Tag: Nationalbank

  • Wochenspiegel 13.-17.01.2025

    Wochenspiegel 13.-17.01.2025

    Neue Präsidentschaftswahlen
    Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen findet am 4. Mai statt, die zweite Runde am 18. Mai – das hat die PSD-PNL-UDMR-Koalitionsregierung in Bukarest am Donnerstag festgelegt. Die Rumänen im Lande werden an einem Tag wählen, die in der Diaspora an drei Tagen, aber am letzten Tag – dem Sonntag – werden die Wahllokale um 21.00 Uhr rumänischer Zeit schließen, unabhängig von der lokalen Zeitzone. Diese Entscheidung wurde getroffen, um eine Zeitlücke zu vermeiden, die die Abstimmung beeinflussen könnte, wenn die Wahllokale in Rumänien geschlossen werden, aber im Ausland, in den Wahllokalen im Westen des Landes, geöffnet bleiben. Die Behörden haben außerdem strengere Vorschriften für den Wahlkampf, insbesondere im Internet, erlassen, deren Nichteinhaltung mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Lei (etwa 10.000 Euro) und im Falle großer Online-Plattformen mit bis zu 5 % des Umsatzes geahndet werden kann. Der Regierungsbeschluss zur Festlegung des Termins für die Präsidentschaftswahlen wurde im Amtsblatt veröffentlicht. Vertreter mehrerer Nichtregierungsorganisationen erklärten, es sei inakzeptabel, einen solchen normativen Akt ohne eine echte öffentliche Debatte und ohne eine Analyse der Aspekte, die die zuvor abgesagten Wahlen beeinflusst haben, zu verabschieden. Wir erinnern daran, dass das rumänische Verfassungsgericht, nachdem es den ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen am 24. November für gültig erklärt hatte, am 6. Dezember die Präsidentschaftswahlen in ihrer Gesamtheit annullierte, während die Abstimmung für den zweiten Wahlgang in der Diaspora bereits begonnen hatte. Der Verfassungsgerichtshof traf diese Entscheidung, nachdem der Oberste Rat für Nationale Verteidigung einen Bericht veröffentlicht hatte, in dem von einer ausländischen Einmischung in den Wahlprozess die Rede war, die bisher durch gerichtliche Untersuchungen nicht bestätigt wurde. Zehntausende von Menschen aus dem ganzen Land gingen am Sonntag auf die Straße, die meisten davon in Bukarest, um die Wiederaufnahme des zweiten Wahlgangs zu fordern, den sie als ungerechtfertigt annulliert betrachten, sowie den Rücktritt von Klaus Iohannis, der immer noch Präsident ist, obwohl er am 21. Dezember sein zweites und letztes ihm zustehendes Mandat beendet hatte. 161 Abgeordnete der Opposition unterzeichneten für die Suspendierung des Präsidenten, und die Partei AUR beantragte offiziell die Einberufung einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments vom 20. bis 24. Januar, um das Suspendierungsverfahren einzuleiten. Dazu sind die Stimmen von 234 Abgeordneten erforderlich.
    Beschlüsse der Rumänischen Nationalbank
    Die Nationalbank behält ihre vorsichtige Haltung bei und beschloss diese Woche, den geldpolitischen Zinssatz unverändert bei 6,5% pro Jahr zu belassen. Der Referenzzinssatz wurde seit August nicht mehr geändert, um die Inflation zu senken. Nach Angaben der BNR ist sie im letzten Quartal 2024 aufgrund der Kraftstoffpreise und der Dürre im Sommer stärker gestiegen als erwartet. Experten sind vorsichtig, was eine mögliche Senkung des geldpolitischen Zinssatzes in diesem Jahr angeht. Sie sind der Meinung, dass, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach den Präsidentschaftswahlen nicht verbessern, auch der Wechselkurs der Landeswährung stark unter Druck geraten könnte. Andererseits arbeitet die rumänische Regierung an einem Haushaltsentwurf für 2025. Das mit der Europäischen Kommission vereinbarte Defizitziel von 7 % wird beibehalten, ebenso wie ein Ziel von 7 % des BIP für Investitionen.
    -Vorhang-
    Anklage im Fall des Bergarbeitereingriffs (Mineriadă) von 1990
    Der ehemalige rumänische Präsident Ion Iliescu und der ehemalige Premierminister Petre Roman wurden diese Woche im Fall Mineriadă vom Juni 1990 erneut wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Die Staatsanwälte müssen die Ermittlungen von Grund auf neu beginnen, nachdem die zuvor gesammelten Beweise vor Gericht für ungültig erklärt wurden. Sie behaupten, dass die Entscheidungsträger des rumänischen Staates im Juni 1990 eine Politik der Repression gegen die Zivilbevölkerung in der Hauptstadt einleiteten, die zur Ermordung von vier Menschen, zur Vergewaltigung von zwei Personen, zur körperlichen und/oder seelischen Schädigung von über 1300 Menschen und zur unrechtmäßigen Inhaftierung von über 1200 Personen führte. Ab April 1990 fand in Bukarest eine mehrwöchige Demonstration statt, die den Charakter einer Opposition gegen die nach der antikommunistischen Revolution neu errichtete Macht hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde am 13., 14. und 15. Juni eine repressive Aktion gegen die Demonstranten durchgeführt, an der Kräfte des Innenministeriums, der Verteidigung, des rumänischen Geheimdienstes sowie über zehntausend Bergleute und andere Arbeiter aus verschiedenen Regionen des Landes illegal beteiligt waren. Die Bergarbeiter, die nach Bukarest gebracht wurden, verwüsteten die Sitze der nach der Revolution neu oder wieder gegründeten politischen Parteien, die sich in der Opposition befanden, die Wohnungen der wichtigsten politischen Führer der Opposition, die Sitze der unabhängigen Presse und einiger Bildungseinrichtungen.
    Nationaler Kulturtag
    Seit 2011 feiert Rumänien jedes Jahr am 15. Januar, dem Geburtstag von Mihai Eminescu, den nationalen Kulturtag. In diesem Jahr jährt sich die Geburt des Mannes, der als der größte rumänische Dichter gilt, zum 175. Der Nationale Kulturtag, der der rumänischen Kultur, Kunst und Wissenschaft gewidmet ist, wurde mit zahlreichen Veranstaltungen in allen von Rumänen bewohnten Gemeinden innerhalb und außerhalb des Landes begangen. Es gab jedoch auch Proteste von Mitgliedern des Verbandes der Kultur- und Pressegewerkschaften, CulturMedia, die auf die Unterfinanzierung des Sektors und die Lohnungerechtigkeit für die Beschäftigten in Museen, Bibliotheken und Kulturzentren aufmerksam machen wollten.
  • Globale Unsicherheit: Ausländische Direktinvestitionen gehen deutlich zurück

    Globale Unsicherheit: Ausländische Direktinvestitionen gehen deutlich zurück

    Die Rumänische Nationalbank hat einen deutlichen Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 bekannt gegeben. Deren Nettozufluss im Jahr 2023 belief sich auf fast 6,75 Mrd. Euro, was einem Rückgang von rund 36% gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres entspricht.

    Nach Ansicht von Experten der Zentralbank entspricht diese Entwicklung dem internationalen Trend und ist vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen zurückzuführen. Die vorsichtige Haltung der Investoren stünde vor allem im Zusammenhang mit dem anhaltenden Krieg im Nachbarland Ukraine und dem Konflikt im Nahen Osten. Andere Stimmen behaupten, dass die Zurückhaltung durch die Verlangsamung des deutsch-französischen Wirtschaftsmotors Europas noch verstärkt wurde.

    Die größten ausländischen Direktinvestitionen wurden in der Industrie, der Finanzvermittlung, dem Versicherungswesen und dem Handel getätigt. Deren Gesamtbetrag erreichte Ende 2023 118 Mrd. EUR. Der Finanzanalyst Adrian Codirlașu stellt fest, dass sich dieser Abwärtstrend 2024 fortsetzt: Es sind etwa 800 Millionen Euro weniger. Fachleute sprechen von einer Lücke, die durch inländische Investitionen gefüllt werden könnte.

    Nach Angaben des für Investitionen zuständigen Ministers Adrian Câciu beläuft sich die Gesamtsumme der vom rumänischen Staat zugesagten Finanzierung auf 155 Milliarden Euro – etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts. Das Geld stammt entweder aus dem nationalen Haushalt, aus nicht rückzahlbaren europäischen Fonds oder dem Nationalen Konjunktur- und Resilienzplan.

