Tag: Marmarosch

  • Die Umwelt-Plattform „Natura 2000“ in der Marmarosch

    Die Umwelt-Plattform „Natura 2000“ in der Marmarosch

    Die Rumänen in der Maramuresch wünschen sich Umweltprojekte, die zur Bewahrung und nachhaltigen Verwertung des Kulturerbes und Naturschatzes der Region helfen. Zu diesem Zweck wurde die Plattform Natura 2000 geschaffen, eine Gruppe für Initiative und Zusammenarbeit auf Landkreisebene, eine Kooperation des World Wide Fund for Nature (WWF) mit dem Landkreis Maramuresch. Beginnend mit diesem Sommer gab es Treffen und Beratungen mit Vertretern der Behörden und anderen Einrichtungen im Kreis Maramuresch, und Ende November wurde der Planungsprozess für die Plattform Natura 2000 öffentlich gestartet. Mehr zu diesem Projekt erfahren Sie von Alexandra Puşcaş, Projektkoordinatorin bei WWF, Zweigstelle Maramuresch:



    Wir haben die Landkreis-Kooperationsplattform »Natura 2000 in der Maramuresch« gegründet, um einen Planungsprozess zusammen mit unseren Partnern aus verschiedenen Bereichen durchzuführen; gemeint sind die Behörden und andere öffentliche Einrichtungen, die Nichtregierungsorganisationen und die Privatunternehmen. Wir nehmen uns vor, durch die verantwortungsbewusste und nachhaltige Verwertung der Naturressourcen für die lokale Entwicklung der Gemeinden in der Region, den Naturschatz im Landkreis Maramuresch besser zu schützen und zu bewahren. In Zusammenarbeit mit allen Interessenten wollen wir eine Strategie für den Kreis Maramuresch erarbeiten, die schlie‎ßlich die Grundlage für die sektorielle Landkreispolitik für die Zeitspanne 2014-2020 bilden soll. Besonders wichtig ist, dass infolge der Beratungen in den Arbeitsgruppen der neugeschaffenen Kooperationsplattform wir eine Reihe von Prioritätsaktionen für die Umweltkomponente planen. Diese Aktionen sind relevant für die Umweltkomponente und werden im Aktionsplan des Landkreises Maramuresch für die Zeit 2014-2020 verankert.“




    Der Kreis Maramuresch ist bekannt als eine Region, die ihre Traditionen schätzt und bewahrt. Darüber verfügt dieser nördliche Landkreis Rumäniens über eine hohe Biodiversität, sowohl bei den Ökosystemen als auch bei den Tier- und Pflanzenarten. Alexandra Puşcaş dazu:



    Die Maramuresch ist eine wunderschöne Region, mit au‎ßergewöhnlichen Naturschätzen und einer einmaligen, traditionsreichen Kultur. Durch die Kombinierung der zwei Elemente gewinnt die Maramuresch sehr viel an Wert. Im Kreis Maramuresch gibt es etwa 59 naturgeschützte Zonen — das ist fast die Hälfte der Landkreisfläche. Hinzu kommen die kulturellen Werte, die Holzverarbeitungstradition mit den einmaligen Holzhäusern und Holztoren und die vielen Bräuche und Traditionen, die hier aufbewahrt und gepflegt werden. Hier befinden sich zahlreiche national und international geschützte Reservate und Naturparks wie zum Beispiel das Biosphäre-Reservat, der Naturpark Rodna-Gebirge, oder der einige Jahrhunderte alte Wald von Strâmbu-Băiuţ.“




    Die Plattform Natura 2000 wird von der Umweltorganisation WWF-Rumänien unterstützt, als Bestandteil des Projekts Natura 2000 und ländliche Entwicklung in Rumänien“, welches durch das Kooperationsprogramm zwischen Rumänien und der Schweiz finanziert wird.

  • Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Am 25. September 2014 ist die ukrainische Abteilung von Radio Rumänien International 20 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass rief unser Sender in Zusammenarbeit mit dem Verband der Ukrainer in Rumänien das Preisausschreiben Seit 20 Jahren gemeinsam“ aus. Der Hauptpreis bestand aus einer achttägigen Reise in den nordrumänischen Landkreis Maramuresch. Der glückliche Gewinner hei‎ßt Wolodimir Sitnikow und stammt aus Kiew. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Olena wurde er in der Pension Maria“ in Săpânţa untergebracht, dem Ort, der insbesondere dank des Fröhlichen Friedhofs“ bekannt ist. Ein Besuch dort war selbstverständlich eingeplant, zusätzlich besuchten die Gewinner des Ausschreibens das Kloster Peri mit der höchsten Holzkirche Europas. Allerdings war Wolodimir Sitnikow allen voran von dem Fröhlichen Friedhof angetan.



