Tag: Gefängnis

  • Die Woche 8.02 – 12.02.2016 im Überlick

    Die Woche 8.02 – 12.02.2016 im Überlick

    Kommunalwahlen in Rumänien für Juni geplant


    Die rumänische Experten-Regierung hat am Mittwoch beschlossen, dass die Kommunalwahlen am Sonntag, den 5. Juni stattfinden werden. Für einen guten Verlauf der Wahlen hat die Regierung etwa 75 Millionen Euro zugeteilt. Die Kandidaturen können in der Zeitspanne 11-26 April eingereicht werden. Der Wahlkampf wird am 6 Mai anfangen und 30 tage dauern. Im Herbst sollen dann auch Parlamentswahlen stattfinden.




    Regierung möchte Armut bekämpfen


    Die Bukarester Regierung hat am Mittwoch ein Ma‎ßnahmenpaket zur Bekämpfung der Armut in Rumänien vorgestellt, das mit mehr als einer Milliarde Euro von europäischen Fonds und auch mit Geldmitteln vom Staatshaushalt finanziert wird. Dies gab der Sprecher der rumänischen Exekutive, Dan Suciu, bekannt. Das vom Premierminister Dacian Ciolos vorgestellte Ma‎ßnahmenpaket berücksichtigt alle Altersgruppen und richtet sich an alle Rumänen, die von Armut bedroht werden. In Rumänien leben sehr viele Menschen unter der Armutsgrenze; 1,7 Millionen davon sind Kinder, die in ländlichen Regionen leben und höheren Risiken ausgesetzt werden, so Ciolos. In Rumänien existiert eine nationale Strategie gegen die Armut, und die Exekutive beabsichtigt, dass diese Strategie nicht blo‎ß auf Papier bleibt. Der Ma‎ßnahmenplan sollte in Etappen durchgeführt werden, um die von Armut betroffenen Rumänen von ihrer Geburt bis zu ihrem Lebensende zu unterstützen, sagte noch der rumänische Ministerpräsident, Dacian Ciolos.




    Prävention statt Behandlung


    2016 ist für Rumänien ein Wahljahr. Im Sommer finden Kommunalwahlen statt, während im Herbst Palamentswahlen organisiert werden. Die Politiker setzen ihre Polemik und energische Konkurrenz zu den Legislativprojekten fort. Die linksgerichtete Sozialdemokratische Partei und die rechtsorientierte Nationalliberale Partei sind die Protagonisten der Debatten, durch die sie politisches Kapital zu gewinnen erhoffen. Die gesundheitliche Prävention ist eine Notwendigkeit, erklärte der Chef der liberalen Abgeordneten Eugen Nicolăescu. Er fügte hinzu, die gesetzliche Initiative zu diesem Thema, die von 128 Parlamentariern, Mitglieder der Nationalliberalen Partei, der Sozialdemokratischen Partei, des Demokratischen Verbandes der Ungarn in Rumänien und der Gruppe der nationalen Minderheiten unterzeichnet wurde, fu‎ße auf Studien, die zeigen, dass die Rumänen Untersuchungsprogramme wollen. Die präventiven Leistungen kosten weniger als die Behandlung der Krankheiten. Die Folgen der Untersuchungsprogramme werden nach fünf- zehn Jahren sichtbar. Nicolăescu, Ex-Gesundheitsminister und Wirtschaftswissenschaftler von Beruf, hob hervor, im Dokument sei die Pflicht des Staates, die Prävention zu finanzieren, vorgesehen-




    Leitung des Finanzamtes entlassen


    Daniel Diaconescu hat interimistisch die Leitung des Finanzamtes übernommen, nachdem Ministerpräsident Dacian Cioloş am Donnerstag den Finanzamtpräsidenten Gelu Stefan Diaconu gekündigt hat. Gegen Diaconu und den Vizepräsidenten Mihai Gogancea Vătăşoiu wird in einem Korruptionsfall ermittelt. In die Affäre seien laut Angaben der Antikorruptionsbehörde auch die Abgeordenten Mădălin Voicu von der PSD und Nicolae Păun, der Vertreter der Roma-Minderheit, verwickelt. Im Falle der Politiker beantragten die Staatsanwälte die Zustimmung der Legislative für deren Festnahme und Untersuchungshaft. Die beiden sollen unter anderem im Zeitraum 2010-2015 europäische Fördergelder für die Inklusion der Roma unterschlagen haben. Die Nutznie‎ßer der Projekte sollen dabei um Summen in Millionenhöhe geschädigt worden sein. Die Anklage gegen Voicu lautet Vorteilsgewährung, Falschaussage und Geldwäsche in fortgesetzter Form, bei Păun vermuten die Staatsanwälte Falschaussage, Veruntreuung von europäischen Fördergeldern und Unterschlagung, sowie mit Amt und Mandat unvereinbare Finanztransaktionen.




