Category: Radiotour

  • Rumäniens Tourismusmesse: Reiseziele und Trends

    Rumäniens Tourismusmesse: Reiseziele und Trends

    Die schönsten Reiseziele des Landes präsentierten sich den Besuchern durch Tourismusverbände und lokale Verwaltungen, die mit Sonderangeboten, exklusiven Rabatten und Urlaubsideen für jeden Geschmack und jedes Budget lockten.

    Ana Voican, eine Verfechterin des aktiven Tourismus, stellte neue Programme vor, die sich auf nachhaltigen Naturtourismus konzentrieren.

    „Zu Pfingsten, vom 6. bis 9. Juni, findet die vierte Ausgabe von Campfest statt, bei der sich Naturliebhaber treffen, sich austauschen und dem Alltag entfliehen können – natürlich gemeinsam mit ihren Kindern. Wanderungen, Radtouren, Rafting, Kajakfahren – alles, was eine Pause von der Digitalisierung und der Hektik der Stadt bedeutet. Während der Messe erhalten Familien mit Kindern 45 % Rabatt auf den Standardpreis. Zudem bieten wir Rabatte von bis zu 35 % für die rumänische Küste an. Beispielsweise beginnen die Preise bei 200 Lei pro Person für einen dreitägigen Aufenthalt ohne Verpflegung und reichen bis zu 3.000 Lei pro Person für einen fünftägigen All-Inclusive-Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel. Das Interesse an Rumänien ist definitiv vorhanden. Es gibt sowohl auf der Messe als auch online eine hohe Nachfrage nach diesen Angeboten.“

    Talida Cozma, leitende Beraterin des Kreisrats Maramureș, präsentierte sich in einer traditionellen Tracht und betonte die Einzigartigkeit der nördlichen Region Rumäniens.

    „Wir fördern alles, was Tradition und Kultur ausmacht. Unsere Traditionen sind lebendig geblieben. Bekannte Sehenswürdigkeiten wie der Fröhliche Friedhof, der Pferdewasserfall oder die Schmalspurbahn ziehen viele Besucher an. Da der Kreisrat keine Pauschalreisen anbieten kann, haben wir Reiseveranstalter und Unternehmen mitgebracht, die Maramureș nicht nur präsentieren, sondern auch als Reiseziel verkaufen. Bereits jetzt gibt es Anfragen für Weihnachtsreisen, obwohl Ostern noch bevorsteht. Besonders für die historische Maramureș gibt es bereits Osterangebote mit Unterkünften in unmittelbarer Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten.“

    Auch die Tourismuspräsentation des Kreises Buzău erhielt in diesem Jahr eine neue Ausrichtung. Nach zwei Jahren, in denen Handwerkskunst, Traditionen und ländlicher Charme im Fokus standen, wurde diesmal der aktive Tourismus beworben. Ana Maria Dobrescu, Leiterin der Tourismusabteilung des Kreisrats Buzău, lud zu einem Naturerlebnis ein:

    „Buzău ist ein kleines Abbild Rumäniens, denn wir haben eine ähnliche Verteilung von Ebenen, Hügeln und Bergen. Wir möchten zeigen, was man auf dem Fluss Buzău erleben kann, denn dort befindet sich eine der längsten Raftingstrecken des Landes – 14 Kilometer. Die Route ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Abenteurer geeignet. Besonders aufregend ist die sogenannte „Waschmaschine“, ein Abschnitt mit intensiven Strömungen. Zudem bieten wir auf dem Siriu-See Stand-Up-Paddling an. Direkt an unserem Stand präsentiert ein Anbieter aus der Region diese Aktivität mit einem Balance-Board, sodass Besucher schon hier üben können, bevor sie auf das Wasser gehen.“

    Am Stand der Bukowina konnten Besucher traditionelle Speisen kosten und sich über Sehenswürdigkeiten und Osterangebote informieren. Andreea Zimbru, Beraterin der Tourismusabteilung des Kreisrats Suceava, erklärte:

    „Diese Pakete beginnen bei 500 Lei pro Nacht und Person für All-Inclusive-Aufenthalte oder 1.800 Lei für mindestens drei Nächte mit Vollpension. Auch Halbpension ist für ca. 1.200 Lei verfügbar. Besucher können zudem Live-Vorstellungen zur traditionellen Eierbemalung erleben und Spezialitäten der lokalen Küche probieren. Die Bukowina ist eine touristische Marke Rumäniens, und unsere Teilnahme an der Messe unterstreicht das Engagement des Kreisrats Suceava, das touristische Potenzial unserer Region zu fördern.“

    Dana Matic von Visit Mureș lud Besucher zu einer Tour durch Rumäniens Burgen und Herrenhäuser ein.

    „Dieses Jahr haben wir erstmals einen größeren Stand mit Co-Ausstellern, darunter Hotels, Restaurants sowie Partnerinstitutionen wie das Kreismuseum und der Zoo Târgu Mureș. Mureș ist besonders bekannt für seine hohe Dichte an Burgen und Herrenhäusern. Der Trend zur Wiederbelebung dieser historischen Bauwerke nimmt zu. Wir haben Broschüren und Online-Informationen über die Burgen, ihre aktuelle Nutzung und Geschichte – einige sind Museen, andere Hotels oder Veranstaltungsorte.“

    Der Stand zur Tourismusdestination Vama Buzăului im Kreis Brașov zog mit einer lebensgroßen Wisent-Maskotte und regionalen Spezialitäten Aufmerksamkeit auf sich. Iulia Roth, Ausstellerin, stellte das Angebot vor:

    „Hier gibt es das Wisent-Reservat, den Urlătoarea-Wasserfall sowie das Gastrolokal-Konzept, bei dem Besucher in Privathäusern traditionelle Gerichte genießen können. Die Region liegt nur 45 Minuten von Brașov entfernt. In der Reservat finden Besucher neben den 20 Wisenten auch Pfauen, Rentiere, Hirsche, Mufflons, Gänse und Enten – also weit mehr als nur Wisente.“

    Im Rahmen der Messe setzte der rumänische Tourismuspresse-Klub FIJET das Projekt „FIJET Rumänien Destinationen“ fort, das nun in die zweite Runde ging. Zehn touristische Ziele standen zur Wahl, und in diesem Jahr gewann die Donauklamm den Hauptpreis.

  • Harghita, Europäische Gastronomische Region 2027

    Harghita, Europäische Gastronomische Region 2027

    Eine Jury aus sieben Ländern würdigte die Region für ihre beeindruckenden Landschaften, ihre reiche kulinarische Tradition und ihr Engagement für nachhaltige Landwirtschaft und Biodiversität. Neben der unberührten Natur lockt Harghita auch mit zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten, darunter befestigte Kirchen und mittelalterliche Burgen.

     

    Mezey Zsolt, Projektleiter von Visit Harghita, gibt uns einen Einblick in die touristischen Möglichkeiten der Region:

     

    “Lassen Sie uns eine virtuelle Reise durch den familienfreundlichen Kreis Harghita unternehmen, der kürzlich mit dem Titel Europäische Gastronomische Region 2027 ausgezeichnet wurde. Harghita besitzt ein außergewöhnliches touristisches Potenzial mit beliebten Urlaubsorten und Erholungsgebieten. Zu den bekanntesten zählen die Kurorte Băile Tușnad, Borsec, Lacu Roșu und Izvorul Mureșului sowie Naturreservate und Naturdenkmäler wie der Sfânta-Ana-See, die Bicaz-Klamm, die Narzissenwiese und das Schutzgebiet des Călimani-Gebirges.

    Kulturelle und spirituelle Highlights wie die Wallfahrtskirche von Șumuleu Ciuc, die UNESCO-geschützte Kirchenburg von Dârju sowie die Schlösser Lăzarea und Mikó bereichern das touristische Angebot. Ebenso lohnenswert sind die Mofetten, Heilschlämme und Salzbergwerke. Mineralquellen gibt es überall im Kreis – über 2.000 Quellen, von denen einige abgefüllt werden, während andere am besten direkt aus der Erde genossen werden.”

     

    In einer traumhaften Naturkulisse sind die Traditionen und Bräuche der Region lebendig geblieben und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Besucher können dies hautnah erleben, indem sie Kunsthandwerker besuchen, an lokalen Veranstaltungen teilnehmen oder Museen besichtigen. Volkskunst und Musik spielen im Alltag eine zentrale Rolle. Traditionelle Abende, Feste auf dem Land und verschiedene Festivals bieten ideale Gelegenheiten, um das folkloristische Erbe zu ehren oder kennenzulernen. Die Volkstracht ist ebenfalls ein wichtiger Ausdruck lokaler Identität, was sich in den Museumspräsentationen widerspiegelt. Manche Museen befinden sich sogar in denkmalgeschützten Gebäuden – so ist das Szekler-Museum von Csík in der Festung Mikó untergebracht, während das Haáz-Rezső-Museum in Odorheiu Secuiesc in der Haberstumpf-Villa residiert.

     

    Doch Harghita ist nicht nur für seine Kultur bekannt, so Mezey Zsolt:

     

    “Aktive Naturliebhaber werden die zahlreichen Wanderwege im Harghita-, Hășmaș-, Călimani- und Ciuc-Gebirge genießen. Im Winter verwandeln sich diese Berge in ein Paradies für Wintersportler, mit Skizentren in Harghita-Băi, Harghita Mădăraș, Bucin, Ciumani, Băile Homorod und Versag. Nähere Informationen sind unter dem Menüpunkt ‘Ski Harghita’ auf der Visit-Harghita-Website zu finden. Harghita bietet zudem über 100 touristische Programme. Besonders hervorzuheben sind die familienfreundlichen Sommerrodelbahnen, darunter die 1.800 Meter lange Strecke von Ski Ghimeș in Lunca de Sus, die 1.500 Meter lange Bahn in Vărșag und die 1.260 Meter lange Strecke von Oxygen Bob am Pângărați-Pass. Die längste Sommerrodelbahn Rumäniens befindet sich in Toplița und misst über 1.900 Meter, während die Rodelbahn von Borsec mit knapp 1.500 Metern im Frühling und Herbst geöffnet ist.”

     

    Zwei der berühmtesten Seen der Region sind der Sfânta-Ana-See, ein einzigartiger Vulkansee in Europa, und der Lacu Roșu, der durch einen Erdrutsch entstand und bis heute die Überreste eines überfluteten Waldes erkennen lässt. Ein weiteres unvergessliches Abenteuer erwartet Besucher in der Vărghiș-Klamm, wo Stege über das Wasser und die Felsen führen und Höhlen erkundet werden können. Die Natur zeigte sich auch in Praid großzügig: Hier entstanden durch große Salzvorkommen sowohl das Salzbergwerk Praid als auch der nahegelegene Salz-Canyon mit seinen salzreichen Felsen. Die Gastronomie des Kreises Harghita ist eine wahre Visitenkarte der Region. Mezey Zsolt:

     

    “Die kulinarischen Genüsse dieser Region sind deftig und herzhaft, oft geräuchert, warm und süß. Ob Sauerkrautsuppe, Paprikasch oder Gulasch – jedes Gericht wird am besten mit einem hausgemachten Fruchtschnaps ergänzt. Die Einheimischen haben erkannt, dass hochwertige, in kleinen Betrieben hergestellte Produkte einen besonderen Wert haben. So ist die Marke ‘Szekler-Produkt’ entstanden, unter der Christstollen, Pflaumenschnaps, Craft-Bier, Käse, Marmeladen, Honig und hausgemachte Sirupe angeboten werden. Auch kulinarische Feste wie das Ceaun-Festival in Borsec, das Käse-und-Polenta-Festival, das Kartoffelfest in Miercurea Ciuc, die Pflaumentage und das Festival der gefüllten Kohlroulade stehen im Zeichen der regionalen Spezialitäten.”

     

    Die Bewerbung für den Titel der Europäischen Gastronomischen Region wurde 2023 von der Interkommunalen Entwicklungsvereinigung Harghita und Visit Harghita eingereicht. Die Jury des Internationalen Instituts für Gastronomie, Kultur, Kunst und Tourismus besuchte die Region im Oktober 2024, um sich ein Bild von den lokalen kulinarischen Werten, den gemeinschaftlichen Initiativen und den Strategien für nachhaltigen Tourismus zu machen. Der Titel wurde dem Präsidenten des Kreisrates Harghita feierlich überreicht. Die Vorbereitungen für das Jahr 2027 laufen bereits auf Hochtouren, mit dem Ziel, das kulinarische und kulturelle Erbe Harghitas mit Stolz als Europäische Gastronomische Region zu präsentieren.

