Tag: Höhlen

  • QSL 11 / 2015: Coiba-Mică-Höhle

    QSL 11 / 2015: Coiba-Mică-Höhle

    Die Höhle Coiba Mică befindet sich im Westgebirge, 15 km von der Ortschaft Gârda de Sus entfernt und in der Nähe des Bergdorfes Casa de Piatră. Sie ist schwer erreichbar und ohne professionelle Ausrüstung kaum zugänglich. Der Höhleneingang ist von Bäumen umgeben, um ihn zu erreichen, muss man eine steile Böschung bis zum Ufer eines Sees hinunter, der am Lauf des Baches Gârdişoara liegt. Der Höhleneingang ist trichterförmig und wird bei Regen überschwemmt. Das Wasser des Sees flie‎ßt in die Höhle, der Eingang hat eine Höhe von 2-3 m und eine Breite von ca. 20 m.



    Zur Erforschung der Höhle braucht man Taucherausrüstung, die vielen Baumstämme und Zweige, die das Wasser ins Innere gespült hat, machen die Erkundung jedoch auch für erfahrene Speläologen gefährlich. Die Höhle hat eine Länge von etwa 270 m, wenn man dem hineinflie‎ßenden Wasser folgt, kommt man an einem Wasserfall, zwei Seen und zwei Siphons vorbei — so hei‎ßen in der Höhlenkunde unter Wasser stehende Höhlenteile. Das Wasser gelangt schlie‎ßlich in den sogen. Konfluenz-Saal, wo es mit dem Wasserstrom aus der in der Nähe gelegenen Höhle Coiba Mare zusammenflie‎ßt, wodurch der Durchfluss erheblich zunimmt. Der sich aus beiden Höhlen ergebende Gesamtstrom quillt in etwa 2,5 km Entfernung wieder an die Oberfläche heraus — die Karstquelle wird im Volksmund der Quelltopf von Tăuz genannt.



    Noch etwas in Bezug auf den Namen der Höhlen Coiba Mare und Coiba Mică. Manche sehen das Wort coibă als eine dialektale Variante von cuib (< lat. cubium), was Nest oder Bau, im übertragenen Sinn auch Höhle und Zufluchtsort bedeutet. Das rumänische Wort kann allerdings auch mit dem ungarischen Wort köves in Zusammenhang gebracht werden, das steinig“ bedeutet. Wie auch immer: Coiba Mare und Coiba Mică könnten folglich als Gro‎ße und Kleine (Stein)Höhle übersetzt werden.

  • QSL 10 / 2015: Coiba-Mare-Höhle

    QSL 10 / 2015: Coiba-Mare-Höhle

    Die Höhle Coiba Mare befindet sich in den rumänischen Westkarpaten (Westgebirge), in 15 km Entfernung von der Ortschaft Gârda de Sus. Diese sticht zuerst durch ein Eingangsportal von 47 m Höhe und 74 m Breite hervor. Ein Besuch ist zu jeder Jahreszeit möglich, vorausgesetzt man hat die Grundausrüstung eines Speläologen und Lichtquellen. Gewarnt wird jedoch vor dem Besuch der Höhle, wenn es regnet oder wenn der Gârdişoara-Fluss Hochwasser führt.



    Ein kleiner Fluss leitet die Besucher in das mehr als 5 km lange Höhlensystem. Dem Fluss folgend erreicht man die gro‎ße Halle, die sich im hinteren Teil in Form eines Trichters verengt. Weiter verläuft das Wasser durch einen Gang, bis man in den sogenannten Saal des Zusammenflusses gelangt. Dort flie‎ßt der kleine Fluss mit einem grö‎ßeren, der das Wasser des Gârdişoara-Tals sammelt, zusammen. Nach dem Zusammenfluss, nach einem Wasserfall und zwei tiefen Seen erreicht man den sogenannten See des Todes (Lacull Morţii), wo das Wasser im Laufe der Zeit Äste, Baumstämme und andere Sedimente abgelagert hat. (Dieser See wurde übrigens im vergangenen Sommer genauer erforscht.) Nach 2,5 km kommt das Wasser durch eine Karstquelle (den sogen. Quelltopf von Tăuz) wieder ans Tageslicht.

  • Der Naturpark Apuseni (Westgebirge)

    Der Naturpark Apuseni (Westgebirge)

    Der Naturpark Apuseni ist ein Naturschutzgebiet im zentral-westlichen Teil der rumänischen Westkarpaten. Kennzeichnend für die Gegend ist die Vielfalt der Karstlandschaft. Die unterirdischen Höhlen, die sich hier im Laufe der Zeit gebildet haben, ziehen zahlreiche Höhlenforscher an. Die in einer Höhe von 1400 m angelegten Dörfer der sogenannten Motzen, der Berg- und Holzarbeiter im Apuseni- Gebirge, vervollständigen den Zauber der Gegend. Motzen-Gemeinden bewahren immer noch die herkömmlichen Traditionen und Sitten. Die Pflanzenwelt ist charakteristisch für eine Berggegend — Nadelbäume, Laubbäume, Sträucher und Gefä‎ßpflanzen aller Art sind im Naturpark Apuseni anzutreffen. Alin Moş, der Leiter des Naturparks, berichtet über die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt im Naturschutzgebiet:



    Mehr als 1550 Pflanzenarten wachsen hier. 96 davon stehen unter Naturschutz. Im Naturpark Apuseni leben zudem mehr als 1380 Tierarten. Davon stehen 147 unter Artenschutz. 29 Naturhabitate wurden hier identifiziert. Sechs davon müssen prioritär geschützt werden. Das hei‎ßt, Schutz- und Konservierungsma‎ßnahmen konzentrieren sich vorwiegend auf diese für Europa relevanten Habitate. Auf dem Parkgelände gibt es mehr als 1500 Höhlen. In vielen wurden Fledermauskolonien entdeckt. Bis jetzt wurden mehr als 18 Fledermausarten erkannt. Zudem wurden mehr als 45 Säugetierarten entdeckt. Am bekanntesten sind die Fleischfresser wie etwa der Wolf, der Luchs oder der Bär. Allerdings gibt es auch andere Säugetiere, die auf der Liste gefährdeter Arten stehen und dementsprechend geschützt werden. Dazu gehören z.B. die Gämse oder der Fischotter. Was gro‎ße Fleischfresser betrifft, beteiligt sich der Naturpark Apuseni an einem EU-geförderten Projekt — Life Connect Carpathians. Hauptziel des EU-Projektes ist, die Wölfe- und Bärenbevölkerung zu identifizieren. Demnach soll festgestellt werden, was für andere Raubtiere die Wölfe und Bären hauptsächlich fressen. Dabei soll ein Gebiet untersucht werden, das im Hinblick auf die Verbindung zwischen den West- und Südkarpaten relevant ist. Wie z.B. das Gebiet Retezat. Diese Tierarten werden also derzeit untersucht. Sie werden erforscht und fortdauernd begleitet, um die Grö‎ße ihrer Bevölkerung in diesem Areal festzustellen.“




    Die Hauptattraktion im Naturpark Apuseni ist die Wasserhöhle Cetăţile Ponorului, eine echte Naturburg. Hier befindet sich das höchste Höhlenportal in Rumänien, so Alin Moş:



    Cetăţile Ponorului ist eines der bedeutendsten und beeindruckendsten natürlichen Karstgebilde in Südosteuropa. Die Naturburg beeindruckt zunächst durch ihre Grö‎ße. Der karstige Komplex besteht aus drei gro‎ßen Dolinen. Betrachtet man den Komplex als kreisförmiges Karstgebilde, so hat es hat einen Durchmesser von rund 1 Km. Der Eingang in die Höhle erfolgt durch eines der beeindruckendsten Höhlenportale in ganz Europa. Es hat eine Höhe von mehr als 70 m — sämtliche Touristen sind davon beeindruckt. Cetăţile Ponorului ist eine wichtige Sehenswürdigkeit für alle, die durch die Westkarpaten reisen.“




    Rumänien sticht in Europa durch sein Höhlenreichtum hervor. Die meisten liegen im Apuseni-Gebirge. Hohe Wasserfälle, mit Stalagmiten verzierte Höhlenräume, Fledermaus-Siedlungen — das sind nur einige Attraktionen der unterirdischen Höhlen in den Westkarpaten. Alin Moş, der Leiter des Naturparks Apuseni, stellt uns ein paar Höhlen vor, die für Touristenbesuche hergerichtet wurden:



    Peştera Urşilor (dt. Die Bärenhöhle) ist die bekannteste Höhle in der Gegend. Sie verfügt über die beste touristische Infrastruktur und wird auch am häufigsten von Touristen besucht. Mehr als 80.000 Touristen wagen es jährlich, die Höhle zu betreten. Erwähnenswert ist auch Gheţarul Scărişoara (dt. der Gletscher Scărişoara), eine unterirdische Höhle von internationaler Bedeutung. Die in den letzten Jahren erarbeiteten Studien zeigten, dass es sich um den grö‎ßten unterirdischen Gletscher weltweit handelt. Auch für Europa ist der Gletscher relevant, er ist nämlich der älteste unterirdische Gletscher europaweit. Die Höhle wurde so eingerichtet, dass dem breiten Publikum ein einfacher Zugang ermöglicht wird. Vor 3-4 Jahren wurde hier die Beleuchtungsanlage ersetzt. Derzeit wird die Höhle mit Led-Lampen beleuchtet. Somit wird das unterirdische Habitat besser geschützt. Darüber hinaus erleben die Besucher eine neue Erfahrung — sie können nun den unterirdischen Eisblock und die stalagmiten- und stalaktitenähnlichen Eisgebilde aus einer neuen Perspektive betrachten. Mehr als 35.000 Touristen besuchen den Gletscher jedes Jahr. Und die Besucherrate legt mit jedem Jahr zu. In der Nähe des unterirdischen Gletschers liegt eine weitere besucherfreundliche Höhle — Peştera »Poarta lui lonele« (Ioneles Tor). Die Höhle verfügt über eine spezifische Infrastruktur, die Touristenbesuche zulässt. Das Innere der Höhle ist nicht unbedingt spektakulär. Allerdings liegt sie an der Nationalstra‎ße DN76, in der Ortschaft Gârda. Daher ist der Zugang zur Höhle sehr einfach. Die vierte Höhle, die für Touristenbesuche hergerichtet wurde, ist »Gheţarul de la Vârtop« (dt. Der Gletscher von Vârtop). Er hat sich vor 40.000 Jahren gebildet und stellt einen deutlichen Beweis dar, dass die meisten Höhlen im Naturpark Apuseni einst bevölkert waren. Erwähnenswert ist auch die Höhle Coliboaia. Da können einige der ältesten Wandmalereien, die auf dem Gebiet zwischen den Alpen und dem Ural entdeckt wurden, gesichtet werden. Es handelt sich um Wandmalereigemälde, die 35.000 Jahre zurückgehen. Ein weiterer Beweis, der die Präsenz von Höhlenmenschen untermauert.“




    Jedes Jahr besuchen mehr als 500.000 Touristen das Naturschutzgebiet in den Westkarpaten Rumäniens. Das Arieş-Tal ist ein wohl bekanntes Reiseziel für ländlichen Tourismus. Es ist zudem ein beliebtes Wochenendreiseziel. Im Winter kommen viele Sportliebhaber hierher. In der Umgebung von Vârtop gibt es drei Skipisten. Die Gegend ist mit Sicherheit einen Urlaub wert.

  • QSL 9 / 2015: Ionele-Höhle im Westgebirge

    QSL 9 / 2015: Ionele-Höhle im Westgebirge

    Die Ionele-Höhle (im Volksmund auch als Ioneles Tor“ bezeichnet) ist im rumänischen Westgebirge (rum. Apuseni), 2,5 km von der Ortschaft Gârda entfernt zu finden. Sie ist gut beleuchtet, mit Holzleitern und Plattformen ausgestattet und daher ganzjährig für Besucher zugänglich. Einer Volkssage zufolge rührt die Bezeichnung der Höhle von einem Heiducken namens Ionele her, der sich hier versteckt haben soll. Die Heiducken waren Freischärler, die in Südosteuropa gegen die osmanische Herrschaft aber auch gegen die Obrigkeit kämpften. In Volksliedern wurden sie oft auch als Helden im Kampf um soziale Gerechtigkeit besungen, die die Reichen ausraubten und die Beute an Arme verteilten.