    Die Regierung in Bukarest hat außerdem kürzlich ein strategisches Entwicklungspaket mit Programmen für die Wirtschaft geschnürt. Das wichtigste ist das nationale Förderprogramm für die Großindustrie in Höhe von 1 Milliarde Euro. Geplant sind außerdem eine staatliche Beihilferegelung in Höhe von 500 Mio. EUR und Steuererleichterungen für strategische Investitionen in der verarbeitenden Industrie in Höhe von mehr als 150 Mio. EUR. Die begünstigten Unternehmen müssen unmittelbar mindestens 250 Arbeitsplätze schaffen und in Regionen angesiedelt sein, deren Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt unter dem nationalen Durchschnitt liegt.

    Die Regierung verspricht außerdem 250 Millionen Euro pro Jahr für Unternehmen, die in die Produktion von Industrierohstoffen investieren. All dies könne nicht ohne eine öffentlich-private Partnerschaft erreicht werden, räumen die Verantwortlichen ein. Ferner müsse Rumänien weiterhin Kredite aufnehmen, um die begonnenen Großprojekte zu vollenden – neue Autobahnen, Krankenhäuser, Stadien oder Sporthallen, renovierte Schulen, Häfen und modernisierte Eisenbahnen. Allerdings würden die Kredite auf natürliche Weise zurückgezahlt werden, im sogenannten wirtschaftlichen Ökosystem, das durch diese Investitionen geschaffen wird.

  • Devisenreserven der Nationalbank auf Rekordniveau

    Devisenreserven der Nationalbank auf Rekordniveau

     

     

    Der Rekordwert von 65 Milliarden Euro ist ein historischer Meilenstein für einen Indikator, von dem die Wechselkurs- und Preisstabilität unmittelbar abhängt. Dieser Anstieg der Devisenreserven sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Konten des Finanzministeriums im Mai mit den Erlösen aus der Emission von Eurobonds in Höhe von mehr als 3,2 Mrd. EUR aufgefüllt wurden, sagen Experten. Dieser Anstieg soll das Vertrauen der Finanzmärkte und der Investoren in die Kreditwürdigkeit Rumäniens stärken, aber auch die Stabilität des Wechselkurses der rumänischen Währung unterstützen. Doch der Wirtschaftsanalyst Aurelian Dochia weist auch auf die Volatilität der Finanzmärkte in der ganzen Welt hin:

    Weltweit befinden wir uns in einer sehr volatilen Situation, die internationalen Finanzmärkte sind sehr unsicher. Man weiß nicht, in welche Richtung sie sich entwickeln werden, und deshalb ist es gut, höhere Devisenreserven zu haben, die eine Art Sicherheitsgürtel für die Turbulenzen sind, die auftreten könnten. Die Tatsache, dass die Reserven zugenommen haben, zeigt meiner Meinung nach, dass wir einfach auf weitere Entwicklungen vorbereitet sein und handeln müssen – etwa das große Handelsdefizit, das wir seit Jahren mitschleppen, korrigieren und die Exporte wettbewerbsfähiger machen.“

     

    Aurelian Dochia sagte weiter, dass ein Teil der Devisenreserven aus europäischen Fonds stammt, die dann in Lei umgewandelt und vom Finanzministerium zur Bezuschussung von Investitionsprojekten verwendet werden. Der Wirtschaftsanalytiker meint ferner, dass der Anstieg der rumänischen Devisenreserven zwar eine gute Nachricht sei, aber auch weniger günstige Aspekte berücksichtigt werden müssten.

    Vielleicht ist auch die Tatsache, dass einige dieser Investitionen nicht wie geplant durchgeführt werden konnten, ein negativer Aspekt dieser Reserven. Auch dass Rumänien in den letzten Jahren trotz der Turbulenzen, die alle Märkte erfasst haben, eine bemerkenswerte Wechselkursstabilität gezeigt hat, beinhaltet nach Meinung vieler Analysten einen negativen Aspekt, denn während die Inflation sehr steil angestiegen ist – zeitweise lag sie bei 16 % – und der Wechselkurs fast unverändert blieb, leiden unsere Exporte. Sie können bei diesem Wechselkurs nicht wettbewerbsfähig sein.“

     

    Erwähnenswert ist noch, dass die Goldreserven Rumäniens weiterhin stabil bei über 103 Tonnen liegen. Angesichts der internationalen Preisentwicklung belief sich ihr Wert auf fast 7,2 Milliarden Euro. Somit beliefen sich die rumänischen Währungsreserven – Devisen plus Gold – Ende letzten Monats auf insgesamt mehr als 72,2 Mrd. Euro.

  • Nationalbank BNR veröffentlicht aktualisierten Inflationsbericht

    Nationalbank BNR veröffentlicht aktualisierten Inflationsbericht

    Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat ihre Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres von 4,7% auf 4,9% angehoben. Gleichzeitig behielt sie die Inflationsprognose für das Ende des nächsten Jahres bei 3,5 % bei. Gouverneur Mugur Isărescu stellte am Mittwoch den aktualisierten Inflationsbericht der Rumänischen Nationalbank vor und erläuterte, warum das Niveau dieses Indikators am Ende des Jahres höher sein wird als zuvor geschätzt. Die Inflation werde zwar weiter sinken, aber langsamer als erwartet, sagte Isărescu. Ihm zufolge versucht die BNR, die Inflation zu senken, ohne eine Rezession zu verursachen. Der Gouverneur der Zentralbank sagt, dass die Rückkehr der Inflation in den Zielbereich auch stark davon abhängt, wann die BNR die Entscheidung zur Senkung des Leitzinses trifft, aber auch davon, welches Niveau sie erreicht.

    Anfang dieser Woche beschloss der Verwaltungsrat der Nationalbank, den geldpolitischen Zinssatz, der auch als „Leitzins“ bezeichnet wird, bei 7% pro Jahr zu belassen.  Der Gouverneur der BNR sagte auch, dass eine günstige Entwicklung der Inflation in diesem Monat den Zentralbankrat dazu veranlassen könnte, eine Entscheidung über die Senkung des Leitzinses, der alle von den Geschäftsbanken erhobenen Zinssätze beeinflusst, zu beschleunigen, aber dies hängt von der gesamten inländischen Wirtschaftsentwicklung sowie von der internationalen Situation ab.

    Mugur Isărescu schließt jedoch nicht aus, dass sie auf die zweite Jahreshälfte verschoben wird oder 2024 gar nicht stattfindet. Andererseits schätzte er ein, dass die Einkommen im Allgemeinen deutlich stärker steigen als die Produktivität, was sich erheblich auf die Inflation auswirken wird, und sagte, er erwarte, dass auch die Produktivität steigen wird. Der BNR-Gouverneur äußerte sich zu den jüngsten Statistiken, aus denen hervorgeht, dass der durchschnittliche Nettolohn im März den Gegenwert von 1.000 Euro überschritten hat.

    Die größten Unsicherheiten und Risiken für die Inflationsentwicklung gehen nach wie vor von der Haushalts- und Einnahmenpolitik aus, und zwar im Zusammenhang mit dem hohen Haushaltsdefizit, der Lohndynamik und zusätzlichen haushaltspolitischen Maßnahmen, die zur weiteren Haushaltskonsolidierung ergriffen werden könnten, aber auch mit den möglichen Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Die jährliche Inflationsrate ging weiter zurück und erreichte im April 5,9 % gegenüber 6,61 % im März, teilte das Nationale Institut für Statistik diese Woche mit. Die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen stiegen leicht um weniger als ein Prozent. Dagegen wurden Nicht-Nahrungsmittel billiger. In der Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission bleibt das rumänische Wirtschaftswachstum mit 3,3 % pro Jahr eines der stärksten in der EU, allerdings mit der höchsten Inflationsrate von fast 6 %, mehr als das Doppelte des europäischen Durchschnitts.

  • Devisenreserven der Nationalbank: BNR meldet höhere Rücklagen

    Devisenreserven der Nationalbank: BNR meldet höhere Rücklagen

     

     

    Die Devisenreserven der Rumänischen Nationalbank sind im vergangenen Monat gegenüber dem Stand von Ende Februar gestiegen und haben den Schwellenwert von 64 Mrd. Euro überschritten. Im März gab es weitere Zuflüsse in Höhe von 1,7 Mrd. Euro, die mit einer Erhöhung der Mindestdevisenreserven der Kreditinstitute bei der Zentralbank sowie mit höheren Rücklagen für die Bezuschussung des Finanzministeriums einhergehen. Gleichzeitig gab es Abflüsse in Höhe von 638 Mio. Euro, die Veränderungen der Zins- und Ratenzahlungen für auf Fremdwährungen lautende öffentliche Schulden, Überweisungen auf Rechnung der Europäischen Kommission und andere Zahlungen darstellten. Der Umfang der Goldreserven wurde mit über 103 Tonnen beibehalten, der Wert stieg jedoch aufgrund höherer Preise auf dem internationalen Markt auf fast 7 Milliarden Euro.