    Ich habe mich mit meiner Frau über das Erlebte unterhalten und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass keines der Fotos und Filme über den Fröhlichen Friedhof, die wir vorher gesehen hatten, das Gefühl darstellen kann, das einen beim tatsächlichen Friedhof-Besuch ergreift. Man muss diesen phantastischen Ort einmal mit eigenen Augen gesehen haben und erst dann kann man sich Fotos und Filme als Erinnerungsstücke anschauen.“




    Einen starken Eindruck hinterlie‎ß bei den Gästen die Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus in Sighetu Marmației. Dort verharrten Herr und Frau Sitnikow ferner andächtig in der ukrainisch-ortodoxen Kirche, statteten dem ukrainischen Gymnasium Taras Schewtschenko“ einen Besuch ab und führten ein interessantes Gespräch mit den Lehrern über Lehrbücher in ukrainischer Sprache und die Erhaltung der Identität. In der Region leben die meisten Rumänienukrainer.



    In der Maramuresch-Filiale des Verbandes der Ukrainer in Rumänien erfuhren die Gewinner des Preisausschreibens mehr über die Tätigkeit der Organisation, über die Herausgabe von Büchern und Zeitungen in ukrainischer Sprache. Als interessant sollten sich auch die Diskussionen mit den Rumänienukrainern in ihren Heimatdörfern erweisen. Andererseits war die Begegnung mit Menschen aus ihrer historischen Heimat für die Ukrainer aus der Maramuresch höchst emotional. Die für die Maramuresch typischen Holzkirchen und -tore, sowie der Klosterkomplex Bârsana zählten zu den übrigen Attraktionen für die Sitnikow-Familie. Im Interview mit dem ukrainischen Dienst von RRI erklärt Wolodimir Sitnikow, welche Eindrücke die Reise bei ihm hinterlassen hat.



    Würde ich sagen, dass es mir gefallen hat, könnte ich genauso gut nichts sagen. Alles war au‎ßergewöhnlich interessant. Ich habe so viele Dinge herausgefunden. Ich wusste davor nur wenig über Rumänien. Ich hatte von Bukarest, Constanța und Dracula gehört, aber bislang hatte ich noch nie Rumänien besucht. Deshalb bin ich höchst beeindruckt von dem, was ich gesehen habe. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt. Mich haben ihre Einstellung und ihr Entgegenkommen beeindruckt. Ich habe viele interessante Denkmäler und Orte gesehen, sowie den Fröhlichen Friedhof. So etwas hatte ich noch nie im Leben gesehen. Die traditionelle Küche der Pension Maria war sehr schmackhaft.“




    Die Sitnikows sagten uns abschlie‎ßend, dass es viele Stereotypen über Rumänien gebe, die abgelegt werden sollten. Mit dem Besuch in Rumänien habe sich ihre Wahrnehmung radikal verändert. Zudem seien die ukrainischen Sendungen von RRI die einzige objektive Informationsquelle über Rumänien für das ukrainische Publikum, so Wolodimir Sitnikow.



    Die Fotostrecke (rechts oben) dokumentiert die Reisestationen des Ehepaars Sitnikow in Rumänien.

  • Der Naturpark Maramureş-Gebirge

    Der Naturpark Maramureş-Gebirge

    Die Maramureş (auch: Marmarosch) ist eine ursprüngliche, eher abgeschiedene Gegend im äu‎ßersten Norden Rumäniens, charakterisiert durch kleine, alte Holzkirchen, kunstvoll gefertigte Holztore sowie kleine Dörfer mit landwirtschaftlichen Betrieben. Die Einwohner sind berühmt für ihre Kunstfertigkeit in der traditionnellen Holzbearbeitung, die Holzkirchen und die Holztore aus der Maramureş sind praktisch zu Symbolen der Region geworden. Umgeben von Bergen, Wäldern und Flüssen liegen die kleinen Dörfer mitten in der wilden Natur, die die Ortsansässigen liebevoll schützen.



