Tag: Digitalisierung

  • Europäischer Gesundheitsdatenraum: Medizin der Zukunft

    Europäischer Gesundheitsdatenraum: Medizin der Zukunft

    Nach Aussage der unmittelbar Beteiligten bestehen weiterhin komplexe Hindernisse, die eine Auschöpfung des Potenzials digitaler Gesundheitsdaten erschweren.

    Der Europäische Gesundheitsdatenraum wird ein wesentlicher Pfeiler der Gesundheitspolitik in der EU sein. Er soll existierende Hindernisse überwinden. Der Datenraum bietet den Rahmen für den Austausch gesundheitsspezifischer Daten. Die Nutzer sind Patienten und Ärzte, Forscher, aber auch politische Entscheidungsträger.

    Cristina Berteanu hat einen Doktortitel in Gesundheitswissenschaften. Sie spricht von  wesentlichen Fortschritten für die Gesundheit.

    Es ist der erste europäische Datenraum, der bei der Gesundheit ansetzt und das Paradigma völlig verändert – der Patient kann mit anderen Patienten in den Mitgliedstaaten, aber auch mit Ärzten in Rumänien und in der EU in Verbindung treten. Der Zugang zu diesen Daten durch Forscher oder politische Entscheidungsträger ist dann innerhalb eines rechtlichen Rahmens sehr gut geregelt.  

    Der Datenraum wird wichtige Fortschritte bei der Entdeckung neuer Moleküle, der Entwicklung von Strategien, einschließlich der Prävention und der personalisierten Medizin, bringen. Denn der Zugang zu anonymisierten Daten wird es ermöglichen, gezielte Behandlungen viel präziser und einfacher zu entwickeln.

     Der europäische Datenraum muss bis 2025 funktionsfähig sein, die Arbeiten daran sind bereits im Gange. Dies wird eine umfassende Digitalisierung in allen Mitgliedstaaten voraussetzen. 207 Krankenhäuser in Rumänien haben Zugang zu Fördermitteln aus dem Aufbauplan für die Digitalisierung, hier hoffen wir Fortschritte zu erzielen.

    Zum einen wird es für Patienten einfacher, auf die Daten zuzugreifen und sie weiterzugeben. Zum anderen wird die Arbeit der Ärzte einfacher und effizienter – sie können in der Datenbank die Krankengeschichte des Patienten lesen. Diagnose- und Behandlungsentscheidungen werden dadurch fundierter getroffen, auch wenn sich die Patientendaten in einem anderen EU-Land befinden.

    Durch die Unterstützung des Datenaustauschs werden Gesundheitsdienstleister außerdem überflüssige Untersuchungen vermeiden. Das ist nicht nur positiv für den Patienten, sondern auch billiger. Forscher werden effizienten Zugang zu größeren Mengen repräsentativer Daten bekommen. Dabei sorgt eine eigenständige Datenschutzorganisation für die Vertraulichkeit der Patientendaten.

    Das gleiche gilt für Regulierungsbehörden und Entscheidungsträger. Sie werden anhand konkreter Daten die Gesundheitspolitik besser gestalten können. In Brüssel freut man sich schon auf verbesserte Gesundheitssysteme.

    Elektronische Patientenakten, intelligente Krankenhäuser, Big-Data-Konzepte und der Einsatz von künstlicher Intelligenz sind Teil der Medizin der Zukunft. Und einige davon gibt es bereits in Rumänien. Das erste intelligente Krankenhaus in Rumänien – ein Pilotprojekt, das zur Digitalisierung des gesamten Gesundheitssystems beitragen soll – soll im siebenbürgischen Neumarkt entstehen. Was beinhaltet ein intelligentes Krankenhaus? -fragten wir die Gesundheitsexpertin Cristina Berteanu.

    Die elektronische Patientenakte, Telemedizin, Cybersicherheit, Einsatz von Robotern in der Chirurgie. Außerdem die Nutzung der virtuellen Realität zur Schulung von medizinischem Personal und Ärzten, das Konzept von Big Data und die Entwicklung von Algorithmen der künstlichen Intelligenz. Die Big Data stützen sich auf die Künstliche Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Prävention, der Gesundheitsstrategie, der Qualität, der Genauigkeit und der Schnelligkeit der Ergebnisfindung.

    In Rumänien sind revolutionäre Technologien und künstliche Intelligenz in vielen Bereichen spürbar: in der Radiologie, der Bildgebung, der Strahlentherapie und der Datenerfassung. Die neuen Technologien helfen bei der Frühdiagnose von Krankheiten, der personalisierten Behandlung und der Entdeckung des molekularen Charakters von bösartigen Tumoren, erklärt Cristina Berteanu.

  • Staatshaushalt für 2024 nimmt Gestalt an

    Staatshaushalt für 2024 nimmt Gestalt an



    Die endgültige Abstimmung im Parlament wird voraussichtlich bis Weihnachten stattfinden, wie von den Regierungsparteien vereinbart. Die Koalitionspartner haben in den letzten Tagen mehrere Gespräche über die Mittelzuweisungen geführt, und am Montag wurden konkrete Einzelheiten des Dokuments bekannt. Die PNL und die PSD beteuern, dass durch die neuen Ma‎ßnahmen die Steuerhinterziehung eingedämmt werde. Au‎ßerdem soll durch die Digitalisierung der Steuerbehörde (ANAF) auch Geld für die Erhöhung der Gehälter von Staatsbediensteten und Lehrern sowie für die Erhöhung der Renten locker gemacht werden.



    Wirtschaftsexperten sind allerdings skeptisch und eher der Auffassung, dass das Defizit um mindestens ein Prozent höher ausfallen werde als angekündigt. Au‎ßerdem würde das Geld aus der Digitalisierung der Steuerbehörde (ANAF) und der Bekämpfung der Steuerhinterziehung erst 2025 flie‎ßen. Der von der rumänischen Regierung für das nächste Jahr geplante Staatshaushalt enthält Rekordzahlen für die Bereiche Gesundheit, Bildung, Verkehr und Investitionen. Das Gesundheitsministerium erhält umgerechnet 3,4 Mrd. €, die staatliche Krankenkasse 12,6 Mrd. €, das Verkehrsministerium rund 6 Mrd. €, das Bildungsministerium 11,4 Mrd. € und das Entwicklungsministerium 2,6 Mrd. €. Ministerpräsident Marcel Ciolacu kündigte au‎ßerdem eine allgemeine Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst an:



    Für den gesamten staatlichen Sektor wird es — mit Ausnahme hochrangiger Beamter –eine Erhöhung der Gehälter um 5 % geben. Wir streben Zuwendungen für Investitionen in Höhe von 7,3 % an. Dies ist der höchste Investitionshaushalt in der Geschichte Rumäniens. Auch für das Bildungswesen haben wir noch nie dagewesene Zahlen — Zuwendungen vom Staatshaushalt in Höhe von 4,1 %, was einer Erhöhung von 60 % entspricht. Für das Gesundheitsministerium ist ebenfalls eine Erhöhung um 26 % geplant und das Verkehrsministerium soll um 30 % mehr erhalten. Die Defizitquote wird unter 5 % liegen.“



    Die Doppelspitze der Regierungskoalition beteuert, dass all diese gesteigerten Haushaltszuweisungen nicht mit Steuererhöhungen einhergehen werden. PNL-Chef Nicolae Ciucă etwa schätzt, dass die Staatskasse um mehrere Milliarden Lei reicher sein wird als in diesem Jahr.



    Zu den effizientesten Ma‎ßnahmen zählen die Digitalisierung der Steuerbehörde, die Inbetriebnahme des elektronischen Siegels, das ausnahmslose Deklarieren der ins Land eingeführten Waren und härtere Strafen für Steuersünder. Vergleicht man die Ausgaben für Waren und Dienstleistungen im November dieses Jahres mit denen im November 2022, so konnten die Ausgaben um rund 600 Mio. EUR gesenkt werden. Es besteht also die Möglichkeit, dass die Staatseinnahmen auch durch eine effizientere Verwaltung dieser Ausgaben erhöht werden können.“



    Die Regierungskoalition zeigt sich also zuversichtlich, dass der Haushalt für 2024 tragfähig sein wird. Premierminister Ciolacu ist sogar überzeugt, dass Rumänien im nächsten Jahr mit 3,4 % das zweithöchste Wirtschaftswachstum in Europa verzeichnen werde.

  • Vizepräsidentin der Europäischen Kommission besucht Bukarest

    Vizepräsidentin der Europäischen Kommission besucht Bukarest


    Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Věra Jourová, ist am Montag zu einem offiziellen Besuch nach Rumänien gereist und traf in Bukarest mit Staatspräsident Klaus Iohannis zusammen. Die Gespräche zwischen der Brüsseler Beamtin und dem rumänischen Präsidenten drehten sich hauptsächlich um die Themen Rechtsstaatlichkeit und Justizreformen, die Unterstützung für die Ukraine und die Lage im Nahen Osten. Ein weiteres Gesprächsthema war der Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum. Die Aufnahme Rumäniens in den Raum der Freizügigkeit wird vorerst ausgesetzt, nachdem Österreich den bereits mehrfach verschobenen Beitritt Rumäniens abgelehnt hat. Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Premierminister Marcel Ciolacu diskutierten das Thema Schengen. Die beiden diskutierten auch über den Rechtsstaat, den Kampf gegen Desinformation und den digitalen Wandel. Věra Jourová traf auch mit Justizministerin Alina Gorghiu zusammen, die über Reformen in diesem Bereich sprach. Am Treffen nahmen auch Vertreter der gro‎ßen Staatsanwaltschaften teil. Meine Botschaft an die Behörden ist, dass das rumänische Justizsystem gut funktioniert. Es gibt immer noch neue Gesetze, die umgesetzt werden müssen. Dies sollte nicht für Brüssel, sondern für das rumänische Volk getan werden“, sagte die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission. Die Empfehlungen des Berichts zur Rechtsstaatlichkeit, das Dienstrentengesetz, ebenso wie Ma‎ßnahmen zur Sicherung angemessener Personalressourcen, da im März kommenden Jahres etwa 600 neue Richter in das System aufgenommen werden, wurden diskutiert. Es ist unser Ziel, eine nachhaltige Korruptionsbekämpfung zu haben, eine gute Arbeit der Direktion zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens und des Terrorismus zu leisten“, sagte Alina Gorghiu. Am Montag besuchte die Brüsseler Beamtin auch das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in Bukarest. Es ging dabei um den Input Rumäniens im Politikprogramm für die digitale Dekade, die Umsetzung der Reformen der digitalen Transformation des Nationalen Konjunktur- und Resilienzplans sowie die Ergebnisse des Europäischen Kompetenzzentrums für Cybersicherheit. Das Land verfügt über ein enormes Potenzial an Schulen, die Experten hervorbringen und eine gro‎ße Anzahl von Frauen, was im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten einzigartig ist“, sagte Věra Jourová. Sie wies darauf hin, dass im Konjunkturpaket 5 Milliarden Euro für die Digitalisierung, das 5G-Netz, Bildung, E-Government und Unternehmensdigitalisierung bereitgestellt werden sollen.

  • Rumänien und Polen wollen Zusammenarbeit vertiefen

    Rumänien und Polen wollen Zusammenarbeit vertiefen





    Rumänien und Polen haben beschlossen, ihre bilaterale Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen auszubauen. Am gestrigen Dienstag hat der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki eine Stippvisite nach Bukarest unternommen, wo er von Präsident Klaus Johannis empfangen wurde und mit seinem Amtskollegen Nicolae Ciucă sowie mit Verteidigungsminister Angel Tîlvăr zusammentraf. Wir wollen, dass unsere engen Sicherheits- und Verteidigungsbeziehungen durch eine robuste und fruchtbare wirtschaftliche Zusammenarbeit ergänzt werden, die dem Potenzial unserer beiden Volkswirtschaften entspricht“, sagte Präsident Johannis nach seinem Treffen mit dem Warschauer Premierminister. Das Staatsoberhaupt fügte hinzu, dass Polen einer der wichtigsten Handelspartner Rumäniens in der Region sei und erinnerte daran, dass der bilaterale Handel im Jahr 2022 ein Rekordniveau von fast 11 Milliarden Euro erreicht habe.



