Tag: Bildung

  • Nachrichten 01.06.2016

    Nachrichten 01.06.2016

    SOFIA: Rumänien unterstützt die Bemühungen Bulgariens zur Bekämpfung der illegalen Migration. Das erklärte Rumäniens Ministerpräsident Dacian Ciolos während eienes Treffens mit seinem bulgarischen Gegenüber Boyko Borissov am Mittwoch in Sofia. Ciolos und Borissov gaben ferner bekannt, dass die Erdgaspipeline, die unter der Donau zwischen den zwei Ländern gebaut wird, in einigen Monaten fertig sein könnte. Die zwei Ministerpräsidenten beteiligen sich an dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer des Regionalen Kooperationsrates. Dabei kam die Zusammenarbeit Rumäniens und Bulgariens in der NATO, die Vorbereitung des Gipfels in Warschau, sowie die Anpassung der Standpunkte zur Verstärkung der Ostgrenze der Allianz zur Sprache. Das Treffen in Sofia hatte eine besondere Bedeutung, weil das Gremium für regionale Kooperation in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Hauptthemen der Diskussionsagenda waren die Entwicklungen auf regionaler Ebene und die europäische Perspektive der Westbalkanstaaten.



    BUKAREST: Rund 10.000 Gewerkschaftsmitglieder aus dem Bildungswesen haben am Mittwoch einen Protestmarsch durch Bukarest veranstaltet. Sie fordern einen Anteil von 6% am BIP für das Bildungswesen, so wie es im Gesetz vorgesehen ist. Der Beschlusss, am Weltkindertag auf die Stra‎ße zu gehen, wurde gefasst, nachdem mehrere Verhandlunsgrunden mit den Vertretern der Regierung gescheitert waren. Der rumänische Arbeitsminister Dragoş Pâslaru erklärte am Mittwoch, die Exekutive verfüge über kein Geld, um eine Gehaltserhöhung bieten zu können. Pâslaru fügte hinzu, in den nächsten Tagen werde eine letzte Verhandlungsrunde mit den Vertretern der Gewerkschaften stattfinden. Wenn man zu keiner Vereinbarung kommen sollte, werde die Regierung die Eilverordnung zur Lohnerhöhung genehmigen. Ebenfalls am Mittwoch wurde eine Delegation der Gewerkschaften im Bildungswesen von den Vertretern des Präsidialamtes empfangen.



    BUKAREST: Das 11. Internationale Bookfest findet im Zeitraum 1-5 Juni in Bukarest statt. Daran beteiligen sich über 200 Verlage. Ehrengast ist bei der diesjährigen Messe Israel mit dem Motto Never Stop Dreaming. Israel wird rund 30 Veranstaltungen vorschlagen und dem rumänischen Publikum das Treffen mit zeitgenössischen Schriftstellern ermöglichen, darunter Zeruya Shalev, Fania Oz-Salzberger, Meir Shalev, Dror Mishani.



    BUKAREST: Das 15. Internationale Filmfestival Transilvania wird in der siebenbürgischen Stadt Cluj fortgesetzt. Bis zum 5. Juni werden insgesamt 248 Produktionen gezeigt, davon sind 32 Kurzfilme. Der einzige rumänische Spielfilm beim TIFF 2016 ist der Streifen Hunde” des Regisseurs Bogdan Mirica, der bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis gekürt wurde. Schwerpunktland der diesjährigen Festspiele ist Litauen, Ehrengast die berühmte italienische Darstellerin Sophia Loren. Sie soll mit einem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet werden. Parallel zum TIFF finden Konzerte und Sonderveranstaltungen statt.

  • Nachrichten 25.05.2016

    Nachrichten 25.05.2016

    WASHINGTON: Ministerpräsident Cioloş ist am letzten Tag seiner USA-Reise mit dem amerikanischen Energieminister Ernest Moniz und mit US-Unternehmern zusammengekommen. Der Regierungschef warb dabei für das wirtschaftliche Entwicklungspotential in Rumänien und ermutigte die amerikanischen Unternehmen in das Land zu investieren. Am Dienstag war Ciolos von US-Vizepräsident Joseph Biden im Wei‎ßen Haus empfangen worden. Der Ministerpräsident erhielt dabei von der amerikanischen Seite Zusagen für die Stärkung der militärischen Zusammenarbeit am Schwarzen Meer unter der Schirmherrschaft der NATO. Vizepräsident Biden sagte, die Fortsetzung der Reformen werde in Rumänien zur Festigung der demokratischen und wirtschaftlichen Entwicklung und der bilateralen Partnerschaft mit den USA führen. Am Dienstag traf Ciolos auch Vertreter der rumänischen Gemeinde um Washington.



    BUKAREST: Der Senatsvorsitzende Călin Popescu-Tăriceanu hat sich in einem offenen Brief als Opfer der Antikorruptionsbehörde DNA bezeichnet und deren Vorwürfe zurückgewiesen. Gegen ihn wird seit Dienstag wegen des Verdachts auf falscher Aussage und Begünstigung des Täters strafrechtlich ermittelt. Sein Name kommt in einer Akte vor, in der die Staatsanwälte illegale Rückerstattungen von Grundstücken untersuchen. Aufgrund seines derzeitigen Amtes ist Tăriceanu zurzeit der zweitwichtigste Mann im rumänischen Staat. Au‎ßerdem ist er Co-Vorsitzender einer neulich gegründeten bürgerlichen politischen Gruppierung, des Bündnisses der Liberalen und Demokraten ALDE. Zwischen 2004 und 2008 war er Anführer der National-Liberalen Parei und Premierminister. Dutzende Personen wurden in der Akte der illegalen Rückerstattungen von Grundstüchen und Waldflächen in den benachbarten Gegenden Bukarests von den DNA-Staatsanwälten angeklagt.



    BUKAREST: Im ersten Quartal des Jahres hat Rumänien einen Haushaltsüberschuss von umgerechnet knapp 665 Millionen Euro verzeichnet. Die Einnahmen der Landesfinanzverwaltung aus erhobenen Steuern und Gebühren seien zudem um 3% höher als geschätzt. Das sagte Finanzministerin Anca Dragu im Interview mit Radio Rumänien. Sie erklärte ferner, dass Rumänien derzeit eine Deflation verzeichne, aufgrund der wegen der reduzierten Mehrwersteuer gefallenen Preise. Die Mehrwertsteuer war ab dem 1. Januar bei allen Produkten von 24 auf 20% herabgesetzt worden. Laut einer Studie der Notenbank würde sich die Ma‎ßnahme im Ausma‎ß von 70% auf die Preisentwicklung auswirken. Die Zentralbank geht für die kommenden drei Quartale von einer Deflation aus. Bis Anfang 2017 sollten die Preise wieder leicht ansteigen.



    BUKAREST: Die Gewerkschaften aus der Bildung werden ihre Verhandlungen mit der Regierung fortsetzen. Die Gespräche waren am Dienstag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaftsführer fordern eine Lohnerhöhung und sind unzufrieden mit dem von der Regierung für das Bildungswesen vorgesehenen Budget. Der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes der Lehrkräfte, Marius Nistor, drohte mit einem Protestmarsch am 1. Juni in Bukarest, sollten die Verhandlungen scheitern. Indes hielten die Angestellten der Verteidigungs- und Umweltindustrie eine Mahnwache in Bukarest. Auch sie fordern höhere Löhne.

  • Gewerkschaften aus dem Bildungssektor fordern höhere Gehälter

    Gewerkschaften aus dem Bildungssektor fordern höhere Gehälter

    Die Verhandlungsgespräche zwischen der Regierung und den Gewerkschaften vom Bildungssektor zum Thema Gehaltserhöhungen werden fortgesetzt. Neulich hatte die Exekutive vorgeschlagen, dass die Gehälter der Lehrkräfte ab 10. August 2017 durchschnittlich um 10% erhöht werden. Seit Jahren fordern die rumänsichen Lehrer höhere Gehälter, aber ihre Forderungen gehören viel zu selten zu den Prioritäten der Regierenden. Nur wenige Lehrer sind noch motiviert, ihren Beruf auszuüben oder hohe Leistungen zu erbringen. Entmutigt durch die niedrigen Gehälter verlassen viele junge Lehrer die Klassenzimmer und wechseln zu anderen Arbeitsbereichen, obwohl sie den nicht leichten Lehrerberuf lieben. Als Ausbilder der nächsten Generationen sollten sie aber einen entsprechenden Leistungsansporn erhalten, denn von einkommensschwachen Lehrern, die jeden Tag um ein einigerma‎ßen akzeptables Leben kämpfen müssen, kann man keine hohen Leistungen erwarten.



