Tag: Natur

  • Nationalpark Königstein: Größtes Bärenreservat in Europa

    Nationalpark Königstein: Größtes Bärenreservat in Europa

    Der Nationalpark Königstein — rumänisch Piatra Craiului — liegt in günstiger Lage, nur 200 km nördlich von Bukarest, und erstreckt sich auf gro‎ßzügigen 14.800 Hektar. Schon seit 1938 ist der Königstein ein Naturschutzgebiet, wobei es damals allerdings nur 440 Hektar umfasste. 1972 wurde die geschützte Fläche verdoppelt und 1990 wurden die Grundlagen für den Park in seiner aktuellen Form gelegt. Die biologische Vielfalt ist beeindruckend — im Königsteinpark gibt es etwa 1200 Pflanzenarten, also rund ein Drittel sämtlicher Pflanzenarten in Rumänien. Mircea Vergheleț ist der Leiter der Parkverwaltung. Er lieferte uns mehrere Einzelheiten zum Naturschutzgebiet:



    Das Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir es hier mit dem einzigen Kalkstein-Gebirgskamm in Rumänien von über 2000 m zu tun haben. Das Relief ist sehr spektakulär, wir sehen im Westteil steile Fels- und Geröllhänge, die bei den Touristen beliebt sind. Au‎ßerdem gibt es hier einen einmaligen Wanderweg, der über den Bergkamm geht. Es lohnt sich wirklich, bis zum Gipfel zu steigen, die Anstrengung wird entsprechend belohnt.“




    Das Besucherzentrum des Naturparks Königstein ist praktisch ein Museum des Gebirgsmassivs, wo die Touristen Informationen über den Naturpark, über die Pflanzen- und Tierwelt und über die lokalen Traditionen erhalten können. Mehr dazu von Mircea Vergheleţ, Direktor des Naturparks Königstein:



    Das Besucherzentrum verfügt über viele interaktive Elemente, zum Beispiel interaktive Dioramen. Der Besucher kann mit der Handfläche einen Film oder Dias vorführen und sogar ein Puzzle fertigstellen. Wir haben ein 3-D-Modell des Massivs, das mit einem in der Decke installierten Projektor präsentiert wird. Hier kann man alle touristischen Routen, alle Wanderwege, die Berghütten, die Lebensräume der verschiedenen Tierarten, die Bodenarten und vieles mehr sehen. Alle Informationen sind auch auf Englisch verfügbar. Sowohl die digitale Information auf den Bildschirmen als auch die Informationstafeln im Besucherzentrum sind zweisprachig: Rumänisch und Englisch.“




    Den Nationalpark Piatra Craiului kann man auch über die Zernescht-Klamm (rum. Cheile Zărneştiului) erreichen. Die steilen Felswände eigenen sich perfekt zum Klettern. Hier wurden im Laufe der Zeit unzählige Kletterstrecken eingerichtet. Die längste Strecke hat 115 m. Die weniger abenteuerlichen Touristen können in Zărneşti das Bärenreservat besuchen. Das Bärenreservat Zărneşti ist mit einer Fläche von 70 Hektar das grö‎ßte Bärenschutzzentrum Europas. Die Bären, die hier leben, wurden aus verschiedenen Gegenden Rumäniens hierhergebracht. Sie lebten früher unter unangemessenen Bedingungen in verschiedenen Zoos oder Tierheimen. Das Bärenreservat in Zărneşti war ihre Rettung.

  • Naturclubs für Jugendliche: Umweltbewusstsein ist Erziehungssache

    Naturclubs für Jugendliche: Umweltbewusstsein ist Erziehungssache

    Fünf Schulen in den westrumänischen Landkreisen Caraş-Severin und Hunedoara haben zusammen mit der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) Rumänien ein informelles Bildungsprogramm in die Wege geleitet, das die Schüler auf die Notwendigkeit des Naturschutzes aufmerksam machen soll. Das besagte Projekt sieht einen Naturclub vor, der die Schüler zu unzähligen angenehmen und anregenden Tätigkeiten einlädt, die die Umwelt schützen und die natürlichen Ressourcen des westrumänischen Banater Berglands bewahren.



    Der Naturclub setzt eigentlich eine Tradition fort, die vor drei Jahren in den südwestlichen Karpaten begann. Fünf Gymnasien aus Reşiţa, Anina, Băile Herculane, Orşova und Lupeni hatten damals ähnliche Clubs gegründet, die die Schüler von den Vorteilen eines Lebens im Einklang mit der Natur bewusst machen und sie davon überreden sollen, sich aktiv für den Schutz der Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung zu engagieren. Das Programm, an dem sich Fünftklässler aus jeder teilnehmenden Schule beteiligen, erstreckt sich über zwei Jahre. Cătălina Murariu ist die Koordinatorin des Projektes Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Rahmen der Organisation WWF Rumänien. In einem Interview mit Radio Rumänien äu‎ßerte sie ihren Enthusiasmus, dass die Schüler sich bereit zeigten, sich für den Schutz der Natur und die Bewahrung der natürlichen Ressourcen in ihrem Landkreis zu engagieren:



    Diese Schulen befinden sich im Herzen der Natur, ich bin sehr beeindruckt von dem Engagement der Kinder, die Natur zu schützen, und von der Tatsache, dass sie einsehen, dass ihr Engagement nachhaltige Vorteile bringen kann. Dieses Programm gibt ihnen die Möglichkeit, die Natur um sie herum mit anderen Augen zu sehen. Es handelt sich eigentlich um dieselbe Natur, die sie von jeher kennen, in Mitte derer sie aufgewachsen sind. Jetzt verstehen sie sie aber in der Tiefe und kriegen die Gelegenheit, etwas für sie zu machen. Die Clubs laden eigentlich zu solchen Aktivitäten sowohl Schüler als auch die Lehrkräfte einmal im Monat ein. Sie bereiten aber ein ganzes Jahr lang ein Naturschutzprojekt vor, dass sie dazu veranlasst, die Natur zu lieben. Jeden Monat kommen sie zusammen und sie führen Tätigkeiten informeller Bildung durch, d.h. Lernen durch Spielen, durch direkte Erfahrung und durch Debatten. Diese Art vom Lernen ebnet für sie den Weg zu einem besseren Verstehen der Natur und der Probleme, die es um sie herum gibt. Als nächster Schritt dieses Lernprozesses beginnen sie allmählich ähnliche Projekte selber zu entwickeln. Dafür müssen sie jede Etappe der Entwicklung eines Projektes durchlaufen.“




    Im Banater Bergland, das Gebiet um das Ţarcului-Gebirge, wo diese Clubs für die im Umweltschutz engagierten Schüler gegründet wurden, läuft seit 2012 ein Projekt, das darauf abzielt, die Wisente in die Freiheit zu entlassen. Wie sich die Schüler auch für dieses Projekt engagieren, erfahren wir von der Pressesprecherin der Umweltschutzorganisation WWF Rumänien, Mara Cazacu Minculescu:



    Im Dezember, bei unserem letzten Besuch in der Gegend, konnten wir feststellen, dass sie sehr gut dafür zusammenarbeiten. Es gibt eine gewisse Gruppensolidarität und einen starken Wunsch, für die Natur zu kämpfen. Sie zeigen sich zudem jedes Mal offen für neue Ideen, die wir ihnen vorschlagen. Wir haben auch eine Facebook-Gruppe erstellt, dazu gehören alle Mitglieder der Clubs, die sich für den Umweltschutz einsetzen, wir schicken uns Fotos und jeder teilt seine Erfahrung im Bereich. Wir haben vor, für die Mitglieder anderer Clubs drei Schulausflüge hier vor Ort zu organisieren, damit sie auch de Wisente im Ţarcu-Gebirge sehen können. Solche Ausflüge werden bestimmt allen Kindern den Appetit anregen, die Natur besser zu verstehen. Wir möchten dazu auch Naturwissenschaftler einladen, damit sich die Schüler ein Bild von diesem Bereich machen und die Möglichkeit eines zukünftigen Berufs als Naturwissenschaftler erwägen. Wir möchten auch einen Profifotografen dabei einladen, der ihnen einen Einblick in die Geheimnisse der faszinierenden Naturfotografie verschafft.“




    WWF Rumänien hat zudem vor, ein Netzwerk der Jugendlichen zu schaffen, die sich für den Naturschutz engagieren und die Fähigkeit zeigen, in ihren Gemeinden Entscheidungen zu treffen und die natürlichen Ressourcen des Banater Berglandes zu bewahren.

  • Prinz Charles bekommt Ehrendoktortitel der Universität Babeş-Bolyai

    Prinz Charles bekommt Ehrendoktortitel der Universität Babeş-Bolyai

    “Man fragt mich immer, was mich so oft nach Rumänien bringt. Die Antwort ist einfach: sie, liebe Freunde aus Rumänien”. Das sagte Prinz Charles am Montag in Klausenburg (Nordwesten des Landes). Die Nummer eins der britischen Thronfolge kam in die siebenbürgische Stadt, um den Ehrendoktortitel der berühmten Babeş-Bolyai Universität, der ältesten Universität in Rumänien, zu bekommen. Die Auszeichnung gilt als Dankeszeichen für die Bemühungen, das kulturelle und natürliche Erbgut Siebenbürgens zu wahren. Prinz Charles trägt ebenfalls zur Verstärkung der Kooperierung zwischen dem Britischen Königreich, Nordirland und Rumänien bei. Die Anfangsworte seiner Rede waren in Rumänisch:




    “Sehr geehrter Herr Rektor, geehrte Damen und Herren, ich bin tief beeindruckt und sehr dankbar für die gro‎ße und besondere Ehre, die ich an diesem Nachmittag habe.”




    Prinz Charles zeigt gro‎ßes Interesse für Rumänien, das er mehrere Male in den letzten 20 Jahren besuchte. Zum vorerst letzen Mal hielt er sich Ende März für einen dreitägigen Staatsbesuch in Rumänien auf. Der britische Thronfolger wurde von der Schönheit dieser Gegend Rumäniens und von den Menschen, die hier leben, bezaubert. Der Prinz hat 2006 im Dorf Viscri im Kreis Braşov eine ehemalige Wirtschaft einer Sachsenfamilie, ein Haus, das 1758 gebaut wurde, gekauft. Danach hat er auch in weiteren Landgütern in Rumänien investiert. Die Erklärungen dafür, brachte er am Montag in seiner Lobrede für Siebenbürgen zum Ausdruck.




