Krieg in der Ukraine: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag eine allgemeine Mobilisierung ukrainischer Truppen wegen den von Russland angefangenen Krieg gegen das Land angeordnet. Zuvor hatte er das Kriegsrecht verhängt und den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Moskau angekündigt. Laut der örtlichen Polizei hat Russland seit Beginn der Invasion im ganzen Land mehr als 200 Angriffe gestartet. Ukrainische Grenzschutzbeamte sagen, dass Streitkräfte in der Nähe der östlichen Stadt Sumi gegen russische Truppen kämpfen. Das von Reuters zitierte ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, russische Truppen hätten während der Kämpfe Gefangene genommen. Das Moskauer Verteidigungsministerium behauptet, dass die militärische Infrastruktur, Luftverteidigungsanlagen und Flugplätze der ukrainischen Streitkräfte bereits stillgelegt wurden. Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, es sei notwendig, Zivilisten im russophilen und separatistischen Osten der Ukraine zu schützen. Er beschwerte sich erneut darüber, dass der Westen nicht auf die Sicherheitsforderungen Russlands reagiert habe, die Garantien beinhalteten, dass die Ukraine nicht in die NATO aufgenommen werde. Internationale Medien berichten, dass die Explosionen in der Nähe der Hauptstadt Kiew, in den östlichen Grenzstädten Charkow, nahe der Grenze, Mariupol im Süden und Odessa, dem größten ukrainischen Hafen am Schwarzen Meer, zu hören waren. Die Ukraine sagt, sie sei gleichzeitig von Weißrussland, Russland und der besetzten Krim angegriffen worden und dass der Feind hat schwere Verluste erlitten hat“. Der Westen hat Russlands Angriff auf die Ukraine verurteilt. In Brüssel haben die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel versprochen, Moskau zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig verurteilten das Europäische Parlament und die Fraktionsvorsitzenden den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf, und bezeichneten ihn als ungerechtfertigt und illegal“. Die NATO hat ihre Verteidigungspläne zur Stationierung zusätzlicher Streitkräfte in osteuropäischen Mitgliedsstaaten verstärkt und wird am Freitag ein Gipfeltreffen per Videokonferenz abhalten, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er fügte hinzu, dass mehr als 100 Kampfflugzeuge alarmiert worden seien. “Wir müssen mit noch größerer Entschlossenheit und noch stärkerer Einheit reagieren.” Wir haben keine Pläne, NATO-Truppen in die Ukraine zu schicken. Was wir jetzt machen, ist defensiv“, sagte Stoltenberg.
Stellungnahme: Rumäniens Präsident Klaus Johannis hat am Ende der Sitzung des Obersten Verteidigungsrates am Donnerstag den Angriff Russlands auf die benachbarte Ukraine scharf verurteilt. Der Präsident sagte, die Diplomatie sei die einzige Lösung für die derzeitige Krise und fügte hinzu, Rumänien werde sich nicht in den militärischen Konflikt in der Ukraine hineinziehen lassen. Der Präsident versicherte auch, dass die Rumänen nicht um ihre eigene Sicherheit oder die ihrer Familien fürchten müssten, da der Status Rumäniens als NATO-Mitglied einen robusten Sicherheitsschirm“ darstelle. Zuvor hatten die Regierung und die gesamte politische Klasse in Bukarest den Angriff Russlands verurteilt. Premierminister Nicolae Ciucă setzte eine Task Force auf Regierungsebene ein, die die Entwicklungen in der Ukraine beobachten soll. Die Regierung kündigte an, dass sie die Gaslieferungen nach Rumänien überwachen werde, um im Notfall geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die rumänischen Behörden seien außerdem auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet.
Energiepreiskrise: Das neue Hilfspaket zur Bezuschussung von Energierechnungen wird heute in Bukarest in einem interministeriellen Ausschuss der Regierungskoalition zur Debatte stehen. Anwesend sein werden auch Vertreter von Energieversorgern, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften. Premierminister Nicolae Ciucă erklärte, dass die ab dem 1. April geltenden Maßnahmen auch einen Mechanismus umfassen werden, der die Bevölkerung und die Wirtschaft langfristig unterstützen soll. Zu den erörterten Maßnahmen gehören eine Anhebung der Obergrenze für den subventionierten Verbrauch oder die Einführung einer 5%-igen Gewinnobergrenze für die gesamte Energieerzeugungskette.
Justizreform: In Bukarest hat der Justizausschuss des Senats für den von der Regierung initiierten und Ende letzter Woche von der Abgeordnetenkammer gebilligten Gesetzentwurf zur Auflösung der Spezialabteilung zur Ermittlung gegen Straftaten in der Justiz abgestimmt. Die Zuständigkeiten der Abteilung sollen auf die regulären Staatsanwaltschaften übertragen werden. Die Auflösung der Abteilung ist ein im Regierungsprogramm festgelegtes Ziel, das auch für die Aufhebung des Kooperations- und Überprüfungsmechanismus der EU erforderlich ist. Der Gesetzentwurf wird kommenden am Montag dem Senat, dem Entscheidungsgremium in dieser Angelegenheit, zur Abstimmung vorgelegt.
COVID-19: Die fünfte Welle der Pandemie flaut weiter ab in Rumänien, und die Regierung wird die Einschränkungen im öffentlich Leben entsprechend anpassen, haben die Behörden in Bukarest angekündigt. Laut dem am Donnerstag von der Task Force für strategische Kommunikation veröffentlichten Bericht wurden innerhalb von 24 Stunden 10.749 Neuinfektionen mit dem Virus gemeldet, hinzu kommen 115 Todesfälle im Zusammenhang mit der Erkrankung. Auf der Intensivstation werden derzeit 1.002 Patienten behandelt.
Am 1. Dezember 2021 gab die Rumänische Nationalbank einen Geldschein im Wert von 200 Lei (ca. 40 Euro) mit dem Bildnis Ecaterina Teodoroiu heraus. Sie war Oberleutnant und Heldin des Ersten Weltkriegs. Gleichfalls Ende des vergangenen Jahres widmete die rumänische Regierung, per Gesetz, das Jahr 2022 der ersten weiblichen Fallschirmjägerin in Rumänien, Smaranda Brăescu. Die beiden weiblichen
Ecaterina Teodoroiu ist aufgrund ihres persönlichen Opfers das Symbol der Heldin des Ersten Weltkriegs. Sie war eine Soldatin, die nicht hinter den Linien bleiben wollte, sondern sich dorthin begab, wo die Kämpfe am schlimmsten wüteten. Ecaterina Teodoroiu wurde 1894 in einer Bauernfamilie im südrumänischen Landreis Gorj geboren. Sie soll eine fleißige Schülerin gewesen sein. Vor dem Gymnasium besuchte sie die deutsche Schule in Târgu Jiu. Sie war Lehrerin, ließ sich aber auch zur Krankenschwester ausbilden. Der Kriegseintritt Rumäniens im August 1916 wurde von der Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen, und viele Menschen meldeten sich freiwillig zum Wehrdienst. So auch Ecaterina Teodoroiu. Sie schreckte auch vor den härtesten Kriegserfahrungen nicht zurück. Für ihre Einsätze wurde Ecaterina, manchmal auch Cătălina genannt, mehrfach ausgezeichnet und erhielt den Rang eines Unterleutnants. Am 22. August 1917, um 21.15 Uhr, wurde ihr Regiment von der deutschen Armee angegriffen. Die Rumänen mussten sich zurückziehen. Dabei wurde Oberleutnant Ecaterina Teodoroiu von zwei Maschinengewehrkugeln in den Kopf getroffen. Sie starb sofort. Anschließend wurde sie zum stärksten weiblichen Symbol des Ersten Weltkriegs, sagt der Historiker Ioan Scurtu. Seit 1917 und 1918 ist Ecaterina Teodoroiu eine Legende. Diejenigen, die mit ihr zusammen waren und in denselben Einheiten kämpften, erzählten von ihrem Mut und ihrem Heldentum. Die Tatsache, dass eine junge Frau in den Kampf zog, erhielt eine symbolische Bedeutung. Nachdem sie die Krankenschwesterausbildung beendet hatte, wurde ihr angeboten zusammen mit anderen Frauen, unter der Leitung der Königin Maria, für das Rote Kreuz zu arbeiten. Sie lehnte es jedoch ab. Sie wollte an die Front, wollte mit der Waffe in der Hand kämpfen. Im Jahr 1921, zum 100. Jahrestag der Revolution von Tudor Vladimirescu, wurden ihre Gebeine aus dem Friedhof in Mărășești, in einem Sarkofag der von der Künstlerin Milița Pătrașcu geschaffen wurde, nach Târgu Jiu überführt. König Ferdinand, Königin Maria, der Historiker Nicolae Iorga, Marschall Alexandru Averescu, alle, die an der Spitze des Staates das Symbol der rumänischen Soldaten, der 800.000 rumänischen Soldaten, die im Krieg gefallen sind, schufen, hoben die Persönlichkeit Ecaterina Teodoroius hervor.
Smaranda Brăescu wurde 1897 nahe der ostrumänischen Stadt Tecuci geboren. Sie war die erste Pilotin, Fallschirmjägerin und erste Trainerin für Militärpiloten in Rumänien. Sie zeigte eine große Charakterstärke und folgte ihrer Leidenschaft mit außergewöhnlicher Hartnäckigkeit. Smaranda Brăescu wurde 1931 im Alter von 34 Jahren Europameisterin im Fallschirmspringen, als sie aus 6000 Metern Höhe sprang und einen Europarekord aufstellte. 1932 wurde sie Weltmeisterin, als sie beim Wettbewerb in Sacramento (USA) aus einer Höhe von 7400 Metern sprang und einen Weltrekord aufstellte, der nicht weniger als 20 Jahre lang Bestand haben sollte. Sie wurde mit dem Orden für Luftfahrttugenden in der Klasse Goldkreuz, ausgezeichnet. So hartnäckig wie sie in ihrem Hobby war, so sensibel war ihre intellektuelle Ausbildung. Smaranda studierte an der Akademie der Schönen Künste in Bukarest, dekorative Kunst und Keramik.
Ana Maria Sireteanu, die Urenkelin der großen Fliegerin, erinnerte sich an Smaranda Braescus Charakterstärke, die auch durch einen schweren Unfall nicht gebrochen werden konnte. In Satu Mare wurde sie, nach einem Sprung, vom Fallschirm mitgeschleift und brach sich beiden Beinen. Sie verbrachte 5 Monate im Krankenhaus und musste operiert werden. 7 Monate später stellte sie, die schwer verletzt gewesen war, im Jahre 1931 einen Europarekord auf. 1932 folgte einen Weltrekord. Dies verdeutlicht, was für eine Motivation, was für eine außergewöhnliche Antriebskraft sie hatte.
Während des Krieges war Smaranda als Pilotin in der berühmten Weißen Staffel von Sanitätsflugzeugen an der Ostfront im Einsatz und anschließend an der Westfront in Siebenbürgen, Ungarn und der Tschechoslowakei. Später unterzeichnete sie zusammen mit 11 anderen namhaften Persönlichkeiten ein Memorandum, in dem sie die Fälschung der Wahlen vom November 1946 durch die Kommunisten verurteilte. Von den kommunistischen Behörden verfolgt, tauchte Smaranda Braescu unter. Sie ging in ein Nonnenkloster und wurde, als sie am 2. Februar 1948 im Alter von nur 51 Jahren starb, unter einem anderen Namen beerdigten.
Der neue Film von Radu Jude, Mir ist es egal, ob wir in die Geschichte als Barbaren eingehen“, feiert am 28. September seine Rumänien-Premiere. Der historische Spielfilm des rumänischen Regisseurs über das Massaker von Odessa im Jahr 1941 ist im kommenden Jahr der Vorschlag Rumäniens für die Oscar-Nominierung in der Sektion Bester fremdsprachiger Film.“ Eine Produktion von Radu Jude stellt bereits zum zweiten Mal den Vorschlag Rumäniens für den bestsprachigen Film bei der Oscar-Preisverleihung nach Aferim!” im Jahr 2016 dar.
Der Spielfilm hatte seine Weltpremiere im offiziellen Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary gefeiert, wo er mit dem Großen Preis ausgezeichnet wurde. Die Produktion, die sich weltweit positiver Pressestimmen erfreute, befasst sich mit der historischen Nachstellung der Schlacht von Odessa während des Zweiten Weltkriegs. Eine Theaterregisseurin macht sich im Film daran, die rumänische Mitschuld am Holocaust zu thematisieren. Das Thema wurde von Filmkritikern als ein intelligentes Alarmsignal“ bezeichnet. Für die Zeitschrift Variety gilt die Produktion von Radu Jude als beißender und aktueller Angriff auf die Holocaustleugnung und die mangelhafte Vergangenheitsbewältigung in Rumänien“.
Positive Pressestimmen erhielt auch die Darstellerin Ioana Iacob, die ihre Rolle auf fesselnde und natürliche Weise verkörpert:
Diese Rolle war sehr interessant für mich. Die Frau, die ich verkörpere, ist eine entschlossene Person und ein Profi in ihrem Metier, in ihrem Unterfangen will sie keinen Kompromiss eingehen. Somit entsteht ein großer Unterschied zwischen ihrem persönlichen und ihrem beruflichen Leben. Auf persönlicher Ebene ist sie nicht so entschlossen, und das macht sie für mich eigentlich menschlich. Es war sehr interessant, diese Gestalt zu verkörpern. Diesen Teil der rumänischen Geschichte, den sie thematisieren möchte, ist für uns ein heikles Thema. Die Wahrheit blieb vielen Generationen von Rumänen verwehrt, und es ist an der Zeit, dass wir sie endlich enthüllen und darüber diskutieren“, sagte die Darstellerin über ihre Rolle
Die Hauptrolle in einem historischen Spielfilm zu spielen, der sich mit einem schwerwiegenden Thema befasst, sei eine große Herausforderung gewesen, sagte im Anschlus Ioana Iacob:
Es gab viele Aspekte, die eine wichtige Rolle für meine Beteiligung an diesem Projekt gespielt haben. Ich liebe das Thema, das Drehbuch. Ich schätze die Arbeit von Radu Jude schon lange, ich kenne all seine Filme. Die Rolle, die ich gespielt habe, war für mich natürlich auch sehr interessant. Das kommt im Leben eines Darstellers nicht oft vor, dass sich viele Sachen zusammenfügen. Ich war sehr glücklich, dass ich diese Rolle verkörpern durfte.“
Ioana Iacob ist Darstellerin am Deutschen Staatstheater in Timişoara (Temeswar). Die Rolle in der Produktion Mir ist es egal, ob wir in die Geschichte als Barbaren eingehen“ ist die erste, die die Darstellerin auf Rumänisch spielte:
Radu Gabrea war der erste rumänische Regisseur, mit dem ich an einem Film zusammengearbeitet habe. Vorher hatte ich nur in deutschen Filmen gespielt. Dann hat mir Radu Gabrea die Rollen in den Verfilmungen nach den gleichnamigen Romanen von Eginald Schlattner »Der geköpfte Hahn« und »Rote Handschuhe« angeboten.“
In weiteren Rollen sind die Darsteller Alexandru Dabija, Alex Bogdan, Ilinca Manolache, Şerban Pavlu, Ion Rizea, Claudia Ieremia und Bogdan Cotleţ zu sehen.
Die rumänische Finanzaufsichtsbehörde ASF hat am Donnerstag gegen die Rentenversicherungsgesellschaft NN eine Geldstrafe von umgerechnet rund 165 Tausend Euro verhängt – die bislang höchste seit Bestehen der Institution. Zudem soll der Geschäftsführerin die Zulassung entzogen werden. Grund war ein Rundschreiben des Unternehmens an die Versicherten, in dem es sich über eine mögliche Verstaatlichung des Vermögens der privat verwalteten Pflichtrenten in Rumänien besorgt erklärte. Finanzminister Viorel Stefan dementierte, doch die Affaire eskalierte zum Skandal: das Parlament werde demnächst das Verfahren zur Entlassung des Chefs der Finanzaufsicht veranlassen — er würde eigentlich hinter dem Gerücht stecken, so Liviu Dragnea, Präsident der rumänischen Abgeordnetenkammer und der Regieurngspartei PSD.
Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat den Antrag der Antikorruptionsbehörde über die Einleitung der Strafverfolgung gegen den früheren Telekommunikationsminister Gabriel Sandu bewilligt. Dies gab am Donnerstag das Präsidialamt bekannt. Gegen Gabriel Sandu, der zwischen Dezember 2008 und September 2010 Telekommunikationsminister war, wird wegen Amtsmissbrauch und Verwicklung in der Korruptionsaffäre Microsoft 2“ermittelt. In der Bestechungsaffaire um den Kauf von Microsoft-Lizenzen haben die rumänischen Antikorruptionsstaatsanwälte gegen 5 weitere Personen Strafermittlungen aufgenommen und sie für 60 Tage unter Aufsicht gestellt. Zu den Verdächtigen gehören der frühere Tennisspieler Dinu Pescariu und der Geschäftsmann Claudiu Florică; ihnen wird Amtsmissbrauch vorgeworfen. Die beiden Unternehmer sollen dem Telekommunikationsminister über einen Mittelsmann über zwei Millionen Euro gegeben haben, um bei einer Ausschreibung begünstigt zu werden. Dem Staat soll im Verfahren Microsoft 2“ ein Schaden von rund 51 Millionen Euro entstanden sein. Der ehemalige Minister Gebriel Sandu ist bereits in einem anderen Verfahren, Microsoft 1“, unter ähnlichen Umständen zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden und befindet sich zur Zeit im Gefängnis. In dem Fall Microsoft 1“, der zu den größten Korruptionsaffären zählt, ging es um 60 Millionen Euro Schmiergeld und einen Schaden von 27 Millionen Euro.
Rumänien will offenbar sein Einkommenssteuersystem umkrempeln: nach einem vom Finanzministerium zur Sprache gebrachten Vorschlag sollen die Einkommen der Haushalte besteuert und ein System von Absetzbarkeiten eingeführt werden. Ab dem 1. Januar 2018 soll der Regelsatz von heute 16% auf 10% fallen.
Rumänien hat gegenwärtig für Investitionen im Verkehrswesen über 6,8 Milliarden Euro zur Verfügung, davon mehr als 5 Milliarden aus EU-Mitteln. Das erklärte die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu, die am Mittwoch in Brüssel mit dem rumänischen Verkehrsminister Răzvan Cuc diskutierte. Das Geld müsse unbedingt voll ausgeschöpft werden — die Erfahrung zeige, dass die bisherigen Finanzierungen Rumänien Vorteile brachten und zur Verbesserung und Erweiterung des Verkehrsnetzes in Rumänien eingesetzt wurden, so Creţu. Verkehrsminister Răzvan Cuc versprach, dass die laufenden Investitionsvorhaben abgeschlossen und auch neue Projekte angestoßen werden.
Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Dezentralisierungsstrategie unter dem Zeichen der Subsidiarität verabschiedet. Dezentralisiert werden Bereiche wie Landwirtschaft, Kultur, Tourismus, Umwelt, Gesundheit, Bildung und außerschulische Aktivitäten, Jugend und Sport. Das allgemeine Strategieziel ist die Übertragung neuer Kompetenzen mit Außnahme der Prüf- und Kontrollbefugnisse auf die Kommunal- und Regionalbehörden, wie Bürgermeisterämter, Lokal- und Kreisräte.
Der Bürgerkrieg in Syrien hat für Rumänien negative Auswirkungen — die Exporte brachen praktisch ein und lagen in 2016 bei 20 Prozent des Wertes von 2011, als der Krieg ausbrach. Die Bukarester Zeitung Ziarul Financiar berichtet, dass Rumänien in den letzten 5 Jahren 500 Millionen Euro verloren habe. Syrien importierte aus Rumänien vor allem Schafe und Ziegen, Molkereierzeugnisse, Eier und Fisch. In 2012 weigerte sich der damalige Präsident Traian Băsescu, die Botschaft in Damasklus zu schließen, da es in Syrien eine starke rumänische Gemeinde gibt. Nach Angaben des rumänischen Außenministerium seien es 10.000 bis 12.000 Personen — zumeist Frauen mit syrischen Ehemännern. Die rumänische Botschaft bietet auch Bürgern aus Kanada, Frankreich oder Australien Konsularschutz.
Das umstrittene Flüchtlingsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Türkei über die Rückführung der illegalen Migranten aus Europa wird bereits umgesetzt. Am Montag morgen wurden mehr als 200 Flüchtlinge, die nach dem 20. März in Griechenland angekommen waren und keinen Asylantrag gestellt hatten, mit drei türkischen Schiffen von den griechischen Inseln Lesbos und Chios in die Türkei abgeschoben. Die etwa 200 illegalen Migranten stammten aus Pakistan, Iran, Afghanistan, Bangladesch, Sri Lanka und nordafrikanischen Ländern; darunter gab es auch einige Syrer.
Die sehr gut organisierte Aktion wurde von der griechischen Polizei und von Experten der EU-Grenzschutzbehörde Frontex überwacht; die Medien berichteten ausführlich darüber. In der Turkei werden die illegalen Migranten zunächst in die Flüchtlingslager in Osmanyie (im Süden des Landes) und in Kirklareli (an der Grenze zu Bulgarien) gebracht; anschließend müssen sie in ihre Heimatländer zurückkehren. Parallell dazu wurden 43 syrische Flüchtlinge nach Deutschland und Finnland geflogen. In Hannover trafen am Montag 32 syrische Flüchtlinge an Bord von zwei Flugzeugen aus Istanbul ein.
Es war die erste Aktion im Rahmen des am 18. März unterzeichneten Flüchtlingsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Türkei. Das nach harten Verhandlungen abgeschlossene Abkommen sollte die hohe Zahl der Flüchtlinge reduzieren, die aus der Türkei über die Ägäis nach Griechenlend fliehen, in der Hoffnung, in der EU Asyl zu bekommen. Über eine Million Flüchtlinge, darunter viele Syrer, die vor dem Krieg in ihrem Land geflüchtet waren, erreichten 2015 die griechischen Inseln. Gemäß des neulich unterzeichneten Abkommens zwischen der EU und der Türkei, werden alle illegale Migranten, die nach dem 20. März in Griechenland angekommen sind, in die Türkei zurückgeschickt. Im Gegenzug für jeden zurückgeschickten Syrer hat die EU zugesagt, einen anderen syrischen Flüchtling aus der Türkei auf legalem Wege aufzunehmen – bis zu einer Obergrenze von 72.000.
In der vergangenen Woche hatte es vom UN-Flüchtlingshilfswerk Kritik an der Abmachung gegeben, weil die Rückführungen gegen internationale Richtlinien verstoßen.Tatsächlich ist angesichts der Personalnot nicht klar, ob der Status der Migranten ordentlich überprüft wird und Asylgesuchen mit Sorgfalt nachgekommen wird. Auch der Status der Türkei als sicheres Herkunftsland, der bei der Frage der Legalität von Abschiebungen eine Rolle spielt, ist ein Streitpunkt. Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, erklärte, das sei ein rechtswidriger Akt der Unmenschlichkeit. In Griechenland existiere kein rechtsstaatliches Asylverfahren, und die Türkei sei kein sicherer Drittstaat, der Flüchtlinge schützt. Die stellvertretende Europa-Direktorin von Amnesty International, Gauri Vangulik, warnte auf Lesbos vor einer der verheerendsten Episoden der europäischen Asylpolitik.
Was geschieht aber mit den Flüchtlingen und Migranten, die vor dem 20. März in Griechenland angekommen sind? Nach dem Schließen der Balkanroute zählten die griechischen Behörden etwa 50.000 Menschen, die in Griechenland geblieben sind. Sollten sie als Wirtschaftsmigranten eingestuft werden, werden sie abgeschoben; andererseits könnten sie mittels des EU-Verteilungsmechanismus von anderen EU-Ländern aufgenommen werden. In den nächsten 2 Jahren müssen die EU-Länder, einschließlich Rumänien, etwa 63.000 Menschen aufnehmen. Bis jetzt wurden 581 Flüchtlinge umverteilt. Rumänien hat sich verpflichtet, etwa 6.200 Flüchtlinge aufzunehmen.
Rumänien ist eines der Länder, die ihre Auflagen zur Atomsicherheit am besten erfüllen. Das Land habe ein klares Atomprogramm und ein verantwortungsvolles Handeln. Das erklärte am Mittwoch Präsident Klaus Iohannis vor seiner Abreise nach Washington, wo bis Freitag der Gipfel zur Atomsicherheit stattfindet. Rumänien sei ein aktives und verantwortungsbewusstes Mitglied der engeren Staatengruppe mit relevanten Atomkraft-Kapazitäten, sagte der Staatschef noch. Die Staaten verfügten über den vollständigen sogenannten Nuklearbrennstoff-Zyklus und hätten sich die Förderung der globalen Atomsicherheit und die Bekämpfung von Nuklearterrorismus auf die Fahnen geschrieben. Anlässlich seiner USA-Reise wird Iohannis ferner das Holocaust-Memorial besuchen und Vertreter der rumänischen Gemeinde treffen.
Nach Alexandru Vişinescu ist in Rumänien ein weiterer ehemaliger Folterer aus der kommunistischen Zeit zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof des Landes verurteilte den ehemaligen Kommandanten der Arbeitskolonie im südöstlichen Periprava, Ion Ficior, zu 20 Jahren Haft wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden. Staatsanwälte hatten Ficior bereits 2014 angeklagt. Er soll im Zeitraum 1958-1968 als Leiter der Kolonie in Periprava ein repressives, missbräuchliches, unmenschliches und willkürliches Haftregime eingeführt haben. Dem fielen laut Anklageschrift gut 100 politische Häftlinge zum Opfer. In einem ähnlichen Fall war der ehemalige Direktor des Gefängnisses im südöstlichen Râmnicu Sărat, Alexandru Vişinescu, wegen Missbrauchs von politischen Häftlingen zu 20 Jahren Haft rechtskräftig verurteilt worden.
Die Krise der syrischen Flüchtlinge braucht eine exponentielle Steigerung der Solidarität auf globaler Ebene, sagte der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Mittwoch, bei der Eröffnung der Genfer UNO-Konferenz über Flüchtlinge des Syrienkriegs. Ban gab den Opfern des Syrienkriegs ein Versprechen: Die Vereinten Nationen werden mit euch sein. Doch um den verzweifelten Menschen wirksam beizustehen, braucht die UNO mehr Unterstützung. Alle Länder können mehr tun, appellierte Ban an die mehr als 90 Regierungen auf der Konferenz. Die Länder sollten konkrete Zusagen für besonders bedürftige Flüchtlinge aus Syrien abgeben. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die internationale Gemeinschaft auf, zur Entlastung der Nachbarländer Syriens deutlich mehr Flüchtlinge als bisher aufzunehmen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hofft auf freiwillige Zusagen vor allem seitens wohlhabender Länder, in den kommenden Jahren etwa 480.000 Syrer zu beherbergen. Einige wohlhabende Länder hätten bislang – anders als zum Beispiel Deutschland oder Norwegen – nur geringe Beiträge zur Hilfe für Syrer in Not geleistet, kritisierten in Genf Vertreter internationaler Hilfsorganisationen. Mehrere Millionen Syrer sind vor dem Krieg in benachbarte Staaten geflohen. Die meisten halten sich im Libanon, in Jordanien und in der Türkei auf. Das rumänische Schiff ”Ştefan cel Mare”, das an einer internationalen FRONTEX-Mission im Mittelmeer teilnimmt, hat etwa 380 illegale Migranten gerettet. Diese haben am Mittwoch den Hafen Trapani in Sizilien erreicht.
König Michael I. von Rumänien hat am Mittwoch seinen Rücktritt aus dem öffentlichen Leben aus gesundheitlichen Gründen bekanntgegeben. Der 94-jährige ehemalige Monarch leidet an Krebs, wurde neulich operiert und muß sich einer komplexen Behandlung unterziehen. Michael I. hat seine Tochter, Prinzessin Margareta, zur Verwahrerin der rumänischen Krone ernannt, und ihr den Auftrag übertragen, seine Projekte zu verwirklichen. Der ehemalige rumänische König hat auch eine Abschiedsbotschaft verfasst, die vom Chef des rumänischen Königshauses, Andrew Popper, vorgelesen wurde:
“In den letzten Wochen erhielt ich die Nachricht eines ernsten ärtzlichen Befundes. Diese Situation ist in dem Jahr eingetroffen, wenn die königliche Familie und das Land 150 Jahre seit der Gründung der Dynastie und des modernen rumänischen Staates feiern. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Tochter, Prinzessin Margareta, die Verwahrerin der rumänischen Krone, die Weisheit und die Kraft besitzt, um mich zu vertreten und alle meine öffentlichen Aktionen durchzuführen. Ich habe den Königlichen Rat aufgefordert, seine Mission fortzusetzen und die Verwahrerin der Krone mit seinen Ratschlägen zu unterstützen. Michael, König, den 1. März 2016.”
Damit endet ein heroisches, aber auch tragisches Kapitel der Geschichte Rumäniens.
1940, nach der Abdankung seines Vaters, Karl II., wurde Michael I. mit nur 19 Jahren König von Rumänien. Michael I. wurde de jure zwar König, die tatsächliche Regierungsgewalt besaß aber Marschall Ion Antonescu, der zum Führer“ ausgerufene starke Mann der Epoche. Der König blieb lange Zeit im Schatten Antonescus. Während des Zweiten Weltkriegs trat Rumänien an der Seite Deutschlands in den Krieg gegen die Sowjetunion ein. Ab dem Ende des Jahres 1941 kam es zu zunehmenden Spannungen zwischen Michael und Antonescu. Als die Rote Armee im Sommer 1944 zum Großangriff auf Rumänien ansetzte, entließ Michael nach dem Königlichen Staatsstreich am 23. August 1944 Antonescu aus dem Amt, wechselte die Seiten und erklärte dem Deutschen Reich den Krieg. Laut Historiker hätte der Frontenwechsel den Krieg um mindestens 6 Monaten gekürzt und hunderttausende Menschenleben gerettet. Rumänien und dem rumänischen König wurde aber nicht das Recht anerkannt, zu den Siegern zu gehören. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs regierte Michael als Staatsoberhaupt mit stark eingeschränkten Befugnissen weiter, bis er am 30. Dezember 1947 von der herrschenden Rumänischen Kommunistischen Partei zur Abdankung und zum Verlassen des Landes gezwungen wurde.
Jahrzehntelang konnte der König seinem Volk, das hinter dem Eisernen Vorhang geblieben war, nur Rundfunkbotschaften zukommen lassen. Nach der Wende 1989 hat die linksgerichtete postkommunistische Regierung Rumäniens dem König jahrelang die Einreise verweigert. Erst 1997 ermöglichte die christlichdemokratische Regierung in Bukarest dem König und seiner Familie die Repartiierung und die Wiedererlangung der rumänischen Staatsangehörigkeit, die ihm von den Kommunisten entzogen worden war. 2001 folgte Michael einer Einladung des rumänischen Staatspräsidenten Ion Iliescu, der ihm während seiner ersten Amtszeit noch die Einreise nach Rumänien verweigert hatte. Nach seiner Rückkehr setzte sich König Michael I. bedingungslos für sein Land ein. Er unterstützte die Aufnahme Rumäniens in die NATO und in die Europäische Union, die Demokratisierung der öffentllichen Einrichtungen, er beteiligte sich an wohltätigen Programmen und wurde somit zu einem der angesehensten und beliebtesten Prominenten in Rumänien.
Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, äußerte die Hoffnung, dass der König die Kraft finden könne, diesen schwierigen Moment zu überstehen, und dass die königliche Familie auch in Zukunft ein starkes Symbol für Hoffnung und Solidarität bleiben werde. Seinerseits erinnerte Ministerpräsident Dacian Ciolos daran, dass seine Majestät Konig Michael I. im Laufe der Jahrzehnte dem rumänischen Volk Liebe, Hoffnung und Untersützung geschenkt habe.
Die Auswirkungen des Syrien-Kriegs gehen weit über die Flüchtlingskrise oder die hohe Opferzahl in dem Land hinaus. Der Konflikt ist gleichbedeutend mit der Bedrohung des Islamischen Staates für die ganze westliche Welt, mit Anschlägen in Europa und der Notwendigkeit neuer Funktionsregeln für die Europäische Union.
Die Probleme an den europäischen Außengrenzen sind größtenteils auf die dramatischen Entwicklungen in Syrien zurückzuführen. Dort herrscht seit gut vier Jahren ein Bürgerkrieg, außerdem ist Syrien eines der Länder, in denen die Terrorgruppe IS ihre Stellung stärken konnte. Die Dschihadisten würden wehrlose Frauen und Kinder als menschliche Schilder nutzen“, gibt US-Präsident Barack Obama an. Das amerikanische Militär würde deren Stellungen im Irak und Syrien intensiver denn je bekämpfen, dennoch müsste es schnellere Fortschritte geben, sagt Obama.
Laut Angaben aus dem US-Finanzministerium sei der IS in nur einigen Jahren zu einer der reichsten Terrorgruppierungen der Geschichte aufgestiegen. Die Einnahmen stammten demnach aus dem Handel mit Antiquitäten und Menschen, außerdem fordert die Gruppe sechs- oder siebenstellige Lösegelder für die Befreiung von entführten Personen. Auch soll der IS beachtliche Spenden seitens einflussreicher Geschäftsleute aus der arabischen Welt erhalten. Das meiste Geld würde allerdings durch den Schwarzhandel mit Erdölerzeugnissen verdient, monatlich rund 40 Millionen Dollar würden die Terroristen damit verdienen.
In den von ihnen kontrollierten Gebieten ist das arabische Akronym Daesh untersagt, allerdings wird der islamische Staat im Westen immer mehr auch mit dieser Bezeichnung in Verbindung gebracht. Auch kurz nach den Terroranschlägen in Paris im November hat der französische Präsident François Hollande nicht zufällig diesen Begriff gewählt, um die Taten der Terroristen zu verurteilen. Im Arabischen kann das Wort dawla“ sowohl einen modernen Staat als auch mittelalterliche Kalifate beschreiben. Experten sind der Ansicht, dass der IS absichtlich diesen Namen gewählt hat, um für Unklarheit zu sorgen bzw. um ihre Anhänger zu ermutigen, den Islamischen Staat im Irak als Erstkalifat zu betrachten.
Unabhängig vom Namen hat die Terrororganisation in Europa und den USA ein Netz von Anhängern aufgebaut. Dabei haben moderne Kommunikationsmittel, Internetseiten und soziale Netzwerke offensichtlich eine Rolle gespielt, erklärt Militärexperte Claudiu Degeratu:
Es handelt sich dabei nicht nur um ein Netzwerk von Helfern, nein, es sind aktive Zellen, ausgebildete Kämpfer, die regelmäßig aus den Ausbildungszentren im Nahen Osten, vor allem Syrien, zurückkehren und ununterbrochen Anschlagspläne schmieden. Deshalb gibt heute keinen Unterschied mehr zwischen dem terroristischen Profil des Nahen Ostens und dem terroristischen Profil Europas. Ich glaube, dass wir zumindest im Falle des Da’esh von ähnlichen Ausprägungen in Europa und im Nahen Osten ausgehen sollten. Es handelt sich um einen Protostaat mit Institutionen, die nach bestimmten Verfahren handeln, deshalb sollten wir Da’esh tendenziell nicht nur als Terrororganisation, sondern auch als Staat mit klaren Zuständigkeitsgebieten und spezialisierten Netzwerken betrachten. Es sind nicht nur einfache Zellen, die nach autonomen Plänen handeln.“
Können wir innerhalb der EU zwischen stärker und weniger anfälligen Staaten unterscheiden? Die Frage beantwortet der Militärexperte Claudiu Degeratu.
Auch wenn wir uns jetzt Statistiken und Modelle anschauen, egal wie kompliziert diese sind, ist die Verflechtung so stark, dass es meiner Meinung nach eine Schnittfläche von Bedrohungen und Risiken gibt. Und dann gibt es noch gesonderte Bereiche, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Es ist schwierig, eine Hierarchie der möglichen Anschlagsziele und der Verwundbarkeit aufzustellen. Die Verwundbarkeit ist sehr hoch, weil die Freizügigkeit in der EU viel stärker ausgeprägt ist, und deshalb weist die Anfälligkeit aus rein statistischer Sicht in allen Ländern ähnliche Werte auf.“
Diese Woche hat die Europäische Kommission die Gründung einer neuen Agentur für den Küstenschutz und die Grenzüberwachung vorgeschlagen. Die Agentur soll aus Mitteln der Frontex und mit Unterstützung der Mitgliedsstaaten finanziert werden. Allerdings wird sie die eigene Ausrüstung erwerben und eine schnelle Eingreiftruppe aufstellen müssen, die in Notfällen in höchstens drei Tagen an den Außengrenzen der EU aufmarschieren kann. Die Entscheidung fiel, nachdem die Flüchtlingskrise die Schwachstellen der geltenden Mechanismen an den Außengrenzen entblößt hatte.
Indes antwortet auch die muslimische Welt auf die IS-Bedrohung. Saudi-Arabien kündigte die Bildung einer Militärallianz mit 34 mehrheitlich muslimischen Staaten an, die gegen den Terrorismus kämpfen soll. Das Bündnis würde gegen Extremisten im Irak, Syrien, Ägypten und Afghanistan vorgehen. Die Entscheidung sei eine Auswirkung der Wachsamkeit der islamischen Welt im Kampf gegen diese Krankheit“, erklärte der saudi-arabische Verteidigungsminister Mohammad bin Salman. Das Koordinationszentrum der Operationen werde in Riad eingerichtet, so der Minister noch.
In Washington schloss der US-Präsident derweil erneut die Entsendung von Bodentruppen in die Region aus. Das, obwohl laut einer Umfrage mehr als 50% der Amerikaner die Maßnahme unterstützen würden.
Moskau: Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Samstag die Waffenruhe in der Ostukraine begrüßt. Die aktuelle Lage bezeichnete Putin als das wichtigste Ergebnis der Anstrengungen für Frieden in der Region. Eine bereits Mitte Februar vereinbarte Feuerpause zwischen dem ukrainischen Militär und prorussischen Separatisten ist zum Schuljahresbeginn am 1. September in Kraft getreten. Der Krieg im Osten der Ukraine hat 8.000 Menschen das Leben gekostet. Kiew und der Westen haben Moskau massiver Waffenlieferungen an Separatisten im Osten des Landes bezichtigt. Moskau weist die Vorwürfe zurück. Die Sanktionen gegen Moskau müssten nur im Fall eines lang andauernden Frieden aufgehoben werden, sagte der ukrainische Premier Arseni Iatseniouk.
Seit Jahresbeginn hätten über 430.000 Flüchtlinge und Migranten die Reise über das Mittelmeer nach Europa unternommen. Seit Januar sind rund 2.750 Menschen dabei gestorben, hat die Internationale Organisation für Migration mitgeteilt. Rund 310.000 von ihnen seien in Griechenland und 121.000 in Italien eingetroffen, stellt eine Bilanz der Genfer Organisation heraus. Mehrere europäische Staaten haben am Freitag die von Brüssel und Berlin vorgeschlagenen EU-Verteilquoten von Flüchtlingen vehement abgelehnt. Ungarn hat darüber hinaus ein hartes Durchgreifen gegen Flüchtlinge angekündigt. Falls die Regierung den Krisenfall ausrufe, werde jeder illegale Einwanderer sofort verhaftet, sagte Ministerpräsident Viktor Orban. Seit Jahresbeginn seien in Ungarn über die Grenze zu Serbien rund 180.000 Flüchtlinge eingetroffen. Am Freitag hat Österreich die Autobahn am Grenzübergang zu Ungarn gesperrt. Der Zugverkehr zwischen beiden Ländern bleibt vorerst ausgesetzt.
Riad: Bei einem Unglück im saudi-arabischen Mekka sind mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Laut einer vorläufigen amtlichen Opferbilanz wurden zudem über 200 Menschen verletzt, als am Freitag, dem Gebetstag der Muslime, ein Baukran auf die Große Moschee der Stadt stürzte. Der Kran seit laut Augenzeugen bei heftigem Wind und starken Regenfällen umgekippt. Der Unfall ereignete sich wenige Tage vor der weltweit größten muslimischen Pilgerfahrt. Um die Große Moschee herum stehen derzeit mehrere Baukräne. Sie sind Teil eines riesigen Bauprojekts zur Erweiterung des Moscheebereichs. Dadurch sollen dort gleichzeitig rund 3 Millionen Menschen Platz finden. Der Gouverneur der Region Mekka ordnete eine Untersuchung des Unglücks an.
Bukarest: Mehr als 500 Menschen aus 24 Ländern beteligen sich am Samstag und Sonntag in Bukarest am 28. Internationalen Festival der Ersten Hilfe. Die Veranstaltung findet aus Anlass des Welttags der Ersten Hilfe erstmals in Rumänien statt. Der Aktionstag wurde ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung der Ersten Hilfe hinzuweisen und wird zum Anlass genommen, an diesem Tag verstärkt Erste-Hilfe-Aktionen abzuhalten. Der jährlich stattfindende europäische Wettbewerb bringt Erste-Hilfe-Teams des Europäischen Roten Kreuzes und der Hilfsorganisation Roter Halbmond nach Bukarest. An der Veranstaltung beteligt sich auch die Präsidentin des Rumänischen Roten Kreuzes, Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Margareta.
Sport: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep hat den Einzug ins Endspiel der US-Open verpasst. Die Weltranglistenzweite unterlag in knapp einer Stunde der Italienerin Flavia Pennetta mit 1:6 und 3:6. Die Begegnung mit der derzeitigen Nummer 26. der Weltrangliste sollte ursprünglich am Donnerstag stattfinden, aufgrund der starken Regenfälle in New York war die Partie jedoch für Freitag angesetzt worden.
Die vom sowjetischen Anführer Michail Gorbatschow Mitte der 1980er Jahre eingeleiteten Reformen, die unter dem Namen Perestroika und Glasnost bekannt wurden, haben der Sowjetunion kaum geholfen. Die Sowjetunion löste sich 1991 auf und bestätigte den Bankrott des Systems, das 1917 von der bolschewistischen Revolution Lenins gegründet worden war.
Das Ende des alten sowjetischen Regimes bedeutete auch ein Überdenken des Einflusses, den Russland als Hauptnachfolgestaat der Sowjetunion in den ex-sowjetischen Republiken behalten wollte. Eine Methode war die Förderung der abtrünnigen Bewegungen. Die ersten auf der Kreml-Liste waren Georgien und die Moldaurepublik. Die Ukraine galt noch als treu. Schon 1990 haben in Georgien die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien ihre Unabhängigkeit erklärt. In der Moldaurepublik erschienen Transnistrien und Gagausien. Die Unabhängigkeit dieser Gebiete wurde von keinem anderen Staat anerkannt.
Die Ausrufung der Moldawischen Transnistrischen Republik am 2. September 1990, nachdem die Moldaurepublik ihre Unabhängigkeit am 23. Juni 1990 erklärt hatte, eröffnete den Weg des Separatismus. Bei der Volkszählung von 1989 lebten in Transnistrien 39,9% rumänischstämmige Moldawier, 28,3% Ukrainer, 25,4% Russen und 1,9% Bulgaren. Nachdem die Moldaurepublik am 2. März 1992 UNO-Mitglied wurde, hat der moldauische Staatschef Mircea Snegur eine Militäraktion gegen die Rebellen-Kräfte angeordnet, die auf dem östlichen Ufer des Dnjestr (rum. Nistru, ukr. Dnister) und in Tiraspol der Regierung in Kischinew treue Polizeiwachen angegriffen hatten. Die Rebellen haben ihre Kontrolle mit Hilfe der dort stationierten 14. sowjetischen Armee konsolidiert. Die moldauische Armee konnte bis heute, trotz aller Schlichtungen, die Kontrolle über Transnistrien nicht zurückgewinnen.
Mircea Druc war Ministerpräsident der Moldaurepublik vom 25. Mai 1990 bis zum 28. Mai 1991. Als der Konflikt ausbrach, war er einer der Spitzenpolitiker der Oppositionspartei Christlich-Demokratische Volksfront. Seiner Meinung nach hätte man den Krieg in Transnistrien nicht vermeiden können.
Der Krieg von 1992 zwischen pro-russischen und pro-rumänischen Kräften am Dnjestr hätte man, meiner Meinung nach, nicht vermeiden können. Das Pech der Bessarabier und der Bürger auf dem linken Ufer des Dnjestr war, dass es auf der anderen Seite des Dnjestr Waffenlager gab. Es handelte sich um Waffen, die von der sowjetischen Armee aus den Staaten des ehemaligen sozialistischen Blocks evakuiert wurden. Dorthin wurden Waffen aus Polen, aus der Tschechoslowakei, aus Ungarn, aus Bulgarien gebracht. Nach einfachen Berechnungen gab es da Waffen in Wert von über 4 Milliarden Dollar. 1989 und 1990, während der Perestroika von Gorbatschow, kam es zum Konflikt in Tiraspol. Der Militär- und Industrie-Komplex in Tiraspol zusammen mit weiteren Kräften, die sich Gorbatschow und der Perestroika widersetzten, konnten es nicht hinnehmen, dass die Sowjetunion verschwinden wird. Sie lehnten eine einfache Wahrheit ab: dass alle Imperien früher oder später verschwinden. Bis August 1991 haben diese Kräfte geglaubt, dass sie die Sowjetunion retten werden. Der Zusammenbruch kam aber im August 1991. Völkerrechtlich hat die Sowjetunion am 5. Dezember 1991 aufgehört, zu existieren, nachdem die drei Präsidenten von Russland, Weißrussland und der Ukraine das Dokument der Auflösung der Sowjetunion unterzeichnet haben.“
Mircea Druc glaubt, der Krieg hätte eine sehr starke wirtschaftliche Motivation gehabt, die genau so wichtig war wie die geostrategische:
In Kischinew hatten ein paar Klane ein einziges Problem: wie sie das sowjetische Erbe, den landwirtschaftlichen und industriellen Komplex aufteilen sollen. Also den ganzen Reichtum, den man in 50 Jahren durch die Mühe des Volkes zwischen dem Dnjestr und dem Pruth angehäuft hatte. In Transnistrien hat man gesagt, man werde diese 4 Milliarden Dollar nicht den faschistischen Moldawiern oder Rumänen überlassen. Sie schimpften mit Jelzin und mit Moskau, weil diese gesagt haben, dass alles, was sich auf dem Territorium einer ehemaligen sowjetischen sozialistischen Republik befindet, dieser Republik gehört. Und sie haben sich gefragt, was zu machen sei. Wir werden es nicht zulassen, dass dieser Reichtum aufgeteilt wird, sagten sie. Und sie haben sich widersetzt. Hätte es diesen Reichtum nicht gegeben, hätten Kischinew und Tiraspol nicht mehr so heftig gegeneinander gekämpft, und eine dritte Kraft, deren Existenz ich persönlich damals gespürt habe, wäre nicht eingeschritten. Warum uns die sowjetischen Truppen uns bessarabische Rumänen nicht wie die Balten behandelt haben? Weil sie auch wussten, dass die bessarabischen Rumänen voreilig sind und das Blutvergießen unvermeidlich sein wird. Als dann aber die Möglichkeit erschien, dass [der erste moldauische Präsident] Snegur die 4 Milliarden Dollar übernimmt, haben sie nein gesagt. Sogar die Demokraten Jelzins in Moskau haben sich entschieden, einzuschreiten, auch mit der 14. Armee. Um dann zu erfahren, dass dieses ganze Arsenal verkauft wurde und dass das Geld an Ruzkoj und Tschernomyrdin ging. Nach 23 Jahren gibt es dort nichts mehr, was man aufteilen könnte.“
Bei den Kämpfen sind damals etwa 600 Menschen ums Leben gekommen. 1992 wurde eine Vereinbarung zwischen der Moldaurepublik und Russland unterzeichnet, die faktisch zum Einfrieren des Konflikts zwischen Kischinew und Tiraspol führte.
BRÜSSEL: Beim EU-Gipfel in Brüssel haben die europäischen Staats- und Regierungschefs am Freitag beschlossen, der Ukraine Unterstützung und finanzielle Hilfe anzubieten. Wirtschaftliche Unterstützung durch die EU soll die Ukraine auch durch eine Verlängerung des zollfreien Zugangs zum EU-Markt erhalten. Das Europäische Parlament werde entsprechende Pläne der Kommission bis 2015 unterstützen. Die einseitige Handelsmaßnahme wurde im April als Erleichterung für die ukrainische Wirtschaft eingeführt, nachdem Russland der Ukraine den Marktzugang erschwert hatte. Über den Vorschlag, dass die EU die Schulden der Ukraine an Russland übernehmen sollte, sagte der rumänische Staatsprasident Traian Basescu, Rumänien habe nichts dagegen, aber die Ukraine sollte auch eine gewisse Verantwortung übernehmen. Zum umfassenden Klima- und Energiepaket, das in der Abschlußerklärung des EU-Gipfels am Freitag angenommen wurde, sagte Traian Basescu, Rumänien stehe unter dem Druck der Wirtschaftsmodernisierung, aber die EU habe Systeme zur Kompensation der Ausgaben, wie die Grünzertifikate, geschaffen, damit die Energiekosten nicht steigen. Der Beitrag Rumäniens für dieses Jahr ist um 31 Million Euro reduziert worden.
BUKAREST: Das rumänische Aussenministerium hat auf seiner Internet-Seite eine Sonderrubrik mit häufigen Fragen betreffend das Wahlverfahren bei der Präsidentenwahl 2014. Die Sonderrubrik ist für die Rumänen bestimmt, die sich am Wahltag im Ausland aufhalten. Darin befinden sich Antworten auf die Fragen bezüglich das Wahlverfahren, die von den im Ausland lebenden rumänischen Bürgern und von der Presse gestellt werden. Das Aussenministerium hat außerdem einen Ratgeber für im Ausland lebende rumänische Wähler veröffentlicht, der ebenfalls auf der Internet-Seite des Ministeriums zu finden ist.
BUKAREST: Der rumänische Aussenminister, Titus Corlatean, hat am Freitag, anläßlich des UNO-Tages, eine Botschaft an die Organisation der Vereinten Nationen gerichtet. Die Feier des 69. Jahrestags seit der Gründung der UNO am 24. Oktober bekräftigt das ständige Engagement Rumäniens zur Unterstützung der Prinzipien und der Zielsetzungen, die von der Organisation der Vereinten Nationen gefördert werden. Im Kontext der tiefgehenden geopolitischen Änderungen, die durch den Prozeß der Dekolonisation, durch den Kalten Krieg und durch das Ende des Kalten Krieges, durch die Globalisierungsdynamik und die neuen damit verbundenen Herausforderungen hervorgerufen wurden, hat sich die Organisation der Vereinten Nation in dieser Zeit bemüht, die Hauptbestrebungen der UN-Staaten gemäß Völkerrecht und im Sinne der internationalen Kooperation aufrechtzuerhalten”, steht in der Botschaft des rumänischen Aussenministers Titus Corlatean.
BUKAREST: Der Oberste Gerichtshof Rumäniens hat am Freitag eine 30-tägige Untersuchungshaft gegen Andrei Hrebenciuc angeordnet. Gegen ihn und seinen Vater, den zurückgetretenen sozialdemokratischen Abgeordneten Viorel Hrebenciuc, wird in einem Korruptionsfall ermittelt. Die Staatsanwälte vermuten dabei die illegale Rückgabe großer Waldflächen. Die Entscheidung des Gerichtshofes ist nicht rechtskräftig. Auch gegen den Nutznießer der illegalen Rückgaben, Gheorghe Paltin Sturdza, wurde ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Andrei Hrebenciuc steht unter dem Verdacht der Gründung einer kriminellen Organisation, der Mittäterschaft zur Vorteilsgewährung und Geldwäsche. Laut der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft DNA sei dem Staat infolge der Affäre ein Schaden in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro entstanden. Gegen Viorel Hrebenciuc wird auch in einem weiteren Fall von Vorteilsgewährung ermittelt. Er soll versucht haben, den Sprecher der Sozialdemokraten Dan Şova zur Verabschiedung eines Amnestiegesetzes für Korruptionsfälle zu beeinflussen. Als Gegenleistung habe Hrebenciuc seinem jüngeren Kollegen das Amt des Parteivorsitzenden in Aussicht gestellt.
BUKAREST: Bald werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. In der Nacht zum Sonntag endet in Rumänien um 4 Uhr die osteuropäische Sommerzeit, die Uhren werden um eine Stunde auf 3 Uhr zurückgedreht. Damit wird gewissermaßen die im Frühjahr mit der Umstellung auf Sommerzeit eingesparte“ Stunde im Herbst zurückgegeben”. Die künstliche Sommerzeit ist mit dem Ziel einer längeren Nutzung des natürlichen Tageslichts und der Reduzierung des Energiekonsums geschaffen worden. Der Übergang zur Winterzeit wird den Fahrplan der Züge nicht beeinträchtigen — die Züge werden während der Umstellung in den vorgesehenen Bahnhöfen für eine Stunde stillstehen und danach gemäß der Winterzeit ihre Fahrt fortsetzen. Am Sonntag stellen neben Rumänien auch weitere 70 Länder der Welt ihren Uhren um. Die Maßnahme war zum ersten Mal in Europa während des ersten Weltkriegs 1916 zur Anwendung gekommen und von Rumänien 1931 eingeführt worden.
SPORT/FUSSBALL: Der rumänische Meister Steaua Bukarest hat in der Europa League einen zweiten Sieg eingefahren. Am dritten Spieltag bezwangen die Rumänen zu Hause die Portugiesen von Rio Aven mit 2:1. In der zweiten Begegnung der Gruppe J schlugen die noch punktlosen Dänen aus Aalborg die Ukrainer von Dynamo Kiew überraschend mit 3:0. Damit hat Steaua mit sechs von neun möglichen Punkten die Tabellenführung übernommen. In der Gruppe D hat Rumäniens Vizemeister Astra Giurgiu indes die dritte Niederlage in Folge kassiert. Bei Celtic Glasgow unterlagen die Südrumänen mit 1:2. Damit ist Astra mit Null Punkten Gruppenletzter, weitere Gegner in dieser Gruppe sind Dynamo Zagreb und Red Bull Salzburg. Mehr zum Tennis und den WTA-Finals später im Programm.
SPORT/TENNIS: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep ist am Freitag in Singapur von der Serbin Ana Ivanovic mit 7-6, 3-6, 6-3 besiegt worden, aber sie qualifiziert sich zusammen mit Serena Williams für das Halbfinale am Samstag. Simona Halep beteiligt sich am WTA-Master in Singapur nachdem sie zwei WTA-Titel gewann und es bis ins Finale der French Open und des WTA-Turniers in Madrid schaffte. Auch bei Wimbledon schaffte sie es unter den besten Vier. Sie ist die dritte Vertreterin Rumäniens beim WTA-Master in Singapur nach Virginia Ruzici1983, 1984 und Irina Spîrlea 1998.
Ab Oktober 2014 steht die rumänische Stadt Targu Jiu auf der Liste mit touristischen Zielen, die vom Weltverband der Reisejournalisten und –publizisten FIJET erstellt wurde. Der FIJET-Verband hat der Stadt Targu Jiu, im Südwesten Rumäniens, den Goldenen Apfel“ verliehen. Der Preis stellt eine Art Tourismus-Oscar dar, eine Auszeichnung, die von der Reisepresse weltweit vergeben wird. Der Tourismus-Presseklub vertritt Rumänien in dieser internationalen Organisation, der weltweit 600 Reisejournalisten zählen.
Der Preis wird einer Gemeinde verliehen. In diesem Fall war es Târgu Jiu, für die Förderung der Brâncuşi-Achse. Es handelt sich dabei um die Helden-Achse, eine nicht nur in Rumänien oder Europa, sondern auch weltweit einmalige Künstler-Stätte. Es sind die einzigen Werke, die von Constantin Brâncuşi im Freien geschaffen wurden. Constantin Brancusi, der als größten Bildhauer des 20. Jhs und einen der wichtigsten Bildhauer aller Zeiten gilt, schuf das Skulpture-Ensemble zwischen 1937 und 1938, zu Ehren der Helden, die im Ersten Weltkrieg gestorben waren. Die Elemente des Ensembles haben eine besondere Symbolistik. Das Tor des Kusses ist ein Raum des Übergangs in eine andere Welt. Die Allee der Stühle markiert den Weg zum Tisch des Schweigens, der zum Gedenken der Verstorbenen anmutet. Die Endlose Säule ist ein wahres spirituelles Testament des großen Künstlers. Der Vorsitzender des FIJET-Verbands, Tijani Haddad, erklärte exklusiv für RRI:
Wir haben ein Kommitee zum Verleihen der Trophäe “Der Goldene Apfel”. Dieses Kommittee erhielt eine Liste mit Vorschlägen aus fünf Ländern. Dieses Jahr haben wir drei Reiseziele ausgewählt, und die Heimatstadt des Bildhauers Constantin Brancusi, Targu Jiu, hat die Zustimmung des Kommitees für die Auszeichnung mit dem Tourismus-Oscar“erhalten. Wir haben uns einen Dokumentarfilm angeschaut, wir haben auch die gesamte schriftliche Dokumentationn gelesen und wir waren der Meinung, dass diese Stadt es verdient, mit dem Goldenen Apfel ausgezeichnet zu werden.“
Das von Constantin Brancusi in Targu Jiu geschaffene Ensemble ist ein echter Touristen-Magnet, ein magischer Raum der Geistigkeit, meinen die Lokalbehörden, und laden die Gäste ein, auch andere touristische Attraktionen in der Region zu besuchen: die Klöster Tismana, Polovragi und Lainici. Das Gebirge mit Gletscherseen, Höhlen und engen Klammen, die von den schnellen Flüssen durch das Gestein gemeißelt wurden, sind geeignete Ziele für die Liebhaber des Abenteuertourismus.
Seit 1971 wird der Goldene Apfel an touristisch wertvolle Ortschaften oder Regionen verliehen. Dieses Jahr erhielt Rumänien den Goldenen Apfel zum 5. Mal – somit befindet sich Rumänien, zusammen mit Belgien und Spanien, an erster Stelle im Top der preisgekrönten touristischen Ziele. In den vorigen Jahren wurden folgende Reiseziele oder Unternehmen Rumäniens mit dem Goldenen Apfel ausgezeichnet: die Region Marginimea Sibiului, eine traditionsreiche Gegend mit besonderem historischen und kulturellen Wert, das Biosphäre-Reservat Donaudelta, die Klöster mit Außenwandmalereien in der Bukowina und die Blue Air Fluggesellschaft, für ihre starke Entwicklung in Südosteuropa.