    Der Wirtschaftsanalyst Constantin Rudnițschi meint, dass diese Einlagen der Nationalbank ermöglichen, einen stabilen Wechselkurs zu gewährleisten. Sie seien aber auch ein Anzeichen dafür, dass einige europäische Gelder bei der BNR als Rücklage verbleiben und nicht unverzüglich in der Wirtschaft eingesetzt werden.

    Diese anhaltende Stärkung der internationalen Reserve ist auch ein Anzeichen dafür, dass es eine schwache Umsetzung von Investitionsprojekten mit europäischen Fonds gibt. Es wird viel darüber geredet, dass ein großer Teil der Gelder aus den europäischen Fonds bei der Nationalbank geparkt bleibt und nicht in die Realwirtschaft fließt. Dennoch scheinen sich sich die Dinge unter diesem Gesichtspunkt zu bewegen, in dem Sinne, dass es einige Investitionen gibt, die schon abgewickelt werden. Wir haben keine genauen Zahlen zur Verfügung, doch soweit bis jetzt ersichtlich ist, hat man damit begonnen, die Gelder mit höherer Geschwindigkeit und auf höherem Niveau auszugeben.“

     

    Die BNR gab auch bekannt, dass der Referenzindex für Verbraucherkredite (IRCC) von von 5,97 % vor drei Monaten auf 5,90 % pro Jahr gesunken ist. Dies ist die erste deutliche Senkung im letzten Jahr. Der IRCC ist das arithmetische Mittel der täglichen Zinssätze für Interbankgeschäfte im vorangegangenen Quartal. Experten zufolge dürfte der Index ab Juli ein zweites Mal sinken, und zwar auf 5,84 %. Der Trend ist eindeutig abwärts gerichtet, und die Entwicklung wird zu einem Rückgang der Zinsen für Hypotheken führen, die fast 500 000 rumänische Bankenkunden aufgenommen haben. Mit diesem Index werden seit Mai 2019 die Zinssätze für variabel verzinste Darlehen in Lei berechnet – damals betrug er noch 2,36 %.

    Der IRCC wurde von der rumänischen Regierung als Lösung konzipiert, um die Auswirkungen des ROBOR-Indexes auszugleichen, der gegen Ende des Jahres 2018 von Monat zu Monat rapide anstieg und damit auch die Zinssätze der Schuldner belastete. Der dreimonatige ROBOR-Index, der zur Berechnung der Kosten von Verbraucherkrediten in Lei mit variablem Zinssatz verwendet wird, stieg von 6,05 % auf 6,06 % pro Jahr.

  • Nachrichten 27.03.2024

    Nachrichten 27.03.2024

    Die Nationalbank unterstützt und fördert Initiativen, die auf die Entwicklung des Kapitalmarktes in der Republik Moldau abzielen, und als die für die Aufsicht und die Stabilität des Finanzmarktes zuständige Institution wollen wir den freien Verkehr von Kapital und Finanzdienstleistungen erleichtern, erklärte die Gouverneurin der Nationalbank von Moldau, Anca Dragu, am Mittwoch in Bukarest. Sie betonte, dass es sich dabei um die Verhandlungskapitel für den Beitritt zur Europäischen Union handele, “Kapitel, in denen die Nationalbank eine führende Rolle spielt, damit die Republik Moldau Wohlstand und wirtschaftliche Stabilität genießen kann”. Rumänien hat sich verpflichtet, den europäischen Weg der Republik Moldau zu unterstützen und wird dies auch weiterhin bedingungslos tun, sagte Senatspräsident Nicolae Ciucă. Sie nahmen am Mittwoch gemeinsam mit dem moldauischen Premierminister Dorin Recean und dem Vorsitzenden des moldauischen Parlaments, Igor Grosu, an einem von der Börse organisierten Forum teil, einer Veranstaltung zur Förderung einer starken wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Vernetzung der Kapitalmärkte zwischen der Republik Moldau und Rumänien.

     

    Rumänien gehört zu den entschiedenen Befürwortern einer europäischen Zukunft der Republik Moldau, wie sie von ihren Bürgern gewünscht wird, erklärte Premierminister Marcel Ciolacu in einer Botschaft anlässlich des Tages der Vereinigung Bessarabiens mit Rumänien. Das ICR und seine Auslandsvertretungen organisieren eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen zum 106. Jahrestag dieses historischen Moments. Heute wird im Nationalen Kunstmuseum Rumäniens eine Gemäldeausstellung mit 100 Werken von Künstlern aus der Republik Moldau eröffnet, und im Nationaltheater in Bukarest sind Aufführungen mit rumänischen und moldauischen Schauspielern geplant. Am 27. März 1918 stimmte der Landesrat in Chisinau für die Vereinigung von Bessarabien mit Rumänien, einer rumänischen Provinz, die 1812 nach dem Russisch-Türkischen Krieg (1806-1812) vom Russischen Reich annektiert worden war. Dieser historische Akt leitete den Prozess der rumänischen Einigung ein, der am 1. Dezember 1918 mit der Vereinigung aller rumänischen Provinzen, die damals unter fremder Herrschaft standen, abgeschlossen wurde. 22 Jahre später, im Sommer 1940, annektierte Stalins Moskau nach einem Ultimatum sowohl Bessarabien als auch die nördliche Bukowina, Gebiete, die heute zu den ehemaligen Sowjetrepubliken Moldawien und Ukraine gehören.

     

    Im Centre Pompidou in Paris ist noch bis zum 1. Juli eine Ausstellung zu sehen, die Constantin Brâncuși gewidmet ist, der als Vater der modernen Skulptur gilt. Hunderte von Skulpturen, Fotografien, Skizzen und Archivbildern sind in der Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung umfasst das Atelier von Brâncuși, den Ort des Schaffens und des Lebens des rumänischen Künstlers, sowie Leihgaben aus großen internationalen Museen. Alle Werke von Constantin Brâncuși aus dem rumänischen Erbe, die vom Nationalen Kunstmuseum Rumäniens und dem Kunstmuseum Craiova (Südrumänien) zur Verfügung gestellt wurden, sind zu sehen. “Brâncuși ist ein Künstler, der zu Lebzeiten nur selten ausgestellt wurde, da er es vorzog, seine Zeitgenossen in sein Atelier einzuladen. Er liebte es, alle Dimensionen der Präsentation seiner Skulpturen zu kontrollieren”, erklärt Ariane Coulondre, Kuratorin der Ausstellung, in ihrer Präsentation vor der Presse. Die Brâncuși-Retrospektive im Centre Pompidou, die erste seit fast 30 Jahren und die größte, die jemals organisiert wurde, wird von der rumänischen Botschaft in Frankreich und dem Rumänischen Kulturinstitut unterstützt.

     

    In Rumänien ist das Wetter in den südlichen und südöstlichen Regionen annähernd normal, während es in den anderen Regionen wärmer als üblich ist. Der Himmel ist wechselhaft, und im Süden fällt nur vereinzelt leichter Regen, während in den Höhenlagen der Berge gemischte Niederschläge auftreten. Der Wind ist mäßig, wobei er sich in den meisten Gebieten verstärkt. Im Hochgebirge erreichen die Böen über 80 bis 90 km/h. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 21 Grad Celsius. In Bukarest waren es mittags 13 Grad Celsius.

  • Nationalbank rechnet mit Senkung der Inflationsrate

    Nationalbank rechnet mit Senkung der Inflationsrate

    Nachdem die Zentralbank den Referenzzinssatz im vergangenen Jahr durchgehend bei 7 % belassen hatte, beschloss sie im Januar und im Februar, ihn beizubehalten. Der Gouverneur der Nationalbank Mugur Isărescu schlug vor, den Zinssatz erst nach zwei aufeinanderfolgenden Monaten mit niedrigerer Inflation zu senken. Die Inflationsrate lag im Dezember bei 6,6 %, stieg aber im Januar auf 7,4 % an, wobei die Preise für Lebensmittel um 5,6 %, für Nicht-Lebensmittel um 7,3 % und für Dienstleistungen um 10,9 % stiegen, wie das Nationale Institut für Statistik mitteilte.



    Der Anstieg im Januar war keine Überraschung und wurde von Analysten erwartet und dann von der Rumänischen Nationalbank bekannt gegeben. Die Experten der Bank erklärten, dass nach dem Anstieg im Januar mit einem allmählichen Rückgang der Inflationsrate zu rechnen sei, der sich jedoch im Vergleich zu 2023 und zu früheren Schätzungen verlangsamen werde. “Der Anstieg wird das Ergebnis der Erhöhung und Einführung weiterer Zölle und indirekter Steuern im Januar zum Zweck der Haushaltskonsolidierung sein”, sagte die Zentralbank in einer Erklärung zu ihrem geldpolitischen Zinssatz, während der anschlie‎ßende Rückgang der Inflationsrate das Ergebnis von Faktoren im Zusammenhang mit Abwärtskorrekturen der Rohstoffnotierungen in der Lebensmittelindustrie und der Rohölnotierungen sowie der Abwärtsdynamik der Importpreise sein wird.