    Prinz Charles sagte, dass in diesem Teil Europas die Mannigfaltigkeit der Natur bewahrt wird, dass die Menschen in Harmonie in traditionellen Gemeinschaften leben. Er sprach auch über die Weise, in der die Bewohner ihr Erbe aufbewahren. Sie sind fähig, Erneuerungen und Veränderungen durchzuführen, ohne der Umwelt Schaden zu bringen. Wir alle haben von den kleinen Wirtschaften, von den Kulturlandschaften, wie er sie nennt, etwas zu lernen. Diese haben eine geistige, soziale, wirtschaftliche und ökologische Bedeutung. Spielt das aber heute noch eine Rolle, wenn alles effizient und gemütlich sein muss? Ja, es spielt. Es ist wesentlich, dass der Mensch mit der Natur in Harmonie lebt, schlussfolgerte Prinz Charles. All das sorgt dafür, dass die Rumänen, die in Siebenbürgen leben, ganz besondere Menschen sind.

  • Deva: Spektakuläre Burg, kulturelle Sehenswürdigkeiten

    Deva: Spektakuläre Burg, kulturelle Sehenswürdigkeiten

    Die Stadt Deva befindet sich am linken Ufer des Mureş (dt. Mieresch), südlich des Siebenbürgischen Erzgebirges in der historischen Region des Komitats Hunyad (heute Landkreis Hunedoara — dt. Eisenmarkt). Deva ist eine kleine, kokette Stadt. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die schöne Natur und die reiche Geschichte begeistern jedes Jahr viele Touristen. Mircea Mitrofan ist leidenschaftlicher Reisender und zugleich Tourismus-Blogger. Er besuchte die Stadt vor zwei Wochen. Wir fragten ihn, ob Deva einen Besuch wert sei:



    Ich war sehr beeindruckt. Deva ist eine alte Kleinstadt, sehr sauber, mit vielen schönen historischen Gebäuden. Auf den Stra‎ßen sind viele Touristen zu sehen. Au‎ßerdem gibt es viele Denkmäler: die Statue des Dakerkönigs Decebalus, die Statue des römischen Kaisers Trajan, eine Allee, gewidmet den rumänischen Turnerinnen, die hervorragende internationale Leistungen erzielten. Die Stadt Deva hat Vieles anzubieten. Ein Stadtrundgang ist demnach unerlässlich. Allerdings ist Deva auch ein passender Ausgangspunkt für weitere Ausflüge wie z.B. zu den antiken Festungen Sarmizegetusa Regia oder Sarmizegetusa Ulpia Traiana oder aber zum Dendrologischen Park in Simeria. Letzterer ist wunderschön, einmalig in Rumänien. Er umfasst mehr als 200 seltene exotische Pflanzenarten, die aus allen Ecken der Welt stammen.“




    Die auf einem Vulkankegel liegende Burg von Deva prägt das Bild der Stadt. Die jüngst renovierte Burg ist von überall in der Stadt zu erblicken. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Im Laufe der Zeit wurde sie mehrmals zerstört und neu errichtet. Heutzutage kann sie sowohl zu Fu‎ß wie auch mit einem Schrägaufzug erreicht werden. Mircea Mitrofan gab uns einige Einzelheiten über seinen Burgbesuch:



    Die Burg ist das Juwel der Stadt. Die Altstadt bietet einen wunderschönen, spektakulären Blick auf die Burg. Ich bin mit der Seilbahn hochgefahren. Ein Einzelticket kostet 10 Lei (umgerechnet rund 2 Euro). Eigentlich ist es keine Seilbahn, sondern ein Schrägaufzug, ein einmaliges Transportmittel in diesem Teil Europas. Die Fahrt dauert lediglich ein paar Minuten. Ich besuchte die Burg und genoss dabei eine spezialisierte Führung. Sie ist sehr schön, gut eingerichtet und bietet einen spektakulären Ausblick auf die Stadt Deva und auf die Berge und Hügel in der Umgebung.“




    In Deva gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Einen Besuch wert ist das Schloss Magna Curia. Seit 1882 befindet sich hier das Landkreismuseum für Geschichte und Naturwissenschaften. Hier sind auch die Büsten von Horia, Cloșca und Crișan — den Anführern des Bauernaufstandes von 1784 — zu sehen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Synagoge, das Franziskanerkloster, die orthodoxe Kathedrale Sf. Nicolae (dt. St. Nikolaus) oder die Reformierte Kirche. Das Theatergebäude zieht auch viele Besucher an. Es wurde im Wiener Sezessionsstil im Jahr 1910 erbaut.

  • Klausenburg: Multikulti, schöne Architektur, hipe Events

    Klausenburg: Multikulti, schöne Architektur, hipe Events

    Im Stadtzentrum sticht die gro‎ße Anzahl an Kirchen hervor. Die Vielfalt ist beeindruckend: In der gleichen Stra‎ße können reformierte, römisch-katholische, unitarische oder griechisch-katholische Kirchen gesichtet werden. Klausenburg war schon im 16. Jahrhundert für seine religiöse Toleranz bekannt. Damals erschien hier eine neue Religion, der Unitarismus. Die neue Konfession wurde ohne Weiteres akzeptiert.



    Die Stadt bietet viele touristische Sehenswürdigkeiten an. Nicht nur die Kirchen sind sehenswert, sondern auch viele beeindruckende Gebäude. Die Architektur der Stadt bringt vielfältige Baustile zusammen. In der Altstadt sind viele Gebäude zu sehen, die Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Einen Besuch wert sind der Botanische Garten, das Siebenbürgische Ethnografische Museum sowie das Museum für Speläologie. Die Komplexität und Schönheit des Botanischen Gartens in Klausenburg genie‎ßt internationale Anerkennung. Es ist einer der schönsten Botanischen Gärten in Südosteuropa.