    Premierminister Nicolae Ciucă erklärte seinerseits, dass das gemeinsame Treffen von rumänischen und polnischen Regierungsvertretern am Dienstag beiden Seiten die Gelegenheit bot, den bei früheren Treffen vereinbarten Aktionsplan 2022–2026 zu bestätigen. So wurden neue bilaterale Ziele und Handlungsrichtungen für jedes Ministerium in Bereichen wie Forschung, Digitalisierung, KMU, demografische Entwicklung, Jugend und Sport, Verteidigung und Verkehr festgelegt. Der rumänische Regierungschef sagte, dass der Bereich der Forschung, Entwicklung und Digitalisierung sehr wichtig sei und dass beide Länder ein besonderes Potenzial und gemeinsame Anliegen bei der Suche nach Lösungen haben, um die Konsolidierung und Fortentwicklung des Bereichs zu gewährleisten. Die Digitalisierung müsse man in einer Art und Weise vorantreiben, dass sie sowohl den Bürgern als auch den kleinen und mittleren Unternehmen zugute kommt.



    Bei dem Treffen auf Regierungsebene erörterte man ferner die weitere Entwicklung der Infrastruktur im Stra‎ßen-, Schienen- und Hafenverkehr. Premierminister Ciucă unterstrich die Bedeutung dieser Infrastruktur namens Via Carpathia und Rail-2-Sea, bei der es um die Verbindung zweier Häfen geht — des rumänischen Schwarzmeerhafens Constanța und des polnischen Ostseehafens Danzig. Dies sind Elemente, von denen wir überzeugt sind, dass sie nicht nur unseren Ländern, Rumänien und Polen, helfen werden, sondern auch der Slowakei, Ungarn und Bulgarien, um die Verbindung zum südlichen Teil Europas herzustellen, und gleichzeitig sind es Infrastrukturelemente, die auch der Ukraine helfen werden“, betonte Premierminister Ciucă. Er verwies auch auf die sehr guten“ Gespräche im Bereich Verteidigung und die Entscheidung, eine technische Kommission für die Verteidigungsindustrie auf der Grundlage der im letzten Jahr in Warschau eingegangenen Verpflichtungen einzurichten.



    Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erachtete seinerseits die gemeinsame Zusammenarbeit als sehr gut; das Wirtschaftswachstum der beiden Länder habe dazu geführt, dass Warschau und Bukarest sich in Europa und in der ganzen Welt ein besseres Gehör verschafft haben“.

  • Arbeitswelt im Aufbruch: Wie der Berufsmarkt durch Digitalisierung und K.I. revolutioniert wird

    Arbeitswelt im Aufbruch: Wie der Berufsmarkt durch Digitalisierung und K.I. revolutioniert wird





    Da die Technologie immer schneller voranschreitet, werden auch Veränderungen immer häufiger. Viele repetitive Tätigkeiten werden nicht mehr von Menschen ausgeführt, sondern von Robotern übernommen werden. Gleichzeitig werden neue Berufe entstehen, bei denen die Kreativität im Vordergrund steht. Gefragt sind vor allem Softwareentwickler für Robotik und künstliche Intelligenz, Entwickler und Gestalter virtueller Räume, IT-Experten für Software und Anwendungen, Analysten für digitales Marketing u.a.m. Doch auch grundsätzlich menschliche Berufe wie Arzt, Krankenpfleger, Physiotherapeut und Bewegungstherapeut, Finanzberater und Manager werden nicht verschwinden, selbst wenn die Menschen in diesen Jobs heute selbst immer häufiger auf die Nutzung intelligenter Geräte zurückgreifen.



    Es mag zwar noch wie Science-Fiction klingen, aber in einer zeitnahen Zukunft könnte eine Nachfrage für Jobs entstehen, die heute etwas seltsam anmuten. Die Rede ist von Chatbot-Entwicklern, digitalen Managern von smarten Online-Shops, Gedächtnischirurgen, Spezialisten für die Wiederbelebung und Wiedereinführung ausgestorbener Arten, Entwicklern alternativer Energien, Weltraumärzten, kommerziellen Weltraumpiloten, Anwälten, die sich auf Roboterrecht oder Ethik der Gentechnologie spezialisiert haben. Vorstellbar sind auch Arbeiter in unkonventionellen Energieanlagen (Solar-/Wind-/Algenfarmen), Tiefseebergleute, die im Ozeanboden nach seltenen Mineralien suchen, Organisationsumgestalter (sogenannte Corporate Disruptors), virtuelle Lehrer, Family Technologists (das sind Menschen, die sich mit modernsten Hilfstechnologien bestens auskennen und gute Entscheidungen im Kontext alternder Familien treffen); hinzu kommen E-Sport-Eventmanager, Ingenieure und Designer für erneuerbare Kunststoffe, Extreme-Survival-Coaches (Trainer für Überlebenstechniken unter extremen Bedingungen).



    Diese Berufe der zukünftigen Arbeitswelt werden in der neuesten, fünften Ausgabe des Future Jobs Guide der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO) vorgestellt. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften hat dazu geführt, dass immer mehr Bereiche automatisiert werden — Militär, Landwirtschaft, Medizin, Gastgewerbe oder Polizei, ist im Leitfaden der INACO zu lesen. Zum Einsatz kommen immer mehr Polizeiroboter, Kellnerroboter, Landwirtschaftsroboter, endoskopische Kapselroboter in der Telechirurgie und intelligente Militärroboter. Die künstliche Intelligenz ist jetzt mit der menschlichen Kraft verbunden, wir werden zunehmend diese intelligenten Geräte mit einer sehr hohen Analysekapazität verwenden, erläutert Andreea Paul, die Vorsitzende der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO):


    Heute sind wir angehalten zu lernen, wie man sich mit den neuen smarten Geräten anfreundet, die immer kleiner und intelligenter werden, denn ohne digitale Kompetenzen ist keine Arbeit mehr möglich. Denken Sie nur an den Bereich Rechtswissenschaften mit KI-Software, die die Gesetze aller Länder der Welt kennt, oder an die Medizin, wo es Nanoroboter gibt, die, sobald sie in den menschlichen Körper eingesetzt werden, das Gesundheitsproblem lösen, ohne dass ein schwieriger chirurgischer Eingriff mehr erforderlich wäre, der eine lange Genesungszeit für den Patienten bedeuten würde. Möglich werden auch Fern-OP, bei denen sich der Arzt z.B. in Gro‎ßbritannien und der Patient im südlichen Afrika befindet. Diese Dinge sind real, und sie entwickeln sich sehr schnell.“



    Mit den neuen Entwicklungen wird sich auch die Welt der Berufskrankheiten verändern. Gab es bislang in der analogen Welt herkömmliche Depressionen, so werden in Zukunft neue, von der Digitalisierung hervorgerufene Formen psychischer Erkrankungen in Erscheinung treten, die Psychologen und Therapeuten mit neuen Kompetenzen — etwa technologische Entgiftung — erforderlich machen, sagt Andreea Paul. In der Landwirtschaft ist der Landwirt mit digitalen Kompetenzen bereits eine gegenwärtige Realität. Moderne Landwirte in fortschrittlichen Regionen steuern beispielsweise Drohnen, die, sobald sie sich über Ackerland bewegen, Echtzeitinformationen über die Qualität der Pflanzen, über Krankheiten und Schädlinge, die das Gewächs befallen können, über Wasser- oder Nährstoffmangel sammeln. Dieselben landwirtschaftlichen Drohnen können mit der notwendigen Menge an Nährstoffen zurückkehren oder die betroffenen Areale mit Pflanzenschutzmitteln behandeln, erklärt Andreea Paul und meint noch: Das Verschwinden einiger Berufe sollte uns nicht beunruhigen, denn die Geschichte zeigt uns, dass mit jeder industriellen Revolution die Zahl der neu entstehenden Berufe deutlich höher ist als die der verschwindenden.“ So rosig wird die Zukunft allerdings nicht für alle sein, wie Andreea Paul von der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO) zum Schluss noch ausführt:



    Was machen eigentlich diese Geräte, die wir »smart« nennen? Diese intelligenten Maschinen, ob es sich nun um Roboter oder Software handelt, übernehmen repetitive menschliche Arbeiten, die algorithmisiert werden können. Es liegt an uns, kreativ zu sein, diese Roboter so zu entwerfen und sie in eine derartige Form zu bringen, dass sie für den Menschen immer akzeptabler werden. Widerstand ist menschlich, Frustration und die Weigerung, mit diesen Geräten zu interagieren, sind ebenfalls eine natürliche Reaktion, und nicht jeder ist technologieaffin. Typischerweise sind es die Technologie-Entwickler, die den Puls der Zeit fühlen und Lösungen auf globaler Ebene anbieten. Digitale Plattformen tun dies jetzt schon und sind auf dem Vormarsch, und auf der Grundlage ihrer Ergebnisse kommen dann die Technologie-Follower, die zur Verallgemeinerung der Digitalisierung beitragen. Und es wird auch einige Menschen geben, die in der so genannten sozialen Klasse der Beschäftigungsunfähigen abgehängt bleiben werden, die der israelische Historiker Yuval Noah Harari bereits 2013 erwähnte und als »useless classes« bezeichnete — für sie soll ein Mindesteinkommen garantiert werden. Diese Diskussion wird weltweit geführt, nicht nur in der EU. Parallel dazu findet eine weitere interessante Diskussion statt, nämlich ob Roboter besteuert werden sollten. Und vielleicht wird dies die Generation unserer Kinder auch tun. Oder es wird der Beruf des Anwalts für Roboterrechte entstehen, weil Roboter zu Akteuren auf dem Arbeitsmarkt werden.“

  • Der europäische Eisenbahnverbund

    Der europäische Eisenbahnverbund

    2021 ist das Europäische Jahr der Eisenbahn, das von der EU ausgerufen wurde, um die Nutzung des sicheren und umweltfreundlichen Verkehrsträgers Bahn zu fördern. Da es nur sehr wenige Unfälle gibt, ist die Bahn auch das sicherste Verkehrsmittel zu Lande. Die durch die COVID-19-Pandemie verursachte Krise hat gezeigt, dass in Ausnahmesituationen lebenswichtige Güter wie Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff schnell mit der Bahn transportiert werden können. Allerdings wurde der Eisenbahnsektor von der Krise stark in Mitleidenschaft gezogen, da die Zahl der Fahrgäste aufgrund von Reisebeschränkungen erheblich zurückging.



    Sie kann jedoch eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Erholung von der Pandemie spielen. So hat das Europäische Parlament im Sommer das erweiterte Programm “Europäischer Verbundmechanismus” (EWI) angenommen und für den Zeitraum 2021-2027 neue Mittel für Projekte in den Bereichen Verkehr, Energie und Digitalisierung bereitgestellt. Das Programm verfügt über ein Budget von über 33 Milliarden Euro und wird Projekte in den drei Bereichen mit einem Mehrwert für die Europäische Union finanzieren. Aus diesem Budget hat Rumänien einen Betrag von ca. 1,2 Milliarden Euro für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur bereitgestellt. Bei Projekten, die aus dem Kohäsionsfonds finanziert werden, kann der EU-Kofinanzierungssatz in diesem Fall bis zu 85 % des Gesamtwerts des Projekts betragen.



