Tag: diplomatische Beziehungen

  • Rumänisch-japanische diplomatische Beziehungen

    Rumänisch-japanische diplomatische Beziehungen

    Unabhängig von physischen Entfernungen nähern sich Menschen, Gemeinschaften und Gesellschaften einander an, weil sie Nähe spüren und wünschen. Bis zum 20. Jahrhundert, als die Globalisierung alles reduzierte, hatten die Menschen eine natürliche Anziehungskraft auf ihre weiter entfernten Mitmenschen. Sie wollten ihre Sitten und Gebräuche kennen lernen, ihre Sprache erlernen und ihre Mentalität kennenlernen. Rumänen und Japaner kennen sich offiziell seit etwa 125 Jahren, denn die Schriften des rumänischen Reisenden Nicolae Milescu Spătarul über die Japaner aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen aus einer Zeit, in der der Personenverkehr eingeschränkt war.
    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, genauer gesagt im Jahr 1902, nahm der japanische Botschafter in Wien Kontakte mit der rumänischen Seite auf und äußerte den Wunsch, bilaterale Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu knüpfen. In diesem Jahr wurde ein Handelsvertrag unterzeichnet, der die rechtliche Grundlage für die Entwicklung der Beziehungen bilden sollte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs standen Rumänien und Japan auf der gleichen Seite der Schützengräben, im Bündnis der Entente. Im August 1917 eröffnete Rumänien eine diplomatische Vertretung in Tokio, und fünf Jahre später, im Jahr 1922, tat Japan dasselbe. Zwischen 1922 und 1927 wurde die rumänische Gesandtschaft in Tokio aufgrund von Haushaltskürzungen geschlossen, aber nach 1927, als die rumänische Gesandtschaft wieder eröffnet wurde, wurden die Beziehungen bis September 1944 ununterbrochen aufrechterhalten. Im Zweiten Weltkrieg waren Rumänien und Japan erneut Verbündete, dieses Mal im Rahmen der Achse Rom-Berlin-Tokio.
    Nach dem Krieg wurden die Beziehungen 1959 wieder aufgenommen, und Ion Datcu wurde 1966 zum Botschafter Rumäniens in Japan ernannt. In einem 1994 vom Zentrum für Mündliche Geschichte des rumänischen Rundfunks geführten Interview erinnerte sich Datcu daran, dass er bei seiner Ankunft auf dem Posten nicht viele japanische Beamte vorfand, die viel über das Land wussten, aus dem er kam: “Was Rumänien betrifft, so war ich erstaunt über das geringe Wissen, das in parlamentarischen Kreisen, selbst unter Regierungsmitgliedern, vorhanden war. Sie wussten sehr wenig, und ich erinnere mich, dass sie damals, als wir bestimmte Themen, auch europäische, diskutierten, nicht verstehen konnten, dass wir andere Positionen als die Sowjetunion vertraten. Sie sahen diesen Teil Europas als einen Block, einen Monolithen. Das war nicht nur in Japan so, ich habe das auch in den USA erlebt. Aber ich möchte sagen, dass die Geschäftsleute auf der anderen Seite wussten, dass sie Interessen hatten. Ich besuchte viele Unternehmen, wir kauften bereits Schiffe, bauten Schiffe, ich taufte auch einige Erztransporter, Fischerboote wurden gekauft. Sogar die großen Unternehmen für elektronische Geräte schauten sich den Markt an. Mir ist dieser interessante Unterschied zwischen Politikern und Geschäftsleuten aufgefallen. Es gab eine große Diskrepanz.”
    Aber Ion Datcu sollte eine große Überraschung erleben, als er den japanischen Herrscher traf: “Kaiser Hirohito war ein außerordentlich netter Mann, jenseits seiner Aura des Mystischen war er ein äußerst herzlicher, zugänglicher Mensch. Und ich hatte die unglaubliche Überraschung, dass der Kaiser mehr über Rumänien wusste als die Mitglieder der damaligen Regierung. Er begann mit mir über das Donaudelta zu sprechen und war ein großer Spezialist für die Fauna, insbesondere für Fische. Und er hat mir das tatsächlich gezeigt, er hatte einige Bücher, und dann habe ich ihm versprochen <Majestät, ich werde mein Bestes tun> und als ich in den Urlaub fuhr, habe ich einige Bücher mitgebracht, die ich gefunden hatte, mit Karten des Donaudeltas, und ich habe sie ihm angeboten. Und er fragte mich immer <Wie lange wird dieses Paradies in Europa dauern?> Und ich kam auf die Idee, ich sagte <Vielleicht kommen Sie einmal und sehen die Donau, das Donaudelta und das Schwarze Meer>, dieses Gebiet, das er für seine Studien für sehr interessant hielt. Er hatte wahrscheinlich Biologie studiert und sich mit verschiedenen Wassertieren beschäftigt.”
    Die rumänisch-japanischen Beziehungen wurden von wirtschaftlichen Fragen dominiert. Ion Datcu sagte sogar, dass die Japaner eine neue Art der Diplomatie erfunden hätten, nämlich die wirtschaftliche: “Mein Mandat in Bukarest war in der Tat fast ausschließlich wirtschaftlich. Damals hatten wir die Idee, eine Reihe unserer Industriekapazitäten zu modernisieren, darunter auch die Aluminiumfabrik. Ich erinnere mich, dass wir das mit einem Unternehmen, Marubeni, gemacht haben, wir haben eine Flotte gebaut, und wir haben versucht, auch zu exportieren, und es ist uns sogar gelungen, Knüppel in ein Land zu exportieren, das Stahl bestimmter Art und Größe herstellte, sie produzierten Lager und viele andere Produkte, ich erinnere mich sogar an Eierpaste. Aus Sicht der rumänischen Regierung war das kein großes politisches Interesse. Zu dieser Zeit war Japan ein wirtschaftliches Interesse, und aus japanischer Sicht war es die Blütezeit der so genannten Wirtschaftsdiplomatie. Sie führten die Wirtschaftsdiplomatie ein. Ich, der ich mich intensiv mit diesen Aspekten befasst hatte, hatte den Eindruck, dass die Wirtschaftsdiplomatie nicht losgelöst von der Politik, von militärischen Faktoren und so weiter betrieben werden konnte, wie es normalerweise der Fall ist. Die Wahrheit ist, dass die Japaner die Wirtschaftsdiplomatie tatsächlich entwickelt und verfeinert haben. Was bedeutete das? Ihre Außenpolitik und ihre diplomatischen Prioritäten wurden, abgesehen von den Vereinigten Staaten von Amerika, von der Nachbarschaft und anderswo nach wirtschaftlichen Interessen festgelegt.”
    Rumänien und Japan, zwei weit voneinander entfernte Länder, haben bereits eine jahrhundertealte Tradition bilateraler Kontakte. Es ist eine Tradition, die sie durch die Vergangenheit, aber auch durch die Werte der Gegenwart eng zusammenhält.
  • Diplomatische Beziehungen Rumänien – Bundesrepublik Deutschland

