Tag: National-Liberale Partei

  • 1946: Wie die Kommunisten und ihre Handlanger die demokratische Parteienlandschaft aufmischten

    1946: Wie die Kommunisten und ihre Handlanger die demokratische Parteienlandschaft aufmischten

    Über die Kollaboration in der Politik wurde viel geschrieben, insbesondere über die Kollaboration der Intellektuellen. Kollaboration bedeutete aber auch die Zusammenarbeit einiger Fraktionen der demokratischen Parteien mit den kommunistischen Parteien in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, um an den Wahlen teilzunehmen. Dies war eine der grundlegenden Strategien der Kommunisten bei den Wahlen: Dissidenten aus traditionellen Parteien zu gewinnen, um die Wählerschaft zu verwirren und dazu zu bringen, ihre Stimme den Handlangern der Kommunisten zu geben.



    Kurz vor den Wahlen vom November 1946 in Rumänien trennten sich von allen traditionellen rumänischen Parteien, der Nationalen Bauernpartei, der Nationalen Liberalen Partei und der Sozialdemokratischen Partei, Fraktionen, die mit ihren Führern nicht einverstanden waren und die von den Kommunisten geführte Koalition unterstützten. Von der Nationalen Bauernpartei trennte sich die Nationale Bauernpartei-Anton Alexandrescu, von der National-Liberalen Partei die National-Liberale Partei-Gheorghe Tătărescu-Gruppe, während die Sozialdemokratische Partei vollständig in der Kommunistischen Partei aufging. Der am meisten respektierte Anführer der Sozialdemokraten, Constantin Titel Petrescu, mussten deswegen eine neue Partei — die unabhängige sozialdemokratische Partei gründen. Diese Partei stellte auch die wahre Sozialdemokratie in Rumänien dar.



    Der Rechtsanwalt Dan Amedeo Lăzărescu, ein politischer Gefangener in den 1950er Jahren, war Mitte der vierziger Jahre Mitglied der Jugendorganisation der Liberalen und war Zeuge all dieser politischen Machenschaften. Lăzărescu, der 1996 vom Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des rumänischen Rundfunk interviewt wurde, erinnerte sich daran, wie der Anführer der liberalen Dissidenten der Tătărescu-Gruppe, Petre Bejan, bei dem Treffen, bei dem die Wahlstrategie der Nationalliberalen Partei etabliert werden sollte, alle Liberalen aufforderte, sich den Kommunisten bei den Wahlen anzuschlie‎ßen:



    Man hat uns gesagt, dass die kommunistische Partei eine Null bei den Wahlen sein wird, dass das ganze Land Maniu [den Chef der Bauernpartei — Anm. d. Red.] wählen wird. Unsere Partei war auch eine Null. Folglich hätten die uns in Grund und Boden gestampft. Es hie‎ß, nur wenn wir zusammen kandidieren, könnten wir es schaffen. Da ergriff das Wort der gro‎ße Anwalt Patriciu Popescu, mein guter Freund, der sehr beredsam war. Er sagte: »Herr Präsident, Sie haben sich für eine Handlung eingesetzt, die nicht sehr logisch ist. Sie sagten: Aus Sicht der Wähler ist die Kommunistische Partei gleich Null. Aus der Sicht der Wähler ist unsere Partei gleich Null. Aber wenn sie diese Parteien zusammenführen, bedeutet das, dass sie die parlamentarische Mehrheit gewinnen werden? Aber was kann sich ergeben, wenn eine Null zu einer anderen Null addiert wird? Etwas, das sehr schlecht riecht!« Es folgte Beifall und erneut wurde eine geheime Abstimmung gefordert. Petre Bejan verlangte aber nachdrücklich eine offene Abstimmung und mehr als zwei Drittel stimmten für gemeinsame Listen.“




    Liberale, die ihre Wahlbeteiligung an der Seite der Kommunisten ablehnten, traten der Nationalen Liberalen Partei unter der Führung von Dinu Brătianu bei. Dieser war der wahre Vertreter des rumänischen politischen Liberalismus. Dan Amedeo Lăzărescu berichtet weiter:



    Sie entschieden sich für Dinu Brătianu. Da ich mit allen befreundet war, insbesondere mit Dumitru Alimăneşteanu, Bentoiu und vor allem mit Costel Tătăranu und Aznavorian, vermittelte ich ihre Wiederaufnahme in der Partei. Es gab aber heftigen Widerstand der Brătianu-Anhänger gegen die Wiederaufnahme der Abtrünnigen. Alexandrescu Guranda, der Chef der Partei-Filiale im Landkreis Neamţ, war zum Beispiel ein erbitterter Gegner der Liberalen, die mit den Kommunisten paktiert hatten. Dinu Brătianu war aber klug genug, sich mit ihnen zu versöhnen, so dass Tătărăscu mit seinen Leuten sich für gemeinsame Listen mit den Kommunisten entschieden, und die anderen gingen zu Dinu Brătianu über.“




    Die Sozialdemokraten hatten ein hartes Schicksal, ihre Partei wurde einfach durch einen internen Putsch konfisziert und mit den Kommunisten zwangsvereinigt. Dan Amedeo Lăzărescu dazu:



    Titel Petrescu beschloss, auf getrennten Listen zu kandidieren, und hielt eine berühmte Rede im Athenäum. Ich habe gehört, wie er die Vereinigten Staaten, die den Krieg mit Hilfe der Sowjetunion gewonnen hatten, pries. Da war eine gro‎ße Begeisterung, der Saal war voll, und auf dem Schlossplatz vor dem Athenäum skandierte die sozialdemokratische Jugend: »Sozialismus und Titel / Alle Leute stehn ihm bei!« Titel Petrescu, der fest entschlossen war, keine gemeinsamen Listen mit den Kommunisten zu führen, organisierte einen Parteitag und war überzeugt, dass er die Mehrheit hinter sich haben würde. Er hatte seinen Freund, Voitec, zum Minister für öffentliche Bildung genannt, obwohl Maniu ihm dieses Amt nur unter der Bedingung zugesprochen hatte, dass er ihn persönlich bekleiden würde. Er verlie‎ß sich weniger auf [den kommunistischen Politiker] Pătrăşcanu, noch weniger auf Tudor Ionescu, der aus der Radikalen Partei stammte. Die Radikale Partei um Grigore Iunian bestand aus sechs Mitgliedern, und jedes dieser sechs Mitglieder entschied sich für eine andere politische Partei: Ion Gheorghe Maurer lief zu den Kommunisten über, Mişu Paleologu, der Generalsekretär der Partei, blieb bei der Bauernpartei, und Tudor Ionescu, mein ehemaliger Physiklehrer am Spiru-Haret- Gymnasium, später Universitätsprofessor und Minister für Minen und Erdöl in der Regierung von Petru Groza, wechselte zu den Sozialdemokraten über.“




    Das Ergebnis der Wahlen vom 19. November 1946 bewies, dass die rumänischen Wähler nicht getäuscht werden konnten. Die Nationale Bauernpartei und die Nationale Liberale Partei bekamen zusammen 78% der Stimmen, während die von den Kommunisten geführte Koalition zusammen mit ihren Handlangern trotz der gemeldeten gro‎ßen Betrugsfälle nicht mehr als 22% der Stimmen gewannen. Aber am Ende wurde das Ergebnis auf den Kopf gestellt, und bis 1989 waren die politischen Wahlen in Rumänien eine Reihe von Maskeraden.

  • Nachrichten 14.04.2019

    Nachrichten 14.04.2019

    Kabul: Die vier rumänischen Soldaten, die am Samstag bei einem Bomben-Angriff in Afghanistan verwundet wurden, sind jetzt au‎ßer Gefahr. Die Soldaten des Bataillons 300 befanden sich während einer Patrouille in Minen widerstehenden und Hinterhalt geschützten Fahrzeugen, als sie mit einer unkonventionellen Sprengvorrichtung und mit leichten Infanteriewaffen angegriffen wurden. Die rumänischen Infanteristen haben Boden-und Luftunterstützung von ihren US-amerikanischen Kollegen erhalten und wurden im stabilen Zustand aber mit Knochenbrüchen und zahlreichen Verletzungen ins Krankenhaus des Luftstützpunktes in Kandahar gebracht. 2019 soll Rumänien laut Angaben des Verteidigungsministeriums 780 Soldaten in Afghanistan stationieren. Die NATO-Mission, an der sich die Soldaten des Bataillons 300 beteiligen, zählt über 16.000 Soldaten aus 40 Ländern. Mit den grö‎ßten Staffeln beteiligen sich an der internationalen Mission: die USA- rund 8.500 Soldaten, Deutschland – 1.300 und Italien — 900.