    Dar Programm wird die rechtzeitige Fertigstellung wichtiger transeuropäischer Projekte wie Rail Baltica, Infrastruktur für die Versorgung mit alternativen Kraftstoffen und die Einführung von 5G-Netzen auf wichtigen Verkehrsachsen bis 2030 gewährleisten. Rund 26 Mrd. Euro werden für Verkehrsprojekte, fast 6 Mrd. Euro für Projekte im Energiebereich und etwa 2 Mrd. Euro für den digitalen Sektor bereitgestellt. Rund 10 Milliarden Euro für grenzüberschreitende Verkehrsprojekte werden aus dem Kohäsionsfonds bereitgestellt und unterstützen die EU-Länder bei der Fertigstellung von Verkehrsverbindungen, die als fehlend identifiziert wurden. Gleichzeitig werden 1,4 Milliarden Euro zur beschleunigten Fertigstellung gro‎ßer defizitärer grenzüberschreitender Eisenbahnprojekte beitragen.



    Die begünstigten Projekte werden von der Europäischen Kommission auf Wettbewerbsbasis ausgewählt. Im digitalen Bereich wird der “Europäische Verbundmechanismus” die Entwicklung von Projekten von gemeinsamem Interesse unterstützen. Dazu gehören sichere und hochleistungsfähige digitale Netze sowie die Digitalisierung von Übertragungs- und Energienetzen. Das Programm zielt auch darauf ab, den Grad der Interoperabilität der Energienetze zu erhöhen und sicherzustellen, dass die finanzierten Projekte mit den Klima- und Energieplänen auf nationaler und EU-Ebene übereinstimmen.

  • Ressortminister Ion: Reform der Justiz kann nicht länger warten

    Ressortminister Ion: Reform der Justiz kann nicht länger warten

    Der Tag der Justiz wurde 1994 in Rumänien eingeführt und wird jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli begangen, um die Rolle und den Beitrag der Justiz, der Partner des Justizsystems zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit hervorzuheben. “Wir sind jetzt ein EU- und NATO-Mitglied, wir sind mit den Werten der europäischen Demokratien verbunden und wir sind dabei, einen massiven Prozess des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wandels zu durchlaufen”, hei‎ßt es in einer Botschaft, die der rumänische Ministerpräsident Florin Cîțu zu diesem Anlass geschickt hat. “Vor diesem Hintergrund ist die Reform des Justizsystems ein Prozess, der von der Koalition der pro-europäischen Kräfte, die jetzt Rumänien führt, bereits begonnen wurde. Es wird nicht einfach sein. Es gibt immer noch viele, die wollen, dass die Justiz ineffizient und vulnerabel bleibt. Aber gemeinsam mit unseren institutionellen Partnern auf europäischer Ebene sind wir dabei, die Justiz von dem Schaden zu heilen, der ihr in den vergangenen Jahren zugefügt wurde”, betonte der Ministerpräsident weiter.



    “Die Reform der Justiz kann nicht länger warten”, hat auch der Ressortminister Stelian Ion erklärt. Ion betonte, dass das Justizministerium daran arbeitet, das Tempo der Digitalisierung zu erhöhen, die Institutionen, die für verwandte Tätigkeitsbereiche zuständig sind, miteinander zu verbinden, Materialien und Logistik für die gute Entwicklung der Justiztätigkeit sowie für die Kohärenz der Gesetzgebung im Bereich der Justiz zu schaffen. Der Minister sprach auch über die Ziele Rumäniens auf EU-Ebene, nämlich “die Aufhebung des europäischen Kontroll-und Überprüfungsmechanismus und die weitere Überwachung der Rechtsstaatlichkeit durch den Mechanismus zur Wahrung der Rechtsstaatlichkeit sowie die Modernisierung des Justizsystems in Rumänien.”



    In ihrer Botschaft zeigt die Führung der Nationalen Antikorruptionsbehörde DNA, dass die Korruption weiterhin in vielen Bereichen der Gesellschaft präsent ist, so dass die Bekämpfung dieser Gei‎ßel ein Ziel bleiben muss, das Energie, politischen Willen, menschliche Ressourcen und Logistik zusammenbringt. Und damit die Anti-Korruptions-Staatsanwälte in ihrer Arbeit effektiv sein können, müssen die Garantien der Unabhängigkeit beibehalten und neu gefestigt werden. Der Präsident des Obersten Magistraturrates (SCM) Mihai-Bogdan Mateescu spricht in seiner Botschaft zum Tag der Justiz von der Notwendigkeit der Einigkeit innerhalb des Justizsystems. Er sagt, dass die Justiz weitermachen wird, mit ehrlichen, guten Fachleuten, mit Respekt für die Gesellschaft und durch ehrliche Übernahme der Verantwortung für alle internen Schwachstellen, aber einen wahren Fortschritt kann nur in einer Gesellschaft erreicht werden, die den Platz, die Rolle und die wirkliche Bedeutung des Justizsystems versteht, jenseits von Slogans und Vorurteilen.



    Die Generalstaatsanwältin Gabriela Scutea sagte in ihrer Botschaft zum Tag der Justiz, dass es in Bezug auf andere staatliche Behörden starke Argumente gibt, dass einige Richtungen der Modernisierung in diesem Bereich eine Änderung des Gesetzes mit sich bringen. Und die Präsidentin des Obersten Kassations- und Gerichtshofs Corina-Alina Corbu ist der Meinung, dass das Justizsystem heute mehr denn je Ausgewogenheit braucht und fordert die Mitglieder der Justiz auf, die Gesellschaft über die gemeinsamen Ziele zu informieren, trotz der unvermeidbaren Uneinigkeiten in Bezug auf einige Themen.


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    Die 2017 erschienene und immer mehr verbreitete Deep-Fake-Technologie kann nämlich völlig fiktive Fotos überzeugend von Null auf erstellen, sie kann Tonaufnahmen abrufen, um Stimmen von Persönlichkeiten zu klonen — sogenannte Stimmen-Skins, die z.B. in verschiedenen Betrugsfällen verwendet werden. Gefakte Videoaufnahmen zeigen Promis vor mehr oder weniger kompromittierenden erfundenen Kulissen. Im Kern wird eine Technik der Synthese von Bildern und Tönen zur Erstellung von Inhalten eingesetzt. Die Fakes zeigen Wirkung: Die britische Tochtergesellschaft eines deutschen Energiekonzerns hat nach einem Telefonanruf, bei dem ein Betrüger die Stimme des deutschen Geschäftsführers imitierte, rund 200 000 Pfund auf ein ungarisches Bankkonto überwiesen. Eine weitere berühmte Video-Fälschung lässt den Unternehmer Elon Musk ankündigen, dass Tesla die Produktion von fliegenden Autos aufnehmen wird. In manchen Situationen kann die Deepfake-Technologie Spa‎ß machen — man kann zum Beispiel sein Bild einfügen, um zu einer Figur in einem Animationsfilm zu werden. Oder sie kann nützlich sein, wie im Fall des Salvador-Dalí-Museums in Florida, das mit Hilfe einer fortschrittlichen Face-Shifting-Technologie den Meister des Surrealismus“ zum Leben erweckt, indem es seine Kunst zeigt und Selfies des Künstlers mit den Besuchern ermöglicht.



    Doch die Bedrohung ist echt. Manche Videos sind deep-gefakte Pornos, in denen die Protagonisten eingebaut werden. Branchenexperten glauben, dass bald praktisch jeder ohne gro‎ße Fähigkeiten in der Lage sein wird, aus Rache einen Deepfake zu machen. Deepfakes sind sicherlich eine Herausforderung unserer Zeit — sie sind immer noch Fakenews, aber auf einem viel fortgeschritteneren Niveau. Sie gehen einher mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Fakenews sind nichts Neues, aber die Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen, verändern sich, und auch die Geschwindigkeit, mit der sich bestimmte Phänomene verbreiten, wird höher sagt Dragoș Stanca, ein Unternehmer aus den Bereichen Digitales, Technologie, Marketing und Medien, der kürzlich zum Präsidenten des rumänischen Medienauflagenbüros (BRAT) gewählt wurde. Auf Einladung von Radio Rumänien sprach Stanca über die Bedeutung gesunder Information in der digitalen Umgebung. Er zeigt aber auch auf die Jagd nach Publikum. Wir bewegen uns in eine falsche Richtung, wenn nur die quantitative Messung der Nutzung von Internetseiten, des in der Stra‎ßenwerbung erreichten Publikums, der Leser von Zeitungen und Zeitschriften, der Hörer von Radiosendern und der TV-Zuschauer als Ma‎ßstab gilt: Digitale Medien und Medien im Allgemeinen können sich in verschiedenen Formen ausdrücken — professionelle, durch Regeln geprüfte und und wertvolle Inhalte sind extrem wichtig“, meint Stanca. Er hofft auf eine immer intensivere Diskussion in einer Gesellschaft, die zunehmend ihren Blick dafür verliert, was Nachrichten eigentlich bedeuten, wer das Recht hat, Nachrichten auszusenden und den Verdienst für Wahrheit, Lüge oder Manipulation zu kassieren.



    Die Generalversammlung des BRAT — einer Vereinigung, die die Mediennutzung misst, hat unter Federführung von Dragoș Stanca ein Projekt angesto‎ßen: verantwortungsvolle Werbung in vertrauenswürdigen Medien: So wie wir darauf achten, unsere Kinder zu erziehen, die Stra‎ße nur bei Grün zu überqueren und sich links und rechts zu vergewissern, dass kein Auto kommt, müssen wir damit beginnen, sie über die Gefahren aufzuklären, die im Medienraum auf sie lauern. Die Wahrheit beginnt leider im digitalen Raum, aber auch im Rundfunk, optional zu werden.“ Solange das Medien-Ökosystem nur von quantitativen Ma‎ßstäben reguliert wird, wird das noch zunehmen, befürchtet Stanca. Ihm zufolge seien wir verpflichtet, uns mit diesem umfangreichen, komplizierten und heiklen Thema auseinanderzusetzen — die Analogie mit dem Verkehr ist leicht gefunden: So wie es keine Verkehrsregeln gab, als das Auto erfunden wurde, und viele Menschen starben, bevor Regeln aufgestellt wurden, die heute banal erscheinen, wie z.B. die Vorfahrt, so müssen wir im digitalen Bereich Regeln aufstellen. Alles wird noch komplizierter durch diese Deepfakes, die eine völlig synthetische Realität erzeugen. Im Grunde können wir nicht mehr sagen, ob eine Rede, die wir auf YouTube oder an irgendeiner anderen Stelle im Netz sehen, auch wirklich die ist, die sie zu sein vorgibt. So wie wir Kindern beibringen, ihre Finger nicht in die Steckdosen zu stecken, sollten wir ihnen auch beibringen, wie sie sich online vor Leuten schützen können, die ihre Bankkartendaten stehlen wollen, vor Leuten, die ihr Leben zerstören wollen, vor Leuten, die sie falsch informieren wollen. Wir müssen ihnen erklären, sagt Stanca, was Clickbait ist, was Fakenews sind, wie man sie erkennt, wie man eine Bildersuche in Google startet, um herauszufinden, ob das Foto, das man sieht, existiert oder nicht oder ob es echt ist, ob das Foto noch nicht veröffentlicht wurde oder aus einem anderen Kontext stammt. Es gibt bestimmte Dinge, die meiner Meinung nach in den Lehrplan und in alle Diskussionen im Bildungsbereich aufgenommen werden sollten“, findet Dragoș Stanca.



