Tag: Wolfgang Schaeuble

  • Bundestagswahl in Deutschland: Was kommt danach?

    Bundestagswahl in Deutschland: Was kommt danach?

    Europa braucht heute mehr denn je eine stabile Bundesregierung in Deutschland.“ Das erklärte EU-Kommissions-Präsident Jean Claude Juncker in einem Glückwunschschreiben an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese hat infolge der Wahlen vom 24. September ihr viertes Mandat gewonnen. Die Wahlen in Deutschland haben einen Wechsel im Bundestag mit sich gebracht. Die Konservativen sind die gro‎ßen Gewinner, sie haben 33% der Stimmen bekommen. Das Ergebnis ist jedoch um 8,5% schlechter als bei der letzten Wahl von 2013. Professor Ioan Bogdan Lefter beschrieb für Radio Rumänien die aktuelle Politbühne in Deutschland.



    Die Sozialdemokraten nehmen den 2. Platz ein, mit einem Ergebnis von etwa 20%. Damit besitzt die zweitgrö‎ßte Partei des Landes eine geringe Fähigkeit, die Regierung zu beeinflussen. Es gab eine gro‎ße Regierungskoalition in Deutschland, gebildet aus den Christdemokraten und den Sozialdemokraten. Martin Schulz hat aber schon angekündigt, dass die Sozialdemokraten keine Koalition mit den Christdemokraten eingehen werden. Es folgen die vier Parteien, die zusammen mehr als 40% der Stimmen gewonnen haben und die das politische Spiel ein bisschen komplizierter machen. Man hat mit dem Einzug der AfD in den Bundestag gerechnet, weiter haben wir die FDP, die Grünen und die Linke. Insbesondere die FDP und die Grünen sind mit der Union kompatibel und wahrscheinlich werden sie auch eine Regierungskoalition bilden. Es ist aber nicht leicht, auch da gibt es Meinungsverschiedenheiten.“




    Die CDU hat die meisten Sitze gewonnen, das Ergebnis ist jedoch das schlechteste der Partei seit 1949. Die Sozialisten von Martin Schulz haben das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte verzeichnet und gaben gleich bekannt, in die Opposition zu gehen. Der Vorsitzende der SPD, Martin Schulz, sagte, bedrückend sei die Konsolidierung der AfD. Es ist ein Wendepunkt“, erklärte er. Auch als Vorsitzender des EU-Parlaments war er ein konstanter Förderer der offenen Migrationspolitik der Bundeskanzlerin Merkel. Professor Ioan Bogdan Lefter erläutert weiter:



    Die Wahlen waren friedlich, die Ergebnisse voraussehbar. Die Hauptprobleme sind die Bildung einer Regierungskoalition und der Einzug der Rechtsextremen ins Parlament. Nichtdestotrotz möchte ich betonen, dass der Prozentsatz nicht allzu gro‎ß ist, das Signal ist zwar besorgniserregend, gefährdet aber auf keinen Fall die deutsche Demokratie. Wir werden sehen, was im Parlament geschehen wird. Frau Merkel bleibt eine gro‎ße Spitzenpolitikerin, sie wird Deutschland und die EU, die Weltpolitik auch in den nächsten Jahren dominieren.“




    Gespräche über die Regierungsbildung werden schon geführt, Politanalysten sind sich aber einig, dass die wahren Verhandlungen nach dem 15. Oktober anfangen werden. Die CDU hofft, zuerst die Kommunalwahlen in Niedersachsen zu gewinnen. Als einen ersten Schritt für die Bildung einer neuen Koalition kann die Entscheidung des Finanzministers Wolfgang Schäuble, das Amt des Bundestagsvorsitzenden zu übernehmen, betrachtet werden. Weil so eine andere Partei den neuen Finanzminister durchsetzen kann. Die FDP hat schon ihr Interesse offen bekundet.



    Wolfgang Schäuble wurde während der Euro-Krise einer der einflussreichsten europäischen Politiker. Die Bundeskanzlerin hofft, dass sein Einfluss dem Amt des Bundestagsvorsitzenden mehr Sichtbarkeit verleihen wird. Wir haben aber Ioan Bogdan Lefter gefragt, inwieweit das Ergebnis der Wahl in Deutschland au‎ßerhalb der deutschen Grenzen relevant ist:



    Erstens glaube ich, dass die Stabilität Deutschlands für die ganze EU gut ist und letztendlich für die ganze Welt, in konzentrischen Kreisen gesehen — für die EU, für den euroatlantischen Raum usw. Wir sprechen von einem stabilen Deutschland der letzten Jahre, des letzten Jahrzehnts und etwas mehr, seitdem Frau Merkel Bundeskanzlerin ist. Deutschland verfügt über eine starke, stabile Wirtschaft. Es ist ein Land mit einer erheblichen Vermittlerrolle, die wichtigste politische Kraft im euroatlantischen und globalen Kontext. Ein Land, das die Sparpolitik gefordert und durchgesetzt hat und das mit dieser Politik auch Ergebnisse erzielt hat.“




    Zugleich müsse die Rolle Berlins als wichtigste Verhandlungs- und Entscheidungskraft in wichtigen europäischen politischen Angelegenheiten wie die Griechenlandkrise und die Flüchtlingskrise nicht vergessen werden, meint der Politikanalyst Ioan Bogdan Lefter.

  • Germany has chosen

    Germany has chosen


    “Europe needs a strong German government now more than ever” said the European Commission President Jean-Claude Junker in a congratulation letter addressed to Chancellor Angela Merkel, who secured her fourth term following September 24th legislative elections. The outcome of the elections brought changes in the membership of the federal parliament. According to the final results, the conservatives are the big winners, with 33% of the votes, although this means 8.5% less than in 2013.



