Tag: Feinstaub

  • Feinstaub in Europas Städten: Das Ranking der Luftverschmutzung

    Feinstaub in Europas Städten: Das Ranking der Luftverschmutzung

    Der neueste Bericht der Europäischen Umweltagentur über die Luftqualität in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern zeigt, dass 127 Städte eine gute Luftqualität haben. Bei Feinstaub – PM 2,5 – dem Schadstoff mit der größten gesundheitlichen Auswirkung in Bezug auf vorzeitige Todesfälle und Krankheiten, finden sich die niedrigsten Konzentrationen in der Stadt Umea in Schweden und der Stadt Tampere in Finnland. Die Europäische Umweltagentur bewertete die PM 2,5-Feinstaubbelastung in 323 Städten in 26 EU-Ländern sowie in Island, Norwegen und der Schweiz, bezog aber aufgrund fehlender Vergleichsdaten nicht alle europäischen Städte ein. An der Spitze des Rankings wurden 127 Städte mit guter Luftqualität eingestuft, 123 hatten eine mäßige Verschmutzung und 73 wurden als schlecht oder sehr schlecht eingestuft.



    Mehrere rumänische Städte wurden als mäßig verschmutzt im Ranking eingestuft. Zu dieser Kategorie gehören die (rumänischen) Städte Botoșani, Platz 223, Timișoara, Platz 267 und Brașov, Platz 273. In den Top 20 der Städte mit der saubersten Luft in Europa befinden sich vier Hauptstädte: Tallinn (Estland), Stockholm (Schweden), Helsinki (Finnland) und Oslo (Norwegen), während Bukarest mit einer mäßigen Luftverschmutzung auf Platz 263 liegt, zusammen mit anderen Hauptstädten wie Budapest (Ungarn), Zagreb (Kroatien), Ljubljana (Slowenien) und Warschau (Polen). Zu den von der Europäischen Umweltagentur empfohlenen Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung gehören der Umstieg auf umweltfreundlichere öffentliche Verkehrsmittel, sauberere Brennstoffe für die Beheizung von Wohngebäuden und die Isolierung von Gebäuden sowie die Verringerung der Verschmutzung durch Industrie-, Bau- und Abbrucharbeiten.



    Aber die Reduzierung der Verschmutzung beginnt mit der Überwachung der Luftqualität. Vor einigen Tagen hat die rumänische Vereinigung Smart City ein Programm, City Air, ins Leben gerufen, das darauf abzielt, die Luftqualität durch die Installation von 30 Sensoren innerhalb und außerhalb von Schulen in Bukarest genauer zu überwachen, und das nun landesweit ausgeweitet wird. Andererseits setzt das Rathaus sein Programm zur Modernisierung des Fuhrparks der öffentlichen Verkehrsmittel fort, mit ähnlichen Initiativen in anderen rumänischen Großstädten. Um die Umweltverschmutzung im zentralen Bereich von Bukarest, wo der Autoverkehr sehr hoch ist, zu reduzieren, werden außerdem vom 29. Mai bis zum 17. Oktober jedes Wochenende 34 Straßen als Fußgängerzonen ausgewiesen. Das Projekt Open Streets zielt darauf ab, die Luftverschmutzung zu reduzieren, indem fast 12 km Straßen jeden Samstag und Sonntag zwischen 11.00 und 22.00 Uhr zur Fußgängerzone gemacht werden.



    Weitere Initiativen zur Reduzierung der Luftverschmutzung gibt es in Rumäniens Großstädten. So werden im Rahmen der Kampagne Eco Graffiti / Rebels with a Cause in einigen der belebtesten Gegenden der rumänischen Hauptstadt luftreinigende Wandbilder im Freien gemalt. Junge rumänische Künstler werden rund tausend Quadratmeter Wände in Kunstwerke verwandeln. Die Künstler werden umweltfreundliche Materialien verwenden: 75% Öko-Farbe, 25% Luftreinigungsfarbe, grünes Moos und solarbetriebene Lampen. Jedes Wandbild wird die Luftdurchlässigkeit von 4 ausgewachsenen Bäumen mit dichtem Blattwerk haben. Eine ähnliche Initiative wurde von der Stadtverwaltung Cluj ergriffen. Es handelt sich um ein intelligentes City Trees-System zur Reduzierung der Luftverschmutzung, das mit Luftqualitätssensoren und großen Ventilatoren ausgestattet ist, die verschmutzte Luft aufnehmen und gereinigte Luft abgeben. Die Luft wird durch moosbewachsene Platten gefiltert. Diese fangen den Staub aus der Atmosphäre auf und geben auch Sauerstoff ab.