    Patricia Lupu ist Mitarbeiterin des touristischen Auskunftsbüros in Klausenburg. Nicht nur die Stadt Klausenburg sei sehenswert, sondern die ganze Umgebung rundherum, so unsere Gesprächspartnerin. Zu den vielen Attraktionen in der Region gehört auch das Salzbergwerk Salina Turda, das meistbesuchte Salzbergwerk im ganzen Land:



    Wir wollen unsere Stadt und die Umgebung mit all ihren Sehenswürdigkeiten stärker fördern. Wir wollen den Touristen entgegen kommen, ihnen bei ihrer Reiseplanung helfen. Das Salzbergwerk Salina Turda ist eines der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im Landkreis Cluj. Weitere Anhaltspunkte in der Region sind das Kloster Nicula, das Gedenkhaus Octavian Goga in Ciucea, die Ferienorte Băişorii oder Beliş-Fântânele, der Wasserfall Vălul Miresei in Răchiţele oder das Schloss Bánffy in Bonţida. Au‎ßer den bereits erwähnten Sehenswürdigkeiten empfehlen wir den Touristen die Geschichtsmuseen in Turda, Dej und Gherla sowie die römisch-katholische Kathedrale in Gherla oder die reformierte Kirche in Dej. Naturliebhaber haben die Möglichkeit, Wanderungen zu unternehmen. Die Thorenburger Schlucht (rum. Cheile Turzii) sowie die Turenior-Klamm (rum. Cheile Turenior) oder der Răcătăului-Pass bieten diesbezüglich gute Möglichkeiten. Au‎ßerdem können die Burgen Bologa oder Liteni besucht werden. Besonders schön sind auch die Seen Drăgan, Tarniţa und Geaca sowie das Schutzgebiet Stufărişurile de la Sic. Volkskunst und herkömmliche Traditionen können bei einem Besuch im Calatei-Land (rum. Ţara Calatei) entdeckt werden.“




    Klausenburg war in den letzten Jahren Gastgeber zahlreicher Veranstaltungen. Eines der bedeutendsten Musikfestivals weltweit, das grö‎ßte dieser Art in Südosteuropa, findet alljährlich in Klausenburg statt — das Musikfestival Untold“. Dazu, Patricia Lupu, Mitarbeiterin der Touristeninformation Klausenburg:



    »Untold«ist ein bedeutendes Musikfestival. Zahlreiche Touristen reisen dafür nach Klausenburg. Dieses Jahr soll es im Zeitraum vom 3. bis zum 6. August stattfinden. Mehr als 200 Musiker aus verschiedenen Ländern der Welt beteiligen sich daran. Zehn Bühnen sollen für diesen Anlass eingerichtet werden. Die Teilnehmerzahl war jedes Jahr beeindruckend — um die 300.000 Besucher. Wir erwarten, dass die Teilnehmerzahl künftig noch mehr zulegt. »Jazz in the Park« ist ein weiteres bekanntes Festival in Klausenburg. Es findet im Zeitraum vom 26. Juni bis zum 2. Juli statt. Das Festival findet bereits zum 5. Mal statt. Es bietet eine gute Gelegenheit für einen City-Break. Die Touristen können sich entspannen und ihre Batterien aufladen. Ein weiterer interessanter Event ist das Street Food Festival. Es findet im Zeitraum vom 6. bis zum 9. Juli statt. Es wird mit Sicherheit eine besondere kulinarische Erfahrung werden. Zig Restaurants aus dem In- und Ausland werden mehr als 1.000 Speisen und Gerichte anbieten. Berühmte Köche werden die Teilnehmer verwöhnen. Gute Musik und Filmprojektionen ergänzen das Angebot.“

  • Winterferien in Suceava

    Winterferien in Suceava

    Heute besuchen wir Suceava (dt. Suczawa), einen Ort, an dem es weiterhin feierlich zugeht. Denn in der Bukowina feiern die russisch-orthodoxen Gläubigen Weihnachten am 7. Januar und empfangen das Neue Jahr am 14 Januar. Daher können in der Region bis zum erwähnten Datum weiterhin verschiedene Bräuche und Sitten unmittelbar erlebt werden.



    Im Landkreis Suceava gibt es viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Auch aktive Urlauber werden die Region besonders hochschätzen. Wanderreiten, Jagd, extreme Sportarten, aber auch Reisen mit religiösem Inhalt stehen im Angebot. Wer die wohl bekannten Klöster in der Bukowina besuchen möchte, passiert volens nolens auch durch Suceava. Die Stadt wurde erstmals 1388 urkundlich erwähnt und war bis 1565 die Hauptstadt des Fürstentums Moldau. Ab 1565 wurde die Hauptstadt des mittelalterlichen Fürstentums nach Iaşi verlegt. In der Region befinden sich mehr als 20 Naturparks sowie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, so Claudiu Brădăţan, ein Mitarbeiter der Tourismus-Informationsstelle Suceava:



    Kurz nach Weihnachten und Neujahr gibt es viele freie Unterkünfte in der Region. In Suceava sind mehrere bedeutende Sehenswürdigkeiten zu sehen, wie z.B. die Fürstenburg, die Metropoliten-Kirche St. Georg im Kloster St. Johannes Novi, das Ethnographie-Museum, das Dorfmuseum der Bukowina, das übrigens das drittgrö‎ßte Museum seiner Art in Rumänien ist. Die Kinder würden mit Sicherheit einen Besuch im Naturkundemuseum genie‎ßen. Die Stadt Suceava ist besonders familienfreundlich. Darüber hinaus ist das Kloster Dragomirna einen Besuch wert. Es liegt in unmittelbarer Nähe an Suceava. Seine Architektur ist beeindruckend. Die Naturlandschaft drum herum ist auch sehr schön.“