    Nach der neuen Verhandlungsrunde haben die Vertreter der Gewerkschaften aus dem Bildungswesen die Vorschläge der Exekutive betreffend die Haushaltssummen für diesen Sektor nicht akzeptiert. Die Gewerkschaftler sind der Meinung, dass für die Erhöhungen der Lehrergehälter die Regierung dieses Jahr etwa 500 Millionen Lei zuweisen sollte. Nach dem Treffen mit den Vertretern der Regierung präzisierte der Vorsitzende der Gewerkschaftsföderation im Bildungswesen, Marius Nistor, dass eine Erhöhung der Lehrergehälter erst ab 2017 inakzeptabel sei. Marius Nistor:



    “All diese Gehaltsanpassungen sollten schneller erfolgen. Wir dürfen nicht bis 2017 warten. Damit die Gehaltserhöhungen das Bildungswesen tatsächlich besser, motivierender machen, müssen wir über das Gesetz über einheitliche Entlohnung der Lehrkräfte im Bildungswesen diskutieren, und klare Perspektiven betreffend die Gehaltserhöhungen und das Bildungswesen festlegen. Die Eilverordnung der Regierung korrigiert die Fehlfunktionen; das Gesetz über einheitliche Entlohnung der Lehrkräfte im Bildungswesen regelt die Gehaltserhöhungen.”



    Wenn beim nächsten Treffen keine Lösung gefunden wird, werden die Lehrkräfte am 1. Juni einen Protestmarsch in Bukarest organisieren, erklärte noch Marius Nistor. Seinerseits sagte der Arbeitsminister, Dragoş Pîslaru, dass für die praktische Umsetzung der Eilverordnung über die Anpassung der Gehälter im Bildungswesen ab 1. Januar 2017 Haushaltsgelder in Höhe von etwa 800 Millionen Lei notwendig wären. Es handele sich aber nicht um Gehaltserhöhungen, sondern um die Eliminierung von Diskrepanzen durch die Anpassung der Gehälter nach oben. Arbeitsminister Dragoş Pîslaru:



    “Wir diskutieren über eine Regierungsverordnung, die Korrekturen durchführen und ein ausgewogenes, gerechtes Entlohnungsschema schaffen sollte. Es geht dabei nicht unbedingt um Gehaltserhöhungen. Die 10%, eigentlich 9,4%, die bei den Diskussionen immer wieder erwähnt wurden, sind durchschnittliche Prozente zur Steigerung der Entlohnungsummen im allgemeinen, aber der Kern der Regierungsverordnung und des Entlohnungsschemas für das Bildungswesen besteht aus Korrekturen und Anpassungen.”



    In diesem Zusammenhang erklärte Ministerpräsident Dacian Cioloş, dass sobald die Entlohnungsprobleme im Gesundheitsbereich gelöst werden, das Bildungswesen als nächste Priorität im Regierungskabinett zu Gespräch kommt.

  • Nachrichten 18.05.2016

    Nachrichten 18.05.2016

    VILNIUS: Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis ist am Mittwoch in Vilnius mit der litauschen Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zusammengekommen. Die beiden Amtsträger diskutierten über die regionale Sicherheit sowie den gemeinsamen Standpunkt Rumäniens und Litauens beim Nato-Gipfel in Warschau. Besonders wichtig sei eine ausgewogene Position betreffend die Konsolidierung der Ostflanke der Nato, in dem Sinne, dass die Maßnahmen sowohl den Süden als auch den Norden der Ostflanke betreffen, sagte Klaus Iohannis. Was die Flüchtlingskrise betrifft, sei das Treffen von Sanktionen gegen die EU-Staaten, die keine Migranten aufnehmen wollen, keine wirksame Lösung. Eine Alternative wäre die Verstärkung der EU-Außengrenzen, mit besonderer Hervorhebung der Europäischen Grenzagentur FRONTEX, im Rahmen derer Rumänien nach Deutschland den zweitwichtigsten Beitrag leistet, sagte Iohannis weiter. Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite sagte im Gegenzug, Rumänien und Litauen hätten ähnliche Positionen zu diesem Thema, in dem Sinne, dass die Europäische Union ihre Grenzen schützen und den Immigranten Integrationsmöglichkeiten bieten sollte.



    BUKAREST: Die USA wollen Rumänien bei der Modernisierung und Technologisierung seiner Armee Unterstützung bieten. Das erklärte am Mittwoch der US-Botschafter in Bukarest, Hans Klemm. Rumänien und die Vereinigten Staaten hätten eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der bilateralen Strategischen Partnerschaft und der gemeinsamen NATO-Mitgliedschaft, so Klemm. Der amerikanische Botschafter wohnte der Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Verteidigung und Luftfahrt am Schwarzen Meer in Bukarest bei. Die internationale Ausstellung kann bis am 20. besichtigt werden und ist außer der Luftfahrt und Verteidigung der Landessicherheit und der Sicherheit von Privatpersonen gewidmet.



    BUKAREST: Die Gewerkschaften aus Bildungs- und Erziehungswesen werden am 1. Juni einen Protestmarsch organisieren. Dies erklarte am Mittwoch Marius Nistor, einer der Gewerkschaftsführer in diesem Bereich. Die Angestellten aus dem Bildungswesen sind mit dem Entwurf der Eilverordnung über die Entlohnung der Staatsangestellten, der zur Zeit zur öffentlichen Debatte steht, unzufrieden. Am Dienstag hatte Ministerpräsident Dacian Ciolos erklärt, die Eilverordnung werde nur einen Teil der Ungleichgewichte im System ausbügeln. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    BUKAREST: Das rumänische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch bestätigt, dass in den letzten 10 Jahren an allen Orten, wo rumänische Truppen stationiert waren, Produkte des Unternehmens HexiPharma verwendet wurden. Im Skandal um die verdünnten Desinfektionsmittel wird derzeit gegen das Unternehmen Hexi Pharma strafrechtlich ermittelt. Die Firma soll die Krankheitsbekämpfung behindert und Produkte gefälscht haben. Die nonkonformen Stoffe sind offenbar seit Jahren in den Krankhenhäusern Rumäniens in Umlauf. Der Nachrichtendienst habe laut eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren mehrere Vermerke zur schlechten Qualität der Desinfektionsmittel an die legalen Informationsempfänger geschickt. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    SOFIA: Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten im Außenministerium, Daniel Ioniţă, leitet die rumänische Delegation beim Treffen des Ministerkommittees des Europarates, das in Sofia unter der Präsidentschaft Bulgariens stattfindet. Themen der Gespräche, an denen Vertreter der 47 Mitgliedsstaaten teilnehmen, sind unter anderen die demokratische Sicherheit für alle europäische Bürger, die Achtung der Menschenrechte in Konfliktregionen und die Antwort Europas auf die Flüchtlingskrise. Das Treffen in Sofia markiert auch die Übernahme der turnusmäßigen sechsmonatigen Präsidentschaft des Ministerkommittees des Europarates durch Estland.



    SPORT: Tennisprofi Adrian Ungur hat bei den French Open die letzte Runde des Qualifikationsturniers erreicht. Die Nummer 204 der Welt bezwang Marton Fucsovics aus Ungarn mit 6:4 und 6:2. Auch Marius Copil, derzeit auf Rang 190 zu finden, steht in der letzten Runde der Qualifikation. Er schlug den Belgier Kimmer Coppejans mit 6:3 und 6:4. Bei den Frauen treten zwei Rumäninnen in der Qualifikation an. Sorana Cîrstea (99. WTA) spielt gegen die Slowakin Jana Cepelova (134. WTA), während Andreea Mitu (114. WTA) es mit der Chinesin Jia-Jing Lu (208. WTA) zu tun bekommt. Bereits für das Hauptfeld qualifiziert sind weitere vier Spielerinnen aus Rumänien – die Weltranglistensechste Simona Halep, die Nummer 28. der Welt, Irina Begu, die 35. der Rankings Monica Niculescu und Alexandra Dulgheru, derzeit auf Rang 129.

