Tag: Museen

  • Vatra Dornei in der Bukowina: Traditionen und Wintersport

    Vatra Dornei in der Bukowina: Traditionen und Wintersport

    Obwohl er heute nicht mehr an den damaligen Glanz anknüpfen kann, bietet er zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Die Stadt ist fast vollständig von Bergen umgeben, weshalb es für Wintersportarten besonders taugt. Die moldauische Stadt ist aber auch für ihre Thermalquellen bekannt. Wie sich der Gebirgsort in den letzten Jahren entwickelte, erfahren wir von Andrei Bălău, Mitarbeiter im Touristen-Informationszentrum Vatra Dornei:



    Bis vor kurzem war Vatra Dornei als Kur- und Badeort sowie als besonders für Wintersportler günstiger Gebirgsferienort bekannt. Das waren die zwei traditionellen Tourismusformen, die in Vatra Dornei praktiziert wurden. Mittlerweile haben wir eine neue Philosophie entwickelt — wir legen derzeit hohen Wert auf aktiven Tourismus. Die Touristen haben die Möglichkeit, Wildwasserfahrten am Bistritz-Fluss zu buchen. Eisklettern im Rarău-Gebirge oder in Pietrele Doamnei und Mountain Biking sind weitere Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung. Wir arbeiten mit erfahrenen Bergführern zusammen. Ab diesem Jahr wollen wir jede Woche Wildwasserfahrten, Kletteraktionen und Bergwanderungen organisieren. Au‎ßerdem fördern wir alte herkömmliche Bräuche und Sitten in der Bukowina. Die Bukowina ist eine der wenigen Regionen, in denen Bräuche und Sitten in unverfälschter Form immer noch erhalten geblieben sind und unmittelbar erlebt werden können.“




    Im Zentrum des Ferienortes liegt ein wunderschöner Naturpark. Er ist berühmt für die besucherfreundlichen Eichhörnchen, die hier leben. Der Park und das sich in der Nähe befindende Kasinogebäude erinnern an die berühmten Kurorte im Westen Europas. Zwei weitere Sehenswürdigkeiten im Ferienort sind das Naturkunde- und Jagdmuseum bzw. das Ethnografie-Museum.



    In Vatra Dornei gibt es derzeit vier zugelassene Skipisten und eine Langlaufloipe. Die gesamte Beförderungskapazität liegt bei rund 5.000 Personen pro Stunde. Die Telescaun- (= Sessellift-) Skipiste hat eine Länge von fast 3.000 m. Bergauf geht es mit einem Sessellift, der eine atemberaubende Aussicht bietet. Auch wenn man kein Schifahrer ist, lohnt sich die Fahrt mit dem Sessellift. Die Bergfahrt dauert etwa 25 Minuten, die Talfahrt ebenfalls. Die Parc“-Skipiste ist das A und O des Skigebietes. Sie ist leicht zugänglich und beginnt direkt hinter den zwei modernen Kurhotels vor Ort. Die Schipiste ist mit zwei Skilifts und einem Babyski ausgestattet. Skiverleih und Skischulen stehen auch im Angebot. Die Parc“-Skipiste ist besonders für Anfänger geeignet. Die Skipiste Veveriţa“ (Eichhörnchen“) steht unter der Obhut der Stadtverwaltung. Sie ist mit einem Skilift und mit Nachtbeleuchtung ausgestattet. Am Fu‎ße der Skipiste Parc“ gibt es eine Snowtubing-Bahn. Unmittelbar in der Nähe ist auch eine Schischule. Die Langlaufloipe liegt in der Nähe der Skipiste Veveriţa“ und hat eine Länge von 5 Km. Mit einem geringen Schwierigkeitsgrad taugt sie besonders für Anfänger.

  • Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    19 Museumskollektionen und eine Kunstgalerie, frische Luft, Wald und Berge und eine märchenhafte Stimmung — um all das zu genie‎ßen, laden wir Sie heute auf eine Reise nach Piatra Neamţ, der Hauptstadt des nordöstlich gelegenen Kreises Neamţ, ein. Piatra Neamţ liegt in der historischen Region Moldau, am linken Ufer der Bistritz, umgeben von Ausläufern der Ostkarpaten, den Bergen Pietricica, Cozla, Cernegura und Bâtca Doamnei.



    Die meisten Attraktionen und touristischen Sehenswürdigkeiten liegen in der Innenstadt. Der ehemalige Fürstenhof erinnert an die glorreiche Vergangenheit der Region. Der Fürstenhof umfasst mehrere Denkmäler, darunter die Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche (rum. Naşterea Sf. Ioan Botezătorul“), der Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen und das Fürstenhof-Museum.



