Tag: Zentrum für Mündliche Geschichte

  • Eugène Ionesco: Erinnerungen des Dramatikers aus dem Rundfunkarchiv

    Eugène Ionesco: Erinnerungen des Dramatikers aus dem Rundfunkarchiv

    Eugen Ionescu wurde 1909 in Slatina geboren. Er war der Sohn eines rumänischen Vaters und einer französischen Mutter. Eugen Ionescu starb 1994 in Paris im Alter von 84 Jahren. Er verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Frankreich, besuchte aber die Universität von Bukarest, wo er einen Abschluss in Französisch erwarb. 1938 ging er als Stipendiat und Kulturattaché nach Paris. In Rumänien begann er seine literarische Tätigkeit mit Gedichten, die in der Zeitschrift Bilete de papagal“ (Papagei-Zettel“) veröffentlicht wurden, sowie mit literaturkritischen Artikeln. Sein wichtigster Band in der rumänischen Periode seiner literarischen Karriere ist der kritische Band mit dem Titel Nu“ (Nein“), für den er auch ausgezeichnet wurde.



    Doch Ionescus Ruhm verwirklicht sich im Theater. Als er nach Kriegsende in Frankreich blieb, schrieb er Referenzstücke wie Die kahle Sängerin“, Die Lektion“, Die Stühle“, Jacques oder die Unterwerfung“, Das Nashorn“, Der König stirbt“, Durst und Hunger“. Das wichtigste Theater in Frankreich und das älteste der Welt, La Comédie Française, inszenierte zwei seiner Stücke, Durst und Hunger“ und Der König stirbt“. Insgesamt schrieb Eugen Ionescu 11 Stücke und weitere 17 kurze Stücke. 1970 wurde er zum Mitglied der Französischen Akademie gewählt. Er war der erste Intellektuelle rumänischer Herkunft, der eine solche Anerkennung genoss. In seinen Schriften und öffentlichen Äu‎ßerungen, die sich mehr oder weniger auf die Politik bezogen, war Ionescu ein überzeugter Demokrat, sowohl antifaschistisch als auch antikommunistisch. Der von Ionescu erfundene Begriff Rhinozerisierung“, der aus seinem Stück Rhinos“ (Die Nashörner“) stammt, bezieht sich auf den schleichenden Prozess, in dem Menschen totalitären Ideologien verfallen.



    In den Archiven des Zentrums für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks befindet sich ein äu‎ßerst wertvolles Tondokument, eine Radiosendung, die Monica Lovinescu, eine weitere wichtige rumänische Intellektuelle aus dem französischen Exil, zusammen mit Eugen Ionescu am 29. November 1984 bei Radio Freies Europa gemacht hat. Anlass für die Sendung war Ionescus Ausstellung von Zeichnungen, Gouachen und Lithographien, die er in Paris in der Galerie La Une in Saint-Germain-des-Près hatte. Im Rundfunkdialog vor 36 Jahren gestand Ionescu, dass das Schreiben nicht seine einzige kulturelle Leidenschaft war und dass ihn die bildenden Künste, insbesondere die Malerei, ebenso stark anzogen.



    Ich habe mir Bilder immer gerne angesehen und war kritisch. Ich machte eine Fernsehstudie über Vermeer und andere niederländische Maler. Ich schrieb einen kritischen Essay über Brâncuşi, ich stellte Miró und andere vor, aber ich kannte ihre Geheimnisse nicht. Und ich wusste nicht, wie ich in ihre Geheimnisse eindringen konnte. Aber ich hatte immer einen ausgeprägten Geschmack für die Malerei, weil ich nicht genug musikalische Kenntnisse hatte. Und Musik, so paradox es scheinen mag, ist der Stille am nächsten, sie ist die Kunst, die der Stille am nächsten kommt.“




    In den Büchern, die Intellektuelle darüber geschrieben haben, was es bedeutet, ein Intellektueller zu sein, ist die Definition einfach: Ein Mensch, der im täglichen Leben Worte, Ideen und Konzepte benutzt, um eine Welt zu erschaffen und Gleichgesinnte zum Nachdenken zu provozieren, ist ein Intellektueller. Ionescu benutzte in seiner Schöpfung Worte, aber sein Geist meinte, dass er sich auch anders ausdrücken könnte.



