Tag: Abholzung

  • Funkbriefkasten 05.03.2023

    Funkbriefkasten 05.03.2023

    05.03.2023



    FBK



    Herzlich willkommen! Mein Name ist IA – ich gestallte den Funkbriefkasten in diesem Monat. I



    Herr Volker Willschrey bedankt sich für die weiterhin interessanten Programme. Ich bin sehr froh, dass ich wieder die Zeit gefunden habe, die Sendungen von Radio Rumänien zu hören, schrieb er. Unser Hörer in Dillingen im Saarland erinnert sich zudem an seinen letzten Besuch in Rumänien im Jahr 2015, zu dem er auch einen Bericht verfasst hat, den wir gerne lesen würden. Herr Willschrey war so freundlich, uns ihn anzubieten. Er bedankte sich auch bei Alex Sterescu für die ausführliche Beantwortung seiner Frage nach rumänischem Bier. Habe genüsslich zugehört und in Gedanken ein rumänisches Bier getrunken, schreibt er.



    Es folgen nun einige interessante Empfangsbeobachtungen. Herr Karl-Heinz Bradtmöller unternahm einige Empfangsexperimente mit Augenmerk auf DRM-Ausstrahlungen, wie er selbst schreibt. Er stellte fest, dass unsere Frequenzen stark sind und die Frequenz 7.235 kHz am besten empfangen werden kann.



    Er benutzte für seine Experimente ein Gospell 228BP Empfangsgerät und ein USB-SDR mit HDSDR Spektrumsanalysator im Notebook. Herr Bradtmöller interessierte sich besonders für die Frage, ob DRM tatsächlich Ausbreitungseffekte (Fading) herausrechnen kann. Bei der englischsprachigen Sendung am 19.02.2023 stellte er fest, dass man deutlich Mottenfra‎ß“, also Fehlen ganz bestimmter Anteile im Signalweg, optisch erkennen konnte. Trotzdem gab es keine Abbrüche, und der Empfang war in Ordnung. Vielen Dank, Herr Bradtmöller, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, unsere DRM-Austrahlung zu beobachten.




    Unser Dienst hat selten einen Empfangsbericht aus Italien erhalten, wie es diese Woche der Fall war. Herr Fabrizio Savini empfing unsere Morgensendung von 21. Februar auf der Frequenz 9440 kHz in hervorragender Qualität in Grottammare, einer Gemeinde in der Provinz Ascoli Piceno in den Marken. Und wenn ein Empfangsbericht aus Mittelitalien selten ist, ist ein solcher aus Costa Rica eine Sensation. Wir erhielten einen solchen von Herrn Joandric Ávila Fernández aus der Stadt Siquirres in der Provinz Lyon (an der Atlantikküste) in Costa Rica. Der Empfang unserer Morgensendung vom 24. Februar auf der Frequenz 9440 kHz war schlecht, aber ich konnte in dem an die Redaktion gesendeten Mitschnitt die Stimme meiner Kollegin Dora Mihalcescu erkennen.



    Für alle Zuhörerinnen und Hörer, die sich für weitere Informationen über Rumänien interessieren, folgt nun eine Zusammenstellung von Beiträgen und Artikeln, hauptsächlich auf der Grundlage der Zusendungen in dieser Woche von Herrn Paul Gager in Wien. Ich bedanke mich bei ihm für seine Mühe.



    Der Beitrag Kahlschlag im Urwald — Rumänien und die Holzmafia“ befasst sich mit der illegalen Abholzung und den Menschen, die sich dagegen wehren. Im Rahmen der Sendung Gesichter Europas“ wird dieser Beitrag im Deutschlandfunk am 18. März um 11:05 Uhr ausgestrahlt.



    Wenn Sie dieses Thema interessiert, empfehle ich Ihnen die Artikel in den Online-Ausgaben des Spiegel Wie Holzräuber die ältesten Wälder Europas zerstören“ und der Süddeutschen Zeitung Das Verschwinden der Bäume“.





    Am 25. März 2023 wird im Programm des Deutschlandfunks die Wiederholung des Forums neuer Musik 2016 mit Stufen des Schweigens“ ausgestrahlt. Die Musikgruppe Ansamblul Profil unter der Leitung von Dan Dediu widmet sich jüdischen Spuren in der Neuen Musik Rumäniens. Im Mittelpunkt stehen Kompositionen von Myriam Marbe und Anatol Vieru.




    Der rumänische Schriftsteller Mircea Cărtărescu sprach anlässlich der Präsentation seines neuen Buches in Wien mit dem KURIER. Es handelt sich um ein Gespräch über das Schreiben in Angst, die rumänische Geheimpolizei und die Unbezähmbarkeit Wladimir Putins. Das Magazin Der Kurier“ veröffentlichte es am letzten Sonntag unter dem Titel Russland war immer ein Unterdrücker“.




    Die Online-Ausgabe der österreichischen Tageszeitung Die Presse“ veröffentlichte ein Interview mit dem rumänischen Au‎ßenminister Bogdan Aurescu, das sich mit der österreichischen Schengen-Blockade befasst. Die Zeitung wählte als Titel die Aussage des rumänischen Chefdiplomaten: Österreich hat in Rumänien viel Unmut ausgelöst“. Leider ist auch dieser Beitrag kostenpflichtig.



    Zu diesem Thema empfehle ich ihnen einen aktuellen Kommentar von Amos Michael Friedländer in der neuen Zürcher Zeitung, der den Titel Die Wiener ÖVP-Regierung kuschelt mit Diktatoren, stö‎ßt Bulgarien und Rumänien vor den Kopf und kommt bei den Wahlen doch auf keinen grünen Zweig“ trägt.




    Der Newsletter des Portals Siebenbürger.de informiert, dass vom 2. bis 4. August 2024 das nächste Sachsentreffen unter dem Motto Heimat ohne Grenzen“ in Hermannstadt und Umgebung stattfinden wird. Das Ziel ist es, die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft aus nah und fern zusammenzubringen, sie für alle Generationen neu erlebbar zu machen und gemeinsam ein vielfältiges Fest zu feiern.



    Nun noch eine Meldung aus unserem Haus. Am 2. März feierte Radio Neumarkt sein 65. Jubiläum.



    Am letzten Donnerstag vor 65 Jahren nahm Radio Târgu Mureș, wie es auf Rumänisch hei‎ßt, seine Ausstrahlung auf. Radio Neumarkt ist einer der beliebtesten und meistgehörten Radiosender in seinem Sendegebiet, den Landkreisen Mureș, Harghita, Covasna und Braşov, mit einer durchschnittlichen Hörerschaft von etwa 100.000 Menschen.



    Der Sender feierte sein Jubiläum am Sonnabend vor einer Woche mit einer Wohltätigkeitsshow. Am Dienstag fand in der Morgensendung ein Konzert statt, das live übertragen wurde. Die Hörerinnen und Hörer konnten eine Stunde lang Lieder hören, die sie in den 65 Jahren bis heute im Radio begleitet haben. Am 11. März wird die Radio Big Band im Kulturpalast in Târgu Mureș auftreten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Radio Târgu Mureș 65 Gala statt. Am 12. und 13. März werden Volksmusikkonzerte stattfinden.

  • Unwetter in Rumänien

    Unwetter in Rumänien

    In letzter Zeit bildeten die Nachrichten über Regen, Überschwemmungen und Sturzfluten die Schlagzeilen in den rumänischen Nachrichten. Das Land wurde von dem regnerischsten Juni der letzten 60 Jahre heimgesucht. Die Fluten forderten Menschenleben und überschwemmten Haushalte und Keller, zerstörte Ernten, Brücken und Dämme und erschwerten an einigen Stellen den Transport auf Schienen und Stra‎ßen. Dort wo die Gefahr gebannt ist, wird eine Bestandsaufnahme der Schäden durchgeführt, um Ma‎ßnahmen zur Wiederherstellung der betroffenen Gebiete zu ergreifen. Die Interventionsteams der Aufsichtsbehörde für Notsituationen sind in den überfluteten Gebieten vor Ort und die rumänische nationale Wasserverwaltung (ANAR) überwacht weiterhin die Flüsse, die unter Hochwassergefahr stehen. Das Nationale Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft hat die Warnstufen für starke Hochwassergefahr für die Flüsse Prut, Timiş und Jiu im Norden bzw. in der Landesmitte aufgehoben.


    Sie wurden jedoch durch orange oder gelbe Warnstufen ersetzt. Unter aufmerksamer Beobachtung steht noch der Prut-Fluss, der in den letzten Tagen von Überschwemmungen aus der benachbarten Ukraine betroffen war. Hochwassergefahr besteht noch in den Landkreisen im Norden, Nordosten, aber auch in der Landesmitte — in Harghita und Covasna — wo das Wasseramt aufgrund von Regenfällen vor der Gefahr von Sturzfluten mit lokaler Überschwemmungsgefahr gewarnt hat. Auch etwas weiter westlich, am Timiș-Fluss, besteht immer noch Hochwassergefahr. Feuerwehrleute der Armee und Polizei sind weiterhin im Jiu-Tal im Einsatz, wo die Bergbauorte Uricani und Aninoasa von Überschwemmungen stark betroffen wurden. Hunderte von Haushalten wurden überflutet und Hunderte von Menschen mussten evakuiert werden. Die Lupeni-Mine steht auch unter Wasser.



    Insgesamt wurden fast 400 Menschen evakuiert, nachdem das Wasser von Oben in die unterirdischen Galerien eingedrungen war, wo es einen Pegel von anderthalb Metern erreichte. Die Arbeit an der Mine wurde eingestellt, bis die Situation behoben wird.



    Die jüngsten schweren Überschwemmungen in Rumänien sind die Folge der chaotischen Abholzung der Wälder und des Abbaus von Erzen an den Flussbetten, sagte der Minister für Umwelt, Wasser und Wälder, Costel Alexe, während eines Besuchs in den betroffenen Gebieten. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir in naher Zukunft umsichtiger mit der Umwelt umgehen müssen, damit solche Ereignisse nicht wieder auftreten, forderte Minister Costel Alexe. Ebenfalls vor Ort beauftragte Innenminister Marcel Vela, die lokalen Verwaltungen aller von den Überschwemmungen betroffenen Landkreise auf, schnellsten eine Bestandsaufnahme der Schäden aufzustellen und diese an die Präfekturen weiterzuleiten. Meteorologen sagen Rumänen nach diesem Unwetter eine Hitzewelle voraus.

  • Unwetter in Rumänien

    Unwetter in Rumänien

    In letzter Zeit bildeten die Nachrichten über Regen, Überschwemmungen und Sturzfluten die Schlagzeilen in den rumänischen Nachrichten. Das Land wurde von dem regnerischsten Juni der letzten 60 Jahre heimgesucht. Die Fluten forderten Menschenleben und überschwemmten Haushalte und Keller, zerstörte Ernten, Brücken und Dämme und erschwerten an einigen Stellen den Transport auf Schienen und Stra‎ßen. Dort wo die Gefahr gebannt ist, wird eine Bestandsaufnahme der Schäden durchgeführt, um Ma‎ßnahmen zur Wiederherstellung der betroffenen Gebiete zu ergreifen. Die Interventionsteams der Aufsichtsbehörde für Notsituationen sind in den überfluteten Gebieten vor Ort und die rumänische nationale Wasserverwaltung (ANAR) überwacht weiterhin die Flüsse, die unter Hochwassergefahr stehen. Das Nationale Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft hat die Warnstufen für starke Hochwassergefahr für die Flüsse Prut, Timiş und Jiu im Norden bzw. in der Landesmitte aufgehoben.