    Diplomatische Beziehungen Rumänien – Bundesrepublik Deutschland

    Die Entstehung zweier deutscher Staaten auf der europäischen Landkarte nach 1945 war die Folge tiefgreifender Divergenzen zwischen den USA, Großbritannien und der UdSSR in Bezug auf die Zukunft des Landes, das den schrecklichen Krieg begonnen hatte. Die beiden deutschen Staaten, West und Ost, standen sich mit tiefer Feindschaft gegenüber. Walter Hallstein, der erste Präsident der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, hatte der Doktrin den Namen gegeben, nach der die BRD keine diplomatischen Beziehungen zu den Ländern unterhielt, die die DDR anerkannt hatten. Und die Länder, die einem Block angehörten, unterhielten aus Solidarität keine diplomatischen Beziehungen mit dem deutschen Staat des anderen Blocks. So unterhielt Rumänien, das dem kommunistischen Block angehörte, keine Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland.
    Ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sollte sich dies ändern. Im Jahr 1967 gelang es Rumänien, diplomatische Beziehungen zu Westdeutschland aufzunehmen, da sich das Konzept für die europäischen Beziehungen geändert hatte. Mit zwei gegenseitigen Besuchen, dem des rumänischen Außenministers Corneliu Mănescu in der BRD und dem des westdeutschen Außenministers Willy Brandt in Bukarest, wurde der Grundstein für die Annäherung gelegt. Das Oral History Center des rumänischen Rundfunks interviewte 1994 den Diplomaten Vasile Șandru, der sich an den Rahmen erinnerte, in dem sich die Veränderungen vollzogen.
    “Der Besuch von Vizekanzler Willi Brandt, der damals auch Außenminister war, fand zu einem Zeitpunkt statt, als Rumänien bereits diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland aufgenommen hatte. Der Hintergrund war folgender: Im Sommer 1966 war das Politische Konsultativkomitee des Warschauer Vertrages in Bukarest zusammengekommen. In dem bei dieser Gelegenheit verabschiedeten Dokument wurde die Idee einer europäischen Konferenz über Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa vorgestellt. Es enthielt auch eine Bestimmung, die sich für die Normalisierung der Beziehungen zu den beiden deutschen Staaten aussprach.
    Im Geiste dieses Dokuments hat Rumänien die Aufnahme normaler diplomatischer Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland eingeleitet, und zwar von seinem eigenen Standpunkt aus, auf eigenen Beschluss und ohne jegliche Konsultation mit seinen Verbündeten. Dies rief natürlich eine unzufriedene Reaktion hervor, insbesondere seitens der Sowjetunion und der anderen Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages, die behaupteten, dass die Aufnahme von Beziehungen zu Deutschland durch einen kollektiven Akt hätte erfolgen müssen.”
    Die neue Schicksalsphilosophie in Europa hatte also zu einer Neuausrichtung der Wahrnehmungen geführt.
    “Die Initiative Rumäniens fand ein positives Echo in der Bundesrepublik Deutschland, und Anfang 1967 kam es zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Zuvor hatte Rumänien bereits offizielle konsularische und kommerzielle Beziehungen zu Westdeutschland aufgenommen. Wir hatten bereits eine kommerziell-konsularische Vertretung in Köln. Nun war es an der Zeit, diese Beziehungen auf die höchste Ebene der diplomatischen Beziehungen zu heben. Aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland bedeutete die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Rumänien faktisch die Abkehr von der Hallstein-Doktrin, was selbst unter den damaligen Bedingungen des Kalten Krieges ein spektakulärer Schritt war, würde ich sagen.
    Die Bundesrepublik Deutschland hatte bis dahin eine sehr feste Haltung eingenommen, indem sie keinerlei Beziehungen zu den Staaten aufnahm, die Beziehungen zur Deutschen Demokratischen Republik unterhielten. Die Position der Bundesrepublik Deutschland war, die Existenz eines zweiten deutschen Staates nicht anzuerkennen.”
    Vasile Șandru ist der Meinung, dass auch das persönliche Engagement viel zur Schaffung einer neuen Atmosphäre beigetragen hat.
    “Willy Brandt fuhr ans Meer, wo er von Nicolae Ceaușescu empfangen wurde, mit dem er ein etwa fünfstündiges Gespräch führte. Das Gespräch mit Nicolae Ceaușescu war vor allem politisch und bezog sich nicht nur auf die politische Situation in Europa, sondern auch auf die parteipolitischen Bindungen zwischen der kommunistischen und der sozialistischen Partei. Wie ist Willy Brandt an diesen Besuch herangegangen? Er kam mit seiner Frau und seinem Sohn Lars. Er hatte einen Sohn, der sich an diesen linken Bewegungen in Deutschland beteiligt hat. Er ging also nicht nur politisch, sondern auch persönlich an den Besuch heran, um unserem Land näher zu kommen. Frau Brandt und ihr Sohn hatten ein eigenes Programm am Meer. Sie hatten ein sehr interessantes Programm, sie waren sehr zufrieden mit dem Besuch, sie konnten auch einige rumänische Folklorevorführungen sehen und sie besuchten kulturelle Stätten. Es war ein Besuch mit einem Programm, das auch dazu beitrug, ein Bild von Rumänien zu schaffen.”
    Der kommunistische Würdenträger und Insider Paul Niculescu-Mizil sagte 1997, dass jenseits des Optimismus, mit dem wir heute blicken, die Schattenseiten kompliziert waren.
    “Als ich im Gefängnis saß, hörte ich einen Fernsehbericht von Cornel Mănescu darüber, wie die diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurden. Er sagte, er sei nach Deutschland gereist, habe sich mit Brandt getroffen und Brandt habe ihm gesagt, lass uns diplomatische Beziehungen aufnehmen, dann hätten sie sich die Hände geschüttelt und gesagt: Ja, wir sind einverstanden. Jetzt mal im Ernst. Ich weiß, wie diese Beziehungen aufgenommen wurden, ich war Mitglied des Ständigen Präsidiums. Dieses Problem wurde diskutiert und wieder diskutiert, wie man es machen kann, wie man es erreichen kann, wie die Sowjets reagieren werden, wie sie reagieren werden, ob es gut ist, ob es nicht gut ist.
    Das ging tagelang so weiter. Und als er ging, ging Mănescu mit einem präzisen Mandat, nämlich die diplomatischen Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland aufzunehmen, es gab keine andere Möglichkeit. Ich war in Delegationen, es wäre absurd, etwas anderes zu sagen. Ich habe an vielen offiziellen Delegationen teilgenommen. Ich hatte ein Mandat von zu Hause, und wenn es nicht in die Situation vor Ort passte, musste ich mich zu Hause melden und um Genehmigung bitten.”
    1967 war Rumänien nach der UdSSR das zweite Land des kommunistischen Blocks, das Beziehungen zu Westdeutschland aufnahm. Es war ein diplomatischer Schritt, der die alten Beziehungen zwischen dem rumänischen Raum und dem gesamten deutschen Raum wiederherstellte.
  • Rumänien und Ukraine: 30 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen

    Rumänien und Ukraine: 30 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen




    Am 1. Februar jährte sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Rumänien und der Ukraine zum 30. Mal. Die ehemalige Sowjetrepublik Ukraine hat ihre Unabhängigkeit 1991 ausgerufen, ein Jahr später wurden diplomatische Beziehungen zwischen Bukarest und Kiew formell aufgenommen. Rumänien war auch der erste EU-Staat, der das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine 2014 ratifizierte.



    Vor diesem Hintergrund, aber auch aufgrund der besorgniserregenden Sicherheitslage in der Schwarzmeerregion, hat der rumänische Staatschef Klaus Johannis ein Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geführt. Im Rahmen der Gespräche wurde auch die Situation der rumänischen Minderheit in der Ukraine erörtert — insbesondere der Schutz der ethnischen Identität dieser Volksgruppe und das Recht, die eigene Muttersprache in den angestammten Gebieten zu verwenden. Staatspräsident Johannis bekräftigte die Unterstützung Rumäniens für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie für den europäischen und euroatlantischen Weg des Nachbarlandes. Rumänien erkenne die Annexion der Krim durch Russland nicht an und schätze die verantwortungsvolle“ Vorgangsweise der Ukraine, um die Spannungen in der Region nicht eskalieren zu lassen, so der rumänische Staatschef. Der ukrainische Staatspräsident Selenskyj dankte seinem rumänischen Amtskollegen für die Entschlossenheit, mit der sich Bukarest in aktiver Weise“ und deutlich vernehmbar“ innerhalb der EU und der Nato für die Ukraine stark mache.



    Im Rahmen des diplomatischen Jubiläums fand auch ein Wechsel von Depeschen auf Au‎ßenministerebene statt. Der rumänische Chefdiplomat Bogdan Aurescu hob die Bedeutung der bilateralen Beziehungen hervor und bekräftigte Rumäniens Engagement in der Weiterentwicklung des nachbarschaftlichen Verhältnisses im Geiste der europäischen Werte. Zugleich drückte Aurescu seine Hoffnung aus, dass der offene und inhaltsreiche Dialog zu einer schnellen und nachhaltigen Lösung der Probleme führen wird, mit der sich die rumänische Volksgruppe im Nachbarland in der Wahrung ihrer Identität konfrontiert. In den letzten Jahren war es teilweise zu Verstimmungen zwischen Bukarest und Kiew gekommen, nachdem die Ukraine das Recht der nationalen Minderheiten auf Unterricht in der Muttersprache und auf Verwendung derselben in der Verwaltung eingeschränkt hatte. Bukarest sah darin einen Eingriff in die Rechte der rumänischen Minderheit. In der gesamten Ukraine leben schätzungsweise knapp 410.000 Menschen, die Rumänisch als ihre Muttersprache angeben. Auch Aurescu bestätigte die volle Unterstützung für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine; Bukarest erkenne zudem das Recht des Nachbarlandes an, seine Au‎ßen- und Sicherheitspolitik selbst zu bestimmen.