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  • Luftqualität in Großstädten: EU leitet Verfahren wegen Vertragsverletzung gegen Rumänien ein

    Luftqualität in Großstädten: EU leitet Verfahren wegen Vertragsverletzung gegen Rumänien ein

    Luftverschmutzung beeinträchtigt die Gesundheit und die Umwelt. Durch den erheblichen Rückgang der Emissionen vieler Luftschadstoffe in den letzten Monaten — angeregt durch die Coronavirus-Pandemie — ist die Luftqualität vielerorts besser geworden. Nicht aber in Rumänien, wo die zulässigen Grenzwerte für Feinstaub weiterhin konstant überschritten werden.



    Die Europäische Kommission übermittelte Rumänien am 14. Mai ein Aufforderungsschreiben, mit dem es den rumänischen Staat an seine Verpflichtungen im Hinblick auf die Luftqualität erinnerte. Die Kommission gewährte dem rumänischen Staat 4 zusätzliche Monate, um die entsprechenden Ma‎ßnahmen zur Behebung der Luftqualitätsprobleme zu treffen. Das Mahnschreiben bedeutet die förmliche Einleitung des Vertragsverletzungsverfahrens. Mit dem Mahnschreiben forderte die Europäische Kommission Rumänien auf, die Vorschriften einer Richtlinie aus dem Jahr 2008 einzuhalten. Die genannte Richtlinie bezieht sich auf die Luftqualität, auf eine reinere Luft in Europa allgemein sowie auf die zuverlässige Bewertung der Lage. Die EU-Institution verlangt Informationen über die Luftverschmutzung in Rumänien, sie will wissen, wie schlimm die Lage ist, und fordert den Staat auf, die Öffentlichkeit transparent diesbezüglich zu unterrichten.



    Rumänien habe die maximal zulässigen Stickstoffdioxidwerte nicht eingehalten — so die Kommission. Dies treffe für mehrere Städte zu, wie z.B. Bukarest, Kronstadt, Jassy, Klausenburg und Temeswar. Darüber hinaus habe Rumänien bislang keine passenden Ma‎ßnahmen getroffen, um die Überschreitung so gering wie möglich zu halten. Einige Wochen davor, am 30. April 2020, hatte der Europäische Gerichtshof den Beschluss über die Verurteilung Rumäniens wegen der Verletzung der genannten Richtlinie veröffentlicht. Der Beschluss erwähnte die Überschreitung der zulässigen Grenzwerte für Feinstaub (PM10) in Bukarest im Zeitraum 2007–2016 sowie die Schwierigkeiten, mit denen das Land bei der Bekämpfung der Umweltverschmutzung konfrontiert wird. Feinstaub (PM10) wird hauptsächlich durch industrielle Verschmutzung, Verkehr und Wohnungsheizung verursacht. Der Feinstaub ist schädlich für die Gesundheit — er kann Asthma, Herzkrankheiten oder Lungenkrebs und sogar einen verfrühten Tod verursachen.



    Auch während des durch den Coronavirus verursachten Notstands wurden Überschreitungen der zulässigen Feinstaubwerte verzeichnet. Fachleuten zufolge sei der Stra‎ßenverkehr der Hauptverursacher dieser Art von Luftverschmutzung. Während des Notstands war der Stra‎ßenverkehr allerdings sehr gering, also auch die zusammenhängende Luftverschmutzung. Und die Reduzierung des Stickstoffdioxid-Levels ist eine indirekte Bestätigung dafür. Daher scheint die mangelhafte Stra‎ßenreinigung die einzig plausible Erklärung für die schlechte Luftqualität zu sein.



    Die Staubabsaugung und die Reinigung der Stra‎ßen durch mechanisches Waschen sind Ma‎ßnahmen, die von der Stadt Bukarest in ihrem Plan zur Verbesserung der Luftqualität in der rumänischen Hauptstadt erwähnt wurden. Doch die Inspektionen vor Ort ergaben, dass nur ein Viertel der geplanten Stra‎ßen entsprechend gereinigt wurden. Darüber hinaus wurden die Stra‎ßen von Bukarest nicht oft genug gewaschen. Der Bukarester Stadtverwaltung wurden während des Notstands 7 Mahnschreiben im Hinblick auf die häufige Überschreitung der zulässigen Feinstaubwerte übermittelt worden. Doch die Stadt Bukarest habe überhaupt keine Ma‎ßnahmen in diesem Hinblick ergriffen — erklärte vor kurzem der Umweltminister Costel Alexe in einer Pressekonferenz.