    Sie wurden jedoch durch orange oder gelbe Warnstufen ersetzt. Unter aufmerksamer Beobachtung steht noch der Prut-Fluss, der in den letzten Tagen von Überschwemmungen aus der benachbarten Ukraine betroffen war. Hochwassergefahr besteht noch in den Landkreisen im Norden, Nordosten, aber auch in der Landesmitte — in Harghita und Covasna — wo das Wasseramt aufgrund von Regenfällen vor der Gefahr von Sturzfluten mit lokaler Überschwemmungsgefahr gewarnt hat. Auch etwas weiter westlich, am Timiș-Fluss, besteht immer noch Hochwassergefahr. Feuerwehrleute der Armee und Polizei sind weiterhin im Jiu-Tal im Einsatz, wo die Bergbauorte Uricani und Aninoasa von Überschwemmungen stark betroffen wurden. Hunderte von Haushalten wurden überflutet und Hunderte von Menschen mussten evakuiert werden. Die Lupeni-Mine steht auch unter Wasser.



    Insgesamt wurden fast 400 Menschen evakuiert, nachdem das Wasser von Oben in die unterirdischen Galerien eingedrungen war, wo es einen Pegel von anderthalb Metern erreichte. Die Arbeit an der Mine wurde eingestellt, bis die Situation behoben wird.



    Die jüngsten schweren Überschwemmungen in Rumänien sind die Folge der chaotischen Abholzung der Wälder und des Abbaus von Erzen an den Flussbetten, sagte der Minister für Umwelt, Wasser und Wälder, Costel Alexe, während eines Besuchs in den betroffenen Gebieten. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir in naher Zukunft umsichtiger mit der Umwelt umgehen müssen, damit solche Ereignisse nicht wieder auftreten, forderte Minister Costel Alexe. Ebenfalls vor Ort beauftragte Innenminister Marcel Vela, die lokalen Verwaltungen aller von den Überschwemmungen betroffenen Landkreise auf, schnellsten eine Bestandsaufnahme der Schäden aufzustellen und diese an die Präfekturen weiterzuleiten. Meteorologen sagen Rumänen nach diesem Unwetter eine Hitzewelle voraus.

  • Die Auswirkungen des Klimawandels

    Die Auswirkungen des Klimawandels

    Der Klimawandel betrifft alle Regionen der Welt — die Eiskappen schmelzen und der Meeresspiegel steigt. In einigen Regionen treten extreme Wettererscheinungen und Niederschläge häufiger auf, während andere verstärkt Hitze und extremer Dürre ausgesetzt sind. Dies sind unwiderlegbare Fakten einer Realität, die im Mittelpunkt der Forderungen von Umweltaktivisten steht, aber auch Brüssels, das sich äu‎ßerst ehrgeizige Ziele diesbezüglich gesetzt hat. Unter anderem will es bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf null zu senken. Im Dezember letzten Jahres legte die Europäische Kommission den europäischen Grünen Pakt vor — einen Fahrplan zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit der EU-Wirtschaft durch Transformation der Klima- und Umweltherausforderungen in Chancen. Die Idee ist, Ressourcen effizient zu nutzen, mittels einer sauberen Kreislaufwirtschaft, wodurch die Umweltverschmutzung verringert und der Klimawandel beeinflusst wird. Rumänien ist seit 2007 Mitglied der EU und Teil des Verfahrens, das die Klimaneutralität zum Ziel hat. Das Land ist auch selbst mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert.



    Das Bild wird von Sommern mit höheren Temperaturen gezeichnet, Wintern, in denen der Schnee in einigen Gebiete nur eine Erinnerung geblieben ist, insbesondere von akutem Wassermangel im Süden und Südosten des Landes, wo extreme Dürre zunehmend der Wüstenbildung Platz schafft. Während Stürme erheblichen Schaden anrichten, zerstört Hagel Ernten und Überschwemmungen richten zusätzlichen Chaos an. Dies ist schon seit Jahren der Fall, 2020 bildet keine Ausnahme. Im Frühjahr hat extreme Bodendürre die Weizen- und Gerstenkulturen fast vollständig zerstört, und in den letzten Tagen gaben Hydrologen für einige Gebiete Unwetterwarnungen in den Codes Gelb, Oranges und sogar Rot heraus. Die Überschwemmungen haben in drei Vierteln der Landkreise tiefe Schneisen hinterlassen und sogar Menschenleben forderten. Dieser Juni ist der regenreichste Monat der letzten 60 Jahre in Rumänien, betonte Präsident Klaus Iohannis und forderte rasche Ma‎ßnahmen, um auf Situationen dieser Grö‎ßenordnung effektiv reagieren zu können.



    Eine erste Ma‎ßnahme wurde bereits getroffen. Weil Spezialisten immer wieder auf den direkten Zusammenhang zwischen den extremen Wetterphänomenen und der Abholzung der Wälder hingewiesen haben, hat die Exekutive aus Bukarest am Donnerstag einen normativen Akt zur Umsetzung des Holzverfolgungssystems verabschiedet, um das die illegale Abholzung zu verhindern. Der Minister für Umwelt, Wasser und Wälder, Costel Alexe erklärte, die von Grund auf neu erstellte App-Version, bringe Innovationen mit, die einerseits die Arbeit zur Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags und Transports unterstützen und vor allem die Arbeit der Forstarbeiter vor Ort erheblich erleichtert. Er sagte ferner, dass Mechanismen, um illegale Abholzungen rechtzeitig zu entdecken und hoffentlich zu bestrafen geschaffen wurden. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir diese Ressourcen schützen müssen, was uns sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft, so der Minister, vor solchen unglücklichen Ereignissen wie sie heute Rumänien geschehen, selbst schützen wird.

  • Umweltschützer in Jassy starten Petition für Rettung des Bârnova-Waldes

    Umweltschützer in Jassy starten Petition für Rettung des Bârnova-Waldes

    Rettet die jahrhundertealten Bäume in Iaşi!“ — so lautet die von den Umweltschützern im Kreis Iaşi eingereichte Petition zur Rettung des Bârnova-Waldes, der allmählich kahlgeschlagen wird. Der Wald wird durch das Nationale Forstamt Romsilva verwaltet. Romsilva bewirtschaftet den Wald und sollte das in nachhaltiger Weise tun. Allerdings warnen die Umweltfreunde vor den Gefahren der Abholzung jahrhundertealter Bäume. Die Artenvielfalt sei dadurch beeinträchtigt. Das Gebiet steht unter Naturschutz, es ist Teil eines Natura-2000-Schutzgebietes — und hat demnach eine hohe wissenschaftliche und landschaftliche Bedeutung. Mehr als 116 seltene Vogelarten leben hier — der Steinadler, der Pommernadler, der Habicht, die Eule, der Specht, der Wanderfalke und der Zwergfalke. Auch die Pflanzenwelt ist besonders vielfältig. Mihai Diac, der Autor der Petition, meinte Folgendes dazu:



    Es ist ein sehr alter Wald. Der Wald in der Umgebung von Iaşi erstreckte sich einst auf einer riesengro‎ßen Fläche zwischen den Städten Roman, Vaslui und Iaşi. Übrig geblieben sind leider nur noch zwei grö‎ßere Wälder: der Wald Bârnova-Repedea und der Wald Frumuşica. Das Schutzgebiet erstreckt sich auf 12.000 Hektar, der Wald ist allerdings ein bisschen grö‎ßer. Der Wald liegt den Bewohnern der Stadt Iaşi am Herzen. Es ist ein sehr alter Wald, mit Bäumen, die 100–300 Jahre alt sind. Hier leben viele Tiere und Vögel, die unter Schutz stehen. Die Pflanzenwelt ist ebenfalls vielfältig. Es gibt hier Orchideen oder den Gelben Frauenschuh, der unter Naturschutz steht. Wir haben es also mit einem Wald zu tun, der durch eine gro‎ße Artenvielfalt charakterisiert wird. Der Wald liegt in der Umgebung einer Stadt mit 400.000 Einwohnern. Die Entwicklung von Freizeitalternativen ist also entsprechend gro‎ß. Die Einwohner der Stadt nutzen am Wochenende die örtlichen Möglichkeiten. Radfahrer, Jogger, Wanderer — alle wissen den Wald zu schätzen. Vor etwa 6–7 Jahren begann jedoch der Holzeinschlag. Zu Beginn wurde Holz nur in weiter gelegenen, entfernten Teilen des Waldes eingeschlagen. Doch die Arbeiten nahmen mit der Zeit zu. Letztes Jahr stellten wir fest, dass sogar sehr alte Bäume abgeholzt werden. An einem Baum konnten 250 Ringe beobachtet werden — das hei‎ßt, es war ein über 250 Jahre alter Baum. Ich musste etwas tun, ich begriff, der Holzeinschlag würde nicht aufhören. Für dieses Jahr ist noch mehr Holzeinschlag geplant. Das war ein Alarmsignal für mich. Letztes Jahr entwickelte ich eine Online-Gemeinschaft. Zusammen wollen wir Ma‎ßnahmen gegen die Abholzung jahrhundertealter Bäume starten.“




    Die Petition zur Rettung des Bârnova-Waldes — einer grünen Schranke, die eine besonders umweltverschmutzte Stadt Rumäniens schützt — sammelte bis jetzt 8000 Unterschriften.

  • Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt

    Ein Drittel des Băneasa-Waldes wird unter Naturschutz gestellt

    Der Băneasa-Wald im Norden der rumänischen Hauptstadt Bukarest stand in den letzten Wochen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Einwohner der Hauptstadt beklagten die Tatsache, dass Tausende Bäume gefällt wurden. Umweltminister Costel Alexe prüfte diese Informationen und kam zum Schluss, dass der Wald unter Naturschutz gestellt werden müsse. Damit sei die Holzgewinnung im Băneasa-Wald verboten:



    Derzeit erlaubt die Gesetzgebung, Bäume im BăneasaWald abzuschlagen. Der Bericht des Forstamtes und des Kontrollgremiums des Ministeriums zeigten, dass Holzgewinnungsarbeiten in der Gegend ausgeführt wurden. Die Arbeiten entsprachen der gültigen Vereinbarung im Rahmen der Waldbewirtschaftung. Die Vereinbarung war bis Ende Dezember gültig. Wir alle leiden unter dem Mangel an Grünanlagen in der unmittelbaren Umgebung der Gro‎ßstädte in Rumänien. Deshalb finde ich, dass Wälder wie der Băneasa-Wald unter Schutz stehen sollten. Der Băneasa-Wald ist die grüne Lunge der Hauptstadt und das soll er auch weiterhin bleiben. Von den insgesamt 1343 Hektar Wald sind 63% in Privateigentum. Lediglich 37% befinden sich in öffentlicher Hand und werden von Romsilva, der Waldbewirtschaftungsbehörde verwaltet. Wir wünschen uns, dass der Băneasa-Wald auch weiterhin seine Schutzfunktion einnimmt. Also wird der Băneasa-Wald ab März folgenderweise aussehen: sämtliche 374 Hektar, die sich in öffentlicher Hand befinden, werden lediglich eine Schutzfunktion haben. Also wird die Holzgewinnung in diesem Waldteil nicht mehr erlaubt. Dieser Waldteil soll demnach als Waldpark eingestuft werden. Folglich können hier nur noch die erforderlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, allerdings dürfen keine gesunden Bäume mehr abgeholzt werden. Ich möchte allen Bürgern Rumäniens mitteilen, dass der Băneasa-Wald ab jetzt seinen richtigen Platz am Stadtrand einnehmen wird. Der Băneasa-Wald wird zur grünen Lunge der Hauptstadt!“




    Der Umweltminister ist der Ansicht, dass die Waldteile in Privatbesitz der gleichen Behandlung unterliegen sollten wie die Waldteile in staatlichem Besitz. Demnach sollten die Privateigentümer, die zwei Drittel des Waldes besitzen, im Falle einer solchen Einschränkung entsprechend entschädigt werden. Der Umweltminister gab darüber hinaus bekannt, er möchte auch die Wälder Andronache, Snagov und Roşu, die ebenfalls in der Umgebung der Hauptstadt liegen, unter Schutz stellen. Damit die Einwohner von Bukarest in einer gesunden Umwelt leben, wäre es günstig, wenn mehr als 100.000 Hektar in der Umgebung von Bukarest bewaldet seien. Das meinen die Umweltschützer. Derzeit gibt es nur 18.000 Hektar Wald bei Bukarest. Der Băneasa-Wald ist die grö‎ßte Grünfläche im Verwaltungsgebiet der rumänischen Hauptstadt.