    Professor Ioan Bogdan Lefter, a guest on Radio Romania, drew up the political picture of post-election Germany:


    “The Social – Democrats came second, with less than 20%, which makes their capacity to influence the governing process rather dim. They might not be part of the government, as we know that there used to be a large coalition in Germany, made up of the Christian Democrats and the Social Democrats, but the latter have announced, through the voice of Martin Schultz, that they are no longer willing to be part of that coalition. Next came the four parties that gather 40% of the votes, and which complicate a bit the political game. The far right Alliance for Germanys entering Parliament had been expected. Then, there are the Liberals, the Free Democratic Party, the Greens and the leftists from Die Linke. The Liberals and the Greens in particular share certain compatibilities with the Christian Democratic Union and probably this is the area where a coalition will be established. It will not be easy, as there are divergences there too, but this is what governing will look like in the coming four years.”



    The Christian – Democratic Union has secured for itself the largest number of seats, but the bitter taste of the poorest elections results since 1949 remains. Martin Schultzs Socialists, who have got the lowest score in their entire history, announced right after the closing of the polling stations, that they would get into the opposition. The leader of the Social Democratic Party believes, though, that the most depressing fact is the strengthening of the Alternative for Germany. “This is a turning point” said Schultz, who, including as president of the European Parliament, has been a constant supporter of the pro-migration policy promoted by Chancellor Merkel.



    Here is professor Ioan Bogdan Lefter again:


    “The elections were rather calm, and the results predictable. The biggest problems now are the formation of a coalition and facing the presence in Parliament of the far right wing. I should say, though, that the share is not that big; the message is worrying, but the percentage is not as big as to put the German democracy in danger. We will see what happens. Mrs. Merkel remains a big leader and she will continue to play a major role in Germany, in the EU, and also at global level.”



    There are talks underway for the formation of the new government, but analysts say that negotiations will really start after October 15th, when the Conservatives hope to win the local elections in Lower Saxony. One step towards forming a new coalition could be the Finance Minister Wolfgang Schaeubles decision to accept the office of speaker of the lower chamber of Parliament. This decision opened the path towards allowing another political party to designate a holder of the portfolio left vacant. This is by no means negligible, given that the Free Democratic Party, for instance, has already announced its intention to get the ministry in order to join the coalition led by Angela Merkel. News agencies recall that Wolfgang Schaeuble became one of the most influential European politicians during the Eurozone debt crisis, and the chancellor hopes that his authority will render the office of Bundestag president more visible, allowing for a better control of the factions in the lower chamber of parliament. But how relevant are the results of the German elections outside the countrys borders.



    Ioan Bogdan Lefter once again:


    “The first thing we could say is that Germanys stability is useful to the entire EU and to the whole planet, after all. We are talking about the stability of a country that has been doing very well in the past years, especially since Mrs. Merkel has been chancellor. Its been a strong, stable economy, in a country that has been a role model, the main political force in the Euroatlantic and global context, which has requested, imposed, pleaded and insisted for and eventually obtained results from the austerity policies that brought balance into the economies hit by the big financial crisis.”



    At the same time, according to professor Lefter, we shouldnt forget about Berlins role as main negotiating force, as well as powerful decision maker in serious cases relating to the EUs recent policy, such as the situation in Greece and migration.




  • Nachrichten 04.12.2016

    Nachrichten 04.12.2016

    Brüssel: Jeder dritte Rumäne kann sich nicht leisten, einmal im Monat mit den Freunden zum Essen zu gehen, stellen die jüngsten Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat heraus. Dieselbe Zahl gilt auch für Bulgarien und Ungarn. Diese Situation betrifft mit 43% vor allem die Rumänen über 65. Außerdem kann sich mehr als ein Drittel der Befragten unter 25 laut der besagten Umfrage nicht leisten, einmal im Monat in eine Bar zu gehen. EU-weit wird von dieser Situation jeder zehnte Bürger betroffen.



    Berlin: Die Strukturreformen werden Griecheland mehr zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum verhelfen als ein Schuldenerlass, hat am Sonntag der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble der “Bild am Sonntag“ erklärt. Die Staatsverschuldung Griechenlands beträgt derzeit rund 300 Milliarden Euro, d.h. 180% des BIP und erreicht somit einen negativen Rekordwert in der Europäischen Union. Am Montag kommen in Brüssel die Finanzminister des Euroraums zu Gesprächen zusammen, um die Fortschritte Griechenlands bei der Umsetzung der Reformen zu bewerten, zu denen sich Athen im Gegenzug für die Finanzhilfe verpflichtet hat. Laut Finanzexperten, komme für Deutschland ein Schuldenschnitt für Griechenland vor den Wahlen im September 2017 nicht in Frage. Zum ersten Mal seit 2014 ist das BIP Griechenlands zum zweiten Mal in Folge spürbar gestiegen.




    Sport: Die rumänische Handball-Nationalmannschaft der Frauen trifft am Montag bei der EM in Schweden auf den amtierenden Meister Norwegen. Die anderen Gegner Rumäniens in der Vorrunde der EM sind Russland und Kroatien. Die ersten drei Teams der Gruppe steigen direkt in die zweite Runde der EM ein. In dieser Phase werden weitere 2 Serien mit jeweils sieben Mannschaften gebildet. Rumänien wird vom spanischen Trainer Ambros Martin geleitet, der seit vorigem Monat als Nachfolger des Schweden Tomas Ryde gilt. Unter der Leitung des schwedischen Trainers haben die rumänischen Handballerinnen bei der WM 2015 in Dänemark die Bronzemedaille gewonnen. Ambros Martin wurde 2013 und 2014 zum besten Trainer der Welt gewählt. In diesen Jahren hat er mit der ungarischen Mannschaft Győr, die er gleichzeitig leitete, die Champions League gewonnen.