    Indessen bleibt die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze angespannt. Russland hat mehr als 100.000 Mann starke Streitkräfte und militärische Kampftechnik vor der ukrainischen Grenze aufgestellt. Internationale Beobachter befürchten eine Invasion der Ukraine, Moskau streitet dies jedoch vehement ab. Zugleich besteht der russische Präsident Wladimir Putin auf einen Abzug des Nato-Militärs aus Rumänien und Bulgarien, was er als Teil der von Russland eingeforderten Sicherheitsgarantien sieht. Eine Aufnahme der Ukraine in die Nato würde zu einem Krieg zwischen Moskau und dem nordatlantischen Pakt führen, so der russische Präsident Putin in einer seiner jüngsten Stellungnahmen.

  • Kimono und Ie: zwei Symbole in einer  Ausstellung

    Kimono und Ie: zwei Symbole in einer Ausstellung

    Die Ausstellung, die am 24. Juni eröffnet wurde, feiert 100 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und Rumänien. Die Kuratorin der Ausstellung Iulia Gorneanu, sagt, die Initiative sei im rumänischen Kulturraum neu: Es ist eine einzigartige Ausstellung, die zum ersten Mal diese beiden ikonischen Kleidungsstücke, der Kimono und die rumänische Trachtenbluse zusammenbringt. Natürlich hoffe ich, wie jeder Kurator, dass die Ausstellung von so vielen Menschen wie möglich besucht wird und die Stücke bewurdert werden, wie sie halt verdienen. Zudem hoffe ich, dass die Bluse als UNESCO-Weltkurturerbe eingetragen wird, ein Projekt, das von Rumänien – in Partnerschaft mit der Republik Moldau — angesto‎ßen wurde. Ich hoffe, dass die rumänische Trachtenbluse unter ihrem dem Namen Ie, irgendwann Teil der universellen Sprache wird, so wie die Wörter Kimono, Sari, Poncho und andere.



    Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Ie und dem Kimono: Zunächst einmal sind es traditionelle Kleidungsstücke, die einen absolut überwältigenden Einfluss auf die Mode des 20. Jahrhunderts hatten. Gro‎ße Modehäuser, gro‎ße Designer haben aus diesen Kleidungsstücken zeitgemä‎ße Produkte abgeleitet. Der Kimono und die Ie sind die beiden Arten von Kleidungsstücken, die irgendwie das Paradigma verändert haben.” Die im Kulturzentrum Expo Arte in Bukarest ausgestellten Objekte sind Kimonos und Sammlerstücke, die von Iulia Gorneanu und Mihaela Bădin Chilian entworfen und von der japanischen Künstlerin Ayako Funatsu präsentiert werden. Iulia Gorneanu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten: Ich versuche schon seit 4 oder sogar 5 Jahren, dieses Projekt auf die Beine zu stellen, da ich wei‎ß, dass wir im Jahr 2021 – am 24. Juni, dem Tag der rumänischen Trachtenbluse Ie – 100 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Rumänien und Japan feiern. Am 24. Juni 1921 wurde die rumänische Gesandtschaft in Tokio eröffnet. Ich sagte mir, dass eine Veranstaltung zur Kulturdiplomatie in diesem Zusammenhang willkommen ist, zumal die beiden Kleidungsarten echte Träger der Identität ihrer Völker sind, sowohl für Japan als auch für Rumänien.



    Es gibt Hochzeitskimonos, Trauerkimonos und Zeremonienkimonos, und sowohl die Kimonos als auch die Ie sprechen über den Status der Frau in der Gemeinschaft, über ihre Gefühle, über ihren kulturellen Hintergrund. Darüber hinaus gibt es auffällige Ähnlichkeiten im Muster. Auf einigen der Exponate fand ich gängige grafische Symbole, uralte Symbole. Das ist keine Überraschung, solche Symbole kursieren überall auf dem Planeten. Alte Kulturen haben eine gemeinsame Schicht, die seit dem Neolithikum absolut evident ist. Zum Beispiel kann man leicht die Ähnlichkeiten zwischen unserer Cucuteni-Töpferware und der Töpferware anderer Zivilisationen sehen, selbst wenn sie geografisch weit entfernt sind. Ich hoffe, dass es mir dieses Jahr gelungen ist, eine andere Geschichte für Mittsommer zu erzählen.”

  • Rumänisch-amerikanische Beziehungen nach 1945: zwischen Kaltem Krieg und Entspannung

    Rumänisch-amerikanische Beziehungen nach 1945: zwischen Kaltem Krieg und Entspannung

    Wegen der kommunistischen Ideologie waren Rumänien und die USA sogar Gegner, obwohl die beiden Länder niemals in der Geschichte eine Auseinandersetzung gehabt hatten. Die Gründung der zwei entgegengesetzten Militärblocks — die Nato und der Warschauer Pakt — führte zu einer zusätzlichen Anspannung der bilateralen Beziehungen, insbesondere in den 1950er Jahren, als sich der Stalinismus in den mittel- und osteuropäischen Ländern ausgeweitet hatte. Nichtsdestotrotz waren die Regierungen in Bukarest und Washington nach 1953, als sich die Politik Moskaus infolge des Todes von Stalin änderte, der Ansicht, dass sie ihre Beziehungen verbessern sollen.