    Die Nationalbank hat ihre Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres auf 4,5 % nach unten korrigiert und erwartet, dass die Inflationsrate bis Ende 2025 3,5 % erreichen wird, was die Obergrenze ihres Ziels darstellt. Laut Gouverneur Mugur Isărescu gibt es jedoch eine Reihe in- und ausländischer Faktoren, die die Inflation beeinflussen können, darunter die Steuerpolitik, Lohnerhöhungen und die Auswirkungen des Rentengesetzes sowie die Entwicklungen im Zusammenhang mit den beiden laufenden militärischen Konflikten in der Ukraine und im Gazastreifen.



    Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die rumänische Geldpolitik in diesem Jahr restriktiv bleiben und erst allmählich gelockert werden wird, wenn der Inflationsdruck nachlässt. Die Kommission geht davon aus, dass die Preise trotz des Anstiegs zu Beginn des Jahres infolge von Steuererhöhungen im Jahr 2024 sinken werden. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Winter-Wirtschaftsprognose rechnet die Kommission für Rumänien mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 %, was unter dem im letzten Herbst prognostizierten Wert von 3,1 % liegt.

  • Geldpolitik: Nationalbank hält am Jahreszinssatz von 7 % fest

    Geldpolitik: Nationalbank hält am Jahreszinssatz von 7 % fest





    Die jährliche Inflationsrate wird in Rumänien in den kommenden Monaten weiter nachhaltig sinken, schätzt die Nationalbank. Die Institution ist jedoch der Ansicht, dass Unsicherheiten und Risiken im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine bestehen bleiben; au‎ßerdem müsse eine nachhaltige Finanzpolitik in Rumänien darauf bedacht sein, die Reduzierung des Haushaltsdefizits mit Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung und der Wirtschaft in Einklang zu bringen. Die Zentralbank hat daher beschlossen, den Zinssatz bei 7 % pro Jahr zu belassen, damit die Kreditzinsen in den kommenden Monaten nicht weiter steigen.



    Von diesem Indikator hängen die sich im Umlauf befindende Geldmenge, der Wechselkurs der rumänischen Währung, die Marktzinsen und andere Hebel der Wirtschaftspolitik ab. Zum ersten Mal seit November 2021 hat der Vorstand der Nationalbank den Zinssatz unverändert belassen, bis dahin war er immer wieder angehoben worden. Der Finanzanalyst Adrian Codirlașu sagt, die Entscheidung sei vorhersehbar gewesen und werde keine wesentlichen Auswirkungen auf die Zinssätze der Handelsbanken haben:



    Es wurde praktisch keine geldpolitische Entscheidung getroffen, was von den Märkten weitgehend erwartet worden war. Daher sind die Auswirkungen auf die Entwicklung der Geldmarktzinsen äu‎ßerst begrenzt. Die Geldmarktzinsen befinden sich in einem Abwärtstrend, doch der ROBOR-Interbanken-Darlehensindex wird nicht unter 6 fallen. Daher könnten die eher langen Laufzeiten weiter sinken, sobald sich auch der Trend zur sinkenden Inflation bestätigt. Der Konsumkredit-Index (IRCC) ist in diesem Quartal auf seinem Höhepunkt. Ab dem nächsten Quartal wird es bereits einen leichten Rückgang geben, der Index wird von 5,98 vielleicht auf 5,93–5,94 sinken. Er wird in diesem Jahr also nicht wesentlich unter 6 fallen. Wahrscheinlich wird er im nächsten Jahr stärker fallen, wenn die Zentralbank wohl auch die erste Zinssenkung vornehmen wird.“



    Aktuellen Einschätzungen zufolge wird die jährliche Inflationsrate in den kommenden Monaten wahrscheinlich verstärkt sinken, jedoch bleiben gewisse Unsicherheiten und Risiken bestehen. Der Finanzexperte Adrian Codirlașu nennt im Folgenden die wichtigsten:



    Das Hauptrisiko bleibt der Krieg in der Ukraine, der in der gesamten Region oder sogar EU-weit noch für negative Überraschungen sorgen kann. Die OPEC+, d.h. die OPEC plus Russland, haben angekündigt, dass sie die geförderte Ölmenge reduzieren werden, um den Preis auf dem internationalen Markt zu erhöhen. Falls diese Rechnung aufgeht, wird das zur Inflation führen, was tatsächlich auch eine Erhöhung des Ölpreises bringen wird. Damit bleibt die Energie ein Faktor der Verwundbarkeit, aber auch die Unwägbarkeiten des Krieges tragen zur Verunsicherung bei.“



    Unsicherheiten und Risiken ergeben sich auch aus den Turbulenzen im Bankensektor der USA und der Schweiz, die sich negativ auf die Wirtschaft der Industrieländer und die Risikowahrnehmung in Mittel- und Osteuropa auswirken könnten, was wiederum die Finanzierungskosten in Mitleidenschaft ziehen würde.

  • Nachrichten 24.05.2022

    Nachrichten 24.05.2022

    – Ein neues Paket sozialer und wirtschaftlicher Maßnahmen soll am 1. Juli in Kraft treten. Darauf einigte sich die Regierungskoalition aus PSD, PNL und UDMR in Bukarest. Die Maßnahmen sehen den Aufschub von Bankrückzahlungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, die aufgrund der Krisen in Zahlungsschwierigkeiten gerieten, sowie Unterstützung Rentnerinnen und Rentner mit geringem Einkommen. Die rumänische Regierung will auch Maßnahmen ergreifen, um den finanzpolitischen Kurs zu konsolidieren und ihre Verpflichtungen in Bezug auf das öffentliche Defizit einzuhalten. Das Maßnahmenpaket hat einen Wert von 1,1 Milliarden Euro.



    – Sechs von zehn Rumänen (58 %) glauben, dass eine Einschränkung des Konsums die beste Lösung sei, um auf die durch die Inflation verursachten finanziellen Schwierigkeiten zu reagieren. Dies geht aus einer heute veröffentlichten Meinungsumfrage hervor. Im April erreichte die Inflationsrate ein Rekordhoch von 13,8 % und übertraf damit die Prognose der Rumänischen Nationalbank für 2022, die von einer Inflationsrate von 12,5 % ausging. Der Umfrage zufolge glauben 67 % der Rumäninnen und Rumänen, die Regierung sei für die derzeitige Inflation verantwortlich. Gleichzeitig sind fast drei Viertel (72 %) der Befragten der Meinung, dass die Inflation in Rumänien höher sei als in anderen Ländern. 77 % der Befragten gaben an, dass Lebensmittel und Kraftstoffe am stärksten von den Preissteigerungen betroffen sind und 70 % gaben die Strom- und Gasversorgung an. Ein Viertel der Rumäninnen und Rumänen erwägt die Auswanderung, um die wirtschaftlichen Herausforderungen der Inflation zu bewältigen. Die Umfrage wurde zwischen dem 20. und 26. April online durchgeführt.


    – Rumänien hat keine Probleme mit den Beständen an Produkten in der staatlichen Reserve, sagt Georgian Pop, Präsident der Nationalen Verwaltung für staatliche Reserven und Sonderprobleme. Er sagte jedoch, dass die strategischen Reserven angesichts des Krieges in der Ukraine und einer möglichen Nahrungsmittelkrise aufgestockt werden sollen. Der rumänische Staat hält in seinen Lagern oder in privaten Lagern Lebensmittel, Treibstoff, Antibiotika und andere Produkte für Ausnahmesituationen vor, und kürzlich wurden Waren aus der nationalen Reserve entnommen, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. Die Bestände sind beträchtlich, aber aufgrund der Lehren, die wir aus der Coronavirus-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine gezogen haben, haben wir einen Großteil unserer Produkte diversifiziert, betonte der Beamte.



    -Die rumänischen Behörden haben noch keine Lösung dafür gefunden, dass Schiffe, die auch nur zwei Wochen im Schwarzen Meer warten, in den Sulina-Kanal (Südosten) einfahren und so die Donauhäfen erreichen können, um Produkte zu laden. Seit Anfang des Monats sind Dutzende von Schiffen in diese Situation geraten, und den Besatzungen einiger Schiffe sind die Vorräte ausgegangen. Die Verwaltung der Unteren Donau in Galati, die für die Befahrbarkeit des Sulina-Kanals zuständig ist, erklärt, dass die Donauhäfen, insbesondere die ukrainischen, nicht in der Lage sind, schnell andockende Schiffe zu betreiben. In diesem Zusammenhang wird auch die Navigation von Schiffen mit anderen Zielen als ukrainischen Häfen behindert.