    Kommunistischer Gefängnis-Leiter aus den 50er Jahren verurteilt


    Mehr als ein Jahrhundertviertel nach dem Fall des Kommunismus in Rumänien wurde der ehemalige Leiter des Gefängnisses in Râmnicu Sărat, aus dem Zeitraum 1956-1963, der 90-jährige Alexandru Vişinescu, endgültig zu einer 20-jährigen vollstreckbaren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Anklage lautete Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist das erste Urteil dieser Art, das von den rumänischen Gerichtsinstanzen für Taten verkündet wurde, die während der Kommunistenzeit begangen worden sind. Die Richter beschlossen auch die militärische Degradierung Alexandru Vişinescus und die Aussetzung einiger Rechte für einen Zeitraum von fünf Jahren. Darüber hinaus wird er einigen Nachfolgern der in Râmnicu Sărat inhaftierten Gefangenen Schadensgelder von 300.000 Euro zahlen müssen. Die Staatsanwälte behaupten, dass Alexandru Vişinescu, in seiner Eigenschaft als Gefängnisleiter, die politischen Gefangenen schlechten Behandlungen, Schlägen und anderen Gewalttaten ausgesetzt hat, er hat sie ihrer Nahrung, ihren Arzneimitteln und der medizinischen Versorgung entzogen. Dutzende Überlebende und Verwandte der politischen Gefangenen haben gegen ihn ausgesagt. Das eingeführte Regime gewährleistete nicht die minimalen Überlebensvoraussetzungen auf langer Frist, denn viele der Haftzeiten erstreckten sich über 10 Jahre hinaus. Die Gefangenen starben infolge eines langsamen Prozesses, bei dem sie körperlich und psychisch gefoltert wurden. Aus den von den Ermittlern untersuchten Unterlagen wurden 138 Gefangene identifiziert, die sich während der Amtszeit von Vişinescu in Râmnicu Sărat aufhielten. Zu seinen Opfern zählen wichtige politische Persönlichkeiten, wie Corneliu Coposu, Ion Diaconescu und Ion Mihalache.

  • Corneliu Coposu, der Senior der rumänischen Demokratie nach der Wende

    Corneliu Coposu, der Senior der rumänischen Demokratie nach der Wende

    Beginnend mit 1947 hat das kommunistische Regime in Rumänien beinahe die gesamte politische, kulturelle und wirtschaftliche Elite des Landes verhaftet. Viele starben in den kommunistischen Gefängnissen, andere verblieben jahrelang in Haft. Corneliu Coposu verbrachte 17 Jahre im kommunistischen Kerker, nach der Wende baute er die Bauernpartei (PNŢ) wieder auf und leistete einen erheblichen Beitrag zur Demokratisierung des Landes. Doch Anerkennung erhielt er erst am Ende seines Lebens.



    Man sagt, das Wichtigste im Leben eines Menschen sei das, was er hinterlässt, sein Erbe. Dabei geht es nicht unbedingt um Sachen oder anfassbare Dinge, sondern mehr um symbolisches Erbe, um Verhalten, um Ratschläge für die Nachfolger und um Lebensstil. Corneliu Coposu ist am 11. November 1995 gestorben und für fast alle Rumänen ist er ein Märtyrer der Demokratie und ein Vorbild der Wiedergeburt nach der Wende von 1989, nach fast 50 Jahren Kommunismus.



    Er hinterlie‎ß ein riesiges symbolisches, politisches und religiöses Kapital. Corneliu Coposu war eine aufrichtige Person, die dem kommunistischen Regime physischen und psychischen Widerstand leistete. Viele andere verzichteten auf den Kampf oder arbeiteten mit dem Regime zusammen. Der Teufel in der Geschichte“, wie es der polnische Philosoph Leszek Kolakowski nannte, das Regime des roten Terrors, lie‎ß Corneliu Coposu bis zu seinem Fall 1989 nicht in Ruhe leben. Das Regime versuchte, ihn zur Kollaboration zu verlocken, seine Seele und seine Überzeugungen zu kaufen und ihn zu kompromittieren. Seinen eigenen Aussagen zufolge, die auch von den Dokumenten im Archiv der ehemaligen Sicherheitspolizei Securitate bestätigt wurden, wurde Corneliu Coposu nach seiner Haftentlassung weitere 27-mal für kurze Perioden verhaftet. Sein Haus wurde Dutzende Male durchsucht und mehr als 3000 persönliche Dokumente wurden dabei beschlagnahmt.



    Corneliu Coposu war der Mensch, um den 1989 ein paar Rumänen und anschlie‎ßend immer mehr sich vorgenommen haben, das politische, gesellschaftliche, kulturelle und geistige Gewebe der Rumänen, das von den Praktiken der kommunistischen Tyrannei stark verletzt worden war, wieder aufleben zu lassen. In den ersten Monaten des Jahres 1990 schien Coposu allein zu sein und von der Mehrheit abgelehnt zu werden. 1995, als er starb, hatte Coposu einen erheblichen Teil der Rumänen auf seiner Seite. Diese wünschten sich einen Wandel.



    Corneliu Coposu hat viel gelitten und das trug am meisten zur Änderung der Einstellung der Rumänen gegenüber ihm zwischen 1990 und 1995. Nach siebzehneinhalb Jahren Haft, von 1947 bis 1965, hat der Senior“, wie er genannt wurde, eine alte Weisheit bestätigt: dass die Wahrheit immer gewinnt. Corneliu Coposu bezeichnete sich jedoch nicht als alleinstehendes Beispiel. Er sagte immer, sein Vorbild sei das einer ganzen rumänischen Generation gewesen, die das Regime leider nicht überlebt habe, um zu erzählen.



    Corneliu Coposu wurde am 20. Mai 1914 im heutigen Landkreis Sălaj in der Familie eines griechisch-katholischen Priesters geboren. Er wurde Anwalt und promovierte an der Universität in Cluj (Klausenburg). Er war zudem der persönliche Sekretär von Iuliu Maniu, dem Vorsitzenden der Nationalen Bauernpartei PNȚ. Am 14. Juli 1947 wurde Coposu zusammen mit der ganzen Parteileitung infolge einer gestellten Aktion der kommunistischen Behörden verhaftet. Er wurde anfänglich zur lebenslänglichen Zwangsarbeit verurteilt. Er kam letzten Endes nach mehr als 17 Jahren raus. Neun Jahre verbrachte er in kompletter Isolation und verlernte fast das Sprechen. Ein Treffen mit ihm war für jeden ein Privileg. In einer Aufzeichnung erinnerte sich Corneliu Coposu an die Haftbedingungen im Gefängnis von Râmnicu Sărat:



    Das Gefängnis in Râmnicu Sărat hatte 34 Zellen, jeweils 16 im Erdgeschoss und im 1. Stock, die von einem Drahtnetz abgetrennt waren. Seitlich gab es noch 2 Zellen und weitere 4 Isolations-Zellen im Untergeschoss. Jede Zelle war 3 Meter lang und 2 Meter breit. Die Zellen waren wie ein Bienenstock aufgestellt, in 3 Metern Höhe gab es ein abgedecktes Fenster, 45 cm lang, 30 cm breit. Das Licht konnte nicht reinkommen. Eine 15 Watt-Glühbirne leuchtete ständig, wie in einer Gruft sah es aus. Heizung gab es keine, denn das Gefängnis wurde Anfang des Jahrhunderts, gegen 1900 gebaut. Die Wände waren dick. Ringsum gab es zwei sehr hohe, 5-6 Meter hohe Mauern, dazwischen einen Kontroll-Gang. An der zweiten Mauer waren auch die Wachtürme, in denen bewaffnete Soldaten standen.“




    Das totalitäre Regime betrachtete die Menschen nicht als menschliche Wesen mit Namen und Vornamen, sondern als Nummern. Corneliu Coposu erinnerte sich 1993 an das Leben im Gefängnis:



    Jeder Gefangene hatte eine Nummer, die der Zellen-Nummer entsprach, keiner hatte einen Namen, unsere Namen waren uns untereinander nicht bekannt. Da jeder Insasse allein war, war jedwedes Gespräch ausgeschlossen, und lange Zeit kommunizierte man mit den Insassen aus den anderen Zellen durch den Morse-Code, durch Schläge an die Wand, bis das System entdeckt und die Insassen sehr hart bestraft wurden. Nachher kommunizierte man durch Morse-Husten, was sehr anstrengend war, insbesondere weil wir alle sehr geschwächt waren. Ich war in der Zelle Nummer 1, darüber, in der Zelle 32, war Ion Mihalache, der mittels Morse am Anfang noch kontaktiert werden konnte. Nach 4-5 Jahren wurde sein Hörsinn schwächer und er reagierte nicht mehr auf die Schläge gegen die Wand.“




    Coposu wurde oftmals gefragt, ob er sein Leben anderes leben würde, wenn er zurück in die Vergangenheit gehen könnte. Seine Antwort war immer negativ. 1993 sagte er: Ich habe mein Gewissen selbst unter die Lupe genommen, habe alle Leiden verzeichnet und mich an alle Grausamkeiten während der Haft und der anschlie‎ßenden Jahren erinnert und ich glaube, ich würde heute nicht anders entscheiden. Mit geschlossenen Augen würde ich dasselbe Schicksal wählen. Wahrscheinlich haben wir alle ein Schicksal, das im Vornhinein entschieden ist. Ich bin kein Fatalist, würde ich aber die Wahl haben, würde ich das, was ich schon erlebt habe, gelassen wieder wählen.“

  • Nachrichten 12.08.2015

    Nachrichten 12.08.2015

    BUKAREST: Die rumänische Regierung kann die inakzeptablen Abweichungen des ungarischen Botschafters in Bukarest nicht ohne Ende tolerieren. Die teilte Ministerpräsident Victor Ponta am Dienstag auf Facebook mit. Er sagte, dass die Stellungnahme des Auswärtigen Amtes in Bukarest besonders ausgeglichen und im Einklang mit den europäischen Normen und Standards gewesen sei. Am Montag hatte das rumänische Außenministerium den Geschäftsbeauftragten der Ungarischen Botschaft in Bukarest, infolge eines Interviews des Botschafters dieses Landes Zakonyi Botond für die Tageszeitung Romania Libera, einberufen. Der ungarische Diplomat verwies darauf, dass Bukarest kein Interesse daran zeige, die Verkehrsinfrastruktur zwischen den beiden Ländern fertigzustellen und rief die in Rumänien lebenden Ungarn auf, autonom zu werden. Das rumänische Außenministerium behauptet, dass die Äußerungen über einen eventuellen Autonomiestatus, ausgehend von ethnischen Merkmalen, einer Einmischung in die Innenangelegenheiten Rumäniens gleichzustellen seien. Am Dienstag veröffentlichte die ungarische Presse Informationen, laut denen der rumänische Botschafter in Budapest, Victor Micula, von dem ungarischen Außenministerium einberufen worden sei. Bukarest präzisierte aber, die Audienz habe auf Antrag des rumänischen Diplomaten stattgefunden.



    BUKAREST: Die Bukarester Behörden halten die Lage der Rumänengemeinden in der Ukraine und in der Republik Moldau unter der Lupe und überwachen die Lage der rumänischen Gemeinden auf dem Balkan. Dies teilte der delegierte Minister für die Beziehung zu den Rumänen von überall, Angel Tîlvăr, in einer Botschaft an die Teilnehmer der Sommeruniversität in Izvoru Mureşului mit. Er sagte außerdem, dass die Abteilung Politik für die Beziehung zu den Rumänen von überall die Konsolidierung des Gemeinschaftsumfelds, die Wahrung und Behauptung der rumänischen Kultur, die Entwicklung der Zivilgesellschaft und der rumänischen Presse unterstützt. Dieses Jahr findet die Sommeruniversität Izvoru Mureşului im Zeitraum 10. – 15. August statt. Das Motto lautet Rumänien und die Rumänen an der Grenze der Europäischen Union und der NATO“. Es sollen unter anderen Themen wie die Annäherung zwischen Bessarabien und Rumänien, die Rechte der rumänischen Minderheiten in den Grenzgebieten sowie auf dem Balkan, die Lage der rumänischen Schulen und Kirchen in den Grenzgebieten als Beitrag zur Wahrung der ethnischen Identität.



