Tag: Marmarosch

  • Osterurlaub in der Marmarosch und der Bukowina

    Osterurlaub in der Marmarosch und der Bukowina

     

     

    Ostern ist die beste Gelegenheit, das rumänische Dorf näher kennen zu lernen. Es gibt zwei nordrumänische Regionen, die an diesem Feiertag die meisten Touristen anziehen: die Bukowina im Nordosten und die Marmarosch (rum. Maramureș) im Nordwesten des Landes. Lange vor Ostern bereiten sich die Gasthäuser schon mit speziellen Programmen auf die Touristen vor. Neben einem Menü mit traditionellen Gerichten und einer Vorstellung von örtlichen Bräuchen sind die Touristen auch eingeladen, aktiven Urlaub zu betreiben, denn beide Gebiete bieten Wanderwege für die ganze Familie.

    Edit Pop, Managerin des Tourismus-Förderungsvereins Eco Maramureș, lädt uns in die Dörfer der Täler Valea Marei und Valea Cosăului – benannt nach den Flüssen Mara und Cosău. Hier sind Traditionen besonders lebendig, und die vielen Gästehäuser locken Urlauber besonders zu Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten.

    Zu Ostern wird im Allgemeinen ein Aufenthalt von fünf Tagen oder vier Übernachtungen angeboten, mit Halbpension inklusive und einem festlichen Osteressen sowie einem Programm mit vielen Aktivitäten an jedem Tag. Die Entdeckung der Marmarosch beginnt direkt im Dorf, wo Besucher die kulinarischen Traditionen mit Hausmannskost aus alten Zeiten kennenlernen können. Es ist gesundes und sehr herzhaftes Essen, aber natürlich können Sie danach auch die Natur erleben und wandern gehen. Wir haben sowohl lange Wanderwege für erfahrene Wanderer, als auch kürzere Strecken rund um das Dorf. Letztere sind vielleicht für ältere Touristen oder für Familien mit Kleinkindern geeignet, die einen Spaziergang in einer schönen Umgebung machen wollen, ohne sich zu viel anzustrengen.“

     

    Doch wie läuft generell ein Osteraufenthalt in einer Dorfpension in der Marmarosch ab? Tourismusmanagerin Edit Pop mit weiteren Einzelheiten:

    Die Touristen werden beginnend mit Gründonnerstag erwartet, sie können aber auch am Karfreitag anreisen. Am Karfreitag werden Eier gefärbt. Bei uns wird alles noch ganz naturnah gemacht. Zunächst pflückt man im Garten schöne und in der Form gut aussehende Blätter, die fest an die Eier gebunden werden, damit beim Färben schöne Muster entstehen. Die Eier werden dann zusammen mit Zwiebelschalen gekocht – so erhalten sie ihre Farbe. Am Ostersamstag können die Touristen an der Zubereitung der Gerichte teilnehmen. Das Hauptgericht, sozusagen der Star, ist der gefüllte Lammbraten. Außerdem werden Körbe mit den Speisen vorbereitet, die am Ostertag in der Kirche geweiht werden. In dieser Zeit finden auch diverse Veranstaltungen statt. In der Ortschaft Breb zum Beispiel gibt es in der Osternacht einen Jahrmarkt im Dorf. Dort werden Kunsthandwerk und lokale Produkte angeboten.

    In allen Dörfern sind die Touristen herzlich eingeladen, an der Mette in der Nacht der Auferstehung teilzunehmen. Wenn Sie nachts nicht ausgehen wollen, können Sie am Ostersonntag tagsüber zur Kirche gehen, wo die Speisen geweiht werden und anschließend ein großes Festmahl stattfindet. Am Ostermontag werden verschiedene Aktivitäten für Touristen angeboten, etwa ein Umzug mit feurig musizierenden Fiedlern im Tross oder Wagenfahrten durch das Dorf und seine Umgebung. Auch Foto-Sessions sind beliebt: Die Touristen können sich in der Volkstracht der Region einkleiden und fotografieren lassen – Freunde in den Social Media dürften danach staunen. Am Abend gibt es dann ein Lagerfeuer, wobei ein Hirtengericht aus Schafskäse und Polenta namens Balmuș zubereitet und serviert wird und natürlich viele, viele Geschichten gesponnen werden.“

     

    Die Marmarosch ist ein Gebiet, in dem die Viehzucht eine grundlegende Tätigkeit und Heu für die Tiere im Winter notwendig ist. Daraus ergibt sich die Landschaft der Maramarosch mit ihren Wiesen voller Heu, das noch von Hand gemäht wird. Langsam wandelt sich jedoch das gesamte Gebiet. In den tiefer gelegenen Gebieten werden zunehmend Mähmaschinen eingesetzt, um die Arbeit zu erleichtern. Doch die Schönheit, der Duft und die Geschichte des althergebrachten Mähens mit der Sense lässt immer noch die Herzen der Urlauber höher schlagen, sagt Edit Pop vom Verein „Eco Maramureș“, von der wir auch einige weitere interessante touristische Angebote erfahren:

    Wir haben auch einige Tourismuspakete im Angebot, die thematische Aufenthalte umfassen, um die Geschichte der landwirtschaftlichen Aktivitäten und Handwerke nachzuvollziehen: die Geschichte des Heus, die Geschichte der Holzgewinnung, die Geschichte der Wolle. An zwei Tagen können die Touristen den vollen Naturbezug dieser Gewerbe erleben. Die Geschichte des Holzes zum Beispiel beginnt im Wald. Am ersten Tag wandern wir durch einen Urwald und entdecken alle Baumarten, die dort anzutreffen sind. Am zweiten Tag spüren wir dem Holz im Dorf nach, nachdem es aus dem Wald gebracht wurde. Wir werden sehen, wie sich das Holz in all das verwandelt, was die Holzkultur in der Marmarosch ausmacht: geschnitzte Holztore, Gehöfte, Haushaltsutensilien und Werkzeug aus Holz, volkstümliche technische Einrichtungen. Die Marmarosch ist immer noch erlebte Geschichte.“

     

    Weiter geht es in die Bukowina, die im Nordosten Rumäniens liegt. Tourismusmanagerin Maricica Cazimirciuc lädt in das Umland der Stadt Vatra Dornei (dt. Dorna Watra) ein, wo Tradition ebenfalls großgeschrieben wird:

    Das Osterfest lässt uns an Tradition, Glauben und Liebe denken und regt uns dazu an, sich jene Dinge zu vergegenwärtigen, die wirklich wichtig sind: die Familie und die Familienmitglieder, die in alle Ecken der Welt gegangen sind und die mit Liebe und Sehnsucht an uns denken. Apropos Tradition: Kürzlich fand in der Ortschaft Ciocănești die 19. Ausgabe des Nationalen Festivals der bemalten und verzierten Eier statt, mit einer beeindruckenden Ausstellung von kunstvoll verzierten Ostereiern, einer Ausstellung von Osterkörben, Folkloreveranstaltungen, Gemäldeausstellungen und einem Symposium zum Thema Volkskunst. Es handelt sich um eine landesweit einzigartige Veranstaltung, die diese schöne Tradition der Region hervorhebt und auch die Gemeinde Ciocănești der Welt bekannt macht. Das Dorf ist nämlich ein richtiges Freilichtmuseum mit Hunderten von Häusern, deren Außenwände mit von Volkstrachten inspirierten Mustern bemalt sind.“

     

     

    Auch in der Bukowina kann man Entspannung und Gastronomie mit aktivem Tourismus in der Natur verbinden. Es werden mehrere Arten von Wanderungen oder Fahrradtouren angeboten, erzählt zum Schluss unsere Gastgeberin Maricica Cazimirciuc:

    Die Bukowina trägt den Beinamen »Heimat der Sahne« völlig zu Recht, denn der besondere Geschmack und die Qualität der Milch sind auf die Flora des Gebiets zurückzuführen. Hier werden berühmte frische und gereifte Käsesorten hergestellt. Ergänzt wird das Angebot durch Bewegung im Freien auf den Wander- und Radwegen. Es gibt zahlreiche Wanderwege, die in der gesamten Region angelegt sind. Wir haben mehr als 420 km Wanderwege und mehr als 180 Radwege. Auf solchen Wanderungen kann man absolut fantastische Landschaften bewundern und mit Einheimischen in Kontakt treten oder den Nationalpark Călimani besuchen. Empfehlenswert ist auch eine Besichtigung des sogenannten Kurbad-Casinos in der Stadt Vatra Dornei (dt. Dorna Watra), das komplett renoviert wurde und letzten Sommer nach 35 Jahren wiedereröffnet wurde. Dies sind nur einige Sehenswürdigkeiten, zu deren Entdeckung wir alle herzlich einladen.“

     

    Falls wir Ihr Interesse geweckt habe, finden Sie auf den Websites der beiden Reiseziele umfassende Informationen über die angebotenen Erlebnisse sowie Pauschal- und Servicepakete. Auf ecomaramures.com und taradornelor.ro finden Sie ebenfalls einen Veranstaltungskalender für das ganze Jahr.

  • Route der ethnografischen Freilichtmuseen soll Kulturtouristen anlocken

    Route der ethnografischen Freilichtmuseen soll Kulturtouristen anlocken

     

    Immer mehr Touristen interessieren sich für Freilichtmuseen – sie bieten nämlich den Vorteil, sich im Freien bewegen und gleichzeitig Interessantes und Wissenswertes erfahren zu können. Aus diesem Grund hat das rumänische Tourismusministerium eine sogenannte Route der rumänischen Freilichtmuseen eingerichtet. Die Initiative kam vom Museum für Ethnografie und Volkskunst im nordrumänischen Landkreis Maramureș, und die Route verbindet insgesamt 11 Museen im ganzen Land.

    Monica Mare ist Leiterin des Landkreismuseum für Ethnografie und Volkskunst in Baia Mare (Frauendorf), der Kreishauptstadt der Maramureș. Ihr Herz schlägt besonders für die Bauernarchitektur. Im Folgenden erzählt sie, wie er zur Initiative der Museumsroute kam:

    Das Projekt begann ursprünglich mit acht Museen. Wir haben ein paar Flyer erstellt, die diese Museen auf einer Karte zeigen. Wenn wir uns in Bukarest befinden, können wir die Route von dort aus starten, vom Bukarester Dorfmuseum, das den Namen des Völkerkundlers Dimitrie Gusti trägt und wahrscheinlich das meistbesuchte ethnografische Museum des Landes ist. Dann können wir in Richtung Landesmitte fahren. Wir können dabei einen Halt beim „Museum für die Geschichte des Obst- und Weinanbaus in Rumänien“ machen, das sich auf dem ehemaligen Grundstück der Adelsfamilie Golescu im Landkreis Argeș befindet und daher auch das Golești-Museum genannt wird. Dort kann man traditionelle rumänische Bauernhäuser – vornehmlich von Obstbauern und Winzern – sehen. Danach fahren wir an Brașov (Kronstadt) vorbei und gelangen nach Sibiu (Hermannstadt), wo man das ASTRA-Museum, das größte ethnografische Freilichtmuseum Europas, besichtigen kann. Weiter geht es nach Cluj (Klausenburg) und zum Schluss kommen wir ganz hoch im Norden in der Maramureș an, wo wir zwei ethnographische Museen in die Route aufgenommen haben, nämlich das Dorfmuseum in der Kreishauptstadt Baia Mare und das Marmaroscher Dorfmuseum in Sighetu Marmației (Marmaroschsiget).

