Tag: Dürre

  • Anhaltende Trockenheit verursacht bedeutende Ernteausfälle in Rumänien

    Anhaltende Trockenheit verursacht bedeutende Ernteausfälle in Rumänien

    Die extrem hohen Temperaturen wirkten sich zum Sommeranfang erbarmungslos auf Rumänien aus. Die Hitzewelle schlug erstmals im Westen des Landes zu, um sich danach allmählich landesweit zu verbreiten. Derzeit herrschen Rekord-Temperaturen insbesondere im Süden und Osten des Landes.




    Die Temperaturen erreichen vereinzelt sogar 40 Grad Celsius, was eine ausgeprägte thermische Unbehaglichkeit verursacht. Darüber hinaus steht auch der Hitzeindex sehr hoch, was auch zu einem gewissen Diskomfort führt. Auβerdem wirken sich die nacheinanderfolgenden Hitzewellen sowie der Regenmangel mittel- und langfristig auf die Landwirtschaft aus. Im Süden und Osten des Landes herrscht strenge Dürre. Mehr als 33.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen leiden unter dem Mangel an Wasser nur im Landkreis Iasi, im NO des Landes. Die Weizen-, Mais- und Sonnenblumenernten erlitten dabei die schlimmsten Schäden.




    Es ist wohl bekannt, dass extreme Wetterphänomene zusammenhängen. Demnach verursachte der letzte Woche gefallene Hagelregen weitere Schäden, die rund 5.000 Hektar betrafen. Andereseits vertrockneten Hunderte Brunnen im Landkreis Olt, im Süden des Landes. Mancherorts schleppt die Feuerwehr Wasser mit speziellen Wasserbehältern. Soll es in den kommenden Tagen nicht regnen, spitzt sich die Lage noch mehr zu, meinen die Fachleute. Vor allem der Süden des Landes soll dann mit groβen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Dann ist mit Ernteausfällen und, unvermeidlich, mit Einkommensverluste zu rechnen. Die anhaltende Trockenheit schadet auβerdem auch den künftigen Ernten.




    Auch die Donau leidet unter der Dürre. Der Wasserpegel nimmt alarmierend ab. In der Stadt Galati, im SO des Landes, hatte die Donau einen besorgniserregenden Wasserstand erreicht. Da der Wetterbericht auch in den kommenden Tagen hohe Temperaturen voraussagt, hat die zuständige Donaubehörde in Galati die notwendigen Massnahmen eingeleitet, um im Notfall das Flussbett auszubaggern. Die Seemänner wurden darauf hingewiesen, die fahrbare Wasserstrasse nicht zu verlassen. Bei den Donau-Übergangspunkten in Tulcea und Galati warteten die Fahrzeuge mehrere Stunden, um auf die Fähre verladen zu werden. Wegen des geringen Wasserpegels war die komplette Auslastung der Fähre nicht möglich.




    Auch im Hafen Corabia ist die Flussfahrt beeinträchtigt. Der Donaupegel ging stark zurück, demzufolge bildeten sich Sandinseln, die den fahrbaren Kanal verengen. Derzeit werden die in den Silos in der Nähe des Hafens gelagerten landwirtschaftlichen Produkte, per LKW bis zur Bahn gefahren, um auf diesem Weg weiterhin befördert zu werden. Die zuständigen Behörden ersuchen das Verkehrsministerium, so schnell wie möglich alle notwendigen Massnahmen zu treffen, um das Donauflussbett auszubaggern. Nur so wäre es möglich, den Hafen der Stadt weiterhin für komerzielle Transporte zu nutzen. Darüber hinaus soll nächstes Jahr auch ein durch EU-Mittel geförderter touristischer Hafen den Betrieb aufnehmen.

  • Rumänien vor dramatischer Dürreperiode

    Rumänien vor dramatischer Dürreperiode

    Nach zwei guten Jahren für die Landwirtschaft ist nun ganz Rumänien von einer schlimmen Dürreperdiode betroffen. Daten von der Nationalen Wetterbehörde zeigen, dass in diesem Jahr für den Süden, Osten und Westen des Landes mit einer schweren und langwierigen Dürre zu rechnen ist. Grund dafür ist der geringe Niederschlag in der letzten Zeit, vor allem im Monat Mai. Die offizielle Statistik zeigt, dass der Niederschlag im letzten Monat nur ein Drittel des für diese Jahreszeit üblichen Werts ausgemacht hat. Zusätzlich prognostiziert das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen, dass in den nächsten zwei Monaten, also Juli und August, mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlägen zu rechnen ist.