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  • Wochenspiegel mit dem Rückblick vom 11.04. – 16.04.2021

    Wochenspiegel mit dem Rückblick vom 11.04. – 16.04.2021


    Entlassung des Gesundheitsministers sorgt für Spannungen in der Regierungskoalition in Rumänien



    Auf einem Höhepunkt der Pandemie wurde der, von der bürgerlichen Allianz USR-PLUS vorgeschlagene, Gesundheitsminister Vlad Voiculescu vom liberalen Premierminister Florin Cîțu seines Amtes enthoben. Der Premierminister übernahm das Amt des Interims-Gesundheitsministers, nachdem der stellvertretende Premierminister Dan Barna den Posten abgelehnt hatte. Die Entscheidung des Premierministers, Voiculescu zu entlassen, führte zu Spannungen in der Regierungskoalition. Der Regierungschef begründete seine Entscheidung damit, dass er das Vertrauen in die Behörden des Staates aufrechterhalten wolle. Der Co-Vorsitzende der USR-PLUS-Allianz, Dan Barna, teile unterdessen mit, die Allianz habe dem Premierminister ihre Unterstützung entzogen. Der stellvertretende Ministerpräsident Kelemen Hunor, Vorsitzender des Ungarn Verbandes sagte, Dan Barna habe voreilig gehandelt und fordert politische Reife seitens des Koalitionspartners. Aus der Opposition erklärte der Vorsitzende der PSD, Marcel Ciolacu, dass die Absetzung von Vlad Voiculescu viel zu spät komme. Rücktrittgesuche des Gesundheitsministers wurden immer lauter, sowohl in der rumänischen Gesellschaft als auch vonseiten der Politiker, einschlie‎ßlich aus der Regierungskoalition. Darüber hinaus fanden Proteste gegen die Corona-Ma‎ßnahmen der Regierung statt. Damit nicht genug Hunderte Mitgliedern der fünf grö‎ßten rumänischen Gewerkschaftsverbände protestierten in Bukarest gegen die gesamte Regierung. Sie forderten den Rücktritt der Exekutive, eine Erhöhung des Mindestlohns, faire Renten, qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen und die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen.




    Rumänien beschleunigt die Corona-Schutzimpfungen



    Die Zahl der neuen Corona-Infizierten ist diese Woche in Rumänien leicht gesunken. Ernst ist die Situation jedoch auf den Intensivstationen, wo sich über 1.500 Patienten befinden und die Betten knapp werden. Die Behörden bemühen sich die Anzahl der Intensivbetten zu erhöhen. Parallel dazu stieg in den letzten Tagen das Tempo der Corona-Schutzimpfungen. Die Wartezeiten gingen zurück, gegenwärtig warten landesweit fast 350.000 Menschen auf eine Impfung. Die Warteliste hat sich also um mehr als die Hälfte verkürzt. Die Rumänen werden ermutigt, sich impfen zu lassen. Behörden sehen darin die einzige Möglichkeit zur Normalität zurückzukehren. Seit Freitag können sich die Menschen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca auch ohne vorherigen Termin impfen lassen. Am Donnerstag beschloss die Exekutive mehr als 4,2 Millionen zusätzlichen Corona-Impfdosen von Pfizer-BioNTech zu kaufen.




    Bukarester Regierung verabschiedete wichtige Gesetzesentwürfe



    Die Exekutive in Bukarest hat einen Gesetzesentwurf zur 5G-Kommunikation verabschiedet, der die Internetgeschwindigkeit für mobile Geräte deutlich erhöht. Diesem Gesetz wurde besondere Aufmerksamkeit beigemessen, da laut Innenminister Lucian Bode, die neue Technologie das Tor zu komplexen Bedrohungen der nationalen Sicherheit öffnen kann. Die Ausschreibung für die 5G-Kommunikation in Rumänien, die bereits zweimal verschoben wurde, könnte in der zweiten Hälfte dieses Jahres stattfinden. Ebenfalls am Donnerstag legte die Regierung die Grundsätze für das neue Lohnsystem für öffentliche Angestellte fest. Für die gleiche Stelle soll es das gleiche Geld geben, und zwar unabhängig vom Arbeitsplatz, au‎ßerdem sollen Bonifikationen begrenzt werden. Gleichzeitig versicherten der Premierminister und die Arbeitsministerin, dass die Einkommen der Arbeitnehmer nicht sinken werden. Die Ministerrunde befasste sich in erster Lesung auch mit zwei Dringlichkeitsverordnungen zur Vereinfachung der Arbeitsbeziehungen durch Digitalisierung und Entbürokratisierung.




    Unterstützung für das rumänische Gastgewerbe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie



    Die Europäische Kommission hat eine 500-Millionen-Euro-Regelung zur Unterstützung des rumänischen Gastgewerbes genehmigt, das von der Coronavirus-Pandemie stark betroffen ist. Die Ma‎ßnahme deckt bis zu 20 % der Umsatzverluste in der Zeitspanne vom 1. Januar und bis zum 21. Dezember 2020 ab, verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Die Beihilfe wird bis spätestens zum 31. Dezember 2021 gewährt. Es wird erwartet, dass mehr als 73.000 Unternehmen im Gastgewerbe diese in Anspruch nehmen.




    Rumänien zieht an der Seite der NATO-Verbündeten seine Soldaten aus Afghanistan ab



    Rumänien wird am 1. Mai, an der Seite der NATO-Verbündeten, den Abzug seiner Soldaten aus Afghanistan aufnehmen. Verteidigungsminister Nicolae Ciucă sagt, dass auf der Grundlage der Beschlüsse der Au‎ßen- und Verteidigungsminister der Mitgliedsstaaten des Bündnisses, die Mission in diesem Einsatzgebiet enden wird, wenn alle rumänischen Soldaten nach Hause kommen. Nicolae Ciucă: Rumänien hat vor zwei Jahrzehnten die Entscheidung getroffen, sich der Koalition gegen den Terrorismus und den Verbündeten in den internationalen Bemühungen anzuschlie‎ßen einen Feind zu bekämpfen, der den Frieden und die Sicherheit seiner Bürger bedroht. Im Laufe von fast 20 Jahren haben zehntausende rumänische Soldaten Einsätze im afghanischen Einsatzgebiet durchgeführt und damit wesentlich dazu beigetragen, die Sicherheitslage in der Region zu verbessern. Wir gedenken der 27 rumänischen Helden, die im Namen unserer Freiheit den schwersten Preis bezahlt haben. Unsere Gedanken sind auch bei den mehr als 200 Soldaten, die bei diesen Einsätzen verwundet wurden“. 649 rumänische Soldaten nehmen derzeit an der NATO-Mission Resolute Support in Afghanistan teil.

  • Hörerpostsendung 21.2.2021

    Hörerpostsendung 21.2.2021

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Heute sind Botschaften und Feedback von unseren Hörern dran, die ausschlie‎ßlich auf elektronischem Wege zu uns gelangten, denn weitere Postbriefe sind vorerst nicht eingetroffen.



    Peter Vaegler (aus Stralsund) meldete sich vor zwei Wochen per E-Mail, und zwar während die Sendung noch lief — moderne Technik macht es möglich:



    Liebe Freunde,



    Herr Carsten Fenske machte mich heute Nachmittag darauf aufmerksam, dass im Hörerbriefkasten aus meinem Brief zitiert wurde. Da habe ich um 19.00 Uhr wieder eingeschaltet, aber nicht das Radio. Ich habe auf meinem Smartphone jetzt die App Radio Garden“ installiert, damit kann man weltweit Radiostationen hören, die das Programm auch im Internet verbreiten. Ich habe eine Favoritenliste und kann so blitzschnell die Station wechseln. Während ich hier schreibe, höre ich gleichzeitig Ihr Programm.



    Mit der App gelang mir erstmals, das deutschsprachige Programm von Radio Timişoara zu hören, deren Mittelwellenfrequenz ich nie empfangen konnte.



    Der Beitrag über das siebenbürgische Rosenau mit seinem Dinosaurierpark hat mir wieder einige Anregungen für Reisen gegeben, aber ob man diese Pläne alle noch verwirklichen kann?



    Im Jazzprogramm konnte ich eine mir unbekannte Variante von House of the rising sun“ hören.



    Jetzt ist es 19.46 Uhr UTC und ich möchte mich verabschieden.



    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Peter Vaegler




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Vaegler. Ich kenne die von Ihnen erwähnte App, es gibt sie auch für Computer, oder man kann auch direkt im Browser an der Erdkugel drehen und sich so einen Eindruck verschaffen über Radiolandschaften aus aller Welt. Herzliche Grü‎ße nach Stralsund!




    Michael Willruth (aus Frankfurt am Main) gab uns Feedback nach der Sendung vom vergangenen Sonntag:



    Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Radio Rumänien International,



    Ihre Sendungen geben einen guten Eindruck vom Zeitgeschehen, der Politik und den Landschaften in Rumänien.



    Immer wieder interessant sind die Themen in der Sendung Funkbriefkasten“. Ihre Sendungen sind fast immer gut zu empfangen, vielen Dank an Ihre Techniker für die gute Frequenz-Wahl. Im Funkbriefkasten [vom 7. Februar] wurde die Benachteiligung älterer Menschen durch die Digital-Technik angesprochen. Meiner Meinung nach ist dieses Thema wichtig. Wenn es auch manche Personen im hohen Alter gibt, die sich mit dem Computer beschäftigen, so ist es aber nicht für alle Senioren möglich. Auch die Banken und Sparkassen in Deutschland setzen auf Online-Banking, dadurch werden immer mehr Filialen geschlossen und die alten Menschen haben einen weiten Weg zur Bank. Im Fernsehen wird für weitere Informationen oft auf das Internet verwiesen. Dies können aber Senioren ohne Computer nicht nutzen. Man sollte verstärkt wieder die Telefon-Ansage nutzen, damit die älteren Menschen ohne Computer auch Informationen erhalten.



    Der Weg von Senioren zu den Impfzentren war ein weiteres Thema. In Frankfurt am Main bekommen ältere Menschen, die über 80 Jahre alt sind und einen Impftermin haben, einen Taxigutschein für die Fahrt zum Impfzentrum in der Frankfurter Messe. Das Sozialdezernat der Stadt übernimmt die Taxi-Kosten. Meiner Meinung nach ist dies eine gute Lösung.



    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Michael Willruth




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Willruth. Online-Banking ist auch hierzulande bei fast allen Banken die Regel, Transaktionen mit Bargeld am Schalter werden durch Gebühren unverblümt entmutigt, wer keine Bankkarte hat, dem wird das Leben schwer gemacht. Dabei gibt es in Rumänien immer noch ältere Menschen, die ihre Rente in bar vom Postboten zugestellt bekommen. Um ihre Rechnungen zu bezahlen, müssen die mit Technik weniger Vertrauten dann entweder zu einer Bank oder zu jedem einzelnen Dienstleister wie Kabel-TV- oder Stromanbieter. Da kann ich von Glück reden, dass mein Vater nicht ganz gegen moderne Technik ist — er erhält seine Rente auf ein Bankkonto und er hat der Bank eine Einzugsermächtigung für die jeden Monat fälligen Rechnungen erteilt. Bei Internet-Banking ist er allerdings noch skeptisch, und bei den vielen Betrügereien und Phishing-Attacken, die heutzutage vermehrt stattfinden, kann ich das gut verstehen. Meine beiden Eltern, 85 und 87 Jahre alt, sind übrigens seit vergangenem Sonntag bereits mit der zweiten Dosis des BioNTech-Pfizer-Vakzins geimpft und sie haben Gott sei Dank keine Gegenreaktionen entwickelt.



    Was die Telefon-Ansage oder Auskunft bei den verschiedenen Dienstleistern anbelangt, so ist das in Rumänien mittlerweile eine reine Zumutung und ich finde, das wäre etwas für den Verbraucherschutz. Da hei‎ßt es zunächst, Für die Landessprache wählen Sie 1, for English press 2“, dann muss man sich endlos durch weitere Optionen und Untermenüs weitertasten und wenn man die Geduld bis dahin nicht verloren hat, kann es oft 30–40 Minuten oder mehr dauern, bis man einen Menschen am anderen Ende hat, dem man sein vielleicht dingendes technisches Problem schildern kann. Einfach nur zum Kotzen. Herzliche Grü‎ße nach Frankfurt am Main, lieber Herr Willruth!