    Bukarest: Die national-liberale Partei aus der Opposition schätzt die Beteiligung an der, für den 26. Mai geplanten Europawahl auf 50%. Zeitgleich mit der Europawahl wird in Rumänien am 26. Mai ein Referendum über Justiz organisiert. Der Chef der Liberalen Ludovic Orban ist der Ansicht, dass das Au‎ßenministerium auch bei der Europawahl zu wenige Wahllokale für Auslandsrumänen eröffnen wird und äu‎ßerte seine Besorgnis darüber. Laut Orban hätten die meisten Auslandsrumänen ihr Land wegen mangelnder Perspektive und wegen der Art und Weise, in der die Sozial-Demokraten das Land regieren verlassen, daher würden die meisten Auslandsrumänen für die National-Liberalen oder andere Oppositionsparteien stimmen. Sollten die Auslandsrumänen von ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch machen können, würde das auch das Wahlergebnis deutlich beeinflussen, sagte Orban. Darüber hinaus, erklärte der Vorsitzende des Juniorpartners der sozial-demokratischen Partei in der Regierung, die Allianz der Demokraten und Liberalen ALDE, Călin Popescu-Tăriceanu, dass der bürgerliche Staatschef Klaus Iohannis das besagte Referendum über Justiz nutze, um einen Frühstart im Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl hinzulegen. Laut Klaus Iohannis werden die Rumänen bei der Volksbefragung zum Thema Rechtsstaat befragt, beispielsweise Verbot von Amnestie und Begnadigung für Korruptionsdelikte sowie Verbot von Eilverordnungen für Straftaten, Strafen und gerichtliche Organisation, zusammen mit dem Recht anderer Behörden, das Verfassungsgericht zu solchen Themen anzurufen.



    Washington: Auf der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds haben Finanzminister aus 22 Ländern eine Klimakoalition geschmiedet. Künftig wollen sie für den Umweltschutz besser zusammenarbeiten. In der gemeinsamen Erklärung der Finanzminister hei‎ßt es weiter, die Folgen des Klimawandels sollten künftig auch in der Haushalts- und Finanzpolitik transparenter gemacht werden, indem sie schon bei der Haushaltsaufstellung und bei öffentlichen Investitionen stärker berücksichtigt werden. Die von der Weltbank koordinierte Klimakoalition“ will zudem private Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz stärker fördern. Rumänien wird auf der Frühjahrstagung vom Finanzministrer Eugen Teodorovici vertreten.

  • Nachrichten 07.11.2018

    Nachrichten 07.11.2018

    Brüssel: Das Europäische Parlament hat den Entschließungsentwurf hinsichtlich des Rechtsstaates in Rumänien beendet und soll nun von den politischen Gruppierungen besprochen werden. Nächste Woche soll der Entwurf im Plenum vorgestellt werden. Das Europäische Parlament äußert seine Besorgnis betreffend die Reform der rumänischen Gesetzgebung, besonders der Strafgesetze, die die Unabhängigkeit des rumänischen juristischen Systems und die Bekämpfung der Korruption untergraben. Das Europäische Parlament fordert die rumänische Regierung und das Parlament auf, alle Empfehlungen der Europäischen Kommission, der GRECO und der Venedig-Kommission umzusetzen und keine Reform durchzuführen, die die Einhaltung des Rechtsstaates gefährde. Der Entwurf enthält Daten über eine fortwährende Debatte über die Rolle des Rumänischen Nachrichtendienstes und seine vermutliche Intervention in das rumänische Justizsystem. Die gewaltige Intervention der Polizeikräfte während den Anti-Regierungs-Protesten vom 10. August in Bukarest wird ebenfalls verurteilt.



    Bukarest: Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă setzt ihr Katar-Besuch fort. Gestern hatte Viorica Dăncilă im bei dem Treffen mit seiner könglichen Hochheit Schaich Tamim Bin Hamad al Thani und mit dem Premierminister von Qatar Scheich Abdullah bin Nasser bin Khalifa Al Thani, dass die rumänische Seite an der Erweiterung der Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen, wie Infrastruktur, Gesundheit, Landwirtschaft und Tourismus interessiert ist. Im Beisein beider Premierminister wurden drei bilaterale Zusammenarbeitsabkommen in den bereichen Diplomatie, Landwirtschaft und Tourismus unterzeichnet. Im Anschluss betonte die rumänische Premierministerin, dass Rumänien während seiner Präsidentschaft des EU-Rates, die im Januar nächsten Jahres beginnen wird, für die Intensivierung der Bemühungen zur Förderung des Friedens und der Sicherheit, sowie für einen ständigen Dialog zwischen der Europäischen Union und dem Zusammenarbeitsrat der Golfstaaten plädieren wird.



    Brüssel: Der rumänische Finanzminister Eugen Teodorovici ist in Brüssel, am Rande des Rates für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten der Europäischen Union (ECOFIN) mit Vertertern des Europäischen Parlaments zusammengekommen. Die Gespräche betrafen die Prioritäten Rumäniens während seiner EU-Ratspräsidentschaft im ersten Semester 2019 und den nächsten Mehrjahres-Finanzrahmen der Union. Teodorovici betonte, dass die Programme InvestEU und das zur Unterstützung der Strukturreform auf der Agenda der EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens vorrangig seien. Der rumänische Minister wiederholte auch, dass Bukarest die Einrichtung für Konvergenz unterstütze, Werkzeug, das Nicht-Euro-Staaten im Beitrittsprozess zum Euro-Währungsraum helfen würde, unter der Voraussetzung, dass dieses keine zusätzlichen Hürden schafft.



    Bukarest: Die rumänischen Parteien – die National Liberale Partei, die Partei Volksbewegung und der Ungarnverband – die zur Familie der EVP gehören, beteiligen sich am Mittwoch und Donnerstag im finnischen Helsinki an der Tagung der EVP. Das wichtigste Thema auf der Agenda der Tagung ist die Wahl des EVP-Kandidaten für die Präsidentschaft der nächsten EU-Kommission. Diese soll nach den Europawahlen im kommenden Frühling gebildet werden. Der Chef der PNL Ludovic Orban präzisierte, dass die Liberalen den Deutschen Manfred Weber unterstützen werden, der die parlamentarische Gruppierung der EVP im Europäischen Parlament leitet. Sein Gegenkandidat ist der ex-Ministerpräsident Finnlands Alexander Stubb.



    Bukarest: Die europäische Gesellschaft Airbus und die mittelrumänische Gesellschaft IAR Ghimbav haben ein endgültiges und ausschließliches Zusammenarbeitsabkommen für einen Zeitraum von 15 Jahren unterzeichnet. Vereinbart wurde dabei die Produktion in Rumänien des zweimotorigen Mehrzweckhubschraubers H215M. Airbus und IAR sind seit über einem Jahrzehnt Geschäftspartner in der Gesellschaft Airbus Helicopters România. Dieses ist ein erfolgreiches Zentrum für die Instandhaltung und Reparatur einer breiten Palette von Zivil- und Militärhubschraubern aus Rumänien und anderen Ländern. 75% des Umsatzes von Airbus Helicopters România bilden Exportaufträge. 2016 wurde in Ghimbav das Werk Airbus Helicopters Industries für die Produktion von H215M Hubschraubern gegründet. Die Gesellschaft mit mehrheitlich staatlichem Kapital IAR ist einer der rumänischen Spitzenreiter im Luftfahrtbereich, spezialisiert auf die Herstellung und Instandhaltung von Hubschraubern. Airbus ist Weltführer in der Luftfahrt und in der Raumfahrt.

  • Nachrichten 21.11.2017

    Nachrichten 21.11.2017

    Bukarest: Der Vorsitzende der Abgeodnetenkammer und Chef der
    Sozialdemokratischen Partei Liviu Dragnea war am Dienstag beim Sitz der
    Antikorruptionsbehörde eingeladen. Die Staatsanwälte haben ihm die
    Beschlagnahme seiner Besitztümer im sogenannten Fall Teldrum bekanntgemacht.
    Die Staatsanwälte schätzen einen Schaden von mehr als 20 Millionen Euro und 30
    Millionen Lei (circa 6,5 Millionen Euro) Weitere neun Personen werden im
    besagten Fall untersucht. Dragnea habe eine kriminelle Gruppe gegründet
    und mit dieser EU-Subventionen von umgerechnet 20,6 Millionen Euro veruntreut,
    teilte die Antikorruptionseinheit der Staatsanwaltschaft, DNA, mit.