    Die Exekutivdirektorin der Nationalen Wetterbehörde, Elena Mateescu, warnte in einem Interview mit Radio Rumänien davor, dass mittelfristig von Tag zu Tag große Temperaturschwankungen bestehen könnten. Diese extremen Temperaturen könnten schwerwiegende Konsquenzen für die Landwirtschaft haben, so Elena Mateescu: Auf die Landwirtschaft können Sturm und Hagel schwere Auswirkungen haben, sogar katastrophale Auswirkungen, je nachdem, wie groß der Hagelsturm ausfällt und wie er verläuft, auch im Gegensatz zu vorherigen Zeiträumen.



    Zusätzlich wird die Trockenheit dadurch verschärft, dass es an Pflanzen fehlt, die den Boden stützen, warnte der Exekutivdirektor des Nationalen Forschungsinstituts für Bodenkunde und Umweltschutz, Cătălin Simota: Der Boden, die Pflanzen und die Luft sind ein außergewöhnlich kompexes System. Jede Einwirkung, die eines dieser Elemente innerhalb des Systems stört, kann also häufig zu anderen Konzequenzen führen, die am Anfang gar nicht absehbar gewesen sind.



    Die Sitation könnte zu einer erneuten Steigerung der Lebensmittelpreise führen, vorausgesetzt die Landwirte rechnen damit, in diesem Jahr nur etwa die Hälfte des Weizen- und Maisertrages wie im Vorjahr ernten zu können. Vor wenigen Tagen hatte der Minister für Landwirtschaft und Entwicklung des Ländlichen Raumes, Daniel Constantin, bereits angekündigt, dass rumänische Landwirte, die durch die Dürre Gewinneinbußen hinnehmen müssten, Kompensationszahlungen aus dem Haushalt bekommen könnten. Diese Maßnahme hängt jedoch von der Zustimmung der Europäischen Kommission ab.



    Constantin sagte weiter, dass er die lokalen Landwirtschaftsverwaltungen dazu aufgefordert habe, auf nationaler Ebene eine Auswertung der von der Dürre betroffenen Flächen zu erstellen. Zudem habe er bereits mit den Landwirten darüber diskutiert, wie die Regierung ihnen bei der Bewässerung der Flächen helfen könne. Der Minister sagte, dass Rumänien ab dem 1. Juli 435 Millionen Euro an Europäischen Mitteln und rumänischen Haushaltsmitteln zu Verfügung stünden, um in ein Bewässerungssystem zu investieren.

  • Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Parlament verweigert Zustimmung für Strafverfolgung von Premierminister Victor Ponta



    Nachdem die Abgeordnetenkammer die Zustimmung für die Strafverfolgung von Premierminister Ponta wegen Korruptionsdelikte im Amt verweigert hat, reagiert die Öffentlichkeit betroffen – aber nicht unbeding überrascht. Weil Ponta nicht nur Regierungschef, sondern auch Mitglied des Parlaments ist, hätte seine Kammer – in diesem Fall das Abgeordnetenhaus – ihm für eine Strafverfolgung die Immunität entziehen müssen. Doch 231 Abgeordneten aus den Fraktionen der Koalitionsparteien stimmten dagegen und nur 120 aus der bürgerlichen und liberalen Opposition bejahten den Antrag der DNA-Staatsanwälte. An sich kam das Ergebnis der Abstimmung kaum überraschend, denn seit Freitag, als die Ermittler an die Öffentlichkeit gingen, übten sich die Partei- und Koalitionsfreunde Pontas in Solidaritäts- und Treuebeweisen gegenüber dem Premierminister, in dem sie ein Opfer ferngeleiteter Justiz sehen. Für Präsident Klaus Iohannis war jedoch das Ergebnis der Abstimmung ein Beweis von Unverantwortlichkeit, eine Herausforderung an die Bürger. Dass die Abgeordneten der Mehrheit die Justiz behindern und das Image des Landes gefährden, um eine Person politisch zu retten, bewertete der Präsident als höchst unverantwortlich und eine Herausforderung an die Bürger. Auch die liberale Opposition kritisierte die Entscheidung. Die Ko-Präsidenten der Nationalliberalen Partei, Alina Gorghiu, erklärte dass Ponta das Gesetz und die Bürger verachte. Sowohl der Stasatspräsident als auch die Opposition gehen davon aus, dass ein Rücktritt des Premierministers die Lösung der Krise ist.




