Tag: Betrug

  • Nachrichten 07.07.2014

    Nachrichten 07.07.2014

    BUKAREST: In Rumänien sind am Montag die Ergebnisse der Abiturprüfung bekannt gegeben worden. Knapp 60 % der Lyzeums-Absolventen bestanden die Prüfung. Das sind 3 % mehr als im Vorjahr. Auch dieses Jahr wurden Unregelmä‎ßigkeiten festgestelt, trotz der Ansage von Bildungsminister Remus Pricopie, wonach man keine Abweichungen vom Gesetz tolerieren wolle. Ein Schulinspektor aus dem westlichen Landkreis Arad wurde unter Hausarrest gestellt. Er wird beschuldigt Geld bekommen zu haben, um einigen Kandidaten bei der Abiturprüfung zu helfen. Mehrere Schüler mussten wegen Betrugversuche den Prüfungssaal verlassen. Ebenfalls am Montag konnten die Ergebnisse der Abiturprüfung auch angefochten werden. Die Endergebnisse sollen dann am Freitag veröffentlicht werden.



    BUKAREST: Das Berufungsgericht in Bukarest hat den umstrittenen Medienunternehmer und Politiker Dan Voiculescu im Strafverfahren um die Privatisierung eines Lebensmittel-Forschungsinstituts angehört. Bereits 2008 hatten Antikorruptions-Staatsanwälte den Gründungsvater der mitregierenden konservativen Partei unter Anklage gestellt. Voiculescu soll den Staat um 60 Millionen Euro betrogen haben. Die Richter hatten damals beschlossen, zusätzlich einen Teil des Vermögens des Beschuldigten unter Zwangsverwaltung zu stellen. Seit Freitag läuft gegen Voiculescu eine weitere Ermittlung wegen vermuteter Erpressung. Er soll laut Staatsanwaltschaft drei Geschäftsläute mit einer Verleumdungskampagne im Fernsehen gedroht haben, wenn diese den Abschluss von Werbeverträgen mit seinen Sendern nicht in die Wege leiteten. Voiculescu wies die Vorwürfe von sich und behauptete die Anzeigenerstatter nicht zu kennen.



    SPORT: In Bukarest hat am Montag das erste WTA-Tennisturnier in Rumänien begonnen. Hauptfavoritin des mit 250.000 US-Dollar dotierten BRD Bucharest Open ist die Rumänin Simona Halep, die derzeitige Weltranglistendritte. Au‎ßer der French Open-Finalistin und Wimbledon-Halbfinalistin sind mit Monica Niculescu, Irina Begu, Alexandra Cadanţu, Alexandra Dulgheru und Andreea Mitu noch weitere fünf Rumäninnen im Hauptfeld vertreten. Niculescu gewann ihr Auftaktmatch am Montag gegen die Tschechin Klara Koukalova mit 6:3 und 6:0 im Schongang. Weitere sechs rumänische Tennis-Profis waren in der Qualifikationsrunde am Samstag ausgeschieden. Zu den bekanntesten ausländischen Spielerinnen gehören Roberta Vinci und Karin Knapp, beide aus Italien, Petra Cetkovska aus Tschechien, Annika Beck aus Deutschland, Anna Schmiedlova aus der Slowakei, Polona Hercog aus Slowenien und Vania King aus den USA.

  • Freiheitsstrafen in der Fußballtransfer-Affäre

    Freiheitsstrafen in der Fußballtransfer-Affäre

    Schon seit langem hat es im rumänischen Fu‎ßball keine Mannschaft mit solch berühmten Namen gegeben, wie die der acht Personen, die am Dienstag verurteilt worden sind. Das Berufungsgericht Bukarest hat die besagten Personen zu Freiheitsstrafen zwischen drei und sechs Jahren verurteilt. Die Liste beinhaltet Namen, die einst lobgehuldigt und respektiert, verabscheut oder befürchtet wurden, von Schlüsselfiguren der beliebtesten Sportart Rumäniens.