    Ebenfalls in unserer Gegend, im an die Marmarosch angrenzenden Oascher Land, haben wir das ethnografische Museum in Negrești-Oaș, und, wenn wir die Ostkarpaten überqueren, finden wir in Suceava (Suczawa) das Dorfmuseum der Bukowina. Ob ein Besuch aller Museen auf unserer Route möglich ist, hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit der Tourist zur Verfügung hat. Diese Route kann in ihrer Gesamtheit befolgt werden, oder man kann in einer ersten Phase nur einige Museen in einem bestimmten Gebiet auswählen. Und wenn die Neugierde einmal erweckt ist, kann man anschließend in andere Gebiete des Landes fahren.“

    Alle Freilichtmuseen entwickeln das ganze Jahr über Projekte, doch die Sommersaison ist naturgemäß am beliebtesten unter Urlaubern. Beim Besuch der ethnografischen Freilichtmuseen kann man Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen und die von ihnen hergestellten Gegenstände kaufen. Außerdem kann man bei Workshops mit den Handwerkern selbst Hand anlegen und neue Fertigkeiten lernen, sagt weiter unsere heutige Reiseleiterin:

    Auch das Dorfmuseum in Baia Mare bietet solche Veranstaltungen an. Wir organisieren das ganze Jahr über Messen, doch wir haben auch einen Souvenirladen, mit dem wir versuchen, die Arbeit der Handwerker aus der Region zu fördern. Auch andere Museen im Land haben solche Läden. Damit die Traditionen an künftige Generationen weitergegeben werden können, müssen die Handwerker, vor allem die jüngeren, die das Handwerk übernehmen, die Aussicht haben, vom Handwerk leben zu können. Daher ist es die unsere Aufgabe als ethnografische Museen, sie zu unterstützen und bekannt zu machen. Zusammen mit den Förderzentren für traditionelle Kultur, wo die meisten Handwerker eingetragen sind, versuchen wir auch, sie auf den Tourismusmessen, an denen wir teilnehmen, und bei den vom Museum durchgeführten Aktivitäten zu fördern.“

    Das Landkreismuseum in Baia Mare dokumentiert sämtliche ethnografische Gebiete, aus denen sich die Marmarosch zusammensetzt. Museumsleiterin Monica Mare erläutert das Konzept der Freilichtausstellung:

    Während das Museum in Sighet nur die traditionelle Architektur der Region dokumentiert, die ehemals als Woiwodschaft Marmarosch bekannt war, führt das Dorfmuseum in Baia Mare die Dörfer aller vier ethnografischen Gebiete der Marmarosch vor Augen. Wir nennen sie Länder: das Codru-Land, das Chioar-Land, das Lăpuș-Land und die Woiwodschaft Marmarosch. Für Lăpuș ist ein Haus mit Strohdach repräsentativ. Sie können hineingehen und sehen, wie die Menschen früher gelebt haben, wo das Feuer gemacht wurde, wo der Ofen stand, wie ein Baby in einer Wiege geschaukelt wurde, wie die sogenannte gute Stube aussah, wo die schönsten Textilien und die Aussteuertruhe aufbewahrt wurden und wo man sich zu den großen Ereignissen des Lebens traf.

    Das älteste Objekt, das wir besitzen, ist unsere kleine Kirche, ein Baudenkmal aus dem Jahr 1630, die wie die meisten Kirchen in den Dörfern der Marmarosch auf dem Hügel liegt und um die herum das Museum praktisch entstanden ist. Sie war das erste Objekt, das hierher ins Dorfmuseum gebracht wurde. Sie flößt dem Freilichtareal unseres Museums Leben ein. Das Dorf auf dem Hügel, wie wir es nennen, ist lebendig, weil in der Kirche an großen Feiertagen und Sonntagen immer noch Gottesdienste abgehalten werden. Und es gibt eine Gemeinde, die hierher kommt, um zu beten.“

    Ein weiteres interessantes Objekt im Ethnografischen Freilichtmuseum in Baia Mare ist das älteste Haus im Bestand der Institution, das aus dem Jahr 1758 datiert. Museumsmanagerin Monica Mare mit weiteren Einzelheiten:

    Das Team, das ich derzeit leite, kann sich rühmen, dass es uns im vergangenen Jahr gelungen ist, ein neues Stück traditioneller Bauernarchitektur der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und es in unser Museum zu überführen, obwohl unser Budget meist begrenzt ist. Es handelt sich um ein sehr schönes Haus aus der Region Chioar, das den Chioar-Stil repräsentiert und das wir neben der Kirche, ebenfalls aus der Region Chioar, aufgestellt haben. Es ist ein Haus mit einer für die Marmarosch typischen blauen Farbe und kann von Touristen besichtigt werden. Wir sind auch stolz auf das Petrova-Haus, in dem der Gründer der rumänischen Schule für Zahnmedizin, Gheorghe Bilașcu, geboren wurde. Dies sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die wir Ihnen anbieten, wenn sie unsere Schwelle überschreiten.“

    Von Monica Mare, der Leiterin des Museums für Ethnografie und Volkskunst des Kreises Maramureș in Baia Mare, erfuhren wir noch, dass das Museum Broschüren auf Rumänisch und Englisch anbietet. An den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Tour gibt es QR-Code-Tafeln für weitere Informationen, die von der Website der Einrichtung abgerufen werden und in mehreren Sprachen verfügbar sind. Zum anderen können Kinder und Jugendliche auch an einer Schatzsuche teilnehmen. Damit werden sie angespornt, sich von ihren Handys zu lösen und das Museum auf eigener Faust zu erkunden. Alle größeren Museen auf der rumänischen Kulturtourismusroute der Freilichtmuseen verfügen über verschiedene Werbematerialien. Das Museum in Sibiu (Hermannstadt) zum Beispiel hat eine eigene App, die Astra App, die Führungen, einschließlich Audio-Guides, in mehreren internationalen Sprachen bietet.

  • 80 Jahre seit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch

    80 Jahre seit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch

    Auf Druck Nazi-Deutschlands und des faschistischen Italiens musste Rumänien Nordsiebenbürgen an Ungarn abtreten. Das dritte Schicksalsschlag folgte im September 1940, als die Süddobrudscha an Bulgarien abgetreten wurde. Professor Marius Turda lehrt Geschichte der Eugenik, des Rassismus und der Biopolitik an der Oxford Brookes University. Wir fragten ihn, ob der Verlust Nordsiebenbürgens Ende der 1930er Jahre vorhersehbar war:



    Es war einigerma‎ßen vorhersehbar, wenn wir an die Propaganda denken, die das Nazi-Regime seit den 1930er Jahren verbreitet hat. Sie basierte ganz klar auf der Revision der Pariser Friedensverträge, die nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnet wurden. Wenn wir uns die Schriften der Nazi-Ideologen ansehen, insbesondere die Schriften Adolf Hitlers, wird es klar, er sagte in seinem Buch »Mein Kampf« sehr deutlich, dass eines der Hauptziele der neuen Nazi-Revolution die Rückkehr Deutschlands zur internationalen Lage vor 1914 sein würde. Jeder, der die politischen Entwicklungen und ideologischen Debatten in Deutschland in den 1930er Jahren aufmerksam verfolgte, wusste, dass Hitler irgendwann auf eine Lösung der Probleme im mitteleuropäischen Raum nach seiner Vorstellung drängen würde.“




    Rumänien unterzeichnete am 30. August 1940 den sogenannten Zweiten Wiener Schiedsspruch (in der rumänischen Geschichtsschreibung als Wiener Diktat bezeichnet), mit dem Nordsiebenbürgen widerstandslos abgetreten wurde, und viele Historiker fragen sich, ob das Land etwas anderes hätte tun können, als die Gebietsabtretung hinzunehmen. Der Historiker Marius Turda zu dieser Frage:



    Rumänien hätte Widerstand leisten können, es war ja ein unabhängiger und souveräner Staat und hatte die Macht, zu entscheiden. Welche Folgen ein bewaffneter Widerstand gehabt hätte, ist eine andere Debatte. Aber unter dem Gesichtspunkt der nationalen Würde hätte sich Rumänien mit Waffen gegen die 1940 in Wien getroffene Entscheidung wehren und verteidigen können. Wir müssen auch über die Auswirkungen auf die Bevölkerung nachdenken. Es ist sehr wichtig zu sagen, dass zum Beispiel die historische Provinz Marmarosch (Maramureş) nach sieben Jahrhunderten Geschichte im Jahr 1945 verschwand. Sie wurde 1940 in Ungarn eingegliedert, und 1945, als sie wieder Rumänien zugesprochen wurde, war es nur noch die Hälfte der historischen Provinz. [Der nördliche Teil der historischen Marmarosch wurde der Karpatenukraine angeschlossen — Anm. d. Red.] Es war eine direkte Folge davon, dass Rumänien 1940 nicht eingriff, um für Nordsiebenbürgen zu kämpfen. Ganz zu schweigen von den Folgen für die jüdische Bevölkerung der Marmarosch, der Region Gro‎ßrumäniens mit der höchsten Anzahl von Juden, etwa 30% der Bevölkerung der Region.“




    Vor dem 30. August 1940 versuchte Rumänien, Ungarn Alternativen vorzuschlagen, aber Ungarn akzeptierte sie nicht. Marius Turda:



    Es muss gesagt werden, dass die Regierungen in Bukarest und Budapest in gewisser Weise versucht haben, eine biopolitische Lösung für Nordsiebenbürgen durch einen Bevölkerungsaustausch zu finden. In Bukarest war [der Statistiker, Demograph und Arzt] Sabin Manuilă an diesem Programm zur Lösung des so genannten Problems der ethnischen Enklaven im Westen Rumäniens sehr stark beteiligt. Die Regierung in Bukarest wusste jedoch, dass Ungarn niemals seine Gebietsansprüche aufgeben würde, und so bestand die einzige Möglichkeit darin, die in Nordsiebenbürgen lebenden Rumänen nach Rumänien zu transferieren und damit Nordsiebenbürgen ethnisch homogener zu machen. Das Problem war aber die Marmarosch, wo es eine rumänische Bevölkerung gab, die als emblematisch für das Rumänentum galt, und eine jüdische Bevölkerung. Aber die Marmarosch wäre somit geopfert worden. Der rumänische Historiker Nicolae Iorga sagte in den 1930er Jahren, dass die Marmarosch in wenigen Jahrzehnten jüdisch werden würde.“




    Nachdem Ungarn das Gebiet in Besitz genommen hatte, wechselte es zu einer Politik der ethnischen Uniformität. Marius Turda berichtet weiter:



    Darauf folgte 1940 die Einführung von Rassengesetzen in Nordsiebenbürgen durch das Budapester Regime, das dritte antisemitische Gesetz, ein Gesetz, das Ehen zwischen Juden und Ungarn verbot. Seit Ende der 1930er Jahre gab es in Ungarn ein gro‎ßes Programm zur Förderung ungarischer Familien, um den Ungarn zu helfen, zahlreicher zu werden. Es gab ein Programm, in dessen Rahmen ihnen Landstücke zum Bau von Häusern zur Verfügung gestellt wurden. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurden Szekler und Ungarn aus der Bukowina nach Ungarn umgesiedelt. Die ungarische Regierung unternahm viel, um die Gebiete wieder zu besiedeln, die als ethnisch gefährlich galten, weil die Ungarn nicht in der Mehrheit waren. Auch in Transsylvanien wurden wirtschaftliche und soziale Programme eingeführt. Ebenfalls in Siebenbürgen wurde 1940 im ungarisch besetzten Cluj (Klausenburg) das erste Institut für Rassenhygiene gegründet. Es wurde eine Abteilung für Anthropologie und eine weitere für Humangenetik geschaffen. Die Idee war, zu sehen, welche Auswirkungen die sogenannte 20-jährige rumänische Besetzung Nordsiebenbürgens auf die ungarische Bevölkerung gehabt habe. Es wurden Untersuchungen der Rassenstruktur, der Sitten und der ungarischen Sprache durchgeführt, um festzustellen, ob die ungarische Nation aus ethnischer Sicht in irgendeiner Weise durch die Zeit, in der sie sich in Gro‎ßrumänien befand, beeinträchtigt worden war.“




    Die ungarische Besetzung Nordsiebenbürgens dauerte bis März 1945, als die kommunistische Regierung das Amt übernahm und die Sowjetunion die rumänische Verwaltung wieder in die lokalen Institutionen einziehen lie‎ß. Die viereinhalb Jahre der ungarischen Regierung bedeuteten eine humanitäre Tragödie: 1000 Rumänen wurden getötet, zehntausende weitere gefoltert, verhaftet und in Konzentrationslager eingesperrt. Etwa 500.000 flüchteten nach Rumänien. Im Norden Siebenbürgens wurde auch eine der schrecklichsten Seiten der menschlichen Tragödie geschrieben: der Holocaust. Aus dem besetzten Nordsiebenbürgen und der Marmarosch schickten die ungarischen Behörden etwa 166.000 Juden in Nazi-Lager, von denen 130.000 dort ums Leben kamen.