     

    Harghita wird künftig nicht nur als touristisches Ziel international beworben, sondern auch als Vorbild für nachhaltige Entwicklung und den Schutz des kulinarischen Erbes.

  • Câmpulung Moldovenesc: Tradition, Kultur und Natur in perfekter Symbiose

    Câmpulung Moldovenesc: Tradition, Kultur und Natur in perfekter Symbiose

    Nachdem Sie die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkundet haben, können Sie sich auf die zahlreichen Wanderwege begeben, die zu den Berggipfeln des Rarău- und Giumalău-Gebirges führen und ideal für Natur- und Outdoorsportler sind.Mihaela Axânti vom Touristeninformationszentrum in Câmpulung Moldovenesc kommt zu Wort mit Einzelheiten: „Câmpulung Moldovenesc erstreckt sich über 14 km im Zentrum der rumänischen Bukowina. Touristen sollten unbedingt im Museum für Holzkunst vorbeischauen. Es ist die einzige ethnografische Sammlung dieser Art in Rumänien und eine der wenigen in Europa, die sich ausschließlich mit Holzobjekten befasst. Einen Besuch wert sind auch die privaten Sammlungen: die ethnografische Sammlung von Ioan Grămadă und die Holzlöffelsammlung von Ioan Țugui. Hier kann man entdecken, wie Holz unser Leben seit Jahrhunderten begleitet, wie der Wald den Menschen Schutz, Nahrung, Reichtum und sogar Identität gegeben hat.

     

    In unserer Stadt, das Rarău-Kloster und die Sihăstria Rarăului, sind ebenfalls Teil des kulturellen Erbes. Unter den Kirchen möchte ich die Kirche von Capul Satului erwähnen, die die erste Holzkirche in dieser Gegend ist und 1855-1858 erbaut wurde. Wenn man sich im Stadtzentrum ausruhen möchte, kann man den Zentralpark mit einem schönen artesischen Brunnen entdecken, der 1898 anlässlich des 50. Jahrestages der Herrschaft des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. errichtet wurde. Hier gibt es auch das statuarische Denkmal Dragoș Vodă und den Thurn sowie das ehemalige Rathausgebäude, das 1863 im Auftrag von Kaiser Franz Jospeh I. erbaut wurde und damals als Stadtpalast diente.

     

    Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt können Touristen die zauberhafte Landschaft des Rarau-Massivs entdecken. „Sie ist das Epizentrum des Tourismus in der gesamten Bukowina. Von überall her sieht sie aus wie eine imposante Festung, überragt von den Wachtürmen von Pietrele Doamnei. Ebenso berühmt für ihre Schönheit und Größe sind die Schluchten Moara Dracului, die schönsten in der gesamten Bukowina. Ein atemberaubender Ort hier ist Codrul Secular Slătioara, mit der hölzernen Kathedrale von Rarau. Es handelt sich um ein 1064 Hektar großes Schutzgebiet, das seit 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier finden Touristen jahrhundertealte Bäume, die zwischen 200 und 300 Jahre alt sind, eine Höhe von über 50 Metern und einen Durchmesser von mindestens einem Meter haben.

     

    Mountainbiking, Wandern, Offroad, Klettern sind nur einige der Aktivitäten für die Touristen, die Bewegung mit Urlaub verbinden und die Natur und frische Luft genießen möchten. Für Wintersportler gibt es auch eine Skipiste, Rarău, mit einer Länge von 2.850 Metern, einem Höhenunterschied von 455 Metern und einem mittleren Schwierigkeitsgrad. Das ganze Jahr über organisiert das Rathaus von Câmpulung Moldovenesc über das Touristeninformationszentrum verschiedene Veranstaltungen. Während des Internationalen Folklorefestivals Întâlniri Bucovinene (Begegnungen in der Bukowina) und des Festivals Drumul Lemnului wird die Messe der Volkskunsthandwerker organisiert. Dazu werden Kunsthandwerker aus der Bukowina eingeladen. Sie führen die Besucher in die Kunst der Holzschnitzerei, des Webens, des Flechtens von Trachten und des Flechtens ein“.

     

    Man kann die Handwerker aber auch in ihren Werkstätten treffen, sagte im Anschluß Mihaela Axânti: „In der Stadt können die Touristen einen unserer bekanntesten Handwerker, Aristotel Erhan, treffen. Er ist der Volkshandwerker, der die Tradition der Herstellung des traditionellen „Bucium“, eine Art Alphorn am Leben erhält. Seine Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Er wurde verwendet, um die Menschen vor Gefahren zu warnen. Jedes Jahr durchforstete Aristotel Erhan die umliegenden Wälder auf der Suche nach dem Resonanzholz, aus dem diese Scheite hergestellt wurden. Wie er sagt, hat er aus dem Wunsch heraus gelernt, diese Instrumente herzustellen, um seine Vorfahren zu ehren. Die Bukowiner, die dieses Intrument blasen sind zu einer lebenden Legende geworden, ein schlagender Beweis für die Weitergabe uralter Traditionen von Generation zu Generation“.

     

    Der Veranstaltungskalender ist gut organisiert. Jahr für Jahr gibt es Feste, die die Traditionen lebendig halten und Tausende Touristen anziehen. Darunter ragt das Internationale Folklorefestival Bukowinische Begegnungen heraus. „Das Festival bringt jährlich rund 500 Künstler aus dem Ausland und mehr als 1500 Amateurkünstler aus dem Land zusammen, insgesamt mehr als 11 000 Teilnehmer. Daran beteiligen sich vier Länder, in denen ehemalige Bewohner der Bukowina leben: Polen, die Ukraine, Rumänien, Ungarn und die Republik Moldau. Außerdem gibt es den Bucovina Ultra Rocks, einen Berglaufwettbewerb, der in diesem Jahr Teil des Europe Trail Cup ist. Es ist einer der größten Berglaufwettbewerbe in Rumänien, mit Strecken, die durch unsere Naturschutzgebiete und emblematische Orte wie Pietrele Doamnei, Cheile Moara Dracului, Rarău und Giumalău Massifs führen.“ Jedes Jahr wird die Gemeinde Câmpulung Moldovenesc mit ihren mehr als 200 Unterkünften von mehr als 80.000 Touristen besucht und die überwiegende Mehrheit der ausländischen Touristen stammt aus europäischen Ländern.   .

     

     

  • Piatra Craiului: der perfekte Rückzugsort in der Natur

    Piatra Craiului: der perfekte Rückzugsort in der Natur

    Ob mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen, ob zur Entspannung oder für ein Abenteuer – der Craiului-Wald ist der perfekte Rückzugsort in der Natur und natürlich auch ein ideales Urlaubsziel! Das im Westen Rumäniens gelegene Gebiet zeichnet sich durch seine dichten Wälder und kuppelförmigen Gipfel, aber auch durch seine reichen Karstphänomene aus. Hier gibt es die meisten Höhlen in Rumänien. Wir sprechen mit Paul Iacobaș, dem Leiter des Zentrums für Schutzgebiete und nachhaltige Entwicklung darüber. „Der Craiului-Wald liegt im Nordwesten des Apuseni-Gebirges. Er erstreckt sich bis in den Kreis Bihor. Im Norden könnte man sagen, dass er vom Crișul Repede begrenzt wird, der vom Kreis Cluj in Richtung Bihor fließt, mit der Criș Repede-Schlucht und den Karstplateaus auf einer Fläche von zehn Hektar, die Damiș-Ponoraș genannt wird. Im Süden liegt die Beiușului-Senke, das Beiuș-Land, wie wir in Bihor gerne sagen. Es ist ein ganz besonderes ethnografisches Gebiet des Landes. Auf der Westseite, in Richtung Oradea, ist es ein hügeliges Gebiet, und auf der Ostseite haben wir das Tal Valea Iadului und das Vlădeasa-Massiv, das auch Teil des Apuseni-Gebirges ist. Im Grunde ist es ein Land zwischen zwei Flüssen. Im Norden haben wir den Fluß Crișul Repede und im Süden Crișul Negru.“

     

    Dieses kompakte Gebiet hat sich im Laufe der Zeit zu einem der vielfältigsten Ziele für Naturerlebnisse in Rumänien entwickelt, und das auf so einem engen Raum.„Wir sprechen vor allem von den Höhlen, denn wir haben viel Karst und eine Reihe von touristischen Höhlen in der Gegend. Wir haben auch ein Netz von Höhlen die nur mit einem Führer und Höhlenausrüstung besucht werden können. Gleichzeitig haben wir mehrere Klettersteige, eine Raftingroute und viele Gebiete, in denen man Rad fahren oder Mountainbike fahren kann. Auch das Klettern ist an den Felswänden des Craiului-Waldes sehr beliebt.“ Es gibt auch Wanderwege sowie „Eduventure“-Wanderwege, d.h. Bildung durch Abenteuer, für Jung und Alt. Zu guter Letzt können wir den Berglauf erwähnen, für den wir eine entwickelte Infrastruktur haben, und in letzter Zeit hat sich auch der Reittourismus entwickelt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich auch um ein gutes Erholungsgebiet handelt, sei es, dass man sich für einen Aufenthalt im Hof eines Gasthauses entscheidet, oft ein traditionelles Haus, das für die Touristen schön restauriert wurde, oder für einen Aufenthalt auf einem Glamping- oder Campingplatz.“

     

     

    Eine Via Ferrata-Route bedeutet, an Felswänden hochzuklettern und dabei auf Metallteile zu treten, die fest im Fels verankert und mit einer speziellen Ausrüstung durch ein Metallseil gesichert sind. Kurz gesagt: maximales Abenteuer bei minimalem Risiko. Die Klettersteige im Craiului-Wald bieten sowohl Anfängern als auch erfahrenen Bergsteigern anspruchsvolle Erlebnisse. Und sie haben eine interessante Geschichte, wie wir von Viorel Lascu, Höhlenforscher und Bergsteiger, erfahren. „Die Geschichte der Klettersteige geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück, als die italienischen Truppen von einer Seite des Gebirges auf die andere wechseln mussten. Damals wurden eiserne, mit Seilen versehene Stufen angelegt. Seitdem haben wir uns weiterentwickelt, aber sie sind auf den Felsen geblieben. Nach dem Krieg begann man, sie als Touristenpfade zu nutzen. So entwickelte sich die Via Ferrata von einem Ort zum anderen. In den letzten Jahren ist er zu einem Phänomen geworden. Wir haben in diesem Gebiet Wege entwickelt, es gibt viele Wege für Profis, aber die Zahl der professionellen Kletterer ist zurückgegangen, es gibt nicht mehr so viele von ihnen.

     

     

    Das Klettersteiggebiet kann jedoch von jedem körperlich fitten Touristen mit einem Minimum an Training begangen werden. Man muss kein Profi sein. Zusätzlich zu den eisernen Stufen gibt es ein Seil, das wir das „Lebensseil“ nennen. Es verläuft von unten, vom Einstieg bis zum Ausstieg. Jeder Klettersteiggeher ist zu seinem eigenen Schutz verpflichtet, einen Klettergurt mit Falldämpfer, Helm und gegebenenfalls Handschuhe zu tragen.“ Am Anfang der Routen finden Sie außerdem einen kleinen QR-Code – scannen Sie ihn mit Ihrem Handy und Sie erhalten alle Details. Das ist eine große Hilfe für die Touristen wie der Höhlenforscher und Bergsteiger Viorel Lascu erzählte. Es gibt viele Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, für Fortgeschrittene, Anfänger, aber auch für Kinder.