    Der Diplomat Anton Moisescu wurde im Jahr 1954 zum Botschafter Rumäniens in den USA ernannt. In einem Interview von 1995 mit dem Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des Rumänischen Rundfunks eröffnete Moisescu, wie die allgemeine Atmosphäre war, als Rumänien und den USA die ersten schüchternen Versuche unternahmen, sich wieder näher zu kommen:



    Ich möchte erwähnen, dass zum Zeitpunkt, als ich in den USA als bevollmächtigter Minister akkreditiert wurde, eine recht schwierige Lage in der internationalen Politik herrschte. Die Beziehungen zwischen den beiden gro‎ßen Machtzentren, der Nato einerseits, geführt von den USA, und dem Warschauer Pakt andererseits, geführt von der Sowjetunion, waren sehr angespannt. Deshalb habe ich in den USA eine besonders schwierige Lage für die diplomatischen Missionen des sozialistischen Lagers vorgefunden. In erster Linie wurden den Diplomaten dieser Missionen besonders dramatische Einschränkungen auferlegt. Sie durften die Hauptstadt nicht ohne Sondergenehmigung vom State Department verlassen. Wir z.B. hatten als einzige die Erlaubnis, nach New York zu fahren, da ich auch Beobachter am Sitz der Vereinten Nationen war, wo wir noch nicht als Vollmitglieder aufgenommen worden waren.“




    Die Aktivitäten der rumänischen Mission in den USA waren sehr eingeschränkt, verglichen mit dem, was vor dem Krieg gewesen war. Die Entspannung der Beziehungen war das erste Ziel, das sich die Parteien vornahmen. Und diese Bemühung kam besonders von der amerikanischen Seite. Anton Moisescu erzählte über die Offenheit, mit der er von Präsident Eisenhower bei der Vorführung seines Akkreditierungsbriefes empfangen wurde.



    Das diplomatische Personal bestand — au‎ßer mir und den Ehefrauen — aus 7–8 Personen. Das militärische Personal bestand aus drei Personen: einem Oberst, einem Major und einem Hauptmann, die sich dort auch in Begleitung ihrer Frauen befanden. Der Rest war das für die Botschaft notwendige Verwaltungspersonal. All diese Menschen wuchsen zu einer Familie zusammen. Wir haben einige gemeinsame Ausflüge veranstaltet, an den Sonntagen gingen wir Angeln, verbrachten die Wochenenden gemeinsam. Unter diesen Voraussetzungen war es an der Zeit, die Akkreditierungsbriefe vorzulegen. Als ich die Akkreditierungsbriefe vorlegte, hatte ich eine besonders angenehme Überraschung, verglichen mit der allgemeinen Atmosphäre. Es war der Empfang beim US-Präsidenten Dwight Eisenhower, dem ehemaligen Oberbefehlshaber der Landung in der Normandie während des Kriegs und der Offensive der Alliierten gegen Nazi-Deutschland. Er hatte eine besonders höfliche, freundliche Haltung in unseren Gesprächen. Beide äu‎ßerten wir unseren Wunsch, die Beziehungen zwischen den USA und Rumänien zu vertiefen und uns gegenseitig besser kennenzulernen. Schlie‎ßlich lud mich der Präsident ein, die USA zu jederzeit und überall, wo ich wollte, zu besuchen, um Amerika besser kennenzulernen. Das widersetzte sich irgendwie den Allgemeinregeln, die den Diplomaten unserer Länder vorgeschrieben wurden.“




    Ein weiteres Ziel der rumänischen Botschaft in den USA war die Bespitzelung der rumänischen Gemeinschaft. Die rumänische Diaspora in den USA war überwiegend antikommunistisch eingestellt und hatte sich kritisch gegen das Bukarester Regime geäu‎ßert. Aber die emotionale Strategie der Botschaft, die uns Moisescu schildert, schaffte es, einige zu überzeugen, sich der Politik Bukarests zu nähern.



    Wir haben versucht, Beziehungen zu möglichst vielen Amerika-Rumänen zu knüpfen, obwohl sie sich uns gegenüber auch abschirmten. Eine engere Beziehung hatten wir zu der Redaktion der Zeitung »Der Amerika-Rumäne«. Die Redaktion hatte ihren Sitz in Detroit, einer Region mit vielen Rumänen. Ein Gro‎ßteil von ihnen waren bereits vor dem Krieg dorthin emigriert und arbeiteten insbesondere bei den Ford-Werken. Der Chefredakteur der Zeitung »Der Amerikarumäne« und seine Frau luden mich ein, sie zum amerikanischen Frauentag in Detroit zu besuchen, wo auch meine Frau eingeladen war. Wir haben bei diesem Anlass mehrere Städte besucht, aber unser wichtigster Aufenthalt war in Detroit. In Detroit haben wir in einem Raum rund 250 Personen, zumeist Familien getroffen. Die meisten von ihnen waren ältere Menschen, die Rumänien schon seit langem verlassen hatten, aber auch jüngere Leute. Ich habe ihnen einen Film vorgeführt, der das Leben in Rumänien zeigte. Der Film hie‎ß »Rumänen in Farben« und stellte Folkloreaspekte, besonders aus Siebenbürgen, der Moldau, aber auch aus anderen Regionen dar. Während der Vorführung waren die Zuschauer so beeindruckt, dass ich, als das Licht wieder angemacht wurde, feststellte, wie fast alle Tränen der Rührung in den Augen hatten. Es war ein sehr beeindruckender Augenblick und so entstand eine sehr starke Bindung. Ich habe diese Leute dann auch bei ihnen zuhause besucht, im Werk. Sie haben mich mit der Werkverwaltung in Kontakt gesetzt. So hatte ich die Gelegenheit, den ganzen Produktionsvorgang zu besichtigen und machte mir einen Eindruck über diese Technologie des Automobilbaus. Diese Erfahrung nutze ich dann bei unserem Automobilunternehmen bei meiner Rückkehr in die Heimat.“




    Die rumänisch-amerikanischen Beziehungen normalisierten sich erst nach 1989. Bis zu dem Zeitpunkt verzeichneten sie eine schwierige Entwicklung, die von einer beschränkten Zusammenarbeit Anfang der 1950er bis zu erneuten Auseinandersetzungen gegen Ende der 1980er Jahre reichte.