    Bukarest: Die Abgeordnetenkammer des Bukarester
    Parlaments hat am Dienstag als Entscheidungsgremium den Gesetzentwurf über den
    Kauf von Patriot-Raketensystemen angenommen, der am Montag vom Senat gebilligt
    worden war. Der Gesetzentwurf hatte schon grünes Licht vom Verteidigungsausschuss des Parlaments bekommen. Rumänien wird
    sieben Patriot Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme im Wert von 3,9 Milliarden
    Dollar kaufen. Der Erwerb des ersten Systems, im Wert von 750 Millionen Dollar,
    wurde von der amerikanischen Regierung genehmigt und soll bis Ende des Monats
    erfolgen. Die rumänische Armee besitzt zur Zeit alte sowjetische
    Boden-Luft-Raketen.

    Bukarest: Die Regierungskoalition PSD-ALDE könnte am 29.
    November den Haushaltsentwurf für 2018 billigen, erklärte am Dienstag der
    Vorsitzende der Abgeordnetenkammer Liviu Dragnea, Chef der Sozialdemoktraten.
    Laut Dragnea könnten nach dem Nationalfeiertag Rumäniens, dem 1. Dezember, die
    Debatten in den parlamentarischen Ausschüssen über den Entwurf starten. Er fügte hinzu, die Regierung werde bis zum
    29. November den Mindestlohn festlegen.



    Bukarest: Der Demokratische Verband
    der Ungarn in Rumänien hat am Dienstag bekanntgegeben, er werde sich von der
    Abstimmung über den Misstrauensantrag der mitte-rechts Opposition gegen die
    mitte-links Koalitionsregierung der PSD-ALDE enthalten. Der Vorsitzende des
    Ungarnverbandes, Kelemen Hunor, sagte, er sei mit einigen Paragraphen des
    Misstrauensantrags einverstanden. Andererseits würden die Initiatoren des
    Misstrauensantrags keine Alternativen für den jetzigen Premierminister und sein
    Regierungsprogramm vorschlagen, so Kelemen Hunor. In dem Misstrauensantrag, der
    von Abgeordneten und Senatoren der National-Liberalen Partei (PNL), der Union
    Rettet Rumänien (USR), der Partei Volksbewegung (PMP) und von unabhängigen
    Parlamentsabgeordenten unterzeichnet wurde, wird die Exekutive beschuldigt, sie
    habe mit ihrer Steuerpolitik die rumänische Wirtschaft erschüttert. Im Gegenzug
    sagte Ministerpräsident Mihai Tudose, das Entrichten der Sozialbeiträge vom
    Arbeitnehmer und nicht mehr vom Arbeitgeber sei eine gute Steuermaßnahme,
    wodurch alle nur zu gewinnen hätten. Infolge der Steuerreform wird mehr Geld
    für den Staatshaushalt und für die Renten kassiert, und die Unternehmen werden
    vereinfachte Prozeduren genießen, so Mihai Tudose.


    Bukarest: Am Mittwoch beginnt in Bukarest die
    24. Internationale Buchmesse Gaudeamus.
    Die Buchmesse wird auch dieses Jahr von Radio Rumänien organisiert. Zum
    ersten Mal genießt kein Land den Status des Ehrengastes, sondern die
    Europäische Union, durch ihre Bukarester Vertretung. Unter dem Motto: Einigkeit durch Vielfalt, ermutigt die Europäische
    Union zum Entdecken des europäischen Kulturerbes. Bei der diesjährigen
    Auflage lädt Radio Rumänien zu mehreren feierlichen Momenten ein: Das 60.
    Jubiläum der Unterzeichung der Römischen Verträge, das 30. Jubiläum des
    Programms Erasmus und 10 Jahre EU-Beitritt Rumäniens.
    300 Aussteller beteiligen sich an der internationalen Buchmesse in Bukarest,
    800 Veranstaltungen stehen auf dem
    Programm.





    Wetter: In Rumänien sind die
    Temperaturen normal für diese Jahreszeit. Der Himmel ist bewölkt im Nordwesten,
    in der Landesmitte und im Gebirge. Bis einschließlich Mittwoch gilt eine
    Wetterwarnung wegen Schneefälle und Windböen im Gebirge, im Nordosten und in
    der Landesmitte. Die THT liegen zwischen 4 und 15 Grad C. Am Mittag wurden in
    Bukarest 8 Grad gemessen.

  • Nachrichten 4.03.2017

    Nachrichten 4.03.2017

    Bukarest: Spätestens in anderthalb Monaten wird das Justizminister Tudorel Toader dem Kabinett Sorin Grindeanu einen Gesetzentwurf vorlegen, der das rumänische Strafrecht ändern soll, damit dieses mit den Beschlüssen des Verfassungsgerichtes vereinbar gemacht wird. Wie Toader gegenüber Radio Rumänien erkärte, soll das besagte Gesetzesvorhaben im Parlament besprochen und verabschiedet werden. Toader sagte ferner, dass in der Tatbestandsbeschreibung des Amtsmissbrauchs eine klare Abgrenzung zwischen Vergehen und Verbrechen statuiert werden sollte. Dies sei nur durch ein finanzielles Mindestmaß des entstandenen Schadens möglich, so der Minister. Der neue Justizminister hat das Amt im Monat Februar übernommen, nachdem die sozialliberale Exekutive mit ihrer Initiative, das Strafgesetzbuch im Eilerlass zu ändern, nur einen Monat nach Amtsantritt, eine politische Krise ausgelöst hatte. Der Neuregelung zufolge sollte der Amtsmissbrauch nur dann mit Gefängnis bestraft werden können, wenn der dadurch entstandene Schaden mindestens 200.000 Lei (umgerechnet rund 45.000 Euro) betrug. Infolge der größten Proteste seit dem antikommunistischen Volksaufstand von 1989, nahm die Regierung das besagte Dekret zurück und der damalige Justizminister Florin Iordache trat zurück.



    Bukarest: Der Parteirat der National-Liberalen hat heute das Datum und das Verfahren für die Wahl des neuen Parteivorsitzenden festgelegt. Viele Liberalen sprechen sich für die direkte Wahl des Chefs der wichtigsten Oppositionspartei Rumäniens aus, woran sich alle Parteimitglieder beteiligen sollen, dieses Vorrecht gehört jedoch lediglich den Delegierten zum Parteikongress, der im Monat Juni stattfinden soll. Bis dahin bleibt Raluca Turcan Interimsvorsitzende. Bislag gaben die Exminister Ludovic Orban und Cătălin Predoiu ihre Absicht bekannt, Alina Gorghiu im Amt zu folgen. Die ehemalige Parteichefin trat nach der Niederlage bei der Parlamentswahl vom 11. Dezember 2016 zurück. Die National-Liberale Partei bekam 20% der Stimmen, die Sozial-Demokraten gingen mit 45% der Stimmen als klare Sieger hervor.



    Washington: Die Korruption bleibe das größte Problem Rumäniens, warnt das amerikanische Außenministerium in seinem jüngsten Bericht zur Entwicklung der Menschenrechssituation im Jahr 2016. Die Vorteilsannahme im Amt bleibe in Rumänien demzufolge eine weitverbreitete Praxis, die Gesetze werden nicht immer wirksam umgesetzt, hohe Beamte, einschließlich Richter, stehen oftmals unter Korruptionsverdacht. Wie aus dem Bericht hervorgeht, sei die Immunität ehemaliger sowie aktueller Parlamentsmitglieder ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg strafrechtlicher Ermittlungen. Das amerikanische Außenministerium kritisiert im Anschluß die Diskriminierung der Roma, die mangelhaften Haftbedingungen sowie die Politisierung der Presse. Politiker und verschiedene Interessengruppen besitzen oder stehen im Vorstand nationaler oder lokaler Medienanstalten, die Nachrichten und die Redaktionspolitik stehen infolgedessen oftmals unter dem Einfluss ihrer Eingentümer, zeigt das amerikanische Außenministerium in seinem jüngsten Bericht zur Entwicklung der Menschenrechssituation.