     

     

    „Wir haben zum Beispiel eine Route, die vor den beiden professionellen Routen angelegt wurde und Piticot heißt. Ich gewöhne die Kinder an diesen Weg, der maximal 20 Meter hoch ist. Ich habe Eltern gesehen, die am Rand standen und sie anfeuerten, aber sie waren noch nicht ganz hinaufgeklettert, um zu wissen, was das bedeutet. Die 20 Meter sind eine ganze Menge. Das ist so hoch wie ein vierstöckiger Wohnblock. Aber nach und nach gewöhnt man sich daran. Wer vor ein paar Jahren noch die kleinen Pfade begangen hat ist bereits zu den großen übergegangen. Die großen Wege erreichen Höhen von 40, 60, 80 Metern. Die meisten sind etwa 150 Meter lang. Jede Via Ferrata ist anders. Keiner kann gleich sein, weil der Fels anders ist. Sie sind alle wunderschön und müssen alle begangen werden. Wir haben auch die Touristenströme genau beobachtet, und es gibt bereits Leute, die alle Klettersteige in Rumänien begehen wollen.“

     

     

    Der Craiului-Wald wird auch von einer europäischen Route der Holzkirchen durchquert, sagt Paul Iacobaș, Leiter des Zentrums für Schutzgebiete und nachhaltige Entwicklung. „Wir verweisen insbesondere auf zwei historische Denkmäler: die Holzkirche in Beznea und die Holzkirche in Valea Crișului, die sich beide in der Nähe des Flusses Crișul Repede befinden, im nördlichen Teil des Zielgebiets und leicht zugänglich sind. Aber es gibt noch andere. Zum Beispiel gibt es auch eine Holzkirche in Josani, in der Gemeinde Măgești, im nördlichen Teil der Region. Auch im Süden gibt es Kirchen. Auch wenn sie nicht so wertvoll sind, weil sie nicht unter Denkmalschutz stehen, sind sie sehr interessant aufgrund ihrer Architektur und der Malereien im Inneren, ihres Alters und der Tatsache, dass sie so lange überdauert haben.“ Auf der Seite des Ökotourismus-Ziels padureacraiului.ro finden Sie vollständige Informationen über alle touristischen Erlebnisse die diese Gegend anbietet.

  • Unterwegs im Fogarascher Land

    Unterwegs im Fogarascher Land

    Die erste Station unserer virtuellen Reise ist das Dorf Mândra. Hier können wir einen besonderen Ort besuchen, das Museum für Leinwand und Geschichten.

    „Sie erfahren dort die Geschichte dieses Dorfes, die Geschichte der Auswanderung hiesiger Einwohner in die USA in der Zwischenkriegszeit und wie diese Menschen zurückgekehrt sind und mit dem dort verdienten Geld Häuser gebaut haben. Wenn Sie Handwerker kennenlernen möchten, würde ich Sorin Petrișor im Dorf Ucea anregen. Er ist ein großartiger Verfechter alter Bräuche. Sein Haus ist ein lebendiges Museum, in dem tatsächlich vieles passiert, was einst in den Häusern rumänischer Bauern stattfand, vom Weben bis zum Brotbacken. Er hat auch eine lokale Gastronomieeinrichtung registriert, wo Sie nach Voranmeldung auch eine traditionelle Mahlzeit genießen können. Sie können Ihre Reise dann nach Avrig fortsetzen, wo in der Bibliothek wöchentlich ein echter traditioneller Spinnradabend organisiert wird. Nichts davon ist inszeniert. Die Frauen dieser Gemeinde treffen sich hier zur Handarbeit und erzählen Geschichten. Es gibt keine speziell vorbereiteten Lieder, wie wir es aus Museen gewohnt sind. Die Dinge sind sehr natürlich, und es ist sehr schön, dass die Frauen ihre traditionellen Trachten aus den Truhen geholt haben und in traditioneller Kleidung erscheinen. In Avrig können Sie auch Adrian David kennenlernen, einen Hersteller von traditionellem Bauernschuhwerk. Ein junger Mann von unter 30 Jahren, der sich in dieses Handwerk verliebt hat und auch ein Zimmer in seinem Haus in ein Museum verwandelte. Er unterrichtet die traditionellen Methoden für Kinder, die auf die Handwerkerschule in dieser Gemeinde gehen.“

    Das Făgăraș-Land repräsentiert nur einen Teil eines viel größeren Gebiets rund um die Făgăraș-Berge. Und diese ganze Region ist so interessant, dass sie jährlich mit einem Festival gefeiert wird. Das Făgăraș Fest ist ein Festival der Berge und der Menschen im Făgăraș-Gebirge, sagt Victoria Donos.

    „Das Festival wurde fünf Ausgaben lang immer in einer jeweils anderen Gemeinde im Bergland hier organisiert, von Norden bis Süden der Făgăraș-Berge. Dieses Jahr möchten wir in einer Gemeinde haltmachen, in der das Festival idealerweise dauerhaft gastieren soll, weil wir glauben, dass dieses Festival einen noch größeren Einfluss auf das Leben der Menschen haben, einen wirtschaftlichen Einfluss ausüben und gleichzeitig zu einer Tradition für einen Ort im Făgărașer Bergland oder in einer anderen Gemeinde in der Umgebung werden kann. Wir veranstalten einen Wettbewerb, zu dem 35 Gemeinden auch aus dem Umkreis eingeladen wurden. Diese Woche werden wir alle eingereichten Projekte der Gemeinden bewerten, da es sich um einen Projektwettbewerb handelt. In der ersten Phase werden wir drei Gemeinden auswählen, die wir besuchen werden, weil es sehr wichtig ist, den Ort zu sehen, den sie vorgeschlagen haben, die Offenheit der Gemeinde zu bewerten, welche touristischen Ziele es dort gibt und wie die Menschen dort in die Organisation dieses Festivals einbezogen werden können.“

    An den letzten beiden Ausgaben nahmen auch ausländische Touristen teil, die vor allem den Reichtum an Erfahrungen schätzten, die dieses Festival bietet: Naturerlebnisse, aber auch kulturelle Erfahrungen.

    „Sie waren überrascht, wie viele geführte Touren es gibt. Zum Beispiel hatten wir geführte Touren über Vögel, Insekten, Fledermäuse, den Wald und wilde Tiere. Zusammen mit der Bergwacht sind wir auf einigen Pfaden im Wald gwandert und haben einige besondere Orte entdeckt. Dann haben einige das Camping ausprobiert, das Zelten, das wir letztes Jahr in der Nähe des Festivals angeboten haben. Andere haben in den Gästehäusern der Region übernachtet oder sind sogar weit über das Festivalgelände hinausgereist. Die Unterkünfte waren in einem Umkreis von 50 km ausgebucht. Ich kann mich gut erinnern, mit wie viel Überraschung und Freude sie über die Gästehäuser sprachen, die den authentischen Geist des Ortes bewahrten. Zum Beispiel sprachen sie sehr schön über die Häuser in Porumbacu, über das sehr gut zubereitete Frühstück, über die Gegenstände, die sie dort fanden, und über die Menschen, die Gastgeber. Die Kontakte mit den Gastgebern sind sehr wichtig.“

    Ein weiteres Projekt der Conservation Carpathia Foundation ist die Erstellung von Touristenpaketen, die verschiedene Erlebnisse im Făgăraș-Land und allgemein in der Umgebung der Făgăraș-Berge umfassen, wie wir von PR-Chefin Victoria Donos erfahren haben.

    „Da ist zum Beispiel Viorica Olivotto aus dem Dorf Ușoara, die traditionelle Blusen näht und eine echte Seele von Mensch ist. Es ist sehr gut, dass mehr Menschen sie kennenlernen. Es ist schön, an den Workshops teilzunehmen, die sie für Touristen organisieren kann, und warum sollte der Tourist nicht etwas hinterlassen, damit Frau Olivotto ihr Handwerk fortsetzen und unterstützt werden kann. Dann gibt es in der Ortschaft Lisa einige Walkmühlen, die ebenfalls als UNESCO-Schatz gelten, wo eine Familie eine Tradition von mehreren hundert Jahren fortsetzt. Ich finde es gut, dass Touristen von ihnen erfahren und sie in ihre Besuche in Rumänien mit berücksichtigen.“

    Zusammenfassend bleibt das Făgăraș-Land ein märchenhaftes Reiseziel, wo authentische Traditionen und spektakuläre Landschaften harmonisch miteinander verwoben sind. Es ist der perfekte Ort für diejenigen, die die Ruhe der Natur und den Charme des ländlichen Lebens suchen.

  • Landkreis Buzău: zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

    Landkreis Buzău: zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

    Die Einheimischen nennen die Region um Buzău stolz „ein kleines Rumänien“, was auf die Vielfalt der Landschaftsformen zurückzuführen ist, die hier auftreten. Es ist ein malerisches Gebiet, aber auch eines voller Legenden, die an vergangene Zeiten erinnern. Auch die Sehenswürdigkeiten sind einzigartig, und wir machen uns gleich mit der Reiseleiterin Ruxandra Cernat auf den Weg. Erster Halt: die Schlammvulkane. „Sie sind ein seltenes Phänomen, denn die Lava ist kalt und schwarz. Wir hatten sogar schon Touristen, die es buchstäblich selbst ausprobiert haben, indem sie ihren Finger in diese schwarze Lava steckten und erstaunt waren, dass sie kalt ist. Sie hat die Form eines Vulkankegels. Es handelt sich um ein Naturphänomen, das nur in dieser Gegend von Buzău vorkommt: Gasausströmungen aus der Tiefe treiben das Grundwasser an die Oberfläche, und dieses speichert den Lehm aus den Felsen, auf die es auf seinem Weg stößt, und lässt so Schlammvulkane entstehen.

     

     

    Die Region um Buzău, die vor einigen Jahren zum UNESCO-Kulturerbe erklärt wurde, ist auch mit einem Mietwagen von Bukarest aus über die Nationalstraße gut zu erreichen. Bukarest ist natürlich ein wichtigesr Verkehrsknotenpunkt, der über den internationalen Flughafen Henri Coandă verfügt, so dass es von überall auf der Welt leicht zu erreichen ist.“ In der bergigen Gegend des Kreises Buzău gibt es einige sehr schöne Wasserfälle. Der Wasserfall Cașoca fasziniert Touristen zu jeder Jahreszeit. „Einer der schönsten Wasserfälle in den rumänischen Karpaten ist der Cașoca-Wasserfall, der in einigen Dokumenten auch als Pruncea bezeichnet wird. Das Wasser stürzt aus einer Höhe von acht Metern in ein tiefes Becken und ist eine vertikale Schwelle aus Tarcău-Sandstein. Der Ort hat zu allen Jahreszeiten einen besonderen Reiz. Er ist leicht zugänglich, und für Touristen gibt es eine Attraktion mit Ständen, an denen traditionelle Produkte aus der Region, natürliche Marmeladen, Cremes mit nicht nur kosmetischem, sondern auch therapeutischem Wert verkauft werden. Es gibt auch ein Zelt, in dem man das Schießen üben kann, und der Ort ist nicht nur bei Fotografen sehr beliebt, sondern auch bei jungen Paaren, die dort ihre Hochzeitserinnerungen fotografieren lassen wollen.“

     

     

    Ganz in der Nähe des Cașoca-Wasserfalls befinden sich der Siriu-See und der Staudamm mit einem absolut fantastischen Aussichtspunkt, wie wir von der Reiseleiterin Ruxandra Cernat erfahren. „Es handelt sich um den zweiten Damm in Rumänien, der vollständig aus natürlichen Materialien gebaut wurde, die in diesem Gebiet vorkommen. Die Arbeiten dauerten fast 20 Jahre. Die Nationalstraße wurde auch ein Stück weit umgeleitet, und die Siedlungen in der Gegend wurden verlegt, aber dieses Projekt sollte vor allem die Wasserquelle für die flussabwärts gelegenen Dörfer sichern. Die Viadukte und die Straße, die gebaut wurde, sind von außergewöhnlicher Schönheit. Der Damm ist 122 m hoch und 570 m lang, und der See erstreckt sich über 11,5 km. Zum Schwimmen ist er nicht geeignet, denn er ist 120 Meter tief.

     

     

    Und vom Wasser zum Feuer. Unsere Gesprächspartnerin kommt erneut zu Wort: „Auch aus den Tiefen dieses Landes strömt Gas aus, das diesmal, wenn es mit der Luft in Berührung kommt, an die Oberfläche kommt und Flammen erzeugt, die ununterbrochen brennen. Nachts ist es vielleicht noch spektakulärer, denn es handelt sich um Gas, das durch die Sonnenstrahlen entzündet wird. Diese Flammen kann man aus dem Boden aufsteigen sehen und im Wind aufsteigen lassen. Manchmal wachsen sie in die Höhe, manchmal flackern sie kaum. Das hängt auch vom Druck des Gases im Inneren und vom Wetter ab. In einer sehr regnerischen Jahreszeit können sie wahrscheinlich vorübergehend gelöscht werden, aber in einer regnerischen Jahreszeit kann man sehen, wie das Wasser an den Stellen, an denen das Gas an die Oberfläche kommt, aufsprudelt. Der gesamte Bereich, in dem dies geschieht, ist etwa 25 Quadratmeter groß“.