  • Grenzüberschreitende Kooperation: Waldschutz in den Karpaten

    Grenzüberschreitende Kooperation: Waldschutz in den Karpaten

    Rumänien beteiligt sich zusammen mit Ungarn, der Slowakei und der Ukraine an einem Projekt zum Thema Schutz der Wälder. Das Vorhaben wird durch ein Programm zur grenzüberschreitenden Kooperation zwischen den teilnehmenden Ländern gefördert. Das Projekt Waldschutz in den Karpaten“ hat eine Dauer von 24 Monaten. Umgesetzt wird es durch den ukrainischen Tourismusverein Iwano Frankiwsk“ in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Naturparks Munţii Maramureşului (dt. Marmarosch Gebirge) in Rumänien.



    Die letzte Phase des Projekts sieht die Organisierung eines grenzüberschreitenden Studentenlagers vor. Interessierte Studenten in der Ukraine und Rumänien, die Naturwissenschaften studieren, können sich für das Lager anmelden. Im Gegenzug soll in der Ukraine eine internationale Konferenz zum Thema der umweltbewussten Erziehung im Hinblick auf die Bewahrung der Artenvielfalt im Umsetzungsbereich des Projekts organisiert werden. Mehr Einzelheiten dazu erfuhren wir von Cătălina Bogdan, die Leiterin der Verwaltung des Naturparks Munţii Maramureşului“:



    Das Projekt zielt darauf ab, ein Erziehungszentrum im Naturpark Munţii Maramureşului zu gründen. Diesbezüglich nahmen wir uns unseren ukrainischen Partner zum Vorbild. Denn in der Ukraine gibt es bereits eine Schule, die umweltbezogene und vor allen Dingen forstwirtschaftliche Themen anspricht. Durch unsere Aktionen wollen wir die Aktivität zur Erhaltung der Waldökosysteme im Anwendungsbereich des Projekts bekannt machen. Wir wollen auch in unseren Partnerschulen Ausbildungszentren öffnen. Diese werden entsprechend ausgestattet, so dass die jungen Leute — also die künftigen Entscheidungsträger — über die Bedeutung des Umweltschutzes angemessen aufgeklärt werden. Denn nur wenn sie das entsprechende Know-how besitzen, werden sie weise Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Im Rahmen des Projekts werden mehrere Kampagnen zur Aufklärung der Bevölkerung zum Thema des Waldschutzes organisiert. Auch soll die entsprechende Infrastruktur zur Vermittlung dieser Art von Informationen geschaffen werden. Solche Initiativen gab es auch in der Vergangenheit, das Neue daran ist die grenzüberschreitende Dimension, also die Kooperation mit der Ukraine. Hauptziel des Projekts ist nämlich die Förderung der Aktivitäten zur Erhaltung der Wälder im Grenzgebiet im Norden des Landes. Diesbezüglich soll im Unterricht mehr Wert auf den Umweltschutz gelegt werden. Und auch die örtlichen Gemeinschaften müssen viel mehr im Hinblick auf die hohe Bedeutung der Erhaltung der Biodiversität einmaliger Bergökosysteme aufgeklärt werden.“




    Auch das rumänische Forstamt Romsilva startete im Landkreis Neamţ eine ähnliche Initiative — ein Pilotprojekt, an dem Schüler der Sekundarstufe teilnehmen. Im Rahmen des Projekts wurde ein Lehrbuch zur forstlichen Bildung herausgegeben, Kreuz und quer durch die Wälder im Kreis Neamţ“. Das Lehrbuch bringt Informationen über das Waldleben, die Tiere, die diesen Lebensraum bevölkern, Pflanzen, die hier wachsen usw. Die Schüler lernen über die Spuren, die verschiedene Tiere hinterlassen, sie lernen, diese zu erkennen. Darüber hinaus bekommen sie Anleitungen, wie sie ein Vogelhäuschen bauen können.

  • Alba Iulia – die Stadt der Großen Vereinigung

    Alba Iulia – die Stadt der Großen Vereinigung

    Am 1. Dezember 1918 tagte in der siebenbürgischen Stadt Alba Iulia (dt. Karlsburg od. Wei‎ßenburg) im Zentrum des heutigen Rumäniens die Gro‎ße Nationalversammlung, die die Vereinigung der Provinzen Siebenbürgen, Banat, Kreischgebiet (rum. Crişana), Marmarosch (rum. Maramureş) und Sathmar (rum. Sătmar, heute Satu Mare) mit dem Königreich Rumänien ausrief. Der 1. Dezember ist seit 1990 der Nationalfeiertag Rumäniens.




    Die Fragen sind gar nicht kompliziert:




    Was wird am 1. Dezember gefeiert und welche Bedeutung hat dieser Festtag?



    Wo fand die Gro‎ße Nationalversammlung vom 1. Dezember 1918 statt?



    In welchem Teil Rumäniens liegt Alba Iulia?




    Unter den Teilnehmern, die die richtigen Antworten einsenden, losen wir zwei Gro‎ße Preise aus: je eine Reise, für eine Person, vom 10. zum 18. September 2018, getragen vom Hotel Transilvania in Alba Iulia bzw. der Herberge Casa Moţului“ in Arieşeni, Landkreis Alba. Die Anreise müssen die Gewinner allerdings selbst bezahlen. Zu gewinnen gibt es natürlich auch andere kleinere Preise, vor allem Kulturprodukte. Das Quiz veranstalten wir zusammen mit dem Landkreisrat Alba, der Stadtverwaltung Alba Iulia, der Filiale Alba Iulia des Verbands Bildender Künstler, dem Orthodoxen Erzbistum Alba Iulia und der Porzellanfabrik Apulum in Alba Iulia.



    Unsere Koordinaten bleiben unverändert:



    Radio România Internaţional,


    General-Berthelot-Str. Nr. 60-64, Sektor 1, Bukarest, PO Box 111, PLZ 010171.


    Fax: 00.40.21.319.05.62


    E-Mail: germ[at]rri.ro.



    Der Wettbewerb läuft bis zum 30. Juni 2018, es gilt das Datum des Poststempels. Die letzten Antworten über die Online-Kanäle sollten um 24.00 Uhr rumänischer Zeit am 30. Juni 2018 abgegeben sein.



    Schreiben Sie uns bitte auch, was Sie zur Teilnahme veranlasst hat.



    Viel Erfolg!




    
    Allgemeine Teilnahmbedingungen für das Gewinnspiel
    
    Alba Iulia -- die Stadt der Gro‎ßen Vereinigung



    1. Der Veranstalter



    Die Rumänische Rundfunkgesellschaft (Societatea Română de Radiodifuziune), mit Sitz in Bukarest, General-Berthelot-Stra‎ße Nr. 60-64, Steuernummer RO8296093, organisiert über Radio Rumänien International (RRI) ein Gewinnspiel unter den Stichworten Alba Iulia die Stadt der Gro‎ßen Vereinigung“.



    Der Veranstalter behält sein Recht vor, Konzept und Format des Gewinnspiels jederzeit bei Bedarf zu ändern oder das Gewinnspiel jederzeit während der Durchführung einzustellen. Die Veränderungen werden dem Publikum vor Inkrafttreten durch Ansagen im Sender RRI und im Internet unter www.rri.ro mitgeteilt.




    2. Dauer der Durchführung



    Das Gewinnspiel findet statt im Zeitraum 1. April — 30. Juni 2018. Es gilt das Datum des Poststempels (bzw. 30. Juni 2018, 24.00 Uhr, rumänische Ortszeit). Das Gewinnspiel findet in allen Sendesprachen von RRI statt.




    3. Teilnahmeberechtigung und Teilnahmebedingungen



    Teilnehmen am Gewinnspiel dürfen sämtliche natürliche Personen, die das Alter von 18 Jahren bis zum 1. April 2018 erreicht haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Beschäftigte und vertragliche Mitarbeiter der Partner sowie Beschäftigte und vertragliche Mitarbeiter der Rumänischen Rundfunkgesellschaft und deren Verwandte bis zum zweiten Grad.




    4. Konzept



    a) Das Gewinnspiel findet im Zeitraum 1. April — 30. Juni 2018 in allen Sendesprachen von RRI statt.



    b) Ein Hörer oder Nutzer kann jeweils einen einzigen Preis gewinnen, der aus Produkten zur kulturellen und touristischen Förderung des rumänischen Landkreises Maramureş besteht.



    c) Die Quizfragen werden regelmä‎ßig in den Sendungen von RRI ausgestrahlt bzw. im Internet unter www.rri.ro sowie im Rahmen der Social-Media-Auftritte von RRI (Facebook, Google+, LinkedIn) veröffentlicht.



    d) Die Teilnehmer müssen schriftlich auf alle Quizfragen antworten. Zu schicken sind die Antworten per Post an Radio România Internaţional, Str. G-ral Berthelot Nr. 60-64, sector 1, Bucureşti, PO Box 111, Cod 010171; per Fax an 00.40.21.319.05.62; per E-Mail an die Adressen der jeweiligen Sprachdienste. Sie können auch im Facebook-, Google+- oder LinkedIn-Profil des jeweiligen Sprachdienstes veröffentlicht werden. Wir ermutigen die Teilnehmer, uns auch mitzuteilen, warum sie am Gewinnspiel teilnehmen und vor allem warum sie die Sendungen von RRI einschalten oder die Berichterstattung von RRI online verfolgen.



    e) Schreibt ein Hörer oder Nutzer mehrere Sprachdienste an, zählen nur die Antworten an den ersten angeschriebenen Dienst.



    f) Der jeweilige Preis wird ausschlie‎ßlich als Gegenstand zur Kulturförderung vergeben (z.B. CDs, Alben, Broschüren, DVDs); der Geldwert des Preises kann nicht beantragt oder ausgezahlt werden.




    5. Bestätigung der Gewinner und Empfang der Gewinnpreise



    a) Der teilnehmende Hörer oder Nutzer wird gebeten, die vollständigen Identifikationsdaten und die Anschrift (sowie die Wohnortadresse, falls unterschiedich) per Post oder E-Mail an RRI mitzuteilen, um in Besitz eines eventuellen Preises kommen zu können.



    b) Für die Vergabe der Preise zählen nur richtige, vollständige und fristgemä‎ß abgeschickte Antworten.



    c) Die Preise werden auf Kosten von RRI, in den Grenzen staatlicher Zuwendungen, schnellstmöglichst per Post verschickt.



    d) Erhaltene Preise können nur aus sachlichen, schriftlich vorgetragenen Gründen abgelehnt oder zurückgeschickt werden, um Zusatzkosten für RRI zu vermeiden. Sollte ein Preis ohne klare, von RRI schriflich akzeptierte Begründung abgelehnt oder zurückgeschickt werden, führt dies zum Auschluss der Person von dem nächsten Gewinnspiel, das die Rumänische Rundfunkgesellschaft über RRI veranstaltet. Das Gleiche trifft zu, wenn aus Verschuldung der Teilnehmer die Wohnanschrift falsch mitgeteilt wird.



    e) Gewinner werden gebeten, RRI den Erhalt des Pakets und dessen Inhalt auf jedem Weg schriftlich mitzuteilen, um die die Vollständigkeit der Postsendung überprüfen zu können.




    6. Verantwortung



    Durch die Einschickung der Quizantworten erklären sich alle Teilnehmer mit den Anforderungen und Bedingungen vorliegender Teilnahmeordnung einverstanden und verpflichten sich zu deren Einhaltung.




    7. Datenschutzbestimmungen



    Gemä‎ß der geltenden Gesetzgebung ist der Veranstalter verpflichtet, die Namen der Gewinner dieses Preisausschreibens und die verliehenen Preise zu veröffentlichen. Der Veranstalter verpflichtet sich desgleichen, die Verordnung (EU) 2016/679 (Datenschutzgrundverordnung DSGVO“) zum Schutz natürlicher Personen bei der Bearbeitung personenbezogener Daten zum freien Datenverkehr der während des Preisausschreibens gespeicherten Daten zu respektieren. Der Veranstalter verpflichtet sich somit, die Vertraulichkeit der personenbezogenen Daten der Teilnehmer am Preisausschreiben zu gewährleisten. Mit der Teilnahme am Preisausschreiben und der Weitergabe der personenbezogenen Daten erteilen die Teilnehmer ihre Zustimmung für die Erfassung dieser in einer Datenbank des Veranstalters. Auf ausdrückliches schriftliches Ersuchen der Teilnehmer wird der Veranstalter die personenbezogenen Daten nach Ablauf des Preisausschreibens löschen.