    Bukarest: Rumänien gedenkt der Opfer des schweren Erdbebens vom 4. März 1977. Beim Beben der Stärke 7,2 auf der Richterskala, das sein Epizentrum im ostrumänischen Landkreis Vrancea hatte, sind vor 40 Jahren 1.570 Menschen, die meisten in der Hauptstadt Bukarest, ums Leben gekommen. In Bukarest traten auch die größten Zerstörungen auf. Der Schaden wurde damals auf über 2 Milliarden Dollar geschätzt. Rund 230.000 Immobilien sind eingestürzt oder wurden stark beschädigt. Das Beben löste eine ausgeprägte wirtschaftliche und soziale Krise aus, die das kommunistische Regime laut Historikern bis zu seinem Sturz im Jahr 1989 nicht überwinden konnte. In Bukarest werden derzeit hunderte Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft.



    Sport: Der rumänische und europäische Handballmeister der Damen CSM Bukarest ist ins Viertelfinale der Champions League eingestiegen. Am Freitag setzen sich die Rumäninnen im Heimspiel gegen das slowenisce Team Krim Ljubljana 28-26 durch. Im letzten Gruppenspiel trifft CSM Bukarest auf die dänische Mannschaft Ebsjerg, die keine Chance auf eine Qualifikation hat. Höchstwahrscheinlich ist das mazedonische Team Vardar Skopje der nächste Gegner des rumänischen Meisters im Champions League.

  • Wahlfälschung 1946: Kommunisten zählten auf Einschüchterung und Betrug

    Wahlfälschung 1946: Kommunisten zählten auf Einschüchterung und Betrug

    Am 19. November 1946 fand die grö‎ßte Fälschung einer Wahl in der Geschichte Rumäniens statt. Die Folgen waren entscheidend für die politische Geschichte des Landes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach dem 6. März 1945 und der Amtseinführung des prosowjetischen Kabinetts unter Petru Groza hatte sich das politische Klima in Rumänien erheblich verschlechtert: Sowjetische Soldaten nehmen entgegen der im September 1944 vereinbarten Waffenruhe Kriegsgefangene mit, die verheerenden Folgen des Kriegs führen das Land in die Krise, Politiker, Parteien und Oppositionsmedien werden verfolgt, die von Kommunisten besetzten Staatsbehörden geben sich Gewaltakten hin — eine Strategie für die Machtübernahme, dafür hatte die kommunistische Partei auch unterschiedliche Banden mit Waffen ausgerüstet.



    Die Wahlfälschung am 19. November 1946 war brutal und offensichtlich, sie gilt bereits als Fallstudie für den Missbrauch totalitärer Systeme, die ihre politische Autorität so ausüben. Der wirkliche Ausgang der Wahl bleibt unbekannt, für den Betrug bedienten sich die Kommunisten einer einfachen Methode: Sie tauschten die Urnen aus.



    Aller Wahrscheinlichkeit nach hätten die beiden demokratischen Traditionsparteien Rumäniens, die Nationale Christdemokratische Bauernpartei und die National-Liberale Partei, gemeinsam mehr als 78% der Stimmen bekommen. Der von den Kommunisten geführte sogenannte Block Demokratischer Parteien wäre auf geschätzte 22% gekommen. Nachdem das Wahlergebnis genau auf den Kopf gestellt worden war, erklärte sich die prosowjetische Regierung zum Wahlsieger und berief sich dabei auf eine Legitimität, die ihr während der eigenen Regierungszeit nie zuteil werden sollte. Schlie‎ßlich sei es nicht wichtig, wie das Volk wählt, es ist wichtig, wer die Stimmen zählt“ — lautet ein dem sowjetischen Anführer Stalin zugeschriebenes Zitat. Alles, was folgte, kann als Auswirkung der Parlamentswahl vom 19. November 1946 gesehen werden, am Wochenende sind genau 70 Jahre seitdem vergangen.



    Im Archiv des Zentrums für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks sind mehrere Aussagen von Zeitzeugen aufgezeichnet, die den gro‎ßen Wahlbetrug mit eigenen Augen gesehen oder bestätigt bekamen. Nicolae Magherescu war Büroleiter des liberalen Ministers Mihail Romniceanu in der Regierung Rădescu, zwischen Dezember 1944 und März 1945. Er erinnerte sich im Interview für das Archiv an die Stimmung vor der Wahl.



    Am 19. November wohnte ich für einen Monat im Landkreis Galatz. Ich kann Ihnen nicht beschreiben, was ich alles gesehen habe: wie die Menschen geschlagen wurden, alles wurde mit Gewaltanwendung erreicht. Die sogenannten Kommunisten kamen aus der Kreishauptstadt Galatz, sie fuhren in einem Autokonvoi durch die Dörfer und bedrohten die Menschen, sollten sie die Liberalen wählen, würden sie aus ihren Häusern vertrieben und ihr gesamtes Hab und Gut verlieren. Es waren unvorstellbare Dinge, die geschahen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich in einer Gemeinde wohnte, wo ein Kollege von uns namens Dimofte sich getraut hat, einigen von diesen Menschen, die uns angehalten hatten, zu erwidern. Und da hat Dimofte sofort eine Ohrfeige bekommen, weil man wusste, dass er in der Familie eine liberale Tradition hatte. Und da bin ich mir bewusst geworden, dass gegen solche Menschen kein gerechter Kampf geführt werden kann.“




    Dumitru Pop, Bürgermeister der Maramurescher Gemeinde Ieud, und Ştefan Balea, Mitglied der ortsansässigen Filiale der Nationalen Bauernpartei, waren Zeugen des Urnengangs in ihrer Region.



    Die Wahlen waren eine Zumutung. Anstatt in unserer oder der benachbarten Gemeinde Wahllokale einzurichten, schickten sie uns in eine dritte Gemeinde, ein fast verlassenes Dorf. Wir mussten dorthin laufen, unter ganz schlechten Wetterbedingungen. Die armen Leute gingen zu Fu‎ß, und ihre Opanken (die traditionellen Bundschuhe, rum. ‚opinici‘) hielten die Strecke nicht aus, die Riemen und Schnüre rissen. Und dennoch gingen die Leute zu Fu‎ß ins Wahllokal. Die rumänischen Bauern wollten nichts von den Kommunisten wissen, diese wurden von allen missachtet und verabscheut. Ihre politische Grundlage war die Lüge, ihre Politik war auf Lügen aufgebaut und kein normaler Mensch mit gesundem Verstand und Anstand hätte sich an so etwas beteiligen können. Man hat Soldaten in das Dorf mit dem Wahllokal gebracht, es sah aus, als ob unser Dorf unter Belagerung stand, die Soldaten hatten den Auftrag, uns am Überqueren einer kleinen Brücke zu hindern, die zum Lokal führte. Die Bauern haben sich aber durchgeschlagen und sind doch in das Gebäude vorgedrungen. Und dann begann der Urnengang. Ich war Helfer in der Validierungskommission. Die Parteisymbole hatten sich geändert, die Bauernpartei hatte davor das Rad als Symbol gehabt, jetzt hatte war ein Auge ihr Parteizeichen. Und die Älteren wussten nicht so genau, wo sie ihre Stimme abgeben sollten und fragten mich: ‚Wo ist das Auge?‘ Und hin und wieder zeigten wir ihnen, wo es war. Der Vertreter der Kommunisten hatte all das beobachtet und er nahm die Wahlzettel, um sie in die Urnen zu stecken. Und wenn er den Wahlzettel eines älteren Wählers hatte, bohrte er seinen Finger durch das Papier, um den Zettel nichtig zu machen.“




    Eva Hirsch war in der Zwischenkriegszeit zu den Kommunisten gesto‎ßen und 1996 beschrieb sie die Welle der Gewalt, die zur Wahlfälschung von 1946 geführt hatte.