    Die Liste der Superlative wird von den Gebrüdern Ioan und Victor Becali eröffnet. Diese sind in den letzten zwei Jahrzehnten die erfolgreichsten einheimischen Spieleragenten gewesen, die die Auslandstransfers der wertvollsten rumänischen Spieler vermittelt haben. Mihai Stoica wurde für Taten verurteilt, die er während seiner Amtszeit als Vorsitzender der Mannschaft Oţelul Galaţi im Südosten Rumäniens begangen hat. Das Urteil erreichte ihn aber, als er den Sitz des Generalmanagers des prestigevollsten Sportklubs des Landes, Steaua Bukarest belegte.



    George Copos von Rapid Bukarest, Cristian Borcea und Gheorghe Neţoiu von Dinamo Bukarest waren nicht nur Aktionäre, sondern allmächtige Chefs, zu der Zeit als die beiden Klubs Rumänien-Meistertitel gewannen und sich an europäischen Meisterschaften beteiligten. Der bald 80-jährige Jean Pădureanu hat jahrzehntelang Gloria Bistriţa im Nord-Westen des Landes geführt. Der besagte Klub war eher mittelmä‎ßig, aber berühmt für seine Verwicklung in den sogenannten strategischen Spielen, mit Ergebnissen, die nicht auf dem Spielfeld, sondern in den Kulissen festgelegt wurden.



    Schlie‎ßlich ist der einzige der Verurteilten, der für Mitleid und Bedauern zu sorgen scheint, der ehemalige gro‎ße Fu‎ßballer Gheorghe Popescu. Dieser war flüchtiger Partner und jetzt Mittäter der Gebrüder Becali. Mit 115 Spielen für die in den 90ern so beliebte Nationalmannschaft, mit zahlreichen Trophäen, die er mit seinen Klubteams — PSV Eindhoven, FC Barcelona und Galatasaray Istanbul — gewonnen hat, ist Popescu bis Dienstag der gro‎ße Favorit der Wahlen für die Präsidentschaft des Rumänischen Fu‎ßballbundes gewesen.



    Obwohl sie die unterschiedlichsten Lebensläufe, Eigenschaften und Erfolgsbilanzen hatten, gab es für sie, au‎ßer Fu‎ßball auch andere gemeinsame Hobbys: Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Diese ist die juristische Einstufung der illegalen Transaktionen bei den Auslandtransfers von 12 Fu‎ßballern. Diese verursachten dem Staat einen Schaden von rund 1,5 Millionen Dollar und vier Fu‎ßballklubs einen Schaden von insgesamt 10 Millionen Dollar.



    Der kaum subtile Trick ist uralt: der reale Transferbetrag war immer höher als der öffentlich angegebene Betrag, der dem Klub gezahlt und vom Finanzamt besteuert wurde. Die Differenz steckten die sogenannten Fu‎ßballleute ein — Spieleragenten, Aktionäre, Vorsitzende — die Vermittler dieser Transfers waren. Die Straferfolgsbilanz der Mitglieder dieser Mannschaft ist — behaupten die Presse und die Fans gemeinsam — eine der Ursachen für die unheilbare Mittelmä‎ßigkeit, in der sich der ganze rumänische Fu‎ßball seit einem Jahrzehnt befindet.

  • Die Woche 15.07.-19.07.2013 im Überblick

    Die Woche 15.07.-19.07.2013 im Überblick

    DIE THEMEN:














    Neues Stand-by-Abkommen mit internationalen Finanzinstitutionen in Sicht



    Die rumänische Regierung verhandelt seit Mittwoch mit einer gemeinsamen Delegation des IWF, der EU-Kommission und der Weltbank die Unterzeichnung eines neuen Abkommens vorbeugender Art. Die Experten der internationalen Finanzinstitute werden wie üblich in Bukarest mit Vertretern der politischen Parteien, der Gewerkschaften, der Geschäftswelt, der Banken und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen kommen. Hauptthemen der Gespräche werden die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen und die prioritären Reformen sein.



    Das letzte Darlehensabkommen mit den internationalen Geldgebern ist Ende Juni erfolgreich zu Ende gegangen. Am Montag und Dienstag hat die IWF-Chefin Christine Lagarde ihren ersten Rumänienbesuch unternommen. Die IWF-Leiterin lobte die erheblichen Fortschritte Rumäniens im Bereich der Finanzen, des Gesundheitswesens und des Energiesektors. Laut Christine Lagarde wird das nächste Darlehensabkommen mit Rumänien auf zwei Ebenen abgewickelt — Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen. Ihrer Meinung nach habe Rumänien den Vorteil eines au‎ßerordentlichen Humankapitals, wertvoller Energieressourcen, die noch nicht benutzt werden, sowie europäischer Fonds, die von der EU zur Verfügung gestellt werden. Diese müssten jedoch besser und effizienter genutzt werden. Christine Largarde zufolge müssten die Exporte, die interne Nachfrage und die Investionen das Wirtschaftswachstum Rumäniens fördern.



