Tag: Energiepreise

  • Wirtschaftsprognose für 2022: zunehmende Diskrepanzen und Gleichgewichtsstörungen

    Wirtschaftsprognose für 2022: zunehmende Diskrepanzen und Gleichgewichtsstörungen




    Bei den vorangegangenen Wirtschaftskrisen von 1996–1997 bzw. 2008–2009 hat die rumänische Volkswirtschaft etwa 5–6 Jahre gebraucht, um sich zu erholen. Erstaunlicherweise brauchte das BIP Rumäniens in der derzeitigen Krise nur anderthalb Jahre, um sich auf das Niveau von vor der Pandemie wieder einzupendeln. Nach einer Abnahme um 3,7% im Jahr 2020 verzeichnete Rumäniens Wirtschaft ein dynamisches Wachstum von 6,3% bis Ende des vergangenen Jahres. Die unerwartet schnelle Wiederankurbelung der Wirtschaft wird jedoch von Preissteigerungen und einem erhöhten Inflationsdruck sowohl auf dem heimischen als auch auf den externen Märkten begleitet. Vor diesem Hintergrund sind die Perspektiven für 2022 nicht gerade rosig — Analysten gehen nach wie vor von einer steigenden Inflation aus, die zusätzlich von erhöhten Energiepreisen und den allerorts eingeforderten Lohnerhöhungen verstärkt wird. Experten zufolge befinden wir uns in einer Inflationsschleife, und die Handelsbilanz ist aus dem Gleichgewicht gekommen, was dem Staatshaushalt auch nicht gut tut, denn seit 2019 verzeichnet Rumänien kontinuierlich ein Haushaltsdefizit.



    Rein theoretisch sollte 2022 ein Jahr der Wiederankurbelung sein, doch praktisch werde es ein Jahr der Kontraste und zunehmender Gleichgewichtsstörungen sein, zeigt eine unlängst veröffentlichte Studie eines Beratungsunternehmens. Steigende Preise bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern werden zu einem sinkenden Lebensstandard für viele und zu einer Diskrepanz zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor führen. Letztendlich werde die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderklaffen, sagt der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu:



    Es wird ein Jahr der Kontraste sein, denn der Unterschied zwischen Preissteigerungen und Lohnerhöhungen wird erheblich sein; au‎ßerdem wird es zu gro‎ßen Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Wirtschaftsbranchen kommen — manche werden ein bescheidenes Wachstum verzeichnen, andere werden Verluste schreiben. Wiederum andere Branchen sind von den sinkenden Exporten aufgrund der Pandemie betroffen, deren Ende noch lange nicht in Sicht ist. Zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor wird sich das bereits existierende Gefälle sogar vertiefen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Gehälter im öffentlichen Sektor praktisch eingefroren sind, womit auch die Kaufkraft dieser Menschen schwindet. Allerdings haben die Angestellten im öffentlichen Bereich auch einige Vorteile — die Gehälter sind garantiert und es gibt auch Lebensmittelcoupons und Urlaubsgutscheine, während es im Privatsektor immer schmalere Chancen auf einen besseren Job oder Lohnerhöhungen gibt, wenn man sich die Inflation und die Zahlungsrückstände vor Augen hält.“




    Das Jahr 2021 hätte prinzipiell auch das Jahr der viel versprochenen strukturellen Reformen in der Verwaltung, in staatlichen Unternehmen, im Renten-, Gesundheits- und Bildungswesen sein sollen — doch die Trägheit der Systeme und der Mangel an politischem Willen haben dazu geführt, dass die notwendigen Umstrukturierungen auf die lange Bank geschoben wurden. Als Havarielösung hat man die meisten Reformschritte in den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan aufgenommen, der mit europäischen Geldern finanziert wird. Die einzige gnadenlos vollzogene Reform“ — wenn man sie denn so bezeichnen kann — war die vollständige Liberalisierung des Energiemarktes, die nun kleine Unternehmen und Endvebraucher vor existenzielle Probleme stellt. Wie wird es 2022 in den unterschiedlichen Branchen weitergehen? Der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu glaubt, dass der Online-Handel und die damit zusammenhängenden Nebenzweige weiterhin schwarze Zahlen schreiben werden, auch private Kliniken und Krankenhäuser würden im Aufwärtstrend begriffen sein:



    Ich erwarte ein signifikantes Wachstum auch in der Landwirtschaft. Wenn die Witterung mitspielt, könnten wir in diesem Jahr sogar landwirtschaftliche Erträge erzielen, die vergleichbar mit jenen vom vergangenen Jahr sind, als die Produktion rekordträchtig war. Im Au‎ßenhandel wird die Bilanz weiterhin negativ bleiben, so dass alle Handelsfirmen, die bis zur Pandemie lukrative Exportgeschäfte machten, Verluste werden hinnehmen müssen. Im Wachstumsbereich wird hingegen der IT-Bereich bleiben, doch vielen anderen Branchen wird aufgrund von mangelnden Investitionen das Wachstum verwehrt bleiben. Hotelbetriebe und Gastronomie werden wahrscheinlich im Überlebensmodus ausharren müssen, so wie es 2020 und 2021 der Fall war. Über den Daumen gepeilt werden wir eine Volkswirtschaft mit mehreren Geschwindigkeiten haben, und leider werden recht viele Unternehmen dicht machen müssen. Allein im Jahr 2021 sind fast 100 000 rumänische Unternehmen von der Bildfläche verschwunden, und ich schätze, dass es auch 2022 vielen KMU an den Kragen gehen wird und damit negative Rekordzahlen aufgezeichnet werden müssen.“




    Zum Schluss des Interviews mit unserem Sender versü‎ßte der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu allerdings seine düstere Prognose. Viele rumänische Unternehmen hätten ihre Lektion aus der Pandemie gelernt und ihre wirtschaftliche Aktivität an die neuen Umstände angepasst. Die Geschäftspläne seien im Einklang mit der wirtschaftlichen Realität des Jahres 2022 kalibriert worden. Schwierig bleibe allerdings weiterhin die Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften bei wenig wettbewerbsfähigen Löhnen, so Negrescu.

  • Erhöhte Energiepreise: Staat übernimmt Gebühren bei Gas- und Stromrechnungen für Endverbraucher

    Erhöhte Energiepreise: Staat übernimmt Gebühren bei Gas- und Stromrechnungen für Endverbraucher

    Am Mittwoch hat die Abgeordnetenkammer des rumänischen Parlaments eine Dringlichkeitsverordnung der Regierung abgesegnet, mit der die Bevölkerung vor einem unkontrollierten Anstieg der Energiepreise geschützt werden soll. Die Normativakte regelt Kompensationen bei der Strom- und Gasrechnung für private Haushalte, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, Rathäuser und NGO. Auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sollen vorerst davon profitieren — in diesem Winter werden sie nur den reinen Energiepreis bezahlen müssen, während der Staat die Transport- und Verteilungsgebühren auf den Rechnungen übernimmt. Die Abfederungsma‎ßnahmen sollen vom 1. November bis 31. März des nächsten Jahres gelten.



    Der rumänische Energieminister Virgil Popescu erklärte dem öffentlich-rechtlichen Sender, dass mit dieser Ma‎ßnahme insbesondere Haushalten ermöglicht werden soll, zumindest in diesem Winter keine erhöhten Strom- und Gasrechnungen im Vergleich zum Vorjahr zu bezahlen. Konkret sollen die Energiepreise für häusliche Endverbraucher bei umgerechnet 20 Eurocents/Kilowatt für Strom und bei knapp 8 Eurocents/Kilowatt für Gas gedeckelt werden — Gebühren inklusive. Das gilt für einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 300 Kilowatt im Monat für Strom und 200 Kubikmetern Gas — zuzüglich einer Marge von 10% monatlich.