  • Kampagne zum Schutz der Wälder

    Kampagne zum Schutz der Wälder

    Nach den durchgeführten Untersuchungen geben Umweltschützer ein neues Alarmsignal über die Ausbeutung von Wäldern aus Naturschutzgebieten in Nationalparks aus. Darüber hinaus wird die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder durch die Behörden nicht kontrolliert. Seit mehr als zehn Jahren führt Greenpeace Rumänien eine nationale Kampagne zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern durch. Im Herbst 2018 veröffentlichte Greenpeace den Bericht über illegales Baumfällen in den rumänischen Wäldern im Jahr 2017. Es wurden auf nationaler Ebene 12.487 Situationen von illegalem Baumfällen festgestellt, das hei‎ßt durchschnittlich 34 pro Tag, um etwa 32% mehr als im Vorjahr. Auch im vergangenen Jahr gelang es Greenpeace-Vertretern gemeinsam mit anderen Umwelt-NGO und Branchenfachleuten, einen Legislativvorschlag zu blockieren, der es gestattete, die wertvollsten Wälder Rumäniens zu roden. Es handelt sich um unberührte und quasi-unberührte Wälder, sagte uns Ciprian Găluşcă, Koordinator der Waldschutzkampagne von Greenpeace Rumänien:



    2018 war kein gutes Jahr für die Wälder in Rumänien. Wir haben Gespräche mit dem Umweltministerium geführt, um die Einrichtung SUMAL, das hei‎ßt den Waldinspektor, den Waldradar und die allgemeine Transparenz der Waldnutzung zu verbessern. In Februar 2018 sind wir gegen eine Gesetzesinitiative vorgegangen, die es erlaubt hätte, in Wälder einzugreifen, sogar in Wälder, die unter strengem Naturschutz standen. Dieses Gesetz hätte es den Bürgermeistern ermöglicht, selbst die wertvollsten Wälder, die wir in Rumänien haben, zu roden, vollkommen zu zerstören. Wir haben das Gesetzesprojekt angefochten und zusammen mit allen Kollegen dagegen gekämpft. Glücklicherweise ist dieses Gesetz nach anderthalb Monaten langen Auseinandersetzungen nicht verabschiedet worden. Stattdessen wurde das Gesetz zur Einrichtung der Agentur für geschützte Gebiete erlassen. Rumänien verfügt über eine Million Hektar Waldschutzgebiet, das bis vor einem Jahr vom Nationalen Forstamt Romsilva, von privaten Agenten und von NGOs verwaltet wurde, und zwar jeweils zu einem Drittel. In bestimmten Schutzgebieten haben wir jedoch Probleme mit der Ausbeutung des Waldes. In den Schutzgebieten wird genauso wie in einem normalen Wald abgeholzt, man berücksichtigt nicht die Tatsache, dass es sich um geschützte Gebiete handelt: Übermä‎ßige Interventionen finden in den Pufferzonen statt, wo nur Konservierungsarbeiten durchgeführt werden dürfen, und auf keinen Fall primäre Abholzungen oder Ähnliches. Daher machen wir uns auf allerlei Amtsmissbrauch seitens dieser Agentur gefasst.“




    Und weil das Ministerium für Gewässer und Forstwirtschaft die digitalen Werkzeuge wie den Waldradar oder den Waldinspektor nicht weiterentwickelt und nicht verbessert hat, haben die Greenpeace-Spezialisten ein neues Instrument für die Bürger geschaffen, damit jeder sich aktiv am Kampf zum Schutz der Wälder beteiligen kann. Greenpeace Rumänien hat die App Forest Guardians für Mobiltelefone zu Verfügung gestellt. Mit dieser App kann man illegale Abholzungen identifizieren und den Behörden melden. Bisher haben über 11.000 Bürger die App heruntergeladen und rund 30.000 Hektar Wald überwacht.

  • Umweltschützer gegen illegalen Holzschlag

    Umweltschützer gegen illegalen Holzschlag

    Obwohl das Gesetz den Holzschlag nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässt, werden die Vorschriften so massiv verletzt, dass die Situation geradezu dramatisch erscheint: Die Waldfläche erreicht heute nur etwas mehr als 27 Prozent des Landesgebiets, viel weniger als der europäische Durchschnitt von über 32%. Nach einer Studie von Greenpeace Rumänien schrumpfte der Forstbestand allein zwischen 2000 und 2014 um drei Hektar pro Stunde. Aktivisten von Greenpeace und anderen Vereinen haben am meisten dazu beigetragen, dass die Öffentlichkeit über die Zustände Bescheid wei‎ß. Sie nehmen Anzeigen von Bürgern auf, sind aber selbst in den Waldgebieten vor Ort aktiv, erläutert Greenpeace-Kampagnenchef Valentin Sălăgeanu. Es geht in erster Linie darum, gleichzeitig an mehreren Stellen zu sein, und das haben wir versucht. Wir haben dafür eine Onlineplattform eingerichtet, wo jeder Bürger sich einbringen und illegale Abholzungen anzeigen kann“, sagt Sălăgeanu. Diesen Internetauftritt nutzen die Umweltschützer sehr häufig, weil Hinweise von überall eingehen — es sind begeisterte Bergwanderer oder Dorfbewohner, die illegalen Holzschlag in ihrer Umgebung bemerken. Greenpeace prüft dann jede Anzeige nach und wo der Anfangsverdacht sich bestätigt, gehen die Aktivisten selber hin, um alles professionell zu dokumentieren.



    Sălăgeanus Kollege Gabriel Păun von der Umweltorganisation Agent Green berichtet über ähnliche Ansätze. Unsere Arbeit fing in den Nationalparks an — den theoretisch symbolträchtigsten Plätzen, weil sie ja auch das Naturvermögen des Landes darstellen. Hier gibt es die meisten Urwälder Rumäniens. Ich stand mitten in einem solchen Nationalpark und sah Tag und Nacht Transporter mit dicken Baumstämmen auf- und abfahren — so dick, dass manchmal nur zwei auf die Ladefläche passten. Und dann setzte ich dem Transport einfach nach; ich wollte sehen, wohin er führt, denn letztendlich liegt die Schuld nicht nur bei dem, der die Bäume fällt und sie transportiert“, meint Păun. Es sei eine Verkettung von Verantwortlichkeiten, glaubt er — die Schuld liege aber letztendlich bei demjenigen, der das Holz bestellt und dann in verschiedenen Formen auf den Markt bringt.



    Nach einer Recherche zu den Hintergrunddaten des Transports machen sich die Umweltschützer schlie‎ßlich auf den Weg, um die Ladung abzufangen. Dass sie dabei auch Risiken in Kauf nehmen, ist klar, sagt Valentin Sălăgeanu von Greenpeace Rumänien: Es gibt ganz banale Risiken — dass sich die Leute im Team im schwierigen Gelände verletzen. Und es gibt die Risiken des Kontakts mit den Menschen, die in den betreffenden Fall verwickelt sind: Forstarbeiter, Beschäftigte der Kommunalverwaltung oder Gendarmen. Zu einer Auseinandersetzung per se ist es nie gekommen, weil wir uns gründlich vorbereiten und gut argumentieren können, warum wir da sind. Wir dokumentieren in Film und Bild; das Material überlassen wir den zuständigen Behörden, die dann ermitteln können“, so Sălăgeanu.



    Doch sein Kollege Gabriel Păun von Agent Green wei‎ß leider auch anderes zu berichten. Grundsätzlich besteht die Arbeit darin, in Videos und Bildern zu dokumentieren. Es ist mir meistens gelungen, dabei versteckt zu bleiben. Manchmal habe ich Videokameras im Gelände getarnt und später nach der Aufnahme wieder abgeholt — doch in manchen Fälle wurden sie entdeckt und gestohlen. Eine oder zwei habe ich aber gerettet und dann die Bilder eingesetzt… In einigen Fällen bin ich aber direkt auf die Holzwilderer gesto‎ßen. Viele sind freundlich und friedlich, einige aber waren aggressiv — ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung war mit ihrer Arbeit. Sie wurden handgreiflich und es kam zu Verletzungen. Ich bin auch mehrmals im Krankenhaus gelandet“, führt Gabriel Păun von Agent Green aus.



    Seit etwa einem Jahr, nachdem auch ein neues Forstgesetzbuch verabschiedet wurde, sind auch die Behörden aktiver und entwickeln Instrumente für die Überwachung der Abholzungen, sagt Valentin Sălăgean von Greenpeace. In den letzten Jahren, nachdem es 2015 auch Stra‎ßenproteste gegen den Holzschlag gab, ist die Branche transparenter geworden. Es gibt den Forstradar, der es ermöglicht, dass jemand über die Notrufnummer 112 einen Transport nachprüft. Auch eine mobile Anwendung für Smartphones und Tablets wurde vom Umweltministerium angeboten und dort kann man direkt nachprüfen, ob es ein legaler Holztransport ist, ohne die Notrufnummer anzurufen. Man ruft dort nur an, wenn der Transport illegal ist“, erklärt Greenpeace-Mitarbeiter Sălăgean.



    Doch die App und die dazugehörige Internetseite, auf der Informationen über bestehende Abholzungsarbeiten und Transportdokumente abgerufen werden können, sind lediglich in einer Probezeit und arbeiten in einem relativ rechtsfreien Raum. Der Termin, zu dem die einschlägige Regierungsverordnung in Kraft treten sollte, ist bis auf den 21. Oktober 2017 verschoben worden. Die Umweltschützer versuchen aber auch so zu retten, was noch zu retten ist — in 2001 lagen noch 62% aller Urwälder Europas in Rumänien. Heute sind viele von ihnen verschwunden.

