen. Es gab auch ein zweites Problem: die Mobilmachung der Nordkoreaner, die sich von vier Gro‎ßmächten eingekesselt wähnten — Russland, China, Japan und die USA. Wir exportierten automatische Drehbänke nach Nordkorea, die im westrumänischen Arad und in Kronstadt hergestellt wurden. Die Nordkoreaner entfernten die Etiketten, auf denen ‚Hergestellt in…‘ stand und klebten darauf Etiketten, auf denen als Herstellungsland Nordkorea angegeben wurde, sie exportierten die Drehbänke dann nach Süden und sagten, sie seien in Nordkorea hergestellt worden. Wir haben das herausgefunden, haben aber die Information verschwiegen. Dasselbe machten sie auch mit Produkten, die in anderen Ländern hergestellt wurden.“




    Die rumänisch-nordkoreanische Freundschaft konnte man als legendär bezeichnen. Viele Historiker sind der Ansicht, dass Nicolae Ceauşescu sich von dem nordkoreanischen Arbeits- und Lebensstil beeinflussen lie‎ß. Nach der Wende hat sich das bilaterale Verhältnis grundlegend verändert.