    Der Amtsträger erklärte, das Umweltministerium werde die 5 Städte, die vom Infringement-Verfahren betroffen sind, vertreten. Die Antwort des Ministeriums soll der Europäischen Kommission übersandt werden. Die Antwort wird die Lösungen umfassen, die die 5 Städte anzuwenden gedenken, um die Luftqualität zu verbessern. Entsprechende Ma‎ßnahmen zur Luftreinhaltung müssen bis 2022 getroffen werden, um eine durch die EU verhängte Geldstrafe zu vermeiden.

  • Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Die Luftverschmutzung in den Gro‎ßstädten Rumäniens ist ein immer wiederkehrendes Thema in der rumänischen öffentlichen Debatte. Neuerdings wurden die Gespräche zum genannten Thema wieder angeregt — diesmal durch die Veröffentlichung der Ergebnisse einiger unabhängiger Vermessungsverfahren. Diese zeigten, dass die vom Gesetz zugelassenen Werte stark übertroffen worden seien. Unter diesen Umständen legten etwa 20 Umweltschutzorganisationen ihre Kräfte zusammen und schrieben einen offenen Brief an die zuständigen Behörden. Sie ersuchten die Verantwortlichen, konkrete Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu treffen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Oana Neneciu, die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Ecopolis:



    Anfang Dezember starteten wir die gemeinschaftliche Plattform aerlive.ro. Wir wollen möglichst viele Sensoren zur Vermessung der Luftqualität einführen, einschlie‎ßlich Sensoren, die von den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Die vorläufigen Ergebnisse der 10 Messstationen wiesen im Monat Januar beträchtliche Überschreitungen der zugelassenen Werte auf. Auch die zugelassene Höchstgrenze für Feinstaub wurde stark übertroffen. Anscheinend wurden dreimal mehr Partikeln in der Luft vermessen, als die Standards der Weltgesundheitsorganisation zulassen. Wir haben es also mit beträchtlichen Überschreitungen zu tun. Die Plattform aerlive.ro umfasst derzeit 10 Messvorrichtungen für die Bewertung der Luftqualität. Bis April wollen wir 40 Messanlagen auf der Plattform haben. Andererseits gibt es auch noch die Vermessungsvorrichtungen des Umweltministeriums. Das nationale Netz umfasst 6 Messstationen in Bukarest und 2 im angrenzenden Landkreis Ilfov. Allerdings sind diese Messanlagen nicht immer in Betrieb, also können wir uns auf die von ihnen angezeigten Werte nicht verlassen. Konstante, beträchtliche Überschreitungen werden vor allem abends und am Wochenende verzeichnet. Wir hätten das nicht erwartet, denn wir dachten, der heftige Verkehr sei die Hauptursache für die Luftverschmutzung. Es scheint aber, dass die Heizungssysteme vielmehr zur Luftverschmutzung beitragen. Und auch bei Nebel schweben anscheinend die Partikel auf Menschenhöhe. Es bildet sich eine Art Smog. In unserem Brief betonen wir, dass die Luft apolitisch sei. Das Thema sei nämlich mit der öffentlichen Gesundheit in Verbindung zu setzen und habe nichts zu tun mit irgendwelchen politischen Interessen oder Wahlkampagnen.“




    Ärzte weisen darauf hin, dass der Staub und die Giftstoffe in der Luft die Ursache für zahlreiche Erkrankungen seien. Unter diesen Umständen seien die Kinder besonders gefährdet. Die Luftverschmutzung sei die drittwichtigste Sterbeursache weltweit — das legen zumindest die Fachleute nahe. Neun von zehn Menschen in der Welt atmen verschmutze Luft ein. Mehr als 500.000 Kinder unter 5 Jahren sterben jährlich infolge von verschiedenen Atemwegsinfektionen — verursacht durch die Luftverschmutzung und das passive Rauchen.

  • Luftverschmutzung: Rumänien wegen Überschreitung der EU-Normen verwarnt

    Luftverschmutzung: Rumänien wegen Überschreitung der EU-Normen verwarnt

    Zusammen mit anderen Staaten der Europäischen Union — Tschechien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Ungarn, die Slowakei und Gro‎ßbritannien — wurde Rumänien neulich wegen Überschreitung der Luftverschmutzungsnormen verwarnt. Rumänien wurde aufgefordert, ein Ma‎ßnahmenpaket zur Behebung der misslichen Lage in puncto Luftverschmutzung zu erarbeiten. In der Zwischenzeit reichte Rumänien einen Plan mit Vorschlägen zur Senkung der Luftverschmutzung ein. Gast bei Radio Rumänien war Dorina Mocanu, Generalleiterin der Generaldirektion für Auswertung, Auswirkungen und Kontrolle der Verschmutzung. Sie erläuterte für uns:



    Die Auswertung der Luftqualität erfolgt in Rumänien in 13 Ballungsräumen und 41 Gebieten, entsprechend den europäischen Richtlinien. In der Tat ist in Rumänien, wie in mehreren europäischen Staaten auch, der hohe Stand an PM10-Partikeln in Suspension in einigen städtischen Ballungsgebieten ein Problem. Die Hauptursachen für diese Überschreitungen sind der Stra‎ßenverkehr, die Wohnheizung und in kleinerem, aber nicht unbedeutendem Ausma‎ß, die Baustellen. Au‎ßerdem möchte ich darauf hinweisen, dass die drei Ballungsräume in Rumänien, d.h. Bukarest, Iaşi und Braşov, Gegenstand eines EU-Rechtsverletzungsverfahrens wegen der Überschreitung des Grenzwertes für den Indikator PM10-Partikeln in Suspension sind. Dafür hat die Kommission 2014 eine zusätzliche begründete Verwarnung ausgesendet.“




    Ende Januar hat Rumänien auf Antrag des Umweltkommissars Karmenu Vella den Umsetzungsstand der Ma‎ßnahmen, die die Behörden der Lokalverwaltung in den drei Ballungsräumen getroffen haben, den Kalender und die geplanten Ma‎ßnahmen vorgestellt. Erneut am Mikrophon Dorina Mocanu:



    Die Ma‎ßnahmen können in drei Kategorien eingeteilt werden: jene, die sich auf den Stra‎ßenverkehr beziehen, und hier spricht man über Verkehrsverwaltungsma‎ßnahmen — und dazu gehören auch die Abwrackprämie »Rabla« zur Erneuerung des Fuhrparks, das Nationale Programm zum Aufbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge und die Modernisierung des öffentlichen Personenverkehrs, einschlie‎ßlich durch die Einführung von elektrischen öffentlichen Verkehrsmitteln. Die zweite Ma‎ßnahmenkategorie bezieht sich auf das Heizen der Wohnungen, auf Energieeffizienzma‎ßnahmen durch die thermische Sanierung der Gebäude, durch die Modernisierung des Heizsystems, den Einbau von Heizsystemen, die erneuerbare Energie verwenden, den Ersatz oder die Ergänzung von klassischen Heizsystemen durch moderne Heizsysteme. Die meisten dieser Ma‎ßnahmen sind bereits finanzierungsfähig oder werden durch die Programme des Umweltfonds finanziert. Nicht zuletzt bezieht sich der dritte Ma‎ßnahmenansatz auf die Einrichtung von Grünflächen.“




    Die Organisation Greenpeace Rumänien verfolgt die Lage mit Aufmerksamkeit und warnt, dass das Risiko von Bu‎ßgeldern in Höhe von mehreren hunderttausend Euro täglich besteht. Alin Tănase, Koordinator der Energiekampagnen von Greenpeace Rumänien, erklärte für Radio Rumänien, dass die schädlichsten Stoffe, die sich in Rumänien in der Luft befinden, die Stäube in Suspension und die Stickstoffoxyde sind, die meistens durch den Stra‎ßenverkehr verursacht werden. Man muss etwas dagegen tun, sagt Alin Tănase:



    Soweit ich wei‎ß, haben wir läuft die Frist Mitte März ab — dann wird die Kommission beschlie‎ßen, welche dieser neun Staate, die sie angerufen haben, vor den Europäischen Gerichtshof gebracht werden und für welche es folglich zu Bu‎ßgeldern kommen wird. Es wurde nicht sehr viel getan. Gerade deshalb droht die Kommission mit Bu‎ßgeldern. Gerade die Bürgermeisterämter, die bei einigen Schadstoffen Überschreitungen verzeichnet haben, sind verpflichtet, integrierte Luftqualitätspläne zu erarbeiten. Von dem was ich bisher in den derzeit verfügbaren integrierten Luftqualitätsplänen festgestellt habe, und ich beziehe mich jetzt auf den Plan für Bukarest, gibt es eine Reihe von Ma‎ßnahmen. Einige davon sind sehr hilfreich, andere weniger, darunter auch die Verbreiterung der Boulevards. Dadurch beabsichtigt man, dass die Fahrzeuge mit einer höheren Geschwindigkeit fahren und nicht mehr so lange stillstehen und die Luft verschmutzen. Meiner Meinung nach ist das eine Ma‎ßnahme mit zwei Richtungen. Wenn man die Stra‎ßen verbreitert, ermutigt man den Autoverkehr. Au‎ßer dieser Ma‎ßnahme ist die Errichtung von weiteren Fahrradwegen und Schutzvorhängen in der Stadt vorgesehen, denn ein gro‎ßes Problem bei der Verschmutzung, die wir in überwiegend in Bukarest vorfinden, ist die Winderosion. Der Wind wirbelt den Staub aus den Gegenden in die Luft auf, in denen es keine Vegetation gibt. Es gibt auch Ma‎ßnahmen zur Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel, sogar zur Ersetzung der verschmutzenden durch elektrische Verkehrsmittel — ich spreche hier über Elektrobusse.“




