Tag: Luftverschmutzung

  • Luftverschmutzung in Bukarest: Schwebstoffe verursachen Krankheiten





    Jüngste Forschungsergebnisse belegen, dass die zunehmende Luftverschmutzung zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands der Einwohner führt. Die jüngste Studie in diesem Zusammenhang wurde von einem 14-köpfigen Expertenteam unter der Koordinierung des Marius-Nasta-Instituts für Lungenheilkunde in der Hauptstadt durchgeführt. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Feinstaubpartikeln vom Typ PM 2,5 und PM 10 und Krankenhausaufenthalten von Patienten mit chronischen Erkrankungen. In Bezug auf die Verschmutzung durch Feinstaub, aber auch durch toxische Gase wie Stickstoffdioxid (NO2), hat das Zentrum für nachhaltige Politik Ecopolis“ mit Hilfe seines Sensornetzes für Luftqualität einige Schlussfolgerungen gezogen, die im Bericht über die Luftqualität in Bukarest im Jahr 2023 vorgestellt werden. Oana Neneciu, Koordinatorin des Netzes von 44 Sensoren, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Bukarest installiert wurden, spricht im folgenden über die Ergebnisse der Messungen.



    Schwebstoffe sind mit allen möglichen Stoffen beladene Staubpartikel, die im Allgemeinen vom Boden aufsteigen und in den Atemwegen verbleiben oder direkt in unsere Lungen gelangen. Staubpartikel vom Typ PM 10 sind Partikel, die einen etwas grö‎ßeren Durchmesser haben. Die Feinstaubpartikel vom Typ PM 2,5 gelten als die schädlichsten, weil sie direkt in die Lunge gelangen. Von den 266 Tagen, an denen wir Messungen durchgeführt haben, wurden an 101 Tagen Überschreitungen des zulässigen Höchstwertes für PM-2,5-Partikel festgestellt. Der am stärksten betroffene Monat war in dieser Zeitspanne der Februar. Der Februar ist also der Monat mit der am stärksten verschmutzen Luft im Jahresdurchschnitt. Interessanterweise war der 14. Februar, der Valentinstag, auch der Tag mit der geringsten Luftqualität im ganzen Jahr. Es scheint, dass alle mit dem Auto zur Valentinstagsparty fahren. Die höchste Luftverschmutzung innerhalb einer Stunde wurde in einem Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt, dem »Victor Gomoiu«-Krankenhaus, gemessen, und zwar mit 371 Mikrogramm Staubpartikeln pro Kubikmeter am selbigen 14. Februar. Von 30 Schulen, wo wir Messungen durchgeführt haben, wiesen 29 Werte über dem Jahresdurchschnitt für Staubpartikel vom Typ PM 2,5 auf. Was die Schwebstoff-Belastung generell betrifft, so sind die am stärksten betroffenen Areale nicht unbedingt jene im Stadtzentrum. Die Feinstaubbelastung tritt in der Regel an den verkehrsreichsten Stra‎ßen auf, die ins Stadtzentrum führen. Unter den Krankenhäusern der rumänischen Hauptstadt, bei denen wir Messungen unternahmen, wiesen 13 von 14 einen Jahresdurchschnitt über dem zulässigen Höchstwert an Feinstaubbelastung auf.“



    Die Überschreitung der zulässigen Höchstwerte für Feinstaub wird unter Bezugnahme auf die einschlägigen EU-Richtlinien und die schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit berechnet. Es gibt auch Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zulässigen Grenzwerten für Feinstaub: Für PM-2,5-Partikel sollten auf Jahresebene 5 Mikrogramm pro Kubikmeter und Monat nicht überschritten werden, und für Feinstaub vom Typ PM 10 gibt es jährliche Grenzwerte von 15 Mikrogramm pro Kubikmeter und Monat. Auf der Grundlage dieser Richtwerte haben die Autoren einer Studie über die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf chronische Krankheiten fünf Jahre lang die Folgen der Grenzwertüberschreitungen bei Patienten untersucht. Die Ergebnisse stellte die Ärztin Beatrice Mahler vor, Leiterin des Instituts für Lungenheilkunde Marius Nasta“:



    Wir haben die gemessenen Feinstaubwerte mit der Zahl der Einweisungen verglichen und dabei drei Kategorien von Erkrankungen festgestellt: Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Wie wir bei der Analyse der Daten feststellten, liegt der Höhepunkt der Luftverschmutzung in der Zeit von März bis Mai. Die Verschmutzung beginnt im September und nimmt bis November ständig zu. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2020, in dem wir atypische Ergebnisse hatten, doch das war in der Zeit der Pandemie und der Quarantäne, als die Bevölkerung überwiegend zu Hause blieb und auch die Industrie stillstand. Dementsprechend ging damals auch die Zahl der Einweisungen zurück. Die Auswertung wissenschaftlich korrelierter Daten hat ergeben, dass der Einfluss von PM-2,5- und PM-10-Partikeln zu einer durchschnittlichen monatlichen Anzahl von Krankenhaus-Aufnahmen wegen Atemwegserkrankungen führt, die zwischen knapp 2000 und mehr als 3800 schwankt. Im Grunde genommen haben wir bei einem Anstieg der durchschnittlichen Monatsbelastung durch PM 2,5 um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter auch einen Anstieg der Zahl der Aufnahmen für Atemwegserkrankungen von 90 auf 938. Das bedeutet, dass mehr Menschen im Krankenhaus landen, wenn die Schadstoffwerte steigen. Die Zahl der Einweisungen aufgrund des Anstiegs der PM-10-Werte ist etwas geringer, da diese grö‎ßeren Partikel die Lungenbläschen nicht erreichen und eher in den oberen Atemwegen verbleiben, was zu bronchitisähnlichen Erscheinungen führt.“




    Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei die Situation ähnlich, die Statistik zeige eine eindeutige Korrelation der Feinstaubbelastung mit der Zahl der Einweisungen, führt die Ärztin Beatrice Mahler weiter aus:



    Eine Erhöhung der PM-2,5-Belastung um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter im Monat führt zu einem Anstieg der Zahl der Einweisungen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 25 bis knapp 1400 Fällen. Die Auswirkung der Luftverschmutzung ist also bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen viel dramatischer. Ich beziehe mich hier auf Bluthochdruck und Herzinfarkt, also jene Erkrankungen, die gewöhnlich von unseren Kardiologenkollegen behandelt werden. Infolge der PM-10-Belastung haben wir eine geringere Zahl von zunehmenden Einweisungen — die Durchschnittszahlen bewegen sich zwischen 25 und 888. Hingegen war die Zunahme der Schlaganfälle eine Überraschung für uns; nicht weil wir nicht wussten, dass es einen Zusammenhang zwischen neurologischen Erkrankungen oder Erkrankungen der Blutgefä‎ße des Gehirns und Feinstaub gibt, sondern weil die Auswirkungen der Luftverschmutzung so unmittelbar sind. Hier haben wir eine Korrelation nur bei den PM-2,5-Partikeln festgestellt: Wenn also die Anzahl der Feinstaubpartikel um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter ansteigt, kommt es zu 10 zusätzlichen Einweisungen pro Monat wegen Schlaganfalls.“




    Die Schlussfolgerungen der Fachleute sind eindeutig: Wenn die Schwebstoff-Belastung der Luft in Bukarest steigt, erhöht sich auch das Risiko, dass Menschen mit einer Lungenerkrankung, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einem Schlaganfall in einer medizinischen Einrichtung landen. Auch die wirtschaftlichen Kosten sind laut dieser Studie sehr hoch: Der Anstieg der Feinstaubpartikel-Konzentration kann zu Krankenhauskosten führen, die auf umgerechnet etwa 26 500 € bis etwa 288 000 € pro Monat geschätzt werden.

  • Feinstaub in Europas Städten: Das Ranking der Luftverschmutzung

    Feinstaub in Europas Städten: Das Ranking der Luftverschmutzung

    Der neueste Bericht der Europäischen Umweltagentur über die Luftqualität in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern zeigt, dass 127 Städte eine gute Luftqualität haben. Bei Feinstaub – PM 2,5 – dem Schadstoff mit der größten gesundheitlichen Auswirkung in Bezug auf vorzeitige Todesfälle und Krankheiten, finden sich die niedrigsten Konzentrationen in der Stadt Umea in Schweden und der Stadt Tampere in Finnland. Die Europäische Umweltagentur bewertete die PM 2,5-Feinstaubbelastung in 323 Städten in 26 EU-Ländern sowie in Island, Norwegen und der Schweiz, bezog aber aufgrund fehlender Vergleichsdaten nicht alle europäischen Städte ein. An der Spitze des Rankings wurden 127 Städte mit guter Luftqualität eingestuft, 123 hatten eine mäßige Verschmutzung und 73 wurden als schlecht oder sehr schlecht eingestuft.