    Im Vorfeld der Wahlen hat [die spätere Vizeministerpräsidentin und Au‎ßenministerin] Ana Pauker angeordnet, dass wir in den Fabriken und auf den Baustellen Beitrittserklärungen verteilen. Sie meinte, dass wer eine solche Erklärung unterzeichnet, uns auch seine Stimme schenken wird. Aber die Wahl wurde gefälscht. Wir haben die Wahllokale eingerichtet und die Beobachter in die Wahlkommissionen entsendet, in denen theoretisch jede Partei einen Vertreter hatte. Nur waren alle Beobachter eigentlich unsere Hintermänner. Dann hatte Maniu, der Vorsitzende der Bauernpartei, vor den Wahlen eine Konferenz im Athenäum abgehalten, und wir sind dorthin geschickt worden, um Unruhe zu stiften und Maniu nicht sprechen zu lassen. Wir sind dorthin und haben uns mit den Bauernparteileuten gerauft. Ich hatte überhaupt keine Angst, ich war so überzeugt, dass meine Werte die richtigen waren! Und als die Wahl begann, haben sie uns in mehrere Lokale geführt, um mehrere Stimmen abzugeben. Wenn unsere Leute in Schlüsselpositionen waren, haben wir dort gewonnen. Und es waren viele so wie ich, sehr viele.“




    Für die Menschen des 21. Jahrhunderts kann eine so grobe Wahlfälschung eigentlich nur ein Gefühl der Empörung, gemischt mit Bestürzung und Mitgefühl, verursachen. Die gefälschte Parlamentswahl vom 19. November 1946 ist der Beleg dafür, dass das kommunistische Regime von allen verabscheut wurde. Als ob es nach der Erfahrung mit der Sowjetunion noch eines Belegs bedürft hätte.

  • Korruption: Ermittlungen gegen Spitzenpolitiker der Liberalen

    Korruption: Ermittlungen gegen Spitzenpolitiker der Liberalen

    Der Kopräsident der Liberalen, Vasile Blaga, hat am Mittwoch angekündigt, dass er aus dieser Position zurücktritt, auf die Koordinierung der Wahlkampagne verzichtet und nicht mehr für die Legislativwahlen im Dezember kandidiert. Zuvor hatten die Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde angekündigt, dass gegen Blaga unter richterlicher Kontrolle in einer Korruptionsakte ermittelt wird.



    Die Taten sollen im Zeitraum 2009-2012 begangen worden sein, als Blaga, damaliger Innenminister und danach Senatspräsident in Bukarest, für die vorzügliche Vergabe einiger Aufträge eingegriffen hätte. Als Gegenleistung für diese Einflussnahme habe er Provisionen von 10%, in Höhe von mehreren hunderttausend Euro von dem ehemaligen Bürgermeister der nordöstlichen Stadt Piatra-Neamţ, Gheorghe Ştefan, selbst Hauptdarsteller in mehreren Korruptionsakten, und von einem Geschäftsmann erhalten.



    Die Mitteilung der Antikorruptionsstaatsanwälte gibt bekannt, dass Blaga das Geld für sich, aber auch für die Partei, deren Sekretär er damals war und die sich an der Regierung befand, genommen hätte. Die Rede ist aber nicht von der National-Liberalen Partei, sondern von der ehemaligen Liberal-Demokratischen Partei. Diese galt in der Epoche als Lieblingspartei und Sprechrohr des Ex-Präsidenten Traian Băsescu. Die Partei ging dann au‎ßeinander und die Mehrheit ihrer Mitglieder entschied sich unter der Führung Blagas, für den Zusammenschluss mit den National-Liberalen. Die Băsescu-Nostalgiker folgten ihm in die Partei Volksbewegung.



    In einer Verlautbarung, die nach dem Rücktritt ihres Kopräsidenten veröffentlicht wurde, beurteilen die Liberalen, dass der Beschluss von Vasile Blaga, sein Parteiamt aufzugeben, der Beweis sei, dass er die Integritätsprinzipien der Partei über seine Politikkarriere gesetzt hätte. Politkommentatoren erwarten ein angespanntes Konklave, denn die PNL ist nicht zu einer homogänen Partei geworden und die Fusion mit den Liberal-Demokraten ist nur formell geblieben. Die alten National-Liberalen werfen ihren neuen Kollegen vor, sie hätten ihre in der PDL angesammelte Straftäter-Passiva in die neue Partei übertragen. Ihrerseits behaupten die ehemaligen Liberal-Demokraten, dass sie berechtigt seien, einschlie‎ßlich aus ihren Reihen, einen neuen Kopräsidenten an die Seite der national-liberalen Alina Gorghiu zu befördern.



    Die Sozial-Demokraten hielten ihre Genugtuung bezüglich der Umwälzungen in der PNL nicht zurück. Sie dominieren konfortabel die Linke der rumänischen Politik. Die Rechte, die sich bereits die PNL, PMP und ALDE teilen, kassierte gerade einen Schlag ein. Einige Analytiker erwarten, dass ein Teil der traditionell liberalen Wählerschaft zu neueren politischen Gruppierungen umzieht. Eine davon ist die ehemalige NRO, die in eine Partei umgewandelt wurde, Union Rettet Buakrest. Bei den Lokalwahlen im Sommer ist es ihr gelungen, mit einer harten Botschaft gegen die Korruption, die PNL in der Hauptstadt entschieden zurückzulassen.

  • Umfrage: Welchem Politiker vertrauen die Rumänen?

    Umfrage: Welchem Politiker vertrauen die Rumänen?

    Eine Umfrage zum Vertrauen in gewählte Politiker hat neulich ein realistisches Bild von der aktuellen Stimmungslage der Wähler in Rumänien gezeichent. Da 2015 kein Wahljahr in Rumänien ist, spiegeln sich solche Umfragen sowie Umfragen zur Wahlabsicht nicht zutreffend im Wahlergebnis wider. Nach acht Monaten im Amt bleibt Präsident Klaus Iohannis der Politiker, der sich des Vertrauens der rumänischen Wähler am stärksten erfreut.



    Der jüngsten Studie zufolge vertrauen ihm 59% der Befragten. Eine gute und gleichzeitig schlechte Nachricht für den rumänischen Staatschef, denn Dezember 2014, als er ins Amt eingeführt wurde, schnitt er beim Vertrauen der Wähler mit 78% viel besser ab. Der rumänische Staatschef hat also drastisch an Vetrauen eingebü‎ßt, wie aus der Umfrage hervorgeht. Die hyperaktive Natur seines Vorgängers Traian Băsescu hatte viele Wähler davon überzeugt sich einen ausgewogenen Menschen als Staatsschef zu wünschen“, jedoch nicht einen der sich im politischen Tagesgeschehen die Hände nicht schmutzig machen wolle“, deuteten die rumänischen Medien das Ergebnis der Umfrage. Iohannis habe den Wunsch, das Land zu führen, nicht deutlich gezeigt und gebe sich mit gemütlichen Interviews zufrieden, die vorab von seinen Pressesprechern organisiert werden, sowie mit monatlichen offiziellen Besuchen in europäischen Hauptstädten, so die Bukarester Medien anschlie‎ßend.



    Gefolgt wird Präsident Iohannis in der Beliebtheitsskala vom Bukarester Bürgermeister Sorin Oprescu. Der ehemalige Sozial-Demokrat wurde als unabhängiger Kandidat bereits zum zweiten Mal an die Führungsspitze der rumänischen Hauptstadt gewählt. Infolge der Korruptionsskandale, in denen die Stadtverwaltung verwickelt wurde, rechnen Politikbeobachter aber nicht mit einer weiteren Amtszeit von Oprescu. Von Dienstleistern für kommunale Versorgung bis zu seinen eigenen Beratern gibt es zahlreiche Mitarbeiter von Oprescu, die sich nun wegen Korruptionsvorwürfe vor Gericht verantworten müssen.



    Auch zum engen Umfeld des Ministerpräsidenten Victor Ponta gehören korruptionsverdächtige Personen, von Parteikollegen bis zu seinem Schwager, der Premier selbst wird allerdings der Korruption beschuldigt. 35% der rumänischen Bürger hätten laut der besagten Umfrage noch Vertrauen in seine Arbeit. 47% der Befragten sind der Anicht, dass die wirtschaftliche Lage des Landes sich während seiner Amtszeit verbessert habe, während 31% die Ansicht vertreten, dass die Wirtschaftslage Rumäniens gleich geblieben sei. 20% der Befragten sind hingegen der Meinung, dass die Situation während der Amtszeit des Kabinetts Ponta noch schlechter geworden sei.



    Sollten die rumänischen Wähler am nächsten Sonntag zur Urne gehen, würden 41% der Wahlberechtigten für die wichtigste Oppositionspartei, die National-Liberale Partei (PNL) stimmen, während 37% der regierenden Sozial-Demokratischen Partei (PSD) ihre Stimme geben würden, geht anschlie‎ßend aus der Umfrage hervor. Die Demokratische Union der Ungarn in Rumänien (UDMR) aus der Opposition und die au‎ßerparlamentarische Partei M10 der Europaabgeordneten und Präsidentschaftskandidatin von 2014, Monica Macovei, würden die Stimme von jeweils 5% der Wähler erhalten. Der Juniorpartner der Regierungskoalition, die neugegründete Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) mit 3% und die Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR) würden mit 2% der Wählerstimmen unter der fünf-Prozent-Hürde bleiben.