    – 7.709 ukrainischen Staatsbürgerinnen und Bürger sind am Montag nach Rumänien eingereist. Damit ging ihre Zahl im Vergleich zum Vortag um 2,4 % zurück. Dies teilte die Generalinspektion der Grenzpolizei am heutigen Dienstag mit. Seit Beginn der Krise sind über eine Million Geflüchtete aus der Ukraine nach Rumänien gekommen. An der ukrainischen Grenze werden neue Grenzübergangsstellen eröffnet, damit humanitäre Hilfstransporte am Grenzübergang Siret im Nordosten prioritär abgewickelt werden können. Lastwagen müssen derzeit 14 Stunden auf ihre Ausreise warten. In einem ersten Schritt wird der Grenzübergang Vicovu de Sus (Norden) für Fahrzeuge bis zu dreieinhalb Tonnen und der Grenzübergang Racovăț (Nordosten) für Fahrzeuge bis zu 7 Tonnen geöffnet. Die Eröffnung des Grenzübergangs Ulma (Nordosten) soll demnächst folgen.



    – NATO-Kampfflugzeuge aus Stützpunkten in Rumänien setzen ihre Mission, die Integrität des alliierten Luftraums zu gewährleisten, fort. Unbemannte Aufklärungsflugzeuge führten nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministeriums weiträumige Überwachungsflüge, unter anderem über dem Schwarzen Meer und der Ostsee, durch. In weniger als sechs Monaten absolvierten die auf dem Stützpunkt Mihail Kogălniceanu (Südosten) stationierten italienischen Eurofighter Typhoon mehr als tausend Flugstunden in NATO-Einsätzen zum Schutz des rumänischen Luftraums. Die Flugzeugüberwachung wird von der Anwesenheit der NATO-Bodenkampfgruppe, die nach dem Einmarsch der russischen Armee in die benachbarte Ukraine in Rumänien gebildet wurde, gestützt.



    – Das Wetter: Es wird wieder warm in den meisten Landesteilen. Der Himmel ist wechselhaft, mit vorübergehender Bewölkung und örtlichen Schauern und Gewittern in im Westen und Südwesten und vereinzelt in der Landesmitte und im Süden. Die Höchsttemperaturen lagen zwischen 18 und 28 Grad Celsius. In Bukarest wurden am Mittag 22 Grad Celsius gemessen.

  • Nachrichten 11.05.2022

    Nachrichten 11.05.2022

    Die jährliche Inflationsrate Rumäniens stieg im April dieses Jahres auf 13,76 %, gegenüber 10,15 % im März – so die heute vom nationalen Statistikinstitut veröffentlichten Daten. Die Preise für Nichtnahrungsmittel stiegen um 16,35 %, Nahrungsmittel um 13,54 % und Dienstleistungen um 7,11 %. Um der steigenden Inflation entgegenzuwirken, kündigte die Zentralbank in Bukarest gestern eine weitere Anhebung des geldpolitischen Zinssatzes an, was zu einer Erhöhung der Zinsen für Kredite oder Darlehen zwischen Banken führte. Die Nationalbank geht davon aus, dass die Inflation bis zum Sommer stärker als erwartet ansteigen und erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wieder unter 10 % liegen werde.



    Der Entwurf zur Änderung des Offshore-Gesetzes, mit dem die Gasförderung im Schwarzen Meer in Gang gesetzt werden soll, wurde am Mittwoch von den rumänischen Senatoren mit 91 Ja- und 13 Nein-Stimmen angenommen. Mit Ausnahme der AUR-Senatoren sprachen sich alle Fraktionen für den Gesetzentwurf aus. Er wird nun an die Abgeordnetenkammer weitergeleitet, die das Entscheidungsgremium ist. Vertreter der Regierungskoalition, die den Vorschlag eingebracht hat, sagen, dass es sich um eine viel ausgewogenere Version handelt als die von vor vier Jahren. Inzwischen wurden steuerliche Änderungen zugunsten der betroffenen Unternehmen vorgenommen, und in einigen Jahren dürfte sich die Abhängigkeit vom russischen Gas deutlich verringern. Energieminister Virgil Popescu betonte, dass die Änderung des geltenden Gesetzes Investitionen in diesem Bereich freisetzen und Investitionen in Onshore-Tiefbohrungen beschleunigen, die Versorgungssicherheit im Falle einer Energiekrise gewährleisten und Rumänien in die Lage versetzen würde, zu einem regionalen Anbieter von Energieversorgungssicherheit zu werden, nachdem es mehr produziert als es verbraucht. Der Entwurf sieht vor, dass der rumänische Staat beim Kauf von Erdgas ein Vorkaufsrecht hat. Das staatliche Unternehmen Romgaz – Rumäniens größter Gasproduzent – und die österreichische OMV werden in den kommenden Jahren Gas aus dem Schwarzen Meer fördern.



    Der Wiederaufbauplan der Ukraine, schärfere Sanktionen gegen Russland und die Unterstützung der EU-Beitrittsbestrebungen der Republik Moldau, der Ukraine und Georgiens gehörten zu den Themen, die Senatspräsident Florin Cîțu am Mittwoch bei einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Tomasz Grodzki erörterte. Die beiden diskutierten in Warschau auch über die Absicht Schwedens und Finnlands, der NATO beizutreten. Florin Citu kündigte an, dass er nach seinem Besuch in Polen in die Republik Moldau reisen wird.



    Auf der Tagesordnung der Regierungssitzung in Bukarest steht der Entwurf einer Dringlichkeitsverordnung zur Bekämpfung der Spekulation. Begründet wurde diese mit steigenden Preise für Treibstoff, Öl, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken infolge des Krieges in der Ukraine und auch während der Pandemie. Auch unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg oder nach dem Fall des kommunistischen Regimes im Jahr 1990 wurde Spekulation bestraft. Ebenfalls heute wird erwartet, dass die Regierung einen Teil der Schulden für den Güterverkehr der rumänischen Eisenbahn (CFR Marfă) abschreibt. Damit soll das Unternehmen in einer Zeit wiederbelebt werden, in der die Bedeutung des Gütertransports auf der Schiene durch den Angriffskrieg Russlands in dem Nachbarland, die Ukraine, zugenommen hat.



    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach über die Lage an der Front in der Region Charkiw. Dabei sagte er, dass die ukrainischen Streitkräfte die Angreifer nach und nach vertreiben und das Gebiet befreien. Auch auf der 45 Kilometer von Rumänien entfernten Schlangeninsel gehen die Kämpfe weiter, da Russland versucht, seine Garnison dort zu verstärken. Andererseits hat die Ukraine den Transit von russischem Gas nach Westeuropa in der Region Luhansk blockiert. Es erklärte, dass mit der Besetzung des östlichen Territoriums durch russische Streitkräfte eine Überwachung der Ströme unmöglich geworden sei. Die Entscheidung bedeutet, dass täglich mehr als 32 Millionen Kubikmeter Gas nicht mehr fließen. Dies entspricht etwa einem Drittel der russischen Exporte, die täglich über ukrainisches Gebiet laufen. In den Vereinigten Staaten stimmten die Mitglieder des Repräsentantenhauses für eine weitere 40 Milliarden Dollar an Hilfe für die Ukraine. Es wird erwartet, dass der Gesetzesentwurf rasch vom Senat verabschiedet und von Präsident Joe Biden unterzeichnet wird. Die Mittel werden für die militärische Unterstützung und humanitäre Hilfe für die von der russischen Invasion in der Ukraine betroffene Zivilbevölkerung verwendet.

    Zwei rumänische Journalisten des
    Fernsehsenders Digi 24 wurden freigelassen, nachdem sie von so genannten
    Sicherheitskräften in der prorussischen Separatistenregion Transnistrien im
    Osten der Republik Moldau (ehemalige Sowjetrepublik, mehrheitlich rumänischsprachig) festgenommen worden waren. Die
    beiden waren geschäftlich in der Region und konnten am Dienstag von der
    Redaktion nicht kontaktiert werden. Nach Angaben des Außenministeriums hat die
    rumänische Botschaft in Chisinau über mehrere Kanäle dringende Schritte
    unternommen und bereits nach wenigen Stunden die Freilassung der beiden
    erreicht. Sie wurden sicher nach Chisinau eskortiert, wo sie nun in Sicherheit
    sind und nach Rumänien zurückkehren werden. Das Außenministerium bittet
    Journalisten, die in die transnistrische Region der Republik Moldau reisen
    möchten, sich im Voraus mit dem Ministerium in Verbindung zu setzen und von
    Reisen in der nahen Zukunft abzusehen. Transnistrien geriet nach einem
    bewaffneten Konflikt, der Hunderte von Toten forderte, de facto aus der
    Kontrolle der Zentralregierung und wurde 1992, weniger als ein Jahr nach der
    Ausrufung der Unabhängigkeit durch Chisinau, durch das Eingreifen Moskaus auf
    der Seite der abtrünnigen Rebellen beigelegt. Der frühere russische Präsident
    Boris Jelzin hatte auf dem OSZE-Gipfel 1999 in Istanbul zugesagt, seine Truppen
    aus Transnistrien abzuziehen. Es wird vermutet, dass sich dort noch etwa 1.500
    Soldaten und große russische Arsenale befinden.