    Rumänien hat in den letzten Jahren zwei Abkommen mit dem IWF unterzeichnet. Ein Stand-by-Abkommen in Höhe von etwa 13 Milliarden lief von 2009 bis 2011. Letzten Monat ist ein weiteres Abkommen vorbeugender Art in Höhe von 3,5 Milliarden Euo abgelaufen, ohne dass Rumänien dieses Geld genutzt hat.




    Mutma‎ßlicher Drahtzieher der Journalistenentführung von 2005 nach Rumänien ausgeliefert



    Der wegen Terrorismus verurteilte Geschäftsmann Omar Hayssam ist am Freitag von den rumänischen Behörden in Gewahrsam genommen worden. Der 50jährige Syrer mit rumänischer Staatsbürgerschaft war 2005 in die Entführung dreier rumänischer Journalisten im Irak verwickelt. 2007 hatte ihn ein rumänisches Gericht in Abwesenheit zu 20 Jahren Haft verurteilt. Haysam war 2006 nach seiner Freilassung auf Bewährung unter ungeklärten Umständen die Flucht aus Rumänien gelungen. Später wurde er in Syrien festgenommen und in einer anderen Akte zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Infolge des stark mediatisierten Skandals um seine Flucht aus Rumänien, hatten die Leiter der Nachrichtendienste sowie der Oberstaatsanwalt Rumäniens ihre Ämter niedergelegt.




    Verkehrsminister Fenechiu zu 5 Jahren Haft verurteilt



    Eine Premiere in der rumänischen Justiz: Das Oberste Gericht in Bukarest verurteilte den rumänischen ex-Transportminister Relu Fenechiu von der National-Liberalen Partei wegen Betrugs zu fünf Jahren Gefängnis, Bezahlen von Schadensersatz und Aufhebung einiger Grundrechte für drei Jahre wegen qualifizierter Mittäterschaft zum Amtsmissbrauch. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Es kann bei einer anderen Kammer desselben Gerichts angefochten werden.



    Relu Fenechiu stellt einen bedenklichen Rekord in Rumänien auf: Er ist der erste Minister, der während Ausübung seines Amtes strafrechtlich verurteilt wird. Der Staatsanwaltschaft zufolge habe Fenechiu gemeinsam mit zwei Komplizen in den Jahren 2002 bis 2005 dem Staat einen Schaden von 6,3 Millionen Lei zugefügt. Das entspricht etwa 1,5 Millionen Euro. Er habe über von ihm kontrollierte Firmen den Elektrizitätswerken 20 Jahre alte Transformatoren verkauft und diese fälschlicherweise als neu ausgegeben.



    In der selben Strafsache wurden Fenechius Bruder, Lucian Fenechiu, sowie ein zweiter Komplize ebenfalls zu fünf Jahren Haft verurteilt. Weil das mutma‎ßliche Betrugsgeschäft mit dem Einverständnis des Kunden über die Bühne ging, wurden drei leitende Angestellte der Elektrizitätswerke zu jeweils sechs und sieben Jahren Gefängnis verurteilt.




    Staatspräsident Băsescu zu Besuch in der Moldaurepublik



    Rumäniens Staatschef Traian Băsescu hat diese Woche einen offiziellen Besuch in Kischinew (Chișinău), der Hauptstadt der Moldaurepublik, unternommen. Der Besuch wurde den bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und der Moldaurepublik gewidmet. Băsescu ist am Mittwoch mit seinem moldauischen Gegenüber Nicolae Timofti zu Gesprächen zusammengekommen. Basescu erklärte, die mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau habe keine andere Alternative, als den europäischen Weg zu gehen und Rumänien werde ferner den EU-Beitritt des benachbarten Landes vorbehaltslos befürworten.