  • Gemeinnütziger Verein veranstaltet Aufforstungskampagne

    Gemeinnütziger Verein veranstaltet Aufforstungskampagne

    Kinder, Jugendliche, Gendarmen, Einwohner mobilisieren sich gegen die Abholzung der Wälder, ein Phänomen, das seit vielen Jahren Rumäniens Natur zerstört. Es geht um die grö‎ßte Aufforstungsaktion in unserem Land. Die Organisatoren haben sich vorgenommen, mehr als eine Million Bäumchen auf die unproduktiven Flächen zu pflanzen. Liana Buzea, die Initiatorin des Projektes Plantăm fapte bune în România“, kommt mit Einzelheiten:



    Am 25. März fand in der Ortschaft Siliştea-Gumeşti im Kreis Teleorman die erste und einzige Aufforstung des Frühjahrs statt. Wir haben den Start gegeben und setzen fort, was wir im vergangenen Jahr begonnen haben. Wir hatten insgesamt 5000 Bäumchen und haben rund 1 Ha bepflanzt. 450 Volontäre haben sich daran beteiligt. Wir wollen durch dieses Projekt an der Aufforstung Rumäniens beitragen. Unsere Aufgabe ist, die Menschen zu sensibilisieren, zu mobilisieren. Wir pflanzen auf schlechtem Ackerland sowie dort, wo es Erdrutsch- und Überschwemmungsrisiko gibt. Danach pflanzen wir auch entlang der Stra‎ßen, wo Windschutzwälder notwendig sind.“




    Eine weitere Aktion wird im Herbst am 18. November stattfinden und wird in 15 Kreisen durchgeführt. Die Stadtverwaltungen und die Lokalräte werden die Flächen identifizieren, die aufgeforstet werden müssen, so dass die Freiwilligen an die Arbeit gehen können. Sie bekommen dafür ein Green Endorsement“-Diplom, das von mehr als 30 berühmten Unternehmen anerkannt wird. Liana Buzea dazu:



    Wir haben im Jahre 2011angefangen. Es war das Internationale Jahr der Wälder und das Europäische Jahr des Volontariats. Deshalb haben wir im ganzen Land eine Aufforstungsinitiative lanciert, die wir später »Plantăm fapte bune in România« nannten. Wir waren in mehr als 21 Landkreisen aktiv und haben 180 Ha aufgeforstet. Mehr als 27 Tausend Freiwillige haben im Frühjahr oder Herbst 600 Tausend Bäumchen gepflanzt. Wir helfen besonders im Sommer, wenn wir Unkraut jäten und mit dem Spaten den Boden um die Bäume lockern.“




    Wer an den Pflanzaktionen teilnehmen will, kann sich auf der Internetseite www.plantamfaptebune.ro einschreiben.

  • Hörerpostsendung 31.7.2016

    Hörerpostsendung 31.7.2016

    Herzlich willkommen zur letzten und daher ausnahmsweise etwas längeren Hörerpostsendung in diesem Sommer.



    Aus der Schweiz erhielten wir — leider nach Einsendeschluss — die Auflösung unseres Hörerquiz über den Landkreis Bistritz-Nassod von einem neuen Hörer. Stefan Kälin ist in Einsiedeln zu Hause und schreibt folgendes über seine Hörgewohnheiten:



    Ich höre RRI, weil dieser Auslandsdienst auf Kurzwelle zu empfangen ist und ich so meine alten Radiogeräte laufen lassen kann, natürlich jeweils nur einen. Au‎ßerdem interessieren mich Land und Leute, insbesondere auch die Geschichte des Landes. Auch habe ich gehört, dass sich unsere Rätoromanen und die Rumänen durchaus in ihren Sprachen etwas unterhalten können.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Kälin. Ich habe aus Neugierde den Live-Stream der Radiotelevisiun Svizra Rumantscha angesteuert, um mir den Klang der Sprache anzuhören. In meinen Ohren klingt Rätoromanisch wie eine Mischung von Italienisch und Katalanisch oder Portugiesisch. Es ist auf jeden Fall eine melodische Sprache, der Klang hat mir gut gefallen. Und es gibt tatsächlich einige Wörter, die beinahe gleich in beiden Sprachen klingen, beispielsweise tschintg (rum. cinci) für fünf oder die Verbe antschever (rum. a începe) für beginnen, die beide auf Lateinisch incipere zurückgehen. Wenn Rumantsch schnell gesprochen wird, versteht man als Rumäne nicht unbedingt viel. Aus geschriebenen Texten kann ich mir allerdings mehr zusammenreimen.




    Fritz Andorf ist in Meckenheim (NRW) zu Hause und schickte uns seinen monatlichen Bericht per E-Mail:



    Liebes Redaktionsteam,



    das warme Sommerwetter ist eigentlich nicht so sehr verlockend, seine Zeit vor dem Radio zu verbringen. Doch will ich mich natürlich auch in diesem Monat bei Ihnen melden, auch wenn ich schon lange keine Empfangsbestätigung mehr erhalten habe. Aber offenbar greifen jetzt die angekündigten Ma‎ßnahmen zur Portoeinsparung. Auch wurde schon lange keine QSL-Karte mehr vorgestellt, wohl um den Hörern nicht unnötig den Mund wässrig zu machen und sie dann eine Ewigkeit warten zu lassen. Aber ich bin sicher, das Warten hat sich dann auch gelohnt. Übrigens wurden im Funkbriefkasten wieder einmal die Sendestärken der Sender bekanntgegeben, und ich war doch sehr erstaunt, wieviel Strom Rumänien dafür noch zur Verfügung stellen kann. Sicher dauert das nicht mehr lange, und auch hierbei setzen Sparma‎ßnahmen ein wie bei anderen Stationen.



    Das heutige Programm war ein wenig sommerlich leicht, denn wie früher gab es zwischendurch einige Songs zur Auflockerung, wobei man von dem starren Sendeschema abwich. Offenbar war die Moderatorin des Musikprogramms schon im Urlaub. Aber Musik kann man ja auch zwischendurch einstreuen, dafür bedarf es eigentlich keiner Extrarubrik.



    In der Sonntagsstra‎ße wurde auf interessante Projekte hingewiesen. So wurden Plantagen mit Blaubeeren und Brombeeren angelegt, und die Besitzer haben damit gro‎ße Erfolge. Ich glaube, diese ökologisch zertifizierten Beeren werden bei den sensibler gewordenen Kunden gro‎ßen Zuspruch finden, besonders auch im Ausland. Deutschland wäre mit Sicherheit ein gro‎ßer Abnehmer.



    Und in Temeswar fördert man den Fahrradverkehr, und auch das wird von der Bevölkerung angenommen. Ich hoffe nur, dass entsprechende Radwege vorhanden sind und die Autofahrer auch auf die Radfahrer Rücksicht nehmen. Das Tragen von Fahrradhelmen zur Sicherheit ist sicher noch nicht allgemein üblich.



    Interessant ist auch der aufgezeigte Stand der Digitalisierung in Rumänien, wobei Stiefkind offenbar noch das Internet-Banking ist. Aber wenn die Banken wie bei uns dazu übergehen, für Papierüberweisungen Gebühren zu nehmen, wird das Internet-Banking bestimmt zunehmen (vorausgesetzt, man hat die Ausrüstung dafür).




    Vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback, lieber Herr Andorf. Laut einer Statistik vom Januar, die der rumänische UKW-Sender Europa FM auf seiner Webseite veröffentlichte, gibt es in Rumänien etwa 11 Mio. Internet-Nutzer (das sind etwa 56% der Bevölkerung), aber nur 3% der insgesamt 6,7 Mio. Online-Käufe im Jahr 2015 wurden per Internet-Banking abgewickelt. Weitaus mehr Transaktionen wurden über verschiedene Apps auf dem Handy bzw. über SMS-Senden abgewickelt, nämlich 850.000 bzw. 1,4 Mio. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Mobiltelefon-Verbreitung in Rumänien bei über 100% liegt, d.h., dass mehr SIM-Karten im Umlauf sind, als es Einwohner hierzulande gibt. Anders gesagt: Viele Menschen in Rumänien haben mehr als nur ein Handy oder zumindest mehrere SIM-Karten. Ich verwende auch seit Jahren nur noch Dual-Sim-Handys, um mir das Herumschleppen von zwei Handys zu ersparen. Zurückhaltend sind die Rumänen auch im Online-Bezahlen mit der Kreditkarte — nur 6-7% der Käufe im Internet wurden mit Plastik bezahlt, was allerdings einer Zunahme um 20-25% im Vergleich zum Vorjahr gleichkam. Auf jeden Fall bieten nahezu alle Banken hierzulande Internet-Banking an, die meisten Banken zusätzlich auch Mobile Banking, also die Möglichkeit, mittels einer App auf dem Handy oder dem Tablet zu bezahlen oder Überweisungen zu machen. Ich bezahle z.B. meine Rechnungen für Kabel- und Satelliten-TV, Internet und Handy nur noch online, meistens über eine App von meiner Bank, mit der man den Strichcode auf der jeweiligen Rechnung mit dem Handy scannt, und die Summe steht dann automatisch überweisungsbereit vom eigenen Konto. Und auch meine Monatskarte für den öffentlichen Verkehr lade ich online auf und Karten fürs Kino oder Theater kann man auch online bestellen und bezahlen. Natürlich muss man sich da vor Betrügern oder dubiosen Webseiten in Acht nehmen, die Apps müssten gut verschlüsselt sein, vor Transaktionen in fremden W-Lans sollte man sich lieber hüten und die Kreditkarten sollte man am besten im sogenannten 3D-Secure-System anmelden. Damit kann man sich ein zusätzliches, nur vom Besitzer der Kreditkarte gekanntes Passwort für Online-Bezahlungen anlegen. Wird die Karte gestohlen, kann der Dieb zumindest keine Online-Käufe machen, da er das Passwort ja nicht kennt. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer vorhanden, denn die Cyber-Kriminellen werden immer dreister und raffinierter.




    Von Beate Hansen (aus Wiesbaden) erhielten wir unlängst eine E-Mail, die wie immer gleich mehrere Fragen beinhaltete:



    Zum Thema Nato-Politik insbesondere in Rumänien hat sich ja neulich (in der Sendung vom 19. Juni) eine kleine Diskussion mit einigen Hörern entsponnen — wie schön! Ich finde Sorin Georgescus Meinung bedenkenswert und hätte noch zu ergänzen, dass manchen Deutschen nicht nur “die Empfindlichkeit für die Angst der (Mittel- und) Osteuropäer fehlt”, sondern auch die Empathie für die Genugtuung der gewesenen Ostblockstaaten, als Nato- und EU-Mitglieder endlich dort Mitglied zu sein, wo sie hingehören, nachdem sie ja auf den Alliiertenkonferenzen vor 1945, ohne gefragt worden zu sein, dem sowjetischen Machtbereich zugeordnet wurden und dort so lange verbleiben mussten — ich habe gelegentlich den Eindruck, dass Leute, die westlich des Eisernen Vorhangs aufgewachsen sind, das nicht recht nachvollziehen können. Dennoch teile ich Sorin Georgescus Meinung zur aktuellen Nato-(Russland-)Politik nicht — aber das macht ja nichts, im Gegenteil: Andere Meinungen können doch gerade so schön dazu anregen, schärfer nachzudenken und sich noch besser zu informieren. Und das gibt mir Gelegenheit, noch mal meinen Wunsch nach mehr Kommentaren und Meinungsfreude im RRI-Programm zu äu‎ßern. Anlässe dazu gibt es ja genug, z.B. die kürzlich stattgefundenen Kommunalwahlen und die bevorstehenden Parlamentswahlen oder die jüngste “Glanzleistung” des Parlaments auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause (als ein Gesetzentwurf verabschiedet wurde, der die Interessenkonflikte aus dem Strafgesetzbuch streicht). Vielleicht wünsche ich mir ja Unmögliches (umgekehrt könnte ich nämlich auch nicht erklären, warum bei den hessischen Kommunalwahlen so viele Leute die AfD gewählt haben, obwohl die nicht mal ernsthaft angetreten war), aber es würde mich schon ziemlich interessieren, warum in mehreren Städten bekannterma‎ßen korrupte Politiker wiedergewählt wurden oder auch, was aus den neuen sozialen/politischen Bewegungen geworden ist und welche Chancen sie bei kommenden Wahlen haben könnten. Nähere Erklärungen zu den Fragen…



    – Warum will es mit der Abrufung der EU-Gelder in Rumänien einfach nicht klappen? und


    – Wie kann es sein, dass immer noch illegal so viel (und sogar zunehmend) Wald abgeholzt wird?