    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) gab uns Feedback über einen unlängst gesendeten Beitrag im Tourismusmagazin:



    Ihre Informationen zur Touristenroute Via Transilvanica“ in der Radiotour waren ganz spannend. Selbst wenn ich keine Lust habe, die ganze Via Transilvanica oder Teile davon abzufahren oder gar abzulaufen, kann ich über die Route gezielt Informationen zu bestimmten Attraktionen oder Sehenswürdigkeiten abrufen, die zu ihrem Umfeld gehören. Durch die gebündelten Ressourcen der einzelnen Tourismusverbände in einem solchen Projekt geschieht das auch noch in weit besserer Qualität, als wenn jedes Objekt, jede kleine Tourismusagentur für sich allein werkelt. Nicht nur mir wird es leichter fallen, sich auf ein Reiseziel festzulegen, wenn ich vorher wei‎ß, dass es auch in der Umgebung viel zu entdecken gibt. Da wünsche ich der neuen Via Transilvanica viel Erfolg. Nach dem Hören dieses Interviews mit dem engagierten Präsidenten des Sozialverbandes Tăşuleasa, der für


    dieses Projekt sprach, bin ich fest überzeugt: Das wird schon was.




    Herzlichen Dank für die Rückmeldung und viele Grü‎ße nach Eisleben, lieber Herr Urbanczyk!




    Ausführliches Feedback, auch zur derzeitigen Situation in seiner Heimatregion, erhielten wir von Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus):




    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    zuerst möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich für Ihre interessanten und unterhaltsamen Sendungen bedanken. Es macht mir immer wieder gro‎ßen Spa‎ß, die Sendungen von Radio Rumänien International zu hören — sei es auf meinem bevorzugten Weg, der Kurzwelle, aber auch im Internet.



    Der Empfang der Sendung auf Kurzwelle im Rhein-Main-Gebiet ist weiterhin sehr gut und mit einem super verständlichen Signal möglich.



    Sehr interessant finde ich immer die Literatursendungen und Sendungen, in denen Sie auf Bücher rumänischer Autoren hinweisen und diese vorstellen. Ich lese auch sehr viel, daher werde ich mir auch mal ein Buch eines rumänischen Autors kaufen und lesen. Wir haben ja im Nachbarort eine kleine und feine Buchhandlung, die einen sehr guten Webauftritt hat. Dort kann ich wesentlich gezielter nach Büchern suchen. Am Ende kann ich diese Bücher dort bestellen — mir im Notfall auch zuschicken lassen, aber ich hole mir diese dann doch lieber ab. Das geht jetzt sogar in der COVID-19-Situation. Da ist immer ein kleines Schwätzchen drin und ich freue mich über den Laden, die Einrichtung, den Geruch von Büchern und die netten Mitarbeiter. So kaufe ich alle Bücher und bin ganz weg von den gro‎ßen Versendern. Welchen Marktanteil haben eigentlich Amazon und Co. in Rumänien und wie behaupten sich die kleinen Buchhandlungen?



    COVID-19 ist auch weiter das Thema auf der Welt. Bei uns gibt es ja immer noch die Einschränkungen, wir versuchen, einmal in der Woche etwas in den Gaststätten der Umgebung zu bestellen. Auch ist es hier möglich, in den lokalen Geschäften anzurufen und sich die Ware zu bestellen und danach abzuholen. Mal schauen, wie das weiter geht, bisher haben wir die Pandemie gut überstanden.



    Derzeit zeigt ja das Wetter einen richtigen Winter. Nachdem bei uns der viele Schnee bei plus 8°C und heftigem Dauerregen in 2 Tagen geschmolzen ist, kam am Wochenende Eisregen. Mein Auto ist derzeit unter einer 4-cm-Eisschicht und ich bekomme die Türen nicht auf. Da die Tagestemperaturen derzeit bei -7°C sind, muss ich es einfach stehen lassen und abwarten. Aber auch diese Zeit wird vergehen, und ich freue mich schon auf den Frühling.



    Ich möchte an dieser Stelle wieder schlie‎ßen — ich wünsche Ihnen allen in der deutschen Redaktion von RRI alles Gute und bleiben Sie bitte weiterhin alle gesund! Viele Grü‎ße aus Deutschland!



    Ihr Hörer


    Lutz Winkler




    Vielen dank für Ihre ausführlichen Zeilen, lieber Herr Winkler. Inwieweit und in welchem Ausma‎ß Amazon im Buchvertrieb hierzulande mitmischt, muss ich noch recherchieren und möglicherweise auf Insiderwissen zurückgreifen. Ich kenne da jemanden, der sich mit Verlagswesen auskennt, und werde demnächst mal versuchen, an relevante Info zu kommen. Vorerst kann ich nur allgemeine Information liefern. Amazon ist in Rumänien hauptsächlich durch die Firma Amazon Development Center vertreten, ein Wirtschaftsportal berichtete im vergangenen Jahr, dass die Umsätze in Rumänien sich auf umgerechnet knapp 66 Mio. Euro im Jahr 2019 bezifferten, was einem Zuwachs von 25,5% gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Profite hätten sich allerdings in derselben Zeitspanne um knapp 20% verringert und dem Giganten nur noch umgerechnet 2,93 Mio. Euro eingebracht. Die Zahl der Angestellten sei 2019 um 867 gestiegen und der Riese habe somit knapp 1960 Arbeitnehmer in Rumänien beschäftigt. Amazon Development Center ist hauptsächlich in mehreren technologischen Zentren in Bukarest und in Jassy tätig. Bleiben Sie gesund und herzliche Grü‎ße aus Bukarest, lieber Herr Winkler!




    Aus Ilmenau in Thüringen meldete sich Ulf Höhne mit Feedback zum DRM-Empfang:



    Ich freue mich sehr über den Empfang Ihres Radiosenders am 11.02.2021 im DRM-Modus. Es ist die erste DRM-Sendung, die ich empfangen habe. Ich habe selbst keinen DRM-fähigen Empfänger — es gibt leider keine DRM-fähigen Radios. Aber in Ilmenau gibt es Funkamateure, welche einen öffentlich zugängigen WebSDR (KIWI-SDR) betreiben. Dieser steht sogar in Nähe meines Standortes. Der Empfang war interessant, aber die Qualität etwas enttäuschend, da oft Aussetzer sowie Jitter“ auftraten, welche den Empfang bzw. das Verfolgen der Sendung beeinträchtigen. Die Störungen traten teilweise gehäuft, danach wieder weniger häufig auf. Wenn DRM-Empfang funktioniert, ist die Qualität echt toll, leider aber bei der Vielzahl der Störungen kein Genuss. Als Anhang sind zwei kurze Mitschnitte beigefügt. Aber weiterhin wünsche ich viel Erfolg mit DRM! Ich bitte um eine QSL-Bestätigung.



    Mit vielen Grü‎ßen aus Ilmenau



    Ihr Radiohörer


    Ulf Höhne




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Höhne. Sobald die neue QSL-Serie gedruckt ist, schicken wir Ihnen selbstverständlich eine Empfangsbestätigung. Herzliche Grü‎ße nach Thüringen!




    Zeit noch für eine Rückmeldung. Eric Znalesniak (aus Mannheim) meldete sich per E-Mail, nachdem es mit dem Online-Formular nicht klappte:



    Hallo, liebe Deutsche Redaktion von Radio Rumänien International,



    ich höre Eure Mittagssendung auf 6040 kHz & 7330 kHz, je nachdem, auf welcher Frequenz der Empfang besser ist.



    Euer Programm finde ich immer sehr interessant, da man viel über Rumänien erfährt und lernen kann. Wann immer ich kann und dran denke, schalte ich pünktlich meinen Empfänger ein.



    Die Corona-Pandemie macht auch uns hier zu schaffen, aber leider muss man nun mal da durch; ich hoffe, dass wir das bald hinter uns haben und dass wieder eine Normalität einkehren kann.



    Ich würde mich sehr über eine schöne QSL-Karte freuen, und angeregt durch die heutige Sendung am Mittag, möchte ich gerne nach einem Aufkleber fragen wollen.



    Ich wünsche Euch, liebe Deutsche Redaktion, viel Gesundheit und Erfolg bei der Bekämpfung des Virus in Eurem Land.




    Mit freundlichen Grü‎ßen


    Eric Vincent Znalesniak aus Mannheim, Baden-Württemberg




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Znalesniak. Es stimmt, unser Internet-Formular funktioniert mal besser, mal schlechter, mal gar nicht, da war es die richtige Entscheidung, uns Ihren Empfangsbericht per E-Mail zuzuschicken. Auch für Sie gilt: Sobald wir die diesjährige QSL-Serie verlegt haben, schicken wir Ihnen die gewünschte Karte. Herzliche Grü‎ße nach Mannheim!



    So, die Zeit ist um, weitere E-Mails erhielten wir in der vergangenen Woche bis einschlie‎ßlich Samstag von Josef Robl (Österreich), Anna und Bernd Seiser, Carsten Fenske, Frank Helmbold, Gottfried Scheide und Heinrich Eusterbrock (alle aus Deutschland) sowie von jemandem, der sich nur Gerhard nannte und sonst mit einem Amateurfunker-Zeichen signierte. Das Internet-Formular nutzte Paul Gager (A), bei dem es auf diesem Weg immer zu klappen scheint. Er schickte uns auch Grü‎ße zum Valentinstag aus dem an jenem Tag klirrend kalten Osten Österreichs.



    S.G. sagt Ihnen allen herzlichen Dank, bleiben Sie gesund und bis demnächst!



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 7.2.2021

    Hörerpostsendung 7.2.2021

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Eigentlich wollte ich heute mit Hörerbriefen beginnen, die wir über die herkömmliche Schneckenpost erhalten haben. Doch habe ich in der Ablage gar nichts vorgefunden, und dann hat mir unsere Kollegin in der Postbearbeitung mitgeteilt, dass es noch ein bisschen dauert mit der Registrierung der eingetroffenen Post. Einigen Hörern wird das nicht gefallen, Sie müssen aber Verständnis dafür haben, denn wir haben seit Jahren nur noch eine einzige Mitarbeiterin in der Postbearbeitung, die sich um den Postverkehr sämtlicher Sprachredaktionen kümmert. Früher waren es drei Damen, au‎ßerdem hatten einige Redaktionen auch eine eigene Aushilfe. Diese Zeiten sind längst vorbei, die Zuschüsse werden nicht gro‎ßzügiger, ganz im Gegenteil, und die Pandemie beschleunigt auch noch die Digitalisierung des Alltags und der Arbeitswelt.



    Manches ist hilfreich an dieser Entwicklung, anderes wiederum bedenklich. Beispielsweise wurde in meiner Wohngegend ein neuer Supermarkt einer bekannten Kette eröffnet, der nebst regulären Kassen über zwei sogenannte Selbstbedienungskassen, auch self-scannings oder self-checkouts genannt, verfügt. Dort arbeiten keine Kassierer, sondern der Kunde scannt die eingekauften Waren selbst ein und bezahlt dann mit der Bankkarte. Meist steht ein Mitarbeiter in der Nähe, der bei technischen Problemen hilft. Das mag zwar bequem und modern klingen, für den Einzelhandel ist das sicherlich eine Personalkostenreduzierung, doch für andere Menschen bedeutet das den Verlust des Arbeitsplatzes.



    Ein weiteres Beispiel sind die Rechnungen, die man für verschiedene Dienstleistungen wie Handy-Vertrag, Kabel-TV, Internetanschluss und Gaslieferung bekommt. Die meisten Anbieter drängen die Kunden geradezu, auf gedruckte Rechnungen zu verzichten und sich stattdessen ein Benutzer-Konto anzulegen, wo man dann die Rechnungen in elektronischer Form einsehen kann. Alles schön und gut, mir passt es und ich finde es auch erleichternd, keinen Papierkram mehr in irgendwelchen Schubladen verstauen zu müssen. Doch was ist mit älteren Leuten, die mit Computer und Smartphone nicht so versiert sind oder erst gar nicht damit zurechtkommen? Manche Anbieter verschicken auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden die Rechnung immer noch in Papierform, andere wiederum machen für die Anlegung eines elektronischen Benutzerkontos den Verzicht auf die klassische Rechnung zur Bedingung. Nicht besonders freundlich gegenüber älteren Menschen.