    Der Fürstenhof wurde in den Jahren 1497-1498 errichtet und ist eines der beeindruckendsten Baudenkmäler in der Moldau. Die Augen der Passanten bleiben wie verzaubert an der Kirchenfassade heften. Die polychrome Originalkeramik und die mit gotischen Elementen verzierten Rahmungen beeindrucken die Besucher zutiefst. Der 1499 erbaute 19 m hohe Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen, ragt über den Hauptplatz empor.



    Am gleichen Ort befindet sich auch das 1980 gegründete Kunstmuseum. Der Pfarrer, Archäologe und Memoirenschreiber Constantin Matasă (1878-1971) trug wesentlich zur Entstehung der Kunstsammlung in Piatra Neamţ bei. Das Ethnografie-Museum in Piatra Neamţ wurde 1931 vom Architekten Roger Bolomey errichtet. Die wichtigsten ethnographischen Exponate sind auf die Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurückzuführen.



    Das Fürstenhofmuseum — Keller II (rum. Pivniţa II) wurde im Frühjahr dieses Jahres eröffnet. In einem unweit vom Rathaus hergerichteten Raum haben die Besucher die Möglichkeit, Ruinen alter fürstlicher Häuser, die bei den jüngsten archäologischen Grabungen entdeckt wurden, zu besichtigen. Es handelt sich um Gebäude mit Keller, ein Baumuster, das früher sehr beliebt war in der Moldau.



    Das Museum für Neolithische Kunst Cucuteni wurde am 24. Juni 2005 anlässlich des Festtages der Stadt Piatra Neamţ eröffnet. Das Museum beherbergt eine einzigartige Kunstsammlung, so Constantin Preoteasa, der Kurator des Museums:



    Das Museum für neolithische Kunst Cucuteni ist einmalig in der ganzen Welt. Es verbindet Archäologie, Geschichte und Kunst zugleich. Im Mittelpunkt steht die bedeutendste europäische prähistorische Zivilisation — die Cucuteni-Tripolje-Kultur. Die Bezeichnung bezieht sich auf die beiden Ortschaften — Cucuteni im Landkreis Iaşi und Tripolje, einer Ortschaft bei Kiew — wo offiziell die ersten Überreste dieser Zivilisation Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden. Das Museum beherbergt die wichtigste Kunstsammlung der Cucuteni-Kultur weltweit sowie die bedeutendste Kollektion von prähistorischen Kunststücken in Osteuropa. Die Besucher können hier lediglich namhafte Artefakte, wahrhafte Kunstwerke der dekorativen und figurativen Cucuteni-Kunst bewundern. Es sind höchst wertvolle Kunststücke.“




    Allerdings bietet Piatra Neamţ viele weitere Attraktionen. Die Besucher können den Gipfel des Berges Cozia mit der Seilbahn erreichen. Vom 675 m hohen Berggipfel starten im Winter die Schifahrer ihre Abfahrt zur Talstation hin.

  • Agrotourismus und Kultur im Landkreis Dâmboviţa

    Agrotourismus und Kultur im Landkreis Dâmboviţa

    Wir laden Sie heute auf einer Reise in den Süden Rumäniens ein, und zwar in den Landkreis Dâmboviţa. Kennzeichnend für die Gegend sind die zahlreichen historischen Denkmäler. Die Kreishauptstadt Târgovişte war einst die Fürstenburg der Walachei. Die Ruinen der Fürstenburg und der dazugehörige Chindia-Turm sind die grö‎ßte Attraktion in der Region. Einen Besuch wert sind mit Sicherheit auch die 14 Museen im Landkreis Dâmboviţa. Sie sind Teil des fürstlichen Museenkomplexes Curtea Domnească“ (Fürstenhof). In Wirklichkeit gibt es in jeder Gemeinde im Landkreis Dâmboviţa ein sehenswürdiges Denkmal, das dem rumänischen Kulturerbe angehört. In Doicesti z.B. befinden sich die Ruinen eines Anwesens der Familie Brâncoveanu. In unmittelbarer Nähe von Târgovişte liegt das Kloster Viforâta, ein Schmuckstück der mittelalterlichen Kunst in der Walachei. Zusammen mit den Klöstern Dealu, Stelea und Nucet macht es das kirchliche Kulturerbe der Region aus.