    Mehrere rumänische Städte wurden als mäßig verschmutzt im Ranking eingestuft. Zu dieser Kategorie gehören die (rumänischen) Städte Botoșani, Platz 223, Timișoara, Platz 267 und Brașov, Platz 273. In den Top 20 der Städte mit der saubersten Luft in Europa befinden sich vier Hauptstädte: Tallinn (Estland), Stockholm (Schweden), Helsinki (Finnland) und Oslo (Norwegen), während Bukarest mit einer mäßigen Luftverschmutzung auf Platz 263 liegt, zusammen mit anderen Hauptstädten wie Budapest (Ungarn), Zagreb (Kroatien), Ljubljana (Slowenien) und Warschau (Polen). Zu den von der Europäischen Umweltagentur empfohlenen Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung gehören der Umstieg auf umweltfreundlichere öffentliche Verkehrsmittel, sauberere Brennstoffe für die Beheizung von Wohngebäuden und die Isolierung von Gebäuden sowie die Verringerung der Verschmutzung durch Industrie-, Bau- und Abbrucharbeiten.



    Aber die Reduzierung der Verschmutzung beginnt mit der Überwachung der Luftqualität. Vor einigen Tagen hat die rumänische Vereinigung Smart City ein Programm, City Air, ins Leben gerufen, das darauf abzielt, die Luftqualität durch die Installation von 30 Sensoren innerhalb und außerhalb von Schulen in Bukarest genauer zu überwachen, und das nun landesweit ausgeweitet wird. Andererseits setzt das Rathaus sein Programm zur Modernisierung des Fuhrparks der öffentlichen Verkehrsmittel fort, mit ähnlichen Initiativen in anderen rumänischen Großstädten. Um die Umweltverschmutzung im zentralen Bereich von Bukarest, wo der Autoverkehr sehr hoch ist, zu reduzieren, werden außerdem vom 29. Mai bis zum 17. Oktober jedes Wochenende 34 Straßen als Fußgängerzonen ausgewiesen. Das Projekt Open Streets zielt darauf ab, die Luftverschmutzung zu reduzieren, indem fast 12 km Straßen jeden Samstag und Sonntag zwischen 11.00 und 22.00 Uhr zur Fußgängerzone gemacht werden.



    Weitere Initiativen zur Reduzierung der Luftverschmutzung gibt es in Rumäniens Großstädten. So werden im Rahmen der Kampagne Eco Graffiti / Rebels with a Cause in einigen der belebtesten Gegenden der rumänischen Hauptstadt luftreinigende Wandbilder im Freien gemalt. Junge rumänische Künstler werden rund tausend Quadratmeter Wände in Kunstwerke verwandeln. Die Künstler werden umweltfreundliche Materialien verwenden: 75% Öko-Farbe, 25% Luftreinigungsfarbe, grünes Moos und solarbetriebene Lampen. Jedes Wandbild wird die Luftdurchlässigkeit von 4 ausgewachsenen Bäumen mit dichtem Blattwerk haben. Eine ähnliche Initiative wurde von der Stadtverwaltung Cluj ergriffen. Es handelt sich um ein intelligentes City Trees-System zur Reduzierung der Luftverschmutzung, das mit Luftqualitätssensoren und großen Ventilatoren ausgestattet ist, die verschmutzte Luft aufnehmen und gereinigte Luft abgeben. Die Luft wird durch moosbewachsene Platten gefiltert. Diese fangen den Staub aus der Atmosphäre auf und geben auch Sauerstoff ab.

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  • Aerlive: Zivilgesellschaft macht mobil in Vermessung und Bekanntmachung der Luftverschmutzung

    Aerlive: Zivilgesellschaft macht mobil in Vermessung und Bekanntmachung der Luftverschmutzung

    Der Gerichtshof der Europäischen Union hat die besonders hohe Luftverschmutzung festgestellt und in diesem Frühling Rumänien wegen des systematischen Versäumnisses, die Umweltverschmutzung in der Landeshauptstadt zu reduzieren, verurteilt. Das Urteil des Gerichtshof der Europäischen Union ist das Ende eines langwierigen Vertragsverletzungsverfahrens. Daten aus dem Jahr 2018 weisen darauf hin, dass die Luftverschmutzung jährlich mehr als 23.000 Rumänen tötet und Krankheiten wie Lungenkrebs, Herz und Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Atemwege verursacht. Krankheiten haben aber auch wirtschaftliche Auswirkungen. Laut der kürzlich von der Europäischen Allianz für Öffentliche Gesundheit herausgegebenen Studie, betitelt Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Ausgaben des Gesundheitswesens“, verzeichnet Bukarest jährliche Verluste in Höhe von 6,35 Milliarden Euro. Diese sind Ausgaben, die durch die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit der Bürger entstehen.



    Jeder Einwohner Bukarests verliert auf diese Weise jährlich ca. 3.000 Euro, während die durch Umweltverschmutzung verursachten sozialen Ausgaben im Schnitt etwa bei 1.800 Euro für jeden Rumänen liegen. Es ist klar, dass Ma‎ßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung überfällig sind. Dazu müssen wir jedoch genau wissen, welche Schadstoffe und in welcher Konzentration wir einatmen und wo die höchste Konzentration verzeichnet wird. Zu diesem Zweck gründeten mehrere NGO vor etwa einem Jahr die Plattform Aerlive. In Folge des Projekts wurden Messstationen in Bukarest installiert und die Werte auf einer Online-Karte dargestellt, die von jedermann eingesehen werden kann. Aerlive-Stationen messen das Niveau der Feinstaubwerte PM10 und PM5 sowie jenes von fünf toxischen Gasen. Oana Neneciu, Koordinatorin der Aerlive-Plattform, sprach darüber, warum erst die Zivilgesellschaft es ermöglichte, dass alle das Niveau der Luftverschmutzung sehen können.



    Es war zwingend notwendig, diese Plattform in Bukarest zu haben, und sie ist auch in anderen Städten, die gro‎ße Probleme mit der Umweltverschmutzung haben, zwingend erforderlich. Warum wir glaubten, dass diese Plattform erforderlich ist? Die Messstationen des nationalen und offiziellen Netzwerks des Umweltministeriums funktionierten nicht immer und nicht immer richtig. Die Stationen sind sehr alt. Sie sollten alle fünf Jahre ausgewechselt oder modernisiert werden. Dies ist in den vergangenen 15 Jahren nicht geschehen. Au‎ßerdem arbeiten sie nicht ständig, und wenn nicht ständig Daten zur Verfügung stehen, können auch keine genauen Auswertungen und Überwachungen vorgenommen werden. Ein weiteres Problem ist ihre geringe Zahl. Für Bukarest sind lediglich 8 in Betrieb, zwei davon befinden sich im umgebenden Landkreis Ilfov. Diese Luftüberwachungsstationen sind zu etwa 60–70% der Zeit in Betrieb. Auch diese Stationen verzeichnen sehr oft sehr hohe Werte.“




    Die Hauptursachen der Luftverschmutzung in Bukarest sind der Verkehr, genauer gesagt die Abgase, und die Fernwärme. Was passiert unter diesen Bedingungen mit der Luft, die wir einatmen? Oana Neneciu:



    In Bukarest haben wir während der Winter- und Frühlingsmonate Smog. Letztes Jahr war seit Dezember, als unsere Plattform ins Leben gerufen wurde, die Feinstaubbelastung bis März dieses Jahres sehr hoch. Die Werte sanken erst, als der Lockdown verhängt wurde. Schlimmer ist, dass es an Wochenenden vereinzelt zu massiver Luftverschmutzung kommt, bei denen die Konzentration der Feinstaub-Partikel PM10 und PM5 fünf- bis sechsmal überschritten wurden. Dies geschah mehrmals im März. Es war ein erstes Warnzeichen. Auch wir wussten nichts davon. Wir glaubten, dass der Verkehr während des Tages der Hauptverursacher der Luftverschmutzung ist. In der Nacht oder an Wochenenden gibt es jedoch eine weitere Luftverschmutzungsquelle. So erfuhren wir, dass es in der Umgebung von Bukarest, ja sogar am Stadtrand, illegale Müllverbrennungen gibt. In diesen Gebieten registrierten unsere Sensoren ebenfalls sehr hohe Werte.“




    All dieser Informationen zum Trotz wurde in Bukarest nichts unternommen, um die Luftverschmutzung zu verringern. Seit März, als der Lockdown begann, wurden nur noch vereinzelt Werte verzeichnet, die die Gesundheit der Menschen gefährden. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Verkehr für einen Gro‎ßteil der Verschmutzung verantwortlich ist. Aber was wir beginnend mit März feststellen, ist nur ein Nebeneffekt der Coronavirus-Pandemie, denn die zuständigen Behörden haben nichts unternommen, so Oana Neneciu.



    Der Bericht, den das Umweltministerium für 2019 an die Europäische Kommission geschickt hat, deutet immer noch auf eine Vertragsverletzung an. Zwei Stationen in Bukarest haben mehr als 35 Mal pro Jahr Überschreitungen der PM10-Werte verzeichnet. Das bedeutet, dass wir erneut Gefahr laufen, einem Vertragsverletzungsverfahren unterzogen zu werden. Nachdem gerade ein Verfahren abgeschlossen und Rumänien verurteilt wurde, weil wir es versäumt haben, die notwendigen Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu ergreifen.“




    Das Gute ist, dass das Aerlive-Projekt das Interesse der Bürger an der Luftqualität geweckt hat, was durch die Kampagne Adoptiere eine Messstation“ deutlich wurde. Im Folge dieser Kampagne haben sich Einwohner Bukarests registriert, um eine Station in ihrer Nachbarschaft installieren zu lassen. Gegenwärtig hat das Aerlive-Netzwerk 20 Messtationen. Der Erfolg der Plattform regte ein ähnliches Projekt in Cluj (Klausenburg) an, einer weiteren Stadt, die unter Luftverschmutzung leidet.