    Die Corona-Pandemie bestimmt weiter unser Leben, der Beginn der Impfkampagne ist überall in Europa mit Pannen und Lieferungsengpässen verbunden — hüben wie drüben. In dem Sinne erhielten wir Feedback von mehreren Hörern. So etwa schrieb uns Peter Vaegler aus Stralsund über die Zustände in seiner Heimatregion:



    Liebe Freunde in Bukarest,



    gestern wollte ich eigentlich versuchen, die Sendung über den Livestream zu hören, aber es hat nicht funktioniert. Habe ich schnell wieder mein Radio eingeschaltet und die Sendung war gut zu verfolgen.



    In der Sendung ging es, wie seit Monaten schon, über die Pandemie, und wie ich erfuhr, hat man auch in Rumänien Probleme mit dem Nachschub des Impfstoffes. Es ist schon bedauerlich, dass es für diejenigen, die sich impfen lassen wollen, nicht genügend Impfdosen gibt. Aber auch in Deutschland gibt es viele Probleme. Hier sollen ja zuerst die über 90-jährigen geimpft werden. Die eingerichteten Hotlines, über die man die Termine erhält, funktionieren nicht richtig und es ist doch schon ganz schön kompliziert. Eine 89-jährige Ehefrau begleitete ihren 90-jährigen Mann, der schon gehbehindert war, zum Impfen. Während der Mann geimpft wurde, konnte die Frau nicht geimpft werden, da sie noch zu jung“ war.



    In unserem Landkreis gibt es ein Impfzentrum. Von einigen Orten müssten diejenigen, die geimpft werden können, mehrere Stunden z.T. mit Schiff, Bus und Bahn nach Stralsund fahren und dann natürlich auch wieder zurück, man ist also einen ganzen Tag unterwegs, und das ja zweimal, weil man nach ca. 14 Tagen die zweite Spritze erhält. Viele Ältere verzichten daher auf die Impfung, weil sie sich nicht unnötigen Kontakten in den öffentlichen Verkehrsmitteln aussetzen wollen und stundenlang mit einer Maske umherlaufen müssen.



    In der Sendung hat mir besonders der Beitrag über die Gruppe Kryptonite Sparks“ gefallen. Ich habe mir auch gleich die Homepage der Gruppe angeschaut und gesehen, dass sie eine gro‎ße Anzahl von Merchandising-Artikeln haben. Vielleicht bestelle ich mir ja ein T-Shirt


    für den Sommer.



    Herzliche Grü‎ße aus Stralsund und bleiben Sie gesund!




    Und auch Dieter Feltes, der im oberpfälzischen Pyrbaum zu Hause ist, gab uns diesbezüglich Feedback:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Vielen Dank wieder für die aktuellen Informationen aus Ihrem Land. Wie auch in Ihren Sendungen ist das Thema Corona aktuell. Ja, auch bei uns in den Nachrichten wird viel über den Virus gesprochen. Scheinbar hat auch Rumänien Probleme mit der Beschaffung des Impfstoffs. Sicherlich gibt es nicht nur in Bukarest die sogenannten Impfzentren, sondern auch in den ländlichen Gebieten. Werden bei Ihnen auch die Alten- und Pflegeheime bevorzugt? Ich persönlich habe mich mit meiner Frau per Mail im Impfzentrum angemeldet. Ein Termin soll mir mitgeteilt werden. Meine Tochter, die in einem Pflegeheim tätig ist, hat jetzt auch die 2. Impfung erhalten, die sie gut vertragen hat.



    Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund!



    Ihr Hörer


    Dieter Feltes




    Liebe Freunde, herzlichen Dank für die persönlichen Mitteilungen. Auch in Rumänien verläuft es ähnlich. Es wurde eine Online-Plattform eingerichtet, wo man sich für die Impfung in Zentren im jeweils eigenen Landeskreis anmelden kann. Der Ansturm war gro‎ß, das Portal hat am Anfang nur sehr schlecht oder gar nicht funktioniert; jetzt geht es, doch die Impftermine sind schon für Monate vergeben, also hei‎ßt es, sich in regelmä‎ßigen Abständen einzuloggen, um Jagd auf frei werdende Impfplätze zu betreiben. Bei uns wird die Impfkampagne in drei Phasen durchgeführt: In der ersten Phase, die schon durchgeführt wurde, hat man sogenannte Frontliner geimpft — also medizinisches Personal, Kranken- und Altenpfleger. Die zweite Phase ist in zwei Unterabschnitten geteilt: In Phase II A werden Menschen über 65 und chronisch Kranke geimpft; Phase II B gilt für sogenannte Key Worker — das sind Lehrer, Angestellte des vom Nachrichtendienst betriebenen sogenannten Speziellen Telekommunikationsunternehmens, das übrigens auch das Anmeldeportal für die Impfung entwickelt hat, und schlie‎ßlich Angestellte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Rundfunks. In der dritten Phase sind dann alle anderen dran.



    Man kann sich selbstverständlich über die Sinnhaftigkeit dieser Unterteilung Gedanken machen, auf jeden Fall beruht alles auf Freiwilligkeit — niemand wird gezwungen, sich zu impfen. Ich bin auf jeden Fall froh, Impftermine für meine 85. bzw. 87 Jahre alten Eltern ergattert zu haben; die erste Dosis haben sie bereits erfolgreich verabreicht bekommen, Nebenwirkungen gab es Gott sei Dank keine, und nächsten Samstag erhalten sie die zweite Impfung. Was uns in der Redaktion anbelangt, so hat der Rundfunk Listen mit den impfwilligen Angestellten erstellt und sie an den Sondertelekommunikationsdienst gesendet, damit wir auch für einen Impftermin berücksichtigt werden. Die Anmeldung erfolgt allerdings auf individueller Basis und es ist eben Glückssache — ein Kollege hat sich schon impfen lassen, einige haben Termine erst im März oder April finden können und wiederum andere müssen noch warten, da das Portal momentan anzeigt, dass alle Impfzentren auf unbestimmte Zeit ausgelastet sind.



    Insgesamt steht Rumänien im weltweiten Ranking des Impffortschritts nicht unbedingt schlecht da — mit bislang knapp 800.000 Geimpften oder umgerechnet 4% der Bevölkerung belegt Rumänien weltweit den 18. Platz nach dem Stand vom 5. Februar. Deutschland steht mit 2,84 Mio. Geimpften auf Platz 9, das sind allerdings nur 3,43% der Gesamtbevölkerung. Aber es ist verständlich, denn Deutschland hat im Vergleich zu Rumänien das Vierfache an Bevölkerung und ich habe in Medienberichten gesehen, dass föderale Strukturen manchmal hinderlich sein können.



    Doch genug des leidigen Themas Covid-19-Pandemie und Impfung. Nicht selten erhalten wir auch Feedback aus Ländern au‎ßerhalb des deutschsprachigen Raumes. So etwa hinterlie‎ß uns Kees Swaagman (aus Noordwijk, Südholland, NL) eine Nachricht im Online-Formular:



    Meine Damen und Herren,



    Entschuldigung für die Schreibfehler!



    Deutsch ist für mich eine Fremdsprache, die ich verstehe, aber ich schreibe selten in deutscher Sprache. Ich habe eine Sendung Eures Senders gehört — am 27.1.2021 auf 7330 kHz, zwischen 15.10 und 16.00 Uhr GMT. […] Ich war vor ein paar Jahren in Rumänien auf einer Rundreise und muss sagen, der Wein hat damals geschmeckt.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Swaagman! Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, umgekehrt ist es ja genauso — wir verstehen einigerma‎ßen Niederländisch, würden aber auch nicht behaupten, dass wir es richtig schreiben könnten. Trotzdem versuche ich’s mal, und Sie werden sicherlich Nachsicht haben, wenn es nicht ganz richtig ist: Wij zenden u onze allerhartelijkste groeten en bleif in goede gezondheid!




    Und auch aus Finnland meldete sich ein neuer Hörer. Folgende Zeilen erhielten wir von Mikko Piippo (aus Helsinki) per E-Mail:



    Liebe Freunde,



    wir alle wissen doch, dass die letzten 12 Monate ganz anders waren, als wir geplant hatten. Aber endlich war es mir auch möglich, ein altes Hobby wiederzuentdecken. Nach einer Pause von 30 Jahren macht es mir genauso viel Spa‎ß wie in den 80er Jahren, Kurzwellensendungen aus fremden Ländern zu hören. Gerade jetzt, wenn ich nicht reisen kann, ist das Radio wieder mein bester Freund geworden.



    Heute habe ich zum ersten Mal Radio Rumänien International auf Kurzwelle gehört, und zwar sogar mit einem sehr guten Signal auf beiden Frequenzen.



    Technische Details: Mein Empfänger war ein Kiwi-SDR-Empfänger mit KAZ-Antenne.



    Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mit einer eQSL oder einer E-Mail meinen Bericht bestätigen könnten.



    Mit herzlichen Grü‎ßen aus Helsinki


    Mikko Piippo




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Piippo. Sobald die QSL-Karten gedruckt sind, schicken wir Ihnen eine. Herzliche Grü‎ße nach Helsinki und bleiben Sie gesund!




    Auch aus Deutschland melden sich immer wieder Hörer, die uns wiederentdeckt haben. Eckhard Hensel (aus Eisenhüttenstadt, Brandenburg) hinterlie‎ß uns eine knappe Botschaft im Online-Formular:



    Ich höre RRI schon wieder seit ein paar Jahren, auch auf der Mittelwelle höre ich gern rein. Die Stationen auf MW kommen wegen der steigenden Propagation jetzt wieder besser rein. Alles Gute für 2021 und bleiben Sie gesund!



    Vielen Dank für das Feedback und bleiben auch Sie gesund!




    Ebenfalls nach längerer Zeit meldete sich per E-Mail Ralf Ladusch (aus Cottbus):



    Herzliches Hallo nach Bukarest!



    Nach gefühlt mehreren Jahren melde ich mich mal wieder. In dieser Zeit war ich RRI aber nicht untreu. Sozialen Medien und Podcast sei Dank.



    Nun habe ich endlich eine Antenne gefunden, die den Elektro-Nebel in der Wohnung etwas aufhellt. So kann ich wieder Euren Sendungen auf Kurzwelle lauschen. Meine Kinder (8 und 12 Jahre alt) schaffen es mittlerweile auch, sich allein zu beschäftigen, bzw. ist Papa langsam abgeschrieben. Ich habe also Zeit für meine Hobbys.



    Wenn ich Euch lausche, kommt wieder etwas Fernweh auf. Die derzeitigen Reisebeschränkungen sind nicht angenehm. Dank Euren Sendungen kann ich aber etwas verreisen. Sei es in den Nachrichten aus Rumänien und angrenzenden Regionen, den Musikbeträgen oder dem touristischen Magazin, dem ich gerne folge. Der Beitrag über die moldawische Präsidentin war heute sehr spannend. Ich bin gespannt, was sie umsetzen kann.



    Herzlichen Dank und Grü‎ße aus Cottbus



    Ralf




    Herzlichen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Ladusch. Viele Grü‎ße aus Bukarest und bleiben Sie gesund!



    Zeit für die Postliste. Die Postbriefe sind hoffentlich bis nächste für mich Woche aufbereitet. Auf elektronischem Wege erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstag Meldungen von Reinhard Schumann, Peter Vaegler, Maria Seiser, Alfred Albrecht, Carsten Fenske, Eckhard Hensel, Michael Willruth, Helmut Matt, Reinhard Westphal, Christian Siebert, Dieter Feltes, Ralf Urbanczyk, Ralf Ladusch und Gerd Brüschke (D) sowie von Paul Gager (A) und Chris Malboeuf (CAN).