    Die Zahl der ukrainischen Staatsangehörigen, die am Dienstag nach Rumänien eingereist sind, stieg im Vergleich zum Vortag um 25 %. Dies vermeldete die Generalinspektion der Grenzpolizei. 6.900 Ukrainerinnen und Ukrainer, sind am Vortag über Grenzübergänge nach Rumänien eingereist. Seit dem Ausbruch des Krieges im Nachbarstaat reisten mehr als 904.000 ukrainische Staatsbürger in das Land ein. Nach Angaben des Innenministeriums beantragten 4.300 von ihnen in Rumänien Asyl.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu nimmt am Dienstag an der Ministertagung der Globalen Anti-IS/Daesh-Koalition in Marrakesch (Marokko) teil. Nach Angaben des Außenministeriums wird das Treffen unter dem gemeinsamen Vorsitz der Vereinigten Staaten und Marokkos stattfinden. Erwartet werden mehr als 75 Vertreter der Mitgliedstaaten der Koalition und internationaler Organisationen, darunter die meisten NATO- und EU-Mitgliedstaaten, Partnerstaaten aus dem westlichen Balkan, dem Nahen Osten, Afrika und Asien sowie die EU, die NATO und INTERPOL. Hauptthemen der Diskussion werden die Sicherheitslage im Irak und in Syrien sowie die Entwicklung des Terrorismus auf dem afrikanischen Kontinent und in Afghanistan sein.



    Georgiana Popa, die ehemalige Leiterin der Generaldirektion für Betrugsbekämpfung in Bukarest, wurde wegen Bestechung verurteilt. Sie steht unter Hausarrest, nachdem sie am 29. März auf frischer Tat ertappt wurde, als sie 100.000 Euro entgegennahm. Nach Angaben der Nationalen Antikorruptionsbehörde hat Georgiana Popa diesen Betrag wiederholt von einem ehemaligen Direktor der Generaldirektion für Betrugsbekämpfung, einem Zeugen in diesem Fall, gefordert. Sie behauptete, dass sie das Geld einem Anti-Korruptions-Staatsanwalt geben würde, der in einem Strafverfahren, in dem gegen den Zeugen ermittelt wurde, zu seinen Gunsten entscheiden sollte.

  • Nachrichten 18.04.2022

    Nachrichten 18.04.2022


    Der rumänische Ministerpräsident Nicolae Ciucă bekräftigte heute, dass in einer Krisensituation, wie der jetzigen in Rumänien, die einzige Lösung in Investitionen besteht. Der Auftrag der Regierung liege darin, die Investitionen durch öffentliche Ma‎ßnahmen zu unterstützen, um Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten, sagte er in einem Interview mit Radio Rumänien. Der Premierminister verwies daraufhin, dass die internationalen Finanzinstitutionen die Politik der Exekutive als richtig befunden haben. Ciucă sagte ferner, dass Rumänien im Jahr 2022 mit etwa 18 Milliarden Euro über das grö‎ßte Investitionsbudget der letzten 30 Jahre verfügt. Die Regierung will auch möglichst viele europäische Gelder heranziehen, um die Entwicklung der Wirtschaft zu unterstützen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.




    Die Ukraine hat den Fragebogen für die EU-Mitgliedschaft ausgefüllt und wird voraussichtlich auf der Tagung des Europäischen Rates am 23. und 24. Juni den Status eines Beitrittskandidaten erhalten. Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft davor gewarnt, dass Russland eine Gro‎ßoffensive in der Ostukraine vorbereitet. Jeder in Europa und Amerika kann bereits erkennen, dass Russland ganz offen Energie als Mittel einsetzt, um die westlichen Gesellschaften zu destabilisieren. Russland darf die Wette auf das auf dem Energiemarkt entstandene Chaos nicht gewinnen, forderte Wolodymyr Selenskyj. Er kritisierte auch die Verzögerungen bei den Waffenlieferungen an sein Land. Das ukrainische Militär meldete am Sonntag neue Luftangriffe russischer Streitkräfte auf die Hafenstadt Mariupol, nachdem ein russisches Ultimatum an die örtlichen Kämpfer, sich den russischen Truppen, die die Stadt belagern, zu stellen, abgelaufen war. Es wird davon ausgegangen, dass in Mariupol, das seit Wochen belagert wird, Tausende von Einwohnerinnen und Einwohner getötet wurden. In der Region Luhansk wurde die Bevölkerung zur sofortigen Evakuation aufgefordert. Die russischen Streitkräfte konzentrieren sich in diesem Gebiet und versuchen, Luhansk und Donezk einzunehmen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Unabhängigkeit der beiden östlichen Regionen der Ukraine bereits vor Beginn der Invasion anerkannt.





    87.531 Menschen, darunter 6.750 ukrainische Staatsangehörige, sind am Sonntag nach Rumänien eingereist. Seit Beginn der Ukraine-Krise reisten über 737.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Rumänien ein, die meisten von ihnen waren im Transit. Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Sozialschutz, arbeiten fast 40 % aller ukrainischen Geflüchtete, die in Rumänien Arbeit gefunden haben, im verarbeitenden Gewerbe. An zweiter Stelle steht das Baugewerbe, gefolgt vom Gastgewerbe. Ukrainische Geflüchtete fanden auch Arbeit im Gro‎ßhandel sowie in der Verwaltung und Unterstützung des Dienstleistungsbereichs. Etwa ein Viertel aller ukrainischen Geflüchteten arbeiteten in Bukarest. Seit dem 24. Februar wurden 1.891 ukrainische Staatsbürgerinnen und Bürger in Rumänien beschäftigt.




    Rumänien hat der Ukraine 11 funktionsfähige und voll ausgestattete Krankenwagen gespendet, die für die Evakuierung von Verwundeten und die medizinische Nothilfe eingesetzt werden sollen, teilte die Aufsichtsbehörde für Notfallsituationen in Suceava (Nordosten) am Montag mit. Die neun Fahrzeuge stammen von den Rettungsdiensten des Bezirks und zwei vom SMURD. Im Kreisrat Suceava befindet sich das erste europäische Logistikzentrum für den Empfang, die Lagerung, den Umschlag und die Weiterleitung der humanitären Hilfe, die der Ukraine von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union angeboten wird. Das Zentrum wurde von der Abteilung für Notfallsituationen unter der Schirmherrschaft des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens eröffnet.




    Der Senat in Bukarest debattiert diese Woche im Dringlichkeitsverfahren über die Änderungen des Offshore-Gesetzes, das als erste Kammer aufgerufen wird. Der Gesetzentwurf regelt die Gewinnung von Erdgas aus dem Schwarzen Meer. Nach geltendem Recht hat Rumänien im Falle einer Energiekrise Vorrang bei der Sicherung der Gasversorgung. Das Dokument, auf das sich die regierenden Führer von PNL, PSD und UDMR geeinigt haben, sieht vor, dass 60 % der Einnahmen aus der Gasausbeutung im rumänischen Offshore-Perimeter an den Staat und 40 % an Investoren gehen sollen. Rumänien hat au‎ßerdem ein Vorkaufsrecht für das geförderte Gas, und der Überschuss wird exportiert. Der Entwurf sieht auch den gleichen steuerlichen Rahmen für Onshore-Tiefseeölfelder vor.




    Die Rumänische Nationalbank veranstaltet heute und morgen den Tage der offenen Tür“, anlässlich des 142. Jahrestages ihrer Gründung. Der Alte Palast der Nationalbank in Bukarest sowie die regionalen Zweigstellen und Agenturen sind für Besucher geöffnet. Das Publikum kann eine Dauerausstellung des Museums sowie zwei temporäre Ausstellungen: 100 Jahre seit der Geburt von König Mihai I. (1921-2017)“ und Ecaterina Teodoroiu — Heldin des Ersten Weltkriegs“ besuchen. Die dem König Mihai I. gewidmete Ausstellung ist eine imaginäre Reise durch das Leben des Monarchen. Die andere Ausstellung, die Ecaterina Teodoroiu gewidmet ist, wurde am 1. Dezember 2021 anlässlich der Einführung der 20-Lei-Banknote mit dem Abbild der Heldin eröffnet.




