Tag: Höhlen

  • Piatra Craiului: der perfekte Rückzugsort in der Natur

    Piatra Craiului: der perfekte Rückzugsort in der Natur

    Ob mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen, ob zur Entspannung oder für ein Abenteuer – der Craiului-Wald ist der perfekte Rückzugsort in der Natur und natürlich auch ein ideales Urlaubsziel! Das im Westen Rumäniens gelegene Gebiet zeichnet sich durch seine dichten Wälder und kuppelförmigen Gipfel, aber auch durch seine reichen Karstphänomene aus. Hier gibt es die meisten Höhlen in Rumänien. Wir sprechen mit Paul Iacobaș, dem Leiter des Zentrums für Schutzgebiete und nachhaltige Entwicklung darüber. „Der Craiului-Wald liegt im Nordwesten des Apuseni-Gebirges. Er erstreckt sich bis in den Kreis Bihor. Im Norden könnte man sagen, dass er vom Crișul Repede begrenzt wird, der vom Kreis Cluj in Richtung Bihor fließt, mit der Criș Repede-Schlucht und den Karstplateaus auf einer Fläche von zehn Hektar, die Damiș-Ponoraș genannt wird. Im Süden liegt die Beiușului-Senke, das Beiuș-Land, wie wir in Bihor gerne sagen. Es ist ein ganz besonderes ethnografisches Gebiet des Landes. Auf der Westseite, in Richtung Oradea, ist es ein hügeliges Gebiet, und auf der Ostseite haben wir das Tal Valea Iadului und das Vlădeasa-Massiv, das auch Teil des Apuseni-Gebirges ist. Im Grunde ist es ein Land zwischen zwei Flüssen. Im Norden haben wir den Fluß Crișul Repede und im Süden Crișul Negru.“

     

    Dieses kompakte Gebiet hat sich im Laufe der Zeit zu einem der vielfältigsten Ziele für Naturerlebnisse in Rumänien entwickelt, und das auf so einem engen Raum.„Wir sprechen vor allem von den Höhlen, denn wir haben viel Karst und eine Reihe von touristischen Höhlen in der Gegend. Wir haben auch ein Netz von Höhlen die nur mit einem Führer und Höhlenausrüstung besucht werden können. Gleichzeitig haben wir mehrere Klettersteige, eine Raftingroute und viele Gebiete, in denen man Rad fahren oder Mountainbike fahren kann. Auch das Klettern ist an den Felswänden des Craiului-Waldes sehr beliebt.“ Es gibt auch Wanderwege sowie „Eduventure“-Wanderwege, d.h. Bildung durch Abenteuer, für Jung und Alt. Zu guter Letzt können wir den Berglauf erwähnen, für den wir eine entwickelte Infrastruktur haben, und in letzter Zeit hat sich auch der Reittourismus entwickelt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich auch um ein gutes Erholungsgebiet handelt, sei es, dass man sich für einen Aufenthalt im Hof eines Gasthauses entscheidet, oft ein traditionelles Haus, das für die Touristen schön restauriert wurde, oder für einen Aufenthalt auf einem Glamping- oder Campingplatz.“

     

     

    Eine Via Ferrata-Route bedeutet, an Felswänden hochzuklettern und dabei auf Metallteile zu treten, die fest im Fels verankert und mit einer speziellen Ausrüstung durch ein Metallseil gesichert sind. Kurz gesagt: maximales Abenteuer bei minimalem Risiko. Die Klettersteige im Craiului-Wald bieten sowohl Anfängern als auch erfahrenen Bergsteigern anspruchsvolle Erlebnisse. Und sie haben eine interessante Geschichte, wie wir von Viorel Lascu, Höhlenforscher und Bergsteiger, erfahren. „Die Geschichte der Klettersteige geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück, als die italienischen Truppen von einer Seite des Gebirges auf die andere wechseln mussten. Damals wurden eiserne, mit Seilen versehene Stufen angelegt. Seitdem haben wir uns weiterentwickelt, aber sie sind auf den Felsen geblieben. Nach dem Krieg begann man, sie als Touristenpfade zu nutzen. So entwickelte sich die Via Ferrata von einem Ort zum anderen. In den letzten Jahren ist er zu einem Phänomen geworden. Wir haben in diesem Gebiet Wege entwickelt, es gibt viele Wege für Profis, aber die Zahl der professionellen Kletterer ist zurückgegangen, es gibt nicht mehr so viele von ihnen.

     

     

    Das Klettersteiggebiet kann jedoch von jedem körperlich fitten Touristen mit einem Minimum an Training begangen werden. Man muss kein Profi sein. Zusätzlich zu den eisernen Stufen gibt es ein Seil, das wir das „Lebensseil“ nennen. Es verläuft von unten, vom Einstieg bis zum Ausstieg. Jeder Klettersteiggeher ist zu seinem eigenen Schutz verpflichtet, einen Klettergurt mit Falldämpfer, Helm und gegebenenfalls Handschuhe zu tragen.“ Am Anfang der Routen finden Sie außerdem einen kleinen QR-Code – scannen Sie ihn mit Ihrem Handy und Sie erhalten alle Details. Das ist eine große Hilfe für die Touristen wie der Höhlenforscher und Bergsteiger Viorel Lascu erzählte. Es gibt viele Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, für Fortgeschrittene, Anfänger, aber auch für Kinder.

     

     

    „Wir haben zum Beispiel eine Route, die vor den beiden professionellen Routen angelegt wurde und Piticot heißt. Ich gewöhne die Kinder an diesen Weg, der maximal 20 Meter hoch ist. Ich habe Eltern gesehen, die am Rand standen und sie anfeuerten, aber sie waren noch nicht ganz hinaufgeklettert, um zu wissen, was das bedeutet. Die 20 Meter sind eine ganze Menge. Das ist so hoch wie ein vierstöckiger Wohnblock. Aber nach und nach gewöhnt man sich daran. Wer vor ein paar Jahren noch die kleinen Pfade begangen hat ist bereits zu den großen übergegangen. Die großen Wege erreichen Höhen von 40, 60, 80 Metern. Die meisten sind etwa 150 Meter lang. Jede Via Ferrata ist anders. Keiner kann gleich sein, weil der Fels anders ist. Sie sind alle wunderschön und müssen alle begangen werden. Wir haben auch die Touristenströme genau beobachtet, und es gibt bereits Leute, die alle Klettersteige in Rumänien begehen wollen.“

     

     

    Der Craiului-Wald wird auch von einer europäischen Route der Holzkirchen durchquert, sagt Paul Iacobaș, Leiter des Zentrums für Schutzgebiete und nachhaltige Entwicklung. „Wir verweisen insbesondere auf zwei historische Denkmäler: die Holzkirche in Beznea und die Holzkirche in Valea Crișului, die sich beide in der Nähe des Flusses Crișul Repede befinden, im nördlichen Teil des Zielgebiets und leicht zugänglich sind. Aber es gibt noch andere. Zum Beispiel gibt es auch eine Holzkirche in Josani, in der Gemeinde Măgești, im nördlichen Teil der Region. Auch im Süden gibt es Kirchen. Auch wenn sie nicht so wertvoll sind, weil sie nicht unter Denkmalschutz stehen, sind sie sehr interessant aufgrund ihrer Architektur und der Malereien im Inneren, ihres Alters und der Tatsache, dass sie so lange überdauert haben.“ Auf der Seite des Ökotourismus-Ziels padureacraiului.ro finden Sie vollständige Informationen über alle touristischen Erlebnisse die diese Gegend anbietet.

  • Höhlentourismus im Anina-Gebirge: die Comarnic-Höhle

    Höhlentourismus im Anina-Gebirge: die Comarnic-Höhle

     

     

    Eine der schönsten Höhlen in Rumänien ist die Comarnic-Höhle im Anina-Gebirge, einem Mittelgebirge im Südwesten Rumäniens, das Teil des Banater Gebirges ist und den südlichen Abschnitt der Westrumänischen Karpaten bildet. Die Comarnic-Höhle ist eine der schönsten und wildesten in Rumänien. Sie hat eine Länge von 6 203 Metern und einen Höhenunterschied von 100 Metern, mit einer Erschließung auf drei Ebenen. Die Touristen können nur die obere, „trockene“ Ebene besichtigen, die 1 750 Meter lang ist. Die untere Ebene wird vom unterirdischen Lauf des Baches Ponicova durchquert.

    Unser heutiger Führer in der Comarnic-Höhle ist Bogdan Bădescu, Präsident des Höhlenforschervereins „Exploratorii“ in Reșița (dt. Reschitz), landesweit bekannter Speläologe und ehemaliger Präsident des rumänischen Höhlenforscherverbandes. Von ihm erfahren wir, dass für die Bildung einer Höhle ein lösliches Gestein, nämlich Kalkstein, vorhanden sein muss. Und in der Region Caraș-Severin gibt es viele Kalksteingebiete.