    Der Naturpark Maramureş-Gebirge wurde 2004 gegründet, mit dem Zweck, die Biodiversität in der Region zu schützen. Der Park erstreckt sich auf 133.354 Ha; davon sind 19.000 Ha Naturreservate. Es gibt 11 Typen von Habitaten (Lebensräumen) im Naturpark Maramureş-Gebirge; hier wurden 24% der Pflanzenarten Rumäniens identifiziert. Auch die Tierwelt ist in der Maramureş sehr gut vertreten. Neulich identifizierten die Fachleute von der Weltnaturschutzunion (IUCN) 137 Zonen aus 34 Ländern, die unersetzbar sind und besondere Aufmerksamkeit verdienen. Auf dieser Liste steht auch der Naturpark Maramureş-Gebirge, wo die Tatra-Wühlmaus (Microtus tatricus) lebt. Cătălina Bogdan, Verwaltungsleiterin des Naturparks Maramureş-Gebirge, bringt weitere Details:



    Die Tatra-Wühlmaus ist ein kleines Säugetier, ein Nagetier, das in Bergregionen, genauer gesagt in feuchten steinigen Gebieten und in Tannenwäldern lebt. Das ist eine für Europa typische, seltene Tierart, die auf begrenzten Arealen der Karpaten in der Slowakei, der Ukraine, Polen und Rumänien lebt. In Rumänien gibt es schätzungsweise 500 Exemplare in der Maramureş, im Norden der Ortschaft Borşa, im Rodna-Gebirge, im Tal des Flusses Mara sowie in der Moldau, in den Kreisen Suceava und Botoşani. Eine weitere Tierart, auf die wir sehr stolz sind, ist ein Fisch, der Huchen (Hucho hucho), auch Donaulachs oder Rotfisch genannt. Der Huchen besiedelt die Äschen- und Barbenregion von Flüssen, vor allem der Donau und vieler ihrer Nebenflüsse. Der Huchen ist auch ein Speisefisch, allerdings ist er selten und stark vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund wurde er 2012 vom Österreichischen Naturschutzbund zum Fisch des Jahres gekürt. Bei uns, in der Maramureş, lebt der Huchen in den Flüssen Theiss, Vişeu und Ruscova; gemä‎ß der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist das eine seltene, sehr wertvolle Tierart — die Grenzen des Naturparks wurden dem Lebensraum des Huchens entsprechend festgelegt. Eine weitere für die Maramureş emblematische Tierart ist das Birkhuhn (Lyrurus tetrix) — in Rumänien leben etwa 60 bis 80 Paare. Das Auffinden dieser seltener Spezies in der Maramureş führte zur Gründung des Wildtierreservats Cornu Nedeii — Ciungii Bălăsânii.“



    Neben den rumänischen Dörfern gibt es im Naturpark Maramureş-Gebirge auch ukrainische Gemeinden — Ukrainer und Rumänen pflegen zusammen die Biodiversität, ihre spezifischen Volksbräuche und die traditionelle Handwerkskunst. Cătălina Bogdan dazu:



    Es gibt bei uns in Maramureş mehrere Gemeinden, die die traditionellen Handwerke pflegen. Eine davon ist die Gemeinde Vişeu de Jos (Unterwischau), mit mehrheitlich rumänischer Bevölkerung, wo die Ortsansässigen seit eh und je auf traditionellen Bauernhöfen leben und die alten Leute immer noch ihre berühmte Volkstracht tragen. In Vişeu de Jos leben viele Kunsthandwerker — Holzschnitzer, Weber, Schmiede; hier funktionieren noch traditionelle Holzanlagen zum Waschen und Verarbeiten von Schafswolle. Ebenfalls in Vişeu de Jos (Unterwischau) befindet sich die wichtigste Kürschnerei der Gegend Vişeu-Ruscova, wo die Kunsthandwerker Leder- und Schafspelzwesten mit bunten Stickereien und Metallverzierungen herstellen.“



    In der Maramureş gibt es nicht viele touristische Stra‎ßen, und das ist vielleicht einer der Gründe, warum die Naturlandschaft hier in ihrem unberührten, ursprünglichen Zustand aufbewahrt wurde. Das Dorf Repedea ist berühmt für seine einmalige Narzissenwiese, die im Monat Mai in voller Blüte steht. Das Reservat befindet sich hoch auf dem Berg, und deshalb trauen sich nur wenige Touristen dorthin. Einzigartig und sehr selten ist auch das Alpen-Edelwei‎ß — schon seit 1933 wurde diese Pflanze als gefährdet erklärt und steht seitdem unter strengem Naturschutz. Sie blüht auf den höchsten Gipfeln und Bergwiesen, wo nur die ebenfalls naturgeschützten Steinböcke gelangen.