    Der Minister rechnete auch vor, wie vielen Menschen mit der Preisdeckelung bzw. der Kompensation geholfen wird: 6 Mio. von insgesamt 8 Mio. Haushalten würden beim Stromverbrauch davon profitieren bzw. 2 Mio. von insgesamt über 3 Mio. Haushalten, die mit Gas heizen, soll dadurch unter die Arme gegriffen werden. Die Endverbraucher bräuchten dafür nichts zu unternehmen, die Rechnungen würden demnächst samt der angekündigten Deckelung und Kompensation erstellt werden, denn die Energielieferanten wüssten schon, wo die Endverbraucher im Energienetz zu verorten sind und würden die Differenz vom Arbeitsministerium erstattet bekommen, so der rumänische Energieminister Virgil Popescu im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk.



    Auch KMU, Mikro- und Familienunternehmen und individuelle Dienstleister auf dem Markt der Freiberufler sollen unterstützt werden, diesen Winter mit höheren Energierechnungen zu überbrücken. Für alle vorhin genannten Kategorien sollen die Rechnungen von allen Gebühren befreit werden — der Staat übernimmt die Kosten für Beförderung und Verteilung, die Gebühr für Kogenerierung und Abgaben wie die Öko-Steuer. Der Minister versicherte, dass der Staatshaushalt die Auswirkungen der Regierungsverordnung verkraften werde.



    Was Fernheizung durch städtische Wärmekraftwerke anbelangt, werde die Regierung auch die Kommunalbehörden subventionieren, um den erhöhten Preis für Gas in der Rechnung der Endverbraucher zu kompensieren, sagte noch der rumänische Energieminister Virgil Popescu.

  • Nachrichten 29.09.2021

    Nachrichten 29.09.2021

    Rumänien befindet sich in der vierten Pandemie-Welle, die Zahl der Infektionen und Krankenhauseinweisungen nimmt stark zunimmt. Am Mittwoch meldeten die Behörden 10.826 neue Corona-Infektionsfälle und über 207 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Etwa 11.742 Kranke befinden sich in Krankenhäusern. 1.320 Intensivbetten sind belegt, 20 davon von Minderjährigen. Die Corona-Inzidenzrate hat in der Landeshauptstadt Bukarest 6 je tausend Einwohner überschritten. Die Behörden möchten Einschränkungen für Nichtgeimpfte einführen. Auch in anderen Ortschaften, darunter mehrere Gro‎ßstädte sind die Inzidenzraten hoch und es wird über Einschränkungen beraten.





    — Die rumänische Regierung wird heute den Ausgleichsmechanismus des Anstiegs der Energiepreisrechnungen festlegen. Die Erdgaspreise haben sich in den letzten Monaten fast verdreifacht, und die Regierung will Familien mit mittlerem Einkommen und KMU unterstützen. 13 Millionen Rumänen und Rumäninnen soll eine Dringlichkeitsverordnung zunutze kommen, die als Ergänzung zum Gesetz über schutzbedürftige Verbraucher erlassen werden soll. Auch andere Rechtsvorschriften stehen auf der Tagesordnung der heutigen Regierungssitzung, darunter eine Aufstockung des Haushalts des Gesundheitsministeriums um fast 100 Millionen Euro, um die vierte Welle der Pandemie zu bewältigen.





    — Dutzende von Lastwagen, von drei Arbeitgeberverbänden des Stra‎ßentransports, wurden vor dem Regierungsgebäude in Bukarest geparkt, um gegen die Politik der Exekutive zu protestieren. Die Teilnehmer sind unzufrieden mit der Besteuerung der Tagessätze für Kraftfahrer im Güterverkehr, den Preisen für die obligatorische Kfz-Versicherung und den Löhnen der Fahrer. Diese würden die Wettbewerbsfähigkeit der rumänischen Spediteure in der EU erheblich beeinträchtigen, die durch die neuen Bestimmungen der europäischen Gesetzgebung im Rahmen des Mobiladelspakets 1 bereits stark beeinträchtigt ist. Die Demonstranten machen au‎ßerdem geltend, dass Rumänien das einzige europäische Land ist, das Tagessätze besteuert, während andere ehemalige Ostblockländer, wie Polen, Litauen oder Ungarn, ihre Spediteure schützen. Die Auswirkungen dieser Ma‎ßnahme seien verheerend, zumal die Steuer rückwirkend erhoben werde, sodass es für die Unternehmen unmöglich sei, die Strafen zu zahlen.





    — Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beginnt heute einen zweitägigen Besuch in der Republik Moldau, wo er seine Unterstützung für die von seiner Amtskollegin Maia Sandu eingeleiteten Reformen bekräftigen will. Nach Angaben der Berliner Bundespräsidentschaft wird Steinmeier von einer Wirtschaftsdelegation begleitet und soll mit Präsidentin Sandu ein Wirtschaftsforum eröffnen. Maia Sandu, die nach den Präsidentschaftswahlen im November 2020 zum Staatsoberhaupt ernannt wurde, fordert engere Beziehungen zwischen der Republik Moldau und der Europäischen Union, will die Korruption bekämpfen und die Massenauswanderung stoppen, die der moldauischen Wirtschaft stark zusetzt. Sie übernahm die Führung des Staates vom prorussischen Sozialisten Igor Dodon. Im Juli 2021 gewann die Partei der Präsidentin, Aktion und Solidarität (PAS) bei vorgezogenen Parlamentswahlen die Mehrheit der Stimmen und bildete eine europafreundliche Regierung. Diese Woche stattete Premierministerin Natalia Gavriliță ihren ersten Auslandsbesuch seit ihrem Amtsantritt in Brüssel ab, wo sie mit wichtigen EU-Beamten zusammentraf.





    Wetter — In Rumänien bleibt das Wetter kalt, vorwiegend im Süden, Osten und in der Landesmitte. Im Westen und Südosten regnet es leicht, der Wind weht schwach bis mä‎ßig, im Gebirge etwas stärker. Die Höchsttemperaturen lagen zwischen 13 und 21 Grad Celsius.

  • Besorgnis um Energiepreise

    Besorgnis um Energiepreise

    Die rumänische Legislative hat eine Kommission eingesetzt, um die erheblichen Erhöhungen der Gas- und Strompreise zu untersuchen. Dabei wurde festgestellt, dass diese Erhöhungen dem Trend auf europäischer Ebene folgen. Die Energiepreise auf dem Festland haben ein Rekordniveau erreicht, das durch die Erdgasnotierungen und die Preise für grüne Zertifikate noch verstärkt wird. Ein weiteres europäisches Energieproblem sind die Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Einfuhr von Gas aus Russland, da die europäischen Vorkommen nur zu 70 % ausgelastet sind.



    Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, erklärte, die Rekordpreise für Strom in den Mitgliedsländern seien ein Beweis dafür, dass die Union sich von fossilen Brennstoffen verabschieden und den Übergang zu grüner Energie beschleunigen müsse. Andererseits stellte er fest, dass die Preise für fossile Brennstoffe zwar stark gestiegen seien, die Kosten für die Erzeugung erneuerbarer Energien jedoch niedrig und stabil blieben. Europäische Länder wie Italien, Spanien und Griechenland haben auf die steigenden Energiepreise reagiert und bereits Unterstützungsma‎ßnahmen angekündigt, damit die Menschen die Rechnungen tragen können.



    Auch in Bukarest will die Exekutive den privaten Haushalten helfen, ihre Strom- und Gasrechnungen zu bezahlen. Nach dem Entwurf einer Notverordnung, der am Mittwoch in erster Lesung analysiert wurde, würde der Staat den Strompreis mit 18 Bani (3,6 Eurocents) pro KWh und die Erdgasrechnung mit 25 % ausgleichen. Haushalte, die zwischen 30 und 200 Kilowattstunden Strom pro Monat und zwischen 100 und 1.200 Kubikmeter Erdgas pro Jahr verbrauchen, kommen in den Genuss der Unterstützung, indem sie einen Teil der Versorgungsrechnungen bezahlen. Für Strom wird ein durchschnittlicher Preis von 82 Bani (16 Eurocent) pro Kilowattstunde zugrunde gelegt, und für jede hundert Kilowattstunde wird die Rechnung um 18 Lei (etwa 3,6 Euro) billiger.