    Audiobeitrag hören:




  • Online Schooling: Digitalisierung schwieriger als erwartet

    Online Schooling: Digitalisierung schwieriger als erwartet

    Online-Unterricht ist keineswegs einfach, vor allem in den vielen ländlichen oder armen Regionen, in denen Schüler und Lehrer keinen Zugang zur digitalen Technologie haben und wo die Internetverbindung mangelhaft ist. Auch Fragen nach Was, wie und wie viel können wir unterrichten?“ und Wie prüfen und bewerten wir?“ werden in der jetzigen Situation immer häufiger gestellt. Unternehmer arbeiten bereits an digitalen Lösungen für diese Fragen. Im Vordergrund sollte dabei die Antwort auf die Frage Was passen wir denn überhaupt an?“ stehen, glaubt Dragoş Iliescu, Hochschulprofessor und Psychopädagoge:



    Ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen, dass keiner genau wei‎ß, was angepasst werden sollte. Wir können Inhalte definitiv nicht anpassen. Ich meine, dass wir Inhalte nicht löschen oder hinzufügen sollten. Und ich befürchte, einige Entscheidungsträger im Bildungsbereich werden wohl sagen: ‚Es ist ein schwieriges Jahr. Warum sollten wir die Curricula nicht etwas kürzen?‘ Das ist aber keine Option. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um die Lehrpläne zu überarbeiten. Es gibt fast nichts, was nicht im Fernunterricht vermittelt werden kann. Für praktisch jede Unterrichtsstunde in jedem Fach können wir uns eine neue, andere, innovative Unterrichtsmethode vorstellen. Und wenn man schon die Kenntnisse vermitteln kann, dann kann man sie auch auf die gleiche Art und Weise prüfen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass nicht alle Beteiligten — nicht nur die Lehrer — flexibel genug sind, um diesen Sprung zu wagen und die Inhalte an den Online-Unterricht anzupassen. Das andere Problem ist, dass es nicht genügend Ressourcen gibt. Einige dieser Anpassungen sind ziemlich schwer durchzuführen, unabhängig von der Online-Kompetenz der Lehrer.“




    Obwohl die Online-Bewertung auf den ersten Blick einfacher als der Online-Unterricht erscheint, ist es in der Praxis überhaupt nicht leicht, erklärt Dragoș Iliescu:



    Auch das ist keine leichte Aufgabe, denn der Wechsel in den digitalen Modus löst einige Probleme und schafft andere. So wird beispielsweise das Bewertungsproblem gelöst: Man erstellt einen Test, und theoretisch kann jedes Kind in jedem Teil des Landes daran teilnehmen. Aber er schafft zum Beispiel Sicherheitsprobleme. Inwieweit lässt sich ein Test verwenden, den jedes Kind auf einen Drucker kopieren und an seine Mitschüler weitergeben kann? Auch hier gibt es Technologien und Ansätze, die das Problem lösen, und die sind gar nicht so neu, wie einige vielleicht denken. Andere Länder haben schon vor langer Zeit Lösungen gefunden. Aber um dieses Problem zu lösen, brauchen wir mehr Ressourcen und mehr Investitionen. Das ist nicht nur die Aufgabe der Lehrer, das kann nur ein grö‎ßeres System leisten. Der Gedanke, dass dieses ein schwieriges Jahr ist und dass wir daher besser so viel wie möglich zusammenstreichen sowie auf die Semesterprüfungen verzichten sollten, ist verrückt. Solange es Semestertests gab und diese ein Teil der Bewertung der Schüler waren, ist es nicht in Ordnung, sie jetzt aufzugeben. Die Lösung besteht nicht darin, etwas, das wir brauchen, zu streichen, sondern Alternativen zu finden, um es auch unter diesen uns fremden und unglücklichen Umständen umzusetzen.“




    Mittels der Testplattform BRIO.RO zum Beispiel, an der Dragoș Iliescu gearbeitet hat, können die Schülerkenntnisse bewertet werden. Auf dieser Plattform sind die Tests so konzipiert, dass sie den Lernprozess und die Bewertung miteinander verknüpfen. Zusätzlich zu der Endbewertung erhalten die Schüler auch eine detaillierte Bewertung ihrer Fähigkeiten in dem entsprechenden Unterrichtsfach. Dragoş Iliescu:



    Auch während eines Tests lernt man. Möglicherweise geht dabei der Lernprozess sogar noch tiefer. Eine Prüfung ist an und für sich eine Lerntätigkeit. Sie strukturiert Informationen, fördert das Metakognitive, sie ist der beste Weg, Wissen zu festigen und mit anderen praktischen Aktivitäten zu verbinden. Darüber hinaus gibt sie ein Feedback über den Lernprozess: Sie zeigt auf, was man sich angeeignet hat und was nicht, und verdeutlicht, woran noch gearbeitet werden muss.“




    Paul Balogh, der seit mehreren Jahren in Gro‎ßbritannien lebt, hat verschiedene digitale Bildungsplattformen — wie Hypersay — und elektronische Lehrbücher entwickelt. Er arbeitet mit akademischen Institutionen im Vereinigten Königreich und Lehrern in Rumänien zusammen. Er bewertete seine Arbeit mit den rumänischen Lehrkräften folgenderma‎ßen:



    Das rumänische Bildungsministerium hat nicht gerade glücklich reagiert. Die Lehrer bekamen wenig bis gar keine Hilfe. Aber auf individueller Ebene leisteten viele Lehrer gro‎ßartige Arbeit und lösten ihre Probleme aus eigener Kraft. Sie lernten, wie sie die Online-Plattformen für Konferenzen und Unterricht nutzen können. Was diese Lehrer getan haben, ist meines Erachtens hervorragend, und ich verstehe nicht, warum dieses Thema nicht viel mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Auf der anderen Seite arbeiteten in anderen Ländern die Ministerien kohärenter mit den Schulen zusammen. Sie entwarfen zu gegebener Zeit verschiedene Lösungen und wandten sie auch an. Die Unterstützung durch das Ministerium macht den Unterschied.“




    Die Lehrer erwiesen sich auf individuelle Ebene anpassungsfähiger als viele öffentliche Einrichtungen, schlussfolgert Paul Balogh:



    In Rumänien bestehen immer noch die individuellen Beziehungen zu den Lehrern. Es gibt Lehrer an privaten und öffentlichen Schulen, die unsere Plattform nutzen wollen, aber die finanzielle Unterstützung vonseiten der Schulen ist nahezu inexistent. Sehr oft müssen die Lehrer die Software aus der eigenen Tasche bezahlen, was nicht normal ist. Auf institutioneller Ebene haben wir weder mit dem Ministerium noch mit einer Schule oder Universität ein Zusammenarbeitsabkommen. Aber es gibt eine Reihe von begeisterten Lehrern, die unsere Plattform täglich nutzen, um besser online zu unterrichten.“




    Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen des klassischen Präsenzunterrichts können Lehrern und Schülern die Chance geben, freier und kreativer zu agieren.

  • Arbeitsmarkt in Pandemie-Zeiten: Wird Heimarbeit zum dauerhaften Phänomen?

    Arbeitsmarkt in Pandemie-Zeiten: Wird Heimarbeit zum dauerhaften Phänomen?

    Anfang April startete die Europäische Kommission eine neue befristete Initiative zum Schutz von Arbeitsplätzen und Arbeitnehmern, die von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind. Die Kommission hat ein neues Instrument für befristete Unterstützung zur Minderung des Arbeitslosigkeitsrisikos in Notfällen (SURE) vorgeschlagen. Es wird eine finanzielle Unterstützung von bis zu 100 Milliarden Euro in Form von Darlehen der EU an betroffene Mitgliedstaaten ermöglichen.



    In Rumänien war es während der Pandemie weit verbreitet, von zu Hause aus zu arbeiten, und die Arbeitnehmer konnten auf diese Weise ihren Arbeitsplatz behalten. Oana Constantinescu, Expertin für Humanressourcen, spricht über die Vorteile der Heimarbeit:



    Die Arbeit von zu Hause aus wird zumindest einige unserer Aktivitäten ersetzen können. Ich denke, die Pandemie hat bewiesen, was viele Experten nicht konnten, nämlich viele Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass die Arbeit von zu Hause aus mindestens genauso produktiv sein kann wie die Arbeit am Arbeitsplatz. Natürlich kann es keine dauerhafte Vereinbarung sein, die Situation, in der wir uns befinden, ist eine besondere. Einige von uns haben Kinder zu Hause, und es ist viel schwieriger, sich zu organisieren. Aber wenn es die Tätigkeit erlaubt, denke ich, dass wir mindestens zwei oder drei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten können, wobei die Leute genauso effizient sind.“




    In Zukunft könnte die Digitalisierung ein weiteres Mittel zur Vermeidung von menschlichen Kontakten bei gesundheitlichen Notfällen werden. Dies könnte zu einem umfassenden Umdenken in der Organisation von Unternehmen und Institutionen führen. Hier noch einmal Oana Constantinescu:



    Wenn wir an öffentliche Institutionen denken, besteht die Lösung vielleicht darin, die Beziehungen zur Öffentlichkeit zu digitalisieren und die Abläufe zu rationalisieren. Das kann bedeuten, dass durch die Automatisierung einige Positionen überflüssig werden, aber das muss nicht bedeuten, dass man Leute loswird, sondern dass man sie für andere Rollen in der Organisation ausbildet. Das bedeutet berufliche Umschulung und Veränderung der Kompetenzen, wovon wir schon jetzt ausgehen sollten. Vielleicht wird die Pandemie dafür sorgen, dass dies öfter geschieht.“




    Wenn man effizient von zu Hause aus arbeitet, basieren berufliche Beziehungen vollständig auf Vertrauen. Oana Constantinescu glaubt, dass die Erfüllung dieser Bedingung die Arbeit von zu Hause aus sehr effektiv machen kann:



    Was mich betrifft, so hat die Heimarbeit zwei Seiten. Erstens das Vertrauen, das der Arbeitgeber in die Mitarbeiter hat, und zweitens die Bereitstellung der notwendigen Ausrüstung, damit die Tätigkeiten mindestens so gut ausgeführt werden können wie am Arbeitsplatz. Für die Mitarbeiter bedeutet dies eine sehr gute Organisation und Kommunikation mit dem Team, Planung und Computerkenntnisse. Es stimmt zwar, dass die Arbeit von zu Hause aus im Moment anstrengender ist, aber ich glaube, dass es bei guter Vorbereitung und der Entwicklung latenter Fähigkeiten klappen wird.“




    Marius Ciucă ist einer der Gründer der Plattform Job in Sibiu“, die Arbeitslosen im siebenbürgischen Hermannstadt hilft, Arbeit zu finden. In einem Webinar, das von der Young Initiative Association organisiert wurde, erklärte er, wie wichtig es ist, den richtigen Job zu finden:



    Wir haben ein paar Instrumente, mit denen wir erkennen können, wer wir sind, und dann können wir einen Job suchen. Wir haben den Holland-Test, der die Persönlichkeit der Kandidaten offenbart und aufzeigt, welche Bereiche gut zu ihnen passen, sowie eine SWOT-Analyse, die ihre Stärken, ihre Schwachpunkte, die Chancen, die sie ergreifen können, und die Gefahren aufzeigt. Darüber hinaus führen wir einen Test der Wahrnehmungen durch. Er zeigt, wie andere um uns herum uns wahrnehmen. Das ist nicht sehr wichtig, aber es liefert einige Hinweise darauf, was für uns geeignet sein könnte. Wir machen eine Liste von 10 Bekannten aus verschiedenen Umfeldern und stellen ihnen zwei Fragen, die sie sofort und ohne nachzudenken beantworten sollen. Welcher Beruf passt Ihrer Meinung nach am besten zu mir? Was ist meine beste Qualität?“




    Wir fragten Oana Constantinescu, wie Arbeitssuchende vorgehen sollten und was die richtige Einstellung ist:



    Menschen, die eine Arbeit suchen, sollten dies mit grö‎ßter Ernsthaftigkeit und Belastbarkeit angehen. Dinge geschehen niemals über Nacht. Die Suche nach einem Arbeitsplatz ist ein ganzes Projekt für sich. Es gibt Ablehnungen und Frustrationen darüber, keine Arbeit zu finden. Aber es müssen auch Kompromisse eingegangen werden, und ich denke, es ist wichtig, dass jeder seine Vorteile kennt und sie bei der Arbeitssuche hervorhebt. Ablehnungen haben viel mit der Tatsache zu tun, dass eine bestimmte Person für die Stelle ungeeignet sein kann. Die meisten Personalvermittler schauen darauf, wie gut ein Kandidat für den Arbeitsplatz geeignet ist, und junge Leute sollten sich informieren, sich mit Geduld bewaffnen und realistische Erwartungen haben.“




    Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik erreichte die Arbeitslosenquote in Rumänien im März 4,6% und lag damit deutlich über dem Vormonat. Derzeit sind die meisten neuen Arbeitsplätze in den Bereichen Vertrieb, Bauwesen, Call-Center, IT und Logistik verfügbar. Diese Bereiche können über 9.000 Arbeitsplätze bieten, die Kandidaten im ganzen Land zur Verfügung stehen.