    Eine besondere Sehenswürdigkeit, die von vielen Touristen im Maramureş-Gebirge aufgesucht wird, ist Valea Vaserului (das Wassertal) mit der Waldbahn (Schmalspurbahn von Maramureş). Das Wassertal wurde bereits im 18. Jahrhundert von der österreichischen Monarchie als Wasserweg durch die dichten Wälder genutzt, um Holz von den Bergen ins Tal zu befördern. Die im Vişeu de Sus (Oberwischau) angesiedelten deutschsprachigen Holzarbeiter haben mit der Holzverarbeitung in den unberührten Wäldern angefangen. Das Holz wurde bis 1933 mit Flö‎ßern ins Tal gebracht.



    Die Eisenbahnlinie wurde zwischen 1930-1933 als Schmalspurbahn mit einer Breite von nur 760 mm für die Holzindustrie erbaut und führt durch ein wildromantisches Waldgebiet in den Karpaten, entlang des Valea Vaserului (Wassertal), bis an die ukrainische Grenze. Die Waldbahn legt auf ihrer Fahrt durch das Wassertal knapp 43 Kilometer zurück. Sie wird von einer Dampflokomotive angetrieben und ist eine der letzten Schmalspurbahnen weltweit.



    Neben der wunderschönen Landschaft kann man entlang der Strecke viele Brücken und Tunnels bewundern. Die Gegend ist fast unbesiedelt und ein gro‎ßer Teil ist bewaldet. Als Rumänien noch ein Königreich war, wurde das Wassertal als geschütztes königliches Gebiet bekannt. Seit 2007 ist das Wassertal ein Teil des Naturparks Munţii Maramureşului (Marmarosch-Gebirge) und genie‎ßt somit den Schutz eines solchen Naturreservats.



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  • Marmarosch: Freizeit genießen und Traditionen erkunden

    Marmarosch: Freizeit genießen und Traditionen erkunden

    Im Norden Rumäniens, in der Maramureş (zu dt. Marmarosch), kann man jederzeit Ferien verbringen, doch jetzt, vor Frühlingsbeginn, bietet die Natur ein wahrhaftiges Schauspiel. Wir werden einige der bekanntesten Reiseziele in unsere Route aufnehmen, wir werden über Traditionen und Bräuche, aber auch über traditionelle Gerichte sprechen.



    Es gibt keine bestimmte Zeit, zu der man eine Maramureş-Reise empfehlen kann, wer sich aber kurz vor Ostern oder vor Weihnachten für einen Aufenthalt in dieser traditionsreichen Region Rumäniens entscheidet, wird ganz bestimmt beeindruckt sein. Wie wir auch von Florentina Dospinescu vom Landesverband für Land-, Öko- und Kulturtourismus (ANTREC) erfahren haben, sind die Pensionen zu dieser Zeit am meisten beansprucht:



    Jedes Mal, wenn wir Maramureş sagen, denken wir an das Eierbemalen. Wir wissen, dass dieser Brauch regionsspezifisch ist. Man wei‎ß, dass diese Tätigkeit sehr viel Sorgfalt sowie Kenntnise über christliche und vorchristliche Elemente voraussetzt, die im Brauch der bemalten Ostereier verflochten sind. Darüber hinaus sind auch die spezifischen Volkstrachen und alle Bräuche eine Woche vor dem Osterfest bemerkenswert. Wir bieten eine Reihe von 3- und 4-Margeriten-Pensionen an, die die Dienstleistungsqualität der rumänischen Gro‎ßstadthotels oft überbieten. Von diesen Pensionen aus kann man sehr viele Reisen organisieren, sehr viele Ereignisse. Gleichzeitig sind die Pensionen bereit, Familien mit Kindern oder sogar mit Haustieren zu empfangen.“



    Egal in welcher Gegend Sie sich aufhalten werden, dürfen Sie einen Besuch in einer Handwerkstatt nicht verpassen. Sie können Eierbemalen, Weben oder Holzschnitzen erlernen oder einfach nur die Kunstgegenstände und die Fertigkeit der Handwerker vor Ort bewundern. Am Ende des Tages können Sie einen solchen Gegenstand erwerben oder sogar mit ihrem selbstgemachten zur Pension zurückkehren. Grigore Luţai, Dorfpriester in Săpânţa, schwärmt von seiner Heimatregion:



    Es gibt mehrere Handwerkstätten, denn in Săpânţa hat man bis vor kurzem die grö‎ßten Wollmengen verbraucht. Hier gibt es sehr viele Webstühle und es werden Decken, Taschen, Pullover und zahlreiche Kleidungsartikel zu 100% aus Wolle gewebt. Die Filzhüte und die Volkstrachen werden in unseren Handwerksläden ausgestellt und verkauft. Dort finden Sie auch Holzikonen. Man findet viele Artikel auch in den Geschäften im Zentrum der Stadt Sighetul Marmaţiei. Ich muss gestehen, dass ich in der ganzen Welt herum gereist bin, aber Săpânţa ist der schönste Ort, mit besonderen Traditionen, mit gastfreundlichen Menschen, schönen Landschaften, die nicht durch Ausbeutung beeintächtigt wurden. Die Luft ist besonders sauber und jeder Quadratmeter Boden ist gottgesegnet.“