    Das Wort machte mich müde, und ich redete zu viel, besonders das Theater machte mich müde. Ich habe kein Sprechtheater gemacht, sondern ein Sprechpausentheater, und besonders im letzten Stück, in dem die Sprache völlig verloren geht, gibt es nur zusammenhanglose Laute. Theatersprache ist nicht für jedermann, sie muss übersetzt werden. Mir wurde langweilig, besonders beim Sprechen. Ich hatte das Bedürfnis, meine Ausdrucksart zu ändern und mit anderen ästhetischen Mitteln das zu sagen, was ich in »La Vase« gesagt hatte. Dort, wo das Wort endet, beginnen Stille, Farbe und etwas Freude. Wo das Bild aufhört, muss das Wort verwendet werden. Wenn ich andere Mittel hätte, würde ich Tanz oder Musik verwenden.“




    Unvermeidlich erreichte die Diskussion mit dem gro‎ßen Dramatiker die Kindheit, die Zeit der maximalen Unschuld und des Glücks im Leben eines Menschen. Eugen Ionescus Kindheit war zwischen Frankreich und Rumänien aufgeteilt, und seine Erinnerungen blieben idyllisch.



    Das Kindheitswunder in La Chapelle Anthenaise basierte sicherlich auf etwas. Damals war ich mir des Erinnerungsvermögens nicht so sehr bewusst, aber es ist immer noch die Erinnerung an eine paradiesische Welt. Damals gab es keine Zeit, in der Kindheit war alles in einer au‎ßerordentlich leuchtenden Gegenwart. Ich erinnere mich, wie am Palmsonntag das ganze Dorf mit Blättern bedeckt war, mit Pflanzen, mit Blumen, und die Kirche war von all den Häusern umgeben, die heller als das Licht und wei‎ßer als das Wei‎ß des Frühlings schienen. Es war in der Tat etwas Wunderbares, und ich hatte den Eindruck, dass es um mich herum eine Präsenz gab, die ich nicht immer spürte und die ich mit dem Alter immer mehr verlor.“

  • Aus der Geschichte des Roten Kreuzes in Rumänien

    Aus der Geschichte des Roten Kreuzes in Rumänien

    Das Rote Kreuz wurde in Rumänien 1876 als humanitäre Organisation gegründet. Sein erster Sitz war im Bukarester Colţea-Krankenhaus. Das rumänische Rote Kreuz hatte von Anfang an eine intensive Tätigkeit. Ein ausgestatteter Krankenwagen mit einem Arzt und mehreren Krankenschwestern versorgte die Verletzten des serbisch-türkischen Kriegs. Im nachfolgenden Unabhängigkeitskrieg Rumäniens gegen die Türken 1877-1878 war das rumänische Rote Kreuz schon eine erfahrene Organisation.



    Später war Königin Maria, die Ehefrau des Königs Ferdinand I., sehr aktiv in der Organisation. Im 1. Weltkrieg wanderte sie von Lazarett zu Lazarett. Ihre Fotos in Krankenschwester-Uniform gingen um die Welt. Ein Merkmal der Filialen des Roten Kreuzes ist die Solidarität untereinander und das Mitgefühl gegenüber leidgeprüften menschlichen Wesen, unabhängig auf welcher Seite sie kämpfen oder welcher Religion sie angehören.