    Kalksteine bilden sich am Meeresboden oder am Grund von Lagunen, wo es viele Meereslebewesen gibt, die nach ihrem Tod auf dem Grund zurückbleiben, und all diese Muscheln und Knochen bilden durch Ablagerung über Millionen von Jahren eine dicke Schicht. Das führt dazu, dass wir heute die Anina-Berge haben, die über 1 000 Meter hoch sind und nur aus Kalkstein bestehen. Damit sich eine Höhle bilden kann, müssen drei Bedingungen erfüllt sein. Wir brauchen ein lösliches Gestein. Außerdem brauchen wir Wasser, das durch das lösliche Gestein fließt und es auflöst, und so entsteht der Hohlraum. Dann braucht man Zwischenräume, durch die das Wasser seinen Weg bahnen kann. Es reicht nicht aus, das Gestein zu haben, wenn es nicht auch ein paar Risse gibt, durch die das Wasser fließen kann. Im Laufe der Zeit löst das fließende Wasser mehr und mehr vom Kalkstein auf. Wenn ein Stollen ursprünglich nur einen Zentimeter breit war, ist er heute 10–20 Meter breit und hoch.“

     

    Ein interessanter Aspekt ist, dass es in der Comarnic-Höhle keine Tropfsteine gibt, sondern Kalziumkarbonatablagerungen, führt der Speläologe Bogdan Bădescu weiter aus.

    Wenn Sie in die Höhle hineingehen, werden Sie viele dieser Kalziumkarbonat-Formationen in verschiedenen Phasen und Formen sehen, die alle sehr schön sind. Und in der Mitte der Höhle, wo die Tiefe etwa 200 Meter unter der Erdoberfläche erreicht, gibt es einige große Becken, die heute voll mit Wasser sind. Sie werden im Volksmund Chinesische Mauern genannt. Sie haben einen ganz besonderen Charme. Eine weitere Besonderheit der Höhle sind die Feuersteinformationen. An den Wänden sind dunkle, bräunlich-schwarze Streifen zu sehen. Das sind Einlagerungen aus Feuerstein. Sie wurden in der fernen Vergangenheit von Naturvölkern zu Werkzeugen verarbeitet. Dies ist das Gestein, aus dem die ersten Werkzeuge der Menschheit hergestellt wurden.“

     

    Trotz des unwirtlichen Klimas und schwieriger Lebensbedingungen in der Höhle gibt es einige Lebewesen, die sich daran angepasst haben. Ein echtes unterirdisches Universum, das wir mit Bogdan Bădescu, dem Vorsitzenden des speläologischen Vereins „Exploratorii“ in Reșița, kennenlernen.

    Es gibt eine ganze Reihe von wirbellosen Tieren, die in der Regel einen, zwei oder sogar weniger als einen Millimeter groß sind. Diese wirbellosen Tiere leben ständig in den Tiefen der Höhle und ernähren sich voneinander oder von trophischen Ressourcen, die das Wasser manchmal von der Oberfläche hinunterbefördert. Neben diesen rund ein Hundert wirbellosen Lebewesen, die in der Höhle vorkommen, gibt es auch Tierarten, die zufällig in die Höhle gelangen. Der Bach Ponicova kann, vor allem bei hohem Wasserstand, Krebse oder Frösche mitbringen. Diese Arten leben in der Höhle nur so lange, wie sie Nahrung finden, und sterben schließlich, aber sie schaffen es, lange genug zu überleben. Es gibt auch Schmetterlinge und Spinnen, die vor allem entlang der ersten paar Dutzend Meter nach Eintritt in die Comarnic-Höhle zu finden sind. Und die Tierart, die jeder kennt, sind die Fledermäuse. Es handelt sich um kleine Säugetiere, die sich ganzjährig über längere oder kürzere Zeit in der Höhle aufhalten. Dort finden sie sowohl ein günstiges Habitat für die Geburt von Nachwuchs als auch Unterschlupf und Überwinterungsplätze. Besonders im Winter bilden sie in der Comarnic-Höhle recht große Kolonien.“

     

    Die Comarnic-Höhle befindet sich unter der Obhut des Nationalparks Semenic-Caraș-Klamm. Nicolae Ifca, Leiter der Parkverwaltung, gibt im Folgenden einige praktische Hinweise zur Besichtigung der Höhle.

    Ich empfehle den Touristen, die offizielle Website des Parks (www.pnscc.ro) zu besuchen, wo sie alle Informationen über die Öffnungszeiten der einzelnen Attraktionen des Parks erhalten. In der Höhle gibt es mehrere Säle unterschiedlicher Größe und viele Säulenformationen. Unser täglicher Zeitplan sieht vor, dass wir ab 10:30 Uhr den ersten Einlass für Höhlenbesucher gewähren, der nächste Eintritt erfolgt um 13:00 Uhr, und der letzte Einlass ist um 15:30 Uhr möglich. Von Montag bis Freitag kann man die Höhle mit einem Führer nur auf Vorbestellung besuchen, an den beiden Wochenendtagen stellen wir immer einen Führer zur Verfügung.“

     

    Im Nationalpark Semenic-Caraș-Klamm befinden sich elf Naturschutzgebiete sowie 65 000 Hektar unberührte und jahrhundertealte Buchenwälder, die 2016 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden. Hier befindet sich auch ein seltenes Exemplar des Mammutbaums (wissenschaftlicher Name: Sequoiadendron giganteum), dessen Umfang 5,70 Meter beträgt und dessen Alter auf 200 Jahre geschätzt wird. Er kann über einen Wanderweg erreicht werden, der von der Comarnic-Höhle startet.

    Die Verwaltung des Nationalparks stellt für sieben touristische Programme im Schutzgebiet Fremdenführer zur Verfügung. Bei den Guides handelt es sich um die Ranger des Parks, die das Gebiet in- und auswendig kennen und viele Informationen über die lokale Geschichte und Kultur, die Flora und Fauna sowie die Ökosysteme geben können. Ein geführter Rundgang kostet 70 Lei (14 €) pro Person.

     

  • Allroundziel am Fuß der Südkarpaten: Dâmbovicioara

    Allroundziel am Fuß der Südkarpaten: Dâmbovicioara

    Es ist ein Ort voller Traditionen, ein Ziel für die ganze Familie“, sagt Raluca Busioc vom Nationalen Zentrum für Tourismusinformation und -förderung:

    Dâmbovicioara ist ein wunderbarer Ort mit einer spektakulären Landschaft. Ich sage dass nicht nur, weil das mein Zuhause ist – das sagen auch viele Besucher. Dâmbovicioara liegt im Kreis Argeș, direkt an der Grenze zum Kreis Brașov in Siebenbürgen. Umgeben sind wir von den Südkarpaten, nämlich Piatra Craiului, Iezer-Păpușa und Leaota. Ein spektakuläres Kletterangebot ist die Brustureț-Schlucht, ein Abschnitt, der zu einem Komplex von 18 Schluchten in unserem Gebiet gehört. Man kann aber bei uns auch nur entspannen, denn es ist eine sehr ruhige Gegend, die überhaupt nicht überlaufen ist. In den letzten Jahren ist es uns gelungen, zusammen mit den Einwohnern der Gemeinde den Schwerpunkt auf den Erlebnistourismus zu legen. Wir haben versucht, gemeinsam mit Touristengruppen alle Arten von Aktivitäten zu fördern, die mit dem Leben auf dem Lande zu tun haben, und es ist uns gelungen.“

    Der Erlebnistourismus ist ein innovativer Reiseansatz, bei dem der Schwerpunkt auf dem Erleben und Verstehen der Kultur, der Orte und der Menschen liegt, und nicht nur auf dem Besuch traditioneller Sehenswürdigkeiten.

    Diese Art von Tourismus bietet einen tieferen Einblick in die Welt des Reiseziels. In Dâmbovicioara lernen Besucher die lokale Kultur und Lebensweise kennen, zum Beispiel Nähen oder Holzschnitzen. Sogar Kochworkshops mit Rezepten aus der Region haben sehr gut funktioniert, und die Leute fühlen sich von dieser Art Erlebnistourismus sehr angesprochen, zumal sie auch abgesehen von der Landschaft oder dem Komfort der Gästehäuser auch einige Erinnerungen an ihren Aufenthalt hier behalten möchten. Normalerweise sind diese Aktivitäten für Gruppen von mindestens zehn Personen gedacht.

    Das Tourismuszentrum Dâmbovicioara hat eine Facebook-Seite – der schnellste Weg, um Kontakt aufzunehmen. Direkt im Touristeninformations- und Förderungszentrum befindet sich auch ein kleines Museum, erzählt weiter unsere Reiseführerin.

    Es ist ein traditionell eingerichtetes Zimmer. Ich hatte mit meinen Kollegen das Gefühl, dass es eine Einführung in die Tradition geben könnte. Es gibt in der Gegend ein viel komplexeres Museum als diesen Raum im Touristenzentrum, aber das Zimmer war ein Treffpunkt für die Frauen der Gemeinde. Später kamen Touristen, um zu sehen, wie diese Näh- und Webvorführungen durchgeführt werden, denn wir haben auch einen Webstuhl hier im Touristenzentrum. Die Hauptaufgabe bestand also darin, die Weberei-Werkstätten zu wiederbeleben, die natürlich eine neue Form annahmen, aber mit dem Gedanken an die Abende der Weberinnen von anno dazumal.“

    Der Fluss Dâmbovicioara hat eine 8 km lange Schlucht in den Fels gegraben, und an einigen Stellen sind die Talwände über 200 m hoch. Es gibt mehr als 50 Höhlen in der Gegend, aber Raluca Busioc empfiehlt den Besuch der Dâmbovicioara-Höhle, die eine abwechslungsreiche Karstlandschaft bietet. Sie wurde 1579 entdeckt und ist seit 1980 elektrifiziert. Direkt am Eingang der Höhle befindet sich ein Restaurant mit einer traditionellen Speisekarte. Die Erkundung erfolgt über einen beleuchteten Metallsteg, auf dem die Touristen die 250 Meter, die besichtigt werden dürfen, zurücklegen können. Zehntausende von Touristen kommen jedes Jahr hierher und sind beeindruckt von der Legende dieser Höhle. Zwei Wegelagerer, Fulga und Budac, die die Reichen ausraubten und den Armen halfen, sollen hier Zuflucht gesucht haben. Aber nach wie vor lohnt sich eine Wanderung vor allem auf dem Piatra Craiului (Königstein), denn er ist einer der spektakulärsten Berge.