    Bukarest wird spätestens im Monat Mai dieses Jahres über einen integrierten Luftqualitätsplan verfügen, kündigte im Februar Umweltministerin Graţiela Gavrilescu an.

  • Neue Obergrenzen für Luftverschmutzung in der EU: Rumänische Wärmekraftwerke müssen nachrüsten

    Neue Obergrenzen für Luftverschmutzung in der EU: Rumänische Wärmekraftwerke müssen nachrüsten

    Die neuen Luftverschmutzungsobergrenzen, die in einer Richtlinie Ende Juli verabschiedet wurden, sind noch schärfer als die vorherigen und betreffen Stoffe wie Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxide (NOx), Feinstaub (PM), und zum ersten Mal wurden auch Emissionsgrenzen für Quecksilber (Hg), Salzsäure (HCl) und Fluorwasserstoff (HF) festgelegt. Diese Giftstoffe stehen in direktem Zusammenhang mit einer Reihe von Gesundheits- und Umweltschäden, einschlie‎ßlich mit Asthma bei Kindern und der Zerstörung unserer Ökosysteme durch Sauerregen. Welche die neuen Grenzwerte für diese Stoffe sind und inwiefern Rumänien als EU-Mitgliedsstaat die vorherigen Werte eingehalten hat, haben wir von Alin Tănase, Programkoordinator bei Greenpeace Rumänien erfahren.



    Zum Beispiel geht die Reduzierung bei Feinstaub, einem der durch diese Richtlinie betroffenen Giftstoffe, bis zu 60%. Somit müssen Heizkraftwerke künftig mit Einrichtungen zur Herabsetzung der Feinstaubemissionen um 60% ausgestatten werden. In der Vergangenheit wurden die von der EU auferlegten Grenzwerte auch nicht erreicht, denn alle rumänischen Heizkraftwerke haben sogenannte Abweichanträge gestellt, vor dem Hintergrund, sie hätten weder Zeit noch Geld, sich den Anforderungen anzupassen. Somit forderten sie mehr Zeit, um die Ma‎ßnahmen umzusetzen. Ein Teil dieser Abweichvorschriften wird kurzfristig ablaufen und dann müssen sich die Heizkraftwerke den neuen Regelungen anpassen, die kürzlich verabschiedet wurden.“




    Die neue EU-Richtlinie, wie übrigens die alte auch, sieht für alle Heizkraftwerke vor, dass Investitionen in die Modernisierung der Reinigungssysteme der Brenngase und des Abwassers getätigt werden müssen. Die von den rumänischen Heizkraftwerken beantragten Abweichungen stützen sich auf den Geldmangel, der diese Modernisierungen verhindern würde. Laut Greenpeace erfreuten sich alle rumänischen Heizkraftwerke dieser Abweichvorschriften während der Gültigkeitsdauer der alten Richtlinien. Was von nun an passieren wird, erfahren wir wieder von Alin Tănase.



    Die neuen Standards müssen in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden. Praktisch müssen die Heizkraftwerke Millionen Euro investieren, um ihre Reinigungs- und Klärsysteme zur modernisieren. Die Mehrheit hat Abweichanträge gestellt und den Heizkraftwerken hat man gestattet, die sogar zehnmal höhere Emissionen als die gültigen Rechtsnormen zu haben. Die aktuelle Richtlinie enthält ein Kapitel bezüglich Abweichungen, die nur in Sonderfällen genehmigt werden können. Hier greift die Regierung Rumäniens durch ihre Umweltschutzagentur ein, um festzulegen, ob der Stand der Emissionen, der mit der leistungsstärksten Technik erreicht wird, zu übermä‎ßig hohen Kosten führen würde, im Vergleich zu den Vorteilen für die Umwelt. Wenn eine Anlage höhere Kosten hat als der Nutzen für die Umwelt, dann kann man neue Abweichanträge stellen. Wenn diese Heizkraftwerke wie bisher funktionieren werden, wird die EU-Kommission sie letzten Endes schlie‎ßen. Vor kurzem wurde ein Versto‎ßverfahren gegen Rumänien eingeleitet, weil vier der hiesigen Heizkraftwerke diese Emissionsgrenzwerte nicht einhalten.“