  • Die 36-jährige Alina Gorghiu zur Mitvorsitzenden der National-Liberalen Partei gewählt

    Die 36-jährige Alina Gorghiu zur Mitvorsitzenden der National-Liberalen Partei gewählt

    Die rumänischen Politikbeobachter sind sich darüber einig, dass die politische Bühne des Landes junge Menschen braucht. 25 Jahre nach dem Sturz des kommunistischen Regimes mit seinen fragwürdigen Werten, sind heute viele Vertreter der politischen Klasse des Landes weit von moralischen Vorbildern und erfreuen sich auch keines beruflichen Ansehens. Kennzeichnend für das Bild der meisten von ihnen sind hingegen unbefriedigende Leistungen und schwere Korruptionsvorwürfe. Daher braucht die politische Klasse junge und gut ausgebildete Menschen, von der veralteten Mentalität befreit und die die gro‎ße Änderung mit sich bringen könnten.



    Vor diesem Hintergrund wurde die 36-jährige Anwältin Alina Gorghiu zur Mitvorsitzenden der National-Liberalen Partei, wichtigster Oppositionspartei gewählt, in einer Zeit in der die Verstärkung der internen Beziehungen ihre wichtigste Mission ist. Die aktuelle National-Liberale Partei enstand nach dem Zusammenschlu‎ß der gleichnahmigen politischen Formation mit der Liberal-Demokratischen Partei. Gorghius Führungspartner ist Vasile Blaga.



    Gorghiu folgt dem gewählten Präsidenten Klaus Iohannis im Amt nach. Alina Gorghiu spricht über ihre Ziele als Parteichefin: ”Ich habe die Mitteilungen meiner Kollegen wahrgenommen. Die meisten sprechen von der Notwendigkeit einer internen Reform und einer Steigerung der Glaubwürdigkeit im Parlament. Die national-liberale Partei wird ein vertrauensvoller Partner des Staatschefs Rumäniens sein”. Ihr Sieg bei internen Parteiwahlen wurde mit einer Fair-play-Geste von ihrem einzigen Gegenkandidaten Ludovic Orban anerkannt.



    Ludovic Orban: ”Ich werde der Chefin der national-liberalen Partei Alina Gorghiu zur Seite stehen und sie bei der Umsetzung des Projektes von Klaus Iohannis unterstützen”. Alina Gorghiu war als Sprecherin von Iohannis am erfolgreichen Wahlkampf des gewählten Präsidenten beteiligt. Klaus Iohannis: ”Das Ergebnis der internen Wahlen bestätigt den Wunsch der Liberalen, sich auf der politischen Bühne Rumäniens als die Partei auszeichnen zu lassen, die es zeigt wie Politik gemacht wird und wie man näher bei den Menschen sein kann”.



    Alina Gorghiu hat die Chance, das Ziel zu erreichen, das ein anderer junger Politiker, der amtierende Ministerpräsident Victor Ponta verpasste. Nach fünf Jahren an der Spitze der sozial-demokratischen Partei, gelang es dem 42- jährigen Politiker trotz Versprechen nicht, seine Partei zu reformieren. Nicht wenige Politikbeobachter sind vielmehr der Ansicht, dass er nicht mal versucht habe.

  • Politische Parteien bereiten sich auf Wahlkampf vor

    Politische Parteien bereiten sich auf Wahlkampf vor

    Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta, der Vorsitzende der sozial-demokratischen Regierungspartei (PSD) hat am Donnerstag seine Kandidatur zur Präsidentschaftswahl im November bekanntgegeben. Nächste Woche werde er beim Nationalen Rat die Unterstützung seiner Partei offiziell fordern. Die konservative Partei (PC) und die Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR), Regierungspartner der Sozial-Demokratischen Partei, werden ebenfalls die Kandidatur des amtierenden Ministerpräsidenten unterstützen, sagte Ministerpräsident Ponta. Bei der Präsidentschaftswahl habe Ponta laut Umfragen die grö‎ßten Siegchancen.



    Der amtierende Ministerpräsident strebt nun das oberste Amt im Staat an. Laut Politikbeobachtern sei der 42-jährige Ponta ein Favorit im Rennen um das Präsidentenamt und habe dennoch keine Etappen in seiner politischen Entwicklung übersprungen. Parlamentsmitglied, Staatssekretär, Minister und Parteivorsitzender sind die Ämter, die er bereits bekleidet hat. Der Vorsitzende der Sozial-Demokratischen Partei habe dennoch als Politiker auch Schwachpunkte, so Politikbeobachter ferner. Einer davon sei die nicht überzeugende Leistung als Premierminister, selbst wenn er seit zwei Jahren das Amt des Regierungschefs bekleidet oder seine umstrittene akademische Leistung und der Plagiats-Skandal um seine Doktorarbeit.



    Victor Ponta bleibt nichtsdestoweniger ein starker Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten, der die Unterstützung einer gro‎ßen Partei genie‎ßt, der es bisher bekanntlich gelungen ist, einen gro‎ßen Teil der Linkswähler an die Urnen zu bringen. Die politische Rechte bereitet sich auch auf den Wahlkampf vor. Diese Woche kündigte auch der Bürgermeister des mittelrumänischen Hermannstadt und Vorsitzender der wichtigsten Oppositionspartei, der mitterechtsorientierten National-Liberalen Partei (PNL), Klaus Iohannis an, er werde bei der Präsidentschaftswahl antreten. Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien, liegt Iohannis in den bisherigen Umfragen zur Wahlabsicht an zweiter Stelle.



    Iohannis genie‎ßt ein positives Bild nicht nur als Bürgermeister, der seine Stadt effizient verwaltet, sondern auch als jemand, der eine ausgewogene Politik führt. Für Politikbeobachter gilt Iohannis als einziger starker Gegenkandidat für Ponta, der allerdings nicht nur mit einer guten Rhetorik den Kampf zum Präsidentenamt antritt. Als nächstes soll Iohannis dennoch gegen den Kandidaten der Demokraten (PD), Cătălin Predoiu, antreten, da beide Oppositionsparteien ihre Fusion bekanntgegeben haben und sich demnächst unter dem Namen National-Liberale Partei zusammenschlie‎ßen sollen. Die rechtsorientierten Oppositionsparteien werden einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl nominieren.



    Sein Name wird nach einer ausführlichen soziologischen Forschung feststehen. Ende dieser Woche sollen allerdings drei Tagungen stattfinden, die der Fusion zwischen Liberalen und Liberal-Demokraten gewidmet sind. Der Vorsitzende des mitregierenden Demokratischen Ungarnverbands in Rumänien (UDMR), Hunor Kelemen, und der Vertreter der präsidentennahen, mitterechtsorientierten Volksbewegungspartei (PMP), Cristian Diaconescu, wurden ebenfalls als Kandidaten ihrer Parteien zur Präsidentschaftswahl nominiert.

  • Nachrichten 24.07.2014

    Nachrichten 24.07.2014

    Bukarest: Ministerpräsident Victor Ponta, der Vorsitzende der sozial-demokratischen Regierungspartei (PSD) hat am Donnerstag bekanntgegeben, er werde zur Präsidentschaftswahl im November antreten. Nächste Woche werde Premierminister Ponta beim Nationalen Rat die Unterstützung seiner Partei offiziell fordern. Die konservative Partei (PC) und die Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR), Regierungspartner der sozial-demokratischen Partei, werden ebenfalls die Kandidatur des amtierenden Ministerpräsidenten unterstützen. Diese Woche wurde auch der Bürgermeister des mittelrumänischen Hermannstadt und Vorsitzender der wichtigsten Oppositionspartei, der mitterechtsorientierten national-liberalen Partei (PNL), Klaus Iohannis, zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei ernannt. Als nächstes soll Iohannis dennoch gegen den Kandidaten der Demokraten, Cătălin Predoiu, antreten, da beide Oppositionsparteien ihre Fusion bekanntgegeben haben und sollen sich demnächst unter dem Namen: national-liberale Partei zusammenschlie‎ßen. Die rechtsorientierten Oppositionsparteien werden einen gemeinsamen Kandidaten zur Präsidentschaftswahl nominieren. Der Vorsitzende des mitregierenden demokratischen Ungarnverbands in Rumänien (UDMR) Kelemen Hunor und der Vertreter der präsidentennahen, mitterechtsorientierten Volkspartei Cristian Diaconescu wurden ebenfalls als Kandidaten ihrer Parteien zur Präsidentschaftswahl nominiert.







