Tag: Italien

  • Nachrichten 16.11.2024

    Nachrichten 16.11.2024

    Präsident Klaus Iohannis hat am Freitag Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin getroffen. Der deutsche Regierungschef unterrichtete Iohannis über sein Telefongespräch mit Wladimir Putin. Dabei hatte Scholz den russischen Präsidenten aufgefordert, die Angriffe auf die Ukraine einzustellen. Präsident Iohannis betonte im Gegenzug, dass Deutschland ein verlässlicher Verbündeter Rumäniens sei und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Ostflanke der NATO leiste. Deutschland helfe der Ukraine, sich gegen die russische Aggression zu wehren, so Iohannis. Die bilateralen Gespräche konzentrierten sich auch auf den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen und die Stärkung der Zusammenarbeit in europäischen Angelegenheiten. Bundeskanzler Olaf Scholz sicherte Rumänien die Unterstützung Deutschlands im Schengen-Beitrittsverfahren zu.

    Die rumänische Botschafterin in Rom, Gabriela Dancău, ist mit dem Preis „Botschafterin des Jahres” ausgezeichnet worden.  Damit seien ihre politisch-diplomatischen, kulturellen und wirtschaftlichen Aktivitäten in ganz Italien anerkannt worden. Botschafterin Dancău betonte, dass die Auszeichnung die Arbeit des gesamten rumänischen diplomatischen und konsularischen Teams in Italien widerspiegele. Damit waren die Mitarbeiter der Botschaft in Rom, der sieben Berufskonsulate, vier Honorarkonsulate und zwei Kulturinstitute gemeint. Die Auszeichnung „Botschafter des Jahres“ wird alljährlich von der Gazzetta Diplomatica verliehen, im Gedenken an Giovanni Jannuzzi, einem Vertreter der italienischen Diplomatie.

    Rumäniens größte Städte bereiten sich bereits auf die winterlichen Feiertage vor. Einer der meistbesuchten Weihnachtsmärkte Osteuropas wurde am Freitagabend in Hermannstadt eröffnet. Die Hauptattraktion ist der mit Tausenden von Lichtern geschmückte Weihnachtsbaum auf dem zentralen Platz der Stadt sowie die Eislaufbahn und die 120 Stände. Der Weihnachtsmarkt in Hermannstadt wird jedes Jahr von rund 300000 Touristen aus dem In- und Ausland besucht. Im südrumänischen Craiova nahmen am Freitagabend Tausende von Besuchern an der Eröffnung des Weihnachtsmarktes teil. Thematisch ist dieser vom Märchen „Die Schöne und das Biest“ inspiriert. Eine der Hauptattraktionen in Craiova ist der fliegende Schlitten des Weihnachtsmanns – der größte in Osteuropa.

    Das Energieministerium in Bukarest hat die Freigabe einer Beihilfe aus Brüssel begrüßt. Die Europäischen Kommission will mit Fördermitteln in Höhe von 790 Mio. EUR die Schließung von vier Kohlebergwerken kompensieren. Die Maßnahme soll die Sozialkosten für die arbeitslosen Bergarbeiter decken. Außerdem sollen die Sicherheits- und Umweltsanierung finanziert werden. Rumänien hat sich im Rahmen des Wiederaufbau- und Resilienzplans zum Auslauf der Kohleförderung bis 2032 verpflichtet.

    Sport/Fußball: Die Nations League-Begegnung zwischen Rumänien und dem Kosovo ist am Freitagabend mit einem Skandal beendet worden. Die Gäste verließen beim Stande von 0:0 kurz vor Schluss das Spielfeld. Sie beklagten laut Medienberichten rassistische Äußerungen der rumänischen Fans. Im Stadion seien „Serbien, Serbien“-Rufe zu hören gewesen. Der dänische Schiedsrichter Morten Krogh brach die Partie nach einer Unterbrechung von circa 70 Minuten im Beisein der rumänischen Spieler ab. Jetzt wird die Disziplin-Kommission der UEFA in dem Fall ermitteln. Da Rumänien das Hinspiel in Pristina mit 3:0 gewonnen hatte, benötigte Kovoso zumindest einen Sieg in Bukarest, um die Chancen auf den Gruppensieg und den Aufstieg in Liga B zu wahren. Am Montag finden die letzten Spiele in der Gruppe C2 statt, in der – abgesehen vom Freitagabendspiel – Rumänien bislang alle Partien für sich entscheiden konnte. Dabei empfängt Kosovo Litauen und Rumänien trifft auf Zypern. Die Nations League 2024/25 hat auch direkte Auswirkungen auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026.

    Das Wetter – der Himmel über Rumänien ist größtenteils wechselhaft, bei niedrigen Temperaturen. Leichter bis mäßiger Wind. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 3 und 11 Grad Celsius. In Bukarest waren es am Mittag 8 Grad Celsius und ein wolkenloser Himmel.

  • Animest: Italien als Gastland beim diesjährigen Animationsfilm-Festival

    Animest: Italien als Gastland beim diesjährigen Animationsfilm-Festival

    Animest setzt eine lange Tradition jährlicher Retrospektiven fort, die Ländern gewidmet sind, die Meilensteine des Kinos gesetzt haben. In diesem Jahr hat das Publikum die Gelegenheit, den Reichtum und die Vielfalt des italienischen Animationsfilms zu erkunden. Die Auswahl umfasst sowohl Klassiker des Genres als auch  zeitgenössische Werke .

    Das Programm „Ciao, Italia!” des Gastlandes wird vom Italienischen Kulturinstitut in Bukarest und dem Internationalen Trickfilmfestival von Sizilien unterstützt. Mihai Mitrică, Künstlerischer Leiter von Animest, begründet die Auswahl des diesjährigen Festivals.

    Wir haben Italien für dieses Jahr ausgewählt, weil es eine reiche Tradition im Bereich Animationsfilm hat. Es stimmt zwar, dass die italienische Industrie nicht mehr so groß ist wie noch vor einigen Jahrzehnten, aber die Tradition des italienischen Kinos ist nicht zu übersehen. Wir hatten das schon seit einiger Zeit geplant, aber erst bei dieser Ausgabe ist es dazu gekommen. Wir danken dafür unserem italienischen Kollegen und Freund Andrea Martignoni für diese umfassende Retrospektive.

    Als Kurator hat er sowohl einen Klassiker als auch moderne Produktionen ausgewählt. Die drei ausgewählten Filme sind repräsentativ für die italienische Animation. Es handelt sich um Allegro non tropo/Nicht allzu heiter (Regie: Bruno Bozzetto, 1976), sowie zwei Gewinner der Filmfestspiele von Venedig, L’arte della felicità / Die Kunst des Glücks (Regie: Alessandro Rak, 2013) und  Invelle / Nirgendwo (Regie: Simone Massi).

    Wie jedes Jahr, gibt es auch diesmal einen rumänischen Wettbewerb bei Animest. Die 12 Kurzfilme in dieser Sektion bewegen sich auf einem innovativen und stilistisch komplexen Trend und zeichnen ein urbanes Gesamtbild der zeitgenössischen rumänischen Animation, versprechen die Veranstalter. Im Angebot ist eine Mischung aus Produktionen von Studenten und Filmen etablierter Animationskünstlern.

    In diesem Jahr haben sich 32 Filme für den rumänischen Wettbewerb beworben –  die Veranstalter sprechen von einer sehr hohen Zahl, die die kontinuierliche Entwicklung dieses Bereichs in den letzten 19 Jahren zeigt. Der Einfluss des Animest auf die rumänische Animationsindustrie ist direkt auf den Leinwänden zu sehen. Die mutigen Ansätze und originellen Geschichten konzentrieren sich vor allem auf Beziehungen – als Paar, in der Familie oder in der Gemeinschaft, erklärt der Festival-Leiter Mihai Mitrică.

     „Von Jahr zu Jahr erhalten wir mehr und mehr rumänische Animationsprojekte, was uns sehr freut. Auch die Qualität der Filme wird immer besser. Das liegt auch daran, dass die Animationsschulen die Früchte ihrer Arbeit ernten, sowohl an der Nationalen Universität für Theater- und Filmkunst in Bukarest als auch an den Fakultäten in Großwardein, Klausenburg und Iași. Sicherlich trägt auch Animest dazu bei, aber das Verdienst gehört den Schulen und natürlich den Produzenten.

     Zum wiederholten Male sind etwa Tudor Avrămuț und Serghei Chiviriga im Wettbewerb, mit einem Film für Kinder, TIBI. Auch die in den Niederlanden lebende Andreia Dobrotă ist erneut bei Animest vertreten. Ich möchte noch eine französisch-rumänische Koproduktion erwähnen, die auf einer rumänischen Geschichte basiert. Der Film der französischen Regisseurin Mélody Boulissière handelt von einer Liebesgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Inspiration stammt von einer Photo-Sammlung des bekannten Photographen Constantin Axinte aus Slobozia.

    Auch Alina Gheorghe kehrt zum rumänischen Animest-Wettbewerb mit ihrem neuen Schulfilm „Dirty Paradise“ zurück, einer Metapher über Selbstverleugnung und die Idealisierung von Perfektion. Die 19. Ausgabe des Animest-Festivals bietet eine Reihe von urbanen weißen Nächten, die den mutigsten unter den Animationsliebhabern gewidmet sind. Ungewöhnliche Geschichten, intensive Erlebnisse, nächtliche Vorführungen und provokative Experimente vereinen sich in einem raffinierten Cocktail aus thematischen Veranstaltungen.

    Da wäre die Trippy Animation Night (die ausgeflippte Nacht der Animation) mit ihrer ungewöhnlichen und elektrisierenden Kollektion. Dann gibt es die Creepy Animation Night (die gruselige Nacht), die selbst die mutigsten Zuschauer erschaudern  lässt. Die Nacht der erotischen Animation regt die Fantasie außerhalb der Komfortzone an, und schließlich beweist die Animusic-Nacht einmal mehr, dass Qualitätspartys auch im Kino ihren Platz haben. Darüber hinaus werden die diesjährigen Sonderveranstaltungen durch einen neuen Beitrag ergänzt, der jungen Menschen gewidmet ist – die Fresh Frames, eine Auswahl von Animationsfilmen, die zumeist von Jugendlichen in den Workshops des Animations-Inkubators im Laufe des Jahres erstellt wurden.