  • Luftqualität: Greenpeace Romania hilft mit Messvorrichtungen

    Luftqualität: Greenpeace Romania hilft mit Messvorrichtungen

    Wenn die Richtwerte für die Schadstoff-Belastung in der Luft überschritten werden, sind die Bürgermeisterämter und Kreisräte für die Verbesserung der Luftqualität verantwortlich. Sie müssen in solchen Fällen konkrete Ma‎ßnahmen umsetzen. Offiziell gibt es landesweit 142 Messstationen für die Überwachung der Luftqualität, leider sind aber nur 93 davon in Betrieb.



    Die fehlenden Ma‎ßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung in den Gro‎ßstädten sind aus Sicht der Umweltorganisationen besorgniserregend. Deshalb haben die Aktivisten von Greenpeace eine Kampagne zur Sensibilisierung der Bürger ins Leben gerufen. Dabei wurden in den grö‎ßeren Städten bereits Vorrichtungen zur Vermessung der Verschmutzungswerte installiert. Bürger, die sich Sorgen über die Luftqualität in ihrer Umgebung machen, könnten zudem Online-Petitionen unterzeichnen, die regelmä‎ßig an das Umweltministerium weitergeschickt werden, erzählt Alin Tănase, Kampagnenleiter bei Greenpeace România.



    »Praf de România« (»Rumänischer Staub«) ist die Bezeichnung unserer Kampagne zur Bewusstseinbildung in den Bereichen Umwelt und Gesundheit, sie soll die Aufmerksamkeit auf die Luftqualität und die Notwendigkeit der Entwicklung und Umsetzung von Aktionsplänen zur Verbesserung der Luftqualität landesweit lenken. Greenpeace Romania hat gemeinsam mit einem Labor für Robotertechnik eine Reihe von Messvorrichtungen zur unabhängigen Bewertung der Luftqualität entwickelt. Wir haben sie ‚Staubometer‘ genannt, sie sind Teil eines Pilotprojektes, durch das die Öffentlichkeit Daten sammeln und auswerten kann. Die Geräte können die Feinstaub-Konzentration ermitteln, das hei‎ßt Staubpartikel mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometern, die Daten werden auf der Internetseite greenpeace.ro unter einer Sonderrubrik für die laufende Kampagne übertragen. Im Rahmen einer Werkstatt haben Freiwillige von Greenpeace 40 solche Staubometer zusammengebaut und sie auf mehrere Städte des Landes verteilt, darunter Bukarest, Iaşi, Braşov, Craiova, Hunedoara, Ploieşti, Sebeş und Târgu Jiu. Die Geräte speichern die Werte des Feinstaubs, die Grenzwerte dieser Schadstoffe werden oft überschritten. Wie Sie wissen, hat die EU gegen Iaşi, Braşov und Bukarest Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, wegen zu hoher Feinstaubbelastung. Zurzeit läuft nur noch das Verfahren gegen Bukarest.“




    Zu den Hauptursachen der Luftverschmutzung gehören in Rumänien die Verbrennung fossiler Energieträger, die Produktionsverfahren in der Schwerindustrie, der Stra‎ßenverkehr, die Baustellen, die Müllhalden und die Zentralheizungen in den Wohnungen. Seitdem Rumänien die Zulassungsgebühr für Autos aufgehoben hat, ist die Anzahl der aus dem Ausland importierten Gebrauchtwagen um ein Zehnfaches angestiegen.



    Die Luftverschmutzung hat vor allem schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Die Europäische Umweltagentur schätzte für das Jahr 2013, dass in Rumänien 28.000 vermeidbare Todesfälle auf die Luftverschmutzung zurückzuführen waren. Die Zusatzkosten für das Gesundheitswesen, die infolge der Luftverschmutzung entstehen, werden jedes Jahr auf über 10 Milliarden Euro geschätzt.