  • Die Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor stehen unter Debatte

    Die Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor stehen unter Debatte

    Der Arbeitsminister hat am Dienstag den Entwurf der Dringlichkeitsverordnung zur Entlohnung der öffentlichen Bediensteten in Rumänien zur Debatte gestellt. Die Hauptänderungen betreffen die komplette Umstrukturierung des Entlohnungssystems im Gesundheits- und im Bildungsbereich und die Einführung eines Prämiensystems basierend auf Leistungskriterien für die Angestellten der beiden Bereiche. Diese sollen diese Prämien beginnend mit dem 1. Januar 2017 erhalten. Der Entwurf sieht auch die Beseitigung der Unebenheiten in der Entlohnung für die gleiche Funktion, am selben Arbeitsplatz vor.



    Alle Gehälter sollen auf das derzeitige Höchstgehaltsniveau für jede einzelne Berufskategorie angehoben werden. Premierminister Dacian Cioloş erklärte, dass der Entwurf einige Unebenheiten im System ausbügeln wird. Der Fokus wird dabei auf das Gesundheitswesen gesetzt, allerdings nicht auf alle Bereiche, denn die Exekutive muss sich in gewissen Haushaltsgrenzen halten. Laut Arbeitsminister Dragoş Pîslaru, werden infolge dieser Ma‎ßnahmen über 1,2 Millionen höhere Gehälter erhalten und mit Sicherheit wird keiner weniger bekommen als jetzt.



    Arbeitsminister Dragoş Pîslaru: Wie haben uns Zahl für Zahl vergewissert, dass die Gehälter, die wir z.B. für den Gesundheitsbereich festlegen werden, höher sind als diejenigen, die heute gezahlt werden. Die andere Art von Berichtigung, wie Sie feststellen werden, betrifft die Anpassung aller Gehälter am selben Arbeitsplatz an das Höchstgehalt. Es herrscht also kein Verdacht mehr, dass wir irgendjemandem das Gehalt reduzieren“.



    Als Antwort sagt der Vorsitzende des Nationalen Gewerkschaftsblocks Dumitru Costin, dass nur 400.000 öffentliche Bedienstete Lohnerhöhungen erhalten werden und der Rest von 800.000 nicht. Der Entwurf zur Entlohnung der öffentlichen Bediensteten hat für die Unzufriedenheit der Gewerkschaften gesorgt, besonders im Bildungswesen. Diese behaupten, dass der besagte Entwurf nur die Probleme in der Gesundheit und in der Zentralverwaltung lösen würde.



    Anton Hadăr, der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes der Hochschullehrer Alma Mater: Man flickt hier und da etwas. Was das Bildungssystem anbelangt, wäre es nicht schlecht, wenn diese Flickerei etwas Gutes bringen würde. Aber es deckt nicht einmal ein Hundertstel von dem was wir im System benötigen.“



    Die Gewerkschaftler der öffentlichen Lokalverwaltung drohen mit der Einleitung des Arbeitskampfes und mit dem Boykott der Lokalwahlen.



    Pompiliu Buzduga, Vizevorsitzender des Landesverbandes der Gewerkschaften in der Verwaltung: Es ist nicht normal, dass sieben Ministerien Lohnerhöhungen von 70% erhalten und die Lokalverwaltung keinen Cent.“



    Die Auswirkung auf den Haushalt infolge der Änderungen des Entlohnungssystems der öffentlichen Bediensteten beläuft sich auf rund 2,3 Milliarden Lei. Davon sollen 1,2 Milliarden Lei um die Unebenheiten auszubügeln und 1,022 Milliarden für die Gesundheitsreform zugewiesen werden.

  • EU-Bildungsbericht 2015: Große Chancenungleichheit im rumänischen Schulsystem

    EU-Bildungsbericht 2015: Große Chancenungleichheit im rumänischen Schulsystem

    Der diesjährige Bericht der EU-Kommission über die allgemeine und berufliche Bildung wartet nicht allein mit Statistiken über die Fortschritte der Bildung in den EU-Mitgliedsstaaten auf, sondern gibt auch Aufschluss über die Art und Weise, in der die Unterrichtssysteme den sozial-wirtschaftlichen Hintergrund beeinflussen. Der Bericht schlussfolgert, es seien Investitionen notwendig, um die Bildung integrativer zu gestalten und den gesellschaftlichen Aufstieg zu fördern. Eine Möglichkeit wäre, der Bildung einen höheren Prozentsatz vom Haushalt zu gewähren, sagte Angela Filote, die Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien:



    Eine Korrelation, die leicht bemerkbar ist, ist jene zwischen dem Haushalt für Bildung und der Leistung dieses Sektors. Rumänien belegt den letzten Platz in der EU und gibt immer weniger Geld für die Bildung aus. Ich hoffe, dass dieser Trend nicht fortgesetzt wird. Ich wünsche mir, dass das Geld richtig ausgegeben wird. Das Hauptproblem ist eigentlich die Qualität dieser Ausgaben. Die Bildung hat einen Einfluss auf die ganze Gesellschaft, und nicht nur auf die Wirtschaft. Eine Bevölkerung, die über gute Bildung verfügt, riskiert weniger, marginalisiert oder ausgegrenzt zu werden. In Rumänien gibt es viele Kinder, die keine Bücher haben. Dieses Phänomen ist besonders auf dem Dorf, in den benachteiligten Gemeinschaften, besonders bei den Roma, präsent.“




    Was den Schulabbruch anbelangt, liegt Rumänien mit 18,1% über den europäischen Durchschnitt von 11,1%. Die riesigen sozial-wirtschaftlichen und Bildungsunterschiede zwischen Stadt- und Dorfbevölkerung sind eine Konstante Rumäniens. Einzelne überragende Schulleistungen mindern dieses Stadt-Land-Gefälle jedoch nicht. Laut PISA-Testen verfügen die rumänischen Schüler im Alter bis zu 15 Jahren über niedrigere Lesekompetenzen (37,3%) verglichen mit dem EU-Durchschnitt (17,8%), und haben ein schwächeres Leistungsniveau auch in Fächern wie Mathematik (40,8% verglichen mit 22,1% in der EU) und Naturwissenschaften (37,3% verglichen mit 16,6%.). Michael Teutsch von der Generaldirektion für Bildung und Kultur der Europäischen Kommission meint, es sei wichtig aber nicht ausreichend, allein diese Daten zu kennen:



    All diese quantitativen Indikatoren sind zwar bedeutend. Die Art und Weise, in der wir uns auf sie beziehen, ist aber nur der Anfang. Diese Indikatoren sind kein Ziel, sie beschreiben eine Realität. Es freut uns, dass in Rumänien über mehrere Strategien debattiert wird. Ich kenne mindestens fünf, die ganz gut sind. Wir stellen uns die Frage, ob sie nur gut geschriebene Texte sind, oder wirklich etwas für die Menschen, an die sie sich richten, bedeuten. Diese Strategien sind wunderbare Dokumente. Die wichtigste Herausforderung ist jedoch ihre Umsetzung. Sie sollen nicht nur einfache offizielle Aufgaben sein, die als gelöst gelten.“




    Rumänien wurde empfohlen, die bereits formulierten Strategien umzusetzen. Florin Popa, Mitglied der Generaldirektion für Bildung und Kultur der Europäischen Kommission, dazu:



    Die Ungleichheit der Chancen, die Benachteiligung auf sozial-wirtschaftlicher Ebene sowie auf Bildungsebene hängen zusammen. Die Ungleichheit beginnt sehr früh, und wenn man nicht eingreift, wird sie immer schlimmer. Dieses Problem löst sich nicht von selbst. Im Gegenteil, das Problem wird noch grö‎ßer. Dieser Zusammenhang ist in den benachteiligten Gruppen, die besonders empfindlich sind, intensiver. Die frühzeitige Bildung, die Vorschulzeit ist sehr wichtig. Hier muss man eingreifen. Die politische Verantwortung könnte eine Lösung sein. Und hier geht es wiederum um die Kohärenz und die Komplementarität der unterschiedlichen Strategien.“




    Der neue Bildungsminister Adrian Curaj, ehemaliger Generaldirektor der Abteilung für die Finanzierung des Hochschulunterrichts, Forschung, Entwicklung und Innovation, meint, mit Innovation könnte man vieles anspornen. Die neue Bildungspolitik soll die Autonomie der Unterrichtsinstitutionen mit den Strategien verflechten. Adrian Curaj dazu:



    Die Idee, dem Bildungsgefälle entgegenzuwirken, ist ausgezeichnet. Das bedeutet die Beharrlichkeit, schrittweise ein Problem zu lösen. Ich wünsche mir, die Neuerung oder die Innovation zu finden, die mir helfen wird, diesen Sprung in die Wege zu leiten. Au‎ßer Befähigung, an der es uns sicherlich nicht fehlt, brauchen wir die Bereitschaft, zu experimentieren. Ich glaube sehr an die Kreativität der Rumänen, aber weniger an ihre Fähigkeit als Unternehmer. Rumäniens Chance ist die Kreativität und die Bildung. Hinzu kommt selbstverständlich auch die Wettbewerbsfähigkeit.“




    Der Bericht für die allgemeine und berufliche Bildung 2015 empfiehlt den Mitgliedsstaaten, zusammenzuarbeiten und Erfahrungen auszutauschen.

  • Nachrichten 07.12.2015

    Nachrichten 07.12.2015

    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat eine öffentliche Debatte zum Haushalt für das kommende Jahr für Mittwoch angesetzt. Dabei sollen Schwerpunkte und Struktur des Haushalts zur Sprache kommen. Die Haushaltsvorlage für 2016 soll diese Woche von der Regierung angenommen und dem Parlament vorgelegt werden. Mehr Geld als im vorigen Jahr werden das Verteidigungs-, Innen-, Bildungs-, und Gesundheitsministerium erhalten. Weniger Mittel bekommen hingegen das Verkehrs- und Arbeitsministerium. Laut Haushaltsentwurf stündem dem Staat nächstes Jahr um 3,6 Milliarden Lei (umg. etwa 0,8 Milliarden Euro) höhere Einnahmen zur Verfügung. Die Ausgaben 2016 werden um etwa 13 Milliarden Lei (etwa 2,9 Milliarden Euro) höher als 2015 ausfallen. Somit würde ein Ausgleich für die in Bukarest beschlossenen Ma‎ßnahmen zur finanzpolitischen Entspannung geschaffen. Der Staatshaushalt 2016 basiert auf einem Defizit von 2,8% des BIP und auf einem Wirtschaftswachstum von 4,1%.



    BUKAREST: Ab Montag werden rumänische Soldaten eine Woche lang zusammen mit ihren Kameraden aus den Vereinigten Staaten und der benachbarten Republik Moldau auf einem Übungsplatz im Südosten Rumäniens trainieren. Dort findet das Modul Platinum Lynx 16.2 im Rahmen der internationalen militärischen Übung Black Sea Rotational Force statt. Die internationale Übung hat den Zweck, die gemeinsame Ausbildung der Soldaten fortzusetzen, das Niveau der Interoperabilität zwischen den beteiligten Streitkräften zu steigern und die Partnerschaft zu verstärken. Gleichzeitig beteiligen sich circa 200 rumänische und 350 amerikanische Soldaten an der militärischen Übung Dacian Thunder 2015. Die Übung findet auf den militärischen Stützpunkten von Mihail Kogălniceanu und Câmpia Turzii bis zum 20. Dezember statt. Laut dem Bukarester Verteidigungsministerium handele es sich um die zweite Übung Dacian Thunder, die zu einem besseren Training durch gemeinsame Flüge beitragen soll.



    SPORT: Rumäniens Handballdamen haben bei der WM in Dänemark auch im zweiten Gruppenspiel einen ungefährdeten Sieg eingefahren. Gegen Kasachstan gewann das rumänische Team mit 36:20. Am Samstag hatte die Mannschaft zum Auftakt Puerto Rico mit dem 47:14 eine klare Niederlage beigebracht. Der nächste Gegner am Dienstag ist Spanien, es folgen in der Gruppe D weitere Begegnungen mit Norwegen und Russland. Die ersten vier Platzierten rücken ins Achtelfinale vor.

  • Gesetz zur Gehaltserhöhung von Staatsbediensteten verabschiedet

    Gesetz zur Gehaltserhöhung von Staatsbediensteten verabschiedet

    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat das Gesetz über die Gehaltserhöhung der Staatsbediensteten verabschiedet: Die Mitarbeiter des Gesundheitssystems bekommen ab dem 1. Oktober um 25% mehr Geld, die restlichen Angestellten im öffentlichen Dienst dürfen sich ab dem 1. Dezember auf eine 10%-ige Erhöhung freuen. Dem Staatshaushalt für das kommende Jahr müsse eine langfristige Vision über die Entwicklung Rumäniens zugrunde liegen, sagte der Staatchef. So könnten in den kommenden Monaten die Grundlagen für Reformen in den Schlüsselbereichen geschaffen werden.



    Indes versicherte Ministerpräsident Dacian Cioloş, dass die Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst das Defizitziel für 2016 nicht beeinträchtigen werde. Zudem sollen die aus dem EU-Topf abgerufenen Fördergelder dazu beitragen, dass die Investitionspläne nicht gekürzt werden. Jenseits der wichtigen und gerechtfertigten Gehaltserhöhungen müsse Rumänien nämlich auch über ein Invesitionspaket verfügen, damit das Wirtschaftswachstum nicht allein durch den Konsum verursacht werde, erklärte Cioloş.



    Es wird keine Einsparungen geben. Dafür werden wir verstärkt den Investitionsbereich decken. Es sind bereits Geldfonds für Investitionen angelegt worden, sowohl beim Ministerium für die Entwicklung, als auch beim Transportministerium, dort werden wir uns bemühen, die geplanten Investitionen auch mit Hilfe von europäischen Geldern durchzuführen. Laut unseren Berechnungen werden wir auch das Defizitziel von höchstens 3% einhalten.



    Anfang November hatte die Abgeordnetenkammer den Gesetzentwurf zur Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst angenommen. 319 Abgeordnete stimmten dafür, sieben enthielten sich und ledlich ein Abgeordneter stimmte dagegen. Außerdem wurden Stimmen laut, die behaupten, dass alle Staatsbediensteten höhere Gehälter verdienten und nicht nur die Mitarbeiter aus Bildung und Gesundheit.



    Der Gesetzentwurf wurde von den Sozialdemokraten im Parlament eingereicht. Der Autor des Textes, der Abgeordnete Adrian Solomon, erklärte, die Verabschiedung des Gesetzes im Eilverfahren sei notwendig gewesen. Das Gesetz über die Steuerverantwortung hätte nämlich im Wahljahr 2016 jegliche Gehaltserhöhungen verboten. Die Liberalen stimmten dem Gesetz aus der Opposition zu, auch wenn sie sich ursprünglich gegen die Maßnahme stemmen wollten. Sie forderten jedoch eine Folgeabschätzung, die Aufschluss darüber geben soll, ob genügend Finanzressourcen für die Deckung der zusätzlichen Ausgaben verfügbar sind.



    Laut Angaben der neuen Regierung in Bukarest soll ihre Tätigkeit auf Transparenz bei den Entscheidungsprozessen, klaren Verantwortlichkeiten und Dialogbereitschaft beruhen. Das Regierungsprogramm schließt unter anderem die Überarbeitung der großen Investitionsprojekte, Reformen in Bildung und Gesundheit, die Festigung des Rechtsstaates sowie eine reibungslose Planung der Parlaments- und Kommunalwahlen im kommenden Jahr ein.