    Es ist ein Besuch, der in einem für die Zukunft der Moldaurepublik extrem wichtigen Moment erfolgt. Die Moldaurepublik bereitet sich auf den grö‎ßten Erfolg des Prozesses der Annäherung an die EU und der zukünftigen EU-Integration, der vor vielen Jahren eingeleitet wurde. Damit ist die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU und des Freihandelsabkommens gemeint.“



    Die Unterzeichnung wird im November in Vilnius stattfinden. Rumäniens Präsident betonte, dass Bukarest weiter ein vorbehaltsloser Anwalt“ der Modaurepublik im Prozess der EU-Integration sein werde. Zugleich werde aber Rumänien die militärische Neutralität des Nachbarstaates respektieren. Băsescu fügte noch hinzu, dass die Moldaurepublik die EU-Beitrittsverhandlungen nicht abschlie‎ßen wird können, ohne das Problem der separatistischen Region Transnistrien zu lösen. Der moldauische Staatschef Nicolae Timofti bekräftigte seinerseits, die gemeinsamen Wirtschaftsprojekte wie die Pipeline Iași-Ungheni, drei Hochdruckleitungen und zwei neue Brücken über den Grenzflu‎ß Pruth seien von gro‎ßer Wichtigkeit für sein Land.




    Europapokal: Vier rumänische Vereine im Rennen



    Der rumänische Erstligist Astra Giurgiu hat sich am Donnerstagabend von seinem Gegner in der Europa League-Qualifikation, Omonia Nikosia aus Zypern, 1-1 unentschieden getrennt. Der zweite Vertreter Rumäniens in dem Wettbewerb, Petrolul Ploiești, setzte sich ebenfalls zu Hause gegen Vikingur Gota von den Färöer Inseln deutlich mit 3:0 durch. Der Ligazweite Pandurii Târgu Jiu war bereits am Dienstag am Zug: Beim estnischen Vertreter Levadia Tallinn holten die Westrumänen ein torloses Unentschieden. Der rumänische Meister Steaua Bukarest bezwang am Dienstag in der CL-Qualifikation den mazedonischen Meister Vardar Skopje mit 3:0. Alle Spiele galten für die zweite Qualifikationsrunde der beiden europäischen Vereinswettbewerbe. Die Rückspiele finden in einer Woche statt.

  • Bildungswesen: 145.000 rumänische Schüler gehen ab Herbst in Gymnasien oder Berufsschulen

    Bildungswesen: 145.000 rumänische Schüler gehen ab Herbst in Gymnasien oder Berufsschulen

    Rund 145 Tausend Hauptschulabsolventen haben erfahren, wie die nächste Etappe ihres Weges durch das rumänische Bildungssystem aussehen wird, nachdem das Ressortministerium die erste Phase des automatischen Verteilungsverfahrens abgeschlossen hat. Die vom besagten Ministerium veröffentlichten Daten weisen darauf hin, dass rund 52% der Schüler ihren Weg in Gymnasien fortsetzen möchten. Die anderen möchten auf die Berufschule gehen. Dies kommt, nachdem dem rumänischen Bildungswesen vorgeworfen wurde, sogenannte Theoretiker“ am laufenden Band zu produzieren, und dass die sogenannten Berufschulen nicht in normalen Paramtern funktionieren würden, so wie es einst, zur Kommunistenzeit war.



    Die Rangliste der besten 10 Gymnasien, die die höchsten Durchschnittsnoten bei der Aufnahmeprüfung aufwiesen, wird offensichtlich von Bukarest dominiert. Die Hauptstadt ist hier mit 5 Gymnasien vertreten, gefolgt vom südostrumänischen Constanţa mit zwei Gymnasien, dem mitterumänischen Braşov (Kronstadt), dem südlichen Craiova und dem nordwestlichen Cluj (Klausenburg) mit jeweils einem Gymnasium. Die rund 500 Schüler, die nach Abschätzungen des Ministeriums drau‎ßen geblieben sind, haben die Möglichkeit, sich für die zweite Verteilungssitzung zu bewerben. Die Bewerbungen erfolgen zwischen dem 17. und dem 22. Juli und das tatsächliche Verfahren wird am 25. Juli stattfinden.