    BUKAREST: Die Angestellten der rumänischen Strafvollzugsanstalten werden am Donnerstag vor dem Bukarester Justizministerium protestieren. Sie fordern die gesamte Bezahlung der noch ausstehenden Gehälter und die Aufstockung des Personals. Laut Gewerkschaftler seien im System etwa 15.500 Arbeitsstellen vorgesehen; davon seien 3.000 Stellen seit einigen Jahren nicht belegt, was zur Überarbeitung des existierenden Personals führte. Die Lage sei so schwierig, daß 50% der Wachstellen von sorgfältig ausgewählten Gefängnisinsassen gesichert werden, so die Gewerkschaftler. Das Budget der Haftanstalten sei in den letzten Jahren konstant erhöht worden, aber die Finanzierung sei immer noch ein Problem, so die Nationale Verwaltung der Haftanstalten. In den letzten 7 Jahren sei die Anzahl der Strafvollzugsangestellten um etwa 270 erhöht worden; die Anzahl der Inhaftierten ist in den letzten 2 Jahren um etwa 4.500 zurückgegangen. Zur Zeit gibt es in Rumänien etwa 30.000 Gefängnisinsassen und etwa 12.000 Strafvollzugsangestellte.



    BUKAREST – In fünf Landkreisen im Westen des Landes gilt bis Freitag eine Wetterwarnung Stufe Orange wegen Sommerhitze. In diesen Regionen erreichen die Temperaturen 38 Grad C. In 15 weiteren Landkreisen im Norden, in der Landesmitte, im Süden, Südwesten sowie in Bukarest gilt bis Donnerstag eine Wetterwarnung Stufe Gelb. Hier betragen die Höchstwerte zwischen 29 und 38 Grad Celsius. Der Himmel ist wechselhaft, mit gelegentlichen Bewölkungen im Osten des Landes und im Gebirge. Vereinzelt werden kurze Regenschauer erwartet. Es werden auch Windböen verzeichent. Infolge der anhaltenden Dürre bleibt der Donau-Pegel sehr niedrig und erreichte einen Alarmwert. Auf der Donau ist der Verkehr vom flachen Tiefgang zum Teil stark behindert. Im Donaudelta wurden zahlreiche tote Fische entdeckt, die wegen der Hitze verendet sind.

  • Rumänischer Gulag: Der „Schlangenplatz“ im Jilava-Gefängnis

    Rumänischer Gulag: Der „Schlangenplatz“ im Jilava-Gefängnis

    Die Strafvollzugsanstalt Jilava wurde im Fort Nr.13 gebaut, das Teil eines Befestigungssystems ist. Dieses System wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vom ersten rumänischen König, Karl I., gebaut und diente zur Verteidigung Bukarests. Die kommunistische Regierung, die 1945 in Rumänien von den Sowjets durchgesetzt wurde, begann die demokratische politische Opposition zu vernichten. Alle Bürger, die sich dem Regime widersetzten, mussten mindestens mit einer Haftstrafe rechnen. Jilava wurde ein Transit-Gefängnis, eine Insel des rumänischen Gulags, wo Gefangene verhört und inhaftiert wurden, bis eine Entscheidung über den Ort, wo sie ihre Strafe abbü‎ßen mussten, getroffen wurde.



    Die Gefangenen von Jilava berichteten von grausamen Episoden. Schon bei der Ankunft wurden sie von den Wächtern mit Knüppeln und Peitschen geschlagen. Es folgte eine körperliche Durchsuchung. Die Zellen, in denen die Gefangenen untergebracht wurden, waren überfüllt, in manchen lebten sogar 200 Menschen. Neulinge wurden mit dem sogenannten Schlangenplatz“ nahezu ritualistisch in den Knastalltag eingeweiht. Es handelte sich dabei um den Platz zwischen dem Boden und dem unteren Bett. Dieser war nur 50 Zentimeter hoch. Hier mussten die neuen Gefangenen schlafen. Um da rein zu kommen, mussten diese wie Schlangen kriechen.



    Constantin Ion wurde 1949 verhaftet. Es war damals Schüler in Bukarest und Mitglied eines Schüler-Verbandes, der antikommunistische Manifeste druckte und verteilte. Sein Zeitzeugenbericht wurde im Jahr 2000 vom Zentrum für mündliche Geschichte des rumänischen Rundfunks aufgenommen.



    Die warmen Sommermonate Juni, Juli und August habe ich mit weiteren 160 Leuten in einem Zimmer in Jilava verbracht. Und ich erinnere mich an die Stockbetten, in denen wir schliefen. Wir schliefen dicht aneinander und konnten uns nur alle auf einmal von der einen Seite auf die andere drehen, weil wir keinen Platz hatten. Neulinge mussten den Schlangenplatz einnehmen, das war die Regel. Im Zimmer, in Anwesenheit so vieler Seelen, musste man auch seine Notdurft verrichten. Wir hatten eine improvisierte Toilette, einen Holzkübel, der voll wurde. Der Urin lief über. Viele von uns mussten auch im Urin schlafen. Wir litten zudem an Hautkrankheiten.“




    Alexandru Marinescu aus Nucşoara wurde 1949 wegen Waffenbesitzes verhaftet. Er war Schüler und gehörte der antikommunistischen Partisanen-Gruppe Arsenescu-Arnăuţoiu an. Er kam auch nach Jilava und wurde mit dem Schlangenplatz vertraut gemacht.