    Rumänisches Parlament leht Misstrauensantrag der Opposition ab


    Am Freitag wurde über den von den Liberalen aus der Opposition eingebrachten Misstrauensantrag gegen das Kabinett von Victor Ponta abgestimmt. Der Antrag wurde mit gro‎ßer Mehrheit abgelehnt: nur 194 Abgeordnete und Senatoren haben dafür gestimmt, 278 Stimmen wären notwendig gewesen. Die Liberalen zählen aber insgesamt nur 173 Abgeordnete, von daher rechneten sie sich allerdings nur wenige Chancen aus. Allein die Tatsache, dass sich die freien Abgeordneten der Initiative der Liberalen angeschlossen hatten, spielte dabei keine Rolle. Ausschlaggebend könnte der Beitrag der demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR gewesen sein, da sie die zweitgrö‎ßte oppostionelle Partei bildet, der Ungarnverband schloss sich aber der Initiative der Liberalen nicht an. Die Liberalen forderten den Rücktritt des Premierministers Victor Ponta und warfen ihm die vorsätzliche Sabotage der Präsidentschaftswahlen im Ausland letzes Jahr und die Blockierung von Teilwahlen in mehreren Wahlkreisen vor. Ferner habe das Ponta-Kabinett die Annahme eines Gesetzes über die Briefwahl verweigert. Die Liberalen beschuldigten den Premier, er habe willkürlich die Auslandsrumänen, die traditionsgemä‎ß rechtsorientiert seien, bei der Ausübung ihres Wahlrechts sabotiert, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Nun verweigere er das Organisieren von Teilwahlen in lauter Landkreisen, Städten und Dorfgemeinden, in denen die 2012 gewählten Bürgermeister oder Ratsvorsitzenden wegen Korruption festgenommen wurden.



    Der Oberste Landesverteidigungsrat legt neue Nationale Verteidigungs-Strategie vor



    Der Oberste Landesverteidigungsrat (CSAT) hat beschlossen, die Nationale Strategie zur Verteidigung Rumäniens, ein grundlegendes Dokument für die Planung der Landesverteidigung auf nationaler Ebene, dem Parlament zur Annahme vorzulegen. “Ein starkes Rumänien in Europa und in der Welt” — so lautet die Überschrift der Nationalen Strategie zur Verteidigung Rumäniens, die vom Obersten Landesverteidigungsrat (CSAT) dem Parlament zur Annahme vorgelegt wird. In dieser gro‎ßangelegten Konstruktion werden die strategische Partnerschaft mit den USA, sowie die NATO- und EU-Mitgliedschaft als Pfeiler der Au‎ßen- und Sicherheitspolitik bekräftigt. Als Zeichen seiner Beteiligung an der europäischen Konstruktion möchte Rumänien beim Treffen des Europäischen Rates diesen Monat für das Einleiten einer neuen EU-Sicherheitsstrategie plädieren. Auf nationaler Ebene werden die Umstrukturierung und Modernisierung der Streitkräfte im Jahr 2015 sowie das Rüstungsprogramm bis 2027 fortgesetzt. Die Beratungen, die Präsident Iohannis einen Tag vor dem CSAT-Treffen mit den Vertretern der Parlamentsparteien geführt hatte, sind ein Beweis, dass Rumänien seiner nationalen Verteidigungsstrategie besondere Aufmerksamkeit schenkt. Der Beratungsproze‎ß, der im Februar dieses Jahres gestartet wurde, schlo‎ß auch Gespräche und Debatten mit Vertretern der Zivilgesellschft und der Universitäten ein.