     

     

    Ebenfalls im Kreis Buzău finden Sie ein in Rumänien einzigartiges Museum. Das Bernsteinmuseum Colți ist dem 40-60 Millionen Jahre alten Harz gewidmet. Das sollte sich kein Tourist entgehen lassen, der in die Gegend kommt, sagt Ruxandra Cernat. „Auf rumänischem Gebiet wurde er lange Zeit abgebaut, jetzt gibt es keine industrielle Nutzung mehr. Es ist ein wunderschönes und wertvolles Juwel, denn in diesem Harz mit seinen verschiedenen Farben von gelblich bis rötlich-braun kann man Pflanzen und Insekten sehen, die in diesen Millionen Jahren perfekt eingebettet wurden. Es heißt, dass die Einheimischen bei starkem Regen immer noch Bernsteinstücke im Wasser finden können. Das Museum zeigt die verschiedenen Arten des Bernsteinabbaus in Rumänien sowie seltene Schmucksammlungen. Es gibt auch einen sehr schönen Raum für Besucher, die sich für Mineralien und Kristalle interessieren, eine Ausstellung von Kristallen aus dieser Gegend“.

     

     

    Zu guter Letzt können wir, wenn das Wetter nicht so gut ist, die Klöster in der Gegend besuchen, wie Ruxandra Cernat vorschlägt. Die Klöster waren nicht nur religiöse Stätten, sondern auch Verteidigungsanlagen. Sie haben eine faszinierende und reiche Geschichte. Die Klosterzitadelle von Bradu wäre die erste. „Von hier aus soll Mihai Viteazu, der im Jahr 1600 die erste Vereinigung der rumänischen Fürstentümer bildete, zu den Schlachten von Șelimbăr aufgebrochen sein. In dieser Gegend befindet sich auch das Kloster von Măgura, das ebenfalls vor einigen Jahrhunderten, im 16. Jahrhundert, bezeugt wurde und das außerordentlich reich ist, da die königlichen Ikonen von dem großen Gheorghe Tătărăscu gemalt wurden, einem berühmten rumänischen Maler, der der Lehrer von Nicolae Grigorescu war. Und neben dem Kloster, auf seinem Gelände, wurde das Măgura-Skulpturenlager organisiert. Es wurde nach dem Dorf benannt, aus dem das Material für die Skulpturen stammt. Es ist auch ein sehr schöner Ort für ein Picknick, denn alles spielt sich auf den Walnusshügeln ab, wo Stille und Vogelgezwitscher herrschen“. Buzău ist in den letzten Jahren auch durch ein Projekt namens Slow Food Buzău bekannt geworden, das die handwerkliche Gastronomie und den nachhaltigen kulinarischen Tourismus im UNESCO-Geopark Buzău fördert.

  • Rumänien: das perfekte Reiseziel für Aktivtourismus

    Rumänien: das perfekte Reiseziel für Aktivtourismus

    Der Aktivtourismus zieht in Rumänien dank der atemberaubenden Landschaften und der Vielfalt der Outdoor-Aktivitäten immer mehr Besucher an. Die Karpaten sind ein ideales Ziel für Trekking oder Klettern, wobei die Wege für alle Schwierigkeitsgrade gekennzeichnet sind. Wer gerne Rad fährt, kann die Bergrouten und die malerischen Straßen Siebenbürgens erkunden oder auf zwei Rädern zu den Weinkellern fahren. Im Winter locken die Skigebiete die Liebhaber des Schneesports an. Der Aktivtourismus ist auch ein idealer Weg, um Naturschönheiten und lokale Traditionen zu entdecken. Ana Voican entwickelt und fördert Aktivtourismus-Pakete in Rumänien. Sie organisiert auch Veranstaltungen für alle, die den Aktivtourismus lieben.

     

    “Ich würde sagen, dass Rumänien ein sehr großzügiges Angebot im Bereich Aktivtourismus hat. Zunächst einmal haben wir eine außergewöhnliche geografische Vielfalt, die es für Touristen möglich macht, das aktive Rumänien das ganze Jahr über erkunden zu können. Im Frühling, im Sommer, im Herbst, im Winter, wann immer man will, gibt es viel zu tun, man hat eine große Auswahl, und die Gebiete, in die man gehen kann, sind sehr großzügig in dieser Hinsicht.

     

    Bis der erste Schnee fällt, kann man mit dem Fahrrad zum Beispiel nach Dealu Mare in der Nähe von Bukarest fahren und dort die Weinkeller besuchen. Man kann eine leichte Route wählen, 20 Kilometer lang, auf einer Höhe von nicht mehr als 200 Metern, so dass sie für Erwachsene, aber auch für Kinder geeignet ist. Man kann die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigen, aber auch einen Zwischenstopp in den Weinkellern einlegen, um den Wein zu probieren, zu brunchen und gemeinsam mit Freunden und Familie zu feiern. “ Sobald die erste Schneedecke liegt, sind die Skigebiete das perfekte Ziel für Wintersportler. In Rumänien gibt es etwa 300 Skipisten, das Angebot ist also sehr groß. „Man kann sich für die Skigebiete im Prahova-Tal entscheiden, aber auch für Straja, Paltinis, wo normalerweise die ganze Wintersaison über Partys und originelle Wettbewerbe für alle stattfinden, die sich für diese Sportarten interessieren.

     

    Aber das Beste ist, dass wir tagsüber und auch abends Partys veranstalten, für alle, die nachts den Anblick der Skipisten genießen wollen. Tagsüber kann man jedoch Wanderungen unternehmen und so die Ziele der jeweiligen Region kennenlernen. Unseren Besuchern bieten wir Pakete an, die auch SPA-Behandlungen beinhalten. Und an dieser Stelle möchte ich das Herculane Spa, das Govora Spa, das Felix Spa erwähnen, denn abgesehen von den Wellness-Möglichkeiten, mit Whirlpool, Therapien, kann man auf eine Wanderroute in den Naturschutzgebieten gehen, Vögel beobachten, die Fauna der Saison beobachten, oder man kann sich einfach  mit Powerwalking entspannen. “

     

     

    Und wenn man sich im Familienurlaub sportlich betätigen will, bietet Rumänien auch dafür Angebote. Mehr dazu von unserer Gesprächspartnerin: „Der aktive Tourismus ist der Bereich, der mir persönlich am meisten am Herzen liegt. Im Balvanyos Resort hat man Zugang zu Vier-Sterne-Einrichtungen, zum SPA-Bereich und Freibädern. Die Landschaft in der Region ist bestimmt auch einen Besuch wert.„ Der Frühling ist die Jahreszeit der Fahrradtouren und des Trekkings, aber auch die Jahreszeit der Veranstaltungen. „Im Frühling fangen wir an, Wassersport zu betreiben, Rafting, Kajak, und wir können das alles in einem Paket zusammenfassen. Für den Sommer haben wir ein Fest für Familien und Kinder vorbereitet.

     

    Es findet an Pfingsten, vom 6. bis 9. Juni, in den Bergen von Buzau statt. Zwei Tage lang werden wir zelten, wir werden unter freiem Himmel leben, in Zelten, in Wohnwagen, in Glamping-Unterkünften, in kleinen Häusern, und zahlreiche Aktivitäten im Freien machen. Wir können nach den Trubel der Stadt ein wenig Ruhe bekommen und uns mitten in der Natur entspannen, zusammen mit den Kindern, wo wir die Verbindung zur Natur, aber auch zur Familie suchen, durch Aktivitäten, die nur Pfadfinder machen, wir lernen die Natur kennen, wie man alleine in der Natur überleben kann und wir haben dabei auch viel Spaß. Auf dem Programm stehen auch Kreativ-Workshops, pädagogische Workshops, Lagerfeuer mit Live-Konzerten. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass wir auch über solche Erfahrungen nachdenken. “

     

     

    Die Via Transilvanica ist ein 1.400 Kilometer langer Wanderweg, der quer durch Rumänien führt. Sie ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu begehen. Ana Voican: „Bei Via Transilvanica wurde viel in die Markierung des Weges investiert, der in einigen Abschnitten als Wanderweg, aber auch als Radweg begangen werden kann. Die Route ist absolut atemberaubend und einen Besuch wert, da sie ein vollständiges Bild von Rumänien bietet, das man zu Fuß durchqueren kann. Ich habe mich darüber mit ausländischen Touristen unterhalten. Auf die Frage, warum sie Rumänien als Reiseziel gewählt haben, antworten sie zuerst, dass Rumänien ein wildes Land ist. Sie können Tiere beobachten, die sie nicht nur im Fernsehen sehen können, sondern die sie mit eigenen Augen sehen können, wenn sie auf unseren Wanderwegen unterwegs sind.

     

     

    Sie sind buchstäblich überrascht, wie viele Dinge sie sehen können, Dinge, die sie sonst in den Ländern, aus denen sie kommen, nicht sehen können. “ Ana Voican sagte im Anschluß, dass die meisten Touristen, die sich für Aktivtourismusangebote in Rumänien entscheiden, aus den Niederlanden, Dänemark, Deutschland, Spanien und den USA kommen. Im digitalen Zeitalter, in dem wir von Bildschirmen umgeben sind, schätzen immer mehr   Menschen die Rückverbindung zur Natur.

  • Radiotour-Rückblick 2024

    Radiotour-Rückblick 2024

    Unsere Reise begann 2024 nur 161 Kilometer von Bukarest entfernt, in der Stadt Brașov am Fuße des Tâmpa-Berges. Bekannt für die Schwarze Kirche, das größte gotische Gotteshaus in Südosteuropa, für seine mittelalterlich anmutenden Straßen sowie die zahlreichen Restaurants und Clubs, ist die Stadt ein ideales Ziel für einen City-Break. Anschließend führte uns die Reise nach Iași, der ehemaligen Hauptstadt der Provinz Moldau für fast 300 Jahre. Ebenfalls im Osten Rumäniens entdeckten wir die Schönheiten des Trotuș-Tals, darunter der Ghika-Palast in Comănești, der 1890 vom Architekten Albert Galleron entworfen wurde – dem Erbauer des Rumänischen Athenäums und des Gebäudes der Nationalbank Rumäniens.

     

    Auch die Schlösser Peleș und Pelișor rückten in den Fokus, in einer speziellen Rubrik über Sinaia, den Sommersitz der rumänischen Königsfamilie von 1887 bis 1947. Danach machten wir Halt auf den Skipisten und Snowboardstrecken des Bergresorts Bușteni. Wir sprachen über das Angebot für Wintersportliebhaber und das bedeutendste Denkmal der Stadt – einzigartig in Rumänien: das Heldendenkmal „Kreuz der Helden der Nation“, das zwischen 1926 und 1927 unter der Aufsicht Ihrer Majestät Königin Maria errichtet wurde. Die Wintersaison schlossen wir mit der national anerkannten Kultur- und Tourismusroute der Freilichtmuseen Rumäniens ab, die vom Ministerium für Unternehmertum und Tourismus ins Leben gerufen wurde.

     

    In der ersten Frühlingswoche erfuhren wir, dass der Kreis Buzău aufgrund seiner vielfältigen Landschaftsformen den Namen „Klein-Rumänien“ trägt. Wir erkundeten diese malerische, von Legenden geprägte Gegend näher. Danach fuhren wir mit der Schmalspurbahn, die von Freiwilligen instand gehalten wird und das touristische Zentrum Sibiu mit den ländlichen Gemeinden im Hârtibaciu-Tal verbindet. Vom Zentrum Rumäniens aus reisten wir zu einem der ältesten Kurorte Europas– Băile Herculane im Südwesten Rumäniens. Neben den besonders heilenden Mineralwässern sorgt die stark ionisierte Luft für ein ausgeglichenes Nervensystem und erholsamen Schlaf.