    Man schlief unter dem Bett. Im Winter 1950 oder 1951 blieben oft 15-20 Leute über, die überhaupt keinen Schlafplatz hatten. Es war alles komplett voll. Wenn die Wächter Schichtwechsel hatten, haben diese Gefangenen mit anderen 15-20 Gefangenen die Plätze getauscht, um zu schlafen. Es gab keine Matratzen, es gab keine Bettwäsche, keine Decken, überhaupt nichts, nur Holz-Bretter. Unsere Hüften sahen wie die Nacken der Ochsen am Karren aus. Sie waren dunkel und die Haut war hart. Derjenige, der neu im Zimmer war, auch wenn er 5 oder 10 Jahre Gefängnis hinter sich hatte, wurde als Neuling behandelt. Folglich bekam er den schlechtesten Schlafplatz. Als ich kam, gab es Platz neben der improvisierten Toilette. Man musste aber mit dem Rücken zu dieser schlafen, um nicht bespritzt zu werden.“




    Ion Preda wurde 1949 verhaftet, weil er der Partisanen-Gruppe Arnăuţoiu Lebensmittel geliefert hatte. Er berichtet auch über die Bedingungen in Jilava:



    Wir krochen zum Schlangenplatz und schliefen mit dem Kopf auf unseren Schuhen. Es gab kein Kissen, keine Bettwäsche, nichts. Wir schliefen auf dem Zement. Manche hatten Hautausschläge, andere aufgeschwollene Augen. Wir hatten nur ein sehr kleines Fenster. Und wenn es in der Zelle zu laut wurde, schloss der Wächter das Fenster, als Strafe. Und wir hatten keine Luft mehr. Er hielt das Fenster für eine halbe Stunde geschlossen, dann öffnete er es wieder. So war es in Jilava.“




    Der Schlangenplatz“ war nur eine Methode von vielen, das Individuum zu demütigen, tierische Instinkte zum Vorschein zu bringen. Ziel war es, das Selbstwertgefühl und den Respekt gegenüber Mitmenschen zu zerstören.

  • Kämpfer für die Freiheit: Corneliu Coposu (1914-1995)

    Kämpfer für die Freiheit: Corneliu Coposu (1914-1995)

    Corneliu Coposu war der Exponent der rumänischen Politik, der Mann, der die Verbindung zum demokratischen Rumänien aus der Zeit vor der Machtübernahme durch die Kommunisten aufrechterhielt. An der Seite von Ex-König Mihai I. leistete Coposu nach der Wende einen beträchtlichen Beitrag zur Wiedergeburt des demokratischen Geistes in Rumänien. Die rumänische Gesellschaft fühlt sich ihm zutiefst verpflichtet, weil er als Vorbild diente, für seine Überzeugung, dass man sich die Freiheit, Gerechtigkeit und Ehre erkämpfen muss, für die Rechtschaffenheit und Hingabe, mit der er seinen Kameraden im rumänischen Gulag folgte. Für all das bekam er den Beinamen Der Senior“.



    Corneliu Coposu wurde am 20.Mai 1914 als Sohn eines griechisch-katholischen Priesters im Nordwesten Rumäniens geboren. Er studierte Jura und promovierte in Rechtswissenschaften an der Universität Klausenburg. Coposu sollte später zum engen Vertrauten des Anführers der Christlich-Demokratischen und Nationalen Bauernpartei (PNŢCD), Iuliu Maniu, werden. Ihm diente er als persönlicher Sekretär. Am 14. Juli 1947 wurden Coposu und die gesamte Führung der Bauernpartei infolge einer Inszenierung der kommunistischen Regierung verhaftet. Er wurde zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verhaftet und nach einer 17-jährigen Haft 1964 freigelassen. Davon hatte Coposu 9 Jahre in vollständiger Isolationshaft im berühmt-berüchtigten Gefängnis von Râmnicu Sărat verbracht.



    Und dennoch überlebte der Politiker das Vernichtungsregime, dem die rumänische Demokratie nach 1945 ausgesetzt worden war. Die Journalistin Lucia Hossu-Longin fragte Coposu in einem Interview 1993, ob er einen anderen Weg wählen würde, wenn er die Zeit zurückdrehen könnte.



    Nein. Ich habe mich einer Gewissensprüfung unterzogen, habe alle Leiden, das ganze Elend Revue passieren lassen, das ich während meiner Haftzeit und während meiner Verfolgung nach der Freilassung erlebt habe, und ich glaube, ich hätte keine andere Wahl gehabt. Ich würde mich mit geschlossenen Augen für dasselbe Schicksal entscheiden. Wahrscheinlich ist unser Schicksal bereits vorher besiegelt. Ich bin kein Fatalist, aber ich glaube, dass, wenn mir Alternativen vor die Augen geführt werden sollten, ich genau dieselbe Vergangenheit wählen würde, die ich erlebt habe und die ich gelassen wiederholen würde.“




    Eine Begegnung mit derartigen Menschen ist ein Privileg. Die höchste existentielle Erfahrung war das Gefängnis, für Corneliu Coposu war es die Justizvollzugsanstalt in Râmnicu Sărat.



    Das Gefängnis in Râmnicu Sărat hatte 34 Zellen, davon jeweils 16 im Erdgeschoss und im ersten Stock, die durch ein Drahtnetz voneinander getrennt waren. Dann gab es noch zwei seitliche Zellen und weitere Strafzellen im Untergeschoss. Jede Zelle war 3 Meter lang und 2 Meter breit. Sie waren wie Zellen eines Wabengebildes, nebeneinander aufgestellt. In 3 Metern Höhe war ein kleines, unzugängliches Fenster, 45×30 Zentimeter gro‎ß, mit einem Rolladen davor, das kein Tageslicht zulie‎ß. Es gab eine 15 Watt-Birne, die ununterbrochen an war und die im Inneren ein gruftartiges Licht spendete. Eine Heizung gab es nicht, der Knast stammte vom Anfang des 20. Jahrhunderts, es hatte sehr dicke Mauern. Der Komplex war von zwei Reihen von Mauern umgeben, die 5-6 Meter hoch waren, dazwischen war ein Kontrollstreifen. Entlang der zweiten Mauer waren die Wachtürme, in denen bewaffnete Soldaten standen.“




    Das totalitäre Regime betrachtete die Menschen nicht als Wesen mit Vornamen und Familiennamen, sondern als Zahlen. Corneliu Coposu erinnerte sich 1993 an sein Leben und das Leben anderer im Gefängnis.