  • Italiens Präsident Matarella: „Wir wollen Rumäniens vollständigen Schengen-Beitritt”

    Italiens Präsident Matarella: „Wir wollen Rumäniens vollständigen Schengen-Beitritt”

    Wir wollen, dass Rumänien auch mit seinen Landgrenzen dem Schengen-Raum beitritt, sagte Matarella zum Auftakt der Gespräche in Bukarest. Klaus Iohannis begrüßte die soliden Grundlagen für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit mit Italien auf mehreren Ebenen, auch im europäischen und euro-atlantischen Rahmen. Der Handel zwischen Rumänien und Italien habe im vergangenen Jahr 20 Milliarden Euro erreicht, so der Präsident, der das Treffen als Fortsetzung des ständigen Dialogs zwischen den beiden Ländern bezeichnete. Iohannis begrüßte auch den wertvollen Beitrag Italiens zur Sicherheit der Nachbargebiete Rumäniens. Er wies darauf hin, dass beide Länder weiterhin mit allen Verbündeten zusammenarbeiten werden, um die Rolle der NATO bei der Verhinderung eines Krieges zu stärken.

    Wir haben unsere Sicherheitsbedenken  erörtert, die sich aus dem anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine ergeben, der starke negative Auswirkungen auf die Region, aber auch auf den gesamten euro-atlantischen Raum hat. Wir werden weiterhin zusammenarbeiten, um die Rolle der NATO bei der Verhinderung eines Krieges und der Verteidigung unserer Staaten zu stärken, indem wir ihre Abschreckungs- und Verteidigungsposition an der Ost- und Südflanke ausbauen. 

    Auf die Erweiterung der Europäischen Union angesprochen äußerte der italienische Präsident die Hoffnung, dass die Ukraine und die Republik Moldau so bald wie möglich beitreten werden. Sergio Mattarella verwies auch auf seinen Besuch in Chișinău zuvor.

    Für uns ist es unabdingbar, die Europäische Union zu erweitern und die Kandidatenländer einzubeziehen. Ich war in der Moldau zu Besuch und habe meine Unterstützung für die Republik Moldau und meine Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Wir haben ähnliche Positionen zum Beitrittsprozess, zum schnellstmöglichen Beitritt dieser Länder zur Europäischen Union. 

    Im Dialog mit Ministerpräsident Marcel Ciolacu betonte das italienische Staatsoberhaupt die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit als Grundpfeiler der bilateralen Beziehungen. Die rumänisch-italienische wirtschaftliche Zusammenarbeit, die gemeinsamen Werte und die Verbindungen zwischen den Bürgern machten die bilateralen Beziehungen noch stärker, so der Ministerpräsident. Ein wichtiger Punkt der Gespräche betraf die Rumänen in Italien, eine der größten rumänischen Gemeinschaften im Ausland. In diesem Zusammenhang begrüßte Marcel Ciolacu die Unterstützung der italienischen Behörden für die Integration der rumänischen Gemeinschaft, die Achtung ihrer Rechte und die Anerkennung der Vorteile, die sie der italienischen Gesellschaft bringt.

  • 18.06.2024

    18.06.2024

    Die Regierungen Rumäniens und des Freistaats Bayern haben sich am Dienstag in München getroffen, um die 25-jährigen bilateralen Beziehungen zu würdigen. Die Delegationen werden ein Memorandum über Mittelstand und Start-ups unterzeichnen. Auf der Tagesordnung des Treffens standen der Schengen-Raum, Migration, die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich, der Krieg in der Ukraine, aber auch der Beitritt der Ukraine und der Republik Moldau zur Europäischen Union. Premierminister Marcel Ciolacu trifft zudem seinen bayerischen Amtskollegen Markus Söder zu einem Vier-Augen-Gespräch. 
Unter den deutschen Bundesländern ist Bayern mit einem Handelsvolumen von mehr als acht Milliarden Euro der größte Investor und Wirtschaftspartner Rumäniens.

    Das rumänische Verfassungsgericht hat am Dienstag die Prüfung der Klage des OGH gegen das sogenannte Gesetz gegen Justizflucht verschoben. Der Oberste Gerichtshof hatte Ende letzten Jahres beschlossen, beim rumänischen Verfassungsgericht eine Gesetzesänderung anzufechten, nach der rechtskräftig verurteilte Personen, die sich nicht innerhalb von sieben Tagen bei der Polizei zum Antritt der Haftstrafe melden, als entflohen gelten und eine zusätzliche Haftstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren riskieren. Nach Ansicht der Instanz würde dieses Gesetz gegen das Recht auf ein faires Verfahren und das Recht auf persönliche Freiheit verstoßen. Sorin Oprescu, ehemaliger Bürgermeister von Bukarest, und Alina Bica, ehemalige Generalstaatsanwältin der Ermittlungsbehörde für organisierte Kriminalität und Terrorismus, stehen auf der Liste der in Rumänien rechtskräftig verurteilten Personen, denen es gelungen ist, das Land zu verlassen, um keine Haftstrafen verbüßen zu müssen. Italien und Griechenland sind die bevorzugten Länder der Straftäter, die aus Rumänien flüchten.

    Präsident Klaus Iohannis wird am Mittwoch seinen italienischen Amtskollegen Sergio Mattarella anlässlich seines offiziellen Besuchs in Rumänien empfangen. Laut einer Pressemitteilung der Präsidialverwaltung ist der Besuch eine Fortsetzung des Dialogs auf höchster Ebene, der durch den historischen Moment des Staatsbesuchs von Klaus Iohannis in Italien im Jahr 2018, dem ersten seit 45 Jahren, und durch das dritte gemeinsame rumänisch-italienische Regierungstreffen in Rom am 14. und 15. Februar geprägt wurde. Im Jahr 2024 feiern Rumänien und Italien 145 Jahre seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen sowie 60 Jahre seit der Aufnahme von Beziehungen auf Botschaftsebene. Die beiden Staatsoberhäupter werden auch europäische und globale Entwicklungen erörtern, wobei die Strategische Agenda der EU und die Sicherheitslage im Mittelpunkt stehen werden, heißt es in der Pressemitteilung.

    Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des rumänischen Senats, Titus Corlăţean, fordert die schwedische Regierung auf, im Fall der Forderungen nach Beendigung der illegalen und missbräuchlichen Inhaftierung” von zwei Minderjährigen mit rumänischer Staatsbürgerschaft schnell zu reagieren. Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Abgeordneten Ben-Oni Ardelean, die den Fall einer rumänischen Familie aus Schweden zum Thema hatte, forderte Titus Corlăţean die schwedische Regierung außerdem auf, ihre internationalen Verpflichtungen und die sehr guten politischen Beziehungen zum rumänischen Staat strikt einzuhalten und die beiden Mädchen sofort zu repatriieren. Nach einem Familienkonflikt wurden die beiden Mädchen von den schwedischen Behörden in Obhut genommen, obwohl die Polizei den Fall aus Mangel an Beweisen eingestellt hatte.

    Die europäischen Staats- und Regierungschefs verhandeln zum ersten Mal nach den Europawahlen direkt über die Chefposten an der Spitze der EU-Institutionen. Die derzeitige Kommissonpräsidentin Ursula von der Leyen hat die besten Chancen, im Amt zu bleiben, da sie nicht nur vom Gewinner der Europawahlen, also der Europäischen Volkspartei, sondern auch von anderen europäischen Staats- und Regierungschefs unterstützt wird. Der ehemalige portugiesische Premierminister António Costa wird für den Posten des Präsidenten des Europäischen Rates gehandelt, während die estnische Premierministerin Kaja Kallas die nächste Chefin der europäischen Diplomatie werden könnte.

  • Rumänien stärkt die strategische Partnerschaft mit Italien

    Rumänien stärkt die strategische Partnerschaft mit Italien

    Es ist schwer vorstellbar, dass es ein anderes Land gibt, mit dem Rumänien mehr Affinitäten und Verbindungen hat als mit Italien. Beide Völker sprechen romanische Sprachen, wir haben zahllose kulturelle Verbindungen, eine ähnliche Geschichte der Verwirklichung einheitlicher Nationalstaaten am Ende des Ersten Weltkriegs, lang andauernde Diktaturen – faschistisch in Rom, kommunistisch in Bukarest -, wiederhergestellte Demokratien, die jedoch jahrzehntelang von staatlicher Instabilität, politischer Korruption untergraben wurden, eine eher leidenschaftliche als strenge Presse und eine Leidenschaft für Fu‎ßball – alles verbindet diese geografisch nicht gerade nahen Völker. Heute sind sie Verbündete in der NATO, Partner in der Europäischen Union und auch durch eine strategische bilaterale Partnerschaft verbunden. Darüber hinaus lebt in Italien die grö‎ßte rumänische Diaspora mit über einer Million Menschen, Italien ist der zweitgrö‎ßte Handelspartner Rumäniens, der zweitgrö‎ßte Zielmarkt für rumänische Exporte und das zweitgrö‎ßte Herkunftsland für Importe in Rumänien.



    Im vergangenen Jahr erreichten die beiden Länder ein bilaterales Handelsvolumen von über 20 Milliarden Euro. Italien steht an sechster Stelle unter den ausländischen Investoren in Rumänien. Rumänien und Italien werden nun ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung über die Entwicklung einer verstärkten strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern hervor, die von den Premierministern Giorgia Meloni und Marcel Ciolacu in Rom unterzeichnet wurde. Wie der Korrespondent von Radio Rumänien berichtet, wurden auf der gemeinsamen Regierungssitzung auch Memoranden zu Bereichen wie Verteidigung, polizeiliche Zusammenarbeit, Justiz, Start-ups, Kernenergie, Cybersicherheit, Tourismus, Katastrophenschutz und Ausbildung von Staatsbediensteten geschlossen.