    Die Ionele-Höhle wurde im 19. Jh. entdeckt, eine tiefgründige Erforschung erfolgte allerdings erst 1980, als hier auch ein Film gedreht wurde. Die touristengerechte Einrichtung der Höhle begann 1989 und zehn Jahre später wurde sie zum geschützten Naturdenkmal erklärt, da sie Teil des Nationalparks Apuseni ist.



    Der ovalförmige Höhleneingang beeindruckt durch seine 10 Meter Höhe. Der Besuchern zugängliche Teil der unterirdischen Galerie misst 60 Meter, während regnerischer Zeiten bildet sich am Ende ein Teich. Gerade weil die Höhle manchmal teilweise unter Wasser steht, sind Tropfsteinformationen hier eher selten. Stattdessen kann der Besucher zahlreiche Fledermäuse erblicken: Die fliegenden Nagetierchen haben ihre Nester tief im Inneren der Höhle — der Zutritt zu diesem Bereich ist allerdings nur Wissenschaftlern erlaubt.

  • QSL 8 / 2015: Peştera Ponoarele (Brückenhöhle) im Landkreis Gorj

    QSL 8 / 2015: Peştera Ponoarele (Brückenhöhle) im Landkreis Gorj

    Auf der QSL-Karte Nummer 8 ist eine Höhle im Landkreis Gorj abgebildet, die gleich mehrere Namen hat: Ponoarele, Höhle bei der Brücke Gottes, Höhle an der steinernen Brücke oder einfach nur Brückenhöhle. Der Name rührt von der Arkade am alten Eingang der Höhle her — sie bildet eine natürliche Brücke, über die eine Nationalstra‎ße führt. Die Decke ist teilweise eingestürzt, so dass der heutige Eingang und die Brücke getrennt sind. Die Höhle entstand infolge der Kalkstein-Erosion durch die Gewässer des naheliegenden Sees Zăton. Sie ist 734 m lang, hat zwei grö‎ßere Eingänge und im Inneren sind zahlreiche Tropfsteinformationen (Stalaktiten und Stalagmiten) zu bewundern. Die Brückenhöhle bietet auch einer wichtigen Fledermauskolonie Schutz. Sie befindet sich etwa 50 Km von der Kreishauptstadt Târgu Jiu entfernt und ist ganzjährig für Besucher zugänglich.



    Ähnlich wie die Polovragi-Höhle auf der Juli-QSL ist auch die Brückenhöhle sagenumwoben. So etwa hei‎ßt es, der Leibhaftige selbst habe einst in der Höhle gehaust, bis die Menschen Gott baten, den Teufel zu töten. Daraufhin habe Gott die Decke einstürzen lassen, doch der Höllenfürst habe sich durch den anderen Ausgang gerettet. In seiner Flucht habe sich der Teufel an die Felsen auf den naheliegenden Feldern gekrallt und so seien die Rillen im Gestein entstanden.

  • QSL 7 / 2015: Polovragi-Höhle im Landkreis Gorj

    QSL 7 / 2015: Polovragi-Höhle im Landkreis Gorj

    Die Polovragi-Höhle befindet sich in der Nähe der gleichnamigen Ortschaft im Osten des Landkreises Gorj, nahe der Grenze zum benachbarten Landkreis Vâlcea. Sie ist eine der längsten Höhlen Rumäniens, ihre vollständige Erforschung ist offiziell noch nicht abgeschlossen. Die Höhle entstand vor 6-7 Mio. Jahren — Bewegungen der Erdkruste haben den Lauf des Flusses Olteţ so verändert, dass unterirdische Mäander mit einer Gesamtlänge von über 10.800 m entstanden. Die Polovragi-Höhle wurde 1984 teilweise elektrifiziert; es handelt sich dabei um ca. 800 m vom Eingang ins Innere hinein — dieser Bereich ist auch Touristen zugänglich.



    1983 hat eine Gruppe tschechischer und polnischer Speläologen im nur Fachleuten zugänglichen Bereich einen unterirdischen Quellteich mit einer Fläche von 200 qm und einer Tiefe von 8 m entdeckt. Das Wasser des Teichs kommt als Sprudelquelle im Bett des Flusses Olteţ wieder an die Oberfläche. In der Höhle wurden ferner Fossilien prähistorischer Höhlenbären entdeckt, die heute im Museum des Landkreises Gorj ausgestellt sind. 300 Jahre lang stand die Höhle unter der Obhut des sich in der Nähe befindenden Klosters Polovragi. Aus dem Jahr 1607 stammt eine Höhlenmalerei im Inneren, die dem Mönch Pahomie zugeschrieben wird, der sechs Monate in der Höhle gelebt haben soll.



    Die Polovragi-Höhle ist auch sagenumwoben. Sie wird auch Zalmoxis-Höhle genannt, nach einer Gottheit der Daker in der Antike, die den Verstorbenen das ewige Leben schenkte. Die Legende besagt, dass die Wassertropfen, die von den Kalksteinformationen herunterfallen, die Tränen des Zalmoxis seien, der somit die Niederlage der Daker vor den Römern beklage. Das Wasser des Quellteichs stammt aus einer Region 50 km weiter nördlich der Höhle, womit eine weitere Legende einen Wahrheitskern zu beinhalten scheint: Es wurde immer gesagt, dass die Polovragi-Höhle einen (bislang nicht entdeckten) Ausgang in Siebenbürgen habe.



    Höhlenforscher haben entlang der Zeit Spuren einer Bewohnung entdeckt, einschlie‎ßlich eines Tunnels, der die Höhle mit einer dakischen Burg auf dem Berghang oberhalb verband. Für Speläologen stellt die nicht vollständig erforschte Höhle immer noch eine Herausforderung dar, ganze Strecken sind nur schwer erreichbar und nur erfahrenen Forschern mit bester Ausrüstung zugänglich.