    Jedem Gefangenen wurde eine Nummer zugewiesen, das war auch die Zellen-Nummer. Keiner hatte einen Namen, unsere Namen waren unbekannt. Wir wurden nach unserer Zellen-Nummer identifiziert. Jeder Gefangene war allein in der Zelle und jedwedes Gespräch und jedwede Beziehung zu anderen Gefangenen aus anderen Zellen war ausgeschlossen. Lange Zeit wurde durch das Morsealphabet, durch Schläge gegen die Wand kommuniziert. Dieses System flog dann auf und die Haftinsassen wurden hart bestraft. Nachher wurde durch ein Morse-Husten kommuniziert. Das war erschöpfend, insbesondere weil wir, alle Gefangene, uns in einem schwachen Zustand befanden. Ich war in der Zelle Nr. 1, über mir, in der Zelle Nr. 32, war [der Vizepräsident der Bauernpartei] Ion Mihalache. Mit diesem konnte man am Anfang noch durch das Morsealphabet kommunizieren. Nach 4-5 Jahren lie‎ß sein Hörsinn nach, er reagierte nicht mehr auf die Wand-Schläge.“




    Nach der Wende von 1989 sagte Corneliu Coposu, Rumänien müsse eine Wiedergeburt erfahren. Seiner Meinung nach brauchte dafür das Land eine Persönlichkeit, um das Selbstvertrauen wiederherzustellen. Diese Persönlichkeit war für Coposu König Michael I.



    Meine prodynastische Einstellung beruht auf meiner festen Überzeugung, dass heute in Rumänien keine andere Person die Sympathie und das Vertrauen der Mehrheit der Bevölkerung besser als König Michael polarisieren kann. Es gibt keine andere Person. Und wenn es unter unseren Politikern keine solche Person gibt, der die Mehrheit der Bevölkerung vertraut und die intern die Stabilität und extern die Glaubwürdigkeit garantieren kann, dann kehren wir zum König zurück. Für ihn war 1944 das Land das Wichtigste, er hatte eine klare antikommunistische Einstellung. Er kann ein neutraler Schlichter in der rumänischen Politik sein. Die Motivation dieser promonarchischen Einstellung ist pragmatisch. Legen wir die Sentimentalität und jedwede Romantik zur Seite. Würde es eine Person geben, die das Vertrauen der Bevölkerung und die Sympathie der Mehrheit der Rumänen polarisieren könnte, bräuchten wir keine Rückkehr zum König. Wir können aber nicht über Nacht erstrangige Persönlichkeiten bilden. Wir bräuchten dazu weitere 30-40 Jahre.“




    In 2014 jährt sich zum 100. Mal der Ausbruch des 1. Weltkriegs. Corneliu Coposu wäre dieses Jahr auch 100 Jahre alt geworden.



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  • Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Mitte der 1980er Jahre beschloss das kommunistische Regime, ein symbolisches Denkmal der Hauptstadt Bukarest niederzurei‎ßen: das Kloster Văcăreşti, das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. In der Nähe des ehemaligen Klosters sollte ein künstlich angelegter See eingerichtet werden, die Bauarbeiten hatten bereits früher begonnen. Als der antikommunistische Aufstand 1989 ausbrach, verzichteten die Behörden auf das geplante Projekt und das 190 Hektar breite Gelände wurde indes zu einem Feuchtgebiet, das ebenfalls einen gro‎ßen wissenschaftlichen Wert aufwies. Es handelte sich um ein wahres Ökosystem mit einer Tier- und Pflanzenwelt, die jener eines Deltas ähnlich sind. Über 90 Vogelarten (Reiher, Kormorane, Möwen, Schwäne, Blässhühner, Wildenten — viele davon durch internationale Regelungen geschützt), Säugetiere, Fische, Amphibien fanden hier ein Zuhause. Es gibt zudem klare Beweise dafür, dass im Văcăreşti-Delta“ auch der Otter lebte.



    Die Nichtregierungsorganisation Rettet die Donau und das Delta“ hat ein Projekt angesto‎ßen, das den Văcăreşti-Sumpf zu einem Naturpark in der Stadt umwandeln soll. Um ein deratiges Projekt zu entwickeln, müsste man nicht nur bürokratische, sondern auch soziale Schwierigkeiten aller Art überwinden. Der Leiter der Organisation Rettet die Donau und das Delta“, Dan Bărbulescu, erläutert:



    In diesem Gebiet üben viele die Wilderei aus. Wir sind der Meinung, dass sich die rumänischen Behörden mehr dagegen einsetzen müssten. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium entwickelt. Wir kommen mit Vertretern des Ministeriums regelmä‎ßig zu Gesprächen über dieses Projekt zusammen. Das Projekt ist auf den ersten Blick leicht umzusetzen, in Wirklichkeit müssen wir aber viele Schwierigkeiten überwinden. Selbst mit der Unterstützung des Umweltministeriums legt uns die Mentalität verschiedener Beamten zahlreiche Hindernisse in den Weg. Das Areal hat zudem das Interesse einiger Immobilieninvestoren erweckt, die hier Wohnblocks und Shopping Malls bauen wollen.“



    Der Văcăreşti-Sumpf gehört derzeit niemanden, das Areal bietet obdachlosen Menschen eine Beherbergung. Andere fischen oder sammeln Abfall, der hier in gro‎ßer Menge existiert. Die meisten erwarten Spenden von Wohltätigkeitsorganisationen. So ist der Fall von Aurelia, die in der Gegend in einer improvisierten Baracke wohnt. Sie ist nicht die einzige, die hier eine Unterkunft gefunden hat.