  • Luftqualität: landesweites Kontrollsystem ab 2023 in Betrieb

    Luftqualität: landesweites Kontrollsystem ab 2023 in Betrieb

    Ein nationales System für die Kontrolle und Vorhersage der Luftqualität soll ab 2023 in Betrieb genommen werden. Bis dahin wird das Landesnetz für die Überwachung der Luftqualität, das derzeit 148 Stationen umfasst, um weitere 60 Luftgütemessstationen erweitert. Dies kündigte der rumänische Umweltminister Costel Alexe anlässlich einer Pressekonferenz an. Die Erweiterung des nationalen Netzwerkes für die Überwachung der Luftqualität soll sowohl durch nationale wie auch durch EU-Mittel finanziert werden, sagte der Minister. Die Investition beläuft sich auf rund 81 Millionen Lei (umgerechnet etwa 16 Mio. Euro). Dank der europäischen Finanzierung soll auch ein System zur Vorhersage der Luftqualität eingeführt werden, sagte der Umweltminister.



    Wir werden zusätzlich in ein System zur Vorhersage der Luftqualität investieren. Die Menschen werden die Möglichkeit haben, sich die Vorhersage der Luftqualität täglich anzuschauen, genau wie sie sich für die Wettervorhersage interessieren. Somit werden sie Informationen über die Luftverschmutzung für die kommenden 1 bis 3 Tage in Erfahrung bringen können. Wir werden somit zahlreiche Umweltverschmutzungsprobleme im Voraus kennen und vermutlich beseitigen können. Darüber hinaus werden die Menschen ihre Freizeit drau‎ßen besser verwalten können, weil sie die Werte der Luftverschmutzung für die kommenden drei Tage kennen werden. Und auch die Behörden werden die Sachlage kennen und entsprechende Ma‎ßnahmen gegen die Luftverschmutzung treffen können. Zwei Werkzeuge sind diesbezüglich wichtig für das gesamte System: die Wettervorhersage — denn dadurch erfahren wir, wie sich die Luft bewegt — und eine Datenbank mit den Luftschadstoffemissionen, die wir ebenfalls über den gleichen Investitionsvertrag finanzieren werden.“




    Bis 2023, wenn das System zur Überwachung der Luftqualität in Rumänien in Betrieb genommen werden soll, wird die Luftverschmutzung mit Hilfe dreier Pilotsysteme gemessen. Diese wurden in drei Gro‎ßstädten Rumäniens installiert. Mehr dazu vom Umweltminister Costel Alexe:



    Die nationale Datenbank wird Informationen über die Menge an Luftschadstoffen umfassen, die in jeder Stadt ausgesto‎ßen werden, je nach der dortigen Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung. Weitere Kennwerte, die bei der Auswertung eine Rolle spielen werden, sind der Verkehr, der Stromverbrauch und die landwirtschaftlichen Arbeiten. Wir werden die Informationen über die Luftverschmutzung, die in der Datenbank gesammelt werden, mit der Wettervorhersage und der wahrscheinlichen Dynamik der Luftmassen konfrontieren und somit Schlüsse über die Luftqualität und ihre Entwicklung ziehen. Das Projekt soll in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden. Bis dahin, also bis 2023, soll das Vorhersagesystem in drei Gro‎ßstädten, nämlich Ploieşti, Braşov (Kronstadt) und Iaşi (Jassy) getestet werden.“




    Die Europäische Kommission übermittelte Rumänien im Mai des laufenden Jahres ein Aufforderungsschreiben, mit dem es den rumänischen Staat an seine Verpflichtungen im Hinblick auf die Luftqualität erinnerte. Die Kommission gewährte dem rumänischen Staat vier zusätzliche Monate, um die entsprechenden Ma‎ßnahmen zur Behebung der Luftqualitätsprobleme zu treffen. Mit dem Mahnschreiben forderte die Europäische Kommission Rumänien auf, die Öffentlichkeit transparent über die Luftverschmutzung in Rumänien zu unterrichten. Au‎ßerdem habe Rumänien die maximal zulässigen Stickstoffdioxidwerte nicht eingehalten — so die Kommission. Dies treffe für mehrere Städte zu, wie z.B. Bukarest, Braşov (Kronstadt), Iaşi (Jassy), Cluj (Klausenburg) und Timişoara (Temeswar). Darüber hinaus habe Rumänien bislang keine passenden Ma‎ßnahmen getroffen, um die Überschreitung so gering wie möglich zu halten. Entsprechende Ma‎ßnahmen zur Luftreinhaltung müssen bis 2022 getroffen werden, um eine durch die EU verhängte Geldstrafe zu vermeiden.

  • Nährstoffbelastung: Rumänien setzt EU-Nitrat-Richtlinie um

    Nährstoffbelastung: Rumänien setzt EU-Nitrat-Richtlinie um

    Die Luftqualität in Bukarest verzeichnete letzte Woche für zwei Tage Werte, die au‎ßerhalb der zugelassenen Grenzen lagen. Die erhöhte Luftverschmutzung sei Folge eines in der Ortschaft Periş ausgebrochenen Feuers gewesen. Die Ortschaft liegt 30 Km nördlich von Bukarest. Im Frühjahr kommt es oft zu Vegetationsbränden, denn die Menschen befreien ihre Grundstücke von unerwünschten Vegetationsresten. Diesmal erreichte das Feuer die Kotgruben eines ehemaligen Schweinebetriebs in Periş. Die Verbrennung der Gülle verursachte einen sehr unangenehmen Geruch und lie‎ß einen erstickenden Rauch in die Luft steigen. Beides wurde von den Einwohnern der Ortschaft sowie von den Bewohnern der nördlichen Viertel in Bukarest gespürt. Die Behörden verfügten entsprechende Strafauflagen gegen den ehemaligen Eigentümer. Dieser muss nun au‎ßerdem den Ort, wo früher der Schweinebetrieb war, innerhalb eines gegebenen Zeitraums sanieren.



    Die Ökologisierung der Bauernhöfe, einschlie‎ßlich der stillgelegten Betriebe und eines angemessenen Managements der Abfälle, die durch die Tierzucht verursacht werden, sind durchaus wichtig, um die Stickstoffverschmutzung des Wassers zu vermindern. 2013 setzte auch Rumänien die Wasserrahmenrichtlinie sowie die Nitratrichtlinie in nationales Recht um. Demnach wurden im Rahmen des Landesprogramms für ländliche Entwicklung 2014–2020 sämtliche Projekte zur Verringerung der Luftverschmutzung durch Nitrate aus EU-Mitteln gefördert. Die Zulässigkeitskriterien schlossen allerdings die Subsistenzbauernhöfe, die kleinen Betriebe sowie die örtliche Tierabfallmanagementinfrastruktur grö‎ßtenteils aus dem Anwendungsgebiet des Förderprogramms aus. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Projekt Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ gestartet. Das Projekt wurde in mehreren kleinen Ortschaften umgesetzt, wo eine grö‎ßere Gefahr der Nährstoffbelastung erkannt wurde. Die Finanzierung kam über einen Kredit, der von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gewährt wurde. Weitere Mittel stammten aus einem Grant vom Globalen Umweltfonds.



    Die Weltbank sagte Rumänien 2016 einen weiteren Kredit zu, um die angefangenen Projekte fortzusetzen und die Vorschriften der EU-Nitratrichtlinie umzusetzen. Das bereitgestellte Geld wurde diesmal in Systeme für die Entsorgung und Kompostierung von Stallabfällen sowie in Anlagen für die Produktion von Biogas aus Tierabfällen und in Kläranlagen investiert. Die Investitionen wurden in die Regionen getätigt, wo eine grö‎ßere Gefahr der Nitratverschmutzung erkannt wurde.



    Anfang dieses Monats nahmen die Ortschaften Mărăcineni und Gherăseni im Kreis Buzău zwei kommunale Plattformen für die Ablagerung von Stallabfällen in Betrieb. Die Ortschaften wurden auch mit entsprechenden Maschinen zur Sammlung der Stallabfälle von den Einwohnern ausgestattet. Die zwei in Betrieb gegebenen Plattformen haben insgesamt eine jährliche Speicherkapazität von 5800 m3 Stallabfälle. Das Umweltministerium deckte etwa 95% der Investition ab. Der lokale Beitrag belief sich auf rund 5%. Die Kommunen kamen für den Entwurf der Plattformen auf. Bis zum Abschluss des Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“, also bis März 2022, sollen 86 örtliche Gemeinden in Bezug auf den Bau von Plattformen zur Lagerung von Stallabfällen unterstützt werden.