    Bukarest: Der rumänische Staat wird beim Internationalen Schiedsgerichtshof in Paris ein Streitverfahren gegen den italienischen Stromkonzern Enel einleiten. Dem italienischen Unternehmen wird vorgeworfen, den Privatisierungsvertrag zum Staatsbetrieb Electrica Muntenia Sud nicht eingehalten zu haben. Demnach war Enel verpflichtet, bis Ende 2012 weitere 13,5% der Anteile an dem staatlichen Elektrizitätsversorger zu erwerben. 2008 hatten die Italiener 50% der Anteile an der Electrica Muntenia Sud für knapp 400 Millionen Euro erstanden. Die rumänischen Behörden verlangen jetzt 520 Millionen Euro von Enel. Laut Angaben des delegierten Energie-Ministers Răzvan Nicolescu seien die Verhandlungen über eine au‎ßergerichtliche Einigung gescheitert. Deshalb habe man beschlossen, vor das Schiedsgericht in Paris zu gehen. Enel hatte unlängst angekündigt, das Stromvertriebs- und Versorgungsgeschäft in Rumänien verkaufen zu wollen.







    Bukarest: Zwischen dem 2-10 August findet im nordrumänischen Suceava die Internationale Olympiade für Astronomie und Astrophysik statt. Der Schülerwettbewerb enthält vier Disziplinen: Theorie, Analyse astronomischer Daten, praktische Übungen sowie den Mannschaftswettbewerb. Die Veranstalter erwarten über 550 Teilnehmer und Mitglieder von Prüfungsausschüssen aus aller Welt. Bislang hat die Olympiade für Astronomie und Astrophysik bereits in Thailand, Indonesien, Iran, Polen, China, Brasilien und Griechenland stattgefunden. Rumäniens Schüler waren bereits bei der ersten Auflage dabei, letztes Jahr gewannen sie fünf Medaillen — zwei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille.







    Sport: Der rumänische Meister Steaua Bukarest hat den Einzug in die dritte und vorletzte Qualifikationsrunde für die Champions League geschafft. Nach dem 1:0 Auswärtssieg bei den Norwegern aus Stroemsgodset, setzten sich die Rumänen auch Mittwochabend vor eigenen Fans mit 2:0 durch. Als nächstes trifft Steaua auf den kasachischen Verein FK Aktobe.

  • Nachrichten 21.07.2014

    Nachrichten 21.07.2014

    BUKAREST: Rumäniens Präsident Traian Băsescu hat am Montag erklärt, dass die Terroristen, die Donetzk und Lugansk unter Besatzung halten und die Russische Föderation gleicherma‎ßen die Schuld an der ukrainischen Krise und an dem Abschuss des Malaysian Airlines Flugzeugs am Freitag tragen. Au‎ßerdem, sagte er, sei die Russische Föderation der Partner der Terroristen in dem Einsatz zur Tötung von 298 Personen gewesen“. Wir befinden uns vor einer Realität, weil wir Putin nicht rechtzeitig entmutigt haben. Es findet ein Konflikt statt, der von Russland politisch, mit Kämpfern und Waffen unterstützt wird.“, so Präsident Băsescu. Präsident Băsescu sagte au‎ßerdem, dass der Europäische Rat eine Erweiterung der Einschränkungen gegen die Russiche Föderation vereinbaren wird. Davon sollen die Entitäten betroffen werden, die Handlungen materiell und finanziell unterstützen, die die Integrität der Ukraine bedrohen.



    BUKAREST: Die wichtigste Oppositionspartei in Rumänien, die mitte-rechts gerichtete National-Liberale Partei, hat am Montag ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl im November nominiert. Die ständige Parteidelegation musste sich zwischen zwei möglichen Kandidaten entscheiden, dem jetzigen Parteivorsitzenden und Bürgermeister von Sibiu/Hermannstadt, Klaus Johannis, und dessen Vorgänger an der Parteispitze, Crin Antonescu. Klaus Iohannis wurde von den Liberalen mit 111 Stimmen dafür 55 dagegen zum Kandidaten nominiert. Der Kandidat der National-Liberalen Partei hat einen weiteren Kontrahenten; das ist Catalin Predoiu, von der ebenfalls mitte-rechts gerichteten Liberal-Demokratischen Partei. Die zwei gro‎ßen Oppositionsparteien, die eine Fusion unter dem Namen National-Liberale Partei planen, werden bei der Präsidentenwahl im November einen gemeinsamen Kandidaten haben, der infolge einer soziologischen Umfrage bestimmt wird.



    BUKAREST: 19 rumänische Staatsangehörige und deren Familienmitglieder sind infolge der Verschlechterung der Sicherheitslage im Gazastreifen repatriiert worden, informiert das Bukarester Au‎ßenministerium. Auf Anforderung der Behorden im benachbarten Ungarn wurde auch ein ungarischer Staatsbürger zusammen mit den Rumänen repatriiert. Es war die zweite Mission zur Evakuierung von rumänischen Staatsangehorigen seid dem Ausbruch des Konflikts in der Region. Letzte Woche waren 84 rumänische Staatsbürger und deren Familienmitglieder aus dem Gazastreifen repatriiert worden. Mehr dazu nach den Nachrichten.



    BUKAREST: Mit einem Sonder-Doodle hat Google am Montag, den 21. Juli, 193 Jahre seit der Geburt des rumänischen Dichters und Politikers Vasile Alecsandri (1821-1890) gefeiert. Vasile Alecsandri war ein bedeutender rumänischer Dichter, Dramatiker, Folklorist, Politiker, Diplomat und Gründer der Rumänischen Akademie. Andere rumänische Persönlichkeiten, die mit einem Sonder-Doodle gefeiert wurden sind Constantin Brâncuşi, George Enescu, Ion Luca Caragiale, Sergiu Celibidache, Emil Racoviţă, Maria Tănase; au‎ßerdem widmete Google einen Doodle dem rumänischen Nationalfeiertag und dem rumänischen Brauch Mărţişor — Märzchen.

  • Parteienfusion: PNL und PDL schließen sich vor Präsidentschaftswahlen zusammen

    Parteienfusion: PNL und PDL schließen sich vor Präsidentschaftswahlen zusammen

    Die National-Liberale und die Liberal-Demokratische Partei haben ihren Zusammenschluss vereinbart und wollen somit eine neue politische Formation bilden. Diese wird unter dem historischen Namen National-Liberale Partei (PNL) einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen November 2014 vorschlagen. Der Name des Kandidaten soll in der ersten Augustwoche bekannt gegeben werden. Der Vorsitzende der Liberal-Demokraten, Vasile Blaga, sagte dazu: Die national-liberale Partei ist das Ergebniss des Zusammenschlusses zwischen der Liberal-Demokratischen PDL und der National-Liberalen Partei PNL. Die neue Partei wird die rechtsstaatlichen Grundsätze, die Werte unserer Kollegen aus der Europäischen Volkspartei — Würde, Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität — einhalten.“



    Der Vorsitzende der National-Liberalen Partei (PNL), Klaus Iohannis, erklärte seinerseits, die neue politische Formation werde einen wesentlichen Beitrag zur Vereinigung der politischen Rechte Rumäniens bringen. Klaus Iohannis: Diese Partei entsteht jetzt, um eine positive Änderung in Rumänien zu bringen. Wir wünschen uns selbstverständlich einen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen, aber auch bei den Parlamentswahlen, die im Jahr 2016 stattfinden werden. Wir wollen Rumänien auf einen deutlich besseren Weg für die kommenden zehn Jahre führen.



    Die National-Liberale Partei ist eine der wichtigsten politischen Parteien Rumäniens und wurde 1875 unter diesem Namen gegründet. Im Februar 2014 lehnte der sozial-demokratische Ministerpräsident Victor Ponta (PSD) die Ernennung von Klaus Iohannis im Amt des Vize-Premierministers ab. Infolgedessen sind die national-liberalen Minister aus der Regierung ausgetreten. Diese schlossen sich der Opposition an. Die Liberal-Demokratische Partei (PDL) ist eine rechtsorientierte politische Formation, die 2007 durch den Zusammenschluss der Demokratischen Partei (PD) und der Demokratisch-Liberalen Partei (PLD), einem abtrünnigen Flügel der PNL, entstanden ist. Die Liberal-Demokraten (PDL) waren von 2008 bis 2012 an der Regierung beteiligt. 2012 traten sie in die Opposition.