     

     

    Weiter ging es zur Festung Alba Carolina in Alba Iulia, wo Touristen von der Geschichte der größten Vauban-Festung Rumäniens fasziniert sind. Ihre sternförmige Struktur mit sieben riesigen Bastionen ist noch heute zu bewundern. Harghita, ein familienfreundlicher Kreis, wurde ebenfalls erkundet. Dort befindet sich ein Tierpark, in dem der Kontakt zu Tieren eine therapeutische Wirkung haben kann – hier trifft man auf Rehe, Islandpferde und Kaninchen. Von hier aus begaben wir uns auf die „Pforten von Siebenbürgen“-Touristikroute mit über 100 kulturell wertvollen Sehenswürdigkeiten auf 1.141 Kilometern, die in 16 Tagen mit dem Auto besichtigt werden können. Für das Osterfest luden wir schließlich in den Norden Rumäniens – in die Regionen Bukowina und Maramureș – ein.

     

    Das gotische Schloss Corvin, eines der am besten erhaltenen Bauwerke dieser Art in Südosteuropa, war unser Mai-Vorschlag. Dieses imposante Bauwerk im Westen Rumäniens zählt zu den wichtigsten Touristenattraktionen der Region. Zurück in Bukarest erkundeten wir drei besondere Touren: „Kommunismus versus Monarchie“, die Altstadt und Dracula sowie die Altstadt und der Kommunismus.

     

    Zu Beginn des Sommers berichteten wir, dass sich die rumänische Schwarzmeerküste von Jahr zu Jahr verbessert. Wir stellten einige der neuesten Hotels und Investitionen vor, um Ihnen einen möglichst angenehmen Urlaub zu garantieren. Ein Abschnitt war der einzigen Küstenstadt Rumäniens mit mineralhaltigen, schwefelhaltigen und warmen Quellen gewidmet: Mangalia. Von dort aus begaben wir uns ins Donaudelta und präsentierten eine umweltfreundliche Tourismusform: den nachhaltigen oder ökologischen Tourismus. Das Donaudelta ist zudem Teil der „Goldene Apfel“-Kultur- und Tourismusroute, zu der auch Ziele wie Bukowina, Mărginimea Sibiului, Târgu Jiu und Oradea gehören. Diese Reiseziele wurden von der Internationalen Föderation der Journalisten und Reiseschriftsteller mit der „Goldenen Apfel“-Trophäe ausgezeichnet.

     

    Die Weinroute und der Höhlentourismus in den Anina-Bergen waren unsere nächsten Vorschläge, bevor wir auf der höchsten Straße Rumäniens – der Transalpina – Halt machten. Gegen Jahresende sprachen wir über Aktivtourismus, der dank der spektakulären Landschaften und der Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten immer mehr Besucher anzieht. Die Karpaten sind ein bevorzugtes Ziel für Wanderungen, Klettern und Bergsteigen mit Routen aller Schwierigkeitsgrade. Die Winterferien verbrachten wir abwechselnd im Banat und in der Maramureș.

    Das Jahr 2025 verspricht ebenso spannend und voller Reisen zu werden. Wir freuen uns darauf, Sie mit auf die Entdeckung von Urlaubszielen, spannenden Projekten, einzigartigen Orten und gastfreundlichen Menschen zu nehmen.

  • Weihnachten in Maramureş: Tradition, Pferdeschlittenfahrten, köstliche Gerichte

    Weihnachten in Maramureş: Tradition, Pferdeschlittenfahrten, köstliche Gerichte

    Weihnachten ist eines der beliebtesten und schönsten Feste des Jahres. In vielen Landesteilen bleiben die Weihnachtstage eine Zeit der Traditionen und Bräuche, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Für viele Rumänen bedeutet dieses Fest Weihnachtslieder, geschmückte Weihnachtsbäume und üppige Mahlzeiten. Eines der beliebtesten Winterurlaubsziele in Rumänien ist Maramureș, im Norden des Landes. Heute machen wir in einem Gebiet Halt, das aus 12 authentischen Dörfern besteht, die in den Tälern der Flüsse Mara und Cosău liegen. Sie bilden das Eco-Reiseziel Maramureș. Hier werden wir von der Managerin Edit Pop empfangen. „Ein Winterurlaub in einem authentischen Dorf in Maramures bedeutet am Dorfleben teilzunehmen. Besonders zu Weihnachten und in den Winterferien können die Besucher mehr über die lokalen Bräuche erfahren. Es gibt so viele Traditionen, die hier bewahrt werden. Die Wintergerichte, die die Gastgeber mit großer Sorgfalt zubereiten dürfen natürlich nicht fehlen.

     

     

    Da wir uns in einem Ökotourismusgebiet befinden und den Touristen vor allem Aktivitäten in der Natur anbieten, laden wir sie, wenn sie ihren Urlaub in den Dörfern von Maramureș verbringen, zu einem Spaziergang durch die Dorfgassen ein. Somit können Sie die Einzigartigkeit des Ortes mit der lokalen Architektur und einer märchenhaften Landschaft entdecken.“ Zur Weihnachtszeit werden die alten Holzkirchen zur Hauptattraktion der Dörfer in Maramures. Einheimische und Touristen strömen gleichermaßen zu den schönen religiösen Bauwerken mit ihren hohen Türmen: „Das ist im Grunde die Hauptaktivität oder Attraktion für Touristen. Sie sind eingeladen, zusammen mit den Einheimischen an der ganzen Organisation der Festage aktiv mitzumachen. Am Weihnachten und am Heiligabend sind alle Häuser erleuchtet, alle Türen stehen offen, Kinder und Jugendliche ziehen mit Weihnachtsliedern von Haus zu Haus und verkünden die Geburt Jesu Christi. Sie werden von ihren Gastgebern mit Süssichkeiten, Nüssen und Äpfeln belohnt. Am Weihnachstag tragen alle Dorfbewohner eine Nationaltracht. Touristen, die in dem Ort Urlaub machen, werden von den Einheimischen in Trachten gekleidet und eingeladen, mit ihnen die Geburt Jesu Christi zu feiern. Es gibt viele Aktivitäten, die Urlauber am Ende des Jahres unternehmen können.

     

     

    Wenn wir Glück haben und es schneit, sind die Pferdeschlittenfahrten eine besondere Attraktion. Wenn es keinen Schnee gibt, werden sie durch Pferdekutschen ersetzt, die die Touristen an märchenhafte Orte bringen. Maramureș ist schön mit Schnee, aber es ist auch schön ohne Schnee.“ Und in all dieser verträumten Landschaft stechen die schön geschnitzten Tore, die Zäune der Häuser, die alle aus Holz sind, hervor, sagt Edit Pop. „Das Holzhandwerk ist das kulturelle Rückgrat dieses Reiseziels. Holz war in den alten Dörfern sicherlich ein nützlicher Rohstoff. Die Wälder von Maramureș versorgten die Einheimischen mit diesem Holz. Sowohl Häuser als auch Nebengebäude wurden aus Holz gefertigt, ebenso wie geschnitzte Tore. Aus Holz wurden auch die geflochtenen Zäune hergestellt, und aus Holz wurden auch die Kirchen gebaut, die die kulturelle Attraktion der Dörfer in diesem Gebiet sind. Jedes Dorf hat eine Holzkirche, manche Dörfer haben sogar zwei. Wir haben viele Touristen aus den nordischen Ländern, den USA, Australien und Israel. Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber viele kommen, um Europa kennen zu lernen, und Maramureș wird nie ausgelassen. Sie sind fasziniert vom Dorfleben.

     

     

    Es ist eine Art des Seins, die Lebensweise des Maramureș-Dorfes, das seine Einzigartigkeit bewahrt hat.“ Der Priester Valeriu Mircea Vana erzählte auch von der warmen Atmosphäre der Winterferien in Maramureș, die von verschiedenen Veranstaltungen gerundet wird: „Das Fest der Bräuche und Sitten von Sighetu Marmației findet dieses Jahr bereits zum 55. Mal statt und wird am dritten Weihnachtstag gefeiert. Außerdem versuchen alle Gasthäuser, aber auch die öffentlichen Behörden, Freude zu bieten, denn es ist ein Fest der Familie und der Freude, eine intime Atmosphäre, in der man auch an Traditionen teilnimmt und die Menschen gastronomische Köstlichkeiten genießen. Darüber hinaus gibt es auch einen Teil, der für die Seele reserviert ist, den authentischen Teil, den reinen Teil. Dies zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten, denn es gibt auch die kulturellen Sehenswürdigkeiten, die Museen, die Holzkirchen, die acht UNESCO-Weltkulturerbe-Kirchen, die Klöster, und Maramureș ist in ein festliches Gewand gekleidet. Die Touristen, die sich in dieser Zeit für Maramures entscheiden, werden es sicher nicht bereuen, aber dafür müssen sie sich mit sachkundigen Leuten, mit Spezialisten, in Verbindung setzen, um die Erfahrung einzigartig zu machen.“

     

     

    Vom Priester Valeriu Mircea Vana erfahren wir auch, wie wichtig die Handwerker an diesen Festtagen sind. „Kunsthandwerker sind in den touristischen Angeboten präsent. Es ist sehr wichtig, nicht nur eine Ausstellung zu besuchen, sondern zu experimentieren, selbst einen Teller zu schnitzen. Wir haben die Kunst des Webens, die Kunst des Schnitzens, die Kunst der Glasmalerei, die Töpferei. Man kann an Workshops in verschiedenen Bereichen teilnehmen, zum Beispiel an Töpferworkshops, nicht auf professionellem Niveau, aber wir experimentieren. Was jeder von uns macht, finden wir interessant, schön und wir nehmen dieses Geschenk mit nach Hause. Nach dem Besuch einer Kirche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, gehen wir zum interaktiven Teil über, unabhängig vom Alter. Kinder, Erwachsene und Senioren können gleichermaßen an einem Workshop zum Malen von Glasikonen teilnehmen.

     

     

    Danach lernen wir auch etwas über Gastronomie und Trachten, denn die Beziehung des Menschen zum Göttlichen war schon immer da. So finden wir die Motive, die Farben, die symbolisch sind.“ In Maramureș kann man sogar in traditionellen Häusern unterkommen, die so erhalten sind, wie sie vor über 100 Jahren waren. Die Innenräume sind für die Region typisch, mit blauen Wänden und kleinen Holzfenstern. Sie sind mit Einrichtungsgegenständen dekoriert, die von lokalen Handwerkern hergestellt wurden.

  • Neues Reiseziel: Skipisten im Banater Bergland immer häufiger besucht

    Neues Reiseziel: Skipisten im Banater Bergland immer häufiger besucht

    Daniel Onea hat für die Radio Tour Dan Mirea interviewt – er ist der Manager des Reisezentrums in Caraș-Severin. Mirea behauptet, das Banater Bergland könne insbesondere in den Winterferien ein ideales Ziel sein.

    Es gibt Großstädte in Rumänien, die verstanden haben, dass Weihnachtsferien wie in Europa aussehen müssen. Was in Craiova, Hermannstadt und sonstwo geschieht, ist der Beweis dafür, dass wir versuchen, uns am Kulturtourismus oder dem religiösen Tourismus im Ausland zu orientieren, denn diese Feiertage bringen Familien und Menschen zusammen. Das Banater Bergland ist umgeben von Urlaubsorten.

    Als Beispiel nenne ich den Ferienort Semenic und insbesondere den Ferienort Văliug, der sich in den letzten zehn Jahren neu erfunden hat. Dort gibt es über 30 Gästehäuser. Diese Orte werden seit einigen Jahren von Touristen besucht. Zurzeit sind die Hotels in Văliug wegen der Pisten ausgebucht. In Văliug gibt es eine der besten Skipisten in Westrumänien. Früher waren hier nur Touristen aus Rumänien, aber seit zwei oder drei Jahren kommen auch Gäste aus dem Ausland hierher.

    Die hier getätigten Investitionen wurden mit europäischen Geldern finanziert. Das ist der Grund warum die Unterkünfte inzwischen ausgebucht sind, glaubt Dan Mirea vom Reisezentrum Caraș Severin.  Doch nicht nur hier wurde investiert, sondern auch in der Region um den sogenannten Muntele Mic – dem Kleinberg-Massiv.

    Es hat viele, lange Diskussionsrunden über die dortige Piste gegeben. Jetzt wird sie gerade modernisiert. Die beiden Pisten auf dem Berg Semenic und auf dem Kleinberg werden mit Sicherheit in naher Zukunft das Interesse der Wintersportler wecken. In den letzten drei Jahren habe ich beschlossen, Silvester in Văliug zu feiern, hoch oben in den Bergen. Die Atmosphäre dort ist wunderbar und schwer zu beschreiben. Die Dörfer dort sind ganz besonders.