  • Smart Village: Gemeinde in Landkreis Alba setzt auf erneuerbare Energie und Digitalisierung

    Smart Village: Gemeinde in Landkreis Alba setzt auf erneuerbare Energie und Digitalisierung

    Die Gemeinde Ciugud im Kreis Alba ist wohlbekannt für die modernen Projekte zur Förderung von erneuerbarer Energie, die sie schon lange umsetzt. Seit mehreren Jahren greift die Gemeinde auf EU-Mittel zurück, um den Ort grün umzugestalten und weiter zu entwickeln. Die einst verkommene Ortschaft wurde mit der Zeit in eine moderne Gemeinde verwandelt. Sie verfügt mittlerweile über asphaltierte Stra‎ßen, Elektrizität, Trinkwasser, Kanalisation, Internet, Fahrkartenautomaten sowie Automaten für die Einzahlung von Ortsgebühren. Auch in erneuerbare Energie wurde investiert. Demnach wurde ein Projekt zur Einsetzung von Photovoltaik-Anlagen gestartet. Au‎ßerdem wurde eine Ladestation für elektrische Autos gebaut. Mehr Einzelheiten dazu lieferte uns der Sprecher der Gemeinde Ciugud, Dan Lungu:



    Wir haben ein intelligentes System für die Erzeugung von Strom entwickelt. Diese Anlage wird die notwendige Elektrizität fürs Rathaus erzeugen. Au‎ßerdem wird es auch den Strom für die von uns entwickelte Ladestation für elektrische Autos sicherstellen. Zwei elektrische Autos werden gleichzeitig geladen werden können. Unser Energieverbrauch wird folglich Null sein. Gleichzeitig fördern wir die elektrischen Autos. Die Gemeinde verwendet schon seit einem Jahr ein elektrisches Auto. Wir wollen dieses Projekt weiter entwickeln, uns nicht nur auf die örtliche Verwaltung beschränken, sondern mit der Schule weiter machen. Wir haben eine »smart school«, die wir vor kurzem eröffneten, und möchten, dass auch diese Schule mit Sonnenenergie versorgt wird.“




    Den Schülern der Sekundarstufe, die in Ciugud zur Schule gehen, stehen intelligente Erziehungsmittel zur Verfügung. Das hei‎ßt, die Schule bietet ihnen digitale Lehrbücher, interaktive Tafeln, eine virtuelle Bibliothek, Zugang zum elektronischen Katalog sowie eine Plattform, wo sich Lehrer, Schüler und Eltern austauschen können. Den Schülern, die krankheitsbedingt aus der Schule fehlen, wird die Möglichkeit angeboten, am Unterricht teilzunehmen. Alles, was sie dafür tun müssen, ist, sich an einem Audio- und Videosystem von zu Hause anzuschlie‎ßen. Um das zu tun, stellt ihnen die Schule einen Benutzernamen und ein Passwort bereit. Darüber hinaus werden die Schüler in Ciugud die schwere Schultasche nicht mehr schleppen müssen. Denn sie bekommen ein Tablett, auf dem alle Lehrbücher in digitaler Form gespeichert sind.



    Die Gemeinde Ciugud setzte auch zwei EU-Projekte in Wert von mehr als 150.000 Euro um. Sie wurden aus dem Umweltfonds finanziert. Demnach wurde ein Spielplatz für Kinder eingerichtet. Au‎ßerdem legen die Ortsbewohner gro‎ßen Wert auf die getrennte Müllentsorgung. Und sie verfügen auch über eine Abfallkompostieranlage.

  • Digitalisierung 4.0: Welche Berufe verschwinden?

    Digitalisierung 4.0: Welche Berufe verschwinden?

    Junge Untersuchungen zeigen, dass rund die Hälfte der heutigen Berufe in den kommenden Jahrzehnten verschwinden wird. Die Entwicklung der Technologie und Einführung von Robotern werden die menschliche Arbeitskraft ersetzen. Der Arbeitsmarkt wird sich im ständigen Wandel befinden und die Menschen werden sich laufend anpassen müssen. Die künftigen Angestellten werden ein Online-Profil haben, sie werden mehr verbunden sein, mobiler und agiler, meint die NGO INACO — Initiative für Wettbewerbsfähigkeit“ im Leitfaden der Zukunftsberufe, der in diesem Herbst veröffentlicht wurde. Die Untersuchung basiert auf die neuesten Ergebnisse der Studien über die Wirtschaft der Zukunft und erläutert die aktuellen Richtungen in der Technologie und die Voraussagen über die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt der Gesellschaft von morgen. Andreea Paul ist die Koordinatorin und Leiterin der NGO INACO:



    Alle Kinder, die heute die Schule beginnen, werden in ihrem Erwachsenenalter einen komplett unterschiedlichen Arbeitsmarkt, verglichen mit dem heutigen, haben. Zwei Drittel der Arbeitsplätze von heute werden sich verwandeln. Es ist auch selbstverständlich, dass es so sein wird, denn es wurden neue Technologie eingeführt, die Bereiche vollkommen neustarten, von der Landwirtschaft bis zum Handel, von Industrieproduktion bis Medizin. Bekannte Berufe wie der eines Fahrers könnten bald verschwinden. Die Handarbeit wird durch kreative Arbeit ersetzt. Es ist sogar ein sehr guter Slogan entstanden, den wir für die Berufe von morgen passend finden: »Intelligentes Arbeiten, ohne gro‎ßen Aufwand«. Denn alles, was körperlichen Aufwand, Wiederholung, Risiko am Arbeitsplatz voraussetzt, wird automatisiert, robotisiert, was unseren Alltag einfacher macht.“




    Die Urheber des Leitfadens der Zukunftsberufe“ meinen, dass das rumänische Bildungssystem die Jugendlichen nicht ausreichend informiert und sie nicht auf die Berufe der Gesellschaft von morgen vorbereitet. Gerade deshalb hat die Expertengemeinschaft, Mitglieder und Partner von INACO, dem Bürgermeisteramt des 3. Bukarester Bezirks ein komplexes Projekt vorgeschlagen, das 13 Bukarester Gymnasien an die Realitäten des Arbeitsmarktes von morgen anschlie‎ßen soll. Der Leitfaden der Zukunftsberufe wird als Grundlage für interaktive, kreative Werkstäten und für Ereignisse non-formeller Ausbildung dienen, die von den Experten von INACO koordiniert werden sollen. Diese sollen die schulische Beteiligung und die Berufsauswahl der Schüler dieser Gymnasien fördern. Andreea Paul:



    Wir haben uns vorgenommen, dieses Jahr mit 1000 Jugendlichen, mit Eltern und Lehrern direkt in Kontakt zu treten, um ihnen zu zeigen, welche die Berufe der Zukunft sein werden, welche Berufe sich in der Umwandlungsphase befinden oder sogar verschwinden und welche neuen Berufe entstehen, welche die von den Arbeitgebern gesuchten Kompetenzen und Fähigkeiten sein werden und besonders wie man diese erlangen könnte. Diese sind die Schlüsselfragen, die die Expertengemeinschaft von INACO einfach und deutlich, sodass es für alle verständlich ist, in einer Vorstellung des »Leitfadens der Zukunftsberufe«, die auf unserer Webseite www.inaco.ro online verfügbar ist, beantworten möchte. Der Zugriff auf diesen Leitfaden ist frei und die Interessenten sind eingeladen, jedes Bild anzuklicken, denn hinter jedem einzelnen Bild befinden sich kurze Erklärungsvideos. Diese zeigen, dass alles, worüber wir sprechen, bereits in einer Ecke der Welt umgesetzt wird, die viel fortgeschrittener ist als unser Land und die durch diese technologischen Tendenzen die ganze Weltwirtschaft beeinflusst. Diese müssen wir beachten. Wir sprechen über die digitale Revolution 4.0. Ob wir über die Einführung von Robotern, über 3D-Drucken, über Blockchain-Systeme, virtuelle Realität, Ressourcen und Verkehr der Zukunft sprechen, all das verpflichtet uns, uns neu zu kalibrieren, unser Bildungssystem neu zu starten und in unsere Fortbildung zu investieren.“




    Die Experten der Organisation INACO haben bereits die ersten Schritte unternommen, damit die Jugendlichen mit den technologischen Tendenzen der Zukunft schritthalten. Sie haben jeweils einen Bildungs-3D-Drucker und 10 Kilo Verbrauchsmaterialien den Schülern der Berufsschule einer Gemeinde im Landkreis Iaşi, aber auch den Schülern des Technologischen Gymnasiums Ioniță G. Andron“ in Negreşti Oaş gespendet. Ovidiu Mihai Hotca, der Leiter dieses Gymnasiums:



    Die Kinder sind sich dieser besonders gro‎ßen Wandlungen, die stattfinden, bereits bewusst. Ein Beispiel der modernen Technik ist dieser 3D-Drucker, den wir erhalten haben. Wir erklären den Schülern, wie weit man mit der Technologie gehen kann. Wir haben gesehen, dass es 3D-Drucker gibt, die sogar Häuser bauen können. Daher zeigen die Kinder hohes Interesse daran. Meiner Meinung nach müsste man, um einen geschlossenen Kreislauf zu haben, solche Technologien auch auf Industrieebene einsetzen.“




    In Zukunft werden Senioren-Betreuer, Fachleute für Weltraumtourismus, Drohnenbediener sowie Roboterüberwacher und -Programmierer sehr gefragt sein. Auch gefragt werden Physiotherapeuten, Bewegungstherapeuten und Facharbeiter für den Bereich unkonventioneller Energien sein, verlautet noch aus der Untersuchung von INACO. Gemä‎ß dieser werden neue Technologien zur Schaffung von Millionen neuen Arbeitsplätzen und vollkommen neuer Wirtschaftsbereiche führen. Andreea Paul:



    Es gibt Berufe, die in naher Zukunft fast sicher verschwinden werden. Es handelt sich um Haustürverkäufer oder Call-Center-Verkäufer. Die Stelle des Bankkreditberaters wird in Zukunft verschwinden, was auf die Automatisierung zu 98% dieses Marktes zurückzuführen ist, Schalter verschwinden, Kassen werden automatisiert, Taxifahrer werden in Zukunft zu 90% durch künstliche Intelligenz ersetzt, behaupten die Forscher von der Oxford University, Fast-Food-Köche werden zu 80% ihren Job verlieren. McDonald’s setzt heute weitgehende Programme zum Roboterisieren der eigenen Küchen um. Arztassistenten, Ernährungsberater, Chirurgen — diese werden nicht oder nur in sehr kleinem Ausma‎ß durch Automatisierung ersetzt werden können.“




    Obwohl es in den rumänischen Schulen keinen Robotik-Unterricht gibt, gehören die rumänischen Gymnasiumschüler, die von der Zukunftstechnologie begeistert sind, zu den besten der Welt bei den Wettbewerben, wo künstliche Intelligenz zum Leben erwacht. So etwa hat das Gymnasiumschülerteam Rumäniens an der Internationalen Robotik-Olympiade in Mexiko die höchsten Preise des Wettbewerbs errungen und belegte am Ende den 1. Platz unter allen Teilnehmerländern.