    Der mitregierende Demokratische Ungarnverband (UDMR) hat am Donnerstag seinen Kandidaten für die Präsidentschaftwahlen bekanntgegeben. Es handelt sich um den Vorsitzenden der Formation, Hunor Kelemen, der auch 2009 bei den Präsidentschaftswahlen angetreten war. Neulich kündigte Hunor an, er werde ab 1. August aus der Regierung austreten, weil der rumänische Staat an der Seite der Europäsichen Kommission beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg gegen eine Bürgerinitiative über die Förderung der ethnischen und linguistischen Minderheiten plädierte, deren Mitautor der Vorsitzende des Demokratischen Ungarnverbands in Rumänien ist.



    Laut dem Vorschlag der Partei sollen die Ämter, die Hunor Kelemen derzeit in der Bukarester Exekutive inne hat, von der Senatorin Rozália Biró übernommen werden. Sollte der Vorschlag vom Ministerpräsidenten akzeptiert werden, wird Rozália Biró zur ersten Vize-Premierministerin Rumäniens. Der Demokratische Ungarnverband in Rumänien wurde gegründet, um die Interessen der ungarischen Minderheit in Rumänien zu vertreten. Seit 1996 hat die Partei immer einen eigenen Kandidaten zu Präsidentschaftswahlen gehabt.

  • Parteienlandschaft: Wahlbündnisse in Umkrempelung

    Während sie auf den Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen diesen Herbst warten, versuchen sich die rumänischen Politikparteien bereits auf die Bahn zu setzen, die ihnen die besten Chancen gewährt. Die ersten, die sich in Gang gesetzt haben, waren die wichtigsten Oppositionsparteien, die mitterechts gerichteten National-Liberale Partei (PNL) und Liberal-Demokratische Partei (PDL), die gleich nach den Europa-Wahlen vom letzten Monat angekündigt haben, sie verhandeln über die Bedingungen einer Fusion. Deren Produkt, so möchten die Führer der beiden Parteien, soll die Überlegenheit des linksorientierten Regierungsbündnisses der Sozial-Demokraten (PSD), der Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR) und der Konservativen Partei (PC) anfechten, das über die Hälfte der Sitze Rumäniens im Europaparlament errungen hat.





    Wie dem auch sei, zeigt sich seinerseits das besagte Regierungsbündnis nicht damit zufrieden, als einfacher Zuschauer dazustehen und sich anzusehen, wie sich die Rechte umbildet. Diese könnte, Beobachtern zufolge, dem Regierungbündins bei den Präsidentschaftswahlen im November einen Strich durch die Rechnung ziehen. Zeichen dafür, dass die Linke nicht aktionslos bleibt, war die Ankündigung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Victor Ponta von letzter Woche, laut der man Verhandlungen mit der populistischen Volkspartei Dan Diaconescu (PP-DD) aus der Opposition eingeleitet hat. Dadurch wolle man eine Abmachung erzielen, die nicht nur auf Lokalebene Wirkung zeigt, sondern sogar die Zusammensetzung der Regierung verändern könnte. Victor Ponta: Bislang haben wir keinerlei Ergebnisse. Wir werden nächste Woche sprechen, wenn wir ein Ergebnis haben. Wenn wir etwas in der Zusammensetzung der Regierung ändern möchten, dann werden wir das gemeinsam besprechen.”





    Der mitregierende Rumänische Ungarnverband sieht das vorhaben der Regierungspartner nicht mit guten Augen. Denn die Aufnahme der PP-DD in das Regierungsgespann könnte einen riesigen Imageverlust für das gegenwärtige Kabinett bewirken, so der Führer des Ungarnverbandes Kelemen Hunor. Kelemen Hunor: Aus Imagegesichtspunkt wäre das ein Desaster. Auf lokaler Ebene, kann jeder einzelne Abmachungen treffen, aber auf Regierungsebene, in der Koalition, da bin ich nicht einverstanden. Ich denke, dass das ein Fehler wäre”.





    Die Beanstandung durch den Ungarnverband ist, so Kommentatoren, gar nicht zufällig. Die PP-DD ist die Schöpfung des ehemaligen Moguls eines mitllerweile geschlossenen Boulevardfernsehens, Dan Diaconescu, der es vor dem Hintergrund der Enttäuschung der Parteien der Nachkommunistenzeit geschafft hat, überwiegend schwach ausgebildete Zuschauer in eine Wählermasse umzuwandeln. Diese Masse ist gar nicht zu übersehen, denn die PP-DD hat bei den Legislativwahlen 2012 erstaunliche 15% der Stimmen erzielt. Seit dem gleitet die PP-DD aber auf einer Rutsche. Sie erzielte bei den Europawahlen 4%. Auch viele der Abgeordnete im bukarester Parlament haben die Partei immer wieder verlassen. Viele dieser Söldner — wie sie von der Presse genannt wurden — die für die PP-DD kandidiert haben, sind gleich nach ihrem Parlamentseintritt zu anderen Parteien, sogar zu der Sozial-Demokratischen Partei übergegangen.

  • Neue Regierung bis Dienstag erwartet

    Rumänien hat eine instabile Regierung. Das hat Rumäniens Staatschef Traian Băsescu erklärt, nachdem er das Dekret zur Ernennung einiger neuer interimistischer Minister unterzeichnet hat. Mehrere liberale Minister hatten ihr Amt niedergelegt. Diese Lage wird jedoch nicht lange andauern. Der sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta kündigte an, mit dem Ungarnverband (UDMR) Verhandlungen über eine neue Regierungsbildung eingeleitet zu haben. Die Konservative Partei (PC) und die Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR) sind ebenfalls Teil der Regierung. Das neue Regierungskabinett soll am 4. März vom Parlament bestätigt werden. Die Sozialliberale Union (USL) existiert nach dem Rückzug der Liberalen aus der Regierung de facto nicht mehr. Das Programm sei aber nach wie vor gültig, erklärte der Premier:



    Am Dienstag werde ich dem Parlament eine Regierung, die sich in erster Reihe das Programm der Sozialliberalen Union aneignen wird, präsentieren. Die Mehrheit wird natürlich weitgehend von der Sozialdemokratischen Union, also von der Sozialdemokratischen Partei, der Konservativen Partei und der Union für den Fortschritt Rumäniens gesichert werden. Ich habe auch dem Ungarnverband vorgeschlagen, Teil der Regierung zu werden.



    Der Ungarnverband ist seit mehr als einem Jahr nicht mehr Teil der Regierung. Das ist ungewöhnlich, denn der Ungarnverband bekleidete in den letzten knapp zwanzig Jahren fast immer Ministerämter. Hunor Kelemen, Vorsitzender des Ungarnverbands, erklärte:



    Ich bestreite nicht, dass die beste Variante, die stärkste, die Bekleidung von Ministerämtern in der Regierung sein würde. Das verleiht einer Partei eine viel grö‎ßere Macht betreffend ihr Programm und die Interessen ihrer Wähler.



    Nach dem Rückzug der National-Liberalen Partei (PNL) aus der Regierung wird die Liberaldemokratische Partei (PDL) zur zweitstärksten Partei der Opposition. Die Liberaldemokraten sehen sich jetzt gezwungen, sowohl gegen die regierende Sozialdemokratische Partei als auch gegen die oppositionelle National-Liberale Partei zu kämpfen. Gerüchten zufolge würden sich die Liberalen zudem die Mitgliedschaft in der Europäischen Volkspartei (EVP) wünschen. Das würde auch die Position der Liberaldemokraten schwächen, die in der EVP vertreten sind.



    Für eine weitere Überraschung auf der rumänischen Politbühne sorgte der national-liberale Ex-Ministerpräsident Călin Popescu-Tăriceanu. Dieser verlässt die National-Liberale Partei, die er auch jahrelang mal geleitet hat. Popescu-Tăriceanu kündigte an, eine neue liberale Partei gründen zu wollen und äu‎ßerte sich für die Wiederherstellung der Sozialliberalen Union. Zudem sei er auch daran interessiert, Präsidentschafts-Kandidat zu werden. Der Liberalen-Chef Crin Antonescu erklärte, die Absicht des ehemaligen Kollegen, eine neue liberale Partei zu gründen, sei ein trauriges Ereignis in der Geschichte der National-Liberalen Partei. Die PNL halte aber mehr denn je zusammen und sei politisch motiviert, versicherte Crin Antonescu.