  • Nachrichten 27.07.2015

    Nachrichten 27.07.2015

    BUKAREST: Die rumänische Regierung bereitet die erste Korrektur des Staatshaushaltes in diesem Jahr vor. Dabei soll der Haushaltsplan nach oben korrigiert werden, so der Ministerpräsident Victor Ponta. Die Vorlage wurde am Montag der Führung der regierenden sozialdemokratischen Partei vorgestellt. Mehrere Kommunen, Landkreisverwaltungen, sowie auch die Umwelt- und Bildungs werden erhebliche zusätzliche Summen bekommen. Das Gesundheitsministerium und das Transportministerium hingegen verlieren Geld bei dieser Haushaltsanpassung. Die sozialen Ausgaben werden wegen der Erhöhung des Kindergeldes und der Piloten-Renten um 300 Millionen Euro steigen. Die Sozialdemokraten haben ferner eine außerordentliche Parlaments-Sitzung für den Zeitraum 24-25. August einberufen. Dabei soll über den Antrag des Staatschefs Klaus Iohannis zur Neuprüfung des neuen Steuergesetzbuches diskutiert werden. Am 17. Juli hatte Iohannis das neue Steuergesetzbuch abgelehnt und es an das Parlament zurückgeschickt. Laut diesem würde das Gesetz gravierende Folgen für die Wirtschaft haben. Auch die liberale Opposition forderte eine technische Debatte zum Gesetzbuch vor der Abstimmung im Parlament.



    WIEN: Der rumänische Schriftsteller Mircea Cărtărescu hat am Montag in Salzburg den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur entgegen genommen. Bereits im April waren die Preisträger anlässlich des Welttags des Buches bekannt gegeben worden. Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird seit 1965 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Nach Eugène Ionesco 1970 wird mit Cărtărescu ein zweiter Autor aus Rumänien geehrt. Den Preis hatten in den vergagenen Jahren weltberühmte Persönlichkeiten wie Vaclav Havel, Doris Lessing, Milan Kundera, Salman Rushdie oder Umberto Eco erhalten.



    CHISINAU: Die Beratungen zwischen den proeuropäischen Parteien für die Ernennung eines Ministerpräsidenten in der Moldaurepublik sind festgefahren. Die Anführer der liberaldemokratischen, der demokratischen Partei und der liberalen Partei, die vor einigen Tagen das Abkommen für Bildung der Allianz für Europäische Integration unterzeichnet hatten, lehnen die Ernennung der liberaldemokratischen Maia Sandu ab. Zuvor hatte Sandu einige Bedingungen gestellt, darunter auch die Ernennung einer neuen Leitung der Nationalbank. Das hätte der Regierung ermöglicht, einige Maßnahmen für die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem IWF zu treffen. Maia Sandu erklärte, die neue Regierung müsste einen Sparplan, der auch eine erhebliche Kürzung der öffentlichen Ausgaben vorsehen sollte, vorlegen. Die drei proeuropäischen Parteien haben gemeinsam 55 der 101 Sitze im moldauischen Parlament gewonnen. Nachdem der Ex-Ministerpräsident Chiril Gaburici im Juni sein Amt niedergelegt hatte, wurde die von den Kommunisten unterstützte Exekutive in Chisinau interimistisch von Natalia Gherman geleitet.

  • Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Strategie gebilligt, mit der sie die Anzahl der Schulabbrecher vor der gymnasialen Oberstufe verringern will. Rumänien hat eine der höchsten Schulabbrecherquoten in der EU. 2013 hatte die Quote bei 17,3% gelegen, was Rumänien den fünften Platz in der unrühmlichen Rangliste bescherte. Höhere Schulabbrecherquoten haben nur Italien, Portugal, Spanien und Malta. Ziel der neuen Strategie ist die schrittweise Reduzierung der Anzahl früher Schulabgänger bis 2020 um 6%. In die Statistik fallen junge Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, die nach der Sekundarstufe I (die in Rumänien die ersten acht Klassen umfasst) keine weiterführende oder berufsbildende Schule besucht haben.



    Laut dem Dokument sei die Schulabbrecherquote vor allem bei besonders anfälligen Gruppen hoch: Jugendliche aus ländlichen Gebieten, einkommensschwachen Familien, Roma-Familien und weiteren Minderheiten, sowie Schüler, die bereits mindestens ein Mal sitzen geblieben sind oder die Schule abgebrochen haben. Die Behörden warnen gleichzeitig vor den ernsten sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen des vorzeitigen Schulabbruchs. Junge Menschen, die ihren Abschluss nicht mehr schaffen, sind besonders von der Arbeitslosigkeit gefährdet und verdienen im Schnitt weniger, wenn sie einen Arbeitsplatz bekommen. Laut Schätzungen über die auf dem Arbeitsmarkt gefragten Qualifikationen wird in Zukunft nur einer von zehn Arbeitsplätzen für Schulabbrecher verfügbar sein.



    Die Strategie enthält vier Pfeiler und sechs sogenannte repräsentative Programme, die Mechanismen, Präventions- und Interventionsmaßnahmen, sowie Kompensationsinstrumente beinhalten. Die Regierung hat sich vorgenommen, jedem Schüler bis zum Alter von 16 Jahren den Zugang zu einer weiterführenden oder berufsbildenden Schule, bis einschließlich der zehnten Jahrgangsstufe, zu garantieren. Der erste Pfeiler soll über zwei Programme zu einem hochwertigen Unterricht für alle Kinder führen. Die Maßnahmen zielen auf die Verbesserung des Zugangs zu frühkindlicher Betreuung und Bildung, die Erweiterung des Bildungsangebots für Kinder unter drei Jahren, bzw. die Gewährleistung eines Grundschul- und Gymnasialunterrichts von hoher Qualität ab.



    Der zweite Pfeiler sieht die Einführung eines Pflichtunterrichts für alle Kinder vor. In dieser Etappe wollen die Veranwortlichen Frühwarnsysteme entwickeln, die zu der Identifizierung von Kindern mit hohem Schulabbruch-Risiko beitragen, und auch vorbeugende und korrigierende Maßnahmen erweitern. Darunter fällt etwa das Programm Unterricht nach der Schule“. Ein dritter Pfeiler handelt von der Reintegration von Schulabbrechern im Bildungssystem, durch das Programm Eine zweite Chance“. Und schließlich verfolgt der letzte Pfeiler die institutionelle Förderung, das heißt die Schaffung von passenden Rahmenbedingungen für die Umsetzung, Monitorisierung und Evaluation der Strategie.

  • Im Zeichen von Solidarität – Freiwilligenarbeit ist in Rumänien gefragt

    Im Zeichen von Solidarität – Freiwilligenarbeit ist in Rumänien gefragt

    Ihr Vater hat Alina Dumitriu dazu gedrängt, Volkswirtschaft zu studieren. Das tat sie auch; einen Job, der ihrem Studium entspricht, hatte sie aber nie. Denn ihr Beruf hat zwar mit Ökonomie zu tun, ihre Berufung aber ist, anderen zu helfen. Das war schon immer so. Als Kind klaute sie Geld von zuhause und gab es ärmeren Kindern. Sie träumte davon, nach Somalia zu gehen und den Kindern dort zu helfen. Dann kam sie aber darauf, dass Hilfe überall benötigt wird — auch bei ihr im Land, in Rumänien. Und so blieb sie hier und gründete von zehn Jahren den gemeinnützigen Verein Sens Pozitiv (www.senspozitiv.ro).



    Das Wortspiel deutet es schon an: Alina Dumitriu und ihre Kollegen kümmern sich um Menschen, die dem Risiko der HIV-Infizierung ausgesetzt sind: Stra‎ßenkinder, Obdachlose, Prostituierte, Heroinsüchtige. Neuerdings betreut Alina Dumitriu auch HIV-positive Frauen aus Nairobi. Um die Kinder und Erwachsenen, mit denen sie arbeitet, besser verstehen zu können, ging Alina Dumitriu wieder studieren — diesmal Psychotherapie. Als sie HIV-infizierte Kinder und Jugendliche zu therapieren begann, hatte sie einen ersten Schock: Diese Menschen hatten keine Ahnung über ihren eigenen Zustand. Die meisten hatten noch kein AIDS, sondern waren nur HIV-positiv.