    Im Archiv des Zentrums für mündliche Geschichte des rumänischen Rundfunks befinden sich mehrere Zeugenaussagen mehrerer Menschen, die im Roten Kreuz aktiv waren. Wir haben für unsere heutige Sendung drei Zeitzeugenberichte ausgewählt. Ani Cicio-Pop Birtolan war die Tochter von Ştefan Cicio-Pop, einer der politischen Anführer der Rumänen in Siebenbürgen. Sie war im Roten Kreuz aktiv und erinnerte sich an das Ende des 1. Weltkriegs und erzählte von der Aufruhr vor der Gründung Gro‎ßrumäniens:



    Während des 1. Weltkriegs war ich schon ziemlich gro‎ß. Während meiner Arbeit beim Roten Kreuz habe ich niemanden diskriminiert. Ich arbeitete in einem Krankenhaus, wo ich Soldaten, die ihre Hände oder Beine verloren hatten, mit dem Löffel ernährte. Wir unternahmen alles Mögliche, um ihr Schicksal zu lindern. Wir entschieden uns gleich: Die Rumäninnen vom Roten Kreuz werden rund um die Uhr am Bahnhof hei‎ßen Tee servieren. Wir boten auch Brötchen an, die wir zu Hause gebacken hatten. Meine 14jährige Schwester backte diese Tag und Nacht zusammen mit unserem Dienstmädchen, sie schlief nicht. Und ich dachte: Was können wir noch tun, wir müssen ein Manifest schreiben. Hätte ich nur noch ein Exemplar dieses Manifests! Ich habe mit einem jugendlichen Enthusiasmus geschrieben und kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wie ich das gemacht habe. Ich eilte zum Klavier und wir sangen die Nationalhymne ‚Erwache, Rumäne!‘ und ‚Zu den Waffen!‘. Es war ein jugendlicher Überschwang ohnegleichen.“




    Mircea Carp war Offizier und hatte Beziehungen zu den Amerikanern, die im Roten Kreuz aktiv waren. Bevor er aus Rumänien flüchtete, wurde er von den neuen kommunistischen Behörden verhaftet.



    Beginnend mit März 1947 und bis zu meiner Verhaftung habe ich einige Gruppen geleitet, die das sogen. ‚amerikanische Geschenk‘ in Iaşi und Vaslui verteilten. Darauf hatten es die Ermittler abgesehen, ob ich etwa geheime Botschaften der amerikanischen Behörden dem rumänischen Kreuz in Vaslui und insbesondere in Iaşi übermittelt habe. Ich konnte mich davor drücken und sagte nur die halbe Wahrheit. Ich gab keine Informationen, ich gab zu, zwei Mal geschlossene Umschläge übergeben zu haben. Jedes Mal sagte ich, dass ich als Offizier den Umschlag nicht öffnen durfte, um zu sehen, was drinnen ist. Die Ermittler beharrten darauf, dass die Umschläge militärische Informationen oder Anweisungen für das Rote Kreuz in Iaşi und Vaslui enthielten. Das war natürlich weit übertrieben, weil zu der Zeit die Amerikaner so etwas nicht unternahmen. Insbesondere weil es sich um eine Hilfsmission für die Bevölkerung, die mit der Dürre kämpfte, handelte. Ich gab zu, Umschläge übergeben zu haben, die dann vor mir in Iaşi und Vaslui geöffnet wurden und die Anweisungen für die Verteilung der amerikanischen Hilfe beinhalteten. Es hatte nichts mit Spionage oder Sabotage zu tun.“




    Alexandru Smochină war politischer Gefangener und als er im Lager in Magadan, im fernen Orient, ankam, wurde ihm gesagt, er könne mit Hilfe des Roten Kreuzes Briefe nach Rumänien schicken.