    Nach dem Stadtbesuch ist die Gebirgsluft willkommen. Daher empfiehlt Claudiu Brădăţan eine Reise durch mehrere Gebirgsortschaften:



    Die erste Ortschaft, die Ihnen während der Fahrt von Suceava in die Berge begegnet, ist Humor, ein touristischer Gebirgsferienort, der zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten anbietet. Derzeit kann in Humor Schi gefahren werden. Ebenfalls hier liegt der Park Ariniş mit seinem berühmten Schwimmbad. Da kann man sogar im Winter schwimmen. Die Klöster in Humor ziehen auch viele Touristen an. Dazu gibt es vor Ort auch ein besonders schönes Ethnographie-Museum.“




    Die Ortschaft Vatra Dornei sollte auch nicht umgangen werden. Das Kur- und Badeort verfügt über vier Schipisten. Dazu werden Pferdeschlittenfahrten angeboten. Auch hier gibt es mehrere Museen zu besuchen. Darüber hinaus können die Touristen verschiedene Handwerker-Werkstätte besuchen und den Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuschauen. Mancherorts sogar mitmachen. Und selbstverständlich können handgemachte Souvenirs gekauft werden.



    Die Reise sollte weiterhin nach Câmpulung und Pojorâta gehen, so Claudiu Brădăţan. Letztere sei ein relativ neues touristisches Reiseziel in der Bukowina:



    Die Ortschaft lockte immer mehr Touristen in den letzten Jahren an. Von hier kann die Bergspitze Rarău angegangen oder der Weg zu Pietrele Doamnei eingeschlagen werden. Die Umgebung um Pojorâta bietet viele Möglichkeiten für einen aktiven Urlaub. Vor Ort gibt es mehrere Schipisten, ein Eislaufplatz, eine Snowtubing-Bahn. Im Rarău-Massiv gibt es zahlreiche Klettermöglichkeiten. Da treffen viele begabte Bergkletterer zusammen.“




    Als ob das alles nicht genug wäre, verwöhnen Sie die Gastwirte vor Ort mit leckeren traditionellen Speisen. Die dazu verwendeten Zutaten stammen alle aus dem Eigenbetrieb. Gekocht wird nach alten, herkömmlichen Rezepten. Na dann, viel Spa‎ß und guten Appetit!

  • Erde steht vor neuem Massenaussterben

    Erde steht vor neuem Massenaussterben

    Allein in den letzten 40 Jahren sind 60% der Wirbeltiere ausgestorben — bedroht sind insbesondere Tiere in den Wäldern, Flüssen, Seen und Feuchtgebieten, so der Bericht von WWF. Verantwortlich für diese Entwicklung ist der Mensch, der die Wildgebiete zur Erschlie‎ßung von Acker- oder Bauland zerstört und dabei ganze Bevölkerungen von asiatischen Tigern, Rhinozerossen, afrikanischen Elefanten, Adlern oder Fischen geopfert hat. Die Umweltverschmutzung trägt das Ihrige dazu bei. In der Landwirtschaft werden gro‎ße Mengen an Chemikalien eingesetzt, die sich auf die Habitate und Arten entweder unmittelbar oder indirekt, durch die Verschmutzung von Boden und Wasser auswirken. Schwertwale und Delfine in den Meeren Europas leiden aufgrund der Industrie. Ein Drittel aller Haifisch- und Rochenarten ist bereits vom Aussterben bedroht, vor allem wegen der Überfischung.



    Den Report deutet in der Folge Magor Csibi, Direktor von WWF in Rumänien: Was uns der Bericht eigentlich sagt, ist klar: Leben wir weiter so wie bislang, beeinflussen wir die Natur wie bisher, beginnt das sechste Massenaussterben auf unserem Planeten. Der Bericht kommt au‎ßerdem zum Schluss, dass wir in einer neuen geologischen Ära leben, im so genannten Anthropozän. Erscheinen Spuren der Vulkane und Meteoriten in den Gesteinsschichten von vor 100 Tausend Jahren, so werden in Millionen Jahren auch unsere eigenen Spuren zu sehen sein: zum Beispiel Plastik und andere verschmutzende Substanzen, die wir im Moment produzieren. Der Menschen beeinflusst also nicht nur die unmittelbare Umwelt, er hinterlässt eine geologische Spur, die in Zukunft sichtbar sein wird“, sagt Magor Csibi.



    Die bisherige Ausgabe des Berichts, die 2014 veröffentlicht wurde, geht von einer Halbierung der Arten in den letzten 40 Jahren aus. Dieser Trend geht weiter, befürchtet Magor Csibi: Seit 1970 haben wir 58% der Artenvielfalt eingebü‎ßt. Geht dieser Trend weiter, werden wir in den nächsten vier Jahren zwei Drittel aller Arten verlieren. Und die Verluste sind nicht gleichmä‎ßig — in manchen Gebieten sterben mehr aus. In den Sü‎ßwassergewässern haben wir 80% der Biodiversität verloren, auf dem Festland sind es 53%. das Problem ist extrem ernst – wir verlieren jetzt mittlerweile auch Arten, die uns sehr nahe sind. Normalerweise denken wir gleich an Tiger, an Elefanten, an schwarze Rhinozerosse usw. Aber es geht um mehr. Thunfisch zum Beispiel ist sehr wichtig als Nahrung und wird in den nächsten zehn Jahren zur Neige gehen – und dann ganz verschwinden. In Rumänien werden im Frühling ganz viel Maiglöckchen gepflückt, weshalb dieser Art auch verschwinden würde. Wir haben dann ein ganz gro‎ßes Problem mit den Bienen, deren Zahl massiv rückläufig ist. Treffen wir jetzt keine Gegenma‎ßnahmen, wird es für uns in Zukunft sehr unangenehm“, vermutet der Chef von WWF-Rumänien.