    Bei der Betreuung dieser Kinder und Teenager, manche waren 15, 16, habe ich ihre Bedürfnisse erkannt. Sie hatten keinen guten Kontakt zu den Ärzten, kommunizierten nicht richtig mit ihnen und glaubten, kranker zu sein als sie es tatsächlich waren — obwohl viele ein fast normales Leben führen konnten“, erinnert sich Alina Dumitriu. Sie stellte fest, dass diese Menschen nicht sehr viel über AIDS und HIV wussten, sie warteten einfach auf ihren Tod. Das hat sie beeindruckt und sie begann, intensiv über HIV und AIDS zu recherchieren. Dann übersetzte sie, denn ihr wurde klar, dass es au‎ßer den Präventionsratschlägen keine Aufklärungsliteratur in rumänischer Sprache gab. Man sagte den Menschen, wie sie einer Infizierung vorbeugen können — aber für die, die schon infiziert waren, gab es nichts auf Rumänisch. Die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern war gar nicht einfach.



    Das Fachpersonal dort war eigentlich ziemlich renitent, denn erstens sprachen wir anders als sie. Ein Infektionsarzt sah, dass ich Bescheid wusste und schickte mir immer mehr Patienten. So musste ich selbst immer mehr lernen, denn die Menschen hatten allerhand Fragen und ich musste nachrecherchieren, um antworten zu können“, sagt Alina Dumitriu.




    Um mit dem Ansturm fertig werden zu können, bildete sie junge HIV-Infizierte zu Multiplikatoren aus. Ihre Ideen stie‎ßen erwartungsgemä‎ß auf Widerstand von Ärzten und Krankenhausmanagern — aber mit der Zeit verdiente sich der Verein Respekt. Seit fast einem Jahr ist Alinas Verein das Geld für Löhne und Aktionen ausgegangen. Vereinzelt zahlt ein Pharmaunternehmen ein bescheidenes Beratungshonorar. Alina Dumitriu stört aber, dass der Staat unter keiner der vielen Regierungen das Problem der HIV-Infizierten zu lösen vermochte. Diese Menschen haben keinen Zugang zu medizinischen Dienstleistungen. Durch die Korruption verschwindet auch das wenige Geld“, empört sich Alina Dumitriu. In meinem Arbeitsfeld gibt es keine Dienstleistungen. Von staatlicher Seite bekommen die HIV-Infizierten, die obdachlosen Menschen und Kinder rein gar nichts. Alles was getan wird, tun Vereine. Der Staat müsste diese bereits erfolgende Sozialarbeit Freiwilliger unterstützen, denn wir haben bereits eine Menge Erfahrung“, klagt die junge Frau.




    Hilfreich wären für diese Arbeit auch Aufklärungsaktionen. Alina Dumitriu arbeitet seit zehn Jahren pausenlos mit hilfsbedürftigen Menschen. Für sie war und ist die Dankbarkeit der Menschen extrem wichtig. Auch heute freut sie sich, wenn Menschen etwas besser leben, nachdem sie von ihr selbst oder von einem anderen Verein betreut wurde. Und es geht nicht nur um HIV-Infizierte. Seit vier Jahren organisiert Sens Pozitiv in der Weihnachtszeit ein kulinarisches Event — beim ersten Mal kochten Alina und ihr Team, das Verstärkung von anderen Freiwilligen bekommen hatte, für 150 Menschen: obdachlose und hilfsbedürftige Kinder und Erwachsene. In diesem Jahr ist die Zahl der Gäste auf 600 gestiegen.



    In anderen Bereichen hat der Staat weniger Berührungsängste. Vor sechs Monaten gründete Iarina Ştefănescu ein Erziehungsprogramm (http://www.ajungemmari.ro) und es gelang ihr, in kürzester Zeit mit vier der sechs Jugendämter in Bukarest Partnerschaftsvereinbarungen abzuschlie‎ßen. Ziel des Programms ist es, den Kindern mehr Selbstvertrauen zu geben, sie mehr kommunikations- und teamfähig zu machen und ihnen dabei auch andere interessante Informationen auf den Weg zu geben. In einem der Projekte innerhalb des Programms besuchen sie über 160 freiwillige Erzieher wöchentlich, um ihnen anhand von Spielen bestimmte Lernbereiche schmackhaft zu machen — Literatur, Kino, Tanzen, Englisch, Geschichte, Biologie oder Musik. Im Rahmen eines anderen Projekts gehen die Kinder ins Museum, in den Park, ins Theater oder in die Oper.




    Ein Projekt für etwas ältere Kinder versucht, ihnen die Arbeitswelt näher zu bringen: Sie besuchen Arbeitsplätze in Betrieben und Unternehmen. Anca Mihaela Tudose, eine der vielen Freiwilligen im Projekt, ist von der Urheberin Iarina begeistert. Sie ist ein Paket geballter Energie und ist überall mit ihrem Fahrrad da. Sie liebt es, zu helfen — und das Leben dieser Kinder ist besser geworden. Die gute Nachricht ist auch, dass Iarinas Initiative ständig wächst. Die Freiwilligenarbeit wird immer mehr ermutigt, glaubt Iarina Ştefănescu selbst. Die Eltern und die Lehrkräfte unterstützen das. Wir arbeiten jetzt zunehmend mit Gymnasiasten und Studenten und spüren eine stärkere Bereitschaft bei den Elitegymnasien in Bukarest, wo auch unsere Freiwilligen zumeist herkommen. Ich habe gespürt, dass sie dabei ermutigt werden“, sagt Iarina Ştefănescu, die sich immer mehr auch über die Ergebnisse ihrer Arbeit freut:



    Dass es besser wird, stellen die Freiwilligen von Stunde zu Stunde klarer fest. Mit den Kindern zu arbeiten ist es mal leichter, mal schwerer, es kommt auf die Lebensumstände an — manche wohnen in Kinderheimen, manche in armen Familien. Auf jeden Fall sind die Fortschritte an den Schulergebnissen dieser Kinder zu sehen. Die Kinder sehen die Freiwilligen aber auch als Vorbilder, also gibt es auch Fortschritte, was das Verhalten der Kinder angeht. Die Kinder sind offener, kreativer, teamfähiger. Noch bessere Resultate werden wir höchstwahrscheinlich nächstes Jahr sehen“, freut sich Iarina Ştefănescu, die zur Freiwilligen des Jahres im Bereich Erziehung auf der Nationalen Gala der Volontariatsarbeit gekürt wurde. Solche Auszeichnungen sind wichtig — wenn der Staat selbst die Arbeit nicht würdigt, kann ein wenig Lob von Kollegen perfekt für die Motivation sein.