    Über das Kulturangebot hinaus können die Touristen einen patriarchalen Lebensstil im Landkreis Dâmboviţa genie‎ßen. Zwischen Hügeln, Obstgärten und Weinreben können Sie vor Ort echte Schätze rumänischer Volkskunde entdecken. Aus diesem Grund gewann eine der örtlichen Gemeinden das dieses Jahr unter dem Titel Rumänische Kulturdörfer“ veranstaltete Preisausschreiben. Georgeta Popa, Bürgermeisterin der Gemeinde Cândeşti, beteiligte sich an dem traditionellen Markt, der im Dorfmuseum organisiert wurde. Sie lieferte uns mehrere Einzelheiten über die regionspezifischen Elemente, die auf dem Markt verkauft wurden:



    Wir verkaufen traditionelle Erzeugnisse, die wir in unserem Landkreis selbst produzieren — natürlicher Apfelsaft, hausgemachtes Brot. Wir verkaufen auch Pflaumenschnaps. Er ist mit unserer Eigenmarke versehen, die Herkunft ist deutlich gekennzeichnet — Gemeinde Cândeşti, Dorf Dragodăneşti. Wir bieten auch hausgemachten Blaubeeren- und Kirschenschnaps, sowie den traditionellen Pflaumenschnaps. Marmelade verkaufen wir auch, ebenfalls unter unserem Markenzeichen sowie unter dem Motto: »Mal aktiv, mal sü‎ß«.“




    Die Leute vor Ort bewahren die alten Bräuche und Traditionen, erzählte uns unsere Gesprächspartnerin. Die Gemeinde setzt ein Projekt um, das die alten Leute im Dorf auffordert, alte Volkstrachten an das örtliche Museum zu spenden, so Georgeta Popa. Unsere Gesprächspartnerin, die Bürgermeisterin der Gemeinde Cândeşti, erzählte und des Weiteren, wie die Touristen von den Dorfbewohnern im eigenen Haushalt empfangen werden:



    Wir bringen unsere Gäste in einem Bauernhaus unter. Sie schlafen auf Holzbetten, auf einer Heumatratze. Sie holen sich selber die Eier aus dem Nest, die sie dann zum Frühstück bekommen. Wir betreiben hier eine Art Agrotourismus. Wir fordern insbesondere junge Leute aus Gro‎ßstädten auf, nach Cândeşti zu kommen, hier eine Woche zu verbringen und sich mit positiver Energie aufzuladen. Die Landschaft ist bezaubernd. Im April, wenn die Bäume in voller Blüte sind, ist hier der Himmel auf Erden!“




    Unsere Einladung gilt für alle, die sich zugleich um das Wohlbefinden ihrer Seele und ihres Körpers sorgen. Buchen Sie einen Aufenthalt im Landkreis Dâmboviţa! Die Bräuche und Traditionen werden Sie begeistern, die hausgemachten Speisen — mit Obst und Gemüse aus der Eigenproduktion — werden Ihren Gaumen erfreuen.

  • Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kinder wollen ihre Welt entdecken. Wie ginge das besser wenn nicht durch Fragenstellen? Eltern verzweifeln öfter mal an den ständigen Fragen ihrer Kinder. Doch die Frage nach dem Warum“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes. Das war auch die Idee, die zur Gründung des Vereins Da’DeCe“ (deutsch: Aber warum“) führte.



    Vor dreieinhalb Jahren wurde in Bukarest ein Verein namens Da’DeCe” (zu deutsch: Aber Warum“, Warum denn“) gegründet. Und… warum? Weil einige Eltern, die gleichzeitig studierte Erzieher, Pädagogen, Kunstgeschichtswissenschaftler, Museumskuratoren und Künstler sind, sich zusammengetan haben, um originelle Programme für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Sie hatten bemerkt, wie die Kunst die Kinder anzieht und dazu anregt, überraschende Assoziationen zu machen, die ihre geistige Entwicklung fördern. Daher wollten sie den Kindern und ihren Eltern das Beste, Schönste, Interessanteste in der rumänischen Kulturlandschaft zeigen. In den letzten drei Jahren führten die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ zahlreiche Gruppen von Kindern und Eltern durch alle Bukarester Museen. Wir fragten die Vereinsgründerin und -leiterin Raluca Bem Neamu, warum die Gründer sich für den Namen den Namen Da’DeCe“ (Aber warum“) entschieden haben:



    »Da’ de ce«– »warum denn« — ist die häufigste Frage, die Kleinkinder stellen. Wer ein Kind hat, kennt die berühmte »Warum-Phase«, die etwa im Alter von zwei Jahren beginnt. Die bis zum Überdruss wiederholte Frage ist ein Instrument, mit dem die kleinen Kinder versuchen, die Welt zu erforschen, und deshalb richten sich unsere Programme an Kinder zwischen 2 und 10 Jahren. Die Programme, die wir vorschlagen, finden in Kultureinrichtungen, insbesondere in Museen statt. Dort haben wir ein Universum entdeckt, das den Kindern sehr gut gefällt, und wenn wir interaktive Programme durchführen, die dem Alter und den Interessen der Kinder entsprechen, machen wir zusammen wunderbare, au‎ßergewöhnliche Erfahrungen. Ein Museum bietet einen enormen Reichtum an Ideen und Spielmöglichkeiten in Interaktion mit Kulturgegenständen.“




    Kinder machen die schönsten, tiefsten Erfahrungen, wenn sie zusammen mit ihren Eltern die Welt entdecken. Der Verein Da’DeCe“ hat an jedem Wochenende einen neuen Programmvorschlag für Kinder, unter der Bedingung, dass sie von ihren Eltern begleitet werden. Die Programme richten sich also an Familien mit Kindern im Alter von 2 bis 10 Jahren. Wie attraktiv sind aber die Museen für Kinder? Wie nehmen die Kinder die Museen wahr? Raluca Bem Neamu antwortet:



    Angefangen haben wir mit dem Museum des rumänischen Bauern in Bukarest, weil seine Ausstellungsweise uns am freundlichsten erschien. Wir besuchten auch das Dorfmuseum, das Nationale Geschichtsmuseum, und auch einige Gedenkhäuser wie zum Beispiel das Museum »George Enescu«, mit dem wir seit drei Jahren konstant zusammenarbeiten. Im Museum »George Enescu« hatten wir Programme mit Musik und Bewegung. Wir waren in vielen Museen, die auch Gruppen mit Kleinkindern empfangen — nicht alle Museen sind auf eine solche Erfahrung vorbereitet. Wenn sie ein Museum betreten, brauchen die Kinder zuerst ein bisschen Anpassungszeit. Die Kinder sind noch sehr klein, und die Museumsräume sind für sie sehr gro‎ß, es ist schon etwas Besonderes. Deshalb beginnen wir unsere Programme immer mit einem Spiel, damit sie sich mit den neuen Räumlichkeiten anfreunden können. Die Eltern sind auch dabei, und das mach die Sache leichter. Dann schlagen wir den Kleinen vor, zu erkunden, was ihnen das Museum anbietet. Sie sind sehr offen für diese Erkundung, Kinder sind von Natur aus neugierig und sie haben keine Vorurteile oder Hemmungen wie die Erwachsenen. Kunst ist für Kinder eine natürliche Sache, je jünger das Kind, desto besser die Kunstakzeptanz.“




    Für diejenigen, die Lust haben, Kunstmuseen oder Kunstgalerien zu besichtigen, haben die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ Programme zur visuellen Erziehung in der Ausstellung Auf den Kopf gestellt“ des französischen Fotografen Philippe Ramette, veranstaltet vom Französischen Institut in der Galerie des Bukarester Zentrums für Visuelle Künste und Multimedia. Es handelt sich um ein Programm zur Entzifferung der Gegenwartskunst im Allgemeinen und speziell zur Erläuterung der Betrachtungsweise Philippe Ramettes. Mehr dazu von Raluca Bem Neamu:



    Die Hauptbotschaft dieses Programms wäre, dass der Künstler die Realität nach Lust und Laune, seinen Wünschen und Ideen entsprechend verwandelt — so helfen wir den Kindern, zu verstehen, was Kunst bedeutet. Kunst ist nicht blo‎ß eine Fotoaufnahme einer Landschaft, sondern eine Darstellung, in der die Idee und die Botschaft des Künstlers offensichtlich werden. Nach mehreren Gesprächen und Spielen, und in Anlehnung an das umgedrehte Universum von Philippe Ramette sollten die Kinder Collagen basteln, in denen die Gesetze der Physik nicht mehr funktionieren und die Normalität umgedreht wird. Die Collagen sollten aber die persönlichen Botschaften ihrer jungen Autoren vermitteln. Wir wünschen uns sehr, dass die Kinder verstehen, was Kunst bedeutet — dabei wollen wir keine Definitionen geben, sondern das Verstehen des Begriffs ermöglichen. Die Tatsache, dass beim Besuchen der Ausstellung die Kinder selbst zu Künstlern werden, hilft ihnen, die Botschaft unseres Programms zu verinnerlichen.“




    Weitere Programme des Vereins Da’DeCe“ sind Philosophie-Workshops für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren — dabei beginnen die kleinen Philosophen mit einer Geschichte und diskutieren anschlie‎ßend über das Leben. Für diejenigen, die sich für Natur und Reisen interessieren, gibt es zwei Workshops über die Pflanzenwelt, einen über Blumen und Kräuter und einen weiteren über die faszinierende Welt der Bäume und Wälder. Mit der Zeit, mit jedem neuen Workshop gewinnt die alte Frage Da’DeCe“ (Aber warum“) an Tiefe und Bedeutung.