    … würden zum Verständnis der Hörer beitragen, denn zumindest mir ist das ziemlich schleierhaft.




    Vielen Dank für Ihr au‎ßerordentliches Interesse an Rumänien, liebe Frau Hansen. Warum korrupte Politiker gewählt oder wiedergewählt wurden, ist nicht leicht zu erklären. Vielleicht aus dem Gefühl der Ohnmacht, es mit allen Parteien von mitte-rechts bis mitte-links versucht zu haben und dabei trotzdem immer wieder derselben Sorte von zynischen, korrupten, rücksichtlosen Politikern ausgeliefert zu sein. Nahezu alle demokratischen Parteien haben bislang regiert — einen nennenswerten Unterschied in puncto Korruption gab es nicht. Nur extremistische Parteien haben bislang nicht allein regiert — und das kann noch gefährlich werden, denn aus Verdrossenheit und Enttäuschung kann schnell Anfälligkeit für extremes Gedankengut entstehen. Zum Glück gibt es zurzeit keinen grö‎ßeren Sammelbecken für extremistische Ideen wie einst die Gro‎ß-Rumänien-Partei um den Polit-Clown Vadim Tudor; der Extremismus ist eher diffus bei unterschiedlichen Splittergruppen zu finden, aber ich schätze die Anfälligkeit für Extremismus immer noch bei etwa 15%-20% der Wähler, wieviel die erwähnte Partei in den 2000er Jahren einheimsen konnte. Und es gibt eine weitere Erklärung, warum korrupte Politiker wiedergewählt werden (selbst solche, die zum Zeitpunkt der Wahlen im Gefängnis sa‎ßen). Ich habe des Öfteren folgende Argumentation hierzulande gehört: Warum soll ich einen neuen Politiker wählen, blo‎ß weil der amtierende korrupt ist? Der neue wird ja blo‎ß in seine eigenen Taschen wirtschaften, der hat ja noch nichts ergattert und ist entsprechend erpicht darauf. Dann wähle ich doch lieber den bisherigen Bürgermeister oder Kommunalrat, der hat sich ja die Taschen schon vollgestopft und wird jetzt vielleicht auch endlich mal was für die Stadt oder Gemeinde tun. Inzwischen hat aber das Verfassungsgericht ein Wort gesprochen: Strafrechtlich verurteilte Kommunalpolitiker verlieren ihre Ämter.



    Mit der Abrufung der EU-Gelder hat es bisher nicht geklappt, weil die entsprechenden Stellen des Staates korrupt oder einfach nur unfähig und desinteressiert waren. Und auch einfache Bürger, die EU-Gelder für eigene Projekte beantragen wollen, kennen sich im Dickicht der Bürokratie nicht aus, für Finanzierungsanträge muss man schon eine gewisse Erfahrung mitbringen. Ich habe selbst mal etwa anderthalb Jahre als Dolmetscher und Übersetzer beim Nationalen Gewerkschaftsbund im Rahmen eines europäischen Projekts für Fortbildungsermittlung gearbeitet — über jedes einzelne übersetzte Dokument und jede gearbeitete Minute musste am Monatsende doppelt und dreifach Rechenschaft abgelegt werden: auf Papier in mehrfacher Ausfertigung und auf einem elektronischen Portal. Irgendwann ist es mir zu bunt geworden und ich habe den Job geschmissen. Aber mittlerweile wird es schon besser. Der derzeitige Minister für EU-Fonds zeigte sich vor wenigen Tagen zuversichtlich, dass Rumänien bis Jahresende die letzten Gelder aus den Jahresprogrammen von 2007 bis 2013 kassieren werde; es handle sich um eine Summe von 3,6 Milliarden Euro.



    Warum immer noch so viel Wald illegal abgeholzt wird, wollten Sie noch wissen, liebe Frau Hansen. Die Antwort ist recht einfach: Ein Geflecht von Korruption und Geldgier ermöglicht es, dass unter dem Anschein der legal genehmigten Abholzungen zusätzliche Mengen an den Kunden gelangen. Dabei geriet insbesondere ein österreichischer Konzern unter Verdacht, illegalen Holzeinschlag zu fördern. Eine Umweltschutzorganisation hat ein Video mit versteckter Kamera gedreht, auf dem mutma‎ßlich führende Mitarbeiter des Unternehmens zu sehen seien, die nicht genehmigte Zusatzmengen an Holz an den Kunden bringen. Der Konzern wies die Vorwürfe zurück, bestritt allerdings nicht, dass auf dem Video seine Mitarbeiter zu sehen seien. Und natürlich wäre das ohne das Mitwissen korrupter Beamte vom rumänischen Forstamt nicht möglich. Einer Studie der Umweltorganisation Worldwide Fund for Nature zufolge seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten 80 Millionen Kubikmeter Holz im Wert von etwa fünf Milliarden Euro in den rumänischen Wäldern illegal gefällt worden, unter anderem auch in Schutzgebieten. Die entsprechenden Kahlschlag-Schneisen seien für jedermann sichtbar, nur eben für die rumänischen Behörden nicht, hei‎ßt es im besagten Bericht, den vor nicht allzu langer Zeit auch der Deutschlandfunk zitierte. Ich würde mich aber hüten, hier einen Schuldigen zu nennen, solange die Beweislage nicht klar ist. Klar ist auf jeden Fall, dass für Korruption immer mindestens zwei Partner nötig sind.




    Zum Schluss noch ein paar kurze Zuschriften. Stefan Hammermayer (aus Bad Reichenhall, Oberbayern) meldete sich per Post:



    Seit vielen Jahren höre ich oft Ihren Sender auf KW und möchte mich für den guten Service bedanken. Ihr Programm bietet viele gute und interessante Informationen, die ich gerne höre. Seit meiner Kindheit repariere und sammle ich alte, historische Radiogeräte, aber in der heutigen modernen Zeit ist es nicht mehr einfach, Sender mit einem Programm in deutscher Sprache zu finden.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Hammermayer. Wenn Sie sich für alte Radiogeräte interessieren, dann lohnt sich für Sie vielleicht ein Blick in die Nostalgieecke auf unserer Homepage. Dort gibt es nämlich einen Artikel über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien, beginnend von 1925 bis 1998, als die Produktion von heimischen Radioempfängern eingestellt wurde.



    Georg Schafheitle (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg) beklagte in seinem Postbrief schlechten Empfang:



    Ihre Sendungen kann man hier kaum noch hören. Grund: massive Störungen durch netzbezogenes Internet. Die Behörden sind nicht dazu imstande oder willens, diese Sauerei zu untersagen. Frage: Gibt es keine Vorschaltgeräte, mit denen man die starken Internetstörungen auf KW ausblenden kann?




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Schafheitle. Auf Ihre Frage habe ich vorerst keine Antwort, aber ich werde mich erkundigen, wie man Störungen aus dem Netz verringern kann. Und vielleicht schreiben uns dazu auch technisch versiertere Hörer, die dasselbe Problem haben.



    Und schlie‎ßlich meldete sich Karl-Heinz Grüttner (aus Nobitz, Thüringen) per E-Mail mit ein paar Zeilen:



    Hallo liebes Rundfunkteam in Bukarest,



    Der Beitrag über die Geschichte der Imkerei im Wirtschaftsmagazin war sehr interessant und aufschlussreich. Ich und meine Frau sind seit langem leidenschaftliche Honig-Fans. Es versteht sich von selbst, dass wir ab sofort beim Honigeinkaufen auch besonders auf Marken mit der Aufschrift ‚Made in Romania‘ achten werden. Vielen Dank für den Beitrag.



    Viele liebe Grü‎ße von



    Heidi und Karl-Heinz Grüttner




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, liebe Familie Grüttner, und guten Appetit beim Honigschlecken!



    Ganz zum Schluss die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (A), Sandro Blatter und Stefan Kälin (Schweiz) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland: Heiner Finkhaus, Ulrich Wicke, Stefan Hammermayer (mit Fotos von seiner Hobby-Ecke), Michael Lindner (mit einer fröhlichen Postkarte aus dem Urlaub in Südmähren), Stephan Lipsius (ebenfalls mit einer Gru‎ßkarte aus dem Urlaub, und zwar im Kosovo, dem jüngsten Staat Europas), Johann Ruff, Karl-Heinz Grüttner, Karl Schneider, Olaf Düsterwald, Georg Schafheitle (mit malerischen Ansichten von seiner Heimatstadt Singen am Hohentwiel), Uwe Haferkorn, Kristina Losi (mit einer Ansichtskarte von einer evangelischen Kirche in Hamburg), Christoph Paustian (ebenfalls mit einer netten Ansichtskarte aus dem Schwarzwald) und Horst Cersovsky (der uns zwei wunderschöne Ansichtskarten aus dem Urlaub an der nordirischen Küste schickte).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Bernd Seiser, Herbert Jörger, Werner Schubert, Marco Lehner, Daniel Kähler und Karl-Heinz Grüttner (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (aus Österreich).



    Das Internet-Formular hat niemand benutzt, da es mit dem Abschicken anscheinend wieder nicht funktioniert. Dafür aber läuft wieder unser Live-Stream.



    Liebe Freunde, der Funkbriefkasten macht ab nächster Woche und bis Mitte September eine Sommerpause, die nächste Hörerpostsendung gibt es am 18. September. In der Zwischenzeit werden Sie an dieser Stelle Wiederholungen der interessantesten Hörerpostbesprechungen aus der ersten Jahreshälfte hören. Ich werde natürlich nicht die ganze Zeit weg sein und zumindest die E-Mails lese ich auch mal zwischendurch und dringende Fragen beantworte ich auch, so schnell es geht.



    Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören, wünscht Ihnen einen wunderschönen Sommer und genie‎ßen Sie Ihren Urlaub, falls er noch bevorsteht. Tschüss und bleiben Sie zugeschaltet!




    Audiobeitrag hören:





  • Hörerpostsendung 24.7.2016

    Hörerpostsendung 24.7.2016

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur vorletzten Hörerpostsendung vor der Sommerpause. Auch bei unseren Hörern ist schon längst Urlaubsstimmung eingekehrt, andere wiederum sind aus dem Urlaub zurück. So etwa freute sich Horst Cersovsky (aus Sangerhausen, Sachsen-Anhalt) auf seinen bevorstehenden Urlaub. Folgende Zeilen hinterlie‎ß er Anfang des Monats in unserem Internet-Formular:



    Ich freue mich in der kommenden Woche auf meinen Jahresurlaub und werde dann ganz sicher auch Zeit für ein paar mehr Zeilen an RRI finden. Insbesondere den aktuellen Informationsteil der deutschen Programme höre ich möglichst regelmä‎ßig auf der Kurzwelle. Aber es ist schön, auch wieder entspannt die gesamte Sendung verfolgen zu können. Herzliche Grü‎ße aus Sangerhausen nach Bukarest!