    Zum Beispiel das berühmte Gărâna/Wolfsberg, dieses ist bereits eine nationale Marke dank des internationalen Jazz-Festivals. Es gibt über 30 Gästehäuser dort. Wolfsberg hat deutsche Wurzeln, und der Ort hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. In den letzten zwei Jahren habe ich die Weihnachtsferien und Silvester in Wolfsberg verbracht, in den Gästehäusern und auf der Skipiste. Vor zwei Jahren habe ich die Silvesternacht wortwörtlich auf der Skipiste erlebt.

    „Das Banat ist Vorreiter“ – lautet die ungefähre Übersetzung eines landesweit bekannten Spruchs, mit dem die Einheimischen ihre Region stolz beschreiben. Dieser Spruch soll auch für den Tourismus gültig sein, sagt Dan Mirea. Für die Förderung des Tourismus setzt der Kreisrat in Caraș-Severin ein spezielles Team ein.

    Ich glaube, dass dieser Ausdruck uns verpflichtet, den Glanz der Vergangenheit wieder ins Bewusstsein der Besucher zu rufen. Wir können sehr gute Gastgeber sein und haben viele Attraktionen. Es gibt im Banater Bergland nicht nur das SemenicGebirge, sondern auch die Donauschlucht, die sich stark entwickelt hat. Während im Winter die Hauptattraktionen in den Bergen liegen, sind im Sommer alle Orte entlang der Donauschlucht voll ausgelastet, und die meisten Touristen sind Ausländer.

    Ich würde sagen, es ist bemerkenswert, dass so viele Touristen aus weiter entfernten Ländern als Europa gekommen sind. Natürlich haben wir auch einen Kern von Rumänen, die nach Hause zurückkehren. Das Banat ist die Region mit den meisten ethnischen Deutschen, Ungarn, Menschen, die schon vor 1989 im Ausland waren, von denen einige zurückkommen und im Banat investieren.

    Hauptattraktion in der Donauschlucht ist die Steinskulptur von Decebal, dem dakischen König. Sie ist 55 Meter hoch und 25 Meter breit und damit die größte Steinskulptur in Europa, sagt der Manager des Reisezentrums. Er versucht, uns die Größenordnung zu erklären: Die Skulptur ist nur sechs Meter kleiner als die Freiheitsstatue in New York, acht Meter höher als das Jesus-Denkmal in Rio und zehn Meter höher als der Koloss auf Rhodos. Und ganz in der Nähe befindet sich der bislang heruntergekommene Kurort Herkulesbad. Doch auch hier besteht Hoffnung, glaubt Dan Mirea.

    Viele historische Gebäude in Herkulesbad sind renoviert worden. Es gibt Projekte, und es gibt europäische Investitionen in diesem Ferienort, der früher Maßstäbe setzte, ein Karlovy Vary Rumäniens. In diesem Jahr fand das Herkules-Festival im neuen, vollständig renovierten Sommertheater statt, und wir hatten jeden Abend eine konstante Besucherzahl von über 3000 Menschen aus In- und Ausland. Herkulesbad ist nach wie vor eine große Herausforderung für die lokalen Behörden.

    In nicht allzu ferner Zukunft werden Sie eine radikale Umgestaltung von Herkulesbad erleben. Denn es gibt dort einen sehr fleißigen Bürgermeister. Er hat erkannt, dass die größte Wette, die er zu gewinnen hat, darin besteht, das Image und den Glanz der alten Zeiten wiederherzustellen. In diesem Kurort verbrachten die Prinzessin Sissi und die Elite des österreichisch-ungarischen Reiches ihre Freizeit. Es gibt Thermalwasser, es gibt Hotelanlagen aus der k.u.k.-Zeit, die noch immer berühmt sind, es gibt die Villa, in der Maria Theresia gewohnt hat, die alten Möbel stehen noch.

    Ebenfalls im Banater Bergland steht ein in Europa einzigartiger Landschaftspark mit Wassermühlen, der zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Park war Anfang der 2000er Jahre vom Astra-Freilichtmuseum in Hermannschaft mit europäischen Geldern restauriert worden. Die Mühlen befinden sich im Dorf Eftimie Murgu und sind noch in Betrieb. Ebenso faszinierend ist Ineleț, ein Bergdorf, das nur über senkrechte Holztreppen zu erreichen ist. Das Dorf ist dank des erschwerten Zugangs noch so erhalten, wie es vor hundert Jahren war.

  • Die Herbstausgabe der Tourismus-Messe: Breites Angebot wie jedes Jahr

    Die Herbstausgabe der Tourismus-Messe: Breites Angebot wie jedes Jahr

    Der Kreisrat von Neamț war gemeinsam mit seinen Partnern bei der Messe anwesend. Aus dem Rathaus von Târgu Neamț kommt Mona Țigănuș, die Leiterin des Tourismusdienstes im Kreisrat. Sie warb für die Vielfalt des Landkreises.

    Wir wollen unbedingt den Reichtum unseres Kreises nicht nur online, sondern auch vor Ort auf der Tourismusmesse präsentieren. Wie immer lassen wir uns etwas Neues einfallen. Dieses Mal haben wir in der Romexpo in Bukarest das malerische und historische Neamț vorgestellt. Dieses Thema haben wir für die Nominierung als Reiseziel des Jahres 2024 vorgeschlagen. Es wurde von der Öffentlichkeit sehr gut aufgenommen.

    Diesmal haben wir zum Beispiel die <șezătoare> vorgestellt, eine typische Abendveranstaltung, bei der im Winter gearbeitet und gefeiert wird. Direkt vor den Augen der Besucher beschäftigen sich unsere Kolleginnen mit dem Nähen, jeder Besucher kann mitmachen. Wir haben auch eine beliebte Kunsthandwerkerin bei uns, die die Figuren aus den Geschichten von Ion Creangă in Ton modelliert und traditionelle geschnitzte Holzobjekte präsentiert.

    Die Kunsthandwerkerin heißt Ionela Lungu. Sie ist immer bereit über die Figuren aus den Märchen von Ion Creangă zu erzählen. Die Schelmengeschichten könnten Botschafter ihres Landkreises sein, sagt Lungu. Viele Besucher ihres Standes, auch aus dem Ausland, fragten sie was es mit dem Schelm Păcală oder dem Greis Ion Roată auf sich habe. Ioana Lungu wohnt zwei Häuser von Creangăs Geburtshaus entfernt und glaubt, dass die Figuren stellvertretend für alle Rumänen stehen.

    Einige Stände weiter beschäftigt sich Ana Voican mit dem Aktivtourismus in Rumänien. Sie ist stolz auf die geographische Vielfalt, Reisende könnten das ganze Jahr über die attraktiven Reiseziele besuchen.

    Wann immer Sie Lust haben, sie können immer etwas unternehmen und haben eine große Auswahl. Noch vor dem Wintersportangebot kann man zum Beispiel in Dealul Mare, in der Nähe von Bukarest, Radwege erkunden und Weinkeller besuchen. Die leichten Strecken sind 20 Kilometer lang, mit einem Höhenunterschied von 200 Metern, also sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet.  Ab dem 1. Dezember werden die Pisten geöffnet, so dass wir mit dem Skifahren und Snowboarding beginnen können. Wir bieten sowohl tagsüber als auch abends Partys für diejenigen an, die die Aussicht auf die Pisten bei Nacht genießen wollen. In unseren Skigebieten kann man sowohl die Traditionen entdecken als auch den Weihnachtsbaum schmücken. Dabei kann man die typischen Weihnachtslieder hören und den Weihnachtsmann begrüßen, aber tagsüber bieten wir Wanderungen zu den Sehenswürdigkeiten an.

     Wer sich für die Preise des touristischen Angebots interessiert, ist bei Alina Roșoiu richtig gelandet. Sie ist Projektmanagerin einer Tourismus-Plattform.

    Ein Drei-Sterne-Hotel im Kreis Vâlcea bietet Vollpension und eine Silvesterparty mit Aktivitäten wie Naturlehrpfaden und Live-Musik an. Die Preise sind für alle Budgets geeignet. Die Paketpreise beginnen bei 300€ für zwei Personen und zwei Übernachtungen. Die Preise steigen mit der Zahl der Nächte. Und weil Silvester vor der Tür steht und so mancher Besucher etwas Neues erleben will, gibt es auch alternative Angebote. Am Donau-Engpass wird in einem Drei-Sterne-Gästehaus ein Silvesterabend nach julianischem Kalender organisiert: serbische Traditionen, Lagerfeuer, Fleisch am Spieß, Wanderungen in den Bergen mit Schatzsuchen gehören dazu. Die Preise beginnen hier bei 780 €, und alles ist inbegriffen – Vollpension und Party mit DJ, Tänze und verschiedene Workshops.

    Wer den Parties mit DJ lieber aus dem Weg geht, sollte bei den Angeboten mit authentischen, althergebrachten Traditionen zugreifen. Etwa im Kreis Caraș Severin, wo Dan Mirea als Manager des Kulturzentrums arbeitet.

    Im Gegensatz zu den vergangenen Ausgaben haben wir versucht, das künstlerische Programm zu verbessern. Nach der Ausstellung in Herkulesbad  bei einer der vergangenen Messen, sind wir bei dieser Herbstausgabe mit einer einzigartigen Trachtensammlung aus dem Banat präsent. Es gibt 17 Trachten aus dem Banater Bergland, aus dem Museum in Caransebeș, nationale Trachten, die über 100 Jahre alt sind. Sie waren eine Attraktion für unseren Stand. Zusätzlich zu der Ausstellung brachten wir auch zwei Spezialisten aus dem Museum in Caransebeș mit, die Erklärungen zu den Exponaten bieten konnten.

    Gleich neben dem Stand des Banater Berglandes betrieb der Kurort Herkulesbad Eigenwerbung mit einer eigenen Ausstellung. Sie beinhaltete Postkarten, die über 100 Jahre alt sind, sowie alte Zeitungsartikel und Plakate über die Heilkraft des Thermalwassers und die an negativen Ionen reiche Luft.

  • Höhlentourismus im Anina-Gebirge: die Comarnic-Höhle

    Höhlentourismus im Anina-Gebirge: die Comarnic-Höhle

     

     

    Eine der schönsten Höhlen in Rumänien ist die Comarnic-Höhle im Anina-Gebirge, einem Mittelgebirge im Südwesten Rumäniens, das Teil des Banater Gebirges ist und den südlichen Abschnitt der Westrumänischen Karpaten bildet. Die Comarnic-Höhle ist eine der schönsten und wildesten in Rumänien. Sie hat eine Länge von 6 203 Metern und einen Höhenunterschied von 100 Metern, mit einer Erschließung auf drei Ebenen. Die Touristen können nur die obere, „trockene“ Ebene besichtigen, die 1 750 Meter lang ist. Die untere Ebene wird vom unterirdischen Lauf des Baches Ponicova durchquert.

    Unser heutiger Führer in der Comarnic-Höhle ist Bogdan Bădescu, Präsident des Höhlenforschervereins „Exploratorii“ in Reșița (dt. Reschitz), landesweit bekannter Speläologe und ehemaliger Präsident des rumänischen Höhlenforscherverbandes. Von ihm erfahren wir, dass für die Bildung einer Höhle ein lösliches Gestein, nämlich Kalkstein, vorhanden sein muss. Und in der Region Caraș-Severin gibt es viele Kalksteingebiete.

    Kalksteine bilden sich am Meeresboden oder am Grund von Lagunen, wo es viele Meereslebewesen gibt, die nach ihrem Tod auf dem Grund zurückbleiben, und all diese Muscheln und Knochen bilden durch Ablagerung über Millionen von Jahren eine dicke Schicht. Das führt dazu, dass wir heute die Anina-Berge haben, die über 1 000 Meter hoch sind und nur aus Kalkstein bestehen. Damit sich eine Höhle bilden kann, müssen drei Bedingungen erfüllt sein. Wir brauchen ein lösliches Gestein. Außerdem brauchen wir Wasser, das durch das lösliche Gestein fließt und es auflöst, und so entsteht der Hohlraum. Dann braucht man Zwischenräume, durch die das Wasser seinen Weg bahnen kann. Es reicht nicht aus, das Gestein zu haben, wenn es nicht auch ein paar Risse gibt, durch die das Wasser fließen kann. Im Laufe der Zeit löst das fließende Wasser mehr und mehr vom Kalkstein auf. Wenn ein Stollen ursprünglich nur einen Zentimeter breit war, ist er heute 10–20 Meter breit und hoch.“

     

    Ein interessanter Aspekt ist, dass es in der Comarnic-Höhle keine Tropfsteine gibt, sondern Kalziumkarbonatablagerungen, führt der Speläologe Bogdan Bădescu weiter aus.