    Wir sind eine Familie — ich, der Ehemann, die Kinder und die Schwiegermutter — und neben uns wohnt sein Bruder, mit ihm auf dem selben Hof wohnen noch weitere 5-6 Familien. Etwas weiter vor leben noch drei Familien, sie haben sieben Kinder. In einer anderen Baracke lebt noch eine Familie mit 12 Kindern. Es ist sehr schwer für uns, so zu leben. Vor allem für die Kinder ist es schwer in der Schule, sie haben ja kein Licht, um ihre Hausaufgaben zu machen. Wir haben auch keine Heizung.“



    Die widrigen Bedingungen machen es den Familien sehr schwer, die Kinder zur Schule zu schicken. Und dennoch besuchen die zwei älteren Jungen und die zwei Mädchen ziemlich regelmä‎ßig den Unterricht. Weil ihre Familie seit geraumer Zeit über keine eigene Wohnung verfügt, konnte die mittlere Tochter, Alina, nicht rechtzeitig eingeschult werden. Sie ist jetzt 12 Jahre alt und erst in der dritten Klasse. Wenn sie manchmal danach gefragt wird, warum sie mit 12 erst die dritte Klasse besucht, antwortet Alina:



    Weil mich meine Mutter spät zur Schule geschickt hat. Es hätte mir gefallen, wenn ich früher dorthin gegangen wäre und mehr gewusst hätte. In Zukunft würde ich gerne gut lernen.“



    Die Familie muss seit vielen Jahren unter diesen Umständen leben, erzählt Aurelia.



    Seit 15 Jahren leben wir so, wie Sie sehen können, in Baracken. Wir hatten auch im Metalurgiei-Viertel früher Baracken; dort haben wir 13 Jahre lang gewohnt, auf einem Grundstück, das verkauft wurde. Hierher bin ich auf Empfehlung meines Bruders gekommen. Er hat mich hierher gebracht, weil er ebenfalls hier wohnt. Ich wei‎ß gar nicht, wem dieses Grundstück gehört. Wir gehen durch die Plattenbauten, sammeln wiederverwertbares Material ein, von Plastikflaschen bis hin zu Altpapier, Konservendosen und Kupferkabeln. Wir kennen uns mit dem Angeln nicht aus. Wir kommen über die Runden, wie wir das bereits seit Jahren tun. Und wir werden so weitermachen, bis wir einen Arbeitsplatz gefunden haben.“



    Mit der Verbesserung der Lebensbedingungen und der Berufssituation befasst sich seit einigen Jahren der Verein Samusocial. Die angebotene Unterstützung besteht aus der Besorgung von Personalausweisen, Schulsachen, Kleidung und Schuhen und der Hilfe bei der Arbeitssuche. Und das ist aus mehreren Gründen problematisch, wie Monica Tăutul von Samusocial berichtet:



    Wir finden Arbeitsplätze für diese Menschen, die meisten sind aber Saisonjobs. Wir müssen leider über Schwarzarbeit reden. In kurzer Zeit kommen sie zu ihrem alten Leben zurück und verlangen unsere Hilfe. Wir als Verband nehmen uns vor, nebst einem Arbeitsplatz auch eine Wohnung für diese Menschen zu finden. Eine Person, die auf der Stra‎ße schläft, kann natürlich nicht gut arbeiten, weil sie sich nicht gut ausruht. Die Ernährung ist nicht sehr bedeutend. Wesentlicher ist die Hygiene. Der Arbeitgeber denkt, dass diese Personen nicht einmal die Grundpflichten erfüllen können und verzichtet deshalb auf ihre Arbeit.“



    Wohnungen in Bukarest zu finden, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Ideal wäre es für die Bewohner des Văcăreşti-Sumpfs, weiterhin hier leben zu dürfen. Die Gründer des Projekts für die Erklärung Văcăreşti-Sumpfs zum geschützten Naturpark haben konkrete Vorstellungen. Dan Bărbulescu, Exekutivdirektor des Verbandes Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta) dazu:



    Wir wissen, dass hier zahlreiche Familien leben. Wir wollen sie nicht von hier vertreiben. Sie leben im Delta und sie müssen ihr Leben weiterhin hier verbringen. Die Lebensbedingungen müssen aber verbessert werden. Es gibt Sozialfälle und sie brauchen die Hilfe des Staates. Wir kommen mit den Ideen, eine davon wäre, dass diese Menschen eine Art Rangers, Reiseleiter oder Wächer werden könnten. Wir kommunizieren miteinander. Vor zwei Tagen hat uns ein Bewohner angerufen und gesagt, man hacke Bäume ab. Das ist ein weiteres Problem. In jedem Herbst braucht man Holz für das Feuer. Der Park muss besser überwacht werden. Die Berwohner könnten sich daran beteiligen.“



    Das Projekt erfreut sich der Unterstützung des Umweltministeriums und der Rumänischen Akademie und die Betreiber kämpfen heute gegen die Bürokratie der Lokalverwaltung und die Rückerstattungen an. Danach soll die Initiative vom Parlament gebilligt werden.



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  • Nachrichten 31.10.2013

    Nachrichten 31.10.2013

    Rom — Der rumänische Erzbischof Anton Durcovici (1888-1951), der an den Folgen der unmenschlichen Behandlung im kommunistischen Gefängnis gestorben ist, soll bald seliggesprochen werden, kündigte am Donnerstag Vatikan an. Vor zwei Monaten wurde ebenfalls der rumänische Märtyrer Monsignore Vladimir Ghika seliggeprochen. Der katholische Erzbischof Durcovici war ein bekannter Gegner des kommunistischen Regimes. Juni 1949 wurde er verhaftet und 1951 ins Gefängnis von Sighet verlegt, wo Dutzende Menschen, unter ihnen viele Kleriker gestorben sind. Das Seligsprechungsprozess von Anton Durcovici wurde Januar 1997 unter dem Pontifikat von Johannes Paul II eröffnet. Am 31. August wurde auch der rumänische Erzbischof Vladimir Ghika (1873-1954) in Bukarest seliggesprochen. Vladimir Ghika war ehemaliger Prinz, Gelehrter und Priester, der ebenfalls an den Folgen der unmenschlichen Behandlung im kommunistischen Gefängnis gestorben ist. Die Katholische Kirche Rumäniens betrachtet die Seligsprechung von Ghika neben dem Besuch von Johannes Paul II in Bukarest, im Jahr 1999, als einen der wichgisten Momente ihrer Geschichte.