  • QSL 5 / 2015: Peştera Muierilor (Frauenhöhle) in Gorj

    QSL 5 / 2015: Peştera Muierilor (Frauenhöhle) in Gorj

    Die Frauenhöhle befindet sich in einer Kalksteinformation in der Nähe der Stadt Baia de Fier im Landkreis Gorj. Die Höhle ist vor rund 4 Mio. Jahren entstanden und ist auf die vom Fluss Galbenu verursachte Erosion zurückzuführen. Der Fluss flie‎ßt nach wie vor durch das Innere der Höhle. Die Bezeichnung Frauenhöhle“ stammt aus dem Mittelalter: In Kriegszeiten versteckten sich Frauen, Kinder und Alte in der Höhle, während die Männer in den Kampf zogen. In friedlichen Zeiten versammelten sich die Frauen in einem Raum nahe des Eingangs und flochten Flachs und Leinen.



    Die begehbare Länge der Höhle beträgt 940 m. Entlang dieser Strecke kann der Besucher Tropfsteingebilde wie Stalaktiten, Stalagmiten und Säulen bewundern. Die Frauenhöhle ist in mehrere Räume unterteilt, die Bezeichnungen tragen wie Saal der Wunder, Gewölbesaal und Fledermaussaal — im zuletzt genannten lebt tatsächlich eine Fledermauskolonie.



    Weitere Sehenswürdigkeiten sind diverse Karstgebilde wie die sogen. Orgel“ — die Bezeichnung rührt von der Ähnlichkeit mit dem Musikinstrument her. Der Altarsaal hat ein 18 m hohes Gewölbe, das einer Kirchenkuppel ähnelt. Nicht von ungefähr hei‎ßt eine andere Formation Kanzel“ — sie ähnelt dem Hochsitz für den Prediger in katholischen Kirchen. Zu erwähnen sind noch der Gro‎ße Kandelaber“ und der Blutfelsen“ — die rote Farbe dieses Gesteins ist durch die Infiltration mit Eisenoxid zu erklären. Im Altarsaal ist das komplett erhaltene und sich versteinerte Skelett eines Höhlenbären ausgestellt. Insgesamt wurden in der Höhle 183 Knochengerüste von Bären gefunden.



    In den Jahren 1951-1955, als die Höhle gründlich erforscht wurde, hat man Spuren der paläolithischen Behausung entdeckt: Werkzeug aus geschliffenem Stein oder Knochen, Keramikfragmente aus unterschiedlichen Kulturen, jedoch überwiegend aus der dakischen Zeit. Der spektakulärste Fund wurde 1952 gemacht: Entdeckt wurde der Schädel einer Frau unserer Gattung Homo Sapiens, die laut Forschern vor 29.000 Jahren gelebt hat.

  • QSL 4 / 2015: Floriilor-Höhle im Vâlcan-Gebirge

    QSL 4 / 2015: Floriilor-Höhle im Vâlcan-Gebirge

    Die Floriilor-Höhle (der Namen lie‎ße sich als Palmsonntagshöhle“ übersetzen) gehört zu den Höhlen, die erst in der jüngeren Vergangenheit entdeckt wurden. Dies ist auf den schmalen und nur schwer zu sichtenden Eingang der Höhle zurückzuführen, der unter den Wurzeln einer Buche liegt. Die Floriilor-Höhle wurde 1992 von einem Speläologen entdeckt und liegt in der Sohodol-Klamm im Vâlcan-Gebirge (Teil der Südkarpaten), 30 Km von der Stadt Târgu Jiu entfernt und damit im Landkreis Gorj.



    Die Besichtigung der Höhle ist nur in Begleitung eines Speläologen und mit der notwendigen Ausrüstung erlaubt. Durch den Eingang geht es nur kriechend, danach folgt ein steiler Abhang, über den man sich hinunterseilen muss. Einmal unten angelangt, bietet sich dem Besucher ein beeindruckendes Bild von zahlreichen Stalaktiten und Stalagmiten.

  • QSL 2 / 2015: Dâmbovicioara-Höhle

    QSL 2 / 2015: Dâmbovicioara-Höhle

    Auf der Februar-QSL ist die Hauptgalerie der Dâmbovicioara-Höhle abgelichtet. Die Dâmbovicioara-Höhle ist in den Südkarpaten zu finden, genauer gesagt im Süden des Gebirges Piatra Craiului (dt. Königsstein). Sie ist eine der meistbesuchten Höhlen in Rumänien. Grund dafür ist die Nähe zu Touristenhochburgen und Wintersportgebieten wie Bran-Moeciu, Poiana Braşov (Kronstädter Schulerau) und das Prahova-Tal.



    Die Dâmbovicioara-Höhle liegt in einer Talenge und ist durch die vom gleichnamigen Bach verursachte Kalkerosion entstanden. Der Bach Dâmbovicioara ist ein Nebenfluss der Dâmboviţa und kann im Rumänischen grammatikalisch als eine Verkleinerungsform des Flussnamen angesehen werden. (Beide Flussnamen sind weiblich im Rumänischen.) Die Höhle hat Galerien mit einer Gesamtlänge von 250 m, allerdings sind nicht alle Nebengänge für Besucher zugänglich. Die Hauptgalerie erreicht eine Breite von 3-4 m und eine Höhe von bis zu 5 m.



    Der Bach Dâmbovicioara hat sich nach der Höhlenbildung ein anderes Bett gesucht, so dass die Höhle im Inneren trocken ist. Nach ca. 150 m verengt sich die Höhle, am Ende liegt ein senkrechter und oben offener Schacht, so dass man in der Höhle einen leichten Luftzug verspürt. In der Dâmbovicioara-Höhle gibt es interessante geologische Formationen zu sehen, die tierformartigen Gesteinseinheiten tragen Namen wie Adlerflügel, Schlangenkopf, Bärenpranke und Tigerfell.