  • Nachrichten 14.02.2020

    Nachrichten 14.02.2020

    Rumäniens amtierender Premierminister Ludovic Orban hat als Ehrengast an der Münchner Europa-Konferenz in Deutschland teilgenommen, wo er über das solide europäische Profil seines Landes sprach. Orban betonte in seiner Rede die aktive Beteiligung Rumäniens an den Bemühungen um die Konsolidierung der Europäischen Union und ihrer wichtigsten Politiken sowie um die Verbesserung des Zusammenhalts zwischen den Mitgliedstaaten. Die Europakonferenz, die auf dem Programm der 56. Münchner Sicherheitskonferenz organisiert wird, findet seit 15 Jahren statt und bringt hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammen. Premierminister Orban, der von Außenminister Bogdan Aurescu begleitet wird, wird in München auch mit Kollegen aus verschiedenen Staaten und Vertretern der Wirtschaft zusammentreffen.



    Die Europäische Kommission erwägt die Eröffnung eines Verfahrens für ein übermäßiges Defizit in Rumänien. Dies liegt daran, dass das für 2019 erwartete Defizit von 3,8% über dem im EU-Betriebsvertrag festgelegten Referenzwert von 3% des BIP und nicht in dessen Nähe liegt. Ein am Freitag in Brüssel veröffentlichter Bericht zeigt, dass die Überschreitung weder als außergewöhnlich noch als vorübergehend angesehen wird. Nach den Winterprognosen der Kommission erreichte das rumänische Staatsdefizit 2019 4% des BIP. 2020 wird es auf 4,9% und 2021 auf 6,9% steigen. Der Anstieg des Defizits ist hauptsächlich auf die im Jahr 2000 verabschiedete Erhöhung der Renten zurückzuführen Sommer 2019, insbesondere eine Erhöhung der Renten um 40% für September 2020 und eine Neuberechnung für September 2021. Der amtierende Finanzminister Florin Citu sagte, die Eröffnung des Verfahrens sei unvermeidlich und beschuldige die Ausgaben der PSD Regierung im vergangenen Jahr. Er sagte desweiteren, dass Maßnahmen ergriffen werden, um das Defizit zu verringern.



    Fast 500.000 Rumänen hatten bis Ende Januar einen Antrag auf Bleiberecht in Großbritannien gestellt. Der Plan wurde von der britischen Regierung den europäischen Bürgern zur Verfügung gestellt, die nach dem 31. Dezember weiterhin in diesem Land leben möchten. Das Außenministerium in Bukarest sagte in einer Erklärung, dass im Januar 63.000 Menschen einen Antrag gestellt haben. Die Frist für die Einreichung von Anträgen ist der 30. Juni 2021 für die europäischen Bürger, die bis zum 31. Dezember dieses Jahres auf britisches Territorium kommen.



    Chinas revidierte Zahl der Todesfälle durch das neue Coronavirus nähert sich auf 1.400. Rund 64.000 Fälle von Infektionen wurden bisher in Kontinentalchina, ohne Hongkong und Macao registriert, was einen starken Anstieg in den letzten zwei Tagen bedeutet. In Bukarest gab der Gesundheitsminister bekannt, dass in Rumänien kein Fall von Infektion gemeldet wurde. Das Außenministerium sagt, dass ein rumänischer Bürger des Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess, das in den japanischen Gewässern gefunden wurde, positiv auf das neue Lungenentzündungsvirus getestet wurde. Er wurde zur Isolierung und Behandlung in ein japanisches Krankenhaus verlegt, das auf solche Situationen spezialisiert ist. Die diplomatische Vertretung Rumäniens in Japan steht in Kontakt mit dem rumänischen Bürger im Krankenhaus und den anderen rumänischen Staatsbürgern an Bord des Schiffes.



    Eine Reihe von Umweltgruppen hat am Freitag eine Kundgebung im Zentrum von Bukarest veranstaltet und forderte die Behörden auf, dringend Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung in der Hauptstadt zu ergreifen. Umweltschützer erklärten, dass ihre Aktion vor dem Hintergrund alarmierender Spitzenwerte bei der Luftverschmutzung und aus Protest gegen die Tatsache erfolgt, dass die Behörden keine ausreichenden Daten zur Luftqualität liefern. Die Organisatoren der Kundgebung fordern umweltfreundliche öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradwege, Fußgängerinfrastruktur, mehr Grünflächen und eine angemessene Überwachung der Luftqualität. Am Donnerstag gab Umweltministerin Costel Alexe zu, dass das nationale Luftqualitätsüberwachungssystem nicht richtig funktioniert, was die Genauigkeit der gesammelten Daten vor allem in Großstädten beeinträchtigen kann. Die Bukarester Bürgermeisterin Gabriela Firea behauptet jedoch, dass sich die Luftqualität in Bukarest in den letzten Jahren verbessert habe.


  • Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Die Luftverschmutzung in den Gro‎ßstädten Rumäniens ist ein immer wiederkehrendes Thema in der rumänischen öffentlichen Debatte. Neuerdings wurden die Gespräche zum genannten Thema wieder angeregt — diesmal durch die Veröffentlichung der Ergebnisse einiger unabhängiger Vermessungsverfahren. Diese zeigten, dass die vom Gesetz zugelassenen Werte stark übertroffen worden seien. Unter diesen Umständen legten etwa 20 Umweltschutzorganisationen ihre Kräfte zusammen und schrieben einen offenen Brief an die zuständigen Behörden. Sie ersuchten die Verantwortlichen, konkrete Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu treffen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Oana Neneciu, die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Ecopolis:



    Anfang Dezember starteten wir die gemeinschaftliche Plattform aerlive.ro. Wir wollen möglichst viele Sensoren zur Vermessung der Luftqualität einführen, einschlie‎ßlich Sensoren, die von den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Die vorläufigen Ergebnisse der 10 Messstationen wiesen im Monat Januar beträchtliche Überschreitungen der zugelassenen Werte auf. Auch die zugelassene Höchstgrenze für Feinstaub wurde stark übertroffen. Anscheinend wurden dreimal mehr Partikeln in der Luft vermessen, als die Standards der Weltgesundheitsorganisation zulassen. Wir haben es also mit beträchtlichen Überschreitungen zu tun. Die Plattform aerlive.ro umfasst derzeit 10 Messvorrichtungen für die Bewertung der Luftqualität. Bis April wollen wir 40 Messanlagen auf der Plattform haben. Andererseits gibt es auch noch die Vermessungsvorrichtungen des Umweltministeriums. Das nationale Netz umfasst 6 Messstationen in Bukarest und 2 im angrenzenden Landkreis Ilfov. Allerdings sind diese Messanlagen nicht immer in Betrieb, also können wir uns auf die von ihnen angezeigten Werte nicht verlassen. Konstante, beträchtliche Überschreitungen werden vor allem abends und am Wochenende verzeichnet. Wir hätten das nicht erwartet, denn wir dachten, der heftige Verkehr sei die Hauptursache für die Luftverschmutzung. Es scheint aber, dass die Heizungssysteme vielmehr zur Luftverschmutzung beitragen. Und auch bei Nebel schweben anscheinend die Partikel auf Menschenhöhe. Es bildet sich eine Art Smog. In unserem Brief betonen wir, dass die Luft apolitisch sei. Das Thema sei nämlich mit der öffentlichen Gesundheit in Verbindung zu setzen und habe nichts zu tun mit irgendwelchen politischen Interessen oder Wahlkampagnen.“




    Ärzte weisen darauf hin, dass der Staub und die Giftstoffe in der Luft die Ursache für zahlreiche Erkrankungen seien. Unter diesen Umständen seien die Kinder besonders gefährdet. Die Luftverschmutzung sei die drittwichtigste Sterbeursache weltweit — das legen zumindest die Fachleute nahe. Neun von zehn Menschen in der Welt atmen verschmutze Luft ein. Mehr als 500.000 Kinder unter 5 Jahren sterben jährlich infolge von verschiedenen Atemwegsinfektionen — verursacht durch die Luftverschmutzung und das passive Rauchen.

  • Luftverschmutzung in Bukarest: schlechte Luft wie noch nie

    Luftverschmutzung in Bukarest: schlechte Luft wie noch nie

    Die Luftverschmutzung nimmt immer mehr zu, sowohl in Bukarest wie auch in vielen anderen Gro‎ßstädten Rumäniens. Die unabhängig gemessenen Werte der Luftqualität in Bukarest zeigen, dass die Verschmutzung weit höher liegt, als es offizielle Daten angeben. Um die Luftqualität in Bukarest zu verbessern, wurde ein entsprechender Ma‎ßnahmenplan erarbeitet. Leider werden die vorgeschlagenen Ma‎ßnahmen nicht umgesetzt. Das könnte schlimme Folgen für die Lebensqualität der Hauptstadteinwohner haben, warnte der Umweltminister Costel Alexe. Der Amtsträger teilte mit, er beabsichtige, mehr Geld in umweltschonende Ma‎ßnahmen zu investieren. Demnach möchte der Umweltmister den elektrifizierten öffentlichen Nahverkehr in den Gro‎ßstädten Rumäniens fördern.