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Cersovsky, und einen erholsamen Urlaub samt entspanntem DXen wünschen wir Ihnen!



    Dieter Feltes (Pyrbaum, Oberpfalz) meldete sich unlängst per E-Mail:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Vielen Dank wieder für die Berichte aus Ihrem Land. Der Empfang der Morgensendung kommt bei mir gut an. Ich würde mich freuen, wenn es so bleiben würde.


    Wie verbringen überhaupt die Mitarbeiter der deutschen Redaktion ihren Urlaub? Fahren sie ans Schwarze Meer oder bleiben sie lieber zu Hause? Sicherlich gibt es in Bukarest oder anderen Städten öffentliche Freibäder, in denen sich die Leute bei hei‎ßem Wetter abkühlen können. Bei uns in der Region ist das Wetter leider nicht gut ausgefallen. Viel Regen und niedrige Temperaturen. Ein Sommer ist es in diesem Jahr bisher nicht. Aber was nicht ist, kann noch werden.


    Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute und viele Grü‎ße.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen und Gru‎ß zurück, lieber Herr Feltes. Ans Meer fährt wohl jeder von uns, und sei es nur übers Wochenende oder für einige Tage, denn hier in Bukarest haben wir das Glück, in 3-4 Stunden Auto- oder Zugfahrt vom Schwarzen Meer entfernt zu sein. Gerade jetzt, wenn Sie diese Aufzeichnung hören, bin ich im Süden der Schwarzmeerküste in einem kleinen Dorf und gönne mir diesen kleinen Abstecher, bevor es Montag am frühen Morgen wieder zurück nach Bukarest geht. Es ist natürlich auch eine Frage des Geldbeutels, wie lange man sich einen Urlaub anderswo als zu Hause leisten kann. Freibäder gibt es nicht so viele in Bukarest und die Eintrittspreise sind auch nicht gerade günstig für rumänische Lohnverhältnisse, wie ich im Funkbriefkasten am 10.7.2016 erläuterte und damit eine Frage von unserem Hörer Christoph Paustian beantwortete. Laut einer europäischen Statistik vom Vorjahr, die ein rumänischer TV-Sender zitierte, soll sich nur einer von zehn Rumänen einen touristischen Urlaub von mehr als fünf Tagen leisten können. Nur 10% der Rumänen verbringen also ihren Urlaub in einem Tourismusresort oder gehen auf Reisen, und damit liegt Rumänien auf den letzten Platz europaweit in puncto Urlaubsbetriebsamkeit. Viele verbringen ihren Urlaub daher bei Verwandten auf dem Land oder eben auf Balkonien, wie es im Deutschen hei‎ßt. Die reiselustigsten Europäer sind die Norweger, was bei einem Netto-Durchschnittsgehalt von knapp 4.000 Euro auch kein Wunder ist. In Rumänien verdient man hingegen im Schnitt um das Zehnfache weniger, also ca. 400 Euro im Monat.



    Peter Vaegler (der in Stralsund zu Hause ist) hat seinen Urlaub bereits hinter sich. Folgendes schrieb er uns vor wenigen Tagen per E-Mail:



    Inzwischen haben meine Frau und ich unseren Urlaub in diesem Jahr schon hinter uns. Wir waren auf der Atlantik-Insel Madeira. Wir hatten unser Hotel an einem der wenigen

    Strände mit hellem Sand gebucht. Dieser Sand wurde aus Marokko geholt, denn eigentlich gibt es dort nur schwarze Basalt-Strände. Madeira gilt ja als Blumeninsel und davon konnten wir uns überzeugen. Es ist auch die Insel der Wanderer, aber da haben wir uns etwas zurück gehalten. Eine der berühmten Korbschlittenfahrten muss natürlich auch gemacht werden.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Vaegler. Ich war auch einmal auf Madeira, und zwar war das im Sommer 2012. Ich fand die Insel sehr spannend und mir tat es nachträglich leid, nur eine Woche dort verbracht zu haben, was definitiv zu wenig für eine ausgiebige Erkundung ist. Ich war dennoch so begeistert, dass ich darüber im Funkbriefkasten vom 5.8.2012 berichtete. Folgende Zeilen von damals habe ich aus dem Archiv herausgepickt und darf sie erneut verlesen:



    Madeira liegt 951 km südwestlich von Lissabon und 737 km westlich der marokkanischen Küste im Atlantischen Ozean. Sie gehört mit der kleineren Insel Porto Santo und der unbewohnten kleineren Inselgruppe Ilhas Desertas (den unbewohnten Inseln) zur Inselgruppe Madeira, die gemeinsam mit den ebenfalls unbewohnten Ilhas Selvagens (den Wilden Inseln) die Autonome Region Madeira bildet. Als Teil Portugals gehört Madeira zum Gebiet der Europäischen Union. Formell gehört Madeira also zu Portugal, die Selbstverwaltungsrechte gehen allerdings so weit, dass die Inselgruppe ein eigenes Parlament wählen und eine eigene Regierung aufstellen darf. Madeira hat etwa 235.000 Einwohner auf einer Fläche von 801 km². Was mich besonders beeindruckt hat, ist die abwechslungsvolle geographische Gestaltung der Insel. Madeira liegt auf der Afrikanischen Platte und ist, wie auch seine Nachbarn, die Azoren und die Kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Folglich würde man mit der Annahme, es handle sich um ein Paradies für Badeurlauber, völlig falsch liegen. Die gesamte Insel hat Mittel- bis Hochgebirgscharakter. Die Küste Madeiras fällt steil ins Meer ab. In der Mitte der Insel ragen imposante Gipfel empor. Natürlich gibt es auch einige Strände, die für Sonnenanbeter geeignet sind, da mir das Wasser des Atlantiks aber zu kalt ist, habe ich vorgezogen, ein bisschen zu wandern und die Insel mit dem Bus zu erkunden.



    Madeira hat eine wirklich gute Infrastruktur, mit dem Bus kann man nahezu jede Ortschaft erreichen, man fährt z.T. auf gewundenen Serpentinen durch spektakuläre Landschaften. Hie und da steigen ältere Frauen mit riesigen Raphiataschen zu und fahren nur bis ins nächste Dorf. Die Menschen im Inneren der Insel haben interessante, sehr urtümliche Gesichtsausdrücke und sprechen einen für mich kaum verständlichen Dialekt. Normalerweise verstehe ich ziemlich gut Portugiesisch, wenn´s nicht zu schnell gesprochen wird, unsere Gastgeberin in Lissabon hat uns aber bestätigt: Auch für Festlandportugiesen ist es manchmal schwierig, die Inselbewohner zu verstehen. Noch schwieriger seien allerdings die Einwohner der Azoren zu verstehen. Das europäische Portugiesisch neigt ohnehin — im Unterschied zum brasilianischen — dazu, die Vokale zu verschlucken (in der Sprachwissenschaft bezeichnet man das als Synkope), so dass man den Eindruck bekommt, nur noch Zisch- und Reibelaute zu hören. Wenn man sich aber daran gewöhnt hat und auch das Schriftbild der Wörter kennt, das dem spanischen ähnelt, beginnt man mehr zu verstehen.




    Und jetzt noch eine Zusammenfassung der E-Mails, die wir in den vergangenen Wochen von unserem Hörer Andreas Pawelczyk aus Mannheim bekommen haben:



    Was Sie in der Sendung “Drei Minuten für die Umwelt” brachten, ist ja hoch interessant. Die Waldfläche in Rumänien beträgt bekanntlich nur 27% der gesamten Landesoberfläche. Der EU-Durchschnitt soll bei 33 % liegen. Jetzt kommt aber der Knackpunkt: Es wurden letztes Jahr 35.000 illegale Baumfällungen registriert, die zu 32% als Straftaten und zu 68% als Ordnungswidrigkeiten erfasst wurden. Die Bu‎ßgelder betrugen etwa 6,6 Mio. Euro. Auf der anderen Seite heizen noch gut 3 Millionen Haushalte mit Holz und es hängen noch 100.000 Arbeitsplätze von der Waldproduktion ab. Man hält es kaum für möglich, dass dieses Thema so

    interessant sein kann.


    Auch in Deutschland werden zurzeit für solche Widrigkeiten Bu‎ßgelder von 50 bis 50.000 Euro verhängt. Möglicherweise sind wir in unserer Zivilisation schon so weit, dass es nur noch so geht.



    Mit gro‎ßem Interesse habe ich Ihre Sendung gehört, in der Sie über die Juli-Abitur-Prüfung berichteten. Habe gar nicht gewusst, dass mittlerweile ca. 33 % der Prüflinge die Abiturprüfung nicht bestehen. Im technischen Gymnasium in Halânga haben

    angeblich sogar alle die Prüfung nicht bestanden. Nun habe ich selbst im Jahre 1977 Abitur gemacht und viele Probleme nicht gehabt und war selbst Lehrer und habe

    viele Prüfungen gestellt. Deshalb möchte ich dazu auch einige Kommentare machen.

    Wenn man den Prüfungslehrern die Freiheit des Prüfens lässt, dann muss selbst bei höchstem Niveau die Durchfallquote nicht so hoch sein, denn man kann sie steuern.



    Sehr gut hat mir Ihre Sendung zum Tode von Elie Wiesel, also Pro Memoria — zur Geschichte Rumäniens gefallen. Man muss unbedingt an diesen Friedensnobelpreisträger erinnern, da er doch an eine sehr heikle Zeit Deutschlands erinnert und dessen KZ-Kultur beschrieben hat. Ich selbst habe sein Buch Aljoscha“ mal gelesen und habe nur noch mit dem Kopf geschüttelt, was dieser KZ-Häftling von Auschwitz und Buchenwald alles selbst gesehen hat. Des Weiteren konnte Ihre Sendung an die 400.000 ermordeten rumänischen Juden erinnern. Ihre Sendung war dazu das Beste vom Besten. Weiter so!




    Vielen Dank für das ausführliche Feedback, lieber Herr Pawelczyk, und es freut uns natürlich, dass Sie unsere Sendungen so interessant finden. Der Roman, den Sie meinen, hei‎ßt allerdings La nuit“ (Die Nacht“) und wurde ursprünglich in jiddischer Sprache geschrieben. Die Hauptperson des autobiografischen Werks, das Teil einer Trilogie ist, hei‎ßt Elischa.



    Bevor es zu Postliste geht, noch ein technische Meldung: Der Audiostream unseres deutschen Programms im Internet ist seit vergangenem Wochenende ausgefallen, worauf uns gleich mehrere Hörer aufmerksam machten. Wir haben das unserer Technik gemeldet und hoffen, dass der Fehler bald behoben wird. Am Freitag, als ich es zuletzt gecheckt habe, war der Stream auf Kanal 1 leider immer noch nicht abrufbar.