  • Rumänien und die USA zelebrieren 135 Jahre diplomatischer Beziehungen

    Rumänien und die USA zelebrieren 135 Jahre diplomatischer Beziehungen

    Rumänien wurde 1877 nach jahrhundertelanger osmanischer Herrschaft unabhängig. Drei Jahre später pflegte das Land schon diplomatische Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Historiker betrachten die Beziehungen zwischen den zwei Staaten, Amerika, einem Riesen in Nordamerika, und Rumänien, einem kleinen Land in Osteuropa, seit dem Ersten Weltkrieg, als sie Verbündete in der Entente waren, als unerschütterlich. Nach dem Ersten Weltkrieg, der für die Rumänen die Gründung des einheitlichen Nationalstaates bedeutet, gingen tausende amerikanische Bürger an der Ostküste auf die Stra‎ße, um die Königin Maria von Rumänien, die eine diplomatische Reise in die USA unternahm, zu begrü‎ßen. Der zweite Weltkrieg, als Rumänien sich gezwungen sah, mit den Achsenmächten gegen den sowjetischen Expansionismus zu kämpfen, oder die lange kommunistische Diktatur, die danach folgte, konnten die proamerikanische Haltung der Rumänen nicht beeinträchtigen. Für diese war und bleibt Amerika die bedeutendste Bastion der Freiheit und Demokratie in der Welt.



    Die Ergebnisse einer Meinungsumfrage haben vergangene Woche offen gelegt, dass die Rumänen die Vereinigten Staaten als ihren besten Freund und als den Verbündeten betrachten, der sie am besten verteidigen könnte. Am Gegenpol befindet sich Russland, das als eine Bedrohung für der Sicherheit Rumäniens, Europas und der Welt gesehen wird. Gleich nach den Angriffen vom 11. September 2001 in den USA ist Bukarest der antiterroristischen Koalition beigetreten und hat Soldaten nach Afghanistan und Irak entsendet. 2004 trat Rumänien der NATO bei. Rumänien unterhält mit den Vereinigten Staaten eine strategische bilaterale Partnerschaft und beherbergt amerikanische militärische Stützpunkte sowie Elemente des Raketenschutzschirmes. Rumänien wird von zahlreichen Experten als der bedeutendste Alliierte der USA in dieser Region definiert.



    US-Au‎ßenminister John Kerry hat am 1. Dezember im Namen des US-Präsidenten Barack Obama das rumänische Volk anlässlich des Nationalfeiertages Rumäniens beglückwünscht. Eine Mitteilung des US-Au‎ßenministeriums erinnert daran, dass 135 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und Rumänien vergangen seien. Die Freundschaft zwischen den zwei Staaten fu‎ße auf dem gemeinsamen Engagement einer demokratischen Regierung, der Einhaltung der Prinzipien des Rechtsstaates, der Förderung des Wohlstands der Bürger durch erweiterte Handelsbeziehungen und Investitionen sowie durch eine Zusammenarbeit im Rahmen der NATO für ein einheitlich freies Europa, das in Frieden leben soll. John Kerry sagte des Weiteren, die USA seien besonders stolz, dass die amerikanischen Soldaten zusammen mit ihren rumänischen Kollegen an Friedensmissionen in verschiedenen Regionen der Welt teilgenommen haben. Das US-Repräsentantenhaus hat eine Resolution gebilligt, die dem 135. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und Rumänien gewidmet ist und die das besondere Engagement Rumäniens als NATO-Staat und die Schlüsselrolle als Alliierter der USA unterstreicht.

  • Rumäniens Außenminister Bogdan Aurescu hat Frankreich besucht

    Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu hielt sich in der französischen Hauptstadt auf. Er kam mit seinem Gegenüber Laurent Fabius, sowie mit der neuen Generalsekretärin der Frankophonie Michaelle Jean zusammen. Die Rumänische Botschaft in Paris organisierte eine Sicherheitskonferenz. Bogdan Aurerescu erklärte in einem Interview für Libération, für Rumänien sei die Stabilität der Ukraine wesentlich. Das Thema stand im Vordergrund des Pariser Besuches des rumänischen Au‎ßenministers. Bogdan Aurescu dazu:




    Es ist bekannt, dass die illegale Krim-Besetzung im vergangenen März das stretegische Gleichgewicht im Schwarzen Meer verändert hat. Diese Lage verschlechterte sich wegen den Anfeindungen in der Ostukraine. Für die Sicherheit Rumäniens ist es sehr bedeutend, dass die Ukraine, mit der wir eine Grenze von 640 km haben, stabil und demokratisch sein soll. Die Ukraine, in der rund 500 Tausend Rumänen leben, soll ihre Einheit und territoriale Integrität so konservieren, dass Rumäniens Nachbarschaft stabil, blühend und vorhersehbar ist .”