    Die Stadt Bukarest kündigte ebenfalls die Einführung einer Abgasgebühr für Pkw in Bukarest an. Die Ma‎ßnahme soll zur Reduzierung der Umweltverschmutzung in der rumänischen Hauptstadt beitragen. Die neue Gebühr soll ab März des laufenden Jahres gelten. Die Ma‎ßnahme betrifft die mehr als eine Million in Bukarest und im angrenzenden Kreis Ilfov zugelassenen Pkw. Der rumänische Umweltminister Costel Alexe besuchte eine Anlage zur Vermessung der Luftqualität in der Innenstadt von Bukarest. Zu diesem Anlass erklärte er Folgendes:



    Sämtlichen Stadtverwaltungen in Rumänien muss eines klar sein: Es ist dringend erforderlich, die Ma‎ßnahmenpläne zur Verbesserung der Luftqualität umzusetzen. Bukarest wurde schon zu diesem Thema von der Europäischen Kommission verklagt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Urteil abzuwarten. Bislang wurde kaum irgendeine vorgeschlagene Ma‎ßnahme zur Verringerung der Verschmutzung umgesetzt. Hätten wir die im Ma‎ßnahmenplan vorgeschlagenen Ma‎ßnahmen umgesetzt, hätten wir nicht mehr diese hohen Werte erreicht. Zusammen mit meinen Mitarbeitern im Ministerium ersuche ich alle Stadtverwaltungen, die entsprechenden Ma‎ßnahmen umzusetzen, so dass wir eine reinere Luft einatmen. Sonst brechen wir die Freundschaft. Denn die Gesundheit der Rumänen steht auf dem Spiel. Ich informiere auf diesem Wege die zuständigen Behörden in Bukarest, Iaşi, Braşov, aber auch in anderen Städten, dass Vertreter des Ministeriums jede Woche die problematischen Orte besuchen werden. Abweichungen von der Norm werden entsprechend bestraft. Wir werden überall die notwendigen Ma‎ßnahmen treffen.“




    Etwa 12.000 Menschen sterben jährlich in Bukarest infolge der Umweltverschmutzung. Aus einem Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ging hervor, dass das durchschnittliche Lebensalter in Bukarest um 22 Monate geringer als in anderen Teilen des Landes ist. Die Ursache dafür sei die Luftverschmutzung. Laut EU-Recht sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, das Niveau der Umweltverschmutzung konstant zu messen. Falls bestimmte Grenzen übertroffen werden, müssen entsprechende Ma‎ßnahmen umgesetzt werden. Die Europäische Kommission warnte Rumänien mehrmals davor, dass es die Standards im Hinblick auf die Luftqualität nicht einhalte. Aus diesem Grund könnte das EU-Land künftig Bu‎ßgelder von bis zu 400.000 Euro am Tag zahlen müssen.

  • Nachrichten 14.01.2020

    Nachrichten 14.01.2020

    In Bukarest war die Luft 70 Tage im Jahr 2018 nicht zu atmen – das sage Umweltminister Costel Alexe in einer Fernsehsendung. Alexe zufolge riskiere Rumänien, aufgrund des Vertragsverletzungsverfahrens der EU wegen der Umweltverschmutzung in Bukarest bis zu 400.000 Euro Bußgeld zu bezahlen. Oberbürgermeisterin Gabriela Firea will den Minister wegen Panikmache verklagen, nachdem er erklärt hatte, dass in Bukarest Gift eingeatmet werde. Der Umweltminister will am 20. Januar mit allen Kommnalverwaltungen zusammenkommen, gegen die wegen Umweltverschmutung ein Vertragsverletzungsverfahren läuft.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Dienstag das Gesetz zur Verdoppelung des staatlichen Kindergeldes in Kraft gesetzt. Die Höhe des Kindergeldes beträgt demnach knapp 63 Euro und 125 Euro für Kinder mit Behinderungen. Die rumänische Abgeordnetenkammer hat am 18. Dezember den entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet.Die Verdoppelung des Kindergeldes wird jedoch nicht vor Juli möglich sein, wenn eine Berichtigung des Haushaltsplans stattfinden wird – sagte Arbeitsministerin Violeta Alexandru. Sie erklärte, dass derzeit keine Mittel dafür bereitgestellt werden.



    Der Interimspräsident der PSD (Opposition) Marcel Ciolacu hat am Dienstag in Bukarest erklärt, dass er die Einberufung einer außerordentlichen parlamentarischen Sitzung zum Thema der Abschaffung von Sonderrenten fordern werde. Die Sitzung, die in der letzten Januarwoche stattfinden könnte, wird auch von der PNL (in der Regierung) gewünscht, aber die Liberalen wollen andere Themen in die Debatte einbringen. Ciolacu sagte auch, dass die PSD einen Misstrauensantrag gegen die rumänische Regierung einreichen wird, wenn sie die Vertrauensfrage zur Wahl der Bürgermeister in zwei Runden stelle. Er sagte auch, er werde einen Brief an die europäischen Institutionrn senden, in dem er darauf hinweist, dass die Exekutive die Wahlgesetzgebung nur wenige Monate vor den Kommunalwahlen ändern wolle. Ebenfalls am Dienstag erklärte die Union Rettet Rumänien, sie unterstütze alle politischen Bestrebungen, die darauf abzielen, die Sonderrenten zu beseitigen, die sie als eine Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Missachtung von Millionen von Rentnern betrachten, die Renten nach dem Beitragsprinzip erhalten.



    Der Chef der rumänischen Abgeordnetenkammer Marcel Ciolacu hat sich in Bukarest mit US-Botschafter Adrian Zuckerman getroffen. Ciolacu versicherte, das rumänische Parlament sei entschlossen, im Rahmen seiner verfassungsmäßigen Vorrechte zur Schaffung eines angemessenen Umfelds für Unternehmen und Investitionen beizutragen, indem es die Vorhersehbarkeit und Transparenz der Steuergesetzgebung erhöht und einen stabilen und transparenten Rechtsrahmen gewährleistet, der der nationalen Wirtschaft und den Investoren zugute kommen soll. Botschaft Zuckerman erklärte, dass die USA der beste Freund Rumäniens in der Region seien und bleiben und die notwendige Unterstützung für die Vertiefung der strategischen Partnerschaft sowohl auf militärischer Ebene als auch auf der Ebene der Wirtschaft und der Rechtsstaatlichkeit leisten werden.



    Ministerpräsident Andrej Plenkovic hat am Dienstag die Prioritäten der kroatischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union vorgestellt. Dies sind: ein sich entwickelndes Europa, ein verbundenes Europa, ein schützendes Europa und ein einflussreiches Europa. Der Schwerpunkt der Aktivität liegt auf dem neuen mehrjährigen Finanzrahmen (2021-2027), der Organisierung des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU, der Organisierung des Gipfeltreffens EU-Westbalkan im Mai und der Vorbereitung der Konferenz über die Zukunft Europas. Andrej Plenkovic betonte, dass die Lösung des Problems der Migranten darin bestehe, die Außengrenze zu schützen, insbesondere die zwischen Griechenland und der Türkei, an der die Routen zwischen dem östlichen Mittelmeer und dem Westbalkan beginnen. Das Motto der kroatischen Präsidentschaft lautet Ein starkes Europa in einer Welt der Herausforderungen. In ihrer Rede betonte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, dass es für die Europäische Union wichtig ist, einen neuen ausgeglichenen und korrekten Haushalt zu haben, der gleichzeitig modern ist.



    Beim Tennisturnier von Adelaide in Australien hat die Rumänin Simona Halep, die Nummer 4 der Welt, am Dienstag die Australierin Ajla Tomljanovic (52 WTA) mit 6:4, 7:5 besiegt uund sich so für das Viertelfinale qualifiziert. Das Turnier vergibt Preise im Wert von fast 850 Tausend Dollar. Das war das erste Einzelspiel von Halep im Jahr 2020. In Adelaide spielte sie ebenfalls im Doppel an der Seite der Rumänin Raluca Olaru, die beiden verloren jedoch gegen das Paar Demi Schuurs (Niederlande) / Kveta Peschke (Tschechische Republik).

  • Umweltverschmutzung, ein großes Problem in Bukarest

    Umweltverschmutzung, ein großes Problem in Bukarest

    Vor zwei Jahren fiel die Luftqualität in Bukarest unter die akzeptierten Normen. Während es nach den EU-weit durchgeführten Ma‎ßnahmen nicht mehr als 35 Tage im Jahr mit Verschmutzungswerten über den normalen Grenzwerten geben darf, gab es in Bukarest 70 Tage, an denen die Werte über 30 % über dem Grenzwert lagen.



    Nachdem die Informationen über die Luftqualität in Bukarest in den Medien stark verbreitet wurden, besuchte der Minister für Umwelt, Wasser und Forstwirtschaft Costel Alexe am Montag die Einheit zur Überwachung der Luftqualität im Zentrum von Bukarest und nutzte die Gelegenheit, um die Bukarester Bürgermeisterin Gabriela Firea für die Nichtumsetzung der diesbezüglich vorgeschlagenen Ma‎ßnahmen anzuprangern.



    Die Antwort der Stadtverwaltung lie‎ß nicht lange auf sich warten. In einer Pressemitteilung sagt Gabriela Firea, dass das, was seit Jahrzehnten nicht getan wurde, nicht in 36 Monaten nachgeholt werden kann. Die unabhängigen Netze zur Messung der Luftqualität, die vom Umweltministerium verwaltet werden, sind nach ihren Worten nicht zugelassen oder zertifiziert. Die vom Ministerium genannten Qualitätsindizes sind temporäre Werte, die in den Überwachungseinheiten mit anderen Methoden als der gravimetrischen Analyse erfasst werden und als solche nicht validiert sind.