    Bukarest – Der britische Thronfolger Prinz Charles, erklärte im 3. Teil des Dokumentarfilms Wild Carpathia”, Rumänien sei ein wundervolles Land mit bemerkenswerten Menschen, und die rumänischen Wiesen seien einmalig. Der 3. Teil der Dokumentation Wild Carpathia” präsentiert mehrere Regionen in Rumänien, darunter die Stadt Cluj/Klausenburg, den lustigen Friedhof in Săpânţa, das Făgăraş-Gebirge, und das Zălanu-Tal. Prinz Charles erklärte in besagtem Dokumentarfilm, die Karpaten hätten ein enormes Potential für nachhaltigen Tourismus, der gro‎ße Gewinne bringen könnte, aber nur wenn die Umwelt geschützt wird. Der britische Thronfolger kommt seit einigen Jahren regelmä‎ßig nach Rumänien, vor allem nach Siebenbürgen, wo er auch mehrere alte Häuser gekauft hat.




    Bukarest — Im Konzertsaal der rumänischen Hörfunkanstalt finden derzeit Sonderveranstaltungen aus Anlass des 85. Jubiläums des rumänischen öffentlich-rechtlichen Hörfunks statt. Das Nationale Rundfunkorchester und der Dirigent Cristian Mandeal konzertieren zusammen mit dem Geigenspieler Gabriel Croitoru, dem Cellospieler Răzvan Suma und dem Klavierspieler Horia Mihail. Auf dem Programm der Veranstaltung stehen Stücke von Musorgski, Beethoven und Enescu. Am 1. November feiern sowohl die rumänische Hörfunkanstalt, als auch das Orchester und der Chor Radio Rumänien ihr 85. Jubiläum. 1928 wurde das Nationale Rundfunkorchester aus Initiative des Dirigenten Mihail Jora gegründet.

  • Nachrichten 17.10.2013

    Nachrichten 17.10.2013

    BUKAREST: Mehr als 100 Menschen aus einer Ortschaft im Osten Rumäniens haben am Donnerstag den 4. konsekutiven Tag gegen die Schiefergas-Förderung protestiert. Am Mittwoch hatten die Ortsbewohner eine Menschenkette gebildet und einen Teil einer Nationalstrasse blockiert um die Installierung einiger Erkundungs-Geräte des amerikanischen Unternehmens Chevron zu vermeiden. Das Unternehmen hat von den rumänischen Behörden alle Genehmigungen erhalten. In mehreren Städten Rumäniens haben sich die Menschen solidarisch mit den Einwohnern der betroffenen Ortschaft gezeigt. In Bukarest haben Hunderte Personen protestiert. Seit sieben Wochen finden in Bukarest und weiteren Städten auch Proteste gegen das Goldtagebau-Projekt in Rosia Montana statt.



    BUKAREST: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist am Donnerstag in Bukarest mit seinem serbischen Amtskollegen Ivica Dacic zusammengekommen. Am Mittwoch hatte die EU-Kommission erklärt, Serbien habe erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung der Beziehungen zu Kosovo erzielt. Zudem habe das Land Reformen eingeleitet, die den formellen Beginn der EU-Beitrittverhandlungen im Dezember erlauben. Rumänien hat konsequent die EU-Integrations-Bestrebungen Belgrads unterstützt. Rumänien ist auch eines der fünf EU-Migliedstaaten, die die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo, die 2008 einseitig erklärt wurde, nicht anerkannt hat.



    BUKAREST: Der rumänische Staatschef Traian Basescu ist am Donnerstag in Bukarest mit dem griechischen Parlamentsvorsitzenden Evangelos-Vasileios Meimarakis zusammengekommen. Die beiden diskutierten insbesondere über Migration. Der unterschiedliche Lebensstandard sei der Hauptgrund der Migration, und die EU-Staaten müssten die Notwendigkeit der Integration der Roma durch Bildung annehmen, erklärte Basescu. Am Dienstag hat die EU-Kommission und der Europa-Rat ein Programm in Höhe von 700 Tausend Euro für die Verbesserung des Zugangs der Roma-Minderheit zu Wohnungen, Bildung, Gesundheitswesen und Arbeitsplätze gestartet. Das Programm soll für ein Jahr in weiteren vier Staaten laufen — in Ungarn, Bulgarien, Italien und der Slowakei. Laut der Volkszählung von 2011 zählt die Roma-Minderheit in Rumänien etwa 620 Tausend Personen.



    BUKAREST: — Die Reportage “Sighet — eine Insel an der Grenze“ unserer Kollegen von der französischen Redaktion hat das Finale der 25. Auflage der Preise der Internationalen Radio-und Fernsehunion erreicht. Die Reportage stammt von Ileana Ţăroi und Andrei Popov und spricht über Sighet, einer Stadt im Norden Rumäniens, an der Grenze mit der Ukraine. Die Stadt ist für das kommunistische Gefängnis bekannt, in dem viele rumänische Top-Politiker gestorben sind. Die Preise wurden am Mittwochabend in Paris verliehen. Den grossen Preis gewann ein Programm aus Kamerun. 135 Programme konkurrierten im Wettbewerb. Die Internationale Radio-und Fernsehunion wurde 1949 gegründet. 66 Radio-und Fernsehsender aus 51 Ländern gehören ihr an.