    Wenn die Abkommen von Minsk nicht umgesetzt werden, könnte sich die Instabilität auch in andere Landesregionen, die nicht weit von Rumänien entfernt sind, ausweiten, sagte Bogdan Aurescu für Libération. Eine Verstärkung der NATO-Ostgrenze sei willkommen, meint Bukarest.




    Der Schengen-Raum könnte durch die Aufnahme Rumäniens, das ein Sicherheitslieferant in der Region und in der EU ist, verstärkt werden. Rumänien und Frankreich haben eine tiefe kulturelle, historische und Sprachverwandschaft Die zwei Länder haben Anfang 2008 eine strategische Partnerschaft unterzeichnet. Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu und sein französischer Gegenüber Laurent Fabius haben eine Ankurbelung der politischen Treffen vereinbart. Fabius hat die Einladung akzeptiert, einen Bukarestbesuch zu unternehmen. Gefeiert werden sollen 135 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Rumänien und Frankreich.




    Ein weiteres Gesprächsthema war die Erweiterung der Bereiche und der gemeinsamen wirtschaftlichen Projekte. Frankreich ist der dritte Handelspartner Rumäniens. Die Handelsaustausche bezifferten sich im Jahre 2014 auf fast 7 Milliarden Euro. Die Investitionen erreichen circa 7 Milliarden Euro.




    Bogdan Aurescu hat erneut Rumäniens Engagement hervorgehoben, die Konsolidierung und die Förderung der frankophonen Werte fortzusetzen. In Rumänien funktioniert eine Zweigstelle der Internationalen Organisation der Frankophonie für Mittel- und Osteuropa.

  • Minister Aurescu legt neue Richtungen der rumänischen Außenpolitik fest

    Minister Aurescu legt neue Richtungen der rumänischen Außenpolitik fest

    Eine Woche nach dem Terroranschlag in der Redaktion des Pariser Satiremagazins Charlie Hebdo“ und den Geiselnahmen in einem jüdischen Supermarkt und einer Druckerei, die die ganze Welt in Schockzustand versetzten, beraten Politiker weltweit über neue Anti-Terror-Ma‎ßnahmen. Rumänien hat seine Au‎ßenpolitik im Gegensatz zu anderen Staaten noch nicht geändert, das Land bliebt dennoch solidarisch mit allen Staaten im Kampf gegen Terrorismus, erklärte Au‎ßenminister Bogdan Aurescu:



    Wir haben die blutige Anschlaggserie in Frankreich scharf und schnell verurteilt, weil aus Sicht Rumäniens kein Terrorakt begründet werden kann. Umso mehr als er gegen die Ausdrucksfreiheit gerichtet wird. Infolgedessen müsste jetzt meiner Ansicht nach die internationale Koooperation im Kampf gegen Terrorismus verstärkt werden.“



    Am 19. Januar werden die EU-Au‎ßenminister in Brüssel über neue Ma‎ßnahmen im Kamp gegen Terrorismus beraten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die anvisierten Ma‎ßnahmen verstärkte Grenzkontrollen an den Schengen-Au‎ßengrenzen vorsehen. Rumänien strebt bekanntlich seit Jahren in den Visa-freien Schengenraum. Die besagten Ma‎ßnahmen sollten die Freizügigkeit innerhalb der EU nicht beeinträchtigen, sagte Au‎ßenminister Aurescu: Rumänien ist bereit, sich diesen Bemühungen anzuschlie‎ßen, selbst wenn es de facto kein Schengen-Mitglied ist, weil sich Rumänien tatsächlich wie ein Schengen-Staat benimmt“.



    Für Rumänien spiele allerdings, vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise, die Sicherheit an seinen Au‎ßengrenzen eine gleichbedeutende Rolle, fügte Au‎ßenminister Aurescu hinzu. Die Au‎ßenpolitik Rumäniens beruhe demnach auf der Verstärkung der diplomatischen Beziehungen sowie der politischen und Militärpartnetschaften, die die langfristige Sicherheit des Landes garantieren. In seinem Interview gegenüber Radio România, beschrieb Aurescu die Au‎ßenpolitik des Landes kurz wie folgt: die Au‎ßenpolitik Rumäniens setzt sich Ziele, wobei der nationale Konsens von Bedeutung ist.



    Wesentliche Änderungen der Au‎ßenpolitik des Landes sind ausgeschlossen, wie beispielsweise die EU- und NATO-Mitgliedschaft, sowie die strategische Partnerschaft mit den USA, die strategische Partnerschaft zur EU-Intergration der benachbaten Republik Moldau. Diese bleiben Fundamnte der rumänischen Au‎ßenpolitik. Angesichts der strategischen Partnerschaft mit den USA, betonte Au‎ßenminister Aurescu, dass dieses Jahr der US-Raketenabwehrschild im südrumänischen Deveselu funktionsfähig werden soll.


  • Nachrichten 20.11.2013

    Nachrichten 20.11.2013

    CHISINAU: Rumänien ist nach wie vor der stärkste Befürworter der europäischen Bestrebungen der Moldaurepublik. Dies erklärte Rumäniens Au‎ßenminister, Titus Corlăţean, bei einem Treffen mit dem Präsidenten der benachbarten Republik, Nicolae Timofti. Der rumänische Chefdiplomat kam ferner zu Gesprächen mit dem moldauischen Ministerpräsidenten Iurie Leancă zusammen. Die beiden unterhielten sich über prioritäre Projekte im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit. Corlăţean war vor dem Hintergrund des anstehenden Gipfels der Östlichen Partnerschaft in Vilnius nach Chişinău gereist. Die Moldaurepublik soll in Vilnius die Assoziierungs- und Freihandelsverträge mit der EU unterzeichnen.