  • Bildungsprojekt: Schach in den Schulen

    Bildungsprojekt: Schach in den Schulen

    Beginnend mit dem Schuljahr 2014-2015 wird Schachspielen zum Wahlfach in den rumänischen Schulen. Wie Erziehungsminister Remus Pricopie sagte, werde das neue Fach Erziehung durch Schachspielen“ hei‎ßen, und der genehmigte Lehrplan richtet sich an die Grundschule. Die rumänischen Schulen werden also dieses Zwei-Jahre-Fach für die Schüler der Klassen 1 bis 4 anbieten. Mehr über die Vorteile des Schachspielens in der Schule erfahren wir vom Erziehungsminister Remus Pricopie:



    Ich könnte darüber viel erzählen, sowohl als Lehrer als auch als Vater eines Kindes, das Schach spielt. Vor allem verbessert das Schachspielen die Konzentrationsfähigkeit, das Analysevermögen und das logische Denken. Denken Sie daran, was es bedeutet, 3, 4, manchmal sogar 5 Stunden lang (je nach Alter des Kindes) vor dem Schachbrett und vor dem Gegner zu sitzen und das Spiel durchzudenken. Das ist schon etwas Au‎ßerordentliches. Dann der Teamgeist. Diejenigen, die sich damit nicht auskennen, könnten glauben, Schach sei ein individuelles Spiel. Keineswegs. Schach ist kein individuelles Spiel, sehr oft ist die Mannschaft besonders wichtig, von der Vorbereitung, vom Training bis zum Schachturnier, und das ist wieder von Vorteil für die Kinder, die Schach spielen wollen. Die Forschungen haben erwiesen, dass auch die Schulzeugnisse besser wurden.“




    Vladimir Danilov ist Generalsekretär des rumänischen Schachverbandes. Schachspielen lernte er in Iaşi (im Nordosten Rumäniens), einer Stadt, die als gutes Beispiel für die Einführung dieses Fachs in den Schulen gilt. Vladimir Danilov:



    Seit 1986 wird Schachspielen in verschiedenen Formen in den Schulen unterrichtet, nicht unbedingt als Fach auf dem Lehrplan. 1986 wurde die erste Schach-Schulkasse in Rumänien gegründet. Nach 1990 wurde Schachspielen in allen Kindergärten und Schulen Rumäniens eingeführt, in vielen Fällen als After-School-Unterricht. In Iaşi spielen etwa 3.000 Schüler Schach; viele von ihnen haben hohe Leistungen erbracht, sowohl als Profi-Junior-Schachspieler als auch in der Schule, als Teilnehmer an Schulolympiaden in verschiedenen Fächern. Seit 2000 wurde an der Schule »Bogdan Petriceicu Haşdeu« in Iaşi Schachspielen als Unterrichtsfach mit Benotung und Eintragen im Schulzeugnis eingeführt. Der Schachunterricht hei‎ßt entweder ‚Schach am Computer‘ oder ‚Schach und Mathematik‘, je nachdem, welcher Fachlehrer die Schachstunden übernimmt. Etwa 600 Grundschulkinder haben Schachspielen auf dem Lehrplan, von einer Stunde bis zu vier Stunden in der Woche.“




    Laut einem Abkommen zwischen dem rumänischen Erziehungsministerium und dem rumänischen Schachberband werden die Schulen bestimmt, wo Schachspielen als Wahlfach unterrichtet wird, und auch die Lehrer ernannt, die Schachunterricht geben werden. Mehr dazu vom Erziehungsminister Remus Pricopie:



    Das erste Problem, das wir lösen müssen, sind die Lehrkräfte. In den rumänischen Schulen war das Schachspielen kein Unterrichtsfach. Wir hatten also kein System für die Ausbildung der Lehrkräfte in diesem Bereich. Durch das mit dem Schachverband abgeschlossene Abkommen kann jeder Lehrer der vom Schachverband legitimiert ist, Schach unterrichten. Das gilt nur jetzt, am Anfang. Wir werden versuchen, Lehrkräfte für dieses neue Fach zu bilden. Das wird die Aufgabe der Universitäten und des Erziehungsministeriums sein. Ein zweites Problem ist, dass wir 500 Schulen dafür komplett ausstatten müssen. Das bedeutet, jede Schule braucht 10 Schachspiele, eine Tafel, Lehrbücher und ein Buch für die Lehrkraft. Wir haben beschlossen, dass die 500 Schulen Dorfschulen sein sollen. In den Städten gibt es noch die sogenannten Schulklubs, wo man Schach erlernen kann.“




    Ştefan ist Gymnasialschüler und Mathematikolympionike. Er liebt das Schachspielen, wo er auch gute Leistungen hat:



    Schach entwickelt das Denkvermögen. Schach hilft uns, auf eine bestimmte Art zu denken, und ich meine damit nicht nur auf die Schule sondern auch das Alltagsleben. Wir lernen, die richtige Wahl zu treffen, wir üben uns in Geduld, wir lernen, uns sicher zu sein.“



    Victor, der ebenfalls Gymnasialschüler ist, sprach über eine bessere Kontrolle der Emotionen. Victor hat zahlreiche Medaillen bei den nationalen Schachmeisterschaften gewonnen:



    Bei Mathe- und Informatikwettbewerben spielt das Selbstbeherrschen eine wesentliche Rolle. Dank dieser Eigenschaft habe ich viele Wettbewerbe und Medaillen in Mathe gewonnen.“




    Lucian Vasilescu ist Arzt; er lebt und arbeitet in Bukarest. In seiner Freizeit spielt er sehr gerne Schach. Er sprach über den Einfluss des Schachspieles auf die Erziehung und die Karriere:



    Ich spiele Schach seit der ersten Klasse. Das Schachspielen ist meine Leidenschaft, mehr als ein Hobby. Es hat mir geholfen, bestimmte Eigenschaften zu entwickeln wie Hartnäckigkeit, Geduld, den Wunsch, zu siegen. Gleichzeitig habe ich gelernt, Mitglied eines Teams zu sein. So hatte ich auch die Möglichkeit, viele schöne Orte in Europa und in der Welt kennenzulernen. Die Tatsache, dass ich heute, mit 50 Jahren, Schach gegen die besten rumänischen Spieler spielen kann, ist für mich von gro‎ßer Bedeutung. Ich kann behaupten, dass ich es kaum erwarte, in die Rente zu gehen, um dem Schachspielen mehr Zeit schenken zu können.“



    Audiobeitrag hören:



  • Europäische Kommission spricht Empfehlungen für Rumänien aus

    Europäische Kommission spricht Empfehlungen für Rumänien aus

    Eine Delegation der internationalen Kreditgeber Rumäniens hält sich derzeit in Bukarest für die dritte Evaluierung des Stand-by Abkommens auf. Anfang der Woche sprach die Europäische Kommission auch die wirtschaftspolitischen Empfehlungen für EU-Mitgliedstaaten zur Konsolidierung der Wirtschaftsankurbelung aus, die vor einem Jahr begann. Rumänien hatte Anfang Mai den internationalen Finanzinstitutionen seine Reform-und Konvergenzprogramme vorgestellt und nach einer ausführlichen Analyse dieser Programme, gab die Europäische Kommission Bukarest acht Empfehlungen.





    Die Bukarester Behörden müssen das Beihilfeprogramm der EU und IWF, sowie die Haushaltsstrategie für 2014 umsetzen, die Reformen im Gesundheitssektor beschleunigen, wirksamere Ma‎ßnahmen zu einer besseren Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt treffen, qualitativhöhere und frei zugängliche Bildung und Fortbildung garantieren. Die Europäische Kommission empfiehlt zudem Ma‎ßnahmen zur Optimierung der Sozialtransfers. Die Bemühungen zur Verbesserung der Managementfähigkeit müssten beschleunigt, die Wettbewerbsfähigkeit und die Wirksamkeit im Transport-und Energiebereich gefördert werden, so die Europäische Kommission.





    Die Empfehlungen im Fiskalbereich betreffen die Optimierung der Haushalteinnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben. Die rumänischen Behörden sollten ferner stets bemüht sein, den Steuerbetrug zu reduzieren, die Schwarzarbeit erfolgreich zu bekämpfen, die Rentenreform, die vor vier Jahren begann, zu Ende zu führen, während die öffentliche Verwaltung mehr Transparenz, Wirksamkeit und Integrität zeigen müsse. Die rumänische Justiz müsse mehr im Kampf gegen Korruption unternehmen und die Beschlüsse der Gerichte umsetzen, empfiehlt anschlie‎ßend die Europäische Kommission.





    Im Energie-und Transportbereich empfiehlt Brüssel mehr Wettbewerbsfähigkeit und Wirksamkeit zusammen mit der Beschleunigung der Reformen in Staatsunternehmen. Derzeit befindet sich Rumänien in der Endphase der Umsetzung des zweiten EU-und IWF-Programms der wirtschaftlichen Anpassung und die EU-Fonds könnten eine wesentliche Quelle öffentlicher Investitionen bilden, hei‎ßt es ferner im Bericht der Europäischen Kommission. Dieses Jahr gab die Europäische Kommission Empfehlungen für 26 Mitgliedstaaten mit der Ausnahme von Griechenland und Zypern, die derzeit EU-Programme der wirtschaftslichen Anpassung umsetzen.