    8. Höhere Gewalt



    Im Sinne dieser Teilnahmebedingungen gilt als höhere Gewalt jedes Ereignis, das vom Veranstalter nicht kontrolliert, beseitigt oder vorhergesehen werden kann und dessen Eintreten es ihm unmöglich macht, seine durch diese Teilnahmebedingungen angenommenen Verpflichtungen einzuhalten; dazu gehören nicht ausschlie‎ßlich Kriege, Brände, Überschwemmungen, Streiks und Blockaden, Erdbeben, andere Katastrophen jeder Art. Verhindert eine Situation der höheren Gewalt teilweise oder vollständig die Abwicklung des Gewinnspiels nach den Bedingungen in vorliegender Ausführung, ist der Veranstalter von seiner Verantwortung für die von der Situation der höheren Gewalt betroffenen Zeitdauer befreit.




    9. Rechtsstreitigkeiten



    Eventuelle Streitigkeiten zwischen dem Veranstalter und den Teilnehmern des Wettbewerbs werden einvernehmlich gelöst. Ist eine gütliche Einigung nicht möglich, wird die Streitigkeit zur Beilegung an die in Bukarest zuständigen rumänischen Gerichte verwiesen.




    10. Veröffentlichung der Teilnahmebedingungen



    Die Teilnahmebedingungen werden im Internet unter www.rri.ro sowie innerhalb der Social-Media-Auftritte von RRI (Facebook, Google+, LinkedIn) veröffentlicht. Als Grundlage dient die englische Sprachfassung.

  • Winterbräuche in der Marmarosch: Vermummte gegen Tatarenschreck

    Winterbräuche in der Marmarosch: Vermummte gegen Tatarenschreck

    Vor 300 Jahren schrieben die Bewohner der Marmarosch-Region (rum. Maramureş) Geschichte. Dennoch fehlt diese Seite aus den Geschichtsbüchern, nach denen heutzutage in der Schule unterrichtet wird. Nichtsdestotrotz lebt die Geschichte in den Herzen der Menschen weiter. Und die örtlichen Legenden sorgen dafür, dass sie weitererzählt wird. Der Herbst des Jahres 1717 hinterlie‎ß gro‎ße Schäden und tiefe Wunden. Zurück blieben zahlreiche Tote und niedergebrannte Kirchen. Aber auch glorreiche Taten, über die heute nur noch die Ortschaftsnamen zeugen und die Alten erzählen. Hier ist noch der sogenannte Stâlpul tătarilor“ (dt. Tatarenpfeiler) zu finden. Oder die sogenannte Preluca Tătarilor“ (eine kleine Wiese zwischen Hügeln). In fast jedem Dorf gibt es ein Tal, einen Ort, ein Denkmal, die an die damaligen Ereignisse, an die damalige angespannte Zeit erinnern.



    Über den letzten Einfall der Tataren wird viel erzählt. Die zahlreichen Legenden lie‎ßen Bräuche und Traditionen entstehen, die alljährlich gelebt werden. So etwa der Aufmarsch der vermummten Brondoşi von Cavnic“, in einer Ortschaft unweit von Baia Mare, im Norden des Landes. Ioana Petruţ ist die Leiterin des Kulturhauses in Cavnic. Sie lieferte uns mehr Einzelheiten zur einmaligen Tradition:



    Der Brauch ist auf das Jahr 1717 zurückzuführen. Wir sprechen also von einer 300-jährigen Tradition. Aus diesem Grund wollten wir dieses Jahr etwas Besonderes organisieren. Eine Parade der sogenannten »Brondoşi« [Ausspr.: brondòschj]. Die »Brondoşi« sind Bewohner aus unserem Umfeld, die die Tradition ganz getreu bewahren. Sie verkleiden sich, ziehen wei‎ße Anzüge an und tragen Masken. Eigentlich setzen sie eine Maske aus Schafsfell auf den Kopf auf. Der Rücken und die Brust sind mit Pferdegeschirr bedeckt. Am Geschirr hängen verschiedene Glocken, auch Kuhglocken, die furchtbar Lärm machen. Die vermummten Männer ziehen an den Häusern der Dorfbewohner zu Weihnachten während drei Tage vorbei.“




    In Cavnic, an dem Ort, wo heute der Tatarenpfeiler steht, hätten die Ortsansässigen mit Masken und Glocken die Pferde erschrocken und die Tataren vertrieben — so die örtliche Sage. Sie wurden vermutlich von Toader Crăciun angeführt, einem Dorfbewohner, über den erzählt wird, dass er Kapitän unter dem berühmten Freischärler Pintea der Mutige (rum. Pintea Viteazul) gewesen sei. Mit dieser Schlacht sei auch die Tradition der Brondoşi in Verbindung zu bringen, sagt Ioana Petruţ, die Leiterin des Kulturhauses in Cavnic:



    Legenden zufolge hätten die Ortsansässigen die Tataren von diesen Gebieten vertrieben. Die Auseinandersetzung habe gerade hier, in Cavnic, im Jahr 1717 stattgefunden. Die Einheimischen erzählen, ihre Vorfahren hätten die Tataren verjagt. Heute werden die bösen Geister durch die gleiche Methode vertrieben, hei‎ßt es. Es wird erzählt, die Tataren hätten nicht gewusst, wer sie angreife, und das habe ihnen Furcht eingejagt. Deshalb wären sie geflüchtet. So entstand die Tradition. Die Leute verkleiden sich, setzen Masken und Glocken auf und ziehen an den Häusern vorbei.“




    Die Brondoşi, also junge Leute, die Masken tragen und mit Glocken gewappnet sind, vertreiben heutzutage die bösen Geister. In der Vergangenheit dachten die Menschen, der Kampf gegen die Tataren sei eine Auseinandersetzung zwischen dem Guten und dem Bösen. Denn die Tataren lie‎ßen Kirchen niederbrennen und führten ihren Kampf gegen die Christen.



    Ein authentisches Kostüm umfasst unbedingt eine Maske aus Schafsfell und das Geschirr, an dem Glocken hängen. Die Gro‎ßeltern helfen mit Rat und Tat bei der Herstellung der Kostüme. Die restlichen Elemente sind auch bei anderen traditionellen Trachten zu erkennen: die wei‎ßen Kleider sind typisch für die Volkstracht in der Marmarosch, der breite Gürtel, die Schuhe, die geflochtenen Seile kommen häufig vor.



    Darüber hinaus wird die Tradition der Brondoşi in einem Viertel der Ortschaft Cavnic auch Anfang Januar fortgeführt. Die Leute, die hier wohnen, feiern Weihnachten nach dem alten Kalender, eben weil sie so sehr an den alten Traditionen hängen. Mehr dazu von Ioana Petruţ, der Leiterin des Kulturhauses in Cavnic:



    Alle Schüler machen mit, die meisten Jungen sind entsprechend verkleidet. Es nehmen auch viele Erwachsene teil. Letztes Jahr machten rund 100 Brondoşi mit. Der Umzug, der heuer organisiert wurde, war grö‎ßer, es wirkten etwa 200 Leute mit.“




    Die Tradition besagt, dass die Vermummten Glück für das neue Jahr bringen. Dafür müssen sie in die Häuser der Leute hineingelassen werden. Die Alten im Dorf erzählen, früher durften nur gestandene Männer“ die Rolle der Brondoşi übernehmen. Heuer wird die Tradition allerdings viel mehr von jungen Leuten fortgesetzt. Die verkleideten Kinder ergänzen die Aufführung und machen sie noch attraktiver. Frauen und Mädchen dagegen dürfen sich hingegen keinesfalls verkleiden. Falls sie als Brondosch“ verkleidet ertappt werden, so werden sie ausgezogen und durch den Schnee gerollt. Anschlie‎ßend werden ihnen Maske und Glocken weggenommen. Brondosch-Kostüme können auch gemietet werden. Und falls sich jemand entscheiden sollte, das Kostüm zu kaufen, so muss er/sie zwischen 100 und 250 Euro aus der Tasche ziehen.

  • Gewinner des Quiz über die Region Marmarosch

    Gewinner des Quiz über die Region Marmarosch

    Die im Norden Rumänien gelegene Region Maramureş bietet zahlreiche kulturelle, historische und kirchliche Anziehungspunkte, aber auch entzückende Orte für Wanderungen oder Abenteuertourismus. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die acht Holzkirchen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, das Biosphäre-Reservat Naturpark des Rodna-Gebirges, der ungewöhnliche fröhliche Friedhof in Săpânţa oder die Wassertalbahn Mocăniţa“, die vielleicht letzte Waldeisenbahn, die noch mit Dampfloks betrieben wird. Das war der Hintergrund für unser Maramuresch-Quiz, bei dem wir Fragen über die geographische Position, über Sehenswürdigkeiten und Kultur stellten.



    Über 300 Antworten auf die Quizfragen sind per Post, aber auch über E-Mail oder Facebook eingegangen — das Interesse freute uns, aber naturgemä‎ß auch unsere Partner bei der Ausrichtung, also den Kreisrat Maramureş, das Bürgermeisteramt Baia Mare, das Kreiskunstmuseum Kunstzentrum Baia Mare“, die Niederlassung Baia Mare des Verbandes der Bildenden Künstler in Bukarest und das Rumänisch-Orthodoxe Erzbistum für die Regionen Marmarosch und Sathmar.



    30 Trostpreise wurden vergeben, sie gingen u.a. an unseren Hörer Marco Hommel aus Gro‎ßröhrsdorf in Deutschland und weitere Hörerfreunde in Europa — aber auch an solche in ferneren Ländern wie China, Irak, Algerien, Brasilien, Chile oder Indien.



    20 Mal wurde ein dritter Preis verliehen. Mit dabei auch unser Hörer Georg Pleschberger aus Villach in Österreich. In einer ausführlichen E-Mail erzählte uns Herr Pleschberger über seine Abenteuer im letzten Jahr im Mai in der Maramuresch, wo er einen Ausflug mit der Waldbahn durch das Wassertal unternahmen. Die mit Wasserdampf betriebene Lokomotive zog den Zug gemächlich mit ca. 10 Stundenkilometern über die kurvenreiche Strecke entlang des rauschenden Flusses Vaser. Keine Stra‎ße war mehr zu sehen, nur mehr unendliche Wälder und der rauschende Fluss. Plötzlich gab es einen Ruck und ein Waggon war aus den Schienen gesprungen. Dank der geringen Geschwindigkeit war aber weiters nichts passiert — Entgleisungen wegen des schlechten Zustands des Oberbaus kommen öfters vor, fand Herr Pleschberger heraus. Das Zugpersonal konnte dank des mitgeführten Werkzeugs den Waggon nach 2 Stunden Arbeit wieder in die Schienen hieven und die Fahrt ging mit Verspätung weiter, so Herr Pleschberger in seiner Reisebeschreibung. An einer Raststation konnten wir dem Befüllen der Lokomotive mit Wasser zuschauen, während wir vom Personal mit Getränken und Sandwiches versorgt wurden. Am Ende der Hinfahrt konnten wir an einem Grillplatz verspätet Mittag machen und ein Museum über die Holzbringung und die Geschichte der Wassertalbahn bewundern. Die Rückfahrt erfolgte dann problemlos. Unterwegs konnten wir noch Züge voll mit Holz beladen sehen. Früher wurde das Holz mit Flö‎ßer bis ins Tal gebracht“, schreibt zum Abschluss Herr Pleschberger, dem wir für die Teilnahme danken und dem wir zu dem 3. Preis gratulieren. Zu den Gewinnern der Preise gehörten auch Teilnehmer aus Europa und Nahost, Nordafrika, Kolumbien, Kanada, aber selbst aus den Phlippinen.