    Wenn Sie in die Höhle hineingehen, werden Sie viele dieser Kalziumkarbonat-Formationen in verschiedenen Phasen und Formen sehen, die alle sehr schön sind. Und in der Mitte der Höhle, wo die Tiefe etwa 200 Meter unter der Erdoberfläche erreicht, gibt es einige große Becken, die heute voll mit Wasser sind. Sie werden im Volksmund Chinesische Mauern genannt. Sie haben einen ganz besonderen Charme. Eine weitere Besonderheit der Höhle sind die Feuersteinformationen. An den Wänden sind dunkle, bräunlich-schwarze Streifen zu sehen. Das sind Einlagerungen aus Feuerstein. Sie wurden in der fernen Vergangenheit von Naturvölkern zu Werkzeugen verarbeitet. Dies ist das Gestein, aus dem die ersten Werkzeuge der Menschheit hergestellt wurden.“

     

    Trotz des unwirtlichen Klimas und schwieriger Lebensbedingungen in der Höhle gibt es einige Lebewesen, die sich daran angepasst haben. Ein echtes unterirdisches Universum, das wir mit Bogdan Bădescu, dem Vorsitzenden des speläologischen Vereins „Exploratorii“ in Reșița, kennenlernen.

    Es gibt eine ganze Reihe von wirbellosen Tieren, die in der Regel einen, zwei oder sogar weniger als einen Millimeter groß sind. Diese wirbellosen Tiere leben ständig in den Tiefen der Höhle und ernähren sich voneinander oder von trophischen Ressourcen, die das Wasser manchmal von der Oberfläche hinunterbefördert. Neben diesen rund ein Hundert wirbellosen Lebewesen, die in der Höhle vorkommen, gibt es auch Tierarten, die zufällig in die Höhle gelangen. Der Bach Ponicova kann, vor allem bei hohem Wasserstand, Krebse oder Frösche mitbringen. Diese Arten leben in der Höhle nur so lange, wie sie Nahrung finden, und sterben schließlich, aber sie schaffen es, lange genug zu überleben. Es gibt auch Schmetterlinge und Spinnen, die vor allem entlang der ersten paar Dutzend Meter nach Eintritt in die Comarnic-Höhle zu finden sind. Und die Tierart, die jeder kennt, sind die Fledermäuse. Es handelt sich um kleine Säugetiere, die sich ganzjährig über längere oder kürzere Zeit in der Höhle aufhalten. Dort finden sie sowohl ein günstiges Habitat für die Geburt von Nachwuchs als auch Unterschlupf und Überwinterungsplätze. Besonders im Winter bilden sie in der Comarnic-Höhle recht große Kolonien.“

     

    Die Comarnic-Höhle befindet sich unter der Obhut des Nationalparks Semenic-Caraș-Klamm. Nicolae Ifca, Leiter der Parkverwaltung, gibt im Folgenden einige praktische Hinweise zur Besichtigung der Höhle.

    Ich empfehle den Touristen, die offizielle Website des Parks (www.pnscc.ro) zu besuchen, wo sie alle Informationen über die Öffnungszeiten der einzelnen Attraktionen des Parks erhalten. In der Höhle gibt es mehrere Säle unterschiedlicher Größe und viele Säulenformationen. Unser täglicher Zeitplan sieht vor, dass wir ab 10:30 Uhr den ersten Einlass für Höhlenbesucher gewähren, der nächste Eintritt erfolgt um 13:00 Uhr, und der letzte Einlass ist um 15:30 Uhr möglich. Von Montag bis Freitag kann man die Höhle mit einem Führer nur auf Vorbestellung besuchen, an den beiden Wochenendtagen stellen wir immer einen Führer zur Verfügung.“

     

    Im Nationalpark Semenic-Caraș-Klamm befinden sich elf Naturschutzgebiete sowie 65 000 Hektar unberührte und jahrhundertealte Buchenwälder, die 2016 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden. Hier befindet sich auch ein seltenes Exemplar des Mammutbaums (wissenschaftlicher Name: Sequoiadendron giganteum), dessen Umfang 5,70 Meter beträgt und dessen Alter auf 200 Jahre geschätzt wird. Er kann über einen Wanderweg erreicht werden, der von der Comarnic-Höhle startet.

    Die Verwaltung des Nationalparks stellt für sieben touristische Programme im Schutzgebiet Fremdenführer zur Verfügung. Bei den Guides handelt es sich um die Ranger des Parks, die das Gebiet in- und auswendig kennen und viele Informationen über die lokale Geschichte und Kultur, die Flora und Fauna sowie die Ökosysteme geben können. Ein geführter Rundgang kostet 70 Lei (14 €) pro Person.

     

  • Die Route der Goldenen Äpfel: Besuchenswerte Reiseziele im Westen Rumäniens

    Die Route der Goldenen Äpfel: Besuchenswerte Reiseziele im Westen Rumäniens

    Die Bukowina war die erste Region, die diesen Preis 1975 für die berühmten Außenmalereien ihrer Kirchen erhielt. Die Auszeichnung ist heute im Museum des Klosters Moldoviţa zu finden.Diese Reiseroute mit preisgekrönten Reisezielen wurde 2021 auch vom Tourismusministerium genehmigt, so Laura Dragu Popescu vom Tourismusverband Gorj, dem Begründer der genannten Route.

     

    Laura Dragu Popescu: „Wir wollten einen Reiseprodukt mit einer kulturellen Komponente entwickeln. Außerdem werden damit die vom Internationalen Verband der  nnen mit mit Targu Jiu, das 2014 mit dem Apfelpreis ausgezeichnet wurde. Weiter geht es mit Oradea und Sibiu. Dann fahren wir nach Moldoviţa in Moldawien, wo der erste Goldene Apfel, den Rumänien 1975 erhielt, ausgestellt ist. Danach geht es ins Donaudelta, wo wir dem Publikum eine Reihe besuchenswerter Ziele vorstellen.“ Laura Dragu Popescu lädt uns ein, die westlichen Regionen Rumäniens zu entdecken, die zu dieser Route gehören : „Târgu Jiu ist wahrscheinlich eine der schönsten Städte Rumäniens.

     

    Ihre Einzigartigkeit ist überall sichtbar, und die Brancusi-Achse zieht monatlich Tausende Besucher nach Targu Jiu an. Nach Târgu Jiu entscheiden sich viele Touristen für eine Reise nach Timisoara und Oradea, um den westlichen Teil Rumäniens zu besuchen. Timișoara wurde im vergangenen Jahr mit dem Goldenen Apfel ausgezeichnet, als die Stadt 2023 Kulturhauptstadt Europas war. Es liegt ganz in der Nähe von Targu Jiu und ist ein viel besuchter Ort für Touristen, die das kulturelle und sportliche Potenzial der Stadt nutzen wollen, und gleichzeitig ein Anziehungspunkt für junge Leute, denn Timișoara ist ein wichtiges Universitätszentrum.“

     

    In Timișoara kann man das Museum der Revolution von 1989 besichtigen, das nach zusätzlichen Forschungen über den antikommunistischen Aufstand in Rumänien vor mehr als 30 Jahren vergrößert und erweitert wurde. Außerdem findet man in Timisoara einen echten Schmelztiegel, in dem verschiedene ethnische Minderheiten seit langem in Frieden leben. Auch das kulturelle Angebot ist also sehr reichhaltig. Die Stadt ist auch berühmt für ihren Weihnachtsmarkt, der im Dezember beginnt und erst im Januar endet, da die Serben, Deutschen und Rumänen hier Weihnachten zu unterschiedlichen Zeiten feiern. In der Nähe von Timișoara, natürlich auf der Route der Goldenen Äpfel, liegt die Stadt Oradea, Teil der historischen Region Crișana.“

     

    Laura Dragu Popescu: „Das ist eine touristisch interessante Stadt. Es gibt zahlreiche Jugendstilgebäude, von denen 26 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Die Stadt ist 900 Jahre alt und aus der Sicht eines Reisebüros ist sie ein Kultur- und Kurort, denn Oradea liegt ganz in der Nähe der Felix-Thermen. In Oradea sind vor allem die Zitadelle, das Museum des Criş-Landes, den Palast, das Rathaus und auch die Sion-Synagoge einen Besuch wert. Man kann hier einen vier- bis fünftägigen Urlaub verbringen, ohne Angst vor Monotonie zu haben. In der Nähe des Stadtzentrums befindet sich auch ein Aquapark, und wer sich für religiöse Denkmäler interessiert, kann sich das Kloster des Heiligen Kreuzes ansehen, das sehr interessant ist. Diese Achse Târgu Jiu-Timișoara-Oradea ist für Touristen mehr als attraktiv. Es ist der westliche Teil Rumäniens, der von Bukarest aus mit dem Flugzeug, dem Bus oder dem Zug erreichbar ist, die diese Strecke täglich zurücklegen“.

     

    Die Route der Goldenen Äpfel steht den Touristen das ganze Jahr über zur Verfügung, wie Laura Dragu Popescu sagt: „Die Preise für ein solches Urlaubspaket beginnen bei 530 Euro pro Person inklusive Transport und sieben Tagen Übernachtung mit Frühstück plus Reiseführer oder 670 Euro für Unterkunft und drei Mahlzeiten pro Tag. Die Gruppe muss aus mindestens 15 Personen bestehen. Wir müssen auch erwähnen, dass die genannten Beträge keine Eintrittskarten für verschiedene touristische Ziele oder andere persönliche Ausgaben wie Souvenirs, Fotos usw. abdecken. Dieses Programm, die Route der Goldenen Äpfel, wird von verschiedenen Reisebüros durchgeführt, und Gruppen mit weniger als 15 Personen können sich telefonisch an die Agentur wenden und sich anderen Gruppen anschließen, deren Abfahrtszeit von der Agentur festgelegt wird.  Mit anderen Worten: Die Route der Goldenen Äpfel ist als Gruppenreiseprogramm konzipiert. Besucher können auch auf eigene Faust reisen, allerdings sind die Kosten dann höher.

     

    Der große rumänische Historiker Nicolae Iorga sagte einmal: „Jeder Ort auf der Welt hat seine eigene Geschichte, aber man muss ihr aufmerksam zuhören und sie verstehen, wenn man sie ein wenig liebt.“ Deshalb laden wir Sie ein, die Geschichte der Goldenen Äpfel Rumäniens zu entdecken. Das Programm der Kulturrouten und der kulturtouristischen Routen wurde 1987 vom Europarat ins Leben gerufen, um das gemeinsame europäische Erbe hervorzuheben. Weitere Informationen über die Route der Goldenen Äpfel oder die vom Weltverband der Reisejournalisten und -schriftsteller ausgezeichneten Reiseziele finden Sie auf der Website des rumänischen Ministeriums für Wirtschaft, Unternehmertum und Tourismus.

     

  • Unterwegs im Königswaldgebirge: Abenteuer und Natur erleben

    Unterwegs im Königswaldgebirge: Abenteuer und Natur erleben

    “Abenteuer und Bewegung in der Natur stehen hier an erster Stelle, und zwar für alle: von Familien mit Kindern, jungen Paaren bis hin zu älteren Reisenden. In dem Gebiet findet man sowohl eine gut ausgebaute Infrastruktur und Wanderwege als auch zugelassene Bergführer und einen leistungsstarken Rettungsdienst, der das gesamte Gebiet abdeckt. Es gibt zehn markierte und beschriebene Berglaufstrecken, 18 Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, sieben Klettersteige, eine Raftingstrecke und mehrere hundert Kilometer markierte und beschriebene Radwege. Plus neun Höhlen für Forschung und Tourismus und vier rein touristische Höhlen. Diese Höhlen sind praktisch das Markenzeichen des Königswaldgebirges.”

