Tag: Zusatzstoffe

  • Osteuropäische Staaten fordern gleiche Qualitätsstandards bei Lebensmitteln

    Osteuropäische Staaten fordern gleiche Qualitätsstandards bei Lebensmitteln

    Rund 70% der Rumänen leiden an Erkrankungen, bei denen ein Zusammenhang zur falschen Ernährung bewiesen wurde. Die Lebensmittelzusatzstoffe gelten weltweit allerdings als dritthäufigste Todesursache, nach dem Missbrauch von Drogen und Medikamenten und nach Verkehrsunfällen. Die Lebensmittelzusatzstoffe dürfen nur in geringster Dosis verwendet werden, damit sie die Gesundheit des Verbrauchers nicht gefährden und den Ernährungswert der Lebensmittel nicht vermindern oder vernichten. Viele Zusatzstoffe werden eigentlich zugesetz, um die Lebensmitttel länger haltbar zu machen. Die meisten Lebensmittel, die wir verzehren, enthalten Zusatzstoffe, diese sind meisten bedenklich und können Krankheiten auslösen. Das Problem ist umso akuter im Osteuropa, da die osteuropäischen Staaten eine gezielte Benachteiligung durch die internationalen Hersteller von Lebensmitteln beklagen.



    Sie beklagen, dass die Konzerne ihre Produkte in verschiedenen EU-Ländern unter gleichem Namen und mit gleicher Verpackung verkaufen, die Qualitätsstandards seien aber hinter jenen in Westeuropa zurückgeblieben. Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis bezeichnete in Bukarest am Donnerstag die Doppelstandards bei Lebensmitteln als unannehmbar. Andriukaitis versprach eine harmonisierte Methodik für Vergleichstests und einen angemessenen gesetzlichen Rahmen. Die jeweiligen Lebensmittel können langfristig der Gesundheit schaden, denn der bedeutend höhere Zuckergehalt kann langfristig Krebs und chronische Erkrankungen auslösen. Eine von Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, der Sanitäts-und Veterinärbehörde sowie der Verbraucherschutzbehörde gebildeten Arbeitsgruppe untersucht die aus Westeruopa nach Rumänien importierten Lebensmittel.



    Die erste im Sommer veröffentlichte Studie stellte bei 9 der untersuchten 29 Produkten gro‎ßer Hersteller verschiedene Mängel fest, die rumänischen Behörden versicherten jedoch, dass diese die Gesundheit der Verbraucher nicht gefährden. Die Praktik internationaler Konzerne, Lebensmittel unterschiedlicher Qualität in West- und Osteuropa unter demselben Namen und in gleicher Verpackung zu verkaufen war auch vorige Woche Hauptthema des Gipfels in Bratislava. Die Teilnehmer haben sich auf Zusammenarbeit geeinigt, um die Lebensmittel unterschiedlicher Qualität auf dem Binnenmarkt zu identifizieren.



  • Wie gesund sind unsere Lebensmittel?

    Wie gesund sind unsere Lebensmittel?

    Untersuchungen verweisen darauf, dass die Rumänen in den letzten Jahren immer mehr auf die Lebensmittel achten, die sie verzehren. Sie geben Acht auf das, was auf dem Etikett drauf steht, und viele sind bereit, für gesündere Lebensmittel mehr zu zahlen. Das, weil immer mehr Hersteller aus der Lebensmittelindustrie sich nicht mehr an die Rezepte halten und allerlei ungesunde Stoffe in die Produkte hineintun, um diese besser zu vermarkten. Was und wie wir essen, ist heutzutage bereits zu einem Dauerbrenner in der Öffentlichkeit geworden. Obwohl Fachleute die Bevölkerung zu Zurückhaltung ermahnen, wenn sie Lebensmittel kauft, sind die Probleme noch lange nicht beseitigt, obwohl Kontrollen stattfinden. Ein Drittel der Kontrollen des Verbraucherschutzes auf Märken und in Lebensmittelläden wird durch die Beschwerden der Kunden veranlasst. Allein im vorigen Jahr überschritt deren Zahl 7000. Hören wir uns an, was eine junge Bukaresterin zu sagen hat:



    Leider kommen mir die Lebensmittel nicht ganz in Ordnung vor. Der Inhalt stimmt mit dem, was auf dem Etikett drauf steht, nicht immer überein. Oft ist auf dem Etikett etwas zu lesen, doch drinnen entdecken wir etwas anderes. Dann werden sehr viele Zusatzstoffe verwendet, über die ich gelesen habe, dass sie schädlich sind und süchtig machen. Obst wird importiert und ist fade, es hat nicht denselben Geschmack wie das Obst aus meiner Kindheit. Fleisch hängt davon ab, wo es man es kauft. Aber generell ist es voll von Gewürzen, damit diese die echte Farbe von verdorbenem Fleisch decken. Die Hühner haben sehr fragile Gelenke wegen des Zucht- und Schnellfütterungssystems, sie weisen sehr viele Hormone auf.“




    Eine andere Kundin würde es bevorzugen, Produkte von den Bauern zu kaufen, aber diese Möglichkeit hat sich nicht immer:



    Manchmal habe ich Zweifel… Aber ich bevorzuge Bio-Produkte, ich bin eine Befürworterin der Läden vom Lande, aber wenn ich diese nicht in erreichbarer Nähe habe, sehe ich mich gezwungen, im Supermarkt einzukaufen. Z.B. stecken im Käse allerlei Zutaten in Form von Pulver drin. Ich glaube, dass die Mehrheit der Produkte gentechnisch verändert ist. Aber ich kann nichts dagegen tun, ich muss mich ja ernähren…“



    Eine Studie des Marktforschungsunternehmens GfK-Rumänien deutet darauf hin, dass 7 von 10 Rumänen einen gesunden Lebensstil mit dem Verzehr von Obst und Gemüse im Zusammenhang sehen und fast die Hälfte mit natürlichen, möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln. Au‎ßerdem ist Vegetarismus für einige Rumänen bereits zu einer gesunden Lebensart geworden. Diese verzichten auf Lebensmittel, die von der modernen Industrie erzeugt werden, die in letzter Zeit beträchtlichen Umwandlungen ausgesetzt wurde, wie Costel Stanciu, Vorsitzender des Rumänischen Verbraucherschutzes, erläutert:



    Leider begann dieser Verfälschungsprozess der Lebensmittel nach 1990, genauer gesagt 1998, als die rumänischen Standards, die pflichtig waren, fakultativ geworden sind. Somit hat sich der Verfälschungsprozess intensiviert. Die Unternehmen, die in der Lebensmittelindustrie tätig sind, haben, da sie gewisse bereichsspezifische Standards nun nicht mehr einhalten mussten, ihre eigenen Standards entworfen. Diejenigen, die versucht haben, sich an die gesunden Herstellrezepte zu halten, stellten fest, dass der Absatz ihrer Produkte sinkt. Somit sind sie entweder Bankrott gegangen oder sie wechselten auch zur Verfälschung der Lebensmittel über.“




    Das meistverfälschte Produkt ist in Rumänien Schwarzbrot, das anstelle des zermahlenen Weizens chemische Farbstoffe enthält, die bereits verboten sind. Infolge einer jungen Studie des Verbraucherschutzes in Rumänien ergab sich, dass 6% des Schnittbrotes die traditionelle Rezeptur nicht einhält. Dabei ist zu erwähnen, dass die Rumänen den ersten Platz EU-weit belegen, was den Brotverbrauch anbelangt, mit 97 kg Brot im Jahr. Costel Stanciu dazu:



    Im Brot haben sie den Weizen mit dem Mehl minderwertigerer Pflanzen wie Bohnen, Soja ersetzt, sie haben viele Zusatzstoffe dazugegeben, die für das betreffende Produkt nicht spezifisch sind. Z.B. haben wir im Brot Zystein, Verdickungsmittel, Konservierungsstoffe, manchmal sogar zwei gleichzeitig erkannt. Wir haben sogar Palmöl oder Margarine entdeckt, die mit dem traditionellen Brotrezept gar nichts mehr am Hut haben.“