    Rumänische Wirtschaft wächst


    Die Weltbank hat diese Woche die Prognosen über den Fortschritt der rumänischen Wirtschaft für 2015 auf 3% überarbeitet. Im Januar war die Prognose etwas tiefer. Dieses Wirtschaftswachstum liegt über den Weltdurchschnitt, der auf 2,8% bewertet wird. Au‎ßerdem soll Rumänien 2016 ein Wirtschaftswachstum von 3,2% und 2017 könnte dieses bei 3,5% liegen. Das liegt aber um 0,4% unter der Prognose, die die Finanzanstalt im Winter gemacht hatte. Die Wirtschaftsleistung Rumäniens wurde, genauso wie jene Tschechiens, von dem Statistikamt der Europäischen Union (Eurostat) bestätigt. Beide Länder verzeichneten im ersten Quartal dieses Jahres das grö‎ßte Wirtschaftswachstum EU-weit. Sie sind somit die einzigen, die die 4%-Marke überschritten haben. Um genauer zu sein, verglichen mit derselben Zeitspanne des Vorjahres, sind die Wirtschaften der beiden Länder im ersten Quartal um 4,2% gestiegen. Im Vergleich stieg die Wirtschaft der Europäischen Union um 1,5%, insbesondere dank des Beitrages Gro‎ßbritanniens, das ein Wachstum von 2,4% verzeichnet hat. Die anderen gro‎ßen Wirtschaften sind auch gewachsen, aber recht bescheiden: Deutschland 1%, Frankreich 0,7% und Italien 0,1%.




    Rumäniens Landwirtschaft leidet unter Dürre


    Ein wichtiger Wirtschaftsantrieb Rumäniens, die Landwirtschaft, könnte dieses Jahr mit einer verlängerten Dürre konfrontiert werden. Mit einem Beitrag von rund 5 — 7% zum BIP könnte diese Situation dem vorausgesagten Wirtschaftswachstum Probleme bereiten. Die Hitzemonate sind noch nicht da und die Erde ist bereits ausgetrocknet und viele Kulturen auf dem Feld von der Sonne niedergebrannt. Auch die Wassermengen einiger Flüsse sind gesunken und die Menschen befürchten, dass sie nicht einmal Wasser für die Tiere haben werden. Die meistbetroffenen Regionen sind der Osten und der Süden, wo die Wassermengen im Boden fast den Krisenpegel erreicht haben. Das von 1989 gebaute Bewässerungsnetz kann mit gro‎ßen Schwierigkeiten noch höchstens 10% des Ackerlandes versorgen.

  • Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Die Woche 08.06. – 14.06.2015 im Überblick

    Parlament verweigert Zustimmung für Strafverfolgung von Premierminister Victor Ponta



    Nachdem die Abgeordnetenkammer die Zustimmung für die Strafverfolgung von Premierminister Ponta wegen Korruptionsdelikte im Amt verweigert hat, reagiert die Öffentlichkeit betroffen – aber nicht unbeding überrascht. Weil Ponta nicht nur Regierungschef, sondern auch Mitglied des Parlaments ist, hätte seine Kammer – in diesem Fall das Abgeordnetenhaus – ihm für eine Strafverfolgung die Immunität entziehen müssen. Doch 231 Abgeordneten aus den Fraktionen der Koalitionsparteien stimmten dagegen und nur 120 aus der bürgerlichen und liberalen Opposition bejahten den Antrag der DNA-Staatsanwälte. An sich kam das Ergebnis der Abstimmung kaum überraschend, denn seit Freitag, als die Ermittler an die Öffentlichkeit gingen, übten sich die Partei- und Koalitionsfreunde Pontas in Solidaritäts- und Treuebeweisen gegenüber dem Premierminister, in dem sie ein Opfer ferngeleiteter Justiz sehen. Für Präsident Klaus Iohannis war jedoch das Ergebnis der Abstimmung ein Beweis von Unverantwortlichkeit, eine Herausforderung an die Bürger. Dass die Abgeordneten der Mehrheit die Justiz behindern und das Image des Landes gefährden, um eine Person politisch zu retten, bewertete der Präsident als höchst unverantwortlich und eine Herausforderung an die Bürger. Auch die liberale Opposition kritisierte die Entscheidung. Die Ko-Präsidenten der Nationalliberalen Partei, Alina Gorghiu, erklärte dass Ponta das Gesetz und die Bürger verachte. Sowohl der Stasatspräsident als auch die Opposition gehen davon aus, dass ein Rücktritt des Premierministers die Lösung der Krise ist.