    Wissenschaftlern zufolge muss der Mensch sein Verhalten dringend ändern und Lösungen finden, um die Ökosysteme, von denen er abhängt, wiederherzustellen. Weniger Lebensmittelabfall und erneuerbare Energien wären ein guter Anfang, glaubt Magor Csibi: Wir Endverbraucher müssen uns ändern, wir müssen der Verschwendung Einhalt gebieten. In der Landwirtschaft sind die Probleme sehr akut — wir ernähren uns heute mit 12 Pflanzen- und fünf Tierarten, haben also eine riesige Vielfalt durch 17 Arten ersetzt. Das wird die Zukunft stark beeinflussen. Die Landwirtschaft ist das grö‎ßte Problem für die Wälder. Sie ist der Hauptgrund für die Abholzung und braucht 70 Prozent der Wasserressourcen auf. Dabei werfen wir einen guten Teil der Lebensmittel weg, mehr als ein Drittel. Energiepolitisch muss auch viel verändert werden — bewegen wir nichts zum Abbau unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, geht der Klimawandel weiter voran. Im Gro‎ßen und Ganzen können wir davon ausgehen, dass wir am Abgrund stehen.“



    Living Planet bringt aber auch positive Beispiele — sie zeigen, dass der Mensch auch etwas bewirken kann, wenn es den Willen gibt. In Frankreich waren Luchse 1970 faktisch ausgestorben, heute gibt es wieder 108 Exemplare. Riesenpandas oder Biber gelten heute nicht mehr als bedroht. Und in Rumänien laufen gerade Versuche, den Auerochsen wieder in sein natürliches Habitat einzuführen.

  • Das Ceahlău-Gebirge: einzigartiger Naturpark in den Ostkarpaten

    Das Ceahlău-Gebirge: einzigartiger Naturpark in den Ostkarpaten

    In der frühchristlichen Zeit suchten Einsiedler und Mönche den Schutz der dichten Wälder auf dem Bergmassiv des Ceahlău. Die Erosion hat hier seltsame Formen geschliffen, auf denen sich Legenden ranken und heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Pilgerorten gehören. Prof. Daniel Dieaconu, Dr. der Geschichtswissenschaften, hat nicht weniger als 49 dieser Legenden und Geschichten in einem Sammelband zusammengefasst: ” Der Berg Ceahlău ist zwar nicht der höchste in Rumänien, nicht einmal der höchste in den Ostkarpaten – aber er sticht schon dadurch ins Auge, dass er von tiefen Tälern umgeben ist und so eine gro‎ßartige Aura besitzt. Die spektakulär steilen Klippen haben den Menschen seit den Urzeiten Rätsel aufgegeben, die diese natürlich mit Fabelwesen erklärten, so Prof. Dieaconu. Das Massiv hat etwas ganz besonderes an sich, fährt der Historiker weiter. Es soll schon den Dakern als heiliger Berg gedient haben – und nach dem Einzug des Christentums nördlich der Donau waren es besonders die Mönche vom Berg Athos, die das Gebiet besiedelten und heiligsprachen. Die Namen der Bergspitzen klingen ähnlich oder sind sogar identisch wie jene bei Athos, zum Beispiel Panaghia. Von einem hier durchziehenden Schafhirten soll Gheorghe Asachi im 19. Jahrhundert schlie‎ßlich auch die Urgeschichte des rumänischen Volkes erfahren haben, so die Überlieferung – Dokia, die Tochter des Dakerkönigs Decebal soll sich selbst zu Stein verwandelt haben, um dem römischen Kaiser Trajan zu trotzen.



    Wanderer sollten sich diesen Berg auf keinen Fall entgehen lassen, empfiehlt der Historiker – auf sieben Wanderwegen von 5-6 km geht es bis auf 1900 Meter Höhe zum Gipfel Toaca, sagt Daniel Dieaconu. “Auf dem Ceahlău gibt es viele solche Wanderwege – man kann den Aufstieg in Bicaz oder Durau oder aus anderen Gemeinden beginnen, Izvorul Muntelui zum Beispiel, wo es auch Infos für die Reisenden gibt. Auf Tafeln können Wanderer auch nachlesen, warum der jeweilige Ort relevant ist – zum Beispiel der Fels der Dokia, der Wasserstein, der Stein der Tränen und viele andere”.



    Die Natur, so der ortskundige Professor weiter, ist einzigartig – Flora und Fauna sind hier besonders reichhaltig: “ Rund 400 Arten und 1000 Unterarten von Blumen sind hier zu finden – zwei Drittel der gesamten Flora Rumäniens. Es ist ein wahres Labor der Natur und es ist kein WUnder, dass viele Studenten der Naturwissenschaften hier forschen, um so mehr als es zum Beispiel streng geschätzte Einzelreservate gibt – zum Beispiel ein Lärchenreservat. Die Berglilie ist spezifisch für den Ceahlău. 1970 wurden 16 schwarze Bergziegen aus dem Retezat hier angesiedelt. Sie wurden damals in ein Gehege gebracht, aber ein Riesensturm schlug die Umzäunung kaputt und die Tiere gingen frei. Von den damals 16 Ziegen ist die Zahl auf über 100 gestiegen, man kann sie in Gruppen von 10 sehen. Auf Bären trifft man eher selten – sie gehen dem Menschen generell aus dem Weg, wie auch die Luchse oder Auerhähne.”