    Hörer unserer deutschsprachigen Programme gehören auch zu den 20 Gewinnern des 2. Preises. Genauer gesagt ist das Herr Fritz Andorf aus Meckenheim in Deutschland. Motiviert zu einer Teilnahme habe ihn, dass die Region Maramuresch ihm zumindest dem Namen nach schon lange bekannt ist:



    Oft habe ich bei Radio Rumänien International von den bunt bemalten alten Holzkirchen gehört, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Und schon lange hatte ich den Wunsch, diese wunderbaren kirchlichen Baudenkmäler einmal mit eigenen Augen sehen zu können. Und so wälze ich in letzter Zeit öfter Kataloge der Reiseveranstalter, in denen Reisen in die Region Maramuresch mit seiner reichhaltigen Kultur, der malerischen Landschaft und den zahlreichen Sehenswürdigkeiten angeboten werden. Ich habe den Eindruck, es werden immer mehr Veranstalter, die dieses Reiseziel anbieten. Offenbar finden es inzwischen viele Deutsche höchst attraktiv. Und so habe ich mich sehr gefreut, dass auch RRI die Maramuresch zum Thema eines Hörerwettbewerbs gemacht hat. Vielleicht lacht mir ja das Glück.“



    Das hat es ja getan, lieber Herr Andorf, auch wenn es diesmal leider keine Reise zu gewinnen gab. Aber vielleicht ist ja unter den Preisen die eine oder die andere Information, die den Ausschlag zur Reise geben wird. Den 2. Preis gewannen au‎ßerdem Hörerfreunde aus vielen europäischen Ländern sowie aus Brasilien, Chile, den USA und Indien.




    In der Redaktion hat uns ganz stark gefreut, dass einer unserer dienstältesten Hörerfreunde zu den zehn Gewinnern des ersten Preises gehört: Bernd Seiser aus Ottenau in Deutschland. In seiner sehr E-Mail mit sehr ausführlich dokumentierten Antworten schrieb uns Herr Seiser folgendes:



    An diesem Quiz beteilige ich mich erneut, um der deutschen Redaktion von Radio Rumänien International weiterhin zu zeigen, wie wichtig für mich als deutschsprachiger Kurzwellenhörer die deutschsprachigen analogen Kurzwellensendungen aus Bukarest sind, die ich schon seit 1974 höre. In diesen vielen Jahren verschwanden leider immer mehr deutschsprachige Programme von der Kurzwelle, so dass die Auswahl an Deutschsprachigem auf der Kurzwelle leider geringer wurde. Dafür wurde aber in den letzten Jahren der Kontakt zur deutschen Redaktion Bukarest und den wenigen weiterhin verbliebenen deutschsprachigen Kurzwellenredaktioen immer enger, persönlicher und freundschaftlicher. Noch immer gehört Radio Rumänien International mit 150 Minuten täglichen Sendeminuten in deutscher Sprache auf der Kurzwelle zu den Stationen mit dem zeitlich umfangreichsten deutschsprachigen Programmangebot auf der analogen Kurzwelle und hat sehr interessante und hörenswerte Programme zu 3 günstigen Sendezeiten. Deshalb höre ich diese Sendungen oft und gerne und hoffe, dass Radio Rumänien International meinen Radiofreunden und mir dieses Angebot noch sehr lange aufrechterhalten wird.“




    Vielen Dank für Ihre netten und freundlichen Worte, Herr Seiser. Auch wir hoffen auf noch viele interessante und auch unterhaltsame Sendungen — auch über die Maramuresch.




    Neun Sonderpreise gehen an: Fan Hongjie in China, Idriss Bououdina in Marokko, Jean Marc Olry in Frankreich, Giovanni Alotto in Italien, Nikolaj Loginow in Russland, Adriel Amaya Armas in Cuba, Alan Gale in Gro‎ßbritannien, Ashik Eqbal Tokon in Bangladesch sowie Christer Brunstrom in Schweden, der dem englischen Sprachdienst geschrieben hat.




    Wir danken allen, die sich die Zeit genommen haben, auch diesmal an unserem Preisausschreiben teilzunehmen und gratulieren allen Gewinnern. Die Preise werden in den kommenden Tagen und Wochen abgeschickt und werden alle hoffentlich bald erreichen. Bitte bestätigen Sie uns kurz den Erhalt der Postsendungen. Bis zum nächsten Quiz wünschen wir allen informative und unterhaltsame Stunden mit RRI.

  • Die Marmarosch – Kultur und Tradition im Herzen Europas

    Die Marmarosch – Kultur und Tradition im Herzen Europas

    Die Region Maramureş bietet den Touristen zahlreiche kulturelle, historische und kirchliche Anziehungspunkte, aber auch entzückende Orte für Wanderungen oder Abenteuertourismus. Die acht Holzkirchen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, stellen nur eine der Attraktionen des Landkeises Maramureş dar. Erwähnenswert sind auch das Biosphäre-Reservat Naturpark Munţii Rodnei (Rodna Gebirge), der ungewöhnliche sogenannte Fröhliche Friedhof Cimitirul Vesel“ in Săpânţa oder die Wassertalbahn Mocăniţa“, die vielleicht letzte Waldeisenbahn, die noch mit Dampfloks betrieben wird. Die malerischen Orte und die Lebensart der Menschen, die die echten Traditionen bewahren, bezaubern die Ausländer. Deshalb ist es wohl kein Zufall, dass der britische Prinz Charles im Dorf Breb ein Anwesen erworben hat. In der Marmarosch wurde auch der weltbekannte Schriftsteller, Publizist und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel geboren.



    Wir laden Sie ein, die RRI-Sendungen, unsere Webseite www.rri.ro sowie unsere Facebook und Google+ oder LinkedIn – Profile zu verfolgen und einige Fragen schriftlich richtig zu beantworten. Mit ein bisschen Glück können Sie einen schönen Preis gewinnen. Der Wettbewerb läuft bis zum 30. November 2017, es gilt das Datum des Poststempels. Die letzten Antworten über die Online-Kanäle sollten um 24.00 Uhr rumänischer Zeit am 30. November abgegeben sein.



    Die Haupt- und Trostpreise bestehen aus Gegenständen, die einen Bezug zur rumänischen Kultur haben. Der Wettbewerb wird zusammen mit dem Kreisrat Maramureş, dem Bürgermeisteramt Baia Mare, dem Kreiskunstmuseum Kunstzentrum Baia Mare“, der Niederlassung Baia Mare des Verbandes der Bildenden Künstler in Bukarest und dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum für die Regionen Marmarosch und Sathmar organisiert.




    Und nun die Fragen:




    • In welchem Teil Rumäniens befindet sich der Landkreis Maramureş?




    • Wie hei‎ßt ein berühmtes Begräbniskunstdenkmal, einer der Hauptanziehungspunkte der Region?




    • Wie viele Holzkirchen im Landkreis Maramureş gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe?




    • Wie hei‎ßt die Kreishauptstadt?


    
     



    Wir bitten Sie auch, uns mitzuteilen, was Sie dazu veranlasst hat, sich an unserem Preiswettbewerb zu beteiligen. Insbesondere wollen wir wissen, warum Sie die RRI-Sendungen hören oder unsere Programme im Internet verfolgen.




    Unsere Koordinaten bleiben unverändert:



    Radio România Internaţional,


    General-Berthelot-Str. Nr. 60-64, Sektor 1, Bukarest, PO Box 111, PLZ 010171.


    Fax: 00.40.21.319.05.62


    E-Mail: germ[at]rri.ro.



    Der Wettbewerb läuft bis zum 30. November 2017, es gilt das Datum des Poststempels. Die letzten Antworten über die Online-Kanäle sollten um 24.00 Uhr rumänischer Zeit am 30. November abgegeben sein.



    
    Allgemeine Teilnahmbedingungen für das Gewinnspiel
    
    Die Marmarosch -- Kultur und Tradition 
             im Herzen Europas



    1. Der Veranstalter



    Die Rumänische Rundfunkgesellschaft (Societatea Română de Radiodifuziune), mit Sitz in Bukarest, General-Berthelot-Stra‎ße Nr. 60-64, Steuernummer RO8296093, organisiert über Radio Rumänien International (RRI) ein Gewinnspiel unter den Stichworten Die Marmarosch Kultur und Tradition im Herzen Europas“.



    Der Veranstalter behält sein Recht vor, Konzept und Format des Gewinnspiels jederzeit bei Bedarf zu ändern oder das Gewinnspiel jederzeit während der Durchführung einzustellen. Die Veränderungen werden dem Publikum vor Inkrafttreten durch Ansagen im Sender RRI und im Internet unter www.rri.ro mitgeteilt.




    2. Dauer der Durchführung



    Das Gewinnspiel findet statt im Zeitraum 1. Oktober — 30. November 2017. Es gilt das Datum des Poststempels (bzw. 30. November 2017, 24.00 Uhr, rumänische Ortszeit). Das Gewinnspiel findet in allen Sendesprachen von RRI statt.




    3. Teilnahmeberechtigung und Teilnahmebedingungen



    Teilnehmen am Gewinnspiel dürfen sämtliche natürliche Personen, die das Alter von 18 Jahren bis zum 1. August 2017 erreicht haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Beschäftigte und vertragliche Mitarbeiter der Partner sowie Beschäftigte und vertragliche Mitarbeiter der Rumänischen Rundfunkgesellschaft und deren Verwandte bis zum zweiten Grad.




    4. Konzept



    a) Das Gewinnspiel findet im Zeitraum 1. Oktober — 30. November 2017 in allen Sendesprachen von RRI statt.



    b) Ein Hörer oder Nutzer kann jeweils einen einzigen Preis gewinnen, der aus Produkten zur kulturellen und touristischen Förderung des rumänischen Landkreises Maramureş besteht.



    c) Die Quizfragen werden regelmä‎ßig in den Sendungen von RRI ausgestrahlt bzw. im Internet unter www.rri.ro sowie im Rahmen der Social-Media-Auftritte von RRI (Facebook, Google+, LinkedIn) veröffentlicht.



    d) Die Teilnehmer müssen schriftlich auf alle Quizfragen antworten. Zu schicken sind die Antworten per Post an Radio România Internaţional, Str. G-ral Berthelot Nr. 60-64, sector 1, Bucureşti, PO Box 111, Cod 010171; per Fax an 00.40.21.319.05.62; per E-Mail an die Adressen der jeweiligen Sprachdienste. Sie können auch im Facebook-, Google+- oder LinkedIn-Profil des jeweiligen Sprachdienstes veröffentlicht werden. Wir ermutigen die Teilnehmer, uns auch mitzuteilen, warum sie am Gewinnspiel teilnehmen und vor allem warum sie die Sendungen von RRI einschalten oder die Berichterstattung von RRI online verfolgen.



    e) Schreibt ein Hörer oder Nutzer mehrere Sprachdienste an, zählen nur die Antworten an den ersten angeschriebenen Dienst.



    f) Der jeweilige Preis wird ausschlie‎ßlich als Gegenstand zur Kulturförderung vergeben (z.B. CDs, Alben, Broschüren, DVDs); der Geldwert des Preises kann nicht beantragt oder ausgezahlt werden.




    5. Bestätigung der Gewinner und Empfang der Gewinnpreise



    a) Der teilnehmende Hörer oder Nutzer wird gebeten, die vollständigen Identifikationsdaten und die Anschrift (sowie die Wohnortadresse, falls unterschiedich) per Post oder E-Mail an RRI mitzuteilen, um in Besitz eines eventuellen Preises kommen zu können.



    b) Für die Vergabe der Preise zählen nur richtige, vollständige und fristgemä‎ß abgeschickte Antworten.



    c) Die Preise werden auf Kosten von RRI, in den Grenzen staatlicher Zuwendungen, schnellstmöglichst per Post verschickt.



    d) Erhaltene Preise können nur aus sachlichen, schriftlich vorgetragenen Gründen abgelehnt oder zurückgeschickt werden, um Zusatzkosten für RRI zu vermeiden. Sollte ein Preis ohne klare, von RRI schriflich akzeptierte Begründung abgelehnt oder zurückgeschickt werden, führt dies zum Auschluss der Person von dem nächsten Gewinnspiel, das die Rumänische Rundfunkgesellschaft über RRI veranstaltet. Das Gleiche trifft zu, wenn aus Verschuldung der Teilnehmer die Wohnanschrift falsch mitgeteilt wird.



    e) Gewinner werden gebeten, RRI den Erhalt des Pakets und dessen Inhalt auf jedem Weg schriftlich mitzuteilen, um die die Vollständigkeit der Postsendung überprüfen zu können.




    6. Verantwortung



    Durch die Einschickung der Quizantworten erklären sich alle Teilnehmer mit den Anforderungen und Bedingungen vorliegender Teilnahmeordnung einverstanden und verpflichten sich zu deren Einhaltung.