  • Hörerpostsendung 25.01.2015

    Hörerpostsendung 25.01.2015

    Heute soll es um ein paar administrative Sachen rund um die QSL-Karten-Zustellung gehen. Und zum Schluss gibt es wieder eine Kostprobe aus unserem Audioarchiv. Ein Teil der Hörer hat die QSL-Karten für Dezember 2014 noch nicht erhalten, da noch viele Empfangsberichte in den Wochen um den Jahreswechsel eintrafen und folglich noch nicht bearbeitet werden konnten. Kollege Mihai Stoicescu holt das aber seit letzter Woche nach, so dass die ausstehenden QSL-Karten Anfang Februar bei Ihnen eintreffen müssten.



    Hinsichtlich der Karten-Zustellung und der Postbearbeitung generell habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht. Ich beginne mal mit der schlechten Nachricht. Es ist leider keine Erhöhung der Geschwindigkeit in Aussicht, mit der die Bearbeitung der Empfangsberichte vonstatten geht. Eine Personalaufstockung ist zurzeit undenkbar, so dass nach wie vor eine einzige Dame die Post an alle Redaktionen sortieren und statistisch erfassen muss, bevor sie die erst danach ausgefüllten QSL-Karten für alle Himmelsrichtungen in unterschiedlichen Zeitabständen zum Postamt bringt. Dabei kommt es leider immer wieder zu Verzögerungen und insbesondere Briefpost — im Unterschied zu den E-Mails — ist da potentiell benachteiligt und kann eben nicht zeitnah beantwortet werden. Ich habe da ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung.



    Unser Stammhörer Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) schreibt uns sowohl per E-Mail als auch per Schneckenpost. Zwar kommen Briefe aus Westmitteleuropa in der Regel in 2–4 Tagen hier an, doch dauert es nicht selten eine Woche oder mehr, bis ich die Briefe ausgehändigt bekomme, um sie an Mihai weiterzugeben. Und so dauert es insgesamt mehrere Wochen, bis ein mit der entsprechenden QSL-Karte quittierter Empfangsbericht den Weg zurück nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz antritt. Dass dabei der eine oder der andere Brief mal verloren gehen kann, liegt auf der Hand. Herr Lindner schrieb uns etwa in seinem Brief vom 11. Januar, den ich erst vergangenen Freitag — also knapp zwei Wochen später — in meinen Händen hielt, folgendes:



    Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!



    Heute flattert der erste Brief im neuen Jahr 2015 ins Studio der deutschen Redaktion von RRI. Natürlich habe ich mir auch dieses Jahr vorgenommen, meine freundschaftlichen Beziehungen zum Sender meines Herzens“ zu pflegen, damit auch weiterhin die Blumen der Freundschaft blühen und gedeihen können. An dieser Stelle möchte ich mich auch mal in aller Öffentlichkeit für den guten E-Mail-Kontakt zu Ihrer Redaktion bedanken. Keine Mail, keine Frage oder Bitte bleibt unbeantwortet. Das ist vorbildlich und verdeutlicht, wie wichtig den Mitarbeitern der deutschen Redaktion der Kontakt zu den Hörern ist. So profitieren beide Seiten davon. Der Hörer fühlt sich bei RRI gut aufgehoben und kann sinnvoll wertvolle Minuten seiner Freizeit verbringen. Andererseits wissen die Mitarbeiter des Senders, dass die Signale ihrer Sendungen auf fruchtbaren Boden fallen und nicht irgendwo in den Weiten des Universums“ verpuffen. Ich jedenfalls freue mich auf die bevorstehenden 354 Tage, wobei das nicht hei‎ßen soll, dass ich täglich die deutschsprachigen Sendungen aus Bukarest hören werde. Aber zwei- bis dreimal in der Woche bin ich auf Ihren Wellen und genie‎ße Ihre akustischen Angebote.




    Vielen Dank für die warmherzigen Worte, lieber Herr Lindner, und wir hoffen, dass Ihnen unsere Programme auch in diesem Jahr genauso gut gefallen werden. Nicht ganz zufrieden mit der Hörerpostbetreuung ist hingegen Herr Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen), dessen Brief vom 1. Januar ich ebenfalls erst diese Woche erhielt:



    Liebe Freunde,



    ich bin schon auf die QSL-Karten für 2015 gespannt.



    Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr mit der Hörerpostbetreuung besser. Ein paar Empfangsbestätigungen vom letzten Sommer fehlen mir noch. Die heutige Volksmusiksendung hat mir wieder sehr gut gefallen.



    Auch Ihnen vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Wicke. Wie Sie sehen, behandle ich Zuschriften über alle Wege möglichst gleichberechtigt. Doch während ich E-Mails sofort oder innerhalb weniger Tage beantworten kann, geht das mit den Briefen leider nicht, aus den vorher beschriebenen Gründen. Herr Wicke hat uns z.B. nicht mitgeteilt, welche QSL-Karten ihm noch fehlen. Würde ich nun per Brief zurückschreiben und nachfragen, dürfte der Hörer die Antwort erst Wochen später erhalten und damit zöge sich die ganze Angelegenheit nochmals in die Länge. Daher beantworte ich Postbriefe lieber direkt in der Sendung. Nun müsste ich in solchen Fällen Mihai Stoicescu nahelegen, in der Postablage vom vergangenen Jahr — falls sie nicht schon entsorgt wurde — nach allen Briefen der betroffenen Hörer zu suchen. Sie können sich denken, wie gerne das die Dame in unserer Postbearbeitungsstelle hätte. Ich packe nicht selten auch selber mal an, kann aber nicht dauerhaft die Aufgaben anderer Menschen übernehmen, die nicht zügig genug arbeiten. Daher die Bitte an Herrn Wicke und alle anderen Hörer ohne Internetzugang, die die QSL-Serie für 2014 noch nicht komplett haben: Bitte schicken Sie uns die Empfangsberichte erneut und zwar alle auf einmal zu, für die Sie keine QSL-Karten erhalten haben.