    Ich ging zum Speisesaal, dorthin hatten sie uns bestellt. Alle waren Ausländer: Koreaner, Japaner, Deutsche, Bulgaren, Serben, Ungarn, Finnen, Rumänen, Leute aus dem Baltikum, sowjetische Bürger, Griechen, aus Asien waren da noch Perser, viele Völker. Nach einer Weile nahm ich Platz neben Lascu, einem Rumänen aus Bukarest. Und da kam einer und sagte uns einfach, wir hätten das Recht, unseren Familien zuhause zu schreiben. Dafür bekamen wir Postkarten des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Er empfahl uns, den Eltern zu schreiben. Er sagte uns: Mütter bleiben Mütter. Wer eine Ehefrau hatte, wusste nicht, ob er sie nach so vielen Jahren noch hat. Er gab uns je eine Postkarte und sagte uns, wir hätten das Recht, jeden Monat zu schreiben. Er sagte noch, wir hätten das Recht, Pakete und Geld zu bekommen, aber keine Waffen oder Ähnliches. Das hat uns sehr gefreut und wir alle haben dann geschrieben. Er sammelte dann unsere Postkarten ein. Weil ich aber immer das Lager wechselte, habe ich nur von meiner Frau und meiner Tochter eine Antwort bekommen.“



    Das rumänische Rote Kreuz verkörperte die menschliche Solidarität, abseits des Hasses zwischen Menschen und Völkern. Das Rote Kreuz brachte viele Male Licht, Trost und Hoffnung in düsteren Zeiten.



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  • Rumänien und die Entkolonialisierung Afrikas

    Rumänien und die Entkolonialisierung Afrikas

    Nach 1945 spielte die Entkolonialisierungsbewegung eine wichtige Rolle in den internationalen Beziehungen, denn die Domination der Kolonialimperien wurde stark angefochten. Die Entkolonialisierung bedeutete aber auch den Beginn einer Zeit voller Gewalt und Bürgerkriegen zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen, denen alternative Entwicklungsmodelle der neuen Staaten vorschwebten, sich aber als dialogunfähig erwiesen hatten. In wenigen Staaten hat man die Lage ohne Gewalt gelöst, wie es in Indien der Fall war.



    Die Entkolonisierung Afrikas wurde stark von der Sowjetunion und China befürwortet, kommunistische Länder, die auf der Suche nach Einflussbereichen gegen den Kapitalismus waren. In der Mehrheit der afrikanischen Kolonien wurden die Auseinandersetzungen durch Kriege geschlichtet, denn die kommunistischen Guerillas, die vom kommunistischen Staatenblock unterstützt wurden, haben Verhandlungen mit den anderen politischen Gruppierungen abgelehnt. Ähnlich anderer Staaten im Ostblock setzte sich auch Rumänien für die Entkolonisierung Afrikas ein und versuchte, eine unabhängige Lösung zu wählen und auf die Bewegung der blockfreien Staaten zu setzen, denen es aber nicht angehörte. Mircea Nicolaescu war Botschafter in einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern und Mitglied der rumänischen UNO-Delegation im Entkolonisierungsrat. In einem Interview von 1996 mit dem Zentrum für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks nahm er Bezug auf die Grundsätze Rumäniens für die Entkolonisierung Afrikas.



    Die Beziehungen Rumäniens zu den ehemaligen Kolonialbereichen waren vor und auch nach dem Zweiten Weltkrieg sehr intensiv. Diese intensivierten sich nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders vor dem Hintergrund des Versuchs Rumäniens, sich in der Welt als unabhängiges Land mit einer eigenen Politik durchzusetzen, auf der Suche nach Verbündeten mit gemeinsamen Interessen. Ein Punkt in den Abkommen mit diesen Kolonien und dann afrikanischen Ländern war der Verweis auf die Freiheit der einzelnen Staaten, deren Recht, den eigenen, als passend erachteten Entwicklungsweg zu wählen. Die Frage des internen Systems, dessen Einhaltung wurde immer in unseren Au‎ßenpolitikurkunden angegeben.“



    Im Falle der zivilen Konflike wählte die rumänische Diplomatie die Unparteilichkeit, sich nicht offen für die eine oder die andere Gruppierung einzusetzen. Mircea Nicolaescu:



    In Kairo gab es sehr wenige Botschaften, zu denen Vertreter aller Befreiungsbewegungen Afrikas kamen. Alle afrikanischen Befreiungsbewegungen hatten, unabhängig von ihrer politischen Orientierung, ihren Sitz in Kairo in den Jahren 1961-64. Aber nur zur Botschaft Rumäniens und anderer 2-3 Länder kamen sowohl die rechts- als auch die linksorientierten Befreiungsbewegungen. Die Sowjets hatten ihre eigene Kundengruppe, die voll und ganz das sozialistische, direkt sowjetische Regime unterstützte. Die Chinesen hatten auch ihre Kunden, um nicht über die Amerikaner zu sprechen. Weniger die Franzosen und die Engländer, die kompromittiert waren. Rumänien war in den Ländern, wo die ideologischen Grundsätze die Befreiungsbewegung nicht zerstückelt hatten, wie z.B. Kongo, Angola, Mosambik, Kenia, Simbabwe usw., das einzige Land, das die Beziehung zu beiden Seiten gepflegt hat. Unser Dialogkanal war immer offen, aber wir haben ihnen gesagt, es sei deren Sache, sich untereinander zu verständigen.“



    Der Weg einer unabhängigen afrikanischen Politik, den Rumänien gewählt hatte, bereitete den Sowjets keine Freude. Aber die von Rumänien vorgeschlagene Unparteilichkeit war nicht realistisch. Beweis dafür steht ihre unbedeutende Wirkung. Das ergibt sich auch aus dem, was Mircea Nicolaescu aus jener Zeit berichtet.



    Bei der Unabhängigkeitserklärung Angolas hatten die Sowjets ein Treffen aller Botschafter der sozialistischen Länder organisiert, um gemeinsam dem gewählten Präsidenten die Ehre zu erweisen. Der Vertreter Rumäniens, Botschafter Gheorghe Stoian, lehnte es ab, gemeinsam mit den anderen zu gehen und ging als erster alleine und sendete den Gru‎ß und die Unterstützung für die Unabhängigkeit Angolas aus. Während der Unruhen dort haben wir, solange wir angesprochen wurden, die Verbindung zu allen Bewegungen gehalten und diesen empfohlen, sich untereinander zu verständigen. Die Sowjets haben auf eine der Bewegungen gesetzt, die Amerikaner auf eine andere. Die Chinesen standen an der Seite der Amerikaner und das war auch der Grund für einen Krieg. In Tansania hingegen, wo die internen Kräfte reif genug waren, sich von beiden parteiergreifenden Staaten gleich zu distanzieren, war das nicht der Fall.“



    Mircea Nicolaescu bezog sich auf die Merkmale Afrikas, deren Missachtung zu Misserfolgen geführt haben, wie etwa in Algerien:



    Was die Vision über den Entkolonisierungsprozess anbelangt, trennt man oft künstlich die Entwicklung des sogenannten Arabischen Afrikas von der des sogenannten Schwarzen Afrikas. Über Afrika kann man nicht behaupten, es sei ausschlie‎ßlich Schwarz oder Arabisch, in keinen seiner Gegenden. Was den Bereich Sahara anbelangt, dort gibt es eine Wechselwirkung. Es ist schwierig auch aus historischer Sicht, eine solche Trennung durchzuführen. Einer der letzten afrikanischen Staaten, die ihre Unabhängigkeit erklärt haben, war Algerien. Es gab wenige Kolonialbereiche auf der Welt, die sich mit dem nationalen Territorium des Metropolenlandes überlappt haben, so wie Algerien, das in in drei französische Departements geteilt wurde. Ein Beispiel für gro‎ße Misserfolge der kommunistischen Bewegung war Algerien, denn hier hat man nicht verstanden, dass es sich um die nationale Unabhängigkeit eines Volkes handelt und nicht um die Unabhängigkeit dreier französischer Departements.“



    Die Einbringung Rumäniens in die Entkolonisierung Afrikas hat aber auch die Wahl einer perspektivlosen Richtung in der Diplomatie bedeutet. In den 1980ern hat die Diplomatie des Ceauşescu-Regimes, das von der westlichen Poltik isoliert war und von den sozialistischen Ländern distanziert betrachtet wurde, stark auf die afrikanische Karte gesetzt.



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