    7. Datenschutzbestimmungen



    Nach geltendem Recht ist der Veranstalter verpflichtet, die Namen der Gewinner und der bei diesem Wettbewerb gewonnenen Preise zu veröffentlichen. Der Veranstalter verpflichtet sich auch zur Einhaltung der Vorschriften des Gesetzes 677/2001 zum Schutz der im Rahmen des Gewinnspiels erfassten personenbezogenen Daten. Der Veranstalter verpflichtet sich dahingehend, die Vertraulichkeit der personenbezogenen Teilnehmerdaten zu wahren. Durch die Teilnahme selbst und die Mitteilung ihrer persönlichen Daten geben die Teilnehmer ihr Einverständnis, dass ihre Daten in die Datenbank des Veranstalters aufgenommen werden. Auf ausdrücklichem schriftlichem Wunsch der Teilnehmer wird der Veranstalter ihre persönlichen Daten nach dem Gewinnspiel nicht mehr verwenden.




    8. Höhere Gewalt



    Im Sinne dieser Teilnahmebedingungen gilt als höhere Gewalt jedes Ereignis, das vom Veranstalter nicht kontrolliert, beseitigt oder vorhergesehen werden kann und dessen Eintreten es ihm unmöglich macht, seine durch diese Teilnahmebedingungen angenommenen Verpflichtungen einzuhalten; dazu gehören nicht ausschlie‎ßlich Kriege, Brände, Überschwemmungen, Streiks und Blockaden, Erdbeben, andere Katastrophen jeder Art. Verhindert eine Situation der höheren Gewalt teilweise oder vollständig die Abwicklung des Gewinnspiels nach den Bedingungen in vorliegender Ausführung, ist der Veranstalter von seiner Verantwortung für die von der Situation der höheren Gewalt betroffenen Zeitdauer befreit.




    9. Rechtsstreitigkeiten



    Eventuelle Streitigkeiten zwischen dem Veranstalter und den Teilnehmern des Wettbewerbs werden einvernehmlich gelöst. Ist eine gütliche Einigung nicht möglich, wird die Streitigkeit zur Beilegung an die in Bukarest zuständigen rumänischen Gerichte verwiesen.




    10. Veröffentlichung der Teilnahmebedingungen



    Die Teilnahmebedingungen werden im Internet unter www.rri.ro sowie innerhalb der Social-Media-Auftritte von RRI (Facebook, Google+, LinkedIn) veröffentlicht. Als Grundlage dient die englische Sprachfassung.

  • 1. Dezember 1918: Zur Bedeutung des rumänischen Nationalfeiertages

    1. Dezember 1918: Zur Bedeutung des rumänischen Nationalfeiertages

    Der 1. Weltkrieg, der von der Entente gewonnen wurde, führte zu einer tiefgreifenden Veränderung der geopolitischen Karte Europas. Neue Staaten entstanden auf den Trümmern ehemaliger Reiche, andere haben ihre Landesfläche vergrö‎ßert. Rumänien war auf der Gewinnerseite. Am 1. Dezember 1918 entstand durch die Vereinigung des bis dahin aus der Walachei und der Moldau bestehenden Königreichs Rumänien mit den Provinzen Bessarabien, Bukowina, Banat, Kreischland und Siebenbürgen der Staat Gro‎ßrumänien. Die neue geopolitische Karte Europas bedeutete auch eine Umgestaltung der politischen Strukturen nach nationalen Kriterien und war ein letzter Ausdruck der Moderne in ihrer Auseinandersetzung mit den Weltreichen. Der Grundsatz der nationalen Selbstbestimmung war entscheidend beim Entstehen der neuen Staaten, und bis heute funktioniert dieser Grundsatz im Rahmen der internationalen Beziehungen.



    Als Siegermacht im Ersten Weltkrieg bestimmte die Entente die Friedensbedingungen für die besiegten Mittelmächte. Abgesehen von den wichtigen Gebietsabtretungen mussten Deutschland, Österreich-Ungarn und ihre Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg auch Reparationen zahlen. 1916 hatte Rumänien einen Vertrag mit der Entente unterzeichnet, um in den Krieg einzutreten, und war dadurch berechtigt, beim Friedensschluss maximale Reparationen zu verlangen. Mehr über die Situation der europäischen Länder nach dem Ersten Weltkrieg erfahren wir von Ion Scurtu, Professor für rumänische Gegenwartsgeschichte an der Universität Bukarest:



    Der Waffenstillstand bedeutete das Einstellen aller militärischen Operationen; auf dieser Basis wurde die Friedenskonferenz vom Januar 1919 einberufen. Der Friedensvertrag von Versailles wurde bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 im Schloss von Versailles von den Mächten der Triple Entente und ihren Verbündeten bis Mai 1919 ausgehandelt. Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags endete der Erste Weltkrieg völkerrechtlich. Der Vertrag konstatierte die alleinige Verantwortung Deutschlands und seiner Verbündeten für den Ausbruch des Weltkriegs und verpflichtete es zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte. Nach ultimativer Aufforderung unterzeichnete Deutschland am 28. Juni 1919 den Vertrag im Spiegelsaal von Versailles. Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat der Vertrag am 10. Januar 1920 in Kraft. Laut dem Friedensvertrag von Versailles war Deutschland verpflichtet, die neuen Grenzen Rumäniens anzuerkennen, Kriegsreparationen und Kompensationen für die Besatzungszeit zu zahlen. Ferner musste Deutschland Kompensationen für das Drucken von Lei durch die Generalbank der Walachei, die keine Golddeckung hatten, und von der Besatzungsmacht als Währung vorgeschrieben wurden. Im Friedensvertrag von Versailles waren Bestimmungen über alle am Krieg beteiligten Staaten enthalten. Als weitere Pariser Vorortverträge mit den Verlierern folgten am 10. September 1919 der Vertrag von St. Germain mit Deutschösterreich, am 27. November 1919 der Vertrag von Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien, am 4. Juni 1920 der Vertrag von Trianon mit Ungarn sowie am 10. August 1920 der Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich. Die Rumänen in Österreich-Ungarn sprachen sich für die Vereinigung mit dem Königreich Rumänien aus. Am 28. November 1918 wurde im Synodensaal der Erzbischöflichen Residenz in Czernowitz durch einen Rumänischen Kongress mit Unterstützung der deutschen und polnischen Vertreter die Vereinigung der Bukowina mit dem Königreich Rumänien proklamiert. Die Rumänen Siebenbürgens sprachen sich am 1. Dezember 1918 im sogen. »Karlsburger Beschluss« (rum. Rezoluţia de la Alba Iulia) für die Vereinigung mit Rumänien aus. Bei der Nationalen Versammlung in Alba Iulia/Karlsburg haben Tausende Rumänen aus Siebenbürgen und dem Banat die Vereinigung mit dem Königreich Rumänien abgesegnet. Die von der Nationalversammlung festgelegten Beschlüsse wurden von Vasile Goldiş verlesen. Am 3. Dezember hat eine Delegation bestehend aus Alexandru Vaida Voevod, Vasile Goldiş, dem griechisch-katholischen Bischof Iuliu Hossu und dem orthodxen Bischof Miron Cristea dem König Ferdinand I. die Karlsburger Beschlüsse eingereicht. Durch ein königliches Dekret wurde am 25. Dezember 1918 der Staat Gro‎ßrumänien proklamiert.“




    Als Gro‎ßrumänien (rumänisch România Mare“) wurde umgangssprachlich das Königreich Rumänien in der Zeitspanne 1919–1940 bezeichnet, als es seine grö‎ßte territoriale Ausdehnung erreichte. Das Königreich Rumänien (umgangssprachlich: Altreich) erhielt nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ungarisch-Rumänischen Krieg mehrere Territorien von Ungarn (Siebenbürgen und Teile der historischen Provinzen Banat, Kreischland und Maramuresch), von Österreich (die Bukowina), Russland (Bessarabien) und Bulgarien (Rückgabe der Süddobrudscha). In diesen Gebieten wurde der Anschluss an Rumänien durch Volksversammlungen gefordert. Der neue Staat musste aber international anerkannt werden, was nicht besonders einfach war. Professor Ioan Scurtu dazu:



    Der damalige Ministerpräsident und Leiter der rumänischen Delegation bei der Friedenskonferenz, Ionel Brätianu, war davon überzeugt, dass Rumänien die gleiche Behandlung wie die anderen Gewinnerstaaten genie‎ßen würde. ‚Bei den Kämpfen und bei der Aufopferung waren wir gleich; bei der Friedenskonferenz müssen wir auch gleichberechtigt behandelt werden‘, sagte Ionel Brătianu. Bei der Friedenskonferenz bildete sich aber eine Staatengruppe, der sog. Rat der Fünf, der eigentlich als Rat der Vier funktionierte. Der Rat der Vier, auch die Gro‎ßen Vier genannt, traf die wichtigsten Entscheidungen nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz von 1919. Er bestand aus den vier Regierungschefs der mächtigsten Siegernationen, Georges Clemenceau (Frankreich), David Lloyd George (Gro‎ßbritannien), Vittorio Emanuele Orlando (Italien) und Woodrow Wilson (USA), die unter den 32 insgesamt anwesenden Nationen ausschlaggebend waren. Ionel Brătianu bestand auf die Beibehaltung der Gleichheit unter den Gewinnerstaaten, aber der US-Präsident Wilson präzisierte bei der Konferenz, dass jedes Land nur so viel Gewicht habe, wie viel seine jeweilige militärische Macht wert sei. Verglichen zu den anderen Siegerstaaten war Rumänien keine gro‎ße militärische Macht. Das war das wichtigste Problem. Ferner gab es auch gewisse Schwierigkeiten in Bezug auf das Unterzeichnen des separaten Friedens und auf die Tatsache, dass der Vertrag von 1916 sich nicht auch auf Bessarabien (Teile Bessarabiens bilden die heutige Republik Moldau) sondern nur auf die rumänischen Territorien in Österreich-Ungarn bezog. Dann gab es Probleme mit den Reparationen, mit dem freien Verkehr von Waren, Personen sowie von Gütern der Entente auf rumänischem Territorium, und auch mit dem Schutz der Volksminderheiten. Zum letzten Punkt könnte ich Ionel Brătianu zitieren; er erklärte bei der Friedenskonferenz, Rumänien sei in jedem Moment bereit, dieselben Minderheitenrechte anzuerkennen, die die Mitgliedsstaaten vom Rat der Vier auch garantieren. Mit anderen Worten sollten Rumänien, die Tschechoslowakei, Jugoslawien und Griechenland nicht diskriminiert werden. Leider wurden Brătianus Vorschläge nicht angenommen.“




    Letzten Endes erreichte der rumänische Ministerpräsident Ionel Brătianu die Anerkennung des neuen rumänischen Staates mit der Unterstützung Frankreichs. Die Friedensverträge wurden aber vom Ministerpräsidenten Alexandru Vaida Voevod unterzeichnet, dem ersten siebenbürgischen Ministerpräsidenten Gro‎ßrumäniens. Gro‎ßrumänien war ein grandioses Projekt, das von allen Rumänen verwirklicht wurde, aber die wichtigsten Figuren, die eine besondere Rolle dabei spielten, waren der König Ferdinand I., seine Ehegattin, Königin Maria, und der liberale Politiker Ion I. C. Brătianu, besser bekannt als Ionel Brătianu. Der königliche Text der Proklamation vom 25. Dezember bestätigte mit kargen, ernsten Worten den nationalen Willen aller Rumänen: In Anbetracht der einstimmigen Entscheidung der Nationalen Versammlung in Alba Iulia dekretieren wir: Die in dem Beschluss der Nationalen Versammlung in Alba Iulia vom November und Dezember 1918 enthaltenen Territorien sind und bleiben für immer vereinigt mit dem Königreich Rumänien.“

  • Peter Hurley – der Ire, der die Marmarosch liebt

    Peter Hurley – der Ire, der die Marmarosch liebt

    In Rumänien ist Peter Hurley bekannt als der Ire, der das Festival in Săpânţa organisiert“. In seine künftige Wahlheimat kam er zum ersten Mal 1994, als er sich unsterblich in das Land verliebte. Mittlerweile spricht er makellos Rumänisch, und die rumänische Volkstracht aus der Marmarosch steht ihm wie gegossen. Seit nunmehr 26 Jahren lebt Peter Hurley in Rumänien und schätzt die positive Energie, mit der die Rumänen alle Hürden des Lebens angehen würden. Er überzeugte sogar seine Schwester, die Ärztin und Ernährungsberaterin ist, anderthalb Jahre als Volontärin im Donaudelta zu verbringen. Land und Leute gefielen ihr so sehr, dass sie auch als Touristin zusammen mit ihrem Mann immer wieder zurückkam. Peter Hurley über seinen Entschluss, nach Rumänien zu kommen:



    Ich könnte wohl sagen, dass ich mehr als die Hälfte meines Lebens in Rumänien verbracht habe. Meine kleine Nichte, die mich vor zwei Jahren besuchte, sagte mir auch, dass ich eher wie ein Rumäne als wie ein Ire wirke. Und so fühle ich mich auch — ich glaube, ich bin grö‎ßtenteils rumänisch geworden. Als ich hierher übersiedelte, wusste ich kaum etwas über das Land; mir war blo‎ß klar, dass ich auswandern und in irgendeinem Land in Osteuropa leben wollte. Einer meiner irischen Freunde arbeitete damals in Rumänien und fragte mich, ob ich denn nicht auch herziehen will. Das war vor mehr als 22 Jahren, damals waren wir beide noch sehr jung. Erst danach schaute ich auf die Landkarte, um zu sehen, wo Rumänien überhaupt liegt. Dieser Wunsch, in Osteuropa zu leben, wurde im Sommer 1993 stärker, nachdem ich einige Tage in Prag verbracht hatte. Mit wurde schnell klar, dass ich nur äu‎ßerst wenig von dieser Welt kenne, weil ich mich nie dafür interessiert hatte, wie es sich in den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang lebt.“




    15 Jahre lang hat Peter Hurley in der Werbebranche gearbeitet, danach hängte er seinen Job an den Haken und gründete einen interkulturellen Verein, der sich auf die Fahne geschrieben hat, seine Wahlheimat Rumänien und deren Traditionen bekannt zu machen. 2010 rief Hurley das erste interkulturelle Festival ins Leben, das einen poetischen Namen hat: Der lange Weg zum Fröhlichen Friedhof (in Săpânţa)“. Seine ganzen Ersparnisse gingen für das Festival auf, bei dem 120 Künstler aus Irland, Schottland, Spanien und Rumänien — zum Schluss in einer unvergesslichen Jam Session — auftraten.



    Ich habe mir einfach gedacht, dass ich etwas für meine Wahlheimat tun muss, dass ich die rumänische Kultur fördern sollte. In den ersten 15 Jahren, die ich hier lebte, bin ich im Prinzip derselben Arbeit wie in Irland nachgegangen — ich habe mich in der Werbebranche verdingt. Und in den letzten 6 Jahren konnte ich endlich jene Dinge tun, an die ich wirklich glaube. Als der Entschluss feststand, Rumäniens Kultur zu fördern, war auch die Frage da, wie diese starke Spiritualität des Landes entstehen konnte, und mir leuchtete ein, dass ihre Wurzel im ländlichen Raum liegt. So kam dann 2007 die Idee auf, ein Festival in einem Dorf zu organisieren. Und dann gab es diesen aufschlussreichen Abend, als ich mich mit Nicu Covaci, dem Lead-Sänger der Band Phoenix, traf; er erzählte mir von den Ähnlichkeiten der Daker und der Kelten, der Vorfahren unserer Völker, von der Ähnlichkeit der beiden Kulturen im Grunde. Und so entstand auch die Idee, vor allem die Ähnlichkeiten in der Volksmusik der beiden Völker im Rahmen eines Kulturevents zu erforschen. Ab 2007 suchten wir also nach einem Konzept, das unsere Ideen in einer lebendigen Form umsetzt. Und 2009 war es soweit: Shaun Davey, ein berühmter irischer Komponist, schuf ein Musikstück, das von den Grabinschriften in Săpânţa inspiriert ist. Und weil Shaun Davey als der wichtigste zeitgenössische Komponist Irlands gilt und weil sein Musikstück einen Riesenerfolg hatte, dachte ich mir, damit müssen wir einfach weitermachen.“




    Das Festival Der lange Weg zum Fröhlichen Friedhof“ findet dieses Jahr zum siebten Mal in der Folge statt. Vom 14. bis 21. August stehen die Festtage unter dem Motto Die Vereinigten Dörfer der Marmarosch“. Die 63 Gemeinden der Marmarosch sind allesamt mit einer kleineren oder grö‎ßeren Veranstaltung vertreten, die Besucher werden die authentischen Werte des traditionellen Dorfes kennenlernen, so Peter Hurely, der Wahlrumäne aus Irland.

  • QSL 5 / 2016: Historische Altstadt in Baia Mare

    QSL 5 / 2016: Historische Altstadt in Baia Mare

    Die Sanierung des alten Stadtzentrums von Baia Mare (dt. Gro‎ß-Neustadt od. Neustadt, ung. Nagybánya) begann 1993. Der neue Städtebauplan sieht die Sanierung von über 20 mittelalterlichen Baudenkmälern vor, die grö‎ßtenteils im spätgotischen Stil errichtet wurden.



    Zu den historischen Bauten in Baia Mare zählt der ehemalige Gasthof Zum Schwarzen Adler“, der in der zweiten Hälfte des 18. Jh. errichtet wurde, von 1920 bis 1950 als Rathaus genutzt wurde und seitdem Sitz des örtlichen Amtsgerichts ist. Ebenfalls im 18. Jh. wurde das Gebäude errichtet, in dem heute die Volkshochschule für Künste untergebracht ist.

  • Ländlicher Tourismus: Wie früher bei den Großeltern

    Ländlicher Tourismus: Wie früher bei den Großeltern

    Wir freuen uns auf den Sommeranfang und nutzen die Gelegenheit, um Sie zu einem Aufenthalt auf dem Land einzuladen. Wir empfehlen Ihnen gerne mehrere Regionen, die Ende Mai im Rahmen der 12. Preisverleihungszeremonie Margareta de Aur“ (Goldene Margerite“) als beste touristische ländliche Regionen in Rumänien ausgezeichnet wurden. Die feierliche Gala fand wie üblich im Bukarester Dorfmuseum Dimitrie Gusti“ statt. Bei der Bewertung wurde insbesondere auf die Qualität der von den Gastwirten und Eigentümern von Pensionen angebotenen Dienstleistungen geachtet. Die Erhaltung und Förderung herkömmlicher örtlicher Bräuche und Sitten wurde entsprechend hochgeschätzt und belohnt. Bewertet wurde auch die Erhaltung der regionalen gastronomischen Identität sowie die Vielfalt der angebotenen Unterhaltungsmöglichkeiten, die Garteneinrichtung, die Veranstaltung von Festivals unter dem Schirm der Landesbehörde für ländlichen, ökologischen und kulturellen Tourismus. Die Verleihungsfeier umfasste mehrere Preiskategorien — Örtliche Traditionen“, Gastronomie“, Garteneinrichtung“, Unterhaltungsprogramme“, Ferienerlebnisse“, Veranstaltung von Festivals und traditionellen Events“, Anerkennungszeugnisse“.



    Traian Bădulescu, Reiseveranstalter und Moderator des Events, empfahl uns die Regionen, in denen wir unsere Ferien immer noch wie einst bei den Gro‎ßeltern auf dem Land verbringen können:



    Ausgezeichnet wurden mehrere Pensionen, Gastwirte und Leute, die den Tourismus hierzulande fördern. Viele Preise gingen an die Region Bran-Moeciu, vor allem in den Kategorien »Gastronomie« und »Festivals«. Darüber hinaus wurden Gaststätten in den Landkreisen Gorj oder Neamţ ausgezeichnet. Auch die Ortschaft Botiza wurde prämiert. Die Gemeinde Botiza ist der Ort, in dem der ländliche Tourismus in der Marmarosch, im Norden des Landes, ins Leben gerufen wurde. In Botiza wurden einige der ersten Pensionen in Rumänien eröffnet. Auch in Prejmer/Tartlau bei Kronstadt ist ein Urlaub auf dem Bauernhof empfehlenswert. Im Westen des Landes, im Apuseni-Gebrige, findet alljährlich ein erfolgreiches, gut besuchtes Festival in der Ortschaft Albac statt. Es ist erfreulich, dass sich der ländliche Tourismus landesweit entwickelt — angefangen im Süden, an der Donau, mit den Ortschaften Orşova und Ieşelniţa, bis hin zum Donaudelta oder bis in den Norden des Landes, wo hochwertiger Tourismus in der Marmarosch, der Bukowina oder im Landkreis Neamţ betrieben wird.“




    Wir wollten von Traian Bădulescu erfahren, was einheimische Touristen im Gegensatz zu ausländischen Gästen von einem Urlaub im ländlichen Raum erwarten:



    Ich beobachtete einen Mentalitätswandel bei den Rumänen in den letzten 10 Jahren. Ausländische Touristen suchten vor 20 Jahren eine gewisse Echtheit. Sie wohnten am liebsten in Pensionen, die in alten, womöglich sanierten Häusern eingerichtet waren, wünschten sich authentische Speisen, was sie übrigens auch heute wollen. Und weniger Komfort, ausgenommen die Badezimmer. Die Rumänen dagegen wollten am liebsten in einer neuen schönen Villa wohnen, sie legten Wert nur auf die Naturlandschaft. In den letzten 10 Jahren nahm die Urbanisierung immer stärker zu. Demnach änderten auch die Rumänen ihre Vorlieben und wünschen sich nun immer mehr das, was sich ausländische Touristen früher wünschten. Leider verbringen wir nicht mehr so viel Zeit auf dem Land wie früher, die Kinder bleiben nicht mehr einen Monat lang während der Sommerferien auf dem Bauernhof bei den Gro‎ßeltern. Aus diesem Grund suchen auch die Rumänen derzeit immer mehr die Authentizität, sie beteiligen sich an Festivals, die herkömmliche, vergessene Traditionen wieder ins Leben rufen, und möchten traditionelle Gerichte essen. Und ziehen nun auch immer mehr die traditionellen, urigen Gaststätten vor.“




    Je nach Jahreszeit besteht für die Touristen die Gelegenheit, im Haushalt oder im Hof mitzuhelfen. Im ländlichen Raum gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Radfahren oder zum Wandern. Extremsport steht für Abenteuerlustige auch im Angebot. Ebenso Kulturtourismus. Ruhe können Sie im ländlichen Raum selbstverständlich auch genie‎ßen. Stellen Sie sich mal vor, Sie wachen auf und es duftet nach Heu. Und Sie hören die Haustiere im Hintergrund, die ungeduldig nach dem wohlverdienten Futter schreien. Unter dem Strich spricht alles für einen Urlaub auf dem Land in Rumänien.

  • Marmaroscher Festtage: Tradition wird großgeschrieben

    Marmaroscher Festtage: Tradition wird großgeschrieben

    Im Zeitraum vom 6. bis zum 8. Mai fanden heuer zum zweiten Mal die Marmaroscher Festtage statt. Die Feierlichkeiten wurden in mehreren Institutionen in Baia Mare veranstaltet. Herkömmliche Traditionen, Volksmusik und örtliche Gastronomie verlockten die Gäste in die Region — diesmal in die Marmarosch (rum. Maramureş). Die Marmaroscher Festtage brachten die Volkstracht in den Vordergrund — es gab eine Vorstellungsparade, dazu Nähwerkstätte und Textilmalerei sowie spezifische Speisen und Verkostung traditioneller Produkte. Volksmusik ergänzte das verlockende Angebot.