    Bei E-Mails ist es hingegen ein Kinderspiel, die älteren Empfangsberichte zu finden: E-Mails werden etwa zwei Jahre auf dem offiziellen Server aufbewahrt, au‎ßerdem werden die Sicherungskopien aller seit dem 29.10.2010 eingegangenen Mails auf einem Google-Back-up-Account aufbewahrt. Sofern Google nach wie vor gro‎ßzügige Speicherkapazitäten zur Verfügung stellt, dürften theoretisch alle Mails seit dem erwähnten Datum für lange Zeit noch abrufbar sein. Sicherlich können auch E-Mails mal nicht ankommen oder versehentlich gelöscht werden, doch das kommt eher selten vor.



    Auch Faxschreiber sind leider etwas benachteiligt. Das Faxgerät liegt nicht in unserer Redaktion, sondern in unserem Chefsekretariat. Wir erhalten sie also auch nicht sofort, denn sie werden wie Postbriefe behandelt — sie müssen erst mal sortiert und dann in der Postbearbeitungsstelle registriert werden und landen schlie‎ßlich in der Ablage. Daher auch die Bitte an Herrn Heinz-Günter Hessenbruch (aus Remscheid, NRW), uns für die fehlenden QSLs vom Vorjahr die Empfangsberichte erneut zuzufaxen oder lieber zuzumailen, da er auch diese Möglichkeit hat.



    Ich wei‎ß, das klingt nicht nur, das ist auch objektiv gesehen eine Benachteiligung der Hörer ohne Internetzugang. Sie ist aber wie gesagt nicht beabsichtigt, sondern durch unsere Personalknappheit bedingt und von der Entwicklung der Kommunikationstechnologie bestimmt. Früher hatten die Redaktionen einen vollbeschäftigten Mitarbeiter, der sich täglich um die Postbearbeitung kümmerte. Heute sind es meistens Teilbeschäftigte, denen man bei rund 70 Euro brutto als Entgelt auch nicht abverlangen kann, sich mehr als ein- bis zweimal im Monat der Post anzunehmen. Nicht nur die Kurzwelle wird wie ein Auslaufmodell behandelt, sondern auch der QSL-Versand. Ich denke, man kann die Sender, die weltweit noch auf Kurzwelle sind und QSL-Karten zustellen, an den Fingern abzählen. Und der Tag, an dem auch Radio Rumänien die Kurzwelle und den QSL-Versand einstellt, wird gewiss irgendwann kommen, ob in einem, fünf oder zehn Jahren. Paradoxerweise werde ich dann Ihre Briefe schneller bekommen, falls uns überhaupt noch jemand schreiben wird, weil es ja auch keine Postverlangsamungsstelle mehr geben wird. Ich wei‎ß, das alles klingt bitter, wir müssen aber alle — Hörer und Radiomacher — damit leben.








    Und jetzt die gute Nachricht: Trotz der Mängel in der Postbearbeitung — eine QSL-Serie gibt es auch dieses Jahr, sie ist schon gedruckt und die Motive sind bekannte und weniger bekannte Höhlen in Rumänien. Texte zur Beschreibung der einzelnen Höhlen auf den jeweiligen Monatskarten habe ich auf der rumänischen Variante unserer Webseite noch nicht gefunden. Sollte es auch keine geben von der Zentralredaktion, werde ich selber über die einzelnen z.T. recht spektakulären Höhlen recherchieren. src=/files/QSL
    Collage der QSL-Serie 2015: Höhlen in Rumänien (Bild zum Vergrö‎ßern anklicken)




    Am 26. Januar, also morgen, wäre der 1989 hingerichtete kommunistische Diktator Nicolae Ceauşescu 97 Jahre alt geworden. Ab Mitte der 1970er Jahre und bis zu seinem Sturz im Dezember 1989 herrschte in Rumänien ein neostalinistisches Regime mit einem Personenkult rund um den Diktator, der vielleicht nur noch in Nordkorea übertroffen wurde. Politikwissenschaftler sind einhellig der Meinung, Ceausescu habe sich dies bei seinen Staatsbesuchen 1971 in China und Nordkorea abgeschaut. Zum Nationalfeiertag marschierten riesige Menschenmassen an einer Tribüne vorbei, um dem Diktator die Ehre zu erweisen. Choreographisch meisterhaft inszenierte Bewegungen professioneller Tänzer lie‎ßen Losungen in gigantischen und farbenprächtigen Lettern aufleuchten. Rund um seinen Geburtstag sangen Chöre Wagnerschen Ausma‎ßes Lobeshymnen auf den weisen Führer, in Gedichten wurde Ceauşescu Karpatengenie, Titan unter Titanen, teuerster Sohn des Vaterlandes genannt. Omagii — Huldigungen nannte man damals diese Produktionen des Personenkults. Radio Bukarest und seine Programme für das Ausland konnten dieser Propagandamaschinerie nicht entkommen. Auf einem Tonband, das am 24. Januar 1981 aufgezeichnet wurde, ist eine Sendung auf Deutsch zum Ehrentag Ceauşescus erhalten. Bevor ich Ihnen eine Kostprobe zu Gehör bringe, verlese ich noch schnell die Posteingangsliste.



    Briefe und Empfangsberichte per herkömmlicher Post erhielten wir von Michael Lindner, Peter Thränert, Hans-Peter Themann, Klaus Huber, Uwe Haferkorn, Holger Zausch, Johann Ruff, Hermann Staiger, Ulrich Wicke und Klaus Beer (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstag von Klaus Nindel, Willi Seiser, Fritz Andorf, Helmut Sonnenhol, Dieter Feltes, Heinrich Eusterbrock, Andreas Pawelczyk und Martina Pohl (alle aus Deutschland) sowie von Zahoor Solangi im Namen eines DXer-Clubs aus der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Per Online-Formular erhielten wir zwei Empfangsberichte von Thomas Bethe aus Deutschland.