    Wer 2024 einen Urlaub in Dâmbovicioara plant, sollte idealerweise zu einem Zeitpunkt anreisen, an dem ein lokales Ereignis stattfindet. Der Palmsonntag, der Tag der Heiligen Maria und auch der 1. Dezember, der rumänische Nationalfeiertag, sind Anlass für große Feierlichkeiten hier. In den letzten Jahren sehr erfolgreich war seit 2016 der Tag der Trachtenbluse am 24. Juni, weiß unsere Reiseführerin Raluca Busioc.

    Es ist ein sehr aufregender Tag, weil die Gäste mit den Menschen in der Gemeinde zusammenkommen und Spaß haben. Gemeinsam mit den Menschen hier ist es uns gelungen, die Touristen an die Einfachheit der Vergangenheit zu erinnern und ihnen die für diese Region typischen Traditionen näher zu bringen. Der authentische Geschmack der Gerichte war Anlass für ein weiteres sehr gutes Feedback. Generell war der wichtigste Teil gerade der Kontakt zwischen Touristen und Einheimischen.“

    Die Gemeinde Dâmbovicioara ist also ein Reiseziel für alle Naturliebhaber, wo man einzigartige Sehenswürdigkeiten genießen, aber auch besondere Menschen treffen und ein ganzes Jahr lang neue Energie tanken kann.

  • Donaukessel: spektakuläres Durchbruchstal des europäischen Stroms

    Donaukessel: spektakuläres Durchbruchstal des europäischen Stroms

    Heute werden wir uns auf eine etwas ungewöhnlichere Reise begeben, um den Lauf der Donau und ihrer Region zu erkunden. Das Donaudelta ist flächenmä‎ßig Europas zweitgrö‎ßtes Delta; was die Artenvielfalt angeht, liegt das Donaudelta auf dem ersten Platz europaweit. Seit 1991 steht das Donaudelta als Biosphärenreservat und Nationalpark auf der UNESCO-Liste des Welterbes. Auf 1075 Kilometern, über ein Drittel seiner Gesamtlänge, passiert der zweitgrö‎ßte und zweitlängste Fluss in Europa Rumänien. Das ist der längste Abschnitt aller Anrainerstaaten. Auf rumänischem Boden wird die Donau über den Donau-Schwarzmeer-Kanal schneller mit dem Schwarzen Meer verbunden. Der Tourismusberater Traian Bădulescu begleitet uns auf dieser Reise.



    Auf ihrem ganzen Lauf durchflie‎ßt die Donau wilde Regionen von atemberaubender Schönheit. Der Fluss hält Einzug nach Rumänien in einer besonders spektakulären Region, den Donaukesseln (auf rumänisch Cazanele Dunării). Die Donau schlängelt sich hier zwischen den Ausläufern der Karpaten durch. Die zwei Kessel erstrecken sich auf einer Länge von 9 Km. Steile Felswände ragen am linken und rechten Ufer der Donau gegen den Himmel empor. Die Natur spielt sich hier wunderschön auf. Die Vielfalt der Pflanzenwelt ist gleicherma‎ßen beeindruckend. In Eşelniţa und Orşova gibt es kleine Gasthäuser, die meisten davon direkt am Ufer der Donau, damit Touristen die atemberaubende Aussicht genie‎ßen können. In dieser Region befindet sich auch ein im Stein gemei‎ßeltes Porträt des dakischen Königs Decebalus. Sein Porträt wurde 2004 in einer Felswand gehauen und beeindruckt durch seine Dimension — es ist 55 m hoch und 25 m breit. Dieses ganze Gebiet ist auch sehr reich an Höhlen und Karstlandschaften, und es werden regelmä‎ßig Bootsfahrten angeboten.“




    Die Gro‎ßen Kessel (rum. Cazanele Mari) haben eine Länge von etwa 4 Km. Sie sind ein Donauabschnitt, der in Rumänien in der Region des Bergmassivs Ciucarul Mare beginnt und sich grenzüberschreitend bis nach Serbien erstreckt. Die Kleinen Kessel haben eine Länge von etwa 3 Km und liegen zwischen den Bergmassiven Ciucarul Mic (in Rumänien) und Mali Štrbac (in Serbien). Die Donau-Kessel bilden zusammen mit den zwei Bergmassiven Ciucarul Mare und Ciucarul Mic das Naturschutzgebiet Porţile de Fier (dt. Eisernes Tor).



    Wer die atemberaubende Landschaft aus unmittelbarer Nähe genie‎ßen möchte, sollte natürlich eine Schiffsfahrt unternehmen. Wenn man die Kleinen Kessel überquert, entdeckt man den Golf von Mraconia, in dem sich das gleichnamige Kloster befindet. Das Kloster ist unter anderem auch unter dem Namen Kirche unter dem Wasser“ bekannt. Im Naturschutzgebiet Cazanele Mari (Gro‎ße Kessel) gibt es zwei Höhlen, die einen Besuch wert sind: Gura Ponicovei und die Veterani-Höhle. Die erste durchquert das Bergmassiv Ciucarul Mare auf einer Länge von 700 Metern, hat 3 Galerien und eine Gesamtlänge von 1660 Metern. Die Höhle ist für die Öffentlichkeit zugänglich, ist aber nicht elektrisch beleuchtet und ziemlich nass; daher ist es ratsam, Fackeln und wasserdichte Schuhe mitzubringen, bevor man sich in die Höhle wagt. Die andere Höhle, Veterani, besteht aus zwei Ebenen. Die erste Ebene wurde mit Wasser überflutet, als der Staudamm Eisernes Tor (Porţile de Fier) gebaut wurde. Die zweite Ebene kann zu Fu‎ß mit fachkundiger Führung besichtigt werden.



    Nicht zuletzt können sich Wanderfreunde auf eine Wanderung am Ciucarul-Mare-Massiv begeben, von dessen Gipfel aus man einen wunderschönen Blick auf die Umgebung hat. Aber die Donau ist immer noch der perfekte Raum für Fischer und an manchen Orten kann man auch schwimmen. Ansonsten mangelt es der Region nicht an touristischen Attraktionen. Traian Bădulescu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    In der Nähe der Donaukesselregion liegen die Stadt Drobeta Turnu Severin und die mittelalterliche Festung von Severin, die vor mehr als 700 Jahren von den Malteserrittern erbaut wurde. Sie können auch die Nera-Schluchten besichtigen, mit dem Wasserfall Bigăr, einer Region, die reich an Geschichte und immer noch sehr wild ist.“

  • Dâmbovicioara: Höhlen und Schluchten mitten im Königsteingebirge

    Dâmbovicioara: Höhlen und Schluchten mitten im Königsteingebirge

    Die heutige Reise führt uns zum Nationalpark Piatra Craiului (dt. Königstein) und zur Schlucht Dâmbovicioara. Das Gebiet, das sowohl erfahrenen Bergsteigern als auch Sonntagswanderern aus der Stadt zugänglich ist, bietet Felswände für Kletterbegeisterte, Radwege für Rad- und Mountainbike-Begeisterte, zieht aber vor allem echte Naturliebhaber an. Die Gemeinde Dâmbovicioara wurde Anfang 2018 erstmals in den Status eines Touristenortes von nationalem Interesse erhoben. Raluca Busuioc vom Zentrum für Touristen-Information Dâmbovicioara empfiehlt einige Sehenswürdigkeiten in der Region:



    Ich empfehle zuerst die bekanntesten Ziele in unserer Region, wie die Dâmbovicioara-Schlucht und die gleichnamige Höhle, und dann natürlich das Piatra-Craiului-Gebirge. Es gibt zudem auch zahlreiche Wanderwege, die für alle zugänglich sind. Wanderungen sind ideal, besonders in dieser Zeit, in der das soziale Leben eingeschränkt ist.“




    Die Dâmbovicioara-Höhle wurde vor 400 Jahren, genauer im Jahr 1579 entdeckt. Sie ist seit 1980 elektrisch betrieben und besteht aus einer Gruppe von etwa 50 Höhlen, die sich auf einen guten Teil des Reservats Piatra Craiului erstrecken. Aber die Dâmbovicioara-Höhle ist die bekannteste, weil sie die einzige Höhle ist, die innen eingerichtet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Wenn Sie die Höhle verlassen haben, können Sie einen leichten Wanderweg nehmen, der am Eingang der Dâmbovicioara-Schlucht beginnt. Unsere Gesprächspartnerin kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Wanderung durch diese Schluchten bietet eine erstaunliche Erfahrung. Der Weg ist fast 4 Kilometer lang und verbindet die Schlucht mit dem Eingang der Höhle. An Sommertagen während der Sommerferien haben Sie Kinder aus den umliegenden Dörfern als freiwillige Führer, die Ihnen die Höhle zeigen. Sie können dann die Wanderung bis zum Fluss Brustureţ fortsetzen, von wo aus die genehmigten Routen hinauf zum Königstein-Massiv beginnen.“




    Der Nationalpark Piatra Craiului und die Schlucht Dâmbovicioara sind in Zeiten der Pandemie ein schönes, erfrischendes und vor allem sicheres Reiseziel, ein bezaubernder Ort für Liebhaber der Natur und Wandern.