    Das Landwirtschaftsministerium gibt zu, dass die interne Brotproduktion zur Hälfte nicht besteuert wird. Somit können weder die Qualität noch die Sicherheit des Brotes kontrolliert werden. Nach dem Verfallsdatum schauen die Rumänen meistens nach Zusatzstoffen auf den Etiketten, aber sie treffen ihre Kaufentscheidungen eher aufgrund der Preise anstelle der Qualität. Dragoş Frumosu, Vorsitzender des Gewerkschaftsverbandes der Lebensmittelindustrie, dazu:



    Es gibt gro‎ße Unternehmen, die nach allen Qualitäts-, Sicherheits- und Gesundheitsnormen produzieren, doch es gibt auch andere gro‎ße oder kleine Firmen, die die Rezepte nicht strikt einhalten und nur auf den Gewinn abzielen. Ich denke, dass wir Verbraucher entscheiden und diese Hersteller vom Markt verdrängen können. Ich habe Hersteller kennengelernt, die mir offen sagten, der Abnehmer X habe von ihnen gefordert, gewisse Wurstwaren herzustellen, die einen bestimmten Preis nicht überschreiten sollen. Um einen gewissen Preis nicht zu überschreiten, hält man die Rezeptur nicht mehr ein. Das hei‎ßt, dass man da z.B. mehr Speck und weniger Fleisch einfüllt. Also ist dieses Produkt weniger gesund. Was mich besorgt, ist, dass ich immer mehr Lebensmittel sehe, deren Haltbarkeit von einem Monat zum anderen immer länger wird. Da geht es doch nicht mit rechten Dingen zu, denn diese E-Stoffe sind nur bis zu einem gewissen Anteil unschädlich. Wir müssen aber bedenken, dass wir diese Zusatzstoffe in Wurstwaren und Brot und Sü‎ßwaren regelmä‎ßig verzehren.“




    Da für 75% der Rumänen der Preis das Hauptkriterium bei der Wahl eines Produkts ist und die Kebab- und Fastfood-Läden bei den Bukarestern mit kleinen und durchschnittlichen Einkommen sehr beliebt geworden sind, ist die Gro‎ßzahl der Erkrankungen leicht nachvollziehbar. Ein Viertel der Erwachsenen und 10% der Kinder Rumäniens leiden an Fettleibigkeit.

  • Lebensmittelsicherheit: Rumänische Verbraucher eher skeptisch

    Lebensmittelsicherheit: Rumänische Verbraucher eher skeptisch

    Wie sicher sind die Lebensmittel, die wir in den Kaufhäusern oder auf den Märkten finden? In Rumänien sorgen mehrere Regierungsinstitutionen dafür, dass in die Regale der Supermärkte und auf den Esstisch zuhause sichere und nahrhafte Lebensmittel kommen. Darunter zählen die Nationale Behörde für Verbraucherschutz und die Nationale Behörde für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit. Die zuständigen Behörden kontrollieren die Produzenten und Verkäufer, damit den Verbrauchern sichere Erzeugnisse verkauft werden, versichert uns der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin:



    Ich glaube, dass es im heutigen Rumänien nur wenig skeptische Verbraucher gibt, was die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel betrifft. Unsere Gesetze sind sehr streng. Alle Erzeugnisse, die von einem Schlachthof geliefert werden, sind sicher. Wenn ich etwas kaufe, dann wei‎ß ich, woher die Ware kommt, wer sie erzeugt hat. Wir haben uns mit einem Problem beim Käse und bei den Äpfeln konfrontiert. Wir konnten nicht kontrollieren, ob die Äpfel zum Beispiel aus Voineşti geliefert wurden. Seit dem 1. Mai bekommen die Erzeuger und Händler ein Zertifikat. So können wir die Herkunft der Erzeugnisse feststellen und kontrollieren. Der Erzeuger ist nun verpflichtet, die Herkunft der Ware zu kennzeichnen.“