    Rumänisches Parlament leht Misstrauensantrag der Opposition ab


    Am Freitag wurde über den von den Liberalen aus der Opposition eingebrachten Misstrauensantrag gegen das Kabinett von Victor Ponta abgestimmt. Der Antrag wurde mit gro‎ßer Mehrheit abgelehnt: nur 194 Abgeordnete und Senatoren haben dafür gestimmt, 278 Stimmen wären notwendig gewesen. Die Liberalen zählen aber insgesamt nur 173 Abgeordnete, von daher rechneten sie sich allerdings nur wenige Chancen aus. Allein die Tatsache, dass sich die freien Abgeordneten der Initiative der Liberalen angeschlossen hatten, spielte dabei keine Rolle. Ausschlaggebend könnte der Beitrag der demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR gewesen sein, da sie die zweitgrö‎ßte oppostionelle Partei bildet, der Ungarnverband schloss sich aber der Initiative der Liberalen nicht an. Die Liberalen forderten den Rücktritt des Premierministers Victor Ponta und warfen ihm die vorsätzliche Sabotage der Präsidentschaftswahlen im Ausland letzes Jahr und die Blockierung von Teilwahlen in mehreren Wahlkreisen vor. Ferner habe das Ponta-Kabinett die Annahme eines Gesetzes über die Briefwahl verweigert. Die Liberalen beschuldigten den Premier, er habe willkürlich die Auslandsrumänen, die traditionsgemä‎ß rechtsorientiert seien, bei der Ausübung ihres Wahlrechts sabotiert, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Nun verweigere er das Organisieren von Teilwahlen in lauter Landkreisen, Städten und Dorfgemeinden, in denen die 2012 gewählten Bürgermeister oder Ratsvorsitzenden wegen Korruption festgenommen wurden.



    Der Oberste Landesverteidigungsrat legt neue Nationale Verteidigungs-Strategie vor



    Der Oberste Landesverteidigungsrat (CSAT) hat beschlossen, die Nationale Strategie zur Verteidigung Rumäniens, ein grundlegendes Dokument für die Planung der Landesverteidigung auf nationaler Ebene, dem Parlament zur Annahme vorzulegen. “Ein starkes Rumänien in Europa und in der Welt” — so lautet die Überschrift der Nationalen Strategie zur Verteidigung Rumäniens, die vom Obersten Landesverteidigungsrat (CSAT) dem Parlament zur Annahme vorgelegt wird. In dieser gro‎ßangelegten Konstruktion werden die strategische Partnerschaft mit den USA, sowie die NATO- und EU-Mitgliedschaft als Pfeiler der Au‎ßen- und Sicherheitspolitik bekräftigt. Als Zeichen seiner Beteiligung an der europäischen Konstruktion möchte Rumänien beim Treffen des Europäischen Rates diesen Monat für das Einleiten einer neuen EU-Sicherheitsstrategie plädieren. Auf nationaler Ebene werden die Umstrukturierung und Modernisierung der Streitkräfte im Jahr 2015 sowie das Rüstungsprogramm bis 2027 fortgesetzt. Die Beratungen, die Präsident Iohannis einen Tag vor dem CSAT-Treffen mit den Vertretern der Parlamentsparteien geführt hatte, sind ein Beweis, dass Rumänien seiner nationalen Verteidigungsstrategie besondere Aufmerksamkeit schenkt. Der Beratungsproze‎ß, der im Februar dieses Jahres gestartet wurde, schlo‎ß auch Gespräche und Debatten mit Vertretern der Zivilgesellschft und der Universitäten ein.




    Rumänische Wirtschaft wächst


    Die Weltbank hat diese Woche die Prognosen über den Fortschritt der rumänischen Wirtschaft für 2015 auf 3% überarbeitet. Im Januar war die Prognose etwas tiefer. Dieses Wirtschaftswachstum liegt über den Weltdurchschnitt, der auf 2,8% bewertet wird. Au‎ßerdem soll Rumänien 2016 ein Wirtschaftswachstum von 3,2% und 2017 könnte dieses bei 3,5% liegen. Das liegt aber um 0,4% unter der Prognose, die die Finanzanstalt im Winter gemacht hatte. Die Wirtschaftsleistung Rumäniens wurde, genauso wie jene Tschechiens, von dem Statistikamt der Europäischen Union (Eurostat) bestätigt. Beide Länder verzeichneten im ersten Quartal dieses Jahres das grö‎ßte Wirtschaftswachstum EU-weit. Sie sind somit die einzigen, die die 4%-Marke überschritten haben. Um genauer zu sein, verglichen mit derselben Zeitspanne des Vorjahres, sind die Wirtschaften der beiden Länder im ersten Quartal um 4,2% gestiegen. Im Vergleich stieg die Wirtschaft der Europäischen Union um 1,5%, insbesondere dank des Beitrages Gro‎ßbritanniens, das ein Wachstum von 2,4% verzeichnet hat. Die anderen gro‎ßen Wirtschaften sind auch gewachsen, aber recht bescheiden: Deutschland 1%, Frankreich 0,7% und Italien 0,1%.