    Die Wirtschaft wurde einschlie‎ßlich in den von der Wirtschaftskrise stark betroffenen Staaten wieder angekurbelt und die Europäische Kommission schätzt dass nur Zypern und Kroatien dieses Jahr eine Wirtschaftsschrumpfung verzeichnen werden, sagte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso. Die landesspezifischen Empfehlungen sollen Monat Juni von EU-Entscheidungsträgern besprochen und anschlie‎ßend am 8. Juli beim EU-Finanzrat verabschiedet werden.




  • Nachrichten 11.03.2014

    Nachrichten 11.03.2014

    BUKAREST: Die neue Bukarester Exekutive hat am Dienstag die Vertrauensfrage vor dem Parlament bezüglich des neuen Aktionsprogramms gestellt. Dieses sieht unter anderem die Herabsetzung der MWSt., die Einführung einer differenzierten Lohnsteuer und die Senkung der Beiträge der Arbeitgeber an die Gesundheitskasse vor. All diese Ma‎ßnahmen werden aber durch die Situation des Steuer-Haushalt-Systems bedingt. Die Oppositionsparteien haben nun 3 Tage lang Zeit, um eventuell einen Misstrauensantrag zu stellen. Die Liberal-Demokratische Partei aus der Opposition hat bereits einen Misstrauensantrag nach Stellung der Vetrauensfrage durch das Regierungskabinett angekündigt. Die gegenwärtige Regierung, die aus der Sozial-Demokratischen Partei, der Union für den Fortschritt Rumäniens, der Konservativen Partei und dem Ungarnverband besteht, musste nach einer Regierugnsumbildung die Vertrauensfrage für ein neues Programm stellen. Die National-Liberale Partei, die in die Opposition gegangen war, wurde durch den Ungarnverband ersetzt.



    BUKAREST: Die EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou hat am Dienstag in Bukarest das neue Programm Erasmus Plus lanciert. Dadurch sollen 120 Tausend junge Rumänen in den nächsten sieben Jahren Stipendien für Bildung und Berufsausbildung erhalten. 2014 wird Rumänien ungefähr 52 Millionen Euro im Rahmen des besagten Programms erhalten. Das sind um 11% mehr als im Vorjahr. Der delegierte Minister für Hochschulunterricht Mihnea Costoiu erklärte, das rumänische Bildungssystem befände sich in einem Prozess der Modernisierung und Anpassung an die Anforderungen einer Gesellschaft des 21.Jhs.



    MADRID: Der rumänische Aussenminister Titus Corlăţean unternimmt bis Donnerstag einen Staatsbesuch in Madrid. Dabei wird er Gespräche mit dem spanischen Au‎ßen- und Kooperationsminister Jose Manuel Garcia-Margallo führen und mit dem spanischen Senatsvorsitzenden Pío García-Escudero Márquez zusammenkommen. Angesprochen werden hauptsächlich Wirtschafts- und Handelsthemen sowie die Lage der rumänischen Gemeinden in Spanien. Der europäische Weg der Republik Moldau, die Entwicklungen in der Ukraine und weitere international relevante Themen, wie der NATO-Gipfel im September 2014 und die Lage im Nahen Osten gehören auch zur Gesprächsagenda. Minister Corlăţean wird auch mit Vertretern der rumänischsprachigen Presse in Spanien zusammentreffen.



    BUKAREST: Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hat am Dienstag sein Beileid für die 191 Opfer der Terroranschläge in Madrid vor 10 Jahren geäussert. Bei den Anschlägen waren auch 16 rumänische Bürger ums Leben gekommen. Zehn Bomben gingen am 11. März 2004 in Madrid gleichzeitig in die Luft. Diese waren an Bord von vier vollen Zügen, die auf den Atocha Bahnhof in Madrid zusteuerten. Infolge der Anschläge, zu denen sich eine der Al-Kaida nahestehenden Gruppierung bekannte, ordnete Madrid den Rückzug der spanischen Truppen aus dem Irak an. Die Terroranschläge von Madrid gelten als die schwersten in der Geschichte Spaniens.



    BUKAREST: Ein nichtzugelassener Protestmarsch im zentralrumänsichen Targu Mures ist zu einem Konflikt mit den Ordnungskräften eskaliert. Der besagte Marsch begann am Montagabend und wurde von separatistischen Organisationen von Ungarnstämmigen veranstaltet. Vermummte Protestteilnehmer warfen Sprengkörpern, drangen auf die Stra‎ße, provozierten die Gendarmen und skandierten rumänienfeindliche Parolen. Sie forderten die territorielle Autonomie der sogenannten Szeklerregion in der Mitte Rumäniens. Diese ist die einzige Gegend Rumäniens, wo Ungarnstämmige die Mehrheit der Bevölkerung bilden. Die ungarische Minderheit beläuft sich in Rumänien auf 1,5 Millionen Personen. Das entspricht 6% der Gesamtbevölkerung. Deren politische Gruppierung, der Ungarnverband, schloss sich neulich der Bukarester Regierung an. Mit kurzen Unterbrechungen beteiligte sich der Ungarnverband schon seit 1996 gemeinsam mit verschiedenen rumänischen Parteien an der Regierung.

  • Schule startet wieder in Rumänien

    Schule startet wieder in Rumänien

    Die Schule hat in Rumänien, nach den Semesterferien, am 10. Februar wieder angefangen. In manchen Landkreisen im Süden und Südosten des Landes hatten die Schüler längere Ferien, da blieben nämlich die Schulen in der letzen Schulwoche des 1. Semesters wegen der heftigen Schneefälle geschlossen. Das 2. Semester, das am 20. Juni zu Ende gehen wird, bringt mit sich einige Neuigkeiten. So wird in der Periode 18.-20. Februar die Simulation der nationalen Prüfungen für alle Achtklässler stattfinden. Weiter soll zwischen dem 3.- 7. März die Simulation der Abiturprüfung organisiert werden. An dieser werden zum ersten Mal auch die Schüler der 11. Klasse teilnehmen. In Rumänien findet die Abiturprüfung nach der 12. Klasse statt.




    Eine Woche vor den Osterferien, die am 12. April starten, nehmen die Schüler an besonderen Freizeitaktivitäten teil, die von der Schule organisiert werden. Diese Woche heisst die Schule einmal anders“. Weiter werden zwischen dem 6.-29. Mai zum ersten Mal nationale Schulleistungsuntersuchungen der Schüler der 2., 4. und 6. Klasse organisiert. Es sollen dabei die Leistungen der Schüler in Mathematik und im Fach Rumänisch und im Falle der Minderheiten-Angehörigen in ihrer Muttersprache getestet werden. Die Zensuren werden nicht in den Notenkatalog eingetragen. Die Schüler der 12. Klasse, die an internationalen Schülerwettbewerben teilnehmen, werden die Abiturprüfung separat ablegen.




    In diesem Jahr wird au‎ßerdem bei der Zulassung zum Lyzeum zum ersten Mal die Gewichtung der Durchschnittsnote bei der Schulleistungsuntersuchung von 50 auf 75% erhöht. Die Durchschnittsnoten der Klassen fünf bis acht zählen nur noch zu 25%, anstatt wie bisher, zu 50%. Die Absolventen der 12. Klasse legen die Abiturprüfung zwischen dem 10. Juni und dem 1. Juli ab. Für diese geht die Schule am 30. Mai zu Ende. Für die Achtklässler geht die Schule am 13. Juni zu Ende. Alle anderen Schüler beenden die Kurse am 21. Juni. Das Schuljahr 2014-2015 soll dann am 14. September starten. Bildungsminister Remus Pricopie kündigte an, man werde nach langer Zeit wieder in die Bildungs-Infrastruktur investieren. 200 Millionen Euro der in der Zeitspanne 2007-2013 unbenutzten Strukturfonds sollen dafür ausgegeben werden. Zugleich wurden für die Periode 2014-2020 500 Millionen Euro für Investitionen zugewiesen.