    Der Nationalpark Ceahlău wurde 2007 zum EU-relevanten Schutzgebiet aufgrund von 13 Habitaten erklärt.

  • Aus Sorge um Rumäniens Urwälder: Yellowstone im Fogarascher Gebirge?

    Aus Sorge um Rumäniens Urwälder: Yellowstone im Fogarascher Gebirge?

    Urwälder sind Umweltsysteme, in denen die Natur ohne menschliches Eingreifen überlebt — Bäume sterben eines natürlichen Todes, stürzen unter dem eigenen Gewicht ein, das modernde Holz nährt das Ökosystem für Generationen. Unter den Kronen echter Baumriesen, die über ein halbes Jahrtausend alt sind, leben Tausende von Arten: vom Einzeller und Moos, über Insekten und Vögel bis hin zu Säugetieren ist alles da. Solche Urwaldgebiete gibt es weiterhin in Rumänien, die schlechte Nachricht ist aber, dass ihre Fläche immer mehr abnimmt. Um die vergangene Jahrhundertwende waren es etwa zwei Millionen Hektar, heute sind es gerade mal 200 Tausend Hektar. Rumänien beschäftigt sich intensiv mit dieser Frage und versucht, als ersten Schritt eine Bestandaufnahme durchzuführen, sagt Umweltministerin Cristiana Paşca Palmer, die an ein Nationales Register solcher Urwälder denkt:



    Wir haben den Rechtsrahmen geschaffen, um diese Wälder zu schützen. Rumänien hat die meisten Urwälder in Europa — nur wurden sie bis jetzt nicht vollständig registriert. Man wusste gar nicht, was ein Urwald ist, welches die Ma‎ßstäbe dafür sind. Deshalb wurde auch so viel davon abgeholzt. Jetzt wollen wir eine transparente Datenbank im Internet schaffen, damit alle wissen, welches diese Urwälder sind. Vor zehn Jahren ging eine Inventur von etwa 200 Tausend Hektar aus, aber seitdem wurde viel abgeholzt. Zweck der neuen Vorschriften ist, eine neue Bestandaufnahme durchzuführen. Einige von ihnen werden in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen“, sagt Umweltministerin Cristiana Paşca Palmer.



    Sie hätte gerne, dass die rumänischen Urwälder auch dadurch geschützt werden, dass sie zu gro‎ßen Naturparks erklärt werden — auch nach amerikanischem Modell:



    Ja, diese Absicht habe ich nach wie vor, aber es ist eine Dauerbaustelle. Es geht darum, dass wir eine Art Yellowstone im Gebiet Făgăraş, Bucegi, Königsstein schaffen. Das nimmt Jahre in Anspruch, denn auch die Menschen in der Umgebung müssen von den Vorteilen eines solchen Projekts überzeugt werden. Es entstehen so interessante Entwicklungschancen durch Ökotourismus und andere Nischen. Das wäre ein europäischer Yellowstone — das grö‎ßte Wildgebiet in Europa. Wir wollen in diesem Jahr mit allen Akteuren eine Studie erstellen, denn von Anfang an müssen alle in den Entscheidungsprozess eingebunden werden — das braucht aber Zeit.“, so die Umweltministerin.



    Schon heute gehören in Rumänien 1,6 Millionen Hektar zu geschützten Gebieten — sie sind wissenschaftliche oder Naturreservate, National- oder Naturparks und Naturdenkmäler. Das ist in Europa eine der grö‎ßten geschützten Flächen, praktisch fast ein Viertel des gesamten Landesgebiets. Das Reservat der Biosphäre des Donaudeltas, mit seinen 580 Tausend Hektar, ist extra zu berechnen.

  • Colibiţa – Natur pur und reine Luft im Landkreis Bistritz-Nassod

    Colibiţa – Natur pur und reine Luft im Landkreis Bistritz-Nassod

    Unsere heutige Tour geht in den Norden des Landes, nämlich in den Landkreis Bistriţa-Năsăud, ins Land der Legenden und der wunderschönen Naturlandschaften. In dieser Region sind viele schöne Ecken zu entdecken. Die Touristen haben die Möglichkeit, einmalige Erfahrungen zu erleben, so Emil Radu Moldovan, der Vorsitzende des Kreisrates Bistriţa-Năsăud:



    Die Natur ist einfach bezaubernd in Bistriţa-Năsăud. Und die Bewohner des Landkreises sind flei‎ßige, freundliche Menschen. Der Landkreis hat etwa 330.000 Einwohner. Der Kreis Bistriţa-Năsăud besteht offiziell aus 250 Ortschaften. Davon haben 4 den Status einer Stadt, 58 den einer Gemeinde. Die übrigen sind administrativ den Städten und Gemeinden zugeordnet. Auf dem Gebiet des Landkreises befinden sich auch zwei Nationalparks: die Gebirge Munţii Rodnei und Călimani. Es ist die Region mit der ozonreichsten Luft landesweit — davon zeugen die zahlreichen Studien. Es gibt hier auch den See Colibiţa sowie das legendäre Dracula-Schloss. Der Autor des berühmten Romans, nach dem Francis Ford Coppola seinen Film machte, besuchte unsere Gegend, bevor er den Roman schrieb. Wir empfangen mit offenen Armen alle Touristen, die sich mal gerne in einer von Gott gesegneten Region aufhalten und die Gastfreundschaft der Leute vor Ort genie‎ßen möchten. Zur Klarstellung: Nirgendwo in der ganzen Welt gibt es Naturlandschaften wie in Bistriţa-Năsăud. Die Touristen werden auch nirgendwo anders so herzlich empfangen wie bei uns!“