    Ministerpräsidentin Giorgia Meloni betonte: “Italien ist der zweitwichtigste Kunde und Lieferant Rumäniens und der wichtigste Investor in Rumänien, gemessen an der Zahl der registrierten Unternehmen. Über 50.000 italienische Unternehmen sind in Rumänien tätig, was ein Zeichen für das hohe Niveau unserer Beziehungen ist. Die italienische Präsenz in Rumänien ist in vielen Sektoren von grundlegender Bedeutung, insbesondere in den strategischen Sektoren, von der Energie bis zu gro‎ßen Infrastrukturen, der Agrarindustrie, dem Bankwesen und dem Gesundheitswesen.”



    Marcel Ciolacu sagte seinerseits: “Ich bin hier, um den italienischen Unternehmen ein starkes Signal zu geben: Kommt und investiert in Rumänien, denn ihr werdet nur gewinnen. Das italienische Geschäftsumfeld, das bereits in Rumänien vorhanden ist, trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes bei. Wir wollen das italienische Know-how noch stärker nutzen und Fähigkeiten und Wissen weitergeben, damit die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit beider Länder steigt und wir so viele gemeinsame Initiativen wie möglich entwickeln können”, sagte der rumänische Regierungschef in Rom.



  • Nachrichten 15.02.2024

    Nachrichten 15.02.2024

    Die dritte gemeinsame Sitzung der Regierungen von Rumänien und Italien findet am Donnerstag in Rom unter der Leitung der beiden Premierminister Rumäniens, Marcel Ciolacu, und Italiens, Giorgia Meloni, statt. Diese Sitzung findet 13 Jahre nach der letzten statt. Zuvor war der rumänische Premierminister am Vormittag von Papst Franziskus in einer Privataudienz im Vatikan empfangen worden. Anschlie‎ßend traf er sich auch mit dem Staatssekretär des Heiligen Stuhls, Kardinal Pietro Parolin, zu einem Gespräch. Der Besuch der rumänischen Delegation in Italien wird mit einem rumänisch-italienischen Wirtschaftsforum abgeschlossen. Zur Erinnerung: Am Mittwoch, dem ersten Tag des Arbeitsbesuchs in Italien, traf der Bukarester Regierungschef mit dem Oberbürgermeister von Rom und Vertretern der rumänischen Gemeinschaft auf der Halbinsel zu Gesprächen zusammen. Italien ist der zweitwichtigste Handelspartner Rumäniens, der zweitwichtigste Markt für rumänische Exporte und das zweitwichtigste Herkunftsland für rumänische Importe. Im vergangenen Jahr erreichte der Handel zwischen den beiden Ländern einen Rekordwert von mehr als 20 Milliarden Euro, den höchsten Wert in der Geschichte des Landes. Italien ist auch der sechstgrö‎ßte ausländische Investor in Rumänien.




    In Rumänien bitten die Lkw-Fahrer die Regierung um Hilfe, um die bulgarischen Zollkontrollen zu beenden, die sie für missbräuchlich halten und aufgrund derer Lkw tagelang an der Grenze zu unserem Nachbarland ausharren müssen. Der Nationale Verband der Lkw-Fahrer Rumäniens fordert eine dringende Intervention des Premierministers, des Verkehrs- und des Au‎ßenministers sowie des rumänischen Botschafters in Sofia. Auch ohne konkrete Ma‎ßnahmen zur Behebung der Situation fordern die Trucker, dass Rumänien in seinem Beitrittsprozess zum Schengen-Raum der europäischen Freizügigkeit von Bulgarien getrennt wird. Ihrer Meinung nach könnte sich angesichts der Tatsache, dass sie gezwungen sind, mehrere Tage auf die Überquerung der rumänisch-bulgarischen Grenze zu warten, zumindest der Schengen-Beitritt ohne Bulgarien als Lösung erweisen, um die Wartezeiten an der Grenze zu Ungarn zu verkürzen. Es sei darauf hingewiesen, dass Rumänien und Bulgarien ab März nächsten Jahres einen teilweisen Schengen-Beitritt nur auf dem Luft- und Seeweg erreicht haben.




    Die rumänische Kulturministerin Raluca Turcan nimmt in diesen Tagen in Abu Dhabi an der Weltkonferenz über kulturelle und künstlerische Bildung teil. Bei dieser Gelegenheit betonte die Ministerin das Engagement ihrer Institution für die Unterstützung von Kultur- und Bildungsprogrammen, die zum Aufbau einer nachhaltigen, gerechten und widerstandsfähigen Zukunft beitragen können. Sie erwähnte auch die Schritte, die Rumänien in diese Richtung unternommen hat: Wiederbelebung von Bibliotheken, Museen, Theatern und anderen kulturellen Einrichtungen, Verbesserung des gleichberechtigten Zugangs zu Bildung und Kultur, Institutionalisierung und Aufwertung von Ökosystemen für kulturelle und künstlerische Bildung, auch aus digitaler Sicht. Rumänien hat auch die Bedeutung der Finanzierung von Bildung und Kultur als Grundlage für eine Kultur- und Bildungspolitik zur Ausbildung der jungen Generation nicht vergessen, hei‎ßt es in einer Erklärung des Kulturministeriums in Bukarest. Die von den Vereinigten Arabischen Emiraten organisierte Konferenz endet am Donnerstag und ist die erste Veranstaltung der UNESCO, die sich diesem Thema widmet. An der Konferenz nahmen etwa 90 Minister und stellvertretende Minister für Kultur und Bildung aus der ganzen Welt teil, die eine gemeinsame Erklärung verabschiedeten, in der die weltweiten Prioritäten für die Bildung durch Kultur und Kunst zusammengefasst wurden.




    Im Jahr 2023 wuchs die rumänische Wirtschaft um 2 Prozent, stellt das Nationale Statistikinstitut fest. Dieses Wachstum übertrifft das Niveau, das sowohl in der Europäischen Union als auch in der Eurozone verzeichnet wurde, wo das BIP nur um 0,5 % stieg. Dennoch stieg die jährliche Inflationsrate in Rumänien weiter an und erreichte im Januar 2024 7,41%, verglichen mit 6,61% im Dezember 2023. Der grö‎ßte Preisanstieg war im Dienstleistungssektor und bei Lebensmitteln zu verzeichnen. Im Gegenzug sanken die Preise insbesondere für Mehl und Speiseöl. Diese Daten des nationalen statistischen Amtes bestätigen die jüngste Prognose der rumänischen Nationalbank, die davon ausging, dass die jährliche Inflationsrate Anfang des Jahres aufgrund des Anstiegs bestimmter Steuern oder der Einführung neuer indirekter Steuern steigen würde. Auch die Zentralbank geht davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr sinken wird, allerdings in einem eher verlangsamten Tempo.




    18 NATO-Mitgliedstaaten werden bis 2024 das gesetzte Ziel erreichen, mindestens 2% ihres BIP für die Verteidigung auszugeben, wie der Generalsekretär der Allianz, Jens Stoltenberg, am Mittwoch vor dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister bekannt gab. Der hochrangige Beamte fügte hinzu, dass die NATO-Mitgliedstaaten in diesem Jahr insgesamt 380 Milliarden US-Dollar in die Verteidigung investieren würden. Jens Stoltenberg betonte au‎ßerdem, dass es im letzten Jahr einen beispiellosen Anstieg der Verteidigungsausgaben in Kanada und den europäischen Mitgliedsländern des Bündnisses um 11% gegeben habe. Zur Erinnerung: Die Verbündeten haben sich darauf geeinigt, ab 2006 mindestens 2% ihres BIP für die Verteidigung auszugeben. Seitdem ist es jedoch nur wenigen Mitgliedern, darunter Rumänien, gelungen, dieses Ziel zu erreichen. Nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 bekräftigten die verbündeten Länder, darunter insbesondere Deutschland, ihre Verpflichtung zu diesem Ziel.




  • Nachrichten 21.05.2023

    Nachrichten 21.05.2023

    In Bukarest luden der liberale Premierminister Nicolae Ciucă, der sozialdemokratische Vorsitzende Marcel Ciolacu und der Arbeitsminister Marius Budăi die Gewerkschaften des öffentlichen Bildungswesens zu Gesprächen ein, um einen für morgen angekündigten Generalstreik zu vermeiden. Die Gewerkschafter erklärten, die Proteste könnten erst dann beendet werden, wenn die Lösungen für ihre Forderungen, insbesondere in Bezug auf die Gehälter, in ein offiziell gebilligtes Gesetz aufgenommen würden. Finanzminister Adrian Câciu sagte, dass die Forderungen der Lehrerschaft gelöst werden könnten, wenn Rumänien die Gelder in der zweiten Auszahlungsrunde des Nationalen Wiederaufbauplans erhalten hätte, der derzeit wegen nicht erreichter Ziele im Energiebereich, für den die Nationalliberale Partei verantwortlich ist, ausgesetzt ist. Auf der anderen Seite sagte Premierminister Nicolae Ciucă, die Lösung für die Forderungen der Gewerkschaften habe mit dem einheitlichen Lohngesetz zu tun, das das von den Sozialdemokraten geführte Arbeitsministerium trotz der Unterstützung der gesamten Regierungskoalition nicht fertigstellen konnte. Inmitten dieser Meinungsverschiedenheiten forderte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Marcel Ciolacu, dass die Verhandlungen über die Neubesetzung des Kabinetts nach dem Wechsel des Premierministers ausgesetzt werden sollten, bis die Frage des Bildungssektors gelöst ist, und die Demokratische Union der ethnischen Ungarn in Rumänien, ein Juniorpartner in der Regierungskoalition, stimmte dem zu. Die Liberalen hingegen sind der Meinung, dass der Regierungswechsel schnell vollzogen werden sollte, um Stabilität und Ausgewogenheit zu wahren. Nach einem von den beiden Parteien unterzeichneten Protokoll sollen die Sozialdemokraten am 26. Mai das Amt des Ministerpräsidenten von den Liberalen übernehmen, und zwar für die nächsten 1,5 Jahre bis zu den nächsten Parlamentswahlen.





    Auf Initiative von Präsidentin Maia Sandu findet heute in Chişinău eine Gro‎ßkundgebung statt, um die Unterstützung der Moldauer für den EU-Beitritt des Landes zu bekunden. “Europa ist die Republik Moldau. Die Republik Moldau ist Europa. Moldawien ist nicht allein”, sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, auf Rumänisch in der “Europäischen Moldawien”-Nationalversammlung. Die Teilnehmer verabschiedeten eine Resolution, in der sie die Unterstützung der moldauischen Bürger für die EU-Beitrittsbemühungen des Landes bekräftigten. Die Kundgebung findet statt, da die Republik Moldau, ein EU-Beitrittskandidat, die Beitrittsverhandlungen bis Ende dieses Jahres aufnehmen möchte. Damit diese Phase beginnen kann, muss Moldawien 9 Empfehlungen erfüllen, die bis zum Herbst in einem Bericht der Europäischen Kommission bewertet werden sollen. In Bukarest organisierte die Organisation der moldauischen Studenten eine ähnliche Kundgebung vor der moldauischen Botschaft. Zahlreiche Menschen verfolgten die Reden in Chisinau gemeinsam mit dem moldauischen Botschafter in Bukarest, Victor Chirila.





    Der amerikanische Präsident Joe Biden kündigte am Sonntag nach Gesprächen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Zelenskyy am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima neue militärische Hilfsma‎ßnahmen für die Ukraine an. Das neue Hilfspaket werde aus Munition, Artillerie und gepanzerten Fahrzeugen bestehen, erklärte Joe Biden nur wenige Tage nach der Genehmigung der Bereitstellung von F-16-Kampfjets für die Ukraine. Laut Reuters hat dieses neue Paket einen Wert von bis zu 375 Mio. USD und soll die Verteidigung der Ukraine im Krieg gegen Russland stärken. Der britische Premierminister Rishi Sunak kündigte in Hiroshima au‎ßerdem an, dass sein Land im Sommer mit der Ausbildung ukrainischer Piloten beginnen werde, um die ukrainischen Luftstreitkräfte in dem Konflikt zu unterstützen. Rishi Sunak fügte hinzu, niemand wolle den Frieden mehr als Wolodymyr Zelenskyy, aber die Friedensbedingungen müssten auf den Prinzipien der Ukraine beruhen, fügte er hinzu. Auf dem dreitägigen Gipfel in Japan bekundeten die G7-Staaten ihre Bereitschaft, der Ukraine langfristig beizustehen.





    In Italien gilt auch heute die Alarmstufe Rot für schwere Regenfälle mit Erdrutschgefahr in der Region Emilia Romagna im Norden des Landes, die bereits von beispiellosen Überschwemmungen betroffen ist. Vierzehn Menschen starben und 36.000 weitere wurden von den Behörden evakuiert. Nach Angaben des Korrespondenten von Radio Romania in Italien wurden allein in der Provinz Ravenna, die am stärksten von den Überschwemmungen betroffen ist, über 16 % des Gebiets evakuiert. Nach einer vorläufigen Schätzung von Confagricoltura, dem Verband der italienischen Landwirte, haben die Überschwemmungen in der Emilia Romagna Ernteschäden in Höhe von über 1,5 Mrd. EUR verursacht.





    In Griechenland finden heute Wahlen für das aus einer Kammer bestehende Parlament mit 300 Sitzen statt. Es wird erwartet, dass sich rund 9,5 Millionen Menschen an der Wahl beteiligen. Nicht weniger als 36 Parteien und politische Vereinigungen bewerben sich um einen Parlamentssitz, für den sie mindestens 3 % der Stimmen benötigen. Die grö‎ßten Chancen auf einen Sieg hat die Partei des amtierenden Premierministers Kyriakos Mitsotakis, Neue Demokratie, die laut Umfragen 33 % der Stimmen erhalten würde. Der Mitte-links-Partei Syriza von Alexis Tsipras werden 26 % der Stimmen vorausgesagt. Ein Novum bei dieser Wahl ist die Abschaffung des 50-Sitze-Bonus für die Siegerpartei. Wenn es den Parteien nicht gelingt, eine neue Regierung zu bilden, werden im Juli vorgezogene Neuwahlen abgehalten, bei denen das alte Bonussystem wieder eingeführt wird.

  • Expat in Rumänien: Michele Bressan

    Expat in Rumänien: Michele Bressan

    Michele Bressan ist 32 Jahre alt. Er wurde 1980 in Triest, Italien, geboren und lebt seit 1991 in Rumänien. Er kam also als 11-jähriges Kind nach Bukarest. Später studierte er an der Akademie der Künste in Bukarest in der Abteilung Video und Fotografie. Heute ist er ein gefragter bildender Künstler, der sich für das postkommunistische Rumänien interessiert. Seine Arbeiten wurden zweimal – 2011 und 2015 – auf der Biennale in Venedig ausgestellt. Zu den wichtigsten Ausstellungsorten gehören auch die Tate Modern in London, das Palais de Tokyo in Paris und das Louvre Museum. Ebenfalls in Paris erhielt er 2010 ein Stipendium, das Constantin Brâncuși Fellowship an der Cité Internationale des Arts, nachdem er im Jahr zuvor den renommierten ESSL Award for Innovation in Photography erhalten hatte. Derzeit ist er Gastprofessor und Doktorand an der Universität der Künste in Bukarest.




    Er erzählte uns in welchem Zusammenhang er nach Rumänien gekommen ist?


    “Mein Kontext ergab sich aus einer sozialen Situation, nämlich der Scheidung meiner Eltern. Ich bin meiner Mutter nach Rumänien gefolgt und habe mich später entschieden hier zu leben. Ich kannte das Land jedoch bereits, da ich in den Sommer- und Winterferien meine Gro‎ßeltern mütterlicherseits besuchte. Ich kannte die Sprache und die Landschaften, und ich muss zugeben, dass mich diese Alternative zu Italien langsam aber sicher in ihren Bann zog. Auch wenn ich aus dem Westen und aus einem privilegierten Umfeld stammte, interessierte mich genau dieser Kontrast, der Kontrast, den das kommunistische oder postkommunistische Rumänien bot. Und später, als ich mich hier niederlie‎ß, integriert ich mich rasch. Das Land verwandelte mich auch”.




    Unser Gast hat die Welt bereist. Als Künstler hat er in Frankreich, Italien, Rumänien, den Vereinigten Staaten, Kuba, Österreich, Deutschland, Israel, der Tschechischen Republik und im Vereinigten Königreich ausgestellt. Wir wollten also von Michele Bressan wissen, was den Charme eines postkommunistischen Landes ausmacht.


    “Ich muss zugeben, dass sich die Dinge durch das Prisma dessen, was ein Kind sah und verarbeitete, auf einer anderen Ebene befanden, sagen wir mal, etwas entfernt von der objektiven und sehr realistischen Ebene. Aber dennoch fühlte ich eine Attraktion – so viel ich damals verstehen und wahrnehmen konnte – ich fühlte mich gerade von den Kontrasten angezogen. Die Kontraste, von denen ich denke, dass andere sie normalerweise vermieden oder stigmatisiert hätten. Für mich war gerade die fehlende Kontinuität von Comics oder einer langen Reihe von Lebensmitteln oder Sü‎ßigkeiten interessant. Und da ich aus einer Umgebung kam, in der alles zur Verfügung stand und – mehr als das, es gab sogar einen Überfluss an Wünschen oder sogar Marotten — hat mich diese rumänische Realität, die einen viel spartanischen, viel minimalistischeren Lebensstil implizierte, angezogen. Selbstverständlich verstand ich damals nicht die Dramatik hinter diesen Unzulänglichkeiten, diese Aspekte kamen später. In meiner Kindheit, in meiner frühen Jugend, als ich nach Rumänien kam, gab es, glaube ich, auch einen ganz anderen sozialen Kontext. Da war diese Gewohnheit, diese Realität vor dem Block, die in Italien völlig fehlte. Die einzige Interaktion, die ich als Kind mit Gleichaltrigen hatte, bestand darin, dass ich gelegentlich unter Aufsicht der Eltern eine Pizza essen ging. In Rumänien hingegen habe ich meine Kindheit im Giulești-Viertel verbracht. Es gab eine ganze Reihe von Möglichkeiten, ich wei‎ß nicht … die Karbid-Bomben, die Horn-Pfeifen, die Idee, gemeinsam drau‎ßen zu sitzen, das Gefühl der Gemeinschaft, der Zugehörigkeit und sicherlich eine ganz andere Art Spa‎ß zu haben.”




    Aus dieser Antwort ergibt sich für uns die Frage, ob Michele Bressan jemals daran gedacht hat, nach Italien zurückzukehren?


    “Ich hatte nie den Wunsch, zurückzukehren. Ich besuchte meinen Vater, und im Grunde war alles umgekehrt. Statt nach Rumänien in die Ferien zu fahren, fuhr ich nun nach Italien, wo ich die Sommer verbrachte, aber gleichzeitig konnte ich es kaum erwarten, nach Rumänien zurückzukehren, denn mein Leben hatte sich praktisch hierher verlagert. All die Meilensteine im Sinne von Freundschaften, im Sinne von Studium – ich hatte bereits das Studium an der Nicolae Tonitza Hochschule für bildende Künste in Bukarest aufgenommen – und meine Realität, die waren praktisch in Bukarest und nicht mehr Italien”.




    So wurde Bukarest für Michele Bressan also zur Heimat. Er verrät uns auch, was er hier mag.


    “Bukarest ist eine Stadt, die man entweder liebt oder hasst, oder beides. Ich habe mich hervorragend eingelebt, ich habe mich an die Stadt angepasst, ich habe sie verstanden, ich habe sie lange erkundet, ich habe sie kennengelernt. Wobei ich betone, dass ich sie habe verstehen müssen. Es liegt daran, dass ich die Möglichkeit hatte, viel herumzukommen, sowohl während meiner Teenagerjahre als auch später, als ich die Kunst oder die Fotografie entdeckte. Und ich habe viele Orte kennengelernt. Au‎ßerdem fühle ich mich hier zu Hause, und normalerweise sollte der Ort, den man sein Zuhause nennt, nicht hässlich sein. Er sollte einem nicht missfallen“.




    Was würden Sie einem Ausländer zeigen, der nicht viel über Bukarest wei‎ß, was würden Sie ihm über diese Stadt erzählen, fragte wir ihn zum Schluss?



    “Ich denke, das Beste wäre, keine vorgefassten Meinungen zu äu‎ßern. Am besten wäre es wohl, nicht an die Hand genommen und geführt zu werden, sondern zu erkunden. So gehe ich vor, wenn ich in einem fremden Land, in einer Stadt bin, die ich nicht kenne. Sicherlich gehe ich von einigen durch die Medien im kollektiven Gedächtnis vermittelten Orientierungspunkten aus. Aber ich ziehe es vor, die Dinge selbst zu entdecken und schlie‎ßlich, im Nachhinein, zu recherchieren und nachzufragen. Auch Bukarest hat einige unübersehbare Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ist schwer, den Parlamentspalast oder die Parks nicht zu sehen, die in anderen Städten oft fehlen, es ist schwer, den Triumphbogen zu übersehen. Aber ansonsten denke ich, dass sich das Leben in Bukarest zwischen diesen Punkten abspielt und nicht um sie herum. Ich glaube, dass die Transiträume, die gro‎ßen Stadtteile, das wahre Herz der Stadt darstellen. Wenn ich etwas vorschlagen müsste, dann wären es diese.




    Wir sprachen mit Michele Bressan, einem in Italien geborener bildender Künstler, der mit Fotografie und Film arbeitet und der seit 1991 in Bukarest lebt.

  • Nato-Luftstützpunkt in Rumänien: Neue Kampfgruppen sollen Ostflanke stärken

    Nato-Luftstützpunkt in Rumänien: Neue Kampfgruppen sollen Ostflanke stärken

    Rund 300 belgische Militärs sind Teil der sogenannten Nato Response Force (Nato-Reaktionsstreitmacht), die der nordatlantische Rat am 25. Februar und damit als sofortige Reaktion auf den Angriff Russlands gegen die Ukraine einberufen hatte. Die belgischen Soldaten stie‎ßen im März zu ihren rund 500 französischen Kameraden, die bereits auf dem Luftstützpunkt Nummer 57 im südostrumänischen Mihail Kogălniceanu stationiert sind. Der belgische Premierminister Alexander de Croo stattete ihnen am Mittwoch einen Besuch ab; bei der anschlie‎ßenden Rede vor den Truppen fand der belgische Regierungschef deutliche Worte — die Nato-Soldaten seien hier, um die freie Welt und ihre Werte vor einer möglichen Aggression aus dem Osten zu verteidigen:



    Auf diesem Luftstützpunkt agieren französische und belgische Truppen gemeinsam, um jede mögliche Aggression gegen Rumänien oder einen anderen Bündnispartner zu entmutigen. Putin und seiner Clique sollte es klar sein: Die Verbündeten haben Stellung eingenommen, ein Angriff gegen einen von uns ist ein Angriff gegen alle. Für viele Menschen sind dies unsichere Zeiten, doch gerade unter diesen Umständen ist es gut, zu wissen, dass wir auf Sie zählen können. Die Präsenz der Nato-Streitkräfte verkörpert nicht nur unsere Solidarität, sie zeigt auch der ganzen Welt, dass wir Freiheit und Demokratie verteidigen werden und dass die freie Welt niemals nachgibt.“



    Auch der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă, der seinen belgischen Amtskollegen begleitete, sprach von schwierigen Zeiten, die man im 21. Jahrhundert nicht erwartet hätte. Vor diesem Hintergrund sei die Stärkung der Ostflanke der Nato eine Notwendigkeit, um jede Gefährdung durch Russland abzuwehren. Die Verbündeten müssen für eine lang anhaltende Krise gewappnet sein — insbesondere für den Fall, dass bedrohliche Situationen vor der Nato-Grenze entstehen, so der rumänische Premierminister.



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis war ebenfalls zugegen und begrü‎ßte die Präsenz belgischer Militärs auf dem Nato-Luftstützpunkt in Mihail Kogălniceanu:



    Ich danke allen unseren Verbündeten für ihre Anwesenheit in Rumänien nebst unseren Streitkräften. Die Tatsache, dass wir auf diesem Militärstützpunkt gemeinsam agieren, ist ein zusätzlicher Beweis für das Einvernehmen, den Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb der Nato. Wir bereits beim Nato-Gipfel in Brüssel beschlossen, werden wir diesen Prozess beschleunigen, so dass die Verteidigungs- und Abschreckungsstrategie der Allianz konsolidiert und insbesondere die Abwehrkapazität der Ostflanke und der Schwarzmeerregion verstärkt wird. In diesem Sinne sollen die vier neuen Kampfgruppen so schnell wie möglich operationsfähig werden — eine davon wird ihren Einsatz in Rumänien haben.“



    Zu den Bodentruppen der Nato in Rumänien gehören nebst der belgischen und der französischen Entsendung noch ein US-Kontingent und ein niederländischer Trupp. Auf der Militärbasis in Mihail Kogălniceanu sind ferner noch Militärs aus Gro‎ßbritannien, Italien und Rumänien stationiert, die unter Nato-Kommando den Luftraum der Allianz an dessen Ostflanke überwachen.

  • Meldungen am Abend, 14.03.2022

    Meldungen am Abend, 14.03.2022


    – Am heutigen Montag beginnt der Zensus in Rumänien, der wegen der Coronapandemie um ein Jahr verschoben wurde. In diesem Jahr können die Bürgerinnen und Bürger erstmals, im Laufe von zwei Monaten, selbst ihre Daten online eingeben. Menschen mit eingeschränkten digitalen Fähigkeiten werden in speziell eingerichteten Zentren dafür unterstützt. Der Fragebogen enthält Informationen über die Bezugsperson einer Familie, den ständigen Wohnort, die Mitglieder eines Haushalts und den Zweitwohnsitz. Alle Beschäftigten im öffentlichen und privaten Bereich, die ihre Daten selbst online eingeben, erhalten einen bezahlten freien Arbeitstag. Menschen, die ihre Daten nicht selbst online eingeben, werden von einem Beamten befragt. Das gesamte Verfahren ist digitalisiert. Beim letzten Zensus im Jahr 2011 zählte Rumänien mehr als 20 Millionen Einwohner.




    – Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu führte am Montag in Bukarest Gespräche mit seinem italienischen Amtskollegen Luigi di Maio. Der Besuch des italienischen Chefdiplomaten findet vor dem Hintergrund des illegalen militärischen Angriffs Russlands gegen die Ukraine und der Bemühungen Italiens statt, die Bewältigung der ukrainischen Flüchtlingskrise zu unterstützen. Bei dem Treffen zwischen Bogdan Aurescu und Luigi Di Maio wurden Frage, wie die vielfältigen Auswirkungen der russischen Invasion bewältigt werden können, um die Bemühungen, den Konflikt zu beenden, um Sanktionen gegen Russland und um die Stärkung der östlichen Flanke der NATO erörtert. Ferner sprachen die beiden Au‎ßenminister über Möglichkeiten zur Entwicklung und Vertiefung der konsolidierten rumänisch-italienischen strategischen Partnerschaft sowie der bilateralen und sektoralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Italien ist derzeit der zweitgrö‎ßte Handelspartner Rumäniens.




    Bukarest – Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Flüchtlingskrise sei au‎ßerordentlich wichtig gewesen, sagte der Leiter der Abteilung für Notsituationen, Raed Arafat, am Montag in Bukarest. Ihm zufolge wird die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und den Behörden sowie mit allen, die auf nationaler und internationaler Ebene zusammenarbeiten wollen, fortgesetzt. Dies erklärte Arafat zum Abschluss eines Treffens zwischen Behörden, Vertretern der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen, die sich mit der Bewältigung des vom russischen Krieg in der Ukraine verursachten Flüchtlingsströme befassen. Die rumänischen Behörden teilten mit, eine interaktive Karte für Flüchtlinge aus der Ukraine erstellt zu haben. Geflüchtete, die von Rumänien aus in andere Staaten ausreisen wollen, können Informationen zu den Transitstrecken auf dem Stra‎ßen- und dem Schienenverkehrsnetz finden. Die App enthält auch Informationen zu Grenzübergängen, internationalen Flughäfen und Verbindungen zu Flughäfen in der Nähe von Grenzübergängen. Die Anwendung ist auf der Website des Verkehrsministeriums unter der Rubrik Karten zu finden und steht auf Rumänisch, Englisch und Ukrainisch zur Verfügung. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind Hunderttausende Menschen nach Rumänien eingereist, von denen die meisten unser Land bereits verlassen haben.




    – Die am heutigen Montag aufgenommene neue Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland wurde unterbrochen und soll am Dienstag fortgesetzt werden. Dies sagte der ukrainische Unterhändler Mihailo Podoliak gegenüber Reuters. Diese vierte Gesprächsrunde fand online statt, im Gegensatz zu den drei vorangegangenen. Vor den Gesprächen am Montag hatte Kiew erklärt, es werde Moskau erneut einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug der russischen Truppen fordern. Den Krieg in der Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin am 24. Februar begonnen. Putin will einen neutralen Status für die Ukraine, ihre Entmilitarisierung, die Anerkennung der russischen Souveränität über die annektierte Krim und das Recht auf Selbstbestimmung für die prorussischen Separatistenprovinzen im Donbass erreichen. Am Montag gaben die ukrainischen Behörden bekannt, dass 160 Fahrzeuge die von russischen Streitkräften und prorussischen Separatisten belagerte Stadt Mariupol über einen humanitären Korridor verlassen konnten. In der vergangenen Woche scheiterten wiederholte Versuche, die Zivilbevölkerung aus der Stadt zu evakuieren. Am heutigen Montag setzte Russland seine Angriffe fort. In der Landeshauptstadt Kiew wurde ein Wohnblock und eine Flugzeugfabrik beschossen. Auch in der abtrünnigen Donbass-Region kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Das UN-Menschenrechtsbüro bestätigte am Montag den Tod von mindestens 636 Zivilisten in der Ukraine in den fast drei Wochen des Krieges, darunter 46 Kinder.



  • Nachrichten am Mittag, 14.03.2022

    Nachrichten am Mittag, 14.03.2022

    – Heute beginnt der Zensus, der wegen der Coronapandemie um ein Jahr verschoben wurde. In diesem Jahr können die Bürger erstmalig, im Laufe von zwei Monaten, selbst ihre Daten online eingeben. Menschen mit eingeschränkten digitalen Fähigkeiten werden in speziell eingerichteten Zentren dafür unterstützt. Der Fragebogen enthält Informationen über die Bezugsperson einer Familie, den ständigen Wohnort, die Mitglieder eines Haushalts und den Zweitwohnsitz. Alle Beschäftigten im öffentlichen und privaten Bereich, die ihre Daten selbst online eingeben, erhalten einen bezahlten freien Tag. Menschen, die ihre Daten nicht selbst online eingeben, werden von einem Beamten befragt. Das gesamte Verfahren ist digitalisiert. Beim letzten Zensus im Jahr 2011 zählte Rumänien mehr als 20 Millionen Einwohner.



    – Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu empfängt heute seinen italienischen Amtskollegen Luigi di Maio in Bukarest zu politischen Konsultationen. Der Besuch des italienischen Chefdiplomaten findet vor dem Hintergrund des illegalen militärischen Angriffs Russlands gegen die Ukraine und der Bemühungen Italiens statt, die Bewältigung der ukrainischen Flüchtlingskrise zu unterstützen. Bei dem Treffen zwischen Bogdan Aurescu und Luigi Di Maio geht es um die Frage, wie die vielfältigen Auswirkungen der russischen Invasion bewältigt werden können, um die Bemühungen, den Konflikt zu beenden, um Sanktionen gegen Russland und um die Stärkung der östlichen Flanke der NATO. Ferner werden die beiden Außenminister Möglichkeiten zur Entwicklung und Vertiefung der konsolidierten rumänisch-italienischen strategischen Partnerschaft sowie der bilateralen und sektoralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit erörtern, da Italien derzeit der zweitgrößte Handelspartner Rumäniens ist. Der italienische Außenminister wird auch von Präsident Klaus Iohannis und Premierminister Nicolae Ciucă empfangen.



    – Die rumänischen Behörden haben eine interaktive Karte für Flüchtlinge aus der Ukraine erstellt, anhand der sie Transitkorridore zu den rumänischen Grenzübergängen identifizieren können. Die Anwendung ist auf der Website des Verkehrsministeriums unter der Rubrik Karten zu finden und steht auf Rumänisch, Englisch und Ukrainisch zur Verfügung. Flüchtlinge, die in andere Staaten ausreisen wollen, können Informationen zu den Transitkorridoren auf dem Straßen- und dem Schienenverkehrsnetz finden. Die App enthält auch Informationen zu Grenzübergängen, internationalen Flughäfen und Verbindungen zu Flughäfen in der Nähe von Grenzübergängen. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind Hunderttausende Menschen nach Rumänien eingereist, von denen die meisten unser Land bereits verlassen haben. Gestern versicherte der rumänische Präsident Klaus Iohannis seinem ukrainischen Amtskollegen Volodymyr Selenskyj in einem Telefongespräch, dass Rumänien sich um alle ukrainischen Staatsbürger kümmern werde, die in sein Hoheitsgebiet einreisen.



    Krieg – Russland hat seine Angriffe auf den Westen der Ukraine bis zur polnischen Grenze ausgeweitet, während es im Süden eine regelrechte Seeblockade entlang der Schwarzmeerküste verhängt hat, um einen Angriff auf den Hafen von Odessa vorzubereiten, wie der britische Geheimdienst berichtet. Russische Raketen trafen gestern einen ukrainischen Militärstützpunkt westlich der Stadt Lwiw, nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, berichteten die örtlichen Behörden. Dabei wurden 35 Tote und 130 Verletzte gemeldeten. Der Stützpunkt war vor dem Krieg von NATO-Personal für Trainingsmissionen des ukrainischen Militärs genutzt worden, doch die Allianz behauptete, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs keine ihrer Soldaten dort befanden. Der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj verurteilte den ungerechtfertigten Angriff Russlands und forderte die verbündeten Staaten erneut auf, eine Flugverbotszone über der Ukraine zu verhängen. Die NATO und die USA lehnten die Forderung bislang ab, da diese gemäß US-Präsident Joe Biden einen dritten Weltkrieg auslösen könnte. Einem US-Beamten zufolge hat Russland China um militärische Ausrüstung und Unterstützung für seine Kriegsanstrengungen in der Ukraine sowie um zusätzliche Wirtschaftshilfe gebeten, um den negativen Auswirkungen der internationalen Sanktionen entgegenzuwirken, die von den USA und anderen europäischen und asiatischen Staaten gegen die russische Wirtschaft verhängt wurden. Außerdem werden die russisch-ukrainischen Verhandlungen heute per Videokonferenz fortgesetzt. Quellen in Moskau, die vom Korrespondenten des rumänischen öffentlichen Rundfunks in Russland zitiert wurden, behaupten, dass in den kommenden Tagen Dokumente unterzeichnet werden könnten. Am Sonntag wurde der erste Todesfall eines ausländischen Journalisten in der Ukraine gemeldet. Es handelte sich um einen amerikanischen Journalisten, der nördlich von Kiew von den russischen Kräften beschossen worden war.


  • Nachrichten 26.01.2022

    Nachrichten 26.01.2022


    In den letzten 24 Stunden wurden in Rumänien mehr als 34.000 Neufälle von mit SARS-CoV-2 infizierten Personen registriert und 94 Todesfälle gemeldet – teilte die Gruppe für Strategische Kommunikation am Mittwoch mit. Es ist ein absoluter Rekord der Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie in Rumänien. Im Vergleich zum Vortag hat sich die Zahl der COVID-19-Fälle auf nationaler Ebene am Mittwoch fast verdoppelt. Etwa 700 Patienten liegen auf der Intensivstation. Die Impfung von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren hat am Mittwoch in Rumänien begonnen, aber das Interesse ist ziemlich gering, ebenso wie für den Rest der berechtigten Bevölkerung. Die ersten Mengen von Molnupiravir – einem antiviralen Medikament, das mit dem neuen Coronavirus infizierten Patienten mit hohem Risiko“ in Untersuchungszentren oder Krankenhäusern verabreicht wird – könnten das Land bis Ende der Woche erreichen, sagte Gesundheitsminister Alexandru Rafila. Er schätzte, dass sich sein Einsatz positiv auf die Verringerung des Drucks auf Intensivstationen und die Verringerung der Zahl der Todesfälle auswirken würde.



    Rumänien hat mehr als 600 km gemeinsame Grenze mit der Ukraine, und wir müssen uns versichern, dass wir auf jedes mögliche Szenario vorbereitet sind, sagte Staatspräsident Klaus Iohannis am Mittwoch, nach der Sitzung des Obersten Verteidigungsrates auf dem Hintergrund der angespannten Sicherheitslage in der Region. Er betonte, dass es bei der aktuellen von Russland verursachten Krise nicht nur um die Ukraine, sondern um die Sicherheit des gesamten euro-atlantischen Raums gehe. Deshalb sei es in diesem Moment wichtig, dass wir auf NATO- und EU-Ebene Einheit und Solidarität zeigen – so Iohannis. Es wurde eine vollständige Analyse der Sicherheitslage in der Region durchgeführt, einschließlich im Hinblick auf militärische, wirtschaftliche und energiepolitische Auswirkungen, aber auch auf unkontrollierte Migration. Die jüngsten Aktionen der russischen Seite versuchen durch die im Dezember eingereichten Vorschläge, die Parameter der europäischen Sicherheitsarchitektur inakzeptabel zu verändern“, betonte der rumänische Präsident. Er fügte hinzu, dass der diplomatische Dialog eine Schlüsselrolle bei der Entspannung der aktuellen Situation spielen müsse und dass es wichtig sei, dass er fortgesetzt werde.




    Die Entscheidung des Rates der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung , Beitrittsverhandlungen mit Rumänien aufzunehmen, sei eine Chance für eine neue Phase der Reformen zugunsten der Bürger und der Anpassung der Gesellschaft an das Modell der konsolidierten Demokratien, sagte Ministerpräsident Nicolae Ciucă am Mittwoch vor dem Interministeriellen Ausschuss der OECD, dessen Aufgabe es ist, die Verhandlungen über die Aufnahme Rumäniens in die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu koordinieren. Mit dem heutigen Treffen signalisieren wir, wie ernst wir die Vorbereitung unseres Beitritts zur OECD nehmen, um an der Seite der Industrieländer zu stehen, auf die über 70 % der Weltproduktion und des Welthandels sowie 90 % der weltweiten ausländischen Direktinvestitionen entfallen, betonte Ciuca. Die OECD hat beschlossen, Beitrittsverhandlungen mit sechs Kandidatenländern, darunter Rumänien, aufzunehmen. Im Kommuniqué des OECD-Rates werden die Fortschritte erwähnt, die das Land zusammen mit Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Kroatien und Peru seit dem Start ihrer Beitrittsanträge gemacht hat. Die Organisation wird für alle diese Länder individuelle Fahrpläne erstellen, sofern die sechs Länder bestätigen, dass sie sich den Werten, der Vision und den Prioritäten der Organisation anschließen.


    Nach Angaben von Transparency International gehört Rumänien neben Ungarn und Bulgarien weiterhin zu den drei korruptesten Ländern der EU. Der Korruptionswahrnehmungsindex spiegelt wider, wie unabhängige und Wirtschaftsexperten die Korruption im öffentlichen Sektor in 180 Ländern und Territorien wahrnehmen. Transparency International stellt fest, dass in Rumänien einer der am stärksten gefährdeten Bereiche das öffentliche Beschaffungswesen war, was sich implizit auf die Transparenz der öffentlichen Ausgaben im Rahmen der Pandemie auswirkte. Trotz offizieller Zusagen haben 131 untersuchte Länder in den letzten 10 Jahren keine nennenswerten Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung gemacht.



    Die italienischen Parlamentarier haben auch nach einem dritten Wahlgang am Mittwoch keinen neuen Präsidenten nominiert. In den ersten drei Wahlgängen muss ein Kandidat zwei Drittel der Stimmen erhalten, um gewählt zu werden. Ab dem vierten Wahlgang, der am Donnerstag stattfindet, reicht eine einfache Mehrheit. Viele Abgeordnete reichten am Mittwoch leere Stimmzettel ein. Allerdings hätten immer mehr Menschen den derzeitigen Staatschef Sergio Mattarella angedeutet, obwohl er angekündigt hatte, keine zweite Amtszeit anzunehmen, so Reuters. Große Chancen werden dem derzeitigen Ministerpräsidenten Mario Draghi zugeschrieben.

  • Italienischer Medizinstudent in Jassy: „Rumänien bot mir die Chance, meinen Traum zu verwirklichen“

    Italienischer Medizinstudent in Jassy: „Rumänien bot mir die Chance, meinen Traum zu verwirklichen“






    Vor seiner Studienaufnahme in Rumänien hat Tiberio Claudio Sapone zwei Semester Biotechnologie an der Universität in Perugia studiert. Doch dann überlegte er es sich anders und entschied sich für ein Medizinstudium in der rumänischen Uni-Stadt Jassy. Warum gerade in Rumänien?



    Ich bin nach Rumänien gekommen, um Medizin auf englisch zu studieren, denn das Land bot mir die Chance, meinen Traum zu verwirklichen, nachdem es mir in Italien verwehrt geblieben war, ein Medizinstudium aufzunehmen. Und so kam ich 2017 nach Rumänien, jetzt bin ich schon im 9. Semester Student der Medizinfakultät in Jassy. Mein Bruder studiert ebenfalls Medizin, allerdings in Italien, an der Universität in Messina, und er hat einen Freund, der Rechtsanwalt ist und mit Hilfe seiner rumänischen Ehefrau italienischen Studenten mit Rat und Tat zur Seite steht, die in Rumänien studieren möchten. Auf seinen Ratschlag hin habe ich mich für Rumänien entschieden.“




    In den nunmehr vier Jahren, seitdem Tiberio Sapone in Rumänien lebt, hatte er auch Zeit und Gelegenheit, das Land zu bereisen. Am meisten hat ihm Brașov (Kronstadt) gefallen — die Berglandschaft und die Wintersportmöglichkeiten dort haben es ihm angetan.



    Als ich in Rumänien ankam, war ich schon vom ersten Tag an zuversichtlich, denn von Anfang an habe ich Leute kennengelernt, rumänische oder andere ausländische Studenten, die mir sehr geholfen haben, mich einzuleben. Auch unsere Hochschullehrer geben sich viel Mühe, den ausländischen Studenten den Einstieg ins hiesige Uni-Leben zu erleichtern — sie erläutern uns den Aufbau des Studiengangs und vieles mehr. Am Anfang war es sicherlich nicht sehr leicht, weil ich die Sprache nicht beherrschte; jetzt ist es leichter geworden, denn mit Hilfe der Sprachkurse und dank meiner Kommilitonen ist mein Rumänisch jetzt passabel. Heute kann ich sagen, dass ich mich fast wie zu Hause fühle.“




    Seit fast zwei Jahren ist der junge Italiener auch Mitglied des Europäischen Verbands der Medizinstudenten — European Medical Student’s Association (EMSA), der 1990 in Brüssel gegründet wurde, Filialen in 30 Ländern hat und über 50.000 Mitglieder zählt. Tiberio Sapone leitet die Abteilung für soziale Events der Jassyer Filiale von EMSA, die zahlreiche Konferenzen und Workshops mit internationaler Beteiligung, aber auch Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert. Zum Schluss haben wir Tiberio Sapone über seine beruflichen Zukunftspläne befragt:



    Während meiner Studienjahre in Rumänien habe ich herausgefunden, dass ich sehr daran interessiert bin, zu verstehen, wie der menschliche Verstand funktioniert und warum manche Menschen psychische Störungen entwickeln. Anders gesagt — ich möchte Psychiater werden. Ich glaube nicht, dass ich in Rumänien bleiben werde, ich werde aber auch nicht nach Italien zurückkehren. In all diesen Jahren in Rumänien habe ich viel gelernt, und auch meine Englischkenntnisse sind empfindlich besser geworden, so dass ich überlege, nach Irland zu übersiedeln. Dort würde ich gerne Psychiatrie praktizieren. Nicht allein wegen der Sprache, sondern auch weil mir ein Kommilitone, der zur Hälfte irischer Abstammung ist, erzählt hat, wie das Leben eines niedergelassenen Arztes in Irland ist. Was er mir sagte, klang vielversprechend, also hat er mich überzeugt, es künftig in Irland zu versuchen.“

  • Das “Italien-Syndrom”: eine neue Berufskrankheit?

    Das “Italien-Syndrom”: eine neue Berufskrankheit?

    Anfang der 2000er Jahre, als sich die Auswanderungswelle aus Rumänien in andere EU-Mitgliedstaaten verstärkte, waren es oft unterprivilegierte Frauen, die das Land verlie‎ßen und im Ausland als Haushaltshilfen anheuerten. Im Laufe der Jahre hat ihre Zahl zugenommen, und immer mehr von ihnen leiden unter psychischen Störungen, die als “Italien-Syndrom” bekannt sind – denn die meisten dieser Frauen, die nicht nur aus Rumänien kommen, arbeiten hier. Italien ist die Heimat der grö‎ßten rumänischen Gemeinschaft in der EU, also kommen sehr viele Patientinnen aus Rumänien. Bei ihrer Heimkehr werden viele von ihnen im psychiatrischen Institut Socola in Iaşi behandelt, wo Petronela Nechita, Allgemeinärztin und Psychiaterin, arbeitet.



    “Ich habe als Praktikantin bei Socola im Januar 2008 begonnen. Schon damals hörte ich von Patientinnen, die mit psychiatrischen Störungen wie Depressionen oder psychotischen Störungen aus dem Ausland zurückkamen. Italien hat bekanntlich eine alternde Bevölkerung. Das Land hat viele rumänische Arbeitskräfte aufgenommen, die sich vor allem um ältere Menschen kümmern. Das sind die berühmten “Badante”, die in der Altenpflege arbeiten. Aber die Rolle geht über Pflege hinaus. Sie verabreichen auch Medikamente und leisten einen Teil der medizinischen Versorgung, für die sie nicht ausgebildet sind. Für sie ist das extrem stressig. Manche ältere Menschen brauchen eine Rundumbetreuung, vor allem wenn sie neuropsychologische Probleme haben. Man bräuchte drei Personen, um das 24 Stunden am Stück zu leisten, denn wir alle brauchen ja acht Stunden Schlaf, acht Stunden Arbeit und acht Stunden aktive Erholung. Viele der Frauen, die ins Ausland gehen, arbeiten aber weit mehr als acht Stunden am Tag. Sie haben kaum Zeit, sich während der Woche eine Pause zu gönnen, und in manchen Fällen haben sie nicht einmal einen freien Tag. Bevor sie ins Ausland gehen, sollten sie sich vergewissern, dass sie einen Arbeitsvertrag haben, der ihnen Ruhetage garantiert, oder zumindest einen Vertrag mit klar festgelegten Pausen- und Arbeitszeiten”, empfiehlt die Psychiaterin.


    Auch in Italien ist die Zahl der Arbeitsstunden durch einen gesetzlichen Vertrag natürlich begrenzt – wenn es einen gibt. Aber viele dieser Frauen haben keinen Vertrag und kommen so in schwierige Situationen – und auch wenn es einen Vertrag gibt, ist es nicht immer einfach, hat die Aktivistin Silvia Dumitrache, Präsidentin des Verbandes der rumänischen Frauen in Italien, festgestellt.



    “In der Regel haben diese Pflegerinnen Arbeitsverträge über 40 Stunden pro Woche. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Es kommt häufig vor, dass diese Frauen an ihrem Arbeitsplatz untergebracht sind, in der Wohnung der Betreuten. Diese Wohnung verlassen sie kaum. Das ist inakzeptabel. Sie sind ihrem Arbeitgeber ausgeliefert, den sie nicht einmal kennen. Ich habe das Gleiche auch in anderen Ländern gesehen – es ist nicht mehr klar, wer den Vertrag anbietet und wer dafür sorgt, dass er ordnungsgemä‎ß umgesetzt wird. Die Unklarheit ist wahrscheinlich beabsichtigt. Diese Arbeitnehmer haben kein soziales Leben, und viele von ihnen können nachts nicht schlafen, weil die von ihnen betreuten Menschen auch nachts ständig versorgt werden müssen. Die Familie des Patienten kommt dann mit weiteren Forderungen, die im Vertrag nicht genannt wurden. Diese Familien sind nicht bereit zu akzeptieren, dass die Pflegerinnen auch Rechte, nicht nur Pflichten haben”, klagt Silvia Dumitrache.



    Bei aller Müdigkeit, der Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und des Mangels an Privatsphäre ist es aber die Abwesenheit ihrer eigenen Familie, die diese Frauen am meisten belastet. Dr. Petronela Nechita erklärt, wie diese Störungen entstehen:



    “Es ist die Sehnsucht nach Partnern, Kindern, Eltern, Brüdern und Schwestern, die sie am meisten trifft. Viele sind gegangen, weil sie in finanziellen Schwierigkeiten waren. Sie gehen ins Ausland, um dort auf der Suche nach einem Lohn zu arbeiten, der es ihnen ermöglicht, für ihre Kinder zu sorgen. Deshalb schicken sie das Geld, das sie verdienen, nach Hause, um die Kinder zu unterstützen. Viele planen, nur für ein paar Monate wegzugehen, bleiben dann aber doch mehrere Jahre im Ausland. Gerade diese Trennung hat negative Folgen. Viele dieser Frauen lassen sich am Ende scheiden, da die Entfernung ihre Beziehung beschädigt. Die Kinder neigen zudem dazu, sich vom Elternteil zu distanzieren, der im Ausland lebt. Und wenn diese Frauen schlie‎ßlich nach mehreren Jahren zurückkehren, finden sie nicht mehr den einstigen emotionalen Komfort vor. Sie leiden unter einer Flut von Vorwürfen ihrer Kinder, die ihre Anwesenheit mehr brauchten als finanzielle Sicherheit”, so die Ärztin aus Iaşi.



    Nach vielen Jahren der Aufklärung glaubt Aktivistin Silvia Dumitrache, dass die rumänischen Behörden sowie die Behörden anderer Mitgliedstaaten sich der Situation der Opfer des “Italien-Syndroms” durchaus bewusst sind. Die vollständige Umsetzung der Vorschriften und das verstärkte Vorgehen gegen illegale Zustände stehen aber noch aus. Die Kampagnen von Aktivistinnen wie Silvia Dumitrache gehen inzwischen in eine neue Richtung.



    “Wir versuchen auch, das Bewusstsein der Arbeitnehmerinnen für ihre Gefährdung zu schärfen. Denn man kann eine solche Belastung ein, zwei oder drei Monate lang aushalten, vielleicht sogar ein Jahr lang, und dann in eine Depression fallen, aus der man nicht mehr herauskommt. Natürlich hat jeder die freie Wahl. Und nicht alle Fälle sind hoffnungslos.

    Es kommt vor, dass manche Frauen sehr gut mit ihrer neuen Situation im Ausland umgehen können. Doch es ist auf jeden Fall illegal, denn jeder, der Arbeitnehmer unter diesen Bedingungen bei sich aufnimmt, verstö‎ßt bereits gegen italienisches Recht”.



    Natürlich sind nicht alle Hausangestellten in Italien aus Rumänien. Aber die Situation der rumänischen Haushaltshilfen ist ernster, da Rumänien eines der ärmsten Länder der EU ist. Ihre Entscheidung, das Land zu verlassen, kann also zwar eine persönliche Entscheidung sein, die jedoch ma‎ßgeblich durch externe Faktoren beeinflusst wird. Viele der Patientinnen von Psychiaterin Petronela Nechita entscheiden sich aufgrund ihrer Notlage, wieder in den Pflegedienst einzutreten, nachdem sie in Behandlung waren. “Viele Patientinnen gehen dann wieder in Ausland zurück, weil sie in Rumänien keine Arbeit finden – viele behaupten, dass sie bei ihren Verwandten und Kindern bleiben werden, aber am Ende gehen sie zurück ins Ausland, oft zu den gleichen Arbeitsbedingungen, um Geld zu verdienen und ihre Familien zu unterstützen, hat die Psychiaterin festgestellt.


    Gerade deshalb kämpfen Vereine wie der von Silvia Dumitrache für einen besseren Schutz transnationaler Familien auf europäischer Ebene


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  • Nachrichten 03.10.2021

    Nachrichten 03.10.2021

    In Rumänien hat die Regierung einen Beschluss gefasst, wonach gegen COVID geimpfte Personen und Personen, die die Krankheit in den letzten sechs Monaten durchgemacht haben, von mehreren Beschränkungen befreit sind, die in Orten gelten, in denen der Schwellenwert der Infektionsrate von 6 Fällen überschritten wird. tausend Einwohner. Dies gilt für Bukarest und über 30 andere Städte und Gemeinden des Landes sowie für mehr als 200 Gemeinden. Öffentliche und private Veranstaltungen können in diesen Orten nur mit geringer Beteiligung und nur mit geimpften oder Personen, die die Krankheit duchgemachthaben, stattfinden, für die das Tragen einer Maske vorgeschrieben ist. All diesen Kategorien ist auch der Zugang zu Restaurants oder Fitnessstudios sowie der Verkehr während der so genannten Wochenend- oder Nachtquarantäne gestattet. Die neuen Vorschriften sorgten für Unmut bei Tausenden von Menschen, die am Samstag auf die Stra‎ße gingen, ohne sich an die Abstandsregeln zu halten, ohne Schutzmasken zu tragen und ohne das Limit für die Teilnahme an solchen Demonstrationen einzuhalten. Die Demonstranten zogen durch das Zentrum der Hauptstadt, protestierten vor der Regierung und einige von ihnen zogen später zum Präsidentenpalast. Sie skandierten Botschaften gegen die Impfung und die Einführung des grünen Zertifikats und forderten au‎ßerdem den Rücktritt der Exekutive, des Leiters des Komitees für Notfallsituationen, Raed Arafat, und des Präsidenten des Staates. Die Proteste fanden an dem Tag statt, an dem die höchste Zahl von Coronavirus-Erkrankungen in Rumänien gemeldet wurde – fast 12 600. Am Sonntag wurden fast 8.700 neue Fälle gemeldet, 150 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID 19, und auf den Intensivstationen sind 1.440 Menschen. Aufgrund der gro‎ßen Zahl von Erkrankungen in der letzten Zeit wurde die Impfkampagne verstärkt, wobei täglich Dutzende von Dosen verabreicht wurden.



    Die aktualisierte Liste der Länder und Gebiete mit hohem epidemiologischem Risiko ist heute in Kraft getreten. Rumänien befindet sich nun in der roten Zone, zusammen mit der Republik Moldau, Bulgarien, Armenien, Wei‎ßrussland und Grönland. Das Nationale Komitee für Notfallsituationen hat beschlossen, Fahrer von Last- und Personenwagen von der Quarantäne zu befreien, wenn ein negatives Ergebnis eines RealTime-PCR-Tests vorliegt. Auch Deutschland hat die Einreisebedingungen überarbeitet – so können Personen aus Rumänien nur dann nach Deutschland einreisen, wenn sie einen negativen COVID-Test vorweisen können, wenn sie geimpft sind oder wenn sie die Krankheit überstanden haben. Die Dokumente müssen in einer der Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch abgefasst sein und können in physischer oder elektronischer Form eingereicht werden.



    Dacian Cioloş, der gewählte Präsident der USR PLUS (ehemalige Nummer 2 in der Regierung), erklärt, dass das von ihm vertretene Team zwar keine Mehrheit im neuen Landesvorstand der Partei hat, er aber möchte, dass die Entscheidungen auf der Grundlage gemeinsamer Ziele getroffen werden, er gehöre weder dem einen noch dem anderen Team an. Das Team seines Gegners, Dan Barna, hat bei den Wahlen zum Nationalen Präsidium die meisten Stimmen erhalten – er hat 14 Mandate als Vizepräsident, während das Team des neuen Präsidenten, Dacian Cioloş, acht Sitze in der nationalen Führung der Partei hat. Die Arbeit des Kongresses wird mit Debatten über die Änderungen der Parteisatzung, einschlie‎ßlich der Dauer der Amtszeit des Präsidenten, fortgesetzt, die ausschlie‎ßlich im Online-Format stattfinden. Dacian Cioloş möchte eine auf zwei Jahre begrenzte Amtszeit und kündigt an, dass er andernfalls im Jahr 2023 zurücktreten wird, um einen Kongress zu organisieren, auf dem der Präsidentschaftskandidat bestätigt und die Strategie für die im nächsten Jahr anstehenden Wahlen festgelegt wird.



    Nach dem Brand am Freitag im Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Constanta (Südostrumänien), bei dem sieben COVID-Patienten, die in die Intensivstation eingeliefert wurden, ums Leben kamen, sind mehrere Untersuchungen im Gange. Es handelt sich um den zehnten Brand in weniger als einem Jahr in einem der Krankenhäuser in Rumänien, von denen viele COVID-Abteilungen sind. Ähnliche Tragödien ereigneten sich Ende letzten Jahres im Kreiskrankenhaus in Piatra Neamţ (Nordosten) und zu Beginn dieses Jahres im Matei Balș Institut in Bukarest. In beiden Fällen kam es zu Todesfällen und Verletzungen bei Patienten, die auf der Intensivstation mit Covid 19 behandelt wurden. Heute reiste ein Team von acht Fachleuten des Nationalen Instituts für Bergbausicherheit und Explosionsschutz in Petroşani (Süd) nach Constanţa, um am Brandort technisches Fachwissen zu sammeln, Proben zu nehmen und eine Reihe von Messungen und technischen Analysen durchzuführen, um anschlie‎ßend in den Labors des Instituts die Bedingungen nachzustellen, die zur Entstehung des Brandes geführt haben, unter anderem durch computergestützte 3D-Simulationen.



    In Italien sind am Sonntag und Montag mehr als 12 Millionen Wahlberechtigte in rund 1.200 Gemeinden zu den Urnen gerufen, darunter Gro‎ßstädte wie Rom, Mailand, Turin, Neapel, Bologna und Triest, wo Nachwahlen stattfinden. Auch in Kalabrien wird ein neuer Gouverneur gewählt. Mehr als 120 Rumänen, die meisten von ihnen bisher, kandidieren auf dieser Wahlliste für die Ämter der Stadträte. Die Rumänen, die die grö‎ßte ausländische Gemeinschaft auf der Halbinsel bilden, haben das Recht, in ihren Wohnorten zu wählen und in den Stadtrat gewählt zu werden. Sie sind auch auf die Stimmen der Italiener angewiesen, zumal nur sehr wenige Rumänen wählen können, da sie keinen Wählerausweis besitzen.