    In den Bergen werden zahlreiche naturkundliche und naturfreundliche Ausflüge organisiert. Sie werden als Ökotouren bezeichnet und konzentrieren sich auf die Beobachtung und Würdigung der Natur und der lokalen Traditionen. Hier kann man zum Beispiel die Schlucht der Schnellen Kreisch – rumänisch Crișul Repede – mit dem Fahrrad erkunden. Dieses Abenteuer dauert drei Tage. Sie werden sowohl Entspannung als auch spektakuläre Landschaften genießen. Die Radstrecke beträgt zwischen 25 und 35 Kilometern pro Tag. Paul Iacobaș von der Zielgebietsagentur Pădurea Craiului erzählt, wie gut die Angebote bei den Reisenden ankommen.

    “Eine sehr erfolgreiche Ökotour begann in der Regel am Donnerstag, wobei die Touristen von den Flughäfen Oradea, Cluj oder sogar Debrecen in Ungarn anreisten. Hier war dann eine Reihe von Aktivitäten geplant, die bis Sonntag dauerte. Sie unternahmen eine Fahrradtour und besuchten touristische Höhlen. Dann nahmen sie ihre Höhlenausrüstung und erkundeten eine anspruchsvollere Höhle, die unter der Leitung eines spezialisierten Führers besichtigt wurde. Sie gingen auch auf einen einfachen Klettersteig und wanderten in der Gegend. All das in etwa vier Tagen. Sie übernachteten in einem örtlichen Gästehaus, wo sie von den einheimischen Hausfrauen zubereitetes Essen bei einem sehr schönen Ausblick auf die Berge genießen konnten. In der Tat, die Sonnenuntergänge waren einfach wunderschön.”

    In der Umgebung gibt es noch einige Handwerksmeister, die mit großer Leidenschaft am Werk sind – die weiße Töpferware von Vadul Crișului ist eines der Handwerke, die unbedingt genannt werden sollten.

    “Nach dem Brennen sieht diese Keramik fast wie weißes Porzellan aus, da der Ton, aus dem sie hergestellt wird, keine Eisenoxide enthält. Die Töpferware ist mit einigen sehr alten traditionellen Motiven tiefsinniger Bedeutung verziert. Nicht zu vergessen – die besonders schön dekorierten Drăgoteni-Eier, wobei dieses Handwerk natürlich zu Ostern seinen Höhepunkt erreicht. Es gibt sogar ein Fest und einen Wettbewerb im Eierverzieren. Die Technik ist ein wenig anders als in anderen Teilen Rumäniens. Auch das Handwerk der Horngeige ist sehr interessant. Dieses hybride Instrument kombiniert den klassischen Geigenkörper mit einer Art Trompete aus einem Material, das sehr laute Töne abgibt, um den Klang zu verstärken. Das ist ein echtes Spektakel, das man hören kann. Zu jeder Jahreszeit finden die typischen landwirtschaftlichen Arbeiten statt: Vom Heumähen bis zum Pflügen und der Aussaat, die oft noch von Hand ausgeführt werden. Dies verleiht der Kulturlandschaft, die aus einem Flickenteppich von Wäldern, Wiesen und Weiden besteht, ihren besonderen Charme.”

    Sowohl der oberirdische Karst mit Schluchten und Klammen als auch der unterirdische Karst, also die Höhlen, gehören zu den interessantesten im ganzen Apuseni-Gebirge und sind mit Sicherheit die am leichtesten zu besuchen.

    “Ich würde vor allem die Meziad-Höhle erwähnen, eine der am schönsten dekorierten Höhlen mit einem beeindruckenden Innenleben aus Galerien. Auch die Kristallhöhle in der Farcu-Mine gehört genannt. Sie ist eine der wenigen Höhlen der Welt, in denen Kalzitkristalle zu finden sind. Der Zugang zu dieser kleinen Höhle ist über einen alten Stollen möglich. Im Grunde genommen besucht man so ein altes Bergwerk und eine Höhle. Die Crișul-Repede-Schlucht ist ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet, auch wenn ich sie zuletzt erwähne. Die Schlucht wurde von der Schnellen Kreisch in den Kalkfels gegraben. Abgesehen davon, dass es hier viele Fels- und Kalksteinformationen, Fische und einen schönen Wasserfall gibt und die Flora sehr speziell ist, wurde das Gebiet zum gemischten Schutzgebiet erklärt, das natürliche und geologische Elemente miteinander verbindet.”

    Die Schönheit und das Geheimnisvolle zu entdecken, kann die Wahrnehmung der Außenwelt verändern – und das ist der Eindruck, den viele Touristen mitnehmen.

    “In erster Linie wird das Gebiet von Rumänen besucht, aber auch von Westeuropäern, die hier leben, sowie von vielen Ungarn, Polen, Tschechen und Deutschen. Die Menschen waren beeindruckt von der Tatsache, dass es sich um ein relativ kleines Gebiet handelt, in dem aber viele Attraktionen und Naturerlebnisse konzentriert sind und wo es noch eine lebendige Tradition gibt. Wir haben bisher viel an der Infrastruktur und am Angebot gearbeitet und jetzt schnüren wir attraktive Pakete, um national und international unser Profil zu schärfen und vor allem die Touristen länger als nur ein paar Tage in der Region zu halten, damit sie wirklich fünf bis sieben Tage bleiben, weil es hier wirklich etwas zu sehen gibt, zumal das Gebiet ganz in der Nähe von zwei sehr schönen rumänischen Städten liegt. Wir sprechen hier von der Jugendstilstadt Oradea, mit dem deutschen Namen Großwardein, und Klausenburg oder rumänisch Cluj.”

    Ob mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen, ob zur Entspannung oder für ein Abenteuer – das Königswaldgebirge ist ein echter Tipp für Naturbegeisterte.

  • Oradea ist Rumäniens Art Nouveau-Hauptstadt

    Oradea ist Rumäniens Art Nouveau-Hauptstadt

    Wenn nur wenig Zeit ist, um die repräsentativsten Gebäude und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, sollte man als erstes auf die Piața Unirii gehen, also den Platz der Vereinigung, empfiehlt Alexandru Chira, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Tourismus in Oradea.

    „Der Unirii-Platz in Oradea ist das architektonische und kulturelle Zentrum der Stadt, mit dem repräsentativsten und imposantesten Gebäude im Jugendstil, dem Schwarzer-Adler-Palast. Es ist ein absolut beeindruckendes Gebäude mit einer Passage, die nach dem Vorbild der Vittorio-Emanuele-Galerien in Italien gebaut wurde. Auf der Piața Unirii kann man die Mondkirche von außen und innen besichtigen, die ihren Namen vom Mechanismus hat, der die Mondphasen anzeigt. Dieser Mechanismus ist mehr als drei Jahrhunderte alt und funktioniert einwandfrei. In der Nähe würde ich dann die Vasile Alecsandri-Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Jugendstilgebäuden ans Herz legen, von denen die Casa Deutsch, ein altes Glaswarengeschäft, das wichtigste Gebäude ist. In der Fußgängerzone gibt es auch eine Vielzahl von Restaurants und Cafés.
    Dann geht es weiter zum Ferdinand-Platz, wo sich mehrere wichtige Gebäude befinden, zum Beispiel das Poynár-Haus. In der Fußgängerzone Republicii liegen drei Paläste, die inzwischen zum Instagram-tauglichsten Ort der Gegend geworden sind, da sie alle an einer Kreuzung liegen. Es handelt sich um den Apollo-Palast, den Moskovitz-Miksa-Palast und den Stern-Palast, die im Jugendstil und in der Sezession errichtet wurden, aber völlig unterschiedliche Ansätze in Bezug auf Farbe und architektonische Elemente aufweisen.”

    In Oradea befindet sich auch das einzige Jugendstilmuseum Rumäniens, die Casa Darvas-La Roche:
    „Das Haus wurde kürzlich saniert und mitten in der Pandemie, im Sommer 2021, eingeweiht. Als eine der meistbesuchten Attraktionen in Oradea sieht man im Inneren den Lebensstil der damaligen Zeit, mit erhaltenen Möbeln und Architekturteilen, Eisenwaren, Originaltüren und einer beeindruckenden Reihe von Glasfenstern, die glücklicherweise erhalten geblieben sind. Das Haus Darvas-La Roche kann das ganze Jahr über besichtigt werden, und in der warmen Jahreszeit, bereits ab Anfang Mai, ist auch der Garten des Hauses für Besucher geöffnet. Nicht zuletzt bietet Oradea eine Fülle von untypischen Museen, so einen Freimaurertempel. Ich weiß nicht, ob es noch einen solchen Ort in Rumänien gibt. Die Zionssynagoge ist kein Gebetsraum mehr, sondern wurde der Kommune für 30 Jahre von der Jüdischen Gemeinde von Oradea für Konzerte und Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Neben dem Rathaus befindet sich das Museum der jüdischen Geschichte und das Museum der Region Kreiß – ein riesiges Gebäude, das Sammlungen von Möbeln, Gemälden, äußerst seltenen Stoffen und wertvollen Trachten beherbergt. Nicht zu verpassen ist auch der römisch-katholische Diözesankomplex”.

    Dieses Gebäude ist eines des repräsentativsten für den Barock in Rumänien und wurde von der römisch-katholischen Diözese vollständig restauriert. Im ersten Stock sind die Räume der ehemaligen Bischöfe zu besichtigen, im zweiten Stock werden regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Skulpturen und Gemälde gezeigt. Im Schlosspark befindet sich dann die imposante römisch-katholische Basilika, in der man mit etwas Glück auch einem Orgelkonzert zuhören kann. Die Orgel wurde vor einem Jahr komplett umgebaut und ist ein äußerst wichtiges Kulturgut, das von Kaiserin Maria Theresia bei der Einweihung der Basilika gestiftet wurde.
    Alexandru Chira, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Tourismus in Oradea und der Umgebung, legt nahe, die Entdeckung der Stadt mit einem Besuch im größten Aquapark der Region zu verbinden.
    „Wer uns im Sommer besucht, kann sich auf sechs Hektar im Freien mit verschiedenen Pools und Einrichtungen entspannen, die eine breite Palette von Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bieten. Im Innenbereich gibt es aber Pools, die auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden können, sowie Saunen, Dampfbäder usw. Neben dem Aquapark gibt es sowohl in Oradea als auch im nahe gelegenen Felixbad zahlreiche Wellness-, SPA- und Rehaeinrichtungen. Wer mehr Zeit hat, sollte eine gute Stunde mit dem Auto ins Land fahren. Zu jeder Jahreszeit gibt es Wunder zu entdecken und für Touristen, die sich für Höhlenforschung, Wandern und Radfahren begeistern, gibt es ein volles Programm. Für Schlemmer haben wir auch allerhand Angebote. Im Kreis Bihor, in der Gemeinde Colești, gibt es zum Beispiel ein sehr beliebtes Restaurant für Liebhaber der authentischen regionalen Küche. In einem anderen Gebiet, in der Gemeinde Briheni backt eine Gruppe Kuchenbäcker auch heute noch nach dem Originalrezept. Den berühmten Kuchen von Briheni gibt es nur hier. Erst gestern war ich selbst als Tourist in der Gegend von Șinteu unterwegs, wo die slowakische Gemeinde einen beeindruckenden Komplex gebaut hat, in dem man die slowakische Küche probieren kann.”

    Auch das Kulturprogramm der Stadt ist reichhaltig. Mitte Juni hat das Festival Sounds of Oradea als Höhepunkt einen Auftritt der berühmte Sopranistin Angela Gheorghiu als Ehrengast. Zum Mittelalterfest in der Burg Oradea im Juli sind mehr als 400 Gäste aus verschiedenen europäischen Ländern erwartet, die den mittelalterlichen Lebensstil vom 13. bis zum 15. Jahrhunderts nachempfinden. Unter visitoradea.com finden Sie alle Informationen über Veranstaltungen, auch über das FestiFall, bei dem im Oktober der Geburtstag der Stadt gefeiert wird. Auch in diesem Jahr wird das Programm „Oradea mit Liebe“ fortgesetzt. Touristen, die zwei aufeinanderfolgende Nächte in Oradea verbringen, erhalten freien Zugang zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt und können 24 Stunden lang kostenlos das öffentliche Verkehrsnetz nutzen. Im Sommer werden am Freitagabend, Samstag und Sonntagmorgen kostenlose Führungen in rumänischer, ungarischer und englischer Sprache organisiert, die am Unirii-Platz beginnen.