    Postbriefe erhielten wir von Reinhard Priese, Georg Schafheitle, Heinrich Eusterbrock, Peter Möller, Christoph Paustian, Joachim Verhees, Klaus Huber (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (Österreich).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Daniel Kähler, Anna, Bernd und Willi Seiser, Hans Kaas, Fritz Andorf, Andreas Pawelczyk, Volker Schmidt, Peter Vaegler und Heinrich Eusterbrock (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (Österreich).



    Das Internetformular nutzten Gerald Kallinger (A), Hans-Martin Friedrich (CH) und Christian Mrozowicz (D).




    Audiobeitrag hören:





  • Kampf gegen illegale Abholzung: Umweltstiftung kauft Waldflächen auf

    Kampf gegen illegale Abholzung: Umweltstiftung kauft Waldflächen auf

    Das Fogarasch-Gebirge erstreckt sich auf einer Fläche von 198 Ha mit einzigartigen Landschaften von seltener Schönheit, mit wilden Bereichen und einer reichen Biovielfalt. Dieses wurde zur Natura-2000-Stätte erklärt. Leider wurde dieses Gebirge in den letzten Jahren immer mehr entwaldet. Somit wurde im Landkreis Argeş die grö‎ßte Zahl an illegalen Abholzungen verzeichnet, die im Zeitraum 2009-2011 von den Behörden festgestellt wurden, bzw. 6.458 Fälle. Die Zahl ist in den letzten Jahren gestiegen. Am meisten ausgesetzt sind Privatwälder, für die die Eigentümer keine Bewachungsverträge abgeschlossen haben, auch wenn das Pflicht ist. Ähnliche Situationen gibt es im ganzen Land und sie stellen eine gro‎ße Bedrohung für das Überleben der Karpatenwälder dar, die die wertvollsten Wälder Europas sind.



    Seit einigen Jahren führt die Conservation-Carpathia-Stiftung ein Projekt zur Rettung der Wälder vor der Abholzung durch. Die Stiftung verfügt über Gelder aus internationalen Spenden und kauft die Wälder, die in der Gegend des Fogarasch-Gebirges zum Verkauf angeboten werden. Sie bewaldet diese wieder, schützt sie und setzt Ma‎ßnahmen zur Wiederherstellung der beschädigten Gebiete um. Mihai Zotta ist der technische Leiter dieser Stiftung. Er schildert, wie alles begann:



    Die Idee des Projekts entstand 2005-2006, als in der Gegend des Nationalparks Königstein die illegalen Abholzungen begannen, infolge der massenhaften Rückerstattung der Wälder. Zu dem Zeitpunkt wurde eine Gruppe Philanthropen, die sich für den Umweltschutz einsetzten, von Christoph Promberger, unserem Exekutivleiter, und von Horaţiu Hanganu, dem damaligen Interimsleiter des Königssteiner Nationalparks, eingeladen. Nach einem Besuch in der Gegend und nach einigen Gesprächen sind diese Menschen zum Schluss gekommen, dass es eine Möglichkeit gibt, die gefährdeten Wälder zu retten. Es handelte sich aber nicht um die klassische Variante des Kampfes gegen die Holzdiebe an Seite der Behörden. Diese Leute sind zum Schluss gekommen, dass die grö‎ßte Chance für die Rettung der Wälder in dieser Gegend der Kauf dieser sein würde. Somit könnten diese aufbewahrt und konserviert werden. Es war eine neue und seltsame Idee für damals. Auch jetzt fragen sich Menschen, ob es nicht etwa einen versteckten Hintergedanken gibt. Wie dem auch sei, hat man 2007 die ersten Waldflächen in der Gegend des Königssteiner Naturparks erworben. Nachdem man den Abholzungen im Inneren des Nationalparks ein Ende gesetzt hat, wurden diese ins Dâmboviţa-Tal, in die neu gegründete Natura-2000-Stätte im Fogarasch-Gebirge verlagert. Hier wurden zwischen 2004 und 2010 rund 2000 Ha illegal abgeholzt. Aus diesem Grund hat man auch hier weiter Grundstücke gekauft… Langsam hat man immer mehr Waldflächen erworben. Es gibt über 600 Kaufverträge. Keiner glaubte, dass wir ausgehend von den ersten 3 Ha die bis heute erworbene Fläche erreichen würden bzw. über 16 Tausend Ha Wald.“




    Eigens für die Verwaltung der erworbenen Wälder hat die Stiftung eine eigene Forstverwaltung sowie einen Jagdverband gegründet. Es handelt sich um den ersten Jagdverband des Landes, der nichts jagt. Die Stiftung hat drei Gewächshäuser, wo sie Saatgut und junge Bäume bereitstellt, um die Wälder mit wertvollen Arten wie vor 100 Jahren wiederherzustellen. Laut den Fachleuten von Conservation Carpathia ist es besonders wichtig, den natürlichen Bestand des Waldes zu bewahren. Im Dâmboviţa-Tal wurden in der Rucăr-Gegend zwischen 2005 und 2011 über 2.500 Ha Wald illegal abgeholzt. Es wurde fast nichts neu nachgesät. Die Stiftung hat 400 Ha von den Wäldern, die bei Rucăr zerstört wurden, aufgekauft und mit deren Wiederherstellung begonnen, sagt Mihai Zotta:



    Ursprünglich wurden alle Wälder gekauft, die von der Abholzung gerettet werden konnten. Danach haben wir nach 2012 eine Reihe von Projekten zum ökologischen Wiederaufbau ins Leben gerufen. Das grö‎ßte davon wird von der Europäischen Kommission finanziert. Es handelt sich um ein Projekt von Life Natura, im Rahmen dessen 400 Ha abgeholzter Wald und über 2000 Ha Waldbestand gekauft wurden, um den ökologischen Wiederaufbau zu starten. Praktisch wurden alle Wiederaufbautätigkeiten mit Geldern von der Europäischen Kommission finanziert. Die Wälder werden von der Stiftung mit Eigenmitteln gekauft. Wir haben drei Gewächshäuser, wo wir einen Teil der jungen Bäume bereitstellen. Da gibt es eine ganze Geschichte. Vor 100 Jahren waren diese Wälder im oberen Dâmboviţa-Tal Fichtenwälder und gemischte Fichten- und Nadelbaumwälder. Zur Zeit des kommunistischen Regimes, als die Abholzung in diesem Bereich begann, hat die damalige Politik vorgeschrieben, dass anstelle der wertvollen natürlichen Mischwäldern Nadelbäume gepflanzt werden, denn man ist davon ausgegangen, dass diese schneller wachsen und dass das Holz wertvoller für das Baugewerbe oder für die Möbelhersteller ist. Wir müssen nun zu der ursprünglichen Waldgrundart zurückkehren.“




    Au‎ßer der Wiederherstellung der Wälder, die es einst in dem Fogarasch-Gebirge gegeben hat, beabsichtigt man auch die Wiederherstellung der Erlenwiesen, die es entlang des Flusses Dâmboviţa gegeben hat. Mit der Zeit werden auch andere Waldflächen gekauft. Schlie‎ßlich werde die Stiftung ein Schutzgebiet von internationaler Bedeutung im Süden der rumänischen Karpaten gründen, wo Abholzung und Jagd vollkommen untersagt sind. Mihai Zotta zu diesem Vorhaben:



    Was wir uns wünschen, ist, dass das Fogarasch-Gebirge oder zumindest ein Teil davon — die Urwälder, die Hochwälder, die unberührten, unbearbeiteten Wälder — zum Nationalpark werden. Das Fogarasch-Gebirge hätte der erste Nationalpark Rumäniens werden müssen. Es war aber nicht der Fall, denn es hat dort zahlreiche wirtschaftliche und soziale Interessen gegeben. Wir möchten in allen Gemeinden rund um das Fogarasch-Gebirge ein Projekt einleiten, das tragbare Geschäfte erkennt, die den Lokalgemeinden Geld einbringen sollen und umweltfreundlich sind. Somit werden die hiesigen Bewohner in 5-10-20 Jahren einsehen, dass die wichtigste Ressource der Gegend das Fogarasch-Gebirge ist. Wir haben bereits Einiges unternommen. Wir haben einige Studien durchgeführt und stellen Geschäftspläne auf.“




    Die Stiftung Conservation Carpathia wird die Schutzgebiete, die sie gründen wird, dem rumänischen Staat spenden, unter der Voraussetzung, dass der Staat deren Verwaltung übernimmt und ihre Aufbewahrung garantiert.

  • Forstwirtschaft: Regierung will klare Regeln

    Forstwirtschaft: Regierung will klare Regeln

    Einst galt Rumänien als eines der Länder mit gro‎ßem Potential in der Forstwirtschaft. Jetzt verfügt es über eine Waldfläche, die unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Der Entwicklung liegen vor allem zwei Ursachen zugrunde: einerseits die Rückerstattung von Waldgrundstücken, die vom kommunistischen Regime beschlagnahmt wurden, und andererseits die verantwortungslose Abholzung der letzten 25 Jahre.



    Greepeace hat ausgerechnet, dass in Rumänien stündlich drei Hektar Wald abgeholzt werden. Allein in den letzten 10 Jahren seien von insgesamt 6 Millionen Hektar Waldfläche 280.000 Hektar gerodet und degradiert worden. Zudem befänden sich fast die Hälfte der entwaldeten Flächen in Naturschutzgebieten, zeigt die Greenpeace-Studie. Besonders schwerwiegend sei die Tatsache, dass Rumäniens Urwälder davon betroffen sind, die zu den grö‎ßten in Europa gehören.



    Vor diesem Hintergrund wurden Umweltministerium und Forstverwaltung aufgerufen, dringende Ma‎ßnahmen zur Rettung der grünen Lunge“ Rumäniens zu treffen. 2015 und Anfang dieses Jahres fanden Protestbewegungen statt, einschlie‎ßlich auf den Stra‎ßen von Bukarest und anderen Städten, bei denen die dramatische Situation der illegalen Waldnutzung im Mittelpunkt stand. Tausende Menschen warfen dem Staat die mangelhafte Verwaltung des Waldbestandes vor. Vertreter der Zivilgesellschaft forderten unter anderem die Untersuchung der mit drei österreichischen Holzverarbeitungsunternehmen abgeschlossenen Verträge. Die Firmen wickelten in Rumänien jedes Jahr Geschäfte im Wert von über einer Milliarde Euro ab.



    Zahlreiche Unregelmä‎ßigkeiten aufgrund einer lückenhaften Gesetzgebung haben unlängst sogar zur Sperrung der Handelsaktivitäten auf dem Holzmarkt geführt. Das Umweltministerium kündigte am Mittwoch eine erste Ma‎ßnahme an: Das Verfahren zur Festlegung des Referenzpreises bei den Ausschreibungen zum Verkauf der Holzmasse soll geklärt werden. Auch die Art und Weise, in der der Ausgangspreis bei den Ausschreibungen errechnet wird, soll jetzt klarer werden.



    In Rumänien waren die Verkaufspreise für staatlich geerntetes Holz höher als in anderen europäischen Ländern. Das bereitete sowohl den 4400 Sägewerken als auch den 7000 holzverarbeitenden Unternehmen Kopfzerbrechen. Insgesamt ist diesen Unternehmen für den Zeitraum 2007-2013 eine gerodete Waldfläche anzurechnen, die der Stadtfläche von Bukarest entspricht. Nach den neuen Regelungen der rumänischen Regierung ist allerdings davon auszugehen, dass die Walddebatte nach wie vor in einem angespannten Umfeld weitergeführt wird. Das auch, weil die Zivilgesellschaft in Rumänien immer mehr dazu bereit ist, Verantwortung für die Zukunft der Umwelt zu übernehmen.