    Im Mineralogischen Museum Victor Gorduza“ in Baia Mare wurden verschiedene Studien und Arbeiten über Naturschutzgebiete, Bio- und Geodiversität, sowie über das EU-weite Netz von Schutzgebieten Natura 2000“ vorgestellt. Akademiker, Forscher, Wissenschaftler, Museographen und Ethnologen tauschten sich im Verwaltungspalast in Baia Mare über die regionale Volkstracht, ihre Symbolik und Hauptmerkmale aus. Dana Buzura Gagniuc, die Sprecherin des Kreisrates Marmarosch, lieferte uns einige Einzelheiten zum diesjährigen Fest:



    Die Festtage wurden dieses Jahr unter dem Zeichen der Volkstracht organisiert. Ab dieses Jahr dürfen wir laut Gesetz die Volkstracht offiziell zelebrieren. Demnach gab es zu Beginn der Festtage ein Symposium zu diesem Thema. Am zweiten Tag begaben wir uns ins Dorfmuseum in Baia Mare. Wir veranstalteten ein Festival der freien Daker und stellten verschiedene Traditionen und Bräuche aus den Marmaroscher Dörfern vor. Wir stellten eine traditionelle Hochzeit wie im Dorf Groşii-Ţibleşului nach, es gab Kochdemonstrationen — alles in allem war es sehr interessant. Viele Aufführungen, von früh am Morgen bis spät in den Abend. Es gab auch ein Kunsthandwerker- und ein Mineralienmarkt. Die Marmarosch ist eine Bergbauregion und hat eine lange Tradition diesbezüglich.“




    Veranstalter waren das Museum für Ethnografie und Volkskunst in der Marmarosch und der Kreisrat Marmarosch. Sie teilten den Event in zwei Teilen auf — eine erste Etappe fand im Kreisrat Marmarosch statt, wobei ein zweiter Teil im Dorfmuseum organisiert wurde. Ein Höhepunkt der Marmaroscher Festtage war mit Sicherheit das Festival der Freien Daker, ausgetragen im Dorfmuseum. Dazu Dana Buzura Gagniuc, die Sprecherin des Kreisrates Marmarosch:



    Das Festival der Freien Daker bringt 2000 Jahre alte Traditionen auf die Bühne: die Kunst der Töpferei wie vor 2000 Jahren, Weberei, Herstellung von Eisenketten. Eine Gruppe von Historikern in Baia Mare und Klausenburg verkleideten sich, sie trugen Kostüme wie die Daker vor 2000 Jahren und führten kunsthandwerkliche Demonstrationen vor. Auch Kämpfe zwischen Dakern und Römern wurden nachgestellt. Die Kinder haben besonders Spa‎ß daran.“




    Doch es gab auch viele andere interessante Momente während der Festtage. Dazu Dana Buzura Gagniuc, die Sprecherin des Kreisrates Marmarosch:



    Die traditionelle Hochzeit! In der Marmarosch werden in manchen alten Dörfern traditionelle Hochzeitsbräuche immer noch beachtet. Am Samstag stellten wir eine traditionelle Hochzeit, so wie sie bei Groşii Ţibleşului, also in der Region Lăpuşului ausgetragen wird, nach. Am Sonntag führten wir die Hochzeitsbräuche im Dorf Petrova vor. Das hei‎ßt, unterschiedliche Bräuche wurden gezeigt und verschiedene Volkstrachten getragen. In der Umgebung von Groşii Ţibleşului wurden einige Bräuche und Sitten aus der Region Bistritz übernommen. Die Musik ist demnach anders, so wie auch die Hochzeitsrufe, die Glückwünsche für das Brautpaar zum Ausdruck bringen. Die Braut trägt in dieser Gegend einen unterschiedlich verzierten Brautschleier als bei Petrova. Und auch die üblichen Volkstänze unterscheiden sich. In der Umgebung von Groşii Ţibleşului wird gewöhnlich paarweise getanzt, wobei bei Petrova der Reigentanz üblich ist.“




    Die Marmaroscher Festtage verwöhnten ihre Gäste auch mit Kochdemonstrationen. Örtliche traditionelle Speisen wurden zur Verkostung angeboten. Es gab auch zahlreiche Kunstaufführungen im Dorfmuseum, so unsere Gesprächspartnerin:



    Es wurden viele leckere traditionelle Speisen zubereitet: Krautwickel, Balmusch — die Hauptspeise der Schäfer — besteht aus Polenta, wobei Milch und verschiedene Käsesorten dazu gegeben werden. Die Nachspeisen durften selbstverständlich nicht fehlen. Die Krapfen nach Marmaroscher Art waren sehr gefragt unter den Teilnehmern. In den Haushalten im Dorfmuseum wurden unterschiedliche Werkstätten organisiert. Es beteiligte sich eine Kinderkruppe vom Kinderpalast. Ihnen wurden vielfältige Aktivitäten wie z.B. handwerkliche Arbeiten, Nähen, Schnitzen, Glasmalerei usw. angeboten. Wir hatten auch eine Schülergruppe von der Kunstvolksschule in Baia Mare zu Gast. Sie begeisterten das Publikum mit Volksliedern. Auch auf einer im Dorfmuseum parallel hegerichteten Bühne gab es Volksmusik und -tänze. Am Samstagabend wurde eine Parade der Volkstrachten in den Stra‎ßen der Stadt Baia Mare präsentiert.“




    Zahlreiche Gäste aus Marmarosch, aber auch aus Bukarest, Klausenburg, Zalău und Sathmar beteiligten sich an den Marmaroscher Festtagen. Sie stellten wissenschaftliche Studien vor oder aber genossen die spannenden Aufführungen, die Volksmusik und die leckeren Speisen.

  • Săpânţa: Wo der Verstorbenen fröhlich gedacht wird

    Săpânţa: Wo der Verstorbenen fröhlich gedacht wird

    Unsere heutige Reise führt uns in den Norden Rumäniens, nämlich in die Marmarosch (rum. Maramureş). In der Marmarosch kann eine jahrhundertealte Welt entdeckt werden, in der immer noch Traditionen und Bräuche bewahrt werden, die in anderen Teilen Europas schon längst in Vergessenheit geraten sind. Lonely Planet erwähnt Rumänien unter den Top-Reisezielen im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. National Geographic Traveler dagegen bezieht sich direkt auf die Region Marmarosch und zählt sie in die Liste empfehlenswerter Reiseziele auf. Die Publikation beschreibt die Region als eine faszinierende Welt des Holzes. Die landwirtschaftlichen Geräte sind aus Holz hergestellt. Desgleichen auch die beeindruckenden Tore, versehen mit jahrhundertealten, in Holz eingeschnitzten Motiven. Diese bieten den Zugang zu den bescheidenen Gärten, die um die ebenfalls aus Holz gebauten Häusern eingerichtet wurden. Die Holzkirchen in der Marmarosch sind Teil des UNESCO-Kulturerbes. Die Fresken an ihren Wänden erzählen Geschichten über Glauben und Herrlichkeit, über Heilige und Sünder.



    Eine besondere Sehenswürdigkeit in der Region ist allerdings der Fröhliche Friedhof (rum. Cimitirul Vesel) in Săpânţa. Der Friedhof ist berühmt für die hölzernen, farbig bemalten Grabstelen, verziert mit Versen über das Leben der Verstorbenen. In Săpânţa empfängt uns der Pfarrer der Orthodoxen Kirchgemeinde, Gigore Luţai:



    Die bedeutendste Attraktion in Săpânţa ist der Fröhliche Friedhof. Einen Besuch wert ist auch das unweit gelegene Kloster Săpânţa Peri, am Ufer der Tisa (Thei‎ß). Es ist eine mächtige Konstruktion aus Eichenholz, mit einer Höhe von 75 m. Das Kloster weist eine dreistöckige Struktur auf. Es ist ein faszinierendes Bauwerk. Das Kloster liegt in einem dendrologischen Park mit einer Oberfläche von 21 Hektar. Mehr als 30 Baum- und Sträucherarten können hier bewundert werden. Es ist ein au‎ßerordentliches Bauwerk, errichtet von den Baumeistern von Bârsana.“




    In Săpânţa wurde ursprünglich eine Kirche aus Stein erbaut. 312 Jahre lang war hier der Sitz des Marmaroscher Bistums. Die Zeit hinterlie‎ß ihre Spuren an der Steinkirche, die langsam verfiel. 1783 wurde sie ganz zerstört. Die Holzkirche Săpânţa Peri wurde 1997 erbaut. Sie wurde offiziell als höchste Holzkirche der Welt anerkannt. Die Kirche wurde im Marmaroscher Stil gebaut. Ursprünglich war sie in Gold verkleidet — 8,5 Kg Gold waren für die Beschichtung notwendig. Das 7 m hohe Kreuz ist ebenfalls mit Gold verziert. Kommen wir nun wieder auf den Fröhlichen Friedhof zurück. Der Pfarrer Grigore Luţai bringt weitere Einzelheiten dazu:



    Ich bin seit den 90er Jahren Pfarrer dieser Gemeinde. Schon immer war ich beeindruckt von den vielen ausländischen Touristen, die uns besuchten. Der Fröhliche Friedhof in Săpânţa wurde von Stan Ioan Pătraşcu gestaltet. Bis 1935 waren die Grabstelen nur mit Bildern versehen, allerdings standen keine Verse darauf. Stan Ioan Pătraşcu war nicht gerade gebildet, er war nur 4 Jahre in die Schule gegangen, dennoch hatte er viel Humor und Talent. Auf Anfrage der Gemeindemitglieder fasste er in ein paar Worten das Leben der Verstorbenen zusammen. In den meisten Friedhöfen weltweit rühmt die Grabschrift den Verstorbenen. In Săpânţa dagegen beschreiben die Grabschriften das Leben der Verstorbenen so, wie es in Wirklichkeit war. Wir dürfen nicht vergessen, dass Săpânţa eine der schönsten Ortschaften in der alten Marmarosch ist. Sie erstreckt sich über eine weite Oberfläche. In der Region gibt es auch ganz viele Wälder und Quellen.“




    Falls Sie Săpânţa besuchen, sollten Sie unbedingt in der Ortschaft Breb übernachten. Sie ist nur 45 Km von Săpânţa entfernt. Es hei‎ßt, die Milchstra‎ße sei nirgendwo in der Welt besser zu betrachten wie hier. In der Ortschaft Vişeul de Sus (dt. Oberwischau), 78 Km von Săpânţa entfernt, lohnt sich ebenfalls ein Aufenthalt. Hier raten wir Ihnen zu einer Fahrt mit der Holzfäller-Dampfbahn Mocăniţa ab ins Wassertal (rum. Valea Vaserului). Also ist es höchste Zeit, einen Aufenthalt in der Region zu buchen. Bis zum nächsten Mal wünschen wir Ihnen eine angenehme Reise und schönes Wetter!

  • QSL 1 / 2016: Stefansturm in Baia Mare

    QSL 1 / 2016: Stefansturm in Baia Mare

    Der Stefansturm (auch Stundturm genannt) in Baia Mare (dt. Frauenbach oder Gro‎ßneustadt) ist als ältestes erhaltenes Bauwerk ein Wahrzeichen der Stadt in der Marmarosch. Der Turm wurde im 15. Jh. als Glockenturm der Sankt-Stefan-Pfarrkirche errichtet. Die Kirche selbst wurde ein Jahrhundert zuvor erbaut und ist römisch-katholisch. Die Errichtung des Turms begann 1446 auf Veranlassung des transsilvanischen Fürsten Johann Hunyadi (1387–1456), der damit seinem Sieg über die Osmanen in der Schlacht von Ialomiţa (1442) ein Denkmal setzen wollte. Der 50 m hohe Turm wurde allerdings erst 1468 unter der Herrschaft seines Sohns, des ungarischen Königs Matthias Corvinus (1458–1490), fertiggestellt.



    Der Stefansturm war von Anfang an ein idealer Aussichtspunkt für die Stadt und ihre Umgebung; 1628 wird nach der Neugestaltung des oberen Teils ein Uhrwerk eingebaut, das heute im Geschichtsmuseum der Stadt Baia Mare ausgestellt ist. Im Turm zeigt heute eine elektronische Uhr die Zeit an. Entlang der Jahrhunderte wurde der Turm mehrmals beschädigt, wiederaufgebaut und modernisiert — er überlebte sogar die Kirche, die 1847 aufgrund des fortgeschrittenen Verfalls abgerissen wurde. Die derzeitige Bauform datiert von 1896, die letzten Konsolidierungsarbeiten wurden 2007 durchgeführt.



    Der Zugang zum Stefansturm erfolgt durch das Südportal. Ins erste Stockwerk führt eine spiralförmige Steintreppe, zum Aussichtspunkt im oberen Stockwerk geht es weiter über eine enge Holztreppe. Der Stefansturm in Baia Mare ist eine beliebte Touristenattraktion, aber auch ein kulturelles Wahrzeichen der Stadt — hier finden regelmä‎ßig diverse Kulturevents und Festivals statt.