    Von all den schönen Ecken vor Ort ziehen wir es heute vor, über das Meer in den Bergen“ zu sprechen. Unter diesem Namen ist der See Colibiţa und die dazu gehörige Ortschaft bekannt. Colibiţa ist ein ruhiges Dorf, das am Ufer eines sehr gro‎ßen Stausees liegt. Die Dorfbewohner leben zurückgezogen, in aller Ruhe. Sie beschäftigen sich mit der Tierzucht und der Landwirtschaft. In Colibiţa unterhielten wir uns mit Vasile Coruţiu, dem Eigentümer der Pension Fishermans Resort.



    Die Ortschaft liegt am Fu‎ße des Călimani-Gebirges, etwa 40 Km von Bistriţa entfernt und rund 17 km vom Tihuţa-Pass, bekannt unter anderem wegen der Legende von Dracula. Colibiţa liegt in einer wunderschönen Senke, die uns zahlreiche geographische Vorteile bringt. Auch was das Klima anbelangt, sind wir privilegiert. Hier wird die reinste Luft in ganz Rumänien geatmet. Die Ozonkonzentration ist sehr hoch, am höchsten im ganzen Land. Unser Slogan ist: »Das Meer in den Bergen«, denn wir bieten hier sowohl die Vorteile eines Aufenthaltes am Strand wie auch jene eines Urlaubs in den Bergen. Wir verfügen über 80 Unterkunftsplätze, ein Restaurant mit einer Kapazität von 250 Gästen, einen Weinkeller, ein kleines SPA-Zentrum zur Erholung und einen kleinen Fitness-Raum. Drau‎ßen gibt es mehrere Sportplätze für die aktiven Touristen sowie mehrere Wasserfahrzeuge für Entertainment auf See. Es besteht die Möglichkeit zum Fischen. Abenteuerlustige können Offroad-Fahrten versuchen. Wir bieten auch Wanderungen unter Begleitung sachkundiger Wanderführer bis zur Călimani-Spitze. Der Wanderweg ist etwa 18 km lang. Die Bergspitze liegt in 2.000 m Höhe. Wir werden bald auch Pferde bringen, dann wird die Möglichkeit bestehen, zu reiten oder Kutschenfahrten bzw. Schlittenfahrten im Winter zu erleben.“




    Colibiţa liegt in einer Höhe von 900 m und ist das Zugangstor zum Călimani-Gebirge. 1923 bis 1975 war die Ortschaft als Kurort bekannt. Die Geschichten der unter Tuberkulose leidenden Menschen, die infolge der kurativen Eigenschaften der Luft in der Region geheilt sind, wurden durch eine vom Kreisrat Bistriţa-Năsăud in Auftrag gegebene Studie bestätigt. Die Legende besagt, dass im Jahr 1883 ein tuberkulosekrankes Mädchen aus Bistritz, die Tochter eines wohlhabenden Siebenbürger Sachsen, Hans Lewi, dank der ozonhaltigen Luft in der Umgebung geheilt wurde. Ihre Genesung sorgte für Wirbel zur damaligen Zeit. Kurze Zeit danach wurde auch Erika Schuller, eine Architektin aus Bistritz, geheilt. Daraufhin lie‎ß sie ein Sanatorium mit 16 Zimmern für tuberkulosekranke Menschen in der Region bauen. Das Sanatorium war bis 1944 in Betrieb, als es während des Kriegs in einem Brand vernichtet wurde.




    Andreea Spânu, Reiseberaterin beim Zentrum für Touristische Informationen Bistriţa Bârgăului, stellte uns das touristische Angebot in Colibiţa vor:



    Die Naturlandschaft ist typisch für eine Senke. Unten im Tal gibt es einen Stausee — die wichtigste Attraktion der Gegend. Etwa 2% des Naturparks Călimani liegen auf dem Gebiet unserer Gemeinde. Die Touristen kommen hauptsächlich für Erholung in unsere Region. Es gibt viele Wanderwege, Reitschulen. Dazu werden auch Kutschen- und Pferdeschlittenfahrten angeboten. Die Luftqualität ist hochwertig, die Pflanzen- und Tierwelt au‎ßergewöhnlich schön. Auch Abenteuertourismus steht im Angebot: Kajakfahrten, Wildwasser-Rafting, Gleitschirmflüge, Klettern, Jagd — das alles kann von aktiven abenteuerlustigen Touristen in Anspruch genommen werden. Das Angebot ist sehr vielfältig.“

  • Poiana Mărului – ein Geheimtipp für Naturverliebte

    Poiana Mărului – ein Geheimtipp für Naturverliebte

    Wir laden Sie heute ein, sich zusammen mit uns in der Ortschaft Poiana Mărului, in einer wunderschönen ländlichen Region aufzuhalten und das Leben auf dem Land in umweltfreundlicher Weise zu genie‎ßen. Poiana Mărului liegt in den Südkarpaten, am Fu‎ße des Königstein-Gebirges (rum. Piatra Craiului), in einer Höhe von 900 m. Die Ortschaft liegt nur 6 Km von der Region Bran-Moeciu, 12 Km von Rosenau (Râşnov) und knappe 32 Km von Kronstadt (Braşov) entfernt. Die wilde Landschaft und die schöne Natur machen den Zauber der Region aus. Eine Region, die