  • Naturpark Westgebirge: Wanderwege und natürliche Sehenswürdigkeiten

    Naturpark Westgebirge: Wanderwege und natürliche Sehenswürdigkeiten

    Der Naturpark Apuseni (rum. Parcul Natural Apuseni) ist ein Naturschutzgebiet im Apuseni-Gebirge, im Westen Rumäniens. Der Naturpark erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 75.000 Hektar in den Kreisen Bihor, Alba und Cluj. Er ist der drittgrö‎ßte Naturpark Rumäniens. Der Naturpark wurde im Jahr 2000 gegründet, obwohl der Wissenschaftler und Forscher Emil Racoviţă schon 1928 einen Vorschlag zur Gründung des Naturparks unterbreitet hatte. 2009 erhielt der Naturpark von der Europäischen Kommission den Preis European Destination of Excellence“ (EDEN) für Tourismus und geschützte Areale. Das EDEN-Projekt zielt darauf ab, weniger traditionelle Reiseziele zu fördern.



    Darüber hinaus will das Vorhaben auf die Vielfalt und Qualität des europäischen Tourismusangebots aufmerksam machen. Die EU will damit die Saisonalität des Tourismus reduzieren, den nachhaltigen Fremdenverkehr fördern und die touristischen Reiseziele besser untereinander verbinden. Alin Moş ist der Verwaltungsleiter im Naturpark Apuseni. Er betonte die Einmaligkeit der im Westen Rumäniens liegenden Region:



    Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über drei Kreise, nämlich Bihor, Cluj und Alba. Es umfasst das bedeutendste Karstgebiet im Apuseni-Gebirge. Der Naturpark Apuseni zeichnet sich weltweit durch die au‎ßergewöhnliche Karstlandschaft aus. Diese hat ihn zum international anerkannten Reiseziel gemacht. Die Gletscherhöhle Scărişoara ist weltweit berühmt. In der Höhle befindet sich nämlich der grö‎ßte unterirdische fossile Eisblock in der Welt.“




    Die Verwaltung des Naturparks Apuseni feierte am 24. Mai den Europäischen Tag der Parks. Zu diesem Anlass aktivierte sie eine interaktive Karte. Mehr Details dazu lieferte der Verwaltungsleiter Alin Moş:



    Neben den bekannten touristischen Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten — die internationale Anerkennung genie‎ßen — gibt es im Park auch viele Orte und Stellen entlang der Touristen-Routen, die weniger bekannt sind. Aus diesem Grund dachten wir uns dieses Programm zur Stärkung der Verbindung mit der Natur aus. Denn die Wald-Ranger, das Verwaltungspersonal kennen all diese Orte. Es passiert manchmal, dass die Parkbesucher durch ein Gebiet wandern, ohne zu wissen, dass es eine Natursehenswürdigkeit war. Denn sie wissen nicht, wo sich diese wunderschönen Orte befinden. Wir haben bis jetzt 39 solcher Stellen identifiziert und sie entsprechend markiert. An jeder solchen Stelle haben wir eine kleine Holzbank angebracht, damit sich die Leute setzen und die Natur in aller Ruhe bewundern können. Die Bänke wurden in der Regel aus Holzstämmen gebaut, die wir vor Ort fanden. Au‎ßerdem haben wir Infotafeln montiert. Diese umfassen Informationen und Hinweise, die wir ab Mitte April und bis zum Europäischen Tag der Parks über unsere online Kommunikationskanäle veröffentlicht hatten.“




    Die Parkverwaltung will mehr als 100 solcher Rastplätze inmitten der Natur einrichten. Neben den Hinweisen werden die Touristen auch emotionsgeladene, motivierende Botschaften auf den Schildern lesen können. Neben einem Bach werden sie zum Beispiel folgende Aufforderungen lesen: Lass deine Gedanken im Bachwasser herabflie‎ßen und finde zurück zu dir selbst und zur Natur!“ An einem anderen Ort, zwischen den Wurzeln einer alten Buche, steht folgende Botschaft: Setz dich in die Arme des alten Baums und lass dir die Geschichte des Waldes erzählen!“

  • Gebirgskette Königswald in Bihor: Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung

    Gebirgskette Königswald in Bihor: Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung

    Heute schlagen wir Ihnen eine Reise in den Kreis Bihor vor. Wir wollen nämlich durch die Berge Pădurea Craiului (dt. Königswald) wandern. Wir unterhielten uns mit unserem Bergführer, Andrei Acs, über mögliche Tätigkeiten in der Region:



    Pădurea Craiului ist ein Reiseziel, das immer mehr Touristen anzieht, die eine umweltfreundliche und naturnahe Reiseform vorziehen. Die Dienstleistungen haben sich stark entwickelt. Die Reisenden können zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigen. Um nur einige Beispiele zu nennen: die Höhle Meziat, die Kristallhöhle im Farca-Bergwerk, die Höhle in Vadu Crişului. Einen Besuch wert ist auch die Schlucht Cheile Văii Cuţilor oder die Klamm Cheile Lazur. Man kann sehr gut durch den Wald und durch die Berge wandern. Familien mit Kindern sind gerne willkommen, es gibt viele passende Wanderwege für Gro‎ß und Klein. Auch Biker sind willkommen. In der Gegend gibt es mehr als 300 Km Fahrradwege und Mountainbike-Trails. Wir haben auch Strecken vom Typ Via Ferrata eingerichtet — diese setzen sowohl Klettern wie auch Höhlenforschung voraus. Mehrere wilde Höhlen können unter fachkundiger Begleitung erforscht werden.“




    Auch T-Shirts oder weiteres zusätzliches Werbematerial werden zur Förderung der Gegend verkauft. Bauwerkschuhe oder ein Bär auf dem Fahrrad sind einige Motive, die auf den T-Shirts abgebildet wurden. Andrei Acs, unser Gesprächspartner, lädt uns zu einem Besuch der Kristallhöhle im Bergwerk Farcu ein:



    Hier gab es ein Bauxitbergwerk. Das Aluminiumerz wurde seit den 1980er Jahren gewonnen. 1989 brach ein Stollen zusammen und die gesamte Tätigkeit wurde abgebrochen. Die Bergarbeiter bohrten durch eine Stollenwand durch und entdeckten per Zufall die Kristallhöhle. 2012 begannen wir, die Höhle einzurichten. Wir fanden zahlreiche Bergbauwerkzeuge herumliegen. Wir sammelten alle Werkzeuge, reparierten sie, soweit möglich, und verwendeten sie für den Aufbau unserer Ausstellung im Inneren des Stollens. Alle ausgestellten Gegenstände sind mit Bezeichnungsschildchen versehen, also können die Museumsgäste lesen, wofür sie früher eingesetzt wurden.“




    Unser Reiseleiter empfiehlt den Besuchern, sich die Kristallstrukturen anzuschauen.


    Denn manche Fachleute untersuchen heute noch, wie diese entstanden sind.



    Wir betreten gleich die Kristallhöhle. Die Wände der Höhle sind mit Kristallen bekleidet. Drinnen können Sie auch das, was wir als Markenzeichen der Höhle betrachten, sehen: ein Kristall in Form einer Libelle. In der Höhle gibt es einen geschützten Bereich, in dem die Entstehung und Bildung der Kristalle untersucht wird. Au‎ßerdem wird nach Methoden gesucht, durch die die Kristalle geschützt werden können.“




    Um die Region besser kennenzulernen, gibt es verschiedene Tagesprogramme, aber auch Aktivitäten, die sich auf mehrere Tage erstrecken können.

  • Landkreis Bihor: Kultur, Natur, Abenteuer

    Landkreis Bihor: Kultur, Natur, Abenteuer

    Der Landkreis Bihor liegt im Zentrum der Region Crişana (dt. Kreischgebiet). Die Hauptstadt des Kreises Bihor ist Oradea (dt. Gro‎ßwardein), eine historische, weltoffene Stadt. Oradea wurde rund um die Ruinen einer ehemaligen fünfeckigen sternförmigen Burg errichtet. Die dreieckförmigen Verteidigungstürme der Burg waren völlig voneinander abgetrennt. Die Burg wurde vor kurzem restauriert. Dabei wurde gro‎ßen Wert auf ihre zeitliche Entwicklung gelegt. Im Falle eines Angriffs wurde der Verteidigungsgraben rund herum um die Burg mit Thermalwasser aus dem Peţa-Bach, einem Zufluss der Schnellen Kreisch, überflutet. Die fünf Verteidigungstürme trugen spezifische Namen. Im Inneren der Burg waren Steinhäuser untergebracht, sowie 10 Läden, 3 Mühlen und ein Gefängnis.