    Auf der Tonbandschachtel steht nur knapp: Gen. N. Ceauşescu gewidmete Verse (gebauter Beitrag mit Musikuntermalung). Aufgezeichnet oder zusammengeschnitten wurde das Band am 24.1.1981, gesendet vermutlich zwei Tage später oder auch in den Folgejahren immer am 26. Januar, dem Geburtstag des Diktators. Auch im Fernsehen lief in den 1980ern im Januar so gut wie nur noch Hofbericherstattung über das Diktatorenehepaar. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Ungekürzte Propaganda-Sendung zum Geburtstag Ceauşescus von 1981 hören:




    Hörerpostsendung als Audiodatei hören:




  • Ein Abstecher in den Landkreis Bihor

    Ein Abstecher in den Landkreis Bihor

    Der Landkreis Bihor rühmt sich mit Städten, die eine reiche Geschichte haben, mit Dutzenden von Kirchen und Architekturdenkmälern, mit tiefen und dichten Wäldern, mit besonderen Höhlen und typischen Gebirgsdörfern. Die Bewohner dieser Landesgegend bewahren eine authentische Lebensweise. Die Kreishauptstadt ist Oradea (Gro‎ßwardein), eine kosmopolitische Stadt mit einer mannigfaltigen Kultur und Religion. Die Burg Oradea, die heute restauriert wird, wurde zum ersten Mal 1241 urkundlich erwähnt, als die Bewohner sich gegen einen tatarisch-mongolischen Angriff verteidigen mussten. Unter den Gebäuden mit einem hohen historischen Wert zählen das Barock-Palais, das Rathaus in Oradea, das Justiz-Palais, das Finanz-Palais, das Schwarze-Adler-Palais, das Apollo-Schloss, das Stern-Schloss, das Moskovits-Schloss, die Mondkirche und die Römisch-Katholische Kathedrale.



    Şoran Zdraur vom nationalen Zentrum für Information und Tourismusförderung in Bihor war an der Tourismusmesse Rumäniens anwesend und sagte uns, welche Sehenswürdigkeiten in Bihor zu besuchen sind:



    In der Nähe von Oradea liegt der berühmte Badekurort Băile Felix. Weitere attraktive Gegenden sind Padiş und Glăvoi, wo zahlreiche Höhlen besucht werden können. In Padiş können die Touristen die Höhlen Chişcău und Meziad besichtigen.“




    Eine der bekanntesten Höhlen in Bihor ist Ungurul Mare, wo der grö‎ßte Bronzeschatz zu finden ist. Hier wurden auch Spuren aus dem Neolithikum während in Meziad Töpfe aus der vorhistorischen Zeit entdeckt wurden. Ebenfalls hier lebt die bedeutendste Fledermauskolonie in Europa. Vadu Crişului ist die erste Höhle, die für Touristen eingerichtet wurde. Die Höhlen Gălăşeni und Cetăţile Rădesei dürfen nur mit Reiseleiter besucht werden und sind schwer zugänglich.



    Eine weitere Attraktion sind die Kirchen und Kathedralen. Die Holzkirche in Peştiş in der Nähe der Stadt Aleşd ist eine der ältesten Sehenswürdigkeiten des Landkreises Bihor. 1797 wurde die Kirche neugebaut, während die Malerei 1810 fertig war. 1862 wurde die Holzkirche rückverfestigt, als der Turm wiedererrichtet wurde. Die Holzkirche in Peştiş hat eine ganz unterschiedliche Architektur im Vergleich zu den anderen Kirchen in der Region. Ihre Struktur ist ganz aus Holz. Der Text, der beim Eingang in Lateinisch geschrieben ist, erinnert an die Zeitspanne, in der sie gebaut wurde.



    Şoran Zdraur erzählt uns nun über die Winterbräuche im Kreis Bihor, wo die Traditionen gut bewahrt werden:



    Jungen- und Kinderscharen gehen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Sie spielen Trompetengeige. Die Dorfbewohner sammeln sich in Scharen und gehen durch die Dörfer. Der Brauch hei‎ßt Țurca. Sie spielen einen Reigen, eine Polka und singen ein Weihnachtslied. Wir erwarten sie, liebe Gäste, im Kreis Bihor, dem schönsten rumänischen Kreis, wo sie viele touristische Attraktionen erwarten.“

  • Der Naturpark Buila-Vânturariţa

    Der Naturpark Buila-Vânturariţa

    Rumäniens kleinster Nationalpark hat eine Gesamtfläche von nur knapp 4200 Hektar und befindet sich im Landkreis Vâlcea, im Süden der Căpățânii-Gebirge. Dieser Nationalpark hei‎ßt Buila-Vânturariţa. Er umfasst den kalkhaltigen, 14 Kilometer langen Bergkamm des gleichnamigen Gebirgsmassivs — die Namen der beiden Gipfel ergeben auch den Namen des Nationalparks: der Buila-Gipfel (1849 Meter) und der Vânturarița-Mare-Gipfel (1885 m).



    Im Laufe der Zeit haben Flüsse wie die Bistriţa, Costeşti, Cheia und Olăneşti spektakuläre Klammen und Schluchten in den Fels gegraben. Die Bistriţa-Klamm stellt den bekanntesten Abschnitt dar, weil die Passierstelle sehr eng ist. Sie ist etwa 1000 Meter lang und wird von Nord nach Süd von einem Waldweg durchkreuzt, der entlang der alten Eisenbahnstrecke verläuft. Die Landschaft ist atemberaubend: unter den steilen Hängen sind über 20 Höhlen, einige darunter stehen unter Naturschutz, wie z.B. die Einsiedler-Höhle des Heiligen Grigore Decapolitul (Gregor der Dekapolyt).



    Der Nationalpark Buila-Vânturariţa, der in Zukunft zum EU-weiten Netz von Schutzgebieten Natura 2000“ gehören soll, wurde vor 10 Jahren gegründet, wie uns Parkdirektor Cosmin Botez erzählte. Er wei‎ß, warum die Gegend zum Naturschutzgebiet erklärt werden musste.