    Die Liste der bereits getroffenen Ma‎ßnahmen der Bürgermeisterin umfasst den Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems in Bukarest in den letzten 3 Jahren. Die Stadtverwaltung hat 474 Millionen Euro aus dem lokalen Haushalt und nicht rückzahlbare EU-Mittel für die Anschaffung von 830 neuen Bussen und anderen Verkehrsmitteln vorgesehen. In Bukarest sind bereits 400 neue Busse im Einsatz, weitere 130 Mercedes Benz Hybridbusse werden im Frühjahr dieses Jahres in die Stadt kommen, und geplant ist auch die Beschaffung von weiteren 100 Trolleybussen, 100 Elektrobussen und 100 Stra‎ßenbahnen.



    Die Bürgermeisterin Gabriela Firea erwähnte auch, dass die Linien von 5 stark befahrenen Stra‎ßenbahnlinien vom restlichen Verkehr getrennt wurden, dass zwischen 2017 und 2019 fast 30.000 Gutscheine für den Kauf von Fahrrädern verteilt wurden und dass 2018 ein Projekt gestartet wurde, das den Bau von 4 Fahrradspuren mit einer Gesamtlänge von über 48 km vorsieht. Ein Öko-Gutschein-System wurde initiiert, um stark umweltbelastende Fahrzeuge zu eliminieren, und ein Pilotprojekt für Schulbusse wurde gestartet. Nicht zuletzt wurde in Bukarest seit diesem Monat das Vignettenprogramm OXIGEN eingeführt, das auf die Einführung von Stra‎ßensteuern abzielt, die zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens im Stadtzentrum und damit zu einer Verbesserung der Luftqualität führen sollen. Die im Rahmen dieses Programms gesammelten Gelder werden ausschlie‎ßlich für Umweltschutzma‎ßnahmen verwendet.

  • Luftverschmutzung durch Verkehr: Luftqualität in Bukarest verursacht Krankheiten

    Luftverschmutzung durch Verkehr: Luftqualität in Bukarest verursacht Krankheiten

    Bukarest ist die überfüllteste europäische Hauptstadt und belegt weltweit den fünften Platz, was Staus im Verkehr betrifft. Jedes Jahr sterben mehr als 23.000 Rumänen an den Folgen der Luftverschmutzung — verursacht durch Krankheiten wie Lungenkrebs, Herzerkrankungen und Schlaganfällen sowie Infektionen der unteren Atemwege und chronischen Lungenerkrankungen. Dies ist Teil der Forschungsergebnisse der NGO Rumänischer Gesundheitsbeobachter“, die die 10 am stärksten verschmutzten Städte Rumäniens untersucht hat.



    Die Bekämpfung der negativen Auswirkungen der Umweltverschmutzung erfolgt laut der Studie der NGO Rumänischer Gesundheitsbeobachter“ nicht besonders effizient. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte die Daten und wies auch darauf hin, dass die Überzahl an Fahrzeugen in den rumänischen Städten eine gro‎ße Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt, da die Belastung mit den berüchtigten Schwebstoffen PM10 und PM 2,5 durch Dieselmotoren versursacht wird. Im Jahr 2017 importierte Rumänien 520.000 Gebrauchtfahrzeuge ohne rechtliche Einschränkung, da die Umweltsteuer vom Europäischen Gerichtshof für illegal erklärt wurde. Darüber hinaus wurde sie durch keine Ma‎ßnahme zur Eindämmung der Importe von umweltschädlichen Gebrauchtfahrzeugen ersetzt. Ştefan Voinea, ein Vertreter der NGO Rumänischer Gesundheitsbeobachter“, wei‎ß mehr darüber:



    Innerhalb von zwei oder drei Jahren wurden wir zu einer Art Friedhof für alte Autos aus Europa, weil Länder wie Deutschland und Frankreich umweltschädliche Autos einfach in Rumänien entsorgen und wir sie sehr billig abkaufen, ohne eine Strategie aufzubringen, um dies zu verhindern. Etwa ein Drittel der Lungenkrebserkrankungen wird direkt durch die Verschmutzung durch Dieselfahrzeuge verursacht. Das Problem ist, dass in allen Fällen dieser Art von Krankheit die Verschmutzung als ein beitragender Faktor und nicht als direkte Todes- oder Krankheitsursache angesehen wird. Wir haben jedoch Methoden, die die Auswirkungen auf die Gesundheit und die Anzahl der Lebensjahre, die durch die Verschmutzung direkt verloren gehen, deutlich aufzeigen. Das WHO-Krebsforschungsinstitut klassifizierte die Diesel-Emissionen als Typ-1-Karzinogene der gefährlichsten Art.“




    Die Lufttoxizität hat bei den Bewohnern von Bukarest zu Besorgnis geführt. Vor kurzem reichten 4.600 Bürger eine Petition zur Einleitung einer Klage ein, die am 9. Mai eingereicht wurde. Sie hei‎ßt Das Recht auf Luft“, weil saubere Luft ein verfassungsmä‎ßiges Recht ist, und basiert auch auf der Grundlage der von Rumänien verabschiedeten europäischen Rechtsvorschriften, auf deren Grundlage die EU-Kommission Vertragsverletzungsverfahren gegen das Land eingeleitet hat. Rechtsanwalt Marius Petroiu, der Initiator der Petition und der Klage gegen das Bukarester Bürgermeisteramt, hat uns Einzelheiten mitgeteilt und gezeigt, dass die bedauerliche Situation der Luftverschmutzung in Bukarest den Behörden seit langem bekannt ist, wobei Berichte des Umweltministeriums auch der EU-Kommission auf der Grundlage des gemeinschaftlichen Aquis übermittelt wurden. Hier ist er mit Details:



    Dieser Bericht zeigt, dass einige rumänische Gemeinden stark mit Karzinogenen belastet sind. Eines davon ist Stickstoffoxid in Form von Stickstoffdioxid, das viermal so gefährlich und ein noch schlimmerer Schadstoff ist und in bestimmten Städten auch für Treibhauseffekte und Smog verantwortlich ist. Unter diesen Bedingungen hätte das Bukarester Bürgermeisteramt als lokale Behörde einen Plan für saubere Luft mit wirksamen Ma‎ßnahmen zum Schutz der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, der Jugend und der älteren Menschen, verabschieden sollen. Die Antwort der Behörden war ein integrierter Plan für die Luftqualität, der erst im Juni 2018 verabschiedet wurde, obwohl die Berichte an die Kommission über die Überschreitung der Normalwerte bereits 2007 begonnen hatten. Seit 11 Jahren atmen die Bukarester giftige Luft. Was diesen Plan betrifft, so behauptet das Bürgermeisteramt, dass es ihn anwendet, bereits durchgesetzt habe und dass die Verschmutzung zurückgegangen sei.“




    Dennoch kann jeder Bürger Bukarests das Gegenteil bezeugen. Die Umweltverschmutzung nimmt spürbar zu, denn es ist eine Tatsache, dass die Zahl der Fahrzeuge in der Stadt zugenommen hat. Daher hatten die von den Behörden behaupteten Ma‎ßnahmen keine Wirkung, und der Plan für saubere Luft, wie von den Unterzeichnern des Gesuchs festgestellt wurde, sollte aufgehoben und durch einen wirksamen Plan ersetzt werden. Hier ist Rechtsanwalt Marius Petroiu wieder:



    Der Plan hätte auf der Grundlage einer Luftqualitätsstudie erstellt werden sollen. Obwohl er 2018 verabschiedet wurde, veröffentlichte das Bürgermeisteramt diesen Plan auf der Grundlage einer Studie aus dem Jahr 2013, die natürlich keinen Indikator für die Anzahl der Fahrzeuge enthält, die zum Zeitpunkt des Plans, nicht einmal ein Jahr zuvor, tatsächlich im Verkehr in Bukarest waren. Im Gegenteil. Es gibt keine Hinweise auf die Anzahl der Fahrzeuge, die in Bukarest fahren und die Stadt verschmutzen. Doch selbst diese veraltete Studie aus dem Jahr 2013 erwähnte, dass es keine Bewertung einer wichtigen Art von Umweltverschmutzung gibt, nämlich durch Abrisse und Baustellen. Eine aktuelle Schätzung zeigt, dass ein Drittel der Umweltverschmutzung in der Stadt von Baustellen stammt, während der Stra‎ßenverkehr den Rest ausmacht.“




    Die Tatsache, dass die Verkehrsbelastung bei gleichzeitig abnehmender Gesundheit zunimmt, ist laut Marius Petroiu eine bekannte und dokumentierte Tatsache für das Bürgermeisteramt:



    Bukarest hatte 2013 ein sehr hohes Ausma‎ß an Atemwegserkrankungen. Darüber hinaus veröffentlichte der Rechnungshof im Januar 2018 einen Bericht über die Überwachung der Luftqualität in rumänischen Gemeinden und erwähnte, dass in Bukarest — im Gegensatz zum Rest des Landes — die Lebenserwartung wegen der Luftverschmutzung um 22 Monate niedriger ist. Das Interessanteste, aber auch das Dramatischste ist etwas anderes. Wir haben eine Informationsanfrage gestellt, die ergab, dass im Vergleich zu 2013, als die Luftqualitätsstudie durchgeführt wurde, die Zahl der Krebsfälle in Bukarest bis Ende 2018 um 24% gestiegen ist. Es ist nicht bekannt, ob die Verschmutzung die Ursache dafür ist. Aber auch das Bürgermeisteramt hat durch seinen integrierten Luftqualitätsplan zugegeben, dass die zu reduzierenden Schadstoffe krebserregend sind: Stickstoffdioxid, Benzol und PM10. Sie werden durch den Stra‎ßenverkehr und die Diesel-Emissionen verursacht. Daher sollten Ma‎ßnahmen zur Luftreinhaltung auf Fahrzeuge ausgerichtet sein.“




    Ma‎ßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffen kommen nie zu spät, aber ihre Verzögerung kann katastrophale Folgen haben.