  • Bukarest – von der einst grünen Stadt auf dem Weg zur Betonwüste

    Bukarest – von der einst grünen Stadt auf dem Weg zur Betonwüste

    Die Grünfläche ist in Bukarest zugunsten von allerlei Bauten stark zurückgegangen. In den letzten 25 Jahren hat Bukarest rund die Hälfte seiner Grünflächen in Form von Parks, Gärten, Stra‎ßenböschungen und Wäldern eingebü‎ßt. Auf einen Einwohner der Hauptstadt kommt weniger als ein Viertel der international festgelegten Grünfläche, um überhaupt von einer grünen Stadt sprechen zu können. Von 3.500 Ha Grünfläche, die es 1990 gab, sind heute nur noch 1.600 Ha vorhanden. Die prekäre Lage der Grünflächen und die Ausweitung der Abholzungen in den Parks und an den Stra‎ßenböschungen sind auf die Erarbeitung des städtebaulichen Rahmenplans aus dem Jahr 2000 zurückzuführen. Dieser überlappte sich auch mit der Verabschiedung des Gesetzes Nummer 10 von 2000 zur Rückerstattung der Flächen, die von dem kommunistischen Regime verstaatlicht worden waren. Durch diese Urkunden hat die Hauptstadt hunderte Ha Grünfläche verloren. Dutzende Ha der gro‎ßen Bukarester Parks sind weiterhin dem Risiko ausgesetzt, vernichtet und in Betonflächen umgewandelt zu werden. Zumindest wenn die Behörden keine Ma‎ßnahmen treffen, warnen die Umweltschützer, die für die Erhaltung dieser Zonen kämpfen. Dan Trifu ist der Vizevorsitzende des Verbandes Eco-Civica, der gemeinsam mit dem Verband Salvaţi Bucureştiul“ (Rettet Bukarest) mehrere Klagen gegen die Bukarester Immobilienmafia eingereicht hat:



    Wir sprechen über ausgesprochen weite Flächen. Stellen Sie sich vor, allein im Jugend-Park (Parcul Tineretului) haben wir rund 28 Ha Grünfläche aufgrund verschiedener gefälschter Unterlagen verloren, die in die städtebauliche Dokumentation eingeführt wurden. Z.B. haben wir den Park Kinderpalast Bukarest, der Teil des Tineretului-Parks ist, vom Ceauşescu-Regime mit 44 Ha übernommen. Nun findet sich dieser im städtebaulichen Plan seit dem Jahr 2000 mit nur 16 Ha wieder. Dies waren die Hauptwaffen der Behörden, um diese Grünflächen zu ergattern. 2000 waren bereits viele Unternehmen und Industriebetriebe bereits privatisiert, also standen keine Flächen mehr zur Verfügung für diese Rückerstattungsmafia. Das Jahr 2000 war ein trauriges Jahr für Bukarest, als ein Gesetz zur Rückerstattung aller vom kommunistischen Regime verstaatlichten Grundstücke erlassen wurde. Sie haben ihr Vorhaben sehr gut durch städtebauliche Entwürfe vorbereitet. Viele Grundstücke im Norden der Hauptstadt, egal ob in Parks oder Baumschulen, sind heutzutage mit allen Arten von Gebäuden bebaut.“




    Hunderte Ha der Baumschulen Bukarest, die als Versorgungsquelle für die Bepflanzungen in der Hauptstadt dienten, wurden aus Grünzonen in Baugrund umgewandelt. In der Nachbarschaft des Băneasa-Waldes wurden ein Hochhaus und ein Villenquartier auf 600 Ha gebaut. Man hatte sogar den Bau einer sechsspurigen Stra‎ße durch die Mitte des Waldes beschlossen, doch die Umweltschutzverbände haben es geschafft, den Bau zu stoppen. Genauso wurden hunderte Obstbäume im Forschungskomplex Băneasa illegal abgeholzt, sagt Dan Trifu:



    Recht gro‎ße Flächen des Bauminstituts Băneasa gingen in den Besitz dubioser Personen ein, die diese Gegend weiterhin vernichten wollen und städtebauliche Pläne zur Bebauung vorlegen. Gleich nach dem Otopeni-Flughafen gibt es die bekannte Gewerbeplattform Băneasa. Hier wurden hunderte Ha des Agronomie-Instituts Bukarest in eine Betonwüste umgewandelt und ein ernster Schaden angerichtet. Den schönsten Stra‎ßenrand einer europäischen Hauptstadt hatte Bukarest auf der Nationalstra‎ße 1 mit roten Eichen. Diese wurden schlicht und einfach abgeholzt, um dieses Zentrum zu bauen. In dieser Gegend hat man erneut hunderte Ha Grünfläche verloren. Man sieht auch die Folgen durch den Verkehr und die Verschmutzung, die in der Gegend zugenommen haben.“




    In den letzten 25 Jahren sind in Bukarest über eine Million Bäume in Parks und an den Stra‎ßenrändern verschwunden. Von den gro‎ßen Boulevards fehlt fast die Hälfte der Bäume, die einst am Stra‎ßenrand standen, bezeugt Dan Trifu:



    Zwischen den Plattenbauten gibt es laut unseren Schätzungen rund 150 Ha Grünfläche, die betroffen ist. All diese Arbeiten sind auch auf den städtebaulichen Rahmenplan aus dem Jahr 2000 zurückzuführen. Grünflächen und Bäume treten in der städtebaulichen Dokumentation nicht auf. Es ist ein Trick. Es ist eine Übeltat, begangen von den Bukarester Lokalbehörden. Die Grünflächen wurden entweder in Gewerbegebiete oder in Wohngebiete eingeschlossen. Die Hälfte des Izvor-Parks, 8 Ha also, wird im besagten Entwurf als Baugrund angezeigt. Stellen Sie sich das vor. Im Tineretului-Park waren, au‎ßer den bereits verlorenen 28 Ha, noch weitere drei Ha für den Bau eines privaten Studentencampus bestimmt. Im Politehnica-Park ist die Hälfte der Fläche zurückerstattet. Laut dem städtebaulichen Plan sollen hier drei 26-Stockwerke-Türme entstehen. Man hat den Eindruck, da gibt es einen Park, aber wenn man tiefer hinein geht, findet man lauter Villen und Restaurants. Der IOR-Park hat sogar seinen Namen verloren, denn die Hälfte wurde zurückerstattet und der übrig gebliebene Teil hei‎ßt nun Alexandru-Ioan-Cuza-Park.“




    Alle Bukarester Parks wurden also verstümmelt. Einige kleinere, die zwischen den Hochhäusern standen, verschwanden vollkommen. Es gibt auch Parks, die von den Umweltschützern infolge von Gerichtsverfahren gerettet wurden. Z.B. der Carol-Park, wo man die Volkskathedrale errichten wollte oder der Park am Nordbahnhof, wo man eine Tiefgarage bauen wollte.



    Bukarest bietet 23 qm Grünfläche pro Einwohner. In diesen sind Parks, Friedhöfe, Stra‎ßenränder und Wälder enthalten. Die Umweltschutzverbände beanstanden diese Zahl und behaupten, dass die Behörden den Băneasa-Wald nur schriftlich in die Hauptstadt aufgenommen hätten. Als Grünfläche wurden dann auch die Seen bezeichnet. Laut den Umweltschutzorganisationen bietet Bukarest nur rund 8,5 qm Grünfläche pro Einwohner. Die Umwandlung Bukarests in eine ewige Baustelle führe zu einer derma‎ßen gro‎ßen Luftverschmutzung, dass tausende Menschen jährlich allein aus diesem Grund sterben.

  • Staatspräsident Iohannis hat das neue Forstgesetz promulgiert

    Staatspräsident Iohannis hat das neue Forstgesetz promulgiert

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat am Freitag das Gesetz über die Änderung des Forstgesetzes promulgiert, nachdem das Parlament seinen Antrag zur Überarbeitung des Dokuments abgewiesen hatte. Am 20. Mai hat die Abgeordnetenkammer des Parlaments den Antrag des Präsidenten Klaus Iohannis zur Überarbeitung des Forstgesetzes abgewiesen. Die Abgeordneten verabschiedeten das kontroverse Gesetz in der ursprünglichen Fassung. Vorhin hatte auch der Senat den Antrag abgewiesen.



    Im März dieses Jahres hatte der Staatschef den Überarbeitungsantrag dadurch begründet, dass die Eingriffe der Legislative in den Inhalt des besagten Gesetzes die Tätigkeit der Gesellschaften willkürlich einschränken würden. Dies würde einigen Unternehmern Vorteile verschaffen und andere benachteiligen. Au‎ßerdem könnte es Auswirkungen auf den Wettbewerb haben und die Verpflichtungen des rumänischen Staates in seiner Eigenschaft als EU-Mitglied verletzen. Die Einführung einer Höchstschwelle von 30% für den Erwerb und für die Verarbeitung des Rohholzes aus dem nationalen Forstbestand und das Vorzugsrecht für die Möbelhersteller beim Erwerb von Rohholz sollen die Grundsätze der Wirtschafts- und Vertragsfreiheit antasten, die das wesentliche Fundament der Marktwirtschaft bilden, meinte Präsident Iohannis. Der Staatschef kann nur einmal dem Parlament eine Rechtsnorm zurückschicken. Er kann diese aber beim Verfassungsgericht anfechten. Klaus Iohannis hatte aber mitgeteilt, er habe nicht die Absicht, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.



    Unter der Begründung, dass man ihr nicht erlaubt hat, Änderungsvorschläge einzureichen, schlug die liberale Opposition der Abgeordnetenkammer einen Entwurf zur Ergänzung des Gesetzes über die Nationale Sicherheit vor, in dem stehen sollte, dass illegale Abholzungen, die einen Hektar überschreiten, als Bedrohungen der nationalen Sicherheit eingestuft werden.



    Präsident Iohannis hat neulich bekanntgegeben, dass das Thema der illegalen Abholzungen am Dienstag in der Sitzung der Obersten Landesverteidigungsrates diskutiert wird. In den letzten Wochen waren Tausende empörte Rumänen in Bukarest und in mehreren rumänischen Gro‎ßstädten auf die Stra‎ße gegangen, um gegen die illegalen Abholzungen der letzten Jahre und gegen die Zerstörung der Umwelt zu protestieren. Die Demonstranten forderten die Behörden auf, umweltgerechte Gesetze zu verabschieden; zu ihren Vorschlägen gehören eine transparente Verwertung der natürlichen Ressourcen, die als nationales Naturerbe gelten und geschützt werden müssen, härtere Kontrollen der Holzverarbeitungsunternehmen, das Stoppen der illegalen Abholzungen und das Verbieten der Rundholzexporte auf längere Zeit, härtere Kontrollbehörden und Instrumente zur Monitorisierung der Rundholz- und Bauholztransporte.



    Letzten Monat hatte die Regierung vorgeschlagen, dass die Rundhloz- und Brennholzexporte aus Rumänien bis zum 31. August eingestellt werden. Nach dem 31. August bis zum Jahresende sollten die Holzverkäufe strikt monitorisiert werden. Diese Ma‎ßnahmen sind in zwei Eilverordnungen enthalten, die den Holzmarkt besser regeln sollten.