    Trotzdem gibt es Verbraucher, die der Meinung sind, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, nicht allzu gesund und natürlich sind. Wir haben einen Mann namens Nicu in einem Supermarkt gefragt, was für eine Meinung er bezüglich der Lebensmittelsicherheit in Rumänien hat:



    Ehrlich gesagt, die Lebensmittel scheinen mir ungesund zu sein. Sie enthalten viele künstliche Zutaten. Überall sieht man die sogenannten E-Stoffe, die Zusatzstoffe. Man hat uns vorgeschlagen, auf das Etikett zu schauen und alles zu lesen, was dort steht. Das ist aber ein bisschen zu kompliziert, besonders für die älteren Menschen. Andererseits schmecken die Nahrungsmittel nicht mehr so wie früher. Das Gemüse, das wir im Kaufhaus oder auf einem Bauernmarkt finden, ist auch nicht mehr natürlich.“




    Über die Öko-Landwirtschaft und die Bio-Lebensmittel sagte unserer Gesprächspartner folgendes:



    Die Bio-Lebensmittel sind teuer. Es wäre ideal, wenn wir alle Bio-Lebensmittel essen würden. Leider können wir uns das nicht leisten. Alle Erzeugnisse sollten ökologisch sein.“




    Auch die junge Cătălina ist skeptisch. Sie sagte uns:



    Ich bin mir nicht sicher, dass die Bio-Lebensmittel hundertprozentig rein sind. Sie enthalten bestimmt einige chemische Substanzen. Sie wurden ganz bestimmt verändert. Eines steht auf dem Etikett und etwas anderes haben wir auf dem Tisch. Ein Verbraucher hat nicht die Möglichkeit, zu kontrollieren. Ich beziehe mich besonders auf Konserven, Gemüse, Obst und Wurstwaren.“



    Cătălina fügte hinzu, die Tatsache, dass die Lebensmittel nicht hundertprozentig natürlich seien, könne Gesundheitsprobleme verursachen:



    Nach einer Zeit werden wir bestimmt Gesundheitsprobleme haben. Jetzt haben wir keine Verdauungsprobleme aber später werden wir uns fragen, woher all die Krankheiten. Die Verdauung leidet viel darunter. Unsere Zähne sind nicht mehr so kräftig und gesund wie früher. Das Obst und das Gemüse sind ionisiert, damit sie länger frisch aussehen. Sie sind von Pestiziden belastet.“




    Einige Verbraucher meinen, Krebs werde von den zahlreichen Konservierungsmitteln begünstigt. Die Ärztin Corina Zugravu vom Rumänsichen Institut für Öffentliche Gesundheit sagte uns:



    Alles, was in Europa erlaubt ist, erlauben wir auch — und umgekehrt. Wenn Versuche durchgeführt werden, um einen neuen Lebensmittelzusatzstoff einzuführen, dann wird in erster Linie die krebserregende Wirkung getestet. Wenn ein Zusatzstoff auch die kleinste krebserregende Wirkung zu haben scheint, wird er nicht genehmigt. Die Kunden haben meiner Meinung nach ein gro‎ßes Problem. Es ist viel einfacher, zu glauben, dass deine schwere Krankheit von einem Zusatzstoff verursacht wurde, und viel schwieriger, zu erkennen, dass dein Lebensstil und deine Ernährung ungesund sind. Daher die Krankheiten.“




    Die Ernährungsberater behaupten, dass eine gesunde Ernährung rohes Obst und Gemüse enthalten müsse. Corina Zugravu dazu:



    Die verarbeiteten Lebensmittel gehören bei Weitem nicht zu einer gesunden Ernährung. Man kann gesunde Alternativen finden. Einige Lebensmittel sind so stark verarbeitet, weil die Kunden das verlangen. Die Verbraucher lieben die sehr sü‎ßen, salzigen oder fetten Produkte.“




    Wenn es um Lebensmittelsicherheit geht, tragen sowohl die Regierungsinstitutionen als auch die Verbraucher die Verantwortung für die Kontrolle und die Wahl der Produkte, die keine Gesundheitsprobleme verursachen sollen.