    Das Wei‎ße Haus kündigte am Montag für den 12. Mai ein globales Gipfeltreffen an, um die Covid-19-Epidemie zu beenden und die Reaktion auf künftige Gesundheitsbedrohungen vorzubereiten, berichtet AFP. Den Vorsitz des virtuellen Gipfels führen gemeinsam die Vereinigten Staaten, Deutschland, das turnusmä‎ßig den G7-Vorsitz innehat, Indonesien (G20-Vorsitz), Senegal (Vorsitz der Afrikanischen Union) und Belize (Vorsitz der Caricom, Karibikstaaten). Dies ist der zweite globale Gipfel, der der Coronavirus-Pandemie seit ihrem Ausbruch im Dezember 2019 gewidmet ist. Der erste fand am 22. September 2021 unter der Schirmherrschaft von US-Präsident Joe Biden statt, der sich damals für eine Intensivierung der weltweiten Impfungen aussprach.




    Die von der Rumänischen Nationalbank am heutigen Montag bekannt gegebenen Wechselkurse der rumänischen Landeswährung, des Leu, lauten wie folgt:



    1 Euro wurden mit 4,94316 Lei quotiert,


    1 US-Dollar mit 4,5789 Lei,


    1 Schweizer Franken mit 4,8526 Lei und


    1 Pfund Sterling mit 5,9784 Lei.



    Das Wetter in Rumänien ist kalt. In Gebirge schneit es. Die Höchsttemperaturen lagen zwischen 8 und 11 Grad Celsius.





  • Nachrichten 16.04.2022

    Nachrichten 16.04.2022

    Bukarest: Die jährliche Inflationsrate in Rumänien dürfte in den kommenden Monaten etwas stärker steigen als erwartet – so das Anfang April veröffentlichte Protokoll der geldpolitischen Sitzung des Rats der Nationalbank. Damit wird das prognostizierte Niveau von 11,2 % im Juni überschritten. Die Situation sei nach wie vor auf die Steigerung der Preise für Kraftstoffe und verarbeitete Lebensmittel im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den internationalen Sanktionen gegen Russland zurückzuführen. In Sektoren mit Fachkräftemangel könnte es zudem zu einem zunehmenden Aufwärtsdruck auf Löhne kommen, doch wesentliche Steigerungen sind unwahrscheinlich. Im März war die jährliche Inflationsrate auf 10,15 % gestiegen, nachdem sie im Vormonat auf 8,5 % gestiegen war, einem Höchstwert in den letzten 18 Jahren.



    Bukarest: Der Entwurf zur Änderung des Offshore-Gesetzes, das die Bedingungen für die Ausbeutung von Öl- und Gasfeldern im Schwarzen Meer festlegt, wurde am Freitag dem Parlament vorgelegt, teilte der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă mit. Das Gesetz sieht vor, dass 60 % der Gewinne aus der Gasausbeutung an den rumänischen Staat und 40 % an die Investoren gehen. Der Staat und die rumänischen Unternehmen haben Vorrang bei der Abnahme des von ihnen geförderten Gases; der Überschuss soll exportiert werden. Das Dokument regelt auch die Besteuerung für Onshore-Perimeter, die in einer Tiefe von über 3.000 Meter liegen und in den Landkreisen Buzău und Brăila entdeckt wurden. “Sobald es in Kraft ist, wird es den Investoren rechtliche Stabilität und Vorhersehbarkeit garantieren und Offshore- und Onshore-Investitionen ermöglichen”, sagte Ciucă über das Gesetz.



    Bukarest: Am Freitag sind 117.214 Personen nach Rumänien eingereist, unter ihnen 7.691 ukrainische Staatsbürger, was einem Rückgang von 23,7 % gegenüber dem Vortag entspricht, teilt die Grenzpolizei mit. Seit Beginn der Flüchtlingskrise seien bisher fast 722.000 Ukrainer nach Rumänien eingereist. Die meisten von ihnen durchquerten das Land auf ihrem Weg nach Westeuropa.



    Bukarest: Rumäniens Finanzminister Adrian Câciu begrü‎ßt die Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poors vom Freitag, die Kreditwürdigkeit Rumäniens mit “BBB minus” und stabilem Ausblick zu bestätigen. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass die nationale Politik zur Finanzierung der Wirtschaft richtig war”, so Câciu. Die EU-Mitgliedschaft und die internationalen Kapitalströme spielen laut Standard & Poors eine posivitive Rolle beim Landesrating Rumäniens. Gleichzeitig werden die Risiken, die der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, durch die mögliche Aufnahme eines gro‎ßen Volumens an EU-Mitteln sowie durch die geringe Energieabhängigkeit von Erdgas- und Erdölimporten aus Russland gemindert. Allerdings hat die Agentur die Wachstumsschätzungen für das Land deutlich auf 2,1 % gesenkt und die Schätzungen für die Inflationsrate erhöht, die im Jahr 2022 voraussichtlich auf 9 % steigen wird, während sie im Dezember noch bei 6 % lag. Die Ratingagentur Fitch hatte letzte Woche das Rating Rumäniens mit “BBB minus”, negativem Ausblick und damit der letzten Stufe in der Investment-Grade-Kategorie bestätigt.





  • Inflationseindämmung: Nationalbank erhöht Kreditzinsen und Interbankensatz

    Inflationseindämmung: Nationalbank erhöht Kreditzinsen und Interbankensatz


    Der Zinssatz für Anleihen wurde konkret von 2 % auf 2,5 % im Jahr erhöht. Auch für kommerzielle Banken, die Anleihen von der Zentralbank nehmen oder aber Geldbeträge bei derselben anlegen, wurde der Zins um 0,5 % erhöht. Der sogenannte Robor-Index, der Interbankensatz, nachdem die Kosten der Konsumkredite mit variablem Zins jeden dritten Monat berechnet wird, wurde auf 3,29 % erhöht, während der sechsmonatige Interbankensatz für Hypotheken auf 3,43 % erhört wurde.



    Die Zentralbank begründet diese Ma‎ßnahmen mit dem Versuch, die Inflation einzudämmen; einer der Hebel, die man hierfür ansetzen kann, sei eben die Konsumdrosselung durch höhere Kosten für Kredite. Vor dem Hintergrund einer zu erwartenden Inflation im zweistelligen Bereich erachten die BNR-Experten diese Ma‎ßnahmen als notwendig. Allein im vergangenen Jahr habe die Inflation um 6,13 % zugenommen. Zum Vergleich: Im Dezember 2020 hatte die Inflation noch 2,06 % betragen. Der Wirtschaftsanalyst Constantin Rudniţchi nimmt die Situation unter die Lupe:



    Die Erhöhung der Zinssätze war zu erwarten. Einigerma‎ßen überraschend ist allerdings der Prozentsatz — 0,5 % ist relativ hoch. Doch die Ma‎ßnahme wird sehr klar begründet, man erwartet eine weitere Steigerung der Inflation, und unter den Umständen, dass die Heizkostenzuschüsse für die Bevölkerung, aber auch die Unterstützungsma‎ßnahmen für KMU nicht wirklich greifen, wird die Inflation tatsächlich zum Staatsfeind Nummer eins in der ersten Jahreshälfte sein.“




    Experten erwarten eine beschleunigte Zunahme der Inflation im zweiten Trimester des Jahres 2022 — Grund dafür solle in erster Linie die unerwartet hohe Steigerung der Preise für Gas und Strom sein, die bald noch heftiger ins Gewicht fallen wird, weil die staatlichen Heizkostenzuschüsse für Endverbraucher beginnend mit April entfallen.



    Für die zweite Jahreshälfte wird eine graduelle Abnahme der Inflationsrate erwartet, und für Anfang 2023 rechnet die Zentralbank mit einer abrupten Korrektur nach unten, so dass das anvisierte Inflationsziel in Höhe von 1,5–3,5 % erst im letzten Trimester des kommenden Jahres erreicht werden könnte. Dem Europäischen Statistikamt Eurostat zufolge belegte Rumänien in puncto Inflationsrate Ende 2021 den 6. Platz unter allen EU-Staaten.