    Für das Ministerium ist der Sommer zweifelsohne die heikelste Zeit des Jahres. Besonders weil die beiden Abitursitzungen, die in den letzen Jahren zum Mühlstein in Sachen Organisation geworden sind, in diesem Zeitintervall stattfinden. Bei der ersten Abitursitzung 2013 kontrastierten die guten Ergebnisse, die durch die Abiturientenquote von 55% widerspiegelt wurden, verglichen mit 43% in der ersten Sitzung 2012, stark mit den Skandalen um die Prüfung herum, die brisanter als je zuvor waren. Somit sind die Entlassungen und die Handgreiflichkeiten zwischen Eltern und Polizisten infolge des Einsatzes der Staatsanwälte an den Gymnasien und der Einbeziehung der Geheimdienste sehr aussagend dafür, wieviel Anlass für Launeneinfälle die sogenannte Reifeprüfung dem Ministerium gibt. Dabei zeigen die Vorfälle, dass scharfe Überwachungsma‎ßnahmen die Betrugsversuche der Schüler und Lehrer zugleich nicht entmutigen.



    Aus diesem Grund blieb die Tatsache, dass die Gymnasiumabsolventen scheinbar verstanden haben, dass das Abitur keine Formalie mehr ist, fast unbemerkt. 55% ist eine akzeptable Abiturientenquote, vor dem Hintergrund, dass die schwachen Ergebnisse der vorigen Sitzungen den Eindruck hinterlassen hatten, dass sie der Beginn einer unerwünschten und für ein Bildungswesen mit europäischen Ansprüchen unwürdigen Tradition seien.

  • Umstrittener rumänischer Geschäftsmann Becali muss für drei Jahre ins Gefängnis

    Umstrittener rumänischer Geschäftsmann Becali muss für drei Jahre ins Gefängnis

    Der umstrittene rumänische Millionär Gigi Becali muss für drei Jahre ins Gefängnis. Das hat der Oberste Gerichtshof am Montag in Bukarest entschieden. Wenige Stunden zuvor war der Eigentümer des Fu‎ßballclubs und Rekordmeisters Steaua Bukarest von den Behörden am Flughafen gehindert worden, das Land zu verlassen.



    Der Oberste Gerichtshof in Rumänien war am Montag von Journalisten regelrecht belagert. Die Medienleute warteten auf zwei Urteile. Im ersten Fall ging es um gewichtige Namen aus dem rumänischen Fu‎ßball — Sponsoren, Agenten, Manager. Die Anklage lautete: Sie würden den Staat und die Klubs betrogen haben, indem sie illegale Fu‎ßballspielertransfers im Ausland arrangiert haben sollen. Dadurch haben der Staat und die Fu‎ßballklubs Schäden in Höhe von von 11 Millionen Dollar davontragen müssen.



    In erster Instanz wurden die Angeklagten freigesprochen, nach der Berufung der Staatsanwälte kam es jedoch zu mehreren, teilweise schweren Hafturteilen. Die anschlie‎ßende Revision beschäftigte den Obersten Gerichtshof die vergangenen vier Jahre. Die schwierige Beweislage führte nun zur Entscheidung, den Prozess wiederaufzurollen. Sollte sich der Prozess in die Länge ziehen, verjähren sich die mutma‎ßlichen Taten und die Angeklagten kommen frei. Die Affäre ist kennzeichnend für den mit Korruptionsvorwürfen immer wieder konfrontierten rumänischen Fu‎ßball. So endete der erste Teil des Tages am Obersten Gerichtshof.



    Die Überraschung kam jedoch gegen Abend. Drei Jahre lang wird George Becali nicht auf der Tribüne seines Klubs sitzen können. Der Eigentümer von Rumäniens traditionsreichstem Fu‎ßballklub Steaua muss ins Gefängnis. Das Oberste Gericht in Bukarest befand ihn für schuldig, den Staat bei einem Grundstückstausch mit dem Verteidigungsministerium um umgerechnet rund 693.000 Euro betrogen zu haben. Das Gericht hob damit ein Urteil einer unteren Instanz vom Mai 2012 auf, die Becali freigesprochen hatte. Zu jeweils zwei Jahren Haft wurden ebenfalls am Montag der damals amtierende Verteidigungsminster Victor Babiuc und Armeegeneral Dumitru Cioflină wegen Amtsmissbrauchs und Bestechlichkeit verurteilt.