  • Neue EU-Richtlinie gegen Luftverschmutzung

    Neue EU-Richtlinie gegen Luftverschmutzung

    Bei der Luftverschmutzung handelt es sich sowohl um Schwefeldioxidemissionen, die die Pflanzen — unter Form von Schwefelregen — töten, als auch um Feinstaub, der Atemwegserkrankungen und Herzkrankheiten verursachen kann. Und das obwohl in den letzten Jahrzehnten die Emissionen in den meisten Ländern erheblich gesunken sind. Die externen Kosten, die auf die Luftverschmutzung zurück zu führen sind, liegen zwischen 330-940 Milliarden Euro jährlich. Ein Teil dieser Kosten sind direkt der Wirtschaft verursachte Schäden in Höhe von 15 Milliarden Euro, wegen der entfallenen Arbeitstage. Weitere 4 Milliarden Euro kostet die Krankenbehandlung, 3 Milliarden Euro stellen Ernte-Ausfälle dar und bei 1 Milliarde Euro liegen die Bauschäden. Das besagt ein Bericht der EU-Kommission.



    Man versucht jetzt, Lösungen zu finden. Die EU-Parlamentarier glauben, dass die Festlegung von viel strengeren Grenzen in den Mitgliedstaaten für die Haupt-Umweltsünder die Lösung ist. In Stra‎ßburg haben die EU-Abgeordneten darüber debattiert und anschlie‎ßend eine neue Richtlinie in diesem Bereich gebilligt. Diese setzt nationale Ziele für die Senkung der Luftverschmutzung bis 2030 fest. Die Europäische Umweltagentur erklärte, die Luftverschmutzung habe mehrere Quellen wie die Heizung, die Industrie, der Transportbereich, die Landwirtschaft oder die Energie-Produktion. Das Parlament hat aber darauf verzichtet, Methangas in die Richtlinie einzuschlie‎ßen. Laut Fachleuten sei Methangas für 18% des Treibhausgas-Effekts schuldig, auch wenn es in der Atmosphäre in kleineren Konzentration als Kohlendioxid zu finden ist. Die Reduzierung der Luftverschmutzung sei eine Priorität, denn sie stellt den wichtigsten Umweltfaktor, der in der EU Todesfälle verursacht“, erklärte im Plenum des Parlaments die Berichterstatterin Julie Girling.



    Der politische Kontext hat sich in den letzten drei Jahren dramatisch verändert. Luftqualität ist derzeit, infolge des VW-Skandals, ein wichtiges Thema in der Öffentlichkeit. Vielleicht hat es auch etwas mit dem Eingeständnis zu tun, dass wir uns in den letzten 10 Jahren eher auf CO2 konzentriert haben und die Luftqualität vernachlässigt haben“, erklärte Julie Girling:



    Seit einiger Zeit wissen wir, dass Europa etwas tun muss, um die Luft zu reinigen, und das ist ein wichtiger Schritt in dieser Hinsicht. Es ist Teil der Lösung zur Verbesserung der Gesundheit unserer Bürger. Die Luftverschmutzung ist die wichtigste Umwelt-Todesursache in der EU. Über 400 Tausend Menschen sterben frühzeitig und viele sind betroffen, brauchen Behandlung und werden eingeliefert. Die Verschmutzung belastet die Umwelt durch die Ablagerung von Säuren. Im Dezember 2013 hat die EU-Kommission die Richtlinie betreffend saubere Luft veröffentlicht und hat einige Ziele für die Reduzierung der Emissionen bis 2030 festgelegt. Ich bin der Ansicht, dass dieses Problem gemeinsam in der EU gelöst werden muss, denn die Luftverschmutzung kennt keine Grenzen. Eine bessere Regelung der Luftqualität ist nötig und gerade deswegen müssen wir sie fördern.“




    Das ist eine akute Krise im öffentlichen Gesundheitswesen. Zwischen 2020 und 2030 werden wir die Ergebnisse um 50% verbessern. Das bedeutet, dass jährlich 200 Tausend Menschen in ganz Europa ihr Leben nicht mehr frühzeitig verlieren werden, und ist von riesiger Bedeutung“, sagte noch die Berichterstatterin Julie Girling im Juni, nach der Abstimmung im Umwelt-Ausschuss. Es gibt eine bestimmte Flexibilität bei der Einhaltung der Grenzwerte, aber unter genauen Bedingungen. Sollte ein Land seine Verpflichtungen wegen eines sehr kalten Winters oder eines trockenen Sommers nicht erfüllen können, so hat das Land die Möglichkeit, einen Durschnitt seiner jährlichen Emissionen für das laufende Jahr, das vergangene und das kommende Jahr vorzulegen.