    Mit Adrian Dubere, dem Leiter des Touristen-Informationszentrums in Bihor, unterhielten wir uns auf der letzten Tourismusmesse in Bukarest. Er lud uns zu einer Reise durch die Region ein:



    Ein Aufenthalt in unserem Landkreis ist mit Sicherheit ein guter Tipp. Unser Angebot ist vielfältig. Wir haben Berge, Heilbäder — wie z.B. Băile Felix (Felixbad) –, die Stadt Oradea ist wunderschön. Die Touristen können Höhlen besuchen. Wir empfangen sie mit gesunden Speisen. Das Klima ist sehr freundlich, ebenso der Pflaumenschnaps. Und es gibt auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Auf dem Fluss Kreisch kann Wildwasser-Rafting betrieben werden. Abenteuerlustige haben auch eine Seilrutsche zur Verfügung. Und wir haben eine besondere Bergstrecke mit verschiedenen Hindernissen in Vârtop hergerichtet — eine sogenannte Via Ferrata.“




    Da es so viele Attraktionen vor Ort gibt, wollten wir von Adrian Dubere erfahren, wie der ideale Aufenthalt in der Region aussehen würde:



    Ideal wäre es, 7 Tage hier zu verbringen. Ich würde zunächst einen Aufenthalt von 3–4 Tagen im Kurort Băile Felix empfehlen. Danach einige Wanderungen, Fahrradtouren. Im Gebirge Pădurea Craiului gibt es ein Schutzgebiet, Frumoasa, wo 5 Höhlen besucht werden können. Dafür ist keine spezielle Ausrüstung notwendig, die Höhlen können problemlos erforscht werden. Auch die Aussicht von oben, vom Gipfel, ist sehr schön. Der Gebirgsferienort Vârtop bietet auch im Winter gute Bedingungen zum Verbringen der Freizeit. Drüber hinaus kann auch der Ort Groapa Ruginoasa besichtigt werden — eine Art Canyon Rumäniens, der Jahr für Jahr zunimmt.“




    Im Kreis Bihor befinden sich 15 besuchbare Höhlen. Doch in einigen davon ist der Zutritt nur mit spezieller Ausrüstung erlaubt. Und man muss sich vorab für den Besuch anmelden. Denn es werden begleitete Führungen lediglich für kleine Besuchergruppen angeboten. Der innere Lebensraum darf nämlich nicht zerstört werden. Allerdings gibt es auch einige Höhlen, zu denen auch weniger spezialisierte Besucher Zutritt haben. Mehr Einzelheiten dazu brachte Adrian Dubere:



    In Valea Roşia zum Beispiel befinden sich zwei Höhlen: die Höhle mit Kristallen und die Höhle Meziad. Und auch ein Bergwerk, die Grube Farcu. Die zwei Höhlen wurden umweltschützend eingerichtet, sie wurden mit kaltem Licht ausgestattet, um das Habitat zu schonen. Die beiden Höhlen können an einem Tag besucht werden. Wir bieten zwei touristische Routen in der Umgebung an — eine leichte und eine mittelschwere. Familien mit Kindern oder Senioren können die leichte Strecke auswählen. Entlang der Strecke können sie örtliche Leckereien verkosten, Kuchen, Marmelade und verschiedene andere hausgemachte, für die Region typische Erzeugnisse. Die Strecke endet mit der schönen Aussicht von der Belvedere in Valea Roşia. Ebenfalls hier befindet sich auch die Bärenhöhle (rum. Peştera Urşilor), die ebenfalls mit kaltem, schonendem Licht ausgestattet wurde. Auch die Höhlen Ungurul Mare und Vadul Crişului, beide am Lauf der Kreisch zu finden, können von jedermann besichtigt werden. Und wie gesagt, es besteht die Möglichkeit Wildwasser-Rafting zu betreiben, Wanderungen zu machen, die Via Ferrata zu versuchen und Vieles mehr.“




    Ostern rückt immer näher, also lud uns Adrian Dubere auch zu den traditionellen Ostern-Veranstaltungen ein:



    Wir organisieren alljährlich das Fest zum Eiermalen — bei Beiuş. Und feiern auch eine Ostermesse jedes Jahr. Dabei legen wir hohen Wert auf unsere Traditionen, auf die für unsere Region spezifischen christlichen Bräuche und Sitten.“

  • Covasna: reine Luft, schöne Natur, Gesundheitskur

    Covasna: reine Luft, schöne Natur, Gesundheitskur

    Was halten Sie von ein bisschen Entspannung? Ist eigentlich immer willkommen, vor allem beim gegenwärtigen Lebenstempo. Unter diesen Umständen schlagen wir Ihnen einen Aufenthalt im Ferien- und Kurort Covasna vor. Der Ort wurde schon 1548 urkundlich erwähnt, aber erst um 1900 als Kurort anerkannt. Covasna ist unter anderem als Stadt der 1000 Quellen bekannt. Oder als Königin des Mineralwassers. Der Kurort liegt direkt am Ostkarpatenbogen, auf einer Höhe von rund 600 m. In kleiner Entfernung befinden sich die Städte Sfântu Gheorghe (dt. Sankt Georgen) und Târgu Secuiesc (dt. Szekler Neumarkt). Die am nächsten liegende Gro‎ßstadt ist Braşov (dt. Kronstadt). Die Entfernung nach Bukarest, der rumänischen Hauptstadt, ist von 250 km.



    Die Natur war besonders gro‎ßzügig in der Region. Das kohlenstoffhaltige Mineralwasser, die natürlichen Mofetten und die reine Luft, reich an negativen Ionen, schaffen günstige Bedingungen für einen gelungenen Urlaub. Erholung, aber auch medizinische Behandlungen stehen hoch im Angebot, so Gabriel Bârgăneanu, der Leiter der Marketing-Abteilung des Informationszentrums Covasna. Wir unterhielten uns mit ihm bei der Frühjahrstourismusmesse in Bukarest:



    Covasna ist ein Reiseziel für alle Jahreszeiten. Es werden Herz-Kreislauf-Behandlungen während des ganzen Jahres angeboten. Die Luft ist reich an Ozon, dank der zahlreichen Nadelbaumwäldern. Im Feental (rum. Valea Zânelor) ist die Luft noch reiner, reicher an Sauerstoff. Die von uns angebotenen Kuren behandeln nicht nur die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern tragen auch zur Stressminderung bei.“




    Die örtlichen Gewässer wurden von Fachleuten untersucht. Die Schlussfolgerung: Sie haben heilende Wirkung und helfen im Falle von Herzkrankheiten, Verdauungs- und Kreislaufbeschwerden oder Gehirnstörungen. Damit die Behandlungen wirken, seien 10-tägige Kuren empfehlenswert. Im Kreis Covasna gibt es allerdings auch viele touristische Sehenswürdigkeiten. Mehr Details dazu lieferte uns Gabriel Bârgăneanu, der Leiter der Marketing-Abteilung beim Informationszentrum Covasna:



    Die komplette Behandlung, die sowohl verschiedene natürliche Faktoren wie auch Mineralwasserkuren und Mofettenbäder umfasst, schafft die günstigen Bedingungen für einen erholenden Schlaf. Allerdings können in der Umgebung auch mehrere sanierte Anwesen ehemaliger Adeligen besucht werden. Auch die dakische Burg bei Covasna ist einen Besuch wert. Ich würde auch einen Spaziergang bis hoch auf das Plateau Comandău empfehlen. Dort kann eine von Hirten zubereitete traditionelle Mahlzeit probiert werden.“




    Das Kloster Mărcuş ist ebenfalls eine Wanderung wert. Es wurde auf einer Anhöhe errichtet und bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Burzenland (rum. Ţara Bârsei). Wer sich in der Umgebung von Covasna heilen lassen will, darf die grö‎ßte Mofette in Europa — Peştera Puturosu (dt. Stinkhöhle) — nicht verpassen. Sie verdankt ihren Namen dem Geruch, den der Schwefel ausstö‎ßt. Die Mofette liegt auf einer Höhe von 1052 m und hat eine Länge von 14 m. Fachleuten zufolge würde sie täglich eine Menge von 3000 Kubikmetern kohlendioxidhaltiger Gase ausstrahlen. Die Wände sind gelb wegen des ausgesto‎ßenen Schwefels. Es hei‎ßt, Kaiserin Maria Theresia habe die Heileigenschaften des Ortes erkannt. Daher habe sie eine Arbeitergruppe beauftragt, eine Anlage zu bauen, die die dortigen Gase auffangen würde. Leider wurde die Anlage vor langer Zeit zerstört.



    Nach dem ersten Weltkrieg erkannten auch die Ärzte die Heileigenschaften der Mofetten. Viele Besucher der Höhle Puturosu kommen hierher für ihre heilende Wirkung. Die Schwefeltherapie hilft vor allem im Fall von Herz- und Kreislauferkrankungen. Sie wirkt sich allerdings auch bei Allergien und rheumatischen Beschwerden positiv aus. Au‎ßerdem erzählen die Ortsbewohner, die Männer sollten unbedingt mindestens einmal im Leben hier vorbeischauen. Der Schwefel habe nämlich die Wirkung eines natürlichen Viagra.

  • Nationalpark Rodna-Gebirge: Karstgebiet in den Ostkarpaten

    Nationalpark Rodna-Gebirge: Karstgebiet in den Ostkarpaten

    Heute besuchen wir den zweitgrö‎ßten Naturpark Rumäniens — nämlich den Naturpark Rodna-Gebirge. Im Rodna-Gebirge befinden sich viele interessante Höhlen, denn das Gebirge ist verkarstet. Au‎ßerdem fällt der Naturpark durch die Vielfalt von Gletscherseen und spektakulären Wasserfällen auf. Dazu übersteigen zahlreiche Gipfel die 2000-Meter-Marke — ein wahrhaftes Paradies für Bergsteiger und Wanderer. Der Nationalpark erstreckt sich auf das Gebiet zweier Landkreise — Maramureş und Bistriţa Năsăud. Er hat eine Oberfläche von mehr als 46.000 Hektar. 1979 wurde der Nationalpark Rodna-Gebirge zum Biosphären-Reservat erklärt, so Muntean Ioan, Mitarbeiter der Naturpark-Verwaltung:



    Der Naturpark sticht durch seine Schönheit hervor — deshalb wurde das Gebiet ja zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Besucher sind entzückt von der reichen, wilden Natur, die sie hier finden. Der Nationalpark Rodna-Gebirge ist eines der ältesten Naturschutzgebiete in Rumänien. Es wurde 1932 gegründet, allerdings interessieren sich die Wissenschaftler heute noch für das Gebiet. 2004 wurde die Verwaltung des Nationalparks gegründet. Wir legen gro‎ßen Wert auf die Biodiversität und, vor diesem Hintergrund, auf die Förderung heimischer Kulturwerte und auf Ökotourismus.“




    Die besondere Landschaft im Rodna-Gebirge ermöglicht unterschiedliche Tourismusformen. Die Touristen können sich hier wohl entspannen, Wanderungen angehen und die wunderschöne Landschaft genie‎ßen. Darüber hinaus befindet sich in der Region auch der Kurort Sângeorz-Băi, wo unterschiedliche Erkrankungen geheilt werden können. Kulturtourismus ist ebenfalls eine mögliche Option. Die Touristen können die hiesigen Kirchen und Klöster sowie historische Relikte, Denkmäler und Museen besichtigen.