    Erst vor wenigen Monaten war der 54-jährige Becali zu drei Jahren Haft auf Bewährung wegen Freiheitsberaubung verurteilt worden. Die Leibwächter Becalis hatten bei einem versuchten Diebstahl seines Autos die Täter im Kofferraum des Wagens eingesperrt. Seine damit zusammenhängende zweiwöchige Inhaftierung im Jahr 2009 sorgte für gro‎ßes Aufsehen, Becali inszenierte sich damals medienwirksam als Opfer der rumänischen Justiz, die seinen politischen Gegnern hörig sei, und ebnete damit den Weg seiner Wahl ins Europäische Parlament.



    George Becali ist nicht nur Eigentümer von Steaua, sondern auch Politiker und wohlhabender Geschäftsmann. Sein teils charismatisches, teils impulsives und unvorhersehbares Auftreten sorgten immer wieder für Medienaufmerksamkeit. Zuletzt war er wegen homophober Äu‎ßerungen in die Kritik geraten, als er sich kategorisch gegen die Verpflichtung von homosexuellen Fu‎ßballspielern bei Steaua Bukarest aussprach. In einer ersten Stellungnahme nach Bekanntwerden des Hafturteils beteuerte Becali, er würde es bereuen, sich in die Politik eingemischt zu haben.


  • EU will strengere Regelungen im Fleischhandel

    EU will strengere Regelungen im Fleischhandel


    Der Pferdefleisch-Skandal in Europa geht weiter. Die Aufdeckung dieses Betrugs schockierte die Öffentlichkeit und lie‎ß Bedenken über die Sicherheit der Lebensmittel-Lieferkette des alten Kontinents aufkommen. Am Mittwoch haben sich in Brüssel die Landwirtschaftsminister Gro‎ßbritaniens, Frankreichs, Irlands, Polens und Rumäniens getroffen. Dabei haben sie die Rechtswidrigkeiten in diesem Fall erkannt und strengere Regeln für die Warenzeichnung gefordert. Zudem sollen DNA-Tests an den inkriminierten Fleischprodukten durchgeführt werden.


    Beginnend mit dem 1. März werden verarbeitete Rindfleisch-Produkte und Pferdefleisch 3 Monate lang auf verbotene Substanzen untersucht. Europäischen Vertretern zufolge sollen die Ermittlungen in den verwickelten Ländern vom Europäischen Polizeiamt Europol koordiniert werden. Gleichzeitig wurde betont, dass die falsch gekennzeichneten Lebensmittel kein Risiko für die Gesundheit darstellen. Die inkriminierten Produkte wurden jedoch in mehreren EU-Staaten vom Markt genommen.



    Rumäniens Landwirtschaftsminister Daniel Constantin nahm am Treffen in Brüssel teil. Er erklärte:



    “Es gibt keine Zweifel, dass in Rumänirn ein solcher Betrug nicht stattfinden konnte. Alle Informationen, die uns vorliegen, alle Dokumente, die wir analysiert haben, zeigen, dass die Produkte zum Zeitpunkt der Versiegelung des Transports korrekt gekennzeichnet wurden. Wenn sie in den Besitz des Importeurs gelangen, liegt die Verantwortung bei diesem.”



    Der rumänische Minister sagte ferner, es wäre wünschenswert, die Ermittlungen schnellstens zu beenden, da die Tierzucht in den betroffenen Ländern gro‎ße Verluste erleide. Manche europäische Partner haben schon Fleisch von rumänischen Schlachthöfen abgelehnt.



    Im vor wenigen Tagen ausgebrochnem Skandal hatten zwei rumänische Schlachthöfe das Fleisch einem in Zypern registriertem holländischen Unternehmen geliefert. Laut der britischen Presse sei dieses Unternehmen der Hauptverdächtige in der Pferdefleischaffäre. Das holländische Unternehmen lieferte das Fleisch einem französischen Unternehmen weiter. Dieses Unternehmen wiederum hat seinerseits eine weitere französische Firma beliefert. Die letzte Firma hat das Fleisch verarbeitet und es nach Gro‎ßbritannien und andere Länder exportiert. Nun will keines der verwickelten Unternehmen das Fleisch falsch gekennzeichnet haben.