Tag: Yveline Bonora

  • Marmelademacherin aus Südfrankreich findet neue Heimat in Rumänien

    Marmelademacherin aus Südfrankreich findet neue Heimat in Rumänien

    Yveline Bonora folgte ihrem Mann, Just, der sich hier schon seit einem Jahr bemühte, ein Restaurantgeschäft auf die Beine zu stellen. Anfangs pendelte Yveline noch eifrig zwischen Frankreich und Rumänien. Bis zuletzt entschieden sich die Bonoras, die pittoreske Mittelmeergegend mit Monaco, Nizza oder Menton hinter sich zu lassen und endgültig nach Rumänien zu ziehen und ihrem Restaurant-Traum nachzugehen. Der Anfang war nicht gerade leicht, erinnert sich die Französin Yveline Bonora:



    Ich bin genau so wie viele anderen Franzosen nach Rumänien gekommen — mit ganz vielen Vorurteilen. Meine Familie hackte auch auf mir herum: ‚Was will du dort tun? Du wirst verhungern, du wirst dir den Kältetod holen…‘ Und tatsächlich bin ich zuerst im November nach Bukarest gekommen, alles war traurig, kalt, düster — für mich als Südländerin war das ein Schock. Beim zweiten Mal war alles wiederum ganz anders — der Aufenthalt fiel auf den Frühling. Mit der Zeit sind alle Vorurteile nacheinander verschwunden. Ich bin drauf gekommen, dass Rumänien wie Frankeich auch ein romanisches Land ist. Es war sehr leicht, mich hier einzuleben und ich fühle mich jetzt prima hier. Der Pendelverkehr ist nach wie vor intensiv, denn meine Geschwister, Kinder, Enkel sind in Frankreich geblieben. Aber mein Leben ist jetzt hier. Und ich sage immer, nachdem ich meine Familie besucht habe: Jetzt gehts nach Hause.




    In Bukarest kocht Yveline Bonora wie in Frankreich sozusagen ihr eigenes Süppchen — und dieses hei‎ßt Marmelade nach dem Rezept ihrer Gro‎ßmuttern der Normandie.



    Mit meinem Mann haben wir uns gesagt, es wäre nicht schlecht, Marmelade für unsere Freunde zu machen. Dann wollten wir auch etwas für die Kunden tun, nachdem das Geschäft sich entwickelte. Heute beliefern wir zumeist Hotels, die sich bei uns mit Marmelade für ihr Frühstücksangebot oder ihren Zimmerservice eindecken. Zudem arbeiten wir für einige Delikatessenläden in Bukarest.“




    Der Erfolg von Yvelines Marmelade hat auch damit zu tun, dass in Rumänien das Obst generell von sehr guter Qualität ist:



    Am Anfang sind wir noch auf den Gemüsemarkt gegangen, dann haben wir aber Landwirte kennen gelernt und jetzt beziehen wir die Früchte direkt von ihnen. Manchmal steigen wir ins Auto und holen uns selbst die Aprikosen, Erdbeeren, Birnen oder Zwetschgen. Oder sie rufen bei uns an, wenn das Obst reif ist und wir fahren auf eine Kostprobe — wir bestellen immer nur das beste Obst, denn wir wollen ja auch die beste Marmelade liefern. Wir halten uns an die Tradition — die Marmelade wird im Kupferkessel aufgekocht, umgerührt wird nur mit Holzlöffeln, in den Topf kommen nur Früchte, Zucker und Pektin. Keine Konservierungsmittel, keine Farbstoffe, keine Zusatzstoffe.“




    Yveline Bonora und ihr Mann haben einen rumänischen Geschäftspartner, in ihrem kleinen Bukarester Betrieb beschäftigen sie vier Frauen, mit denen sie sehr zufrieden sind.



    Wir bitten sie manchmal, auch Überstunden zu machen, und sie bleiben dann gerne — allerdings sind auch wir flexibel und räumen ihnen, wenn’s geht, mehr Freizeit ein, zuweilen sogar einen halben Tag. Wir essen gemeinsamem zu Mittag, das hält das Team zusammen. Mein Mann, Just, war lange Jahre in der Gastronomie tätig und kocht gerne und sie Damen haben Spa‎ß daran, von allem zu kosten.




    Als wahre Gourmets, wie auch sonst so viele Franzosen, sind Yveline Bonora und ihr Mann Just in Rumänien immer wieder auch auf kulinarischer Entdeckungsreise: Sie liebe die sauren Suppen, die Krautwickel und Sahnekrapfen. Au‎ßerdem liebt Yveline die Musik und die Volkstänze.