    Wenn Sie Folkloreliebhaber sind, schlagen wir Ihnen ein besonderes Erlebnis vor. Was würden Sie über einen Aufenthalt in einem Haus sagen, das so wie vor 200 Jahren aufbewahrt wurde? Ein entsprechendes Angebot macht die Ethnologin Emilia Bumb:



    Traditionshäuser, in denen man wohnt, die aber auch bereit sind, rumänische oder ausländische Touristen zu empfangen. Das Innere ist spezifisch für ein Bauernhaus, die Wände sind blau bemalt, die Fenster klein, aus Holz. Sie haben alles, was sie zum Bauernhaus macht. Sie sind mit einer Innenausstattung geschmückt, die von Handwerkern aus dem betreffenden Ort verarbeitet wurde oder gesammelt wurde, um die Hausrequisiten zu ergänzen. Die Häuser kann man besichtigen, sie sind aber bestens ausgerüstet, um Touristen auch zu beherbergen. Dieses Angebot geht auf eine Lokalinitiative zurück. Es handelt sich um das Projekt Lebendige Museen“, bei dem man das Dorfleben vor Ort kennenlernt. Dort kann man auch ein für den Bauernhof spezifisches Abendessen zubereiten, ein Mal mit traditionellen Gerichten aus dem jeweiligen Ort.“



    Zu erwarten ist keineswegs ein spärliches Abendessen! Deftigkeit“ ist der Begriff, der die marmaroscher Küche kennzeichnet. Die Gastgeber verlocken ihre Gäste mit voll gedeckten Tischen, von denen die Polenta mit Schafskäse und Bratzwiebeln, Kraut-Maismehl-Wickel, Käse- oder Maismehlkuchen nicht fehlen dürfen. Dazu bekommen Sie Brezel oder Bratkartoffeln mit Knoblauch.



    In der Maramureş können Sie auch die berühmten Holzkirchen mit hohen Türmen bewundern. Acht davon wurden in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Genau wie die Klöster in der Bukowina ist auch hier jedes Gotteshaus einzigartig. Es handelt sich um orthodoxe Holzkirchen, die im gotischen Stil errichtet wurden und durch ihre Malereien beeindrucken. Au‎ßerdem ist die Kirche im Peri-Kloster von Săpânţa als die höchste Holzkirche Rumäniens und eine der höchsten Holzbauten der Welt bekannt. Zu den Reisezielen, die einen Besuch wert sind, zählt auch das Kloster Sankt Anna von Rohia, wo wir mit Pater Macarie Motogna gesprochen haben.



    Das Kloster Sankt Anna von Rohia befindet sich an einem ganz besonderen Ort, an der Spitze eines Hügels, in 550 m Höhe, in einem Fichten- und Eichenwald. Wer nach Rohia kommt, kann zuerst die neue Kirche des Klosters besuchen, die auch sehr schön ist. Sie hat die spezifische marmaroscher Höhe, einen Vorraum im Brâncoveanu-Stil mit Gotikelementen. Es ist ein Architekturdenkmal. Danach können Sie die Bibliothek des Klosters besuchen, die 40.000 Bücher aus allen Bereichen beherbergt: Theologie, Kunst, Geschichte, Medizin, Philosophie, Literatur. Es gibt Bücher in mehreren Sprachen. Ein weiteres Merkmal ist dann die Kapelle des Klosters, eine au‎ßerordentliche Ikonostase (Bilderwand), die einmalig für Rumänien ist. Sie enthält sowohl religiöse Darstellungen als auch Portraits von Kulturschaffenden und Persönlichkeiten aus der Geschichte.“



    Zum Schluss stellen wir das Angebot eines 3-Margeriten-Touristenkomplexes vorstellen, das sich 18km von Baia Mare in 430m-Höhe am Fu‎ße des Igniş-Gebirges befindet. In der Anlage gibt es eine sehr moderne Forellenzucht mit aufgewärmten Wasser. Die Betreiber bieten eine breite Palette von Diensleistungen an, Kinderaufenthaltsorte, Spielplätze und ein breites Menü. Ab März beträgt der Übernachtungspreis das ganze Jahr über 60 Lei (~ 13 Euro) pro Person in einem Doppelzimmer, Frühstück inklusive.



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