  • Museum der Nationalbank erwartet wieder Besucher

    Museum der Nationalbank erwartet wieder Besucher


    Das Gebäude der Nationalbank in der Altstadt von Bukarest lässt sich auch von au‎ßen bewundern — es ist eines der imposantesten Bauten der Neoklassik in der rumänischen Hauptstadt. Über seine Entstehung und die Gründung der Nationalbank gibt die Museographin Ruxandra Onofrei Auskunft:



    Die Nationalbank Rumäniens wurde im Jahr 1880 gegründet — übrigens als 16. Zentralbank eines Staates weltweit. Sie war somit eine entscheidende Institution, die zur Modernisierung des damals noch jungen rumänischen Staates beitrug. Die ersten 10 Jahre war die Nationalbank in einem anderen Gebäude untergebracht, doch 1882 wird ein Grundstück unter den Ruinen einer ehemaligen Karawanserei (Raststätte für Karawanen) erworben, wo später das heutige Gebäude errichtet werden sollte. Mit der Planung des Repräsentativbaus werden die in der Epoche recht gefragten französischen Architekten Cassien Bernard und Albert Galleron im Jahr 1884 beauftragt; sie entwerfen ein Gebäude, das Neoklassik mit eklektizistischen Elementen der französischen Architektur der Jahrhundertwende vereint. Unser Museum ist in einem der wichtigsten Säle des Bankgebäudes untergebracht, den wir den Marmorsaal nennen. Hier ist zurzeit eine temporäre Ausstellung untergebracht, die dem König Michael I. gewidmet ist. Die Nationalbank zieht 1890 in das neu errichtete Gebäude ein, und der Marmorsaal wurde damals Schaltersaal genannt, denn dafür wurde er ursprünglich konzipiert. Hier empfing man Kunden und man konnte Banküberweisungen veranlassen oder Ein- und Auszahlungen in Bargeld erwirken. Unter jeder Arkade des Saals befand sich ein Schalter mit dem entsprechenden Büro des Bankangestellten, und in der Mitte stand ein langer Tisch mit Stühlen, wo man sich setzen und standardisierte Formulare ausfüllen konnte. Der Saal hat auch eine besondere Akustik, das hei‎ßt, der Widerhall erfährt eine Schallbrechung, so dass ein Kunde nicht genau verstehen konnte, was am Schalter nebenan gesprochen wurde. In den Büros hinter den Schaltern hatte jeder Bankkassierer einen Tresor unter seiner Obhut, und in unserer ständigen Ausstellung sind alle zwölf Panzerschränke von damals zu sehen. Unsere Besucher können au‎ßerdem alte Münzen, Banknoten und andere interessante Wertgegenstände aus unserer Sammlung bewundern.“



    Was gibt es noch in der ständigen Ausstellung des Museums zu sehen? Die Museographin Ruxandra Onofrei zählt einige Highlights auf:



    Unsere ständige Ausstellung umfasst zunächst die wunderbar gestalteten Innenräume des Alten Bankpalastes selbst. Dort präsentieren wir eine Dokumentation über den historischen Umlauf von Münzen auf dem Gebiet des heutigen Rumänien; sie beginnt im 5 . Jh. v. Chr. mit den in der antiken Siedlung Histria geprägten Münzen, lässt die darauffolgenden Epochen Revue passieren und endet 1867, als ein eigenes rumänisches Währungssystem eingeführt wurde. In einem weiteren Saal dokumentieren wir die Geschichte des Leu, der nationalen Währung, vom Gründungsjahr 1867 bis zu den heutigen Münzen und Banknoten.“



    Im Marmorsaal ist aktuell eine temporäre Ausstellung zu sehen, die dem rumänischen König Michael I. gewidmet ist. Unter den Stichworten 100 Jahre seit der Geburt des Königs Michael I. (1921–2017)“ werden einzelne Stationen im Leben des Monarchen beleuchtet. Zum Schluss kommt erneut die Museographin Ruxandra Onofrei mit Einzelheiten zu Wort:



    Diese Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem rumänischen Königshaus, dem Nationalen Archiv, dem Dorfmuseum »Dimitrie Gusti« und dem Museum für Militärgeschichte »Ferdinand I.« entstanden. Die Ausstellung ist dem 100. Jahrestag der Geburt des Souveräns gewidmet, wurde am 25. Oktober 2021 eingeweiht und läuft noch bis Ende Mai 2022. Unser Konzept war, wichtige Lebensabschnitte des letzten Monarchen Rumäniens zu dokumentieren, beginnend mit der Kindheit bis hin ins hohe Alter. Denn das Leben des Königs Michael I. überschneidet sich mit wichtigen Ereignissen der jüngsten Geschichte Rumäniens und ist daher eine Dokumentation wert. Darüber hinaus haben wir auch weniger konventionelle Artefakte in unserer Ausstellung — etwa die Geburtsurkunde des Monarchen, die zum ersten Mal öffentlich ausgestellt wird. Auch Fotos gehören dazu, die das Leben des Königs in gewöhnlichen Alltagssituationen zeigt, oder Klassenarbeiten aus seiner Schulzeit. Die Ausstellung endet mit der Jubiläumsprägung der Nationalbank zu diesem Anlass, darunter eine Goldmünze mit einem Nennwert von 500 Lei und einer Reinheit von 999,9.“

  • Nachrichten 10.01.2022

    Nachrichten 10.01.2022

    Die erste Tranche des COVID-Impfstoffs für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren wird in Rumänien vom 21. bis 25. Januar geliefert, teilte das Gesundheitsministerium in Bukarest am Montag mit. 114.000 Dosen werden an Impfzentren verteilt. Im Land ist die Impfrate nach wie vor sehr niedrig. Bisher haben nur 42 % der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Montag wurden mehr als 4.100 Fälle von COVID-19 und 16 Todesfälle gemeldet.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu hat am Montag in Bukarest Gespräche mit dem pakistanischen Amtskollegen Makhdoom Shah Mahmood Hussain Qureshi geführt. Bogdan Aurescu erklärte am Ende der Gespräche, dass er ein neues Kapitel“ in den bilateralen Beziehungen aufschlägt, ein Kapitel enger Kontakte sowohl auf politischer Ebene als auch mit Blick auf den Wirtschaftsraum im Investitionsbereich. Der Leiter der rumänischen Diplomatie dankte dem pakistanischen Amtskollegen für die wesentliche Unterstützung, die Rumänien bei seinen Bemühungen um die Rückführung einiger der 49 aus Afghanistan evakuierten rumänischen Staatsbürger, einiger Bürger anderer verbündeter Staaten, die ebenfalls von den rumänischen Behörden evakuiert wurden, sowie 156 gefährdete afghanische Staatsbürger im August und September 2021 geleistet hat. Der pakistanische Minister betonte seinerseits, dass der Privatsektor die treibende Kraft der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ist und sein wird. Der bilaterale Handel hat trotz der Pandemie um 50 % zugenommen. Vor der Pressekonferenz wurde eine Absichtserklärung zwischen der Polytechnischen Universität Bukarest und der Pakistanischen Botschaft in Rumänien unterzeichnet.



    Die rumänische Generalstaatsanwaltschaft gab am Montag bekannt, dass sie ein Strafverfahren eröffnet hat, in dem Ermittlungen im Zusammenhang mit den Äußerungen die den Holocaust minimalisieren durch die AUR-Partei gestartet wurden. Am 3. Januar hat die Allianz für die Union der Rumänen eine Pressemitteilung verschickt, in der sie den Bildungsminister Sorin Cîmpeanu aufforderte, Rumänisch, Geschichte und Englisch in die Liste der Fächer für die nationale Wettbewerbe (Olympische Spiele) im Schuljahr 2021 – 2022 aufzunehmen. AUR behauptete, dass es in den letzten Jahren eine systematische Maßnahme zur Untergrabung“ der Bildungsqualität in Rumänien gegeben habe, indem einige Nebenfächer oder einfache Unterrichtsfächer in den Rang von Fächern erhoben wurden und nannte als Beispiel die sexuelle Bildung und die Geschichte des Holocaust. Die Staatsanwaltschaft erinnert daran, dass die offensichtliche öffentliche Verleugnung, Anfechtung, Billigung, Rechtfertigung oder Minimierung des Holocaust oder seiner Folgen mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe bestraft wird. Die Äußerungen der AUR, einer ultranationalistischen Partei mit extremistischen Akzenten und aggressiven Befürwortern von Impfgegnern, wurden vom Nationalen Institut zur Erforschung des Holocaust in Rumänien Elie Wiesel und dem israelischen Botschafter in Bukarest, David Saranga, verurteilt.



    Der Verwaltungsrat der rumänischen Nationalbank hat am Montag beschlossen, den geldpolitischen Zinssatz ab dem 11. Januar 2022 von 1,75% pro Jahr auf 2% pro Jahr anzuheben. Gleichzeitig beschloss die Notenbank, die Kontrolle über die Liquidität des Geldmarktes und die Einhaltung der aktuellen Mindestreservesätze für die Verbindlichkeiten in Lei und in Fremdwährung der Kreditinstitute beizubehalten. Die Erhöhung des geldpolitischen Zinssatzes wurde unter den Bedingungen des Anstiegs der Inflation in Rumänien und international erwartet. Die letzte Erhöhung dieser Quote erfolgte im November und betrug ebenfalls 0,25 Prozent.



    Die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union ging im November auf 6,5 % zurück, von 6,7 % im Vormonat und 7,4 % im gleichen Zeitraum im Jahr 2020, wie am Montag vom Europäischen Statistikamt (Eurostat) veröffentlicht wurde. Mit einer Quote von 5,2 % im November, ähnlich wie im Vormonat, gehört Rumänien zu den EU-Mitgliedstaaten mit niedriger Arbeitslosigkeit.