    Die Menschen haben im Laufe der Zeit Besonderheiten der Vegetation, der Fauna beobachtet, das hat im Endeffekt in den 1960er Jahren zur Gründung des Naturreservats zur Erhaltung der Eibe in der Klammesklamm geführt. Im selben Zeitraum entstanden weitere Reservate, darunter viele Höhlen, wie die Höhle des Heiligen Grigorie Decapolitul oder die Fledermaus-Höhle. Es wurden hier gro‎ße Bevölkerungen von Gämsen, Luchsen, Wölfen, Bären oder Rehen gesichtet, ganz zu schweigen von den Wildschweinen, Auerhähnen und anderen Exemplaren der Tierwelt. Von den Pflanzen wachsen hier die Bartnelke, der Königs-Seidelbast und von den Bäumen die geschützte Eibe und die Bergkiefer in über 1600 Metern Höhe. Dann haben wir im Nationalpark Buila-Vânturariţa noch 17 anerkannte und geschützte Habitate. Au‎ßerdem leben hier noch 6 Fledermausarten, die unter strengem Naturschutz stehen, sowie der Gro‎ße und Kleine Adler.“



    Die Hauptgründer des Nationalparks Buila-Vânturariţa sind Mitglieder einer Nichtregierungsorganisation — des Verbandes Kogayon. Dieser hat viele Projekte zur Entwicklung der Infrastruktur, der Gestaltung von Camping-Plätzen, der Erneuerung von Wanderwegen und für die Umwelterziehung abgewickelt. Parkdirektor Cosmin Botez mit Einzelheiten:



    Es wurden sehr viele Projekte abgewickelt, über das grö‎ßte Budget verfügte ein Projekt im Jahr 2008 — insgesamt 100.000 Euro. Alle zwei Monate haben wir im Rahmen unserer Tätigkeit zur Umwelterziehung Treffen mit den Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft organisiert, abwechselnd in den zwei Tälern, die den Hauptzugang zum Park darstellen. Eingeladen waren alle Entscheidungsträger aus den Gemeinschaften, sie wurden über die Durchführung der Projekte informiert, aber auch über die spezifischen Probleme der Schutzgebiete, die Gesetzgebung, die entsprechenden Änderungen. Wir erwarten mit Interesse die Fortsetzung der EU-Umweltprojekte (POS Mediu) für den Zeitraum 2014-2020. Sie stehen bereits auf der Agenda, allerdings ist der Finanzierungsrahmen noch nicht ausgearbeitet. Dann wollen wir ein weiteres Projekt abwickeln, finanziert aus dem LIFE-Plus-Budget, in Zusammenarbeit mit einer NGO aus Bihor, ‚Batlife‘, die sich für den Schutz der Fledermausarten einsetzt. Sie haben Erfahrung in diesem Bereich und wollen sie in der Nähe des Castrums des Gebirgsmassivs Buila-Vânturariţa nutzen, wo es gut 150 Höhlen gibt.“



    Über 500 Hektar des Nationalparks Buila sind von jungfräulichen Wäldern bedeckt, die aus der Sicht der Biodiversität die wertvollsten sind: Jahrhunderte alte Bäume neben vielen Arten von Jungbäumen, Lichtungen voller seltener Blumenarten, sowie Tierarten aus allen Ebenen der Nahrungspyramide. Zu den Besonderheiten der heimischen Pflanzenwelt gehören etwa die Türkenbund-Lilie sowie etwa 28 Orchideen-Arten. In grö‎ßeren Höhen wächst die Trollblume, die zu den Hahnenfu‎ßgewächsen gehört. Im alpinen Bereich findet man die Engelwurz, eine Volks-Heilpflanze. Repräsentativ für den Gebirgskamm ist allerdings das Alpen-Edelwei‎ß.



    Zu den spektakulärsten Vogelarten zählen der Rotmilan, der Schreiadler, die Raubvögel sind, und von den nachtaktiven Arten der Uhu. Und nicht zuletzt eine der vielleicht schönsten Vogelarten in Rumänien, der Mauerläufer, der in der Nähe der Klammen sein Habitat hat.



    Lange Zeit waren in den ruhigen Felslandschaften dieses Gebirgsmassivs heilige Stätten verborgen, die nur von wenigen Pilgern bekannt waren. Beweis dafür liefern die Einsiedeleien und Klöster am Rande des Parks und die Mythen und Legenden rund um ihre Entstehungsgeschichte.



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  • Abenteuertourismus in den Karpaten

    Abenteuertourismus in den Karpaten


    In der heutigen Radiotour kommen Adrenalinsüchtige sowie Erlebnisorientierte und Anhänger der Bewegung im Freien ganz auf ihren Geschmack. Eigens für diese Freizeitaktivitäten gibt es zwei Angebote: die Touristen haben die Wahl zwischen einem dreitägigen Aventura Carpatică“ (Karpatenabenteuer) und einem achttägigen Programm names Sate româneşti“ (rumänische Dörfer).


    Unsere Reise beginnt im Landkreis Alba. Dort trafen wir Constantin Cheşculescu, den Eigentümer einer Reitpension. Alles hat bei ihm mit der Liebe für Pferde, für Abenteuer und für Tradition begonnen. Ausgehend von seiner Pension kann man über Berge und Täler, in der frischen Luft der Höhen und durch Dörfer reiten, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Während der Reise finden lauter interaktive Aktivitäten statt. Die Touristen beteiligen sich an der Zubereitung des Essens oder am Grillen. Au‎ßerdem kann man — wenn die Pferde sich an einem Tag der Entdeckungsreise mal ausruhen müssen — Fahrten mit dem Geländewagen bis nach Sibiu (Hermannstadt) unternehmen.


    Des weiteren lernen wir Valentin Gheorghe in der Sendung kennen, den Leiter eines Fachreisebüros für Abenteuertourismus. Seit zwei Jahren befasst er sich mit der Gegend der Bogenkarpaten: Penteleu, Şiriu, die Gebirge in den Landkreisen Buzău und Vrancea, die insbesondere für die unberührte Naturschönheit bekannt sind.


    Zum Schluss führt unsere Reise ins siebenbürgische Westgebirge, wo es auf einer Fläche von 55 Quadratkilometern etwa 2.000 Höhlen gibt. Den Höhlentourismus vorort stellt uns Cristi Vârciu vom Reisebüro Apuseni Adventure“ vor.


    In der Audiodatei erfahren Sie Einzelheiten über die Angebote (inklusive Preise, benötigter Ausrüstung und kulinarischer Spezialitäten).


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