    Wer gerne reitet, ist hier ebenfalls willkommen. Es werden Reitausflüge angeboten, bei denen durch wunderschöne Orte im Naturpark geritten wird, unter anderem Poiana Narciselor (dt. Narzissenwiese), der See Lacul Lala, die Berggipfel Ineu, Ineuţ und Roşu. Die im ländlichen Tourismus, Tourismus auf dem Bauernhof und Ökotourismus angebotenen Dienstleistungen sind sehr gefragt vor Ort, dank der gastfreundlichen Gastgeber, die ihre Gäste mit traditionellen Speisen in einem an den Besonderheiten des Ortes angepassten Ambiente verwöhnen. Ioan Muntean, Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung, erzählte uns mehr über das Naturschutzgebiet Rodna-Gebirge:



    Das Gletscherrelief ist sehr vielfältig. Es gibt hier 67 Gletscherseen und -täler. Vor allem am nördlichen Abhang sind diese Formen häufiger anzutreffen. Allerdings befinden sich im Rodna-Gebirge auch viele Höhlen. Spektakulär ist die Höhle Izvorul Albastru al Izei am Nordrand, bei Borscha. Die Höhle hat eine Länge von 2,5 Km und ist aus vielen Galerien gebildet. Die hiesigen Wasserfälle sind ebenfalls spektakulär. Ebenfalls am Nordrand gibt es auch den Wasserfall der Pferde (rum. Cascada Cailor), den grö‎ßten Wasserfall in Rumänien. Der Wasserfall ist die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit im Rodna-Gebirge. Der Nationalpark Rodna-Gebirge ist sowohl im Sommer wie auch im Winter sehr gefragt. Im Winter können hier verschiedene Wintersportarten getrieben werden. Wir haben nämlich zwei Schigebiete, Valea Blaznei und Borşa.“




    Das Rodna-Gebirge ist ein ruhiger Ort, passend für die Leute, die das Gebirge und die Natur entsprechend beachten, so Ioan Muntean:



    Im Rodna-Gebirge gibt es vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten, was nicht für alle Gebirgsregionen in Rumänien unbedingt typisch ist. Hier kann man sich wohl ausruhen und den Alltag vergessen. Hier herrscht Ruhe. Obwohl es 17 Wanderwege für Touristen gibt, sind sie niemals voll. Deshalb wird die Natur kaum überfallen. Da begegnet man keinen lauten Wanderern, die die Umwelt nicht respektieren.“




    Mehr als 20.000 Besucher kommen alljährlich in den Naturpark Rodna-Gebirge. Sie lernen örtliche Bräuche kennen und bewundern die spektakuläre Landschaft. Falls Sie sich für einen Aufenthalt im Rodna-Gebirge interessieren, haben Sie die Möglichkeit, sich darüber über die Webseite des Naturparks zu informieren. Sie brauchen nur die Internetseite www.parculdorna.ro anzuklicken und sind schon einen Schritt näher an die frische Luft der Berge!

  • Vârtop im Westgebirge: Wandern und Schilaufen

    Vârtop im Westgebirge: Wandern und Schilaufen

    Frische Bergluft tanken, auf Gebirgspfaden wandern und in einer bilderbuchschönen Gegend ausspannen — das können Reisende in Vârtop erwarten. Das Gebiet Nucet-Vârtop liegt direkt an der Nationalstra‎ße 75, die die Landeskreise Bihor und Alba verbindet. Nucet-Vârtop ist sozusagen die Mitte eines Kreises und strahlt nach Arad, Oradea, Cluj, Alba IuIia und Deva aus.



    Der Ort war früher eher verschlafen und wurde touristisch erst nach dem Jahr 2000 richtig erschlossen. Die Gastfreundschaft der Menschen, die Üppigkeit der Küche, die einzigartig schöne Landschaft, die Möglichkeit zum Wintersport und die interessanten Höhlen ziehen jedes Jahr immer mehr Touristen an. Samuel Blândaş-Cosma, Leiter des Touristikinformationszentrums Nucet im Landeskreis Bihor kennt die Gegen bestens.



    Das Feriendorf Vârtop liegt auf einer Höhe von 1840 Metern und ist relativ neu. Seit dem Jahr 2000 gibt es hier Hotels, Pensionen und Gasthäuser, die den Reisenden auch mit verschiedenen lokalspezifischen kulinarischen Angeboten verwöhnen. In 2010 ist eine Schipiste mit einer Sesselbahn gebaut worden, mit 3000 Metern Länge ist es das grö‎ßte Schigebiet im Landeskreis Bihor. Auf 1340 Meter haben wir eine mittelschwierige Piste, auf 540 Meter eine eher schwere Piste. Aber auch im Sommer kommen Touristen gerne, weil das Apuseni-Gebirge in dieser Gegend die grö‎ßte Höhlendichte in ganz Rumänien aufweist: Im Sighişteului-Tal gibt es über 200 Höhlen. Wanderungen sind möglich bis zu den Gipfeln von Piatra Grăitoare in 1658 Metern und Bihoru in 1849 Metern Höhe. Höhlen wie Porţile Bihorului oder Valea Galbenei sind gut erreichbar, wie auch die Groapa Ruginoasă, ein enges Schluchttal von über 600 Meter, das durch Erosion gebildet wurde.“




    Das Apuseni-Gebirge übt auf Touristen eine gewisse Faszination aus, die sie überzeugt, es immer wieder zu besuchen, sagt Samuel Blândaş-Cosma. An diesem Wochenede wird aber Spa‎ß gro‎ßgeschrieben — in Vârtop wird anständig gefeiert.



    Wir feiern die 5. Auflage der Schneefeste an diesem Wochenende, ab Freitag kann man sich für den Slalom-Wettlauf und den Snowboarding-Contest anmelden lassen. Da geben wir auch freie Schipässe aus. Am Samstag um zehn geht es los mit Musik direkt an der Piste und vielen Überraschungen. Um 12 sind die Schifahrer dran, um 15 Uhr die Snowboarder. Am Nachmittag werden die Preise verliehen, am Abend haben wir ein Freiluftkonzert und um 22.15 Uhr findet ein Fackellauf der Schifahrer vom Bergrettungsdienst Salvaspeo Bihor statt. Und den Schlusspunkt setzen wir mit einem Super-Feuerwerk. Am Sonntag entspannen wir uns und sehen ein anderes Freiluftkonzert.“

  • Westgebirge: Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

    Westgebirge: Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

    Das Apuseni-Gebirge (auch Siebenbürger Westkarpaten oder Westgebirge genannt) ist eine Gebirgsformation im Westen Rumäniens. Es beeindruckt nicht durch Höhe — der höchste Gipfel erreicht 1849 m –, sondern vielmehr durch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten sowie durch besondere Naturattraktionen. Dazu ist hier die einzige ständige Gemeinschaft anzutreffen, die in einer Höhe von mehr als 1300 m in vor 200 Jahren aus Holz gebauten Häusern lebt. Der Dorftourismus hat im Apuseni-Gebirge eine beeindruckende Entwicklung erfahren. Ein Beweis dafür ist die Tourismusmesse, die im September vor Ort veranstaltet wird. An der Tourismusmesse beteiligen sich Eigentümer von Pensionen und Gasthöfen aus ganz Rumänien. Mehr Einzelheiten dazu bringt Alexandru Pal, der Leiter des Kulturzentrums Augustin Bena“ in Alba und Ko-Veranstalter des Ereignisses:



    Die nationale Messe für Dorftourismus Alba findet bereits zum 22. Mal statt Es beteiligen sich Reiseveranstalter aus dem ganzen Land. Die Tourismusmesse umfasst auch eine Ausstellung für Volkskunst, an der Volkskunsthandwerker aus allen Regionen Rumäniens mitmachen. Das Angebot des Kulturzentrums »Augustin Bena« in Alba umfasst vielfältige kulturelle und künstlerische Dienstleistungen und Produkte: Workshops für visuelle Kunst, Volkstanzunterricht, Workshops zum Erlernen eines Volkskunsthandwerks. Dazu gibt es noch ein Kammerorchester, unsere Volkstanzgruppe, die Fanfare.“




    In der Region der Siebenbürgischen Westkarpaten leben viele Kunsthandwerker, die ein Handwerk von klein auf in der Familie erlernt haben. Gelegentlich finden verschiedene Kulturevents statt, die auch Kreativ-Workshops sowie Ausstellungen, bei denen selbstgemachte Erzeugnisse verkauft werden, umfassen. Dazu Alexandru Pal:



    Am wichtigsten sind die Holz bearbeitenden Handwerke, die sogenannte Holzkunst. Au‎ßerdem bieten wir einen sehr interessanten Workshop an — es handelt sich um die Schule für Glasmalerei Maria Laz Poenaru. Die Workshop-Teilnehmer schaffen traditionelle, hochwertige Erzeugnisse. Unser Angebot umfasst auch einen Kurs für rumänische traditionelle Nähte von der Hand.“




    Das Apuseni-Gebirge ist der richtige Ort für einen erholsamen und zugleich unterhaltsamen Urlaub. Das Freizeitangebot sei hier besonders gro‎ßzügig, so Alexandru Pal, der Leiter des Kulturzentrums Augustin Bena“:



    Es gibt ganz viele Sehenswürdigkeiten in der Region. Die Siebenbürgischen Westkarpaten, der Landkreis Alba sind mit Sicherheit einen Besuch wert. Ich werde Ihnen einige Attraktionen vorstellen, damit Sie sich einen ersten groben Eindruck machen. Einige Sehenswürdigkeiten sind einmalig in Rumänien. Erwähnenswert sind das Museum »Emilian Achim« im Dorf Almaşu Mare, die Cibului-Klamm, die Glodului-Klamm, die Holzkirche »Sfinţii Trei Ierarhi« (dt. die Heiligen Drei Hierarchen). Dealul cu melci (dt. der Schneckenhügel) ist einmalig in Rumänien. Sehenswert sind auch das Gedenkhaus »Avram Iancu«, das Kloster Înălţarea Sfintei Cruci in der Ortschaft Lupşa. Wer sich in der Region aufhält sollte unbedingt durch das Găina-Gebirge sowie durch den Schutzpark Scăriţa Belioara wandern, die Gletscherhöhle in Vârtop sowie die Höhle Huda lui Papară besichtigen. Auch die Burg in Colţeşti stellt eine Attraktion dar. Die Touristen, die ihren Urlaub in der Region verbringen, werden mit Sicherheit eine spannende Zeit haben.“




    Die gefragteste Sehenswürdigkeit in der Region ist vermutlich Peştera Urşilor (dt. die Bärenhöhle). Sie liegt im kleinen Dorf Chişcău und wurde 1975 entdeckt, nach der Sprengung eines Marmorbruchs. Wir fragten Alexandru Pal, den Leiter des Kulturzentrums Augustin Bena“, welche die günstigste Zeit für einen Aufenthalt in der Region wäre.



    Sie können jederzeit kommen. Ideal wäre es — und ich schicke sogar eine Einladung diesbezüglich hinaus — sowohl im Frühjahr wie auch im Sommer in die Region zu kommen. Im Winter macht es allerdings noch mehr Spa‎ß. Die Sehenswürdigkeiten und das Kulturangebot nehmen eine andere Farbe an, je nach Jahreszeit.“




    Veranstaltungen gibt es haufenweise in der Region — pro Jahr finden mindestens 65 Events statt. Um nur ein paar davon zu erwähnen: das Nationalfest Die Goldene Traube“, das Jazz-Festival Alba, das Festival für Folk-Musik oder das Wettkampf-Festival Kultur für Kultur“.

  • Der Geopark auf dem Gebirgsplateau Mehedinţi

    Der Geopark auf dem Gebirgsplateau Mehedinţi

    Ein gewaltiger Kontrast zwischen den Gebirgsplateus mit Ausblick auf die umliegenden Berge und den tiefen Tälern mit Klammabschnitten oder Kalkhöhlen. Hier treffen wir Valentin Jujea, er ist Mitglied der Bergwacht Mehedinţi und Caraş Severin sowie im Geopark. Der leidenschaftliche Bergliebhaber kennt sich in der Gegend am besten aus.



    “Über das Gebirgsplateau Mehedinţi kann man Vieles erzählen. Es ist die perfekte Kombination aus Geologie, Mensch und Klima. Daraus sind spezifische Habitate und Mikrohabitate entstanden. Am wichtigsten ist das gemä‎ßigt-kontinentale Klima mit submediteranen Einflüssen und einem vielfältigen Relief. Insbesondere die Kalkformationen waren ein geeignetes Umfeld für die Entstehung seltener und sehr seltener Pflanzenarten aus dem Roten Buch der rumänischen Flora. Dieses Erbe der Fauna und Botanik wird im Rahmen von 17 Naturreservaten geschützt. Nicht nur Touristen, auch Wissenschaftler und ganz einfache, neugierige Menschen sind hier willkommen. Denn neben den Naturschätzen können hier auch kulturelle und historische Ziele, Traditionen und Bräuche, sowie Volkshandwerk entdeckt werden. Sie müssen wissen, dass es hier noch Eisenschmiede, Töpfer und Weber gibt. Das Plateau nährt sich ferner aus einem gut definierten Wassernetz. Alle Flüsse flie‎ßen aus westlicher Richtung gen Osten oder Süden. Dieses Wasserbecken schuf eine hohe Anzahl an Höhlen und Karsthöhlen, die ihrerseits über ein besonderes Mikrofauna verfügen. Es handelt sich dabei um die Karstkomplexe bei Ponoare, mit den Seen Zătonul Mare und Zătonul Mic, sowie der Ponoare-Höhle, weiter nördlich finden wir die Bulba-Höhle und den Karstkomplex Topolniţa Epuran. Der Karstkomplex in Ponoarele grenzt im Süden an das gleichnamige Naturreservat, das den Wildflieder schützen soll. Dabei kann der Wildflieder nicht ohne andere Arten gedeihen, etwa die Traubeneiche, die Flaumeiche oder die Zereiche. Hier wurde au‎ßerdem im Rahmen eines Projekts die Wasserschläuche entdeckt, eine fleischfressende Pflanze, die in einem Torfmoor bei Buseşti wächst. Dieses ist eines der südlichsten Moore in Europa. Auch die Sumpfschildkröte ist hier zu Hause. Zu den weiteren seltenen Pflanzenarten gehören die Orchideen. Gerade vor kurzem haben wir eine weitere neue Orchideenart entdeckt, auf einer Heuwiese, von der man nicht dachte, dass es sie dort gibt.”



    Eine der spektakulärsten Höhlen in Rumänien hei‎ßt Topolniţa, heute ein späologisches Naturreservat, das geschützt ist. Entlang der 11.000 Meter langen Gallerien sind einzigartige Formationen zu bestaunen. Das ist die zweitgrö‎ßte Höhle Rumäniens, in der Höhlen-Weltrangliste steht sie auf Platz 17. Die Gallerien erstrecken sich auf fünf Ebenen, die beeindruckendste davon trägt den Namen des bekanntesten rumänischen Höhlenforschers Racoviţă. Valentin Jujea kennt die repräsentativsten Reservate der Region.



    “Es sind insgesamt 17 Reservate, ganz bekannt sind aber Cornetul Obârşiei und die Reservate an der Nordseite des Geoparks Mehedinţi, Izvoarele Coşuştei und die Höhle Izverna, Camăna, Cornetele Cerboanei und Babei. Und dann gibt es noch den Wald Drăghiceanu mit ganz schönen Baum-Hasel-Sträuchen und Kastanien. Im Süden, an der Grenze zur Severin-Senke, haben wir einen schwarzen Pinienwald in Păuneşti. Au‎ßer den Pflanzen ist die Gegend berühmt berüchtigt für die Reptilien. Hier leben Hornotter, Kreuzotter und Skorpione, die allerdings nicht tödlich sind. Es ist eine ganze Nahrungskette, all diese Lebewesen sind an die Karstgebilde gebunden, die einzigartige Reliefformen entstehen lie‎ßen. Es sind tiefe Täler, die an der Oberfläche sehr unregelmä‎ßig scheinen, es sind Auen, die das Plateau von West nach Ost durchkreuzen. Gleichzeitig sieht man Grenzlinien in nord-südlicher Richtung, die durch menschliche Siedlungen entstanden sind. Hier hat sich der Mensch an die Umwelt angepasst, es war nicht die Umwelt, die sich an seine Bedürfnisse anpasste. Die Einwohner hier lieben ihre Dörfer noch, ihre Grundstücke, ihre Häuser. Nicht nur, dass sie den Boden nicht verkaufen, sie zerstören ihn auch nicht.”



    Derzeit läuft im Geopark in der Mehedinţi-Gebirgsplatte ein EU-Projekt im Wert von über 300.000 Euro. Dabei sollen ein Plan für das integrierte Management des Geoparks und eine Folgeabschätzung erarbeitet werden. Hört sich bürokratisch an, aber das alles ist notwendig für die Effizientisierung der Erhaltungsma‎ßnahmen im Naturschutzgebiet.



    Das Projekt wird in allen 17 anerkannten Naturschutzgebieten abgewickelt. Dort entstehen gerade 11 Wanderrouten sowie mehrere Rastplätze. Au‎ßerdem wurde eine Bestandsaufnahme der Natur- und Kulturdenkmäler auf dem Parkgebiet gemacht, die Naturreservate wurden dabei klar definiert. Die Lokalbehörden wollen dass der Geopark in Zukunft zu den internationalen Reisezielen gehört und dass die hier lebenden Arten, die auf der Roten Liste der Gefährdeten Tierarten der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur stehen, auch geschützt werden.

  • Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Der Berg Pădurea Craiului (Königswald) im nordwestlichen Apuseni-Gebirge soll bald zu einem der wichtigsten Ökotourismus-Reisezielen Rumäniens werden. Alle zertifizierungsrelevanten Unterlagen wurden bereits erstellt und das Zentrum für Naturschutzgebiete und nachhaltige Entwicklung des Kreises Bihor hat ein Projekt zu Ende gebracht, das auf die Entwicklung des Gebietes abzielt. Das durch norwegische Fonds finanzierte Projekt lief innerhalb 20 Monaten, zwischen 2014 und 2016, und setzte sich zum Ziel, Orte mit ökotouristischem Potenzial zu identifizieren und Investitionen zu fördern, damit das Gebiet der Berge Pădurea Craiului attraktiv für Touristen wird. Einzelheiten haben wir vom Leiter des Zentrums für Naturschutzgebiete Bihor, Paul Iacobaş, erhalten:



    Wir haben eine Reihe von nicht markierten Radrouten ausgebaut, es gibt aber auch Informationen bezüglich ihrer GPS-Ortung, Landkarten und Ortsbeschreibungen in englischer und rumänischer Sprache. Es gibt zudem zwei Fahrradverleih-Zentren und einen Kleinbus, die den Radtourismus-Begeisterten zur Verfügung stehen. Im Rahmen bisheriger Projekte ist es uns gelungen, ein Netzwerk von Höhlen mit touristischem Potenzial zu entwickeln. Die Kristallhöhle im Bergwerk Farcu und die Höhle Meziad sind die Top-Attraktionen der Region. Sie sind aus Sicht der Sicherheit und der Auswirkungen, die jedes touristische Reiseziel auf die Umwelt hat, nach modernen europäischen Standards eingerichtet worden. Gefolgt werden diese Höhlen von den Höhlen Vadu Crişului und Unguru Mare. Alle vier sind Teil eines Netzwerkes von Schauhöhlen, die Touristen unter durchaus guten Bedingungen besuchen können. Wir arbeiten derzeit an einem anderen Netzwerk von Schauhöhlen, die ab 2018 besichtigt werden können. Es handelt sich um zehn Höhlen, die von verschiedenen Kategorien von Touristen besucht werden können, selbst wenn sie keine Innenlichter, Treppen und Sicherheitseinrichtungen haben werden; den Touristen stellen wir aber Reiseführer zur Verfügung, die sie begleiten können. Es gibt zudem eine Reihe von sogenannten Via-ferrata-Abenteuerstrecken, die Klettern und Wandern verbinden. Sie werden an senkrechten Wänden eingerichtet und man kann sie mit Hilfe von an der Wand befestigten Metallelementen und Kabel-Handläufen hochklettern. Mit Schutzkleidung können diese Wände selbst Einsteiger hochklettern. Es gibt zudem eine Rafting-Tour, die in Bulz beginnt, in Vadu Crişului endet und den atemberaubenden Engpass des Flusses Crişul Repede durchquert. Es handelt sich um eine Tour, die den Schwierigkeitsgrad mittelleicht aufweist und daher auch für Kinder, Jugendliche oder Familien geeignet sein kann. Wir stellen den Touristen wie erwartet Boote und Instruktoren zur Verfügung.“




    In den Bergen Pădurea Craiului sollen thematische und miteinander verbundene Bergpfade eingerichtet werden, die man mit dem Fahrrad befahren kann. Das Netz soll den Namen Karstweg“ tragen, denn hier in diesem Naturschutzgebiet kommt der Karst als Reliefform am häufigsten vor. Der grö‎ßte Teil des Natura-2000-Gebietes mit dem Engpass Crişul Repede — Pădurea Craiului ist von Wäldern bedeckt. Das Gebiet weist eine bedeutende Biodiversität auf. Mehr dazu erfahren wir vom Manager des Natura-2000-Gebietes Pădurea Craiului, Andrei Acs:



    Der Königswald ist ein Naturschutzgebiet von europäischem Interesse, wo rund 37 Arten einen Lebensraum finden. Es handelt sich um gro‎ße fleischfressende Arten wie der Wolf, der Bär, der Luchs und geschützte Pflanzenarten wie der Steppen-Iris. Hier gibt es zudem drei wichtige Habitate, die europaweit sehr selten, unter 0,5% vorkommen. Ich möchte zudem die Flaumeiche erwähnen, die hier vorkommt.“




    Der Berg Pădurea Craiului beherbergt zahlreiche Höhlen. Und viele davon bieten riesigen Fledermaus-Kolonien im Laufe des Jahres einen Lebensraum. Andrei Acs kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Hier leben über 16 Fledermausarten. Die grö‎ßte davon, die in Rumänien lebt, trägt den Namen Gro‎ße Hufeisen-Fledermaus (rum. Liliacul mare cu potcoavă), hier lebt aber auch die kleinste Fledermausart, die nicht grö‎ßer als eine Zündholzschachtel ist. Eigentlich beherbergen alle Höhlen in den Bergen Pădurea Craiului Fledermaus-Kolonien grö‎ßeren oder kleineren Umfanges. Hier gibt es 2000 Höhlen, die sich über 40.000 Hektar auf der ganzen Fläche des Bergmassivs erstrecken. In der Höhle Meziad lebt die mit 60.000 Exemplaren im Winter zweitgrö‎ßte Fledermaus-Kolonie Rumäniens und eine der grö‎ßten Europas. Hier gibt es auch gemischte Naturreservate, so etwa ist der Engpass des Flusses Crişul Repede ein Naturreservat, das sowohl Höhlen, archäologische Befunde als auch einzigartige Pflanzenarten beherbergt, die auf Abhängen und in diesem Gebiet mit hohem Kalksteinanteil nur selten vorkommen. Das Gebiet Pădurea Craiului ist auch ein geeignetes Habitat für Vogelnester. Hier leben drei Arten von Bergadlern, darunter auch eine Art, die als ausgestorben galt, die aber in den letzten 10 Jahren in Rumänien wieder vorgekommen ist. In diesem Gebiet gibt es zudem zwei Schwarzstorch-Nester, die europaweit ebenfalls als durchaus selten gelten.“




    Das Gebiet Pădurea Craiului wird von Traditionen und traditionellen Beschäftigungen belebt, die im modernen Leben einen wichtigen Raum finden. In der Dorfgemeinde Roşu gibt es eine Wassermühle, die ein Jahrhundert alt ist und heute noch funktioniert. Die Holzkirchen in Petreasa oder Beznea stellen ebenfalls eine beliebte Attraktion für Touristen dar.



    Eines der ersten Ökotourismus-Reiseziele Rumäniens ist das Gebiet Mara-Cosău –Creasta Cocoşului im nördlichen Kreis Maramureş. Zertifiziert wurden ebenfalls das Gebiet Haţeg, die Hügellandschaft Siebenbürgens sowie das Donaudelta.

  • QSL 12 / 2015: Heiducken-Grotte im Cerna-Tal

    QSL 12 / 2015: Heiducken-Grotte im Cerna-Tal

    Die Heiducken-Grotte befindet sich im Tal des Flusses Cerna, unweit des Kurortes Herkulesbad im Landkreis Caraş-Severin. Sie ist sehr leicht zu erreichen, wenn man vom letzten Hotel in Herkulesbad flussaufwärts entlang Kalksteingebilden und Thermalquellen geht, ist man in wenigen Minuten dort. Auch von der Stra‎ße her ist die Höhle zu erreichen. Ein asphaltierter Seitenweg und anschlie‎ßend Treppen führen direkt zur Heiducken-Grotte.



    In der Höhle wurden Spuren gefunden, die eine Bewohnung schon im Paläolithikum attestieren. Auch römische Münzen wurden hier entdeckt, was nicht verwunderlich ist, denn kurze Zeit nach der Eroberung Dakiens lie‎ßen die Römer flussabwärts im Cerna-Tal Thermen errichten.



    Entlang der Zeit diente die Höhle immer wieder Freischärlern, Räubern und anderen Gesetzlosen als Zufluchtsort — daher der Name Heiducken-Grotte. Ursprünglich bezeichnete das Wort Heiducke möglicherweise ungarische Viehhirten (ungarisch hajtó für Ochsentreiber) und später auch Söldner, die für das Osmanische Reich die Grenzkontrolle übernahmen und sich vielleicht später gegen diese auflehnten. Der Begriff türkischen Ursprungs fand Einzug in verschiedene südosteuropäische Sprachen, womit ab dem 16. Jh. ein gewöhnlicher Räuber gemeint war. Ursprünglich mag Heiduck eher einen Räuber oder einen Abgefallenen gegenüber der staatlichen Obrigkeit gemeint haben. Während der nationalen Befreiungskämpfe der südosteuropäischen Völker im 19. Jahrhundert hat sich in diesen Nationen vermehrt ein romantisch verklärtes Bild der Heiducken als Volkshelden und Vorkämpfer für die nationale Befreiung und/oder soziale Gerechtigkeit verbreitet. Als solche sind die Heiducken noch heute Gegenstand der Volksverehrung und werden in sogenannten Heiduckenliedern“ besungen. Historiker sind jedoch meistens der Auffassung, dass diese balkanischen“ Heiducken weit davon entfernt gewesen seien, als «edle Räuber» von den Reichen zu nehmen, um die Armen zu beschenken, stattdessen griffen die meisten Räuber(banden) jene Leute an, welche sie gerade vorfanden.



    Die Heiducken-Grotte hat einen 143 m breiten Eingangsbereich und wird aufgrund der leichten Zugänglichkeit und erst recht nach der Modernisierung des Zugangswegs von zahlreichen Touristen aufgesucht. Leider sind es nicht immer Touristen von der guten Sorte — viele haben ihren Namen an den Wänden der Höhle eingeritzt. Paradoxerweise steigern gerade einige dieser Kritzeleien den historischen Wert — die älteste Ich-war-hier“-Kritzelei scheint aus dem Jahr 1820 zu datieren.