    Im Internet finden Sie den Verein Da’DeCe“ unter http://www.asociatiadadece.ro/.

  • Mythos zerstört: Rumänen eher Kulturmuffel

    Mythos zerstört: Rumänen eher Kulturmuffel

    Kaum ein Land ist so stolz auf seine Kultur wie Rumänien. Die jüngste Studie im Auftrag des Kulturministeriums entlarvt die Rumänen jedoch als Kulturmuffel. In puncto Theater- oder Bibliothekenbesuch und Lesen sind die Zahlen ernüchternd. Allerdings muss man diese Zahlen auch relativieren, Begriffe wie Hochkultur“ und Massenkultur“ bringen zusätzliche Differenzierungen.



    Auf den ersten Blick sind die Ergebnisse des neuesten Kulturverbraucherbarometers, der vom Kulturministerium veröffentlicht wurde, überhaupt nicht erfreulich: Rund 63% der Rumänen gehen niemals ins Theater, 39% der Rumänen haben 2014 überhaupt nichts gelesen, 79% von ihnen haben noch nie eine Bibliothek besucht. Dennoch sind sowohl die Urheber der Umfrage, die Forscher des Nationalen Instituts für Kulturforschung und -ausbildung, als auch unabhängige Forscher der Auffassung, dass die Daten ohne elitäre Ansprüche und in einem gewissen Kontext ausgelegt werden müssen. Andrei Crăciun, der Leiter des besagten Instituts, erläutert, dass man sowohl die Verbraucher der sogenannten hohen Kultur“ als auch die der sogenannten Massenkultur“ in Betracht gezogen hat:



    Die Rumänen sind schon Kulturverbraucher, aber alles hängt von der Definition der Kultur ab. Oft denken wir an die Sachen, die die sogenannte ‚hohe Kultur‘ definieren, wie Theater, Oper, Museen. Aber in unseren Studien verleihen wir der Kultur einen umfangreicheren Sinn und verbinden mit dieser auch Aktivitäten, die im Freien stattfinden, und auch beliebte Musikrichtungen. Es hängt vieles auch vom Befragungsort ab, ob in der Stadt oder auf dem Land, aber allgemein sind die Rumänen keine gro‎ßen Kulturkonsumenten.“




    Der Literaturhistoriker und –kritiker Ion Bogdan Lefter erkennt eine Mischung von zwei Arten von Vorlieben — für die hohe Kultur“ und für die Massenkultur“. Diese gibt es auch in anderen Gesellschaften.



    Wenn wir in einem Land wie Rumänien erwarten, dass der Kulturkonsum einen hohen Stand aufweist, dass jedermann wöchentlich oder monatlich ein Buch liest, dass er oft ins Theater oder ins Museum geht, dann sind die Umfragen enttäuschend. Wenn wir auf die Normalität in der Welt Bezug nehmen, auf die westliche Gesellschaft, der wir auch angehören, dann sind wir mit unseren Mitmenschen perfekt kompatibel. Die Daten sind nicht spektakulär. Diese verweisen auf eine gewöhnliche Gesellschaft mit Menschen, die Kulturverbraucher sind, aber auch mit weniger gebildeten Leuten, mit reichen und mit ärmeren Leuten. In diesen Gesellschaften ist der Kulturverbrauch ein Konsumverhalten wie jedes andere.“




    Das ist auch eine der Feststellungen dieser Umfrage. Diese beschreibt die Entstehung eines sogenannten omnivoren Kulturverbrauchs und die Entstehung von sogenannten hybriden Kulturgewohnheiten, die mehrere Freizeitvertreib-Möglichkeiten vereinen. Ein Schauspiel, ein Konzert oder ein Film im Kino wird mit dem Ausgehen, mit der Unterhaltung verbunden, meint Andrei Crăciun.