    Rumäniens Landwirtschaft leidet unter Dürre


    Ein wichtiger Wirtschaftsantrieb Rumäniens, die Landwirtschaft, könnte dieses Jahr mit einer verlängerten Dürre konfrontiert werden. Mit einem Beitrag von rund 5 — 7% zum BIP könnte diese Situation dem vorausgesagten Wirtschaftswachstum Probleme bereiten. Die Hitzemonate sind noch nicht da und die Erde ist bereits ausgetrocknet und viele Kulturen auf dem Feld von der Sonne niedergebrannt. Auch die Wassermengen einiger Flüsse sind gesunken und die Menschen befürchten, dass sie nicht einmal Wasser für die Tiere haben werden. Die meistbetroffenen Regionen sind der Osten und der Süden, wo die Wassermengen im Boden fast den Krisenpegel erreicht haben. Das von 1989 gebaute Bewässerungsnetz kann mit gro‎ßen Schwierigkeiten noch höchstens 10% des Ackerlandes versorgen.

  • EU-Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels

    EU-Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels

    Eine der grö‎ßten Herausforderungen der Menschheit in den kommenden Jahren ist der Klimawandel. Temperaturanstieg, Gletscherschmelze, Zunahme von Dürreperioden und Überschwemmungen lassen darauf schlie‎ßen, dass er bereits begonnen hat. Die Risiken für den Planeten und für künftige Generationen sind so gro‎ß, dass dringender Handlungsbedarf besteht.



    Die Europäische Union ist seit mehreren Jahren sowohl in ihrem Inneren als auch auf internationaler Ebene im Kampf gegen den Klimawandel aktiv und hat ihn, wie aus ihrer Klimapolitik ersichtlich ist, zu einer Priorität gemacht. Zudem hat sie in ihre Aktionsbereiche die Eindämmung der Treibhausgase einbezogen, um Folgendes zu erreichen: effizientere Nutzung umweltschonenderer Energieträger, weniger Emissionen und mehr Ausgewogenheit im Verkehr, Einbeziehung der Unternehmen in die Verantwortung, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen, umweltorientierte Raumordnung und Landwirtschaft sowie Schaffung forschungs- und innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen.



    Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat der Europäische Rat das verbindliche Ziel der EU gebilligt, die EU-internen Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40% im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Bis 2100 sollen schlie‎ßlich die Treibhausgasemissionen komplett verschwinden. Das war eine der Ma‎ßnahmen, die bei der jüngsten Tagung des Europäischen Rates im Bereich Klima- und Energiepolitik angenommen wurden. Ferner wurde für den bis 2030 zu erreichenden Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch in der EU ein EU-Ziel von mindestens 27% festgesetzt. Dieses Ziel wird auf EU-Ebene verbindlich sein. Das Ziel wird in kostenwirksamer Weise erreicht und es wird die Wirksamkeit des EU-EHS (europäischen Emissionshandelssystems) im Hinblick auf einen Beitrag zur Erreichung der allgemeinen Klimaziele voll und ganz achten. Dies wird bis 2020 mit Blick auf ein EU-Niveau von 30% überprüft. Die Klimatologin Roxana Bojariu kommentiert das beim jüngsten EU-Rat beschlossene Ziel im Klimabereich:



    Das ist ein ziemlich ehrgeiziges, aber durchaus erreichbares Ziel, und das kann man auch mit Zahlen verdeutlichen. Laut Berechnungen könnte Europa, wenn die Treibhausgasemissionen weiterhin in demselben Rhythmus reduziert werden (auch wenn die festgelegten Ziele nicht erreicht wurden), 2013 eine Reduzierung von 32% gegenüber 1990 haben. Zwischen 32% und dem neuen Ziel von 40% bleibt nur noch eine Differenz von 8%. Laut Monitoring wurden in Europa bis 2012 die Treibhausgasemissionen um 16% reduziert. Es geht also voran, und das ehrgeizige Ziel der Europäischen Union ist doch erreichbar.“