    Ich hatte rein gar keine Ahnung, dass es mich irgendwann nach Rumänien verschlagen wird, aber ich war 11 — 12 Jahre Mitglied in zwei Vereinen, wo wir jede Woche Balkantänze einübten — rumänische, bulgarische, griechische… Was mir nur Leid tut, ist, dass ich heute weniger tanze wie damals in Frankeich. Es ist ganz einfach komplizierter, Anlasse zu finden. Aber wenn, dann bin ich garantiert dabei — ein Fest, eine Hochzeit, das Volksmusikfestival jeden Sommer im Cişmigiu-Park.“




    Bei allem Heimweh nach ihren Verwandten, dem Meer und dem Süden Frankreichs fühlt sich Yveline Bonora pudelwohl in Rumänien. Wie die Zukunft aussieht, vermag sie kaum zu sagen — aber sie hat wahrscheinlich mit viel Marmelade zu tun.

  • Yveline Bonora

    Yveline Bonora

    Yveline Bonora came to Bucharest nearly 9 years ago. She followed her husband, Just, who had set up a restaurant here the year before. At first the two commuted between France and Romania. Then they decided to leave their home country behind in order to set up their own business in Romania. Yveline recalls the early years of her stay in Romania:



    Yveline Bonora: “We came to Romania with a ready-made image of what this country was supposed to be. My family in turn was telling me: ‘What are you going to do there? You’ll starve to death, you’ll freeze to death…’ It was a bleak November day when we arrived, no sun at all. And since I was coming from southern France, this was a big shock to me. My second visit however was completely different. It was in spring. Gradually my preconceived ideas dissipated, one after another. I came to realize Romania was a Latin country, just like France. It was easy for me to fit in, and now I feel good about what I’m doing. My life continues to be a to and fro, mostly because my brothers, sisters, children and nephews are still in France. But I’ve built a life here now. I come back here after each visit to France”.



    Yveline Bonora makes preserve, following a recipe handed down by her grandmother from Normandy:



    Yveline Bonora: “My husband and I told ourselves that it wouldn’t be such a bad idea to relocate our preserve business here, so we are making preserve mostly for our friends, and the rest we sell to our clients. Our business has flourished. Our clients now are mostly hotels, buying preserve jars for breakfast or room-service. We also work with a couple of high-end retailers in Bucharest”.



    Yveline Bonora says fruit in Romania are of very good quality:



    Yveline Bonora:At first I used to shop in Obor market. Then I gradually built myself a network of local producers, and now I deal directly with them. Sometimes we do the picking ourselves, whether we’re talking about apricots, strawberries, pears or quinces, and we always taste them beforehand. We only want what’s best, so that we should get the best preserve possible. We decided to observe tradition and make the preserve in old, copper pots. We stir the mix with wooden spoons and use only fruit, sugar and fruit pectin. We add no preservatives, no colouring agents or chemical additives”.



    Yveline Bonora and her husband work together with a Romanian partner. Their small business has four employees, who bring them great satisfaction:



    Yveline Bonora: We sometimes ask them to work extra hours, and they do so without fail. When work is scarce we in return grant them a couple of hours off. We have lunch together everyday, which is great for teambuilding. My husband Just has years of experience in the kitchen, which is why he very much enjoys cooking for us, and they are excited to sample all the dishes he makes”.



    And since French people enjoy a good meal, Yveline Bonora and her husband are equally fascinated by Romanian cuisine, whether it’s the sour soups, the mince-meat cabbage rolls or the sweet dumplings.



    Yveline also enjoys traditional music and dance:



    Yveline Bonora: While I was back in France I attended some Balkan dance workshops for 12 years, it was an activity of our association. I never imagined I would eventually end up in Romania one day. So I also learned about Romania, Bulgarian and Greek dancing. My only regret right now is that I’m dancing less than I used to back in France. It’s harder to dance in Bucharest, but whenever I get the chance, whenever there’s a celebration, a wedding or a folk festival in Cismigiu Park, I never miss it”.



    Yveline Bonora misses her relatives, her friends, the sea and the landscapes of southern France. However she does enjoy her time in Romania. For this reason it was hard for her to tell us what her future plans were. We can only wish her a long and prosperous stay in our country and hope she will continue to delight us with her delicious preserves.