    Einkaufszentren sind sehr beliebt, einschlie‎ßlich was den Kultur- und Kinoverbrauch anbelangt. Es ist ein Gesellschaftsort. Auch die Theaterstücke werden immer öfter an alternativen Orten vorgeführt. Diese ziehen immer mehr junge Leute an, die verschiedene Erfahrungen machen wollen, die unter anderem die Zeit mit ihren Freunden verbringen möchten.“




    Unter diesen Umständen verzeichnet man ein leichtes Zunehmen der Teilnahme an verschiedenen Aufführungen und an Museumsbesuchen. Z.B. gehen 63% der Bukarester ins Theater. 62% von Ihnen haben im letzten Jahr ein Museum besucht. Die Geschichtsmuseen sind die beliebtesten, gefolgt von Naturkundemuseen. Festivals sind auch sehr beliebt. 48% der Rumänen besuchen Film- und Musikfestivals, 43% nehmen an Unterhaltungs- und Musikaufführungen teil. Au‎ßerdem steigt die Zahl der Rumänen konstant, die in den letzten Jahren mindestens in eine Theater-, Opern- oder Klassikaufführung gegangen sind. Der Gro‎ßteil dieser Zuschauer sieht aber nur Aufführungen in einem bestimmten Genre und entwickelt kein allgemeineres Interesse für Kunst. Wir sind also Zeugen einer kulturellen Alphabetisierung und keiner Gewinnung von treuen Konsumenten der hohen Kultur“. Andrei Crăciun beschreibt nun weitere Vorlieben der Rumänen.



    Allgemein ist in den Reihen der Bevölkerung, die Volksmusik hört, Folkloremusik der beliebteste Musikstil. Als nächstes kommt Schlagermusik wie Pop-Dance und weitere Genres, die in den Medien sehr verbreitet sind. Was den Manele-Stil [eine Art Balkan-Beats — Anm. d. Red.] anbelangt, da geht die Beliebtheitsrate etwas zurück. Von 2007 bis 2009 hat es einen Boom dieses Musikgenres gegeben, aber dieser hat sich gelegt. Was Theaterstücke anbelangt, belegen Komödien den ersten Platz, gemeinsam mit den Multimedia-Schauspielen.“




    Was die Lektüre anbelangt, wird eine Abwärtstendenz verzeichnet: 2014 erklärten 39% der Rumänen, dass sie überhaupt kein Buch gelesen haben. 18% lesen täglich, 16% ein- oder zweimal im Monat, 13% ein- oder zweimal die Woche, 14% ein- oder zweimal jährlich. Wenn man das zusammenrechnet, ist der Prozentsatz der Leser höher als der der Nichtleser, was aber von den Verlagshäusern als Auslegungsfehler beanstandet wird. Warum, erfahren wir von Mihai Mitrică, dem Exekutivleiter des Verbandes der Rumänischen Verlagshäuser.



    Dieser Barometer widerspricht allen vorherigen soziologischen Beobachtungen, inklusive eines Eurobarometers, der vor nur einem Jahr veröffentlicht wurde. Z.B. hei‎ßt es in der Umfrage des Kulturministeriums, dass einer von zwei Rumänen ein Buch monatlich liest. Das ist Schwachsinn, denn vor nur einem Jahr hie‎ß es, dass einer von zwei Rumänen ein Buch jährlich liest. Ein derartiger Sprung des Buchverbrauchs ist ausschlie‎ßlich auf einen Auslegungsfehler der Daten zurückzuführen. Der Buchmarkt stagniert seit Jahren um die 100-Millionen-Euro-Marke. Davon stellen 60 Millionen den traditionellen Markt und 35-40 Millionen den Markt der Schul- und Kioskbücher dar.“




    Die grö‎ßere Vielfalt an Kulturmöglichkeiten, aber auch an Zugangsarten — wie z.B. das Internet und die digitalen Technologien — ändert die Art und Weise, in der wir sowohl die hohe Kultur“ als auch die Massenkultur“ wahrnehmen, aber auch die traditionelle Wertschätzung, die man früher dem Lesen entgegenbrachte.

  • Internationale Kunstmesse Art Safari in Bukarest am Start

    Internationale Kunstmesse Art Safari in Bukarest am Start

    Über 3. 000 Gemälde, Skulpturen und weitere Kunstwerke aus dem nationalen Kulturgut werden diese Woche in Bukarest bei der Internationalen Messe Art Safari ausgestellt. Mehr als 50 Museen und Kunstgalerien aus Rumänien und dem Ausland beteiligen sich an der 2. Art Safari Messe. Wir haben Galerien aus Dänemark, Österreich, Ungarn und Deutschland zu Gast, die ihre Kunstwerke in insgesamt 60 Ausstellungsräumen präsentieren.