    BUKAREST: Der Irak ist ein besonders wichtiger Partner Rumäniens im Mittleren Osten. Dies erklärte am Mittwoch in Bukarest der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer des rumänischen Parlaments, Valeriu Zgonea, nach einem Treffen mit dem irakischen Vize-Ministerpräsidenten Saleh Mohamed Al-Mutlaq. Die zwei Würdenträger plädierten für die Wiederankurbelung der bilateralen Beziehungen. Dieses Jahr feiern Rumänien und der Irak 55 Jahre seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Saleh Mohamed Al-Mutlaq würdigte die Unterstützung Rumäniens bei der Stabilisierung und dem Wiederaufbau Iraks und präzisierte, da‎ß die zwei Länder mehrere gemeinsame Projekte durchführen wollen. Ebenfalls am Mittwoch traf der irakische Vize-Ministerpräsident mit seinem rumänischen Gegenüber Liviu Dragnea zusammen; bei dem Treffen sagte Liviu Dragnea, der Handelsaustausch zwischen Rumänien und dem Irak hätte sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Weiterhin gebe es Kooperationsmöglichkeiten in mehreren Wirtschaftsbereichen, so Rumäniens Vize-Ministerpräsident.



    BUKAREST: Die Regierung Rumäniens hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Regelung der Veräu‎ßerung von Ackergrundstücken an und von Privatpersonen angenommen. Der Gesetzentwurf wird dem Parlament zwecks Debattierung und Annahme vorgelegt, so da‎ß die neuen Regelungen ab 1. Januar 2014 in Kraft treten können. Die Neuigkeit gegenüber dem alten Gesetz würde darin bestehen, dass Privatpersonen über keine Erfahrung mehr in der Landwirtschaft verfügen müssen. Auch würde die Obergrenze von 100 Hektar pro Grundstück im Besitz einer Privatperson wegfallen. Nach wie vor bleibt das Vorkaufsrecht rumänischer Staatsbürger bestehen. Der Grundstücktsmarkt wird ab dem 1. Januar 2014 liberalisiert, ab diesem Datum dürfen auch ausländische Staatsbürger Ackerflächen in Rumänien erwerben. Zurzeit sind Ausländer nur über eine Firma zum Grundstückskauf in Rumänien berechtigt.



    BUKAREST: Gesundheitsminister Eugen Nicolaescu hat den für den 28. November angekündigten Generalstreik im Gesundheitssektor als ilegal bezeichnet. Man werde sich dafür an die Justiz wenden, sagte der Minister nach dem Treffen mit den Vertretern der Koalition der Angestellten aus dem Gesundheitswesen. Bei den Gesprächen war es um die Forderungen der Ärzte gegangen, die unter anderem, die Zuweisung von 6% des BIP für die Gesundheit verlangen. Au‎ßerdem sollten ihre Gehälter erhöht und die Krankenhäuser besser ausgestattet werden.



    BUKAREST: Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hat am Mittwoch bekanntgegeben, im Rahmen des offiziellen Besuches des chinesischen Premierministers Li Keqiang in Rumänien Anfang nächster Woche werden mehrere bilaterale Abkommen und Handelsverträge unterzeichnet. Am 26. November wird der chinesische Ministerpräsident in Bukarest am Wirtschafts- und Handelsforum zwischen China und Mittel- und Osteuropa teilnehmen. Das Treffen zwischen dem chinesischen Ministerpräsident und seinen Gegenübern aus 16 mittel- und osteuropäischen Ländern ist eine au‎ßerordentliche Gelegenheit für Rumänien, seine Beziehungen zu China und die regionalen Beziehungen zu entwickeln. Am besagten Forum beteiligen sich etwa 1.000 Vertreter aus Albanien, Bulgarien, Bosnien-Hertzegowina, Kroatien, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Polen, der Slowakei, Slowenien, Serbien und Ungarn.



    BUKAREST: Rumänien sollte seine Bemühungen zur Senkung der leistungsschwachen Kredite, zur Bekämpfung der Korruption und zur Implementierung der Justizreform intensivieren. So lauten die Empfehlungen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) in einem Jahresbericht über die Entwicklung der Staaten, in denen die EBWE tätig ist. Das Abschöpfen der EU-Fonds sei gering geblieben, trotz der Versuche, die Abrufungsrate zu erhöhen. Eine effizientere Verwendung der EU-Gelder würde die Perspektiven auf ein positives Wirtschaftswachstum verbessern, so EBWE. Das Geschäftsklima in Rumänien bleibe weiterhin empfindlich, die Unternehmen würden bei ihrer täglichen Tätigkeit immer noch mit Problemen konfrontiert, und das mache es Rumänien schwierig, Direktinvestitionen anzuziehen, steht noch im besagten Bericht.



    BUKAREST: Die internationale Buchmesse Gaudeamus — das Buch zum lernen”, die jedes Jahr von Radio Romania veranstaltet wird, hat am Mittwoch in Bukarest begonnen. An der 20. Auflage von Gaudeamus beteiligen sich über 400 rumänische und ausländische Aussteller. In diesem Jahr steht die Messe im Zeichen des 85. Jubiläums des Rumänischen Rundfunks. Am 1. November 1928 hatte der Rundfunk seine erste Sendung ausgestrahlt. Die Gaudeamus gilt als wichtigste Buchmesse in Rumänien und eine der zehn grö‎ßten europaweit. Unter dem Motto “Cool Nordic Bukarest”, ist dieses Jahr die Gruppe der skandinavischen Länder (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) Ehrengast der Buchmesse Gaudeamus”.