    Auf Antrag von neuen EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Rumänien, wurde bei der jüngsten Tagung des EU-Rates in Brüssel das Schaffen eines Zertifikaten-Fonds zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Modernisierung der Energieinfrastruktur beschlossen. Zu diesem Fonds werden nur die EU-Staaten mit einem BIP von weniger als 60% des EU-Durchschnitts Zugang haben. Die Klimatologin Roxana Bojariu dazu:



    Wir befinden uns in einer relativ guten Lage. Wir sollten uns freuen, dass es solche Zielsetzungen gibt, die uns eine Steigerung der Energieeffizienz oder eine ausgewogene Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien ermöglichen, weil Rumänien in diesen zwei Bereichen über hohe Ressourcen verfügt. Was die Reduzierung der Treibhausgasemissionen betrifft, so hatten wir infolge der Rezession nach 1989 einen Zusammenbruch der Industrieaktivitäten erlitten. Wir sollten diese Ziele als Chancen für unsere Entwicklung betrachten. Rumänien verfügt über mehrere Arten von erneuerbarer Energie, aber die Energieeffizienz ist bei uns leider noch sehr niedrig, etwa zwei- bis dreimal niedriger als der EU-Durchschnitt.“




    Manche Umweltschutzaktivisten stehen aber diesen jüngsten EU-Strategien kritisch gegenüber. Sie sagen, diese Ziele seien immer noch zu bescheiden im Vergleich zu dem, was die Europäische Union zur Bekämpfung des Klimawandels noch unternehmen könnte.

  • Die Landwirtschaft – eine Chance für Rumänien

    Die Landwirtschaft – eine Chance für Rumänien

    Die rumänische Landwirtschaft befand sich in den letzten Jahren in einer kritischen Lage. Die Dürre und die Überschwemmungen, der Mangel an finanziellen Ressourcen, die zur Entwicklung und Modernisierung dieses Sektors beitragen könnten sowie die Gleichgültigkeit der Vertreter der rumänischen Behörden sind nur ein paar Ursachen, die zu dieser kritischen Situation geführt haben. Die Landwirte und die Vertreter der Behörden müssen zusammen Lösungen finden.



    Hat Rumänien eine Chance, seine landwirtschaftlichen Ressourcen zu verwerten? Das Land braucht eine langfristige Strategie, die nicht nur strategische Orientierungen beinhalten soll, sondern auch konkrete Ma‎ßnahmen, die in Regierungsprogrammen umgesetzt werden können — so der EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Cioloş, der sich für ein paar Tage in Bukarest aufhält. Für eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft müssen die kleinen Landwirte Vereine oder Genossenschaften gründen, meint Cioloş, weil grö‎ßere Landflächen oder grö‎ßere Tierfarmen besser verwaltet werden können. Der EU-Landwirtschaftskommissar fügte hinzu, Rumänien könne ein bedeutender Spieler auf dem europäischen Getreidemarkt werden. Cioloş meint, unter bestimmten Bedingungen könne Bukarest die Preise auf dem südeuropäischen Getreidemarkt beeinflussen:



    Rumänien kann auf dem Getreidemarkt eine wichtige Rolle spielen. Es ist besser, wenn man beim Festlegen des Preises die eigene Produktionsfähigkeit in Betracht zieht, als wenn andere den Preis durchsetzen. Die Getreidepreise sind sowohl im Ausland als auch im Inland hoch. Rumänien muss auch die Viehzucht entwickeln und daher ist es wichtig, wer den Getreidepreis festlegt.“



    Die Modernisierung der Landwirtschaft und das Funktionieren der Bewässerungssysteme sind nur einige Probleme der rumänischen Landwirte. Für die Modernisierung der Landwirtschaft braucht man Programme und Geld. Rumänien kann EU- Fördermittel heranziehen, doch die Landwirte erklären, der Zugang zu den Fördermitteln sei wegen der riesigen Bürokratie schwierig. Im Wei‎ßen Buch des Rates Ausländischer Investoren ist nachzulesen, Rumänien sei das fünfte EU-Land, was die Agrarfläche anbelangt. Es trage allerdings mit weniger als 3% zur landwirtschaftlichen Produktion der EU bei. Rumänien könnte unter den EU-Ländern den dritten Platz nach Frankreich und Deutschland belgen. Dafür aber müsse sich die hiesige Produktivität dem europäischen Durchschnitt nähern.