    Die ausgestellten Werke moderner und zeitgenössischer Kunst können auch gekauft werden, sagt die Direktorin der Messe Silvia Rogozea. Zu den rumänischen Museen, die sich daran beteiligen, zählen die Kunstmuseen in Galaţi, Arad, Constanţa, Piteşti, Râmnicu Sărat und Târgu Mureş. Die rumänischen Künstler, deren Werke ausgestellt werden, sind Octav Băncilă, Camil Ressu, Nicolae Tonitza, Iosif Iser und Ana Ştefania Andronic.



    Auf dem Programm der Messe stehen zudem Workshops, Gespräche, die das Thema internationaler Kunstmarkt behandeln sowie Debatten zum Schwerpunkt: die bildende Kunst vor der Wende und die heutige Situation lokaler und nationaler Museen. Die diesjährige Veranstaltung bleibt bis Sonntag offen und bringt eine Neuigkeit mit: einen Stand der ausschließlich Künstlern unter 25 Jahren gewidmet wird.



    Warum eine Messe der zeitgenössischen Kunst in Rumänien? Dadurch wollen die Organisatoren das aktive Engagement im Bereich der zeitgenössischen bildenden Kunst fördern. Die Messe sei einer der notwendigen Schritte in diese Richtung, da die Kunst durch Gallerien, Museen und Vernissagen das Publikum erreichen könne. Eine derartige Messe biete dem Publikum die beste Gelegenheit, Kuratoren, Kunstsammler, Kunstbegeisterte und nicht zuletzt Künstler kennenzulernen.



    Die Messe findet nicht zufällig im Ciclop-Gebäude auf der zentralgelegenen Magheru-Straße statt. Das Gebäude beherbergt das erste mehrstöckige Parkhaus Bukarests, das in der ersten Hälfte der dreißiger Jahre errichtet wurde. Das berühmte Ciclop-Gebäude beeindruckt heute durch eine besondere Architektur, ihre Geschichte und ihre Art, den Zeichen der Zeit standzuhalten. Die Initiative der Organisatoren, die Kunstwerke in diesem Raum auszustellen sei als “kreativer Eingriff in einem unkonventionellen Raum zu verstehen.



    Art Safari 2015 unterstützt junge Künstler und fördert gleichzeitig Kunstwerke aus dem Kulturerbe Rumäniens. “Wir freuen uns riesig darauf, dass sich so viele Künstler bei der Ausstellung gemeldet haben. Deshalb ist hier ein echter Treffpunkt der Kunstwelt zu spüren. Die kommerziellen Galerien zeitgenössischer Kunst brauchen anhaltende Bemühungen, durch Projekte entschlossen unterstützt zu werden.



    So könnten wir uns an der natürlichen Entwicklung des Kunstmarktes aktiv beteiligen, sagt die Organisatorin Ioana Ciocan. Die Kunstmesse nimmt sich vor, der rumänische Hauptstadt in der Landschaft der großen europäischen Messen für zeitgenössische Kunst Gewicht zu verleihen, indem sie sich für die Förderung der zeitgenössischen Kunst und der urbanen Kultur Bukarests engagiert.

  • Nachrichten 18.05.2014

    Nachrichten 18.05.2014

    BUKAREST: Der Botschafter Russlands in Rumänien, Oleg Maldschinow, hat eingeschätzt, da‎ß die von den Weststaaten gegen Russland beschlossenen Sanktionen nicht zu einer Lösung der Ukraine-Krise helfen würden, sondern eher zu einer Eskalierung der Probleme führen könnten. In einem Interview für einen rumänischen privaten Fernsehsender sagte der russische Diplomat, da‎ß die Sanktionen nicht nur die russische, sondern auch die europäische Wirtschaft beeinflussen werden. Die Russische Föderation wird mit Sicherheit nicht kollabieren, sagte noch Oleg Maldschinow.



    KIEW: In der Ukraine sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit Beginn der Proteste im November 2013 etwa 250 Menschen ums Leben gekommen. Allein 127 Tote habe man seit Beginn der Anti-Terror-Aktion“ gegen Separatisten im Osten des Landes gezählt, sagte UNO-Mitarbeiter Ivan Simonovic am Freitag in Kiew. Zurzeit würden mindestens 49 Menschen von bewaffneten Gruppen festgehalten, Dutzende seien vermisst. Simonovic forderte die prowestliche Führung des Landes auf, friedliche Regierungsgegner aus der Ostukraine in einen Dialog einzubeziehen. Ich glaube weiter daran, dass die Situation nicht unumkehrbar ist“, sagte der UNO-Diplomat.