    Zugleich werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, in den Landesprogrammen zur Kontrolle der Luftverschmutzung Ma‎ßnahmen für alle relevante Wirtschaftszweige zu treffen, auch in der Landwirtschaft, in der Industrie, im internen Stra‎ßen- und Schiffstransport, aber auch im Bereich der Heizung. Ich glaube, dieses Votum ist ein Schritt in die korrekte Richtung. Es ist keine perfekte Lösung, es stellt aber einen Anfang dar, die Gesundheit unserer Bürger erheblich zu verbessern“, sagte ferner die europäische Berichterstatterin. Das Ergebnis sei eine gro‎ße Errungenschaft für die Gesundheit in der EU, sagte auch Miguel Arias Cañete, der EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie. Die getroffenen Ma‎ßnahmen öffnen zugleich den Weg für die Implementierung des überarbeiteten Protokolls von Göteborg, mit Folgen sowohl für die betroffenen Länder aber auch für die grenzüberschreitende Verschmutzung.

  • Luftqualität in den Städten: Rumänien unter Schlusslichtern in der EU

    Luftqualität in den Städten: Rumänien unter Schlusslichtern in der EU

    Eines der Umweltprobleme in Rumänien ist die minderwertige Luftqualität in den Städten. Messungen der vergangenen Jahre haben ergeben, dass Metropolen wie Bukarest oder Iași die maximal zugelassenen Feinstaub-Werte überschreiten. Hauptursachen dafür sind das starke Verkehrsaufkommen und die Baustellen.



    Laut Angaben der Europäischen Umweltagentur sind auch weitere europäische Hauptstädte wie Budapest, Paris, Prag, Rom oder Sofia in einer ähnlichen Lage wie die Hauptstadt Rumäniens. In den letzten Jahren waren demnach über 40% der Stadtbevölkerung in Europa einer Konzentration von Feinstaubpartikeln ausgesetzt, die über den von EU und Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grenzwerten lag. Einem Bericht der Europäischen Umweltagentur ist zu entnehmen, dass Rumänien in der Rangliste der europäischen Länder mit der höchsten Umweltverschmutzung im Verhältnis zur Produktion an zweiter Stelle steht. Spitzenreiter ist Bulgarien, hinter Rumänien folgen Estland und Polen.



    Costel Popa ist der Vorsitzende der NGO Ecopolis, das Zentrum für Nachhaltige Politik. Er glaubt, dass die Ursachen für die heutige Situation auf institutioneller Ebene zu suchen sind:



    Die Luftqualität in Rumänien und vor allem in Bukarest stellt ein schwerwiegendes Problem dar. Gegen Rumänien ist deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren der EU angelaufen, darüber hinaus ist es aber ein Bereich, der unseren Alltag direkt betrifft… Umso mehr, da wir nicht über nachhaltige Ma‎ßnahmen diskutieren, sondern über Dinge wie die fehlenden Monitoring-Kapazitäten. Die Luftqualität wird zurzeit nicht gemä‎ß den gesetzlichen Verpflichtungen monitorisiert. Die dem Umweltministerium unterstellten Institutionen erfüllen ihre Pflicht nicht, die Messstationen in Bukarest erheben keine Daten. Offizielle Vertreter der zuständigen Behörden haben allerlei Ausreden, zum Beispiel es seien keine Updates für die Software vorhanden oder die Anlagen seien ohne einen langfristigen Wartungsservice gekauft worden… Man müsste vor allen Dingen sehen, wo die anfälligsten Bereiche sind und offiziell feststellen, welche Ursachen es gibt. Wir haben als unabhängige Organisation eine Reihe von Untersuchungen in diesem Bereich durchgeführt, deren Ergebnisse irgendwie bekannt sind. Die Hauptprobleme sind das hohe Verkehrsaufkommen, das Verschmutzung und Staub erzeugt, das sind die gesundheitsgefährdenden Feinstaubpartikel sowie die fehlenden Grünanlagen. Die beiden Elemente stehen in einer Wechselwirkung. Die Grünanlagen hätten die Kapazität, die Luftverschmutzung aufzunehmen, der Verkehr intensiviert diese und schafft Probleme. Eine dritte Ursache sind die fehlenden alternativen Verkehrsmittel zum Auto, eine mangelhafte Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel.“




    Rumänien verfügt zurzeit über 142 feste und 17 mobile Messstationen für die Luftqualität landesweit. In Bukarest gibt es acht Messstationen, die allerdings veraltet sind und mit überholten Geräten ausgestattet sind. Das Umweltministerium plant deshalb, sie zu ersetzen. Bukarest kämpft auch mit dem Mangel an Grünanlagen. In Stockholm und Wien entfallen auf jeden Stadtbewohner 70 Quadratmeter an Grünanlagen, in der rumänischen Hauptstadt sind es gerade mal 2,5 Quadratmeter.