    Die Regierung hat auch die Möglichkeit einer Deckelung des Erdgaspreises in Betracht gezogen. Premierminister Florin Cîţu sagte, dies dürfe die Investitionen in der Wirtschaft nicht beeinträchtigen, und die Ma‎ßnahme erfordere Gespräche mit dem Wettbewerbsrat und der Europäischen Kommission. Nach Ansicht des Energieministers Virgil Popescu würde die Obergrenze ausländische Investitionen in Rumänien in die Stromerzeugung und die Erdgasförderung behindern, da die betreffenden Unternehmen wüssten, dass sie nicht zum Marktpreis verkaufen können.



    Von Seiten der Opposition kündigte die PSD an, dass sie in der nächsten Periode einen Gesetzentwurf zur Deckelung der Strom- und Erdgaspreise für Haushaltskunden als Übergangslösung vorlegen werde. Der stellvertretende PSD-Vorsitzende Mihai Tudose kritisierte die Mitte-Rechts-Regierung für die Liberalisierung des Energiemarktes zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, da die Produktion weit unter der nationalen Erzeugung liegt.

  • Nachrichten 13,09.2021

    Nachrichten 13,09.2021

    Fast 3 Millionen Schüler und Vorschulkinder haben am Montag in Rumänien ein neues Schuljahr begonnen. Dieses zählt 34 Wochen, ist in zwei Semester unterteilt und endet am 11. Juni 2022. Am ersten Schultag konnten auch Eltern an Feierlichkeiten teilnehmen, allerdings unter Auflage, eine Schutzmaske zu tragen und Abstand zu halten. In mehreren Ortschaften, in denen die COVID-19-Infektionsrate 6 Fälle je 1.000 Einwohner überschritten wurde, gibt es keinen Präsenzunterricht. Dasselbe gilt für Schulen, die nicht instand gesetzt wurden. Sorin Cîmpeanu sagte, er hoffe, dass bei der Impfung der Schüler nach Schulbeginn deutliche Fortschritte erzielt werden, da die Behörden mobile Teams bereitstellen werden.



    In Rumänien wurden am Montag 1850 neue COVID-19 Fälle gemeldet. Weitere 46 Patienten, die mit dem neuen Coronavirus infiziert waren, sind gestorben. Mindestens 5.280 mit COVID-19 infizierte Personen wurden in Krankenhäuser eingewiesen. Mehr als 630 Patienten befinden sich derzeit auf Intensivstationen. Rumänien verfügt über 860 Intensivbetten für Covid-Patienten, und die Behörden bemühen sich weitere hinzuzufügen. 5,2 Millionen Rumänen sind vollständig gegen Corona geimpft, die Zahl entspricht einem Drittel der infrage kommenden Bevölkerung.



    In Bukarest nimmt diese Woche ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss den Anstieg der Energiepreise unter die Lupe. Die Kommission wurde mit Unterstützung aller Parteien eingesetzt, nachdem die Preise in diesem Sommer um mehr als 20 % gestiegen waren und die Befürchtung besteht, dass der finanzielle Druck auf die Haushalte in der kalten Jahreszeit erheblich zunehmen werde. Eine Analyse des nationalen Instituts für Statistik zeigt, dass mehr als eine Million Familien ihre Strom- und Gasrechnungen nicht bezahlen konnten, als die Energiepreise noch reguliert waren. Die Behörden verabschiedeten unlängst das Gesetz über schutzbedürftige Verbraucher, doch nach Ansicht von Experten reicht dies nicht aus.



    Die Richter des rumänischen Verfassungsgerichts haben Regierung und Parlament bis Mittwoch eine Frist gesetzt um ihre Stellungnahmen zu dem angeblichen institutionellen Rechtskonflikt zu übermitteln. Diesen machte der liberale Ministerpräsident Florin Cîțu im Falle des Misstrauensantrags des ehemaligen Regierungspartners, USR-PLUS, und der ultranationalistischen Opposition AUR geltend. Die Exekutive behauptet, der Antrag sei rechtswidrig eingereicht und übermittelt worden. Anschließend wird das Verfassungsgericht den Termin für die Debatte über die Begründetheit des Antrags festlegen. Das Parlament hat beschlossen, den Antrag erst nach der Urteilsverkündung des Verfassungsgerichts zu erörtern. Andererseits hätten die Antragssteller gerne am Dienstag, also drei Arbeitstage nach der Lesung, darüber abgestimmt, so wie es die Geschäftsordnung vorsieht.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu begrüßte am Montag den 10. Jahrestag des Abschlusses der rumänisch-amerikanischen strategischen Partnerschaft sowie des Abkommens über ein Raketenabwehrsystem in Rumänien. Der Geschäftsleiter der US-Botschaft in Bukarest David Muniz wies seinerseits darauf hin, dass Rumänien zusammen mit Amerika und den anderen alliierten Streitkräften in einigen der härtesten Kriegsschauplätzen der Welt kämpfte. Durch ihre Aktionen hat das rumänische Militär Frieden in die betroffenen Gebiete gebracht und die Verwundbaren vor den Kräften geschützt, die sie wie Beute behandelt hätten, fügte David Muniz hinzu, dem zufolge Rumänien ein wesentliches Glied in der Verteidigungskette bleibt .



    Der Film Immaculate, bei dem Monica Stan und George Chiper-Lillemark Regie führten, wurde auf den 78. Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem Preis Leone del Futuro ausgezeichnet. Bei der Weltpremiere der Produktion spielen Ana Dumitrașcu, Vasile Pavel und Cezar Grumăzescu die Hauptrollen. Monica Stan wurde außerdem für das Drehbuch von Immaculate in der Sektion für Autoren unter 40 Jahren ausgezeichnet. Die beiden Filmemacher gewannen auch den Regiepreis in der Parallelsektion Autorentage. Die Filmveranstaltung in Venedig endete am 11. September.



    In der zweiten Septemberhälfte bleibt das Wetter in Rumänien im Allgemeinen schön und warm. Der Himmel ist wechselhaft, mit vorübergehender Bewölkung in den Berg- und Vorgebirgsregionen, wo es begrenzt zu kurzen Schauern und Gewittern kommen kann. Der Wind weht leicht bis mäßig. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 23 und 32 Grad liegen.

  • Nachrichten 30.01.2017

    Nachrichten 30.01.2017

    BUKAREST: Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Montag die sozialdemokratische Regierung aufgefordert auf die umstrittenen Eilverordnungen betreffend die Amnestie und die Novellierung des Strafgesetzbuches zu verzichten. Ebenfalls am Montag hat beim Justizministerium eine öffentliche Debatte über die beiden Entwürfe stattgefunden. Nach der Debatte, erklärte Justizminister Florin Iordache, man werde aus den Entwürfen die unklaren und nicht gemä‎ßen Bestimmungen beseitigen. Am Sonntag haben knapp 100 Tausend Menschen in mehreren Städten Rumäniens und im Ausland gegen die Absicht der Regierung die Eilverordnungen zu erlassen, protestiert. Proteste fanden auch am vergangenen Sonntag statt. Gegner der Eilverordnungen meinen, man wolle damit einige einflussreiche Personen aus der Politik und der Verwaltung aus dem Gefängnis befreien oder in anderen Fällen Ermittlungen einstellen. Das Justizministerium meint, die Amnestie und Begnadigung würden eine Lösung zur Übervölkerung der Strafvollzugsanstalten darstellen. Die Diskussion um die Eilverordnungen betreffend Begnadigung und die Ädnerung des Strafgesetzbuches und der Strafverfahrensordnung finden vor dem Hintegrund statt, in dem Rumänien zu den ersten drei Ländern Europas zählt, die die meisten Verurteilungen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verzeichnet haben. Die meisten davon sind auf die schlechten Haftbedingungen in den Strafanstalten zurückzuführen.



    BUKAREST: Die Rumänische Antikorruptionsbehörde hat am Montag den Obersten Rat der Richter und Staatsanwälte aufgerufen, entschlossen auf die sogenannten Angriffe ohne Präzedenz auf die Staatsanwälte der Institution“ zu reagieren. Laut einer Mitteilung der Antikorruptionsbehörde seien Pressekonzerne, die Anhänger einiger Politikströme oder einiger Interessengruppierungen sind, gemeinsam mit Personen, die von den Staatsanwälten der Institution verurteilt wurden oder untersucht werden,“ involviert. Dieses ganze Medienklima ist ungünstig für die Justiz und die Reaktionslosigkeit riskiert die Justizgewalt zu unterminieren und die Berufsdeontologie der Richter und Staatsanwälte in Frage zu stellen“, hei‎ßt es noch in der Mitteilung der Antikorruptionsbehörde.



    BUKAREST: In Bukarest kommt am Dienstag der Oberste Verteidigungsrat zusammen. Die Sitzung wurde am Freitag von Präsident Klaus Iohannis angekündigt. Der Haushalt für 2017 der Sicherheits-Behörden soll dabei grünes Licht bekommen. Iohannis warnte, dass eine Senkung der Budgets in diesem Bereich einem Anschlag auf die Sicherheit der Rumänen gleichen würde. Der Ministerpräsident Sorin Grindeanu sagte seinerseits, er werde weiterhin seine Meinung zum Haushalt begründen. Gegenüber letzter Woche wurden jedoch einige Änderungen durchgeführt: das Gesundheitswesen, das Bildungswesen, der Transportbereich, die Landwirtschaft und die Klein-und Mittelunternehmen werden mehr Geld bekommen. Das Verteidigungsministerium soll 2 % vom BIP bekommen. Weniger Geld als 2016 sollen das Arbeitsministerium, das Ministerium für regionale Entwicklung, das Finanzministerium, das Präsidialamt und der Nachrichtendienst bekommen. Nach der Genehmigung durch die Regierung, muss der Staatshaushalt für 2017 vom Parlament diskutiert und gebilligt werden. Die Opposition kündigte schon einige Änderungsvorschläge an.



    BUKAREST: Die Nationale Regelbegörde des Energiebereichs (ANRE) hat eine Ermittlung im Falle zweier Energieverträge, die an der Fachbörse abgeschlossen wurden, eingeleitet. Diese sind verdächtig gegen das Gesetz verstossen zu haben. ANRE beantragte dabei die Unterstützung des Kartellamtes. Die Regelbehörde leitete die Ermittlung infolge einer Beschwerde ein, dass die Verträge zu einem übermä‎ßig hohen Preis abgeschlossen worden seien. Die Preise an der Energiebörse erreichten in den letzen Tagen historische Rekordhöhen von über 600 Lei (rund 133 Euro) pro MWh, zwei mal so hoch als in den ersten Tagen dieses Jahres. Dieses Jahr wurde der höchste Energiepreis in Ungarn verzeichnet, bzw. 300 Euro pro MWh.

  • Nachrichten 25.10.2014

    Nachrichten 25.10.2014

    SINGAPUR: Rumäniens Tennisprofi Simona Halep hat das Endspiel der WTA-Finals erreicht. In der Vorschlussrunde bezwang sie nach starker Leistung die Polin Agnieska Radwanska mit 6:2 und 6:2 nach nur 68 Minuten. Im Endspiel trifft sie auf die Weltranglistenerste Serena Williams, die in das Halbfinal-Krimi gegen die Dänin Caroline Wozniacki im Tiebreak des dritten Satzes für sich entscheiden konnte. Halep hatte Williams in der Gruppenphase beim 6:0 und 6:2 eine der bittersten Niederlagen ihrer Karriere zugefügt. Für die 23-jährige Rumänin ist die Endspielteilnahme bei der Saisonfinals der acht besten Tennisdamen der Welt, nach dem Finale von Roland Garros im Mai, der bislang grö‎ßte Erfolg. Bislang hatten sich mit Virginia Ruzici und Irina Spîrlea lediglich zwei Rumäninnen für die WTA-Finals qualifiziert.



    BRÜSSEL: Die EU wird Rumänien im Hinblick auf das Erreichen der Emissionsziele unterstützen. Das werde allerdings nicht die Erhöhung der Energiepreise nach sich ziehen, erklärte der rumänische Präsident Traian Băsescu nach Ende des Europäischen Rates in Brüssel. Die EU-Staaten hatten sich zuvor auf ihre Klimaziele für das Jahr 2030 verständigt. Bis dahin solle der Aussto‎ß von klimaschädlichen Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent verringert werden, wie EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy auf dem EU-Gipfel in Brüssel mitteilte. Der Anteil der erneuerbaren Energien solle auf mindestens 27 Prozent gesteigert und Einsparungen im Verbrauch um ebenfalls mindestens 27 Prozent erreicht werden. Vergleichsjahr für die beschlossenen Ziele ist das Jahr 1990. Ferner kündigte der neue Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an, noch vor Weihnachten ein 300 Milliarden Euro schweres Investitionspaket zur Ankurbelung der Konjunktur auf den Weg bringen zu wollen.



    BUKAREST: Am 25. Oktober ist in Rumänien der Tag der Rumänischen Armee begangen worden. Wie jedes Jahr fanden dazu in Bukarest, den Stützpunkten landeweit und an den Kriegsschauplätzen im Ausland religiöse Gottesdienste und militärische Zeremonien statt. Präsident Traian Băsescu und Ministerpräsident Victor Ponta nahmen am Samstag gemeinsam mit mehreren Regierungsmitgliedern an den Veranstaltungen zum Armeetag im nordwestrumänischen Carei teil. Dort war am 25. Oktober 1944 der letzte rumänische Landstrich von den ungarischen und deutschen Besatzungsmächten befreit worden. Der Staatschef ehrte dabei die über 800.000 bei der Ausübung ihrer Pflicht gefallenen, verwundeten oder verschwundeten Miltärs aus Rumänien. Er bezog sich einschlie‎ßlich auf die Soldaten im Unabhängigkeits- und im Ersten Weltkrieg. Băsescu bedankte sich bei den Armeevertretern ferner für ihre Missionen im Irak, Afghanistan, dem Balkan, dem Kosovo und Arika. Der 25. Oktober ist zudem auch der Geburtstag des Ex-Königs von Rumänien, Mihai I., der an diesem Samstag 93 Jahre alt wurde. Ministerpräsident Victor Ponta bezeichnete Mihai in einer Glückwunsch-Botschaft als moralischen Bezugspunkt, an dem sich die rumänische Gesellschaft mit Respekt und Wertschätzung orientiere. König Mihai I. von Rumänien ist der letzte noch lebende Staatschef aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.



    BUKAREST: In Kürze werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. In der Nacht zum Sonntag endet in Rumänien um 4 Uhr die osteuropäische Sommerzeit, die Uhren werden um eine Stunde auf 3 Uhr zurückgedreht. Damit wird gewisserma‎ßen die im Frühjahr mit der Umstellung auf Sommerzeit eingesparte“ Stunde im Herbst zurückgegeben”. Die künstliche Sommerzeit ist mit dem Ziel einer längeren Nutzung des natürlichen Tageslichts und der Reduzierung des Energiekonsums geschaffen worden. Der Übergang zur Winterzeit wird den Fahrplan der Züge nicht beeinträchtigen — die Züge werden während der Umstellung in den vorgesehenen Bahnhöfen für eine Stunde stillstehen und danach gemä‎ß der Winterzeit ihre Fahrt fortsetzen. Am Sonntag stellen neben Rumänien auch weitere 70 Länder der Welt ihren Uhren um. Die Ma‎ßnahme war zum ersten Mal in Europa während des ersten Weltkriegs 1916 zur Anwendung gekommen und von Rumänien 1931 eingeführt worden.