    BUKAREST: Das rumänische Parlament wird nach der Europawahl vom 25. Mai über den Misstrauensantrag der liberalen Opposition debattieren. Dies gab der Vorsitzende der Bukarester Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea, bekannt. In dem letzte Woche eingereichte Misstrauensantrag werfen die liberalen Abgeordneten der Exekutive vor, sie würde die Steuererleichterungs-Ma‎ßnahmen ungerechtfertigt lange hinauszögern. Darüber hinaus stünde der sozialdemokratische Ministerpräsident, Victor Ponta, unter dem Einflu‎ß der lokalen politischen Führer im Territorium, steht noch im Misstrauensantrag der Liberalen.



    BUKAREST: In Sighetu Marmatiei, dem Ort in Rumänien wo der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Autor und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel seine Kindheit verbrachte, ist am Sonntag ein Holocaust-Bildungszentrum eröffnet worden. Das Holocaust-Bildungszentrum im alten jüdischen Ghetto von Sighet im Kreis Maramures ist den lokalen 13.000 Holocaust-Opfern gewidmet. Es ist die erste in einer Reihe von Veranstaltungen über die 70 Jahre seit der Vertreibung der letzten Juden aus Nordsiebenbürgen in die Konzentrationslager. “Ich fühle mich geehrt und tief bewegt, dass mein geliebter Heimatort Sighet ein Ort ist, an dem die Menschen in Rumänien über die Verbrechen des Holocaust und die Auslöschung der jüdischen Gemeinden im ganzen Land lernen können”, sagte Elie Wiesel in einer Erklärung. “Die Eröffnung des Holocaust-Bildungszentrum unterstützt die Anstrengungen meines Lebens, sicherzustellen, da‎ß die Menschheit nie das Böse vergi‎ßt, da‎ß in Rumänien und in ganz Europa stattfand.” Im Jahre 1944 wurden die Juden von Maramures in Nordsiebenbürgen zusammengetrieben und in 13 Ghettos deportiert. Die meisten Juden aus Maramures wurden nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Die rumänische Stadt Sighetu Marmatiei (im Norden des Landes) organisiert diese Tage zahlreiche Veranstaltungen zum Gedenken der Deportierung der Juden aus der Maramuresch in die Konzentrationslager vor 70 Jahren. Aus diesem Anla‎ß werden Ausstellungen, Konzerte und Seminare veranstaltet.



    BUKAREST: Der rumänische Gesundheitsminister, Nicolae Banicioiu, hat bekanntgegeben, Vertreter des Gesundheitsministeriums werden einen Gesetzentwurf erarbeiten, der, unter anderen, auch eine Erhöhung der Gehälter im Gesundheitswesen enthalten werde. Das Projekt könnte in Juni finalisiert, und im Herbst dem Parlament zur Debatte vorgelegt werden, so Banicioiu. Ein Hauptziel des Gesetzentwurfs sei das Stoppen der Auswanderung der rumänischen Mediziner, sagte noch der Gesundheitsminister.



    BUKAREST: Mehr als 30 Bukarester Einrichtungen — Museen und andere Kulturinstitutionen — haben sich am Samstag, den 17. Mai, an der Langen Nacht der Museen 2014 beteiligt. Auch andere Kultureinrichtungen aus mehreren Städten Rumäniens nahmen an der Nacht der Museen teil. Die Lange Nacht der Museen wurde 1997 in Berlin gestartet. Im Jahr 2007 wurde die länderübergreifende Aktion vom Europarat unterstützt. So öffneten am 19. Mai 2007 in 39 Staaten mehr als 2000 Museen am Samstagabend. Allein in Europa nahmen die Städte Baku, Brüssel, London, Paris, Stra‎ßburg, Zagreb, Bratislava, Barcelona, Madrid, Lissabon, Belgrad, Tallinn, Budapest, Venedig, Lugano, Vilnius, Krakau, Warschau und Bukarest daran teil.



    BUKAREST: Das rumänische Aussenminsterium hat eine Reisewarnung für mehrere Länder auf dem Balkan und im Mitteleuropa ausgegeben, die von Unwetter und Überschwemmungen heimgesucht werden. Die Warnung gilt vor allem für Serbien und Bosnien-Herzegowina, wo mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sind. Auch mehrere Regionen in Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Bulgarien wurden von den starken Regenfällen schwer betroffen. In Rumänien ist das Wetter unbeständig. Der Himmel ist wechselhaft, mit zeitweiligen starken Bewölkungen. Die THT liegen zwischen 16 und 25 Grad. Das Wetteramt hat auf mehreren Strecken der Donau die gelbe und orangene Alarmstufe wegen Hochwasser- und Überschwemmungsgefahr bis Montag verlängert.