  • Luftverschmutzung in Bukarest: Ökogutscheine gegen Verzicht auf Auto

    Luftverschmutzung in Bukarest: Ökogutscheine gegen Verzicht auf Auto

    Das neue Programm zur Reduzierung der Luftverschmutzung, das von dem Bürgermeisteramt Bukarest ins Leben gerufen wurde, hat ein neues Regelwerk für dessen Umsetzung. Somit müssen die Interessenten gewisse Kriterien erfüllen, um einen Gutschein zur erhalten. Das besagte Programm wurde im Juli initiiert. Dessen Ziel sind die Verbesserung der Luftqualität und der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung der Hauptstadt. Gebrauchtwagen mit einem hohen Umweltverschmutzungsgrad sollen aus dem Verkehr gezogen werden. Das Programm widmet sich Privatpersonen mit ständigem Wohnsitz in der Stadt Bukarest, die mindestens 18 Jahre alt und einzige Eigentümer von Gebrauchtwagen sind, keine Schulden an den Staats- und Lokalhaushalt haben und nicht wegen Umweltstraftaten verurteilt wurden. Dazu erläutert die Bürgermeisterin von Bukarest, Gabriela Firea, mehr:



    Es handelt sich um die Gewährung von Ökogutscheinen, 5000 für den Anfang, mit dem Nennwert von 9000 Lei (ungefähr 1.950 Euro) für den Erwerb von umweltfreundlichen Wagen. Ich spreche von Euro6 oder von elektrischen Autos, aber man kann auch andere Arten von Fortbewegungsmitteln erwerben, wie elektrische Motorräder, Mopeds oder Fahrräder. In einem Gespräch mit allen Kommunalräten ist man auf den Gedanken gekommen, der auch in anderen europäischen Hauptstädten umgesetzt wird. Folglich sollen diese Ökogutscheine von den Personen genutzt werden, die bereits über ein Fortbewegungsmittel verfügen und praktisch einen Parkplatz besetzen, um diesen zu befreien. Sie werden auch die Möglichkeit haben, elektronische Geräte und Haushaltsgeräte zu erwerben — Einzelheiten dazu wird es auch in dem Regelwerk geben. Ich gebe ihnen einige Beispiele: iPADs, Laptops, Kühlschränke, Kochherde, Fernseher.“




    Interessenten können sich auf der Webseite des Bürgermeisteramtes der Hauptstadt in eine Anwendung namens Pevauto einschreiben. Die Anwendung ermöglicht die Einschreibung von 6000 Teilnehmern. Gutscheine werden allerdings nur die ersten 5000 Eingeschriebenen erhalten. Das Bürgermeisteramt der Hauptstadt wird den Einschreibfrist drei Tage vor der Sitzungseröffnung bekannt geben.



    Die Hauptquelle für Luftverschmutzung in der rumänischen Hauptstadt ist der Stra‎ßenverkehr. 70% der Wagen, die 2017 in Rumänien zugelassen wurden, waren älter als 11 Jahre. 50% davon waren sogar älter als 15 Jahre. Jährlich sterben 28.000 Rumänen wegen Gesundheitsbeschwerden, die auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Dazu zählen Bronchitis, Asthma oder Herz- und Kreislauferkrankungen. Rund eine Million Rumänen leiden an Atemwegserkrankungen laut der Europäischen Umweltagentur. Studien verweisen auch darauf, dass Bukarest eine der Hauptstädte mit der höchsten Umweltverschmutzung in Europa ist. Darüber hinaus überschreiten im nordöstlichen Iaşi und im mitterumänischen Braşov die Feinstaubwerte, die von den Abgasen der Industrie und des Verkehrs stammen, täglich die gesetzlich zulässigen Werte.

  • Luftverschmutzung: Rumänien wegen Überschreitung der EU-Normen verwarnt

    Luftverschmutzung: Rumänien wegen Überschreitung der EU-Normen verwarnt

    Zusammen mit anderen Staaten der Europäischen Union — Tschechien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Ungarn, die Slowakei und Gro‎ßbritannien — wurde Rumänien neulich wegen Überschreitung der Luftverschmutzungsnormen verwarnt. Rumänien wurde aufgefordert, ein Ma‎ßnahmenpaket zur Behebung der misslichen Lage in puncto Luftverschmutzung zu erarbeiten. In der Zwischenzeit reichte Rumänien einen Plan mit Vorschlägen zur Senkung der Luftverschmutzung ein. Gast bei Radio Rumänien war Dorina Mocanu, Generalleiterin der Generaldirektion für Auswertung, Auswirkungen und Kontrolle der Verschmutzung. Sie erläuterte für uns:



    Die Auswertung der Luftqualität erfolgt in Rumänien in 13 Ballungsräumen und 41 Gebieten, entsprechend den europäischen Richtlinien. In der Tat ist in Rumänien, wie in mehreren europäischen Staaten auch, der hohe Stand an PM10-Partikeln in Suspension in einigen städtischen Ballungsgebieten ein Problem. Die Hauptursachen für diese Überschreitungen sind der Stra‎ßenverkehr, die Wohnheizung und in kleinerem, aber nicht unbedeutendem Ausma‎ß, die Baustellen. Au‎ßerdem möchte ich darauf hinweisen, dass die drei Ballungsräume in Rumänien, d.h. Bukarest, Iaşi und Braşov, Gegenstand eines EU-Rechtsverletzungsverfahrens wegen der Überschreitung des Grenzwertes für den Indikator PM10-Partikeln in Suspension sind. Dafür hat die Kommission 2014 eine zusätzliche begründete Verwarnung ausgesendet.“




    Ende Januar hat Rumänien auf Antrag des Umweltkommissars Karmenu Vella den Umsetzungsstand der Ma‎ßnahmen, die die Behörden der Lokalverwaltung in den drei Ballungsräumen getroffen haben, den Kalender und die geplanten Ma‎ßnahmen vorgestellt. Erneut am Mikrophon Dorina Mocanu:



    Die Ma‎ßnahmen können in drei Kategorien eingeteilt werden: jene, die sich auf den Stra‎ßenverkehr beziehen, und hier spricht man über Verkehrsverwaltungsma‎ßnahmen — und dazu gehören auch die Abwrackprämie »Rabla« zur Erneuerung des Fuhrparks, das Nationale Programm zum Aufbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge und die Modernisierung des öffentlichen Personenverkehrs, einschlie‎ßlich durch die Einführung von elektrischen öffentlichen Verkehrsmitteln. Die zweite Ma‎ßnahmenkategorie bezieht sich auf das Heizen der Wohnungen, auf Energieeffizienzma‎ßnahmen durch die thermische Sanierung der Gebäude, durch die Modernisierung des Heizsystems, den Einbau von Heizsystemen, die erneuerbare Energie verwenden, den Ersatz oder die Ergänzung von klassischen Heizsystemen durch moderne Heizsysteme. Die meisten dieser Ma‎ßnahmen sind bereits finanzierungsfähig oder werden durch die Programme des Umweltfonds finanziert. Nicht zuletzt bezieht sich der dritte Ma‎ßnahmenansatz auf die Einrichtung von Grünflächen.“




    Die Organisation Greenpeace Rumänien verfolgt die Lage mit Aufmerksamkeit und warnt, dass das Risiko von Bu‎ßgeldern in Höhe von mehreren hunderttausend Euro täglich besteht. Alin Tănase, Koordinator der Energiekampagnen von Greenpeace Rumänien, erklärte für Radio Rumänien, dass die schädlichsten Stoffe, die sich in Rumänien in der Luft befinden, die Stäube in Suspension und die Stickstoffoxyde sind, die meistens durch den Stra‎ßenverkehr verursacht werden. Man muss etwas dagegen tun, sagt Alin Tănase:



    Soweit ich wei‎ß, haben wir läuft die Frist Mitte März ab — dann wird die Kommission beschlie‎ßen, welche dieser neun Staate, die sie angerufen haben, vor den Europäischen Gerichtshof gebracht werden und für welche es folglich zu Bu‎ßgeldern kommen wird. Es wurde nicht sehr viel getan. Gerade deshalb droht die Kommission mit Bu‎ßgeldern. Gerade die Bürgermeisterämter, die bei einigen Schadstoffen Überschreitungen verzeichnet haben, sind verpflichtet, integrierte Luftqualitätspläne zu erarbeiten. Von dem was ich bisher in den derzeit verfügbaren integrierten Luftqualitätsplänen festgestellt habe, und ich beziehe mich jetzt auf den Plan für Bukarest, gibt es eine Reihe von Ma‎ßnahmen. Einige davon sind sehr hilfreich, andere weniger, darunter auch die Verbreiterung der Boulevards. Dadurch beabsichtigt man, dass die Fahrzeuge mit einer höheren Geschwindigkeit fahren und nicht mehr so lange stillstehen und die Luft verschmutzen. Meiner Meinung nach ist das eine Ma‎ßnahme mit zwei Richtungen. Wenn man die Stra‎ßen verbreitert, ermutigt man den Autoverkehr. Au‎ßer dieser Ma‎ßnahme ist die Errichtung von weiteren Fahrradwegen und Schutzvorhängen in der Stadt vorgesehen, denn ein gro‎ßes Problem bei der Verschmutzung, die wir in überwiegend in Bukarest vorfinden, ist die Winderosion. Der Wind wirbelt den Staub aus den Gegenden in die Luft auf, in denen es keine Vegetation gibt. Es gibt auch Ma‎ßnahmen zur Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel, sogar zur Ersetzung der verschmutzenden durch elektrische Verkehrsmittel — ich spreche hier über Elektrobusse.“




    Bukarest wird spätestens im Monat Mai dieses Jahres über einen integrierten Luftqualitätsplan verfügen, kündigte im Februar Umweltministerin Graţiela Gavrilescu an.

  • Neue Obergrenzen für Luftverschmutzung in der EU: Rumänische Wärmekraftwerke müssen nachrüsten

    Neue Obergrenzen für Luftverschmutzung in der EU: Rumänische Wärmekraftwerke müssen nachrüsten

    Die neuen Luftverschmutzungsobergrenzen, die in einer Richtlinie Ende Juli verabschiedet wurden, sind noch schärfer als die vorherigen und betreffen Stoffe wie Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxide (NOx), Feinstaub (PM), und zum ersten Mal wurden auch Emissionsgrenzen für Quecksilber (Hg), Salzsäure (HCl) und Fluorwasserstoff (HF) festgelegt. Diese Giftstoffe stehen in direktem Zusammenhang mit einer Reihe von Gesundheits- und Umweltschäden, einschlie‎ßlich mit Asthma bei Kindern und der Zerstörung unserer Ökosysteme durch Sauerregen. Welche die neuen Grenzwerte für diese Stoffe sind und inwiefern Rumänien als EU-Mitgliedsstaat die vorherigen Werte eingehalten hat, haben wir von Alin Tănase, Programkoordinator bei Greenpeace Rumänien erfahren.



    Zum Beispiel geht die Reduzierung bei Feinstaub, einem der durch diese Richtlinie betroffenen Giftstoffe, bis zu 60%. Somit müssen Heizkraftwerke künftig mit Einrichtungen zur Herabsetzung der Feinstaubemissionen um 60% ausgestatten werden. In der Vergangenheit wurden die von der EU auferlegten Grenzwerte auch nicht erreicht, denn alle rumänischen Heizkraftwerke haben sogenannte Abweichanträge gestellt, vor dem Hintergrund, sie hätten weder Zeit noch Geld, sich den Anforderungen anzupassen. Somit forderten sie mehr Zeit, um die Ma‎ßnahmen umzusetzen. Ein Teil dieser Abweichvorschriften wird kurzfristig ablaufen und dann müssen sich die Heizkraftwerke den neuen Regelungen anpassen, die kürzlich verabschiedet wurden.“




    Die neue EU-Richtlinie, wie übrigens die alte auch, sieht für alle Heizkraftwerke vor, dass Investitionen in die Modernisierung der Reinigungssysteme der Brenngase und des Abwassers getätigt werden müssen. Die von den rumänischen Heizkraftwerken beantragten Abweichungen stützen sich auf den Geldmangel, der diese Modernisierungen verhindern würde. Laut Greenpeace erfreuten sich alle rumänischen Heizkraftwerke dieser Abweichvorschriften während der Gültigkeitsdauer der alten Richtlinien. Was von nun an passieren wird, erfahren wir wieder von Alin Tănase.



    Die neuen Standards müssen in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden. Praktisch müssen die Heizkraftwerke Millionen Euro investieren, um ihre Reinigungs- und Klärsysteme zur modernisieren. Die Mehrheit hat Abweichanträge gestellt und den Heizkraftwerken hat man gestattet, die sogar zehnmal höhere Emissionen als die gültigen Rechtsnormen zu haben. Die aktuelle Richtlinie enthält ein Kapitel bezüglich Abweichungen, die nur in Sonderfällen genehmigt werden können. Hier greift die Regierung Rumäniens durch ihre Umweltschutzagentur ein, um festzulegen, ob der Stand der Emissionen, der mit der leistungsstärksten Technik erreicht wird, zu übermä‎ßig hohen Kosten führen würde, im Vergleich zu den Vorteilen für die Umwelt. Wenn eine Anlage höhere Kosten hat als der Nutzen für die Umwelt, dann kann man neue Abweichanträge stellen. Wenn diese Heizkraftwerke wie bisher funktionieren werden, wird die EU-Kommission sie letzten Endes schlie‎ßen. Vor kurzem wurde ein Versto‎ßverfahren gegen Rumänien eingeleitet, weil vier der hiesigen Heizkraftwerke diese Emissionsgrenzwerte nicht einhalten.“

  • Luftqualität: Greenpeace Romania hilft mit Messvorrichtungen

    Luftqualität: Greenpeace Romania hilft mit Messvorrichtungen

    Wenn die Richtwerte für die Schadstoff-Belastung in der Luft überschritten werden, sind die Bürgermeisterämter und Kreisräte für die Verbesserung der Luftqualität verantwortlich. Sie müssen in solchen Fällen konkrete Ma‎ßnahmen umsetzen. Offiziell gibt es landesweit 142 Messstationen für die Überwachung der Luftqualität, leider sind aber nur 93 davon in Betrieb.



    Die fehlenden Ma‎ßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung in den Gro‎ßstädten sind aus Sicht der Umweltorganisationen besorgniserregend. Deshalb haben die Aktivisten von Greenpeace eine Kampagne zur Sensibilisierung der Bürger ins Leben gerufen. Dabei wurden in den grö‎ßeren Städten bereits Vorrichtungen zur Vermessung der Verschmutzungswerte installiert. Bürger, die sich Sorgen über die Luftqualität in ihrer Umgebung machen, könnten zudem Online-Petitionen unterzeichnen, die regelmä‎ßig an das Umweltministerium weitergeschickt werden, erzählt Alin Tănase, Kampagnenleiter bei Greenpeace România.



    »Praf de România« (»Rumänischer Staub«) ist die Bezeichnung unserer Kampagne zur Bewusstseinbildung in den Bereichen Umwelt und Gesundheit, sie soll die Aufmerksamkeit auf die Luftqualität und die Notwendigkeit der Entwicklung und Umsetzung von Aktionsplänen zur Verbesserung der Luftqualität landesweit lenken. Greenpeace Romania hat gemeinsam mit einem Labor für Robotertechnik eine Reihe von Messvorrichtungen zur unabhängigen Bewertung der Luftqualität entwickelt. Wir haben sie ‚Staubometer‘ genannt, sie sind Teil eines Pilotprojektes, durch das die Öffentlichkeit Daten sammeln und auswerten kann. Die Geräte können die Feinstaub-Konzentration ermitteln, das hei‎ßt Staubpartikel mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometern, die Daten werden auf der Internetseite greenpeace.ro unter einer Sonderrubrik für die laufende Kampagne übertragen. Im Rahmen einer Werkstatt haben Freiwillige von Greenpeace 40 solche Staubometer zusammengebaut und sie auf mehrere Städte des Landes verteilt, darunter Bukarest, Iaşi, Braşov, Craiova, Hunedoara, Ploieşti, Sebeş und Târgu Jiu. Die Geräte speichern die Werte des Feinstaubs, die Grenzwerte dieser Schadstoffe werden oft überschritten. Wie Sie wissen, hat die EU gegen Iaşi, Braşov und Bukarest Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, wegen zu hoher Feinstaubbelastung. Zurzeit läuft nur noch das Verfahren gegen Bukarest.“




    Zu den Hauptursachen der Luftverschmutzung gehören in Rumänien die Verbrennung fossiler Energieträger, die Produktionsverfahren in der Schwerindustrie, der Stra‎ßenverkehr, die Baustellen, die Müllhalden und die Zentralheizungen in den Wohnungen. Seitdem Rumänien die Zulassungsgebühr für Autos aufgehoben hat, ist die Anzahl der aus dem Ausland importierten Gebrauchtwagen um ein Zehnfaches angestiegen.



    Die Luftverschmutzung hat vor allem schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Die Europäische Umweltagentur schätzte für das Jahr 2013, dass in Rumänien 28.000 vermeidbare Todesfälle auf die Luftverschmutzung zurückzuführen waren. Die Zusatzkosten für das Gesundheitswesen, die infolge der Luftverschmutzung entstehen, werden jedes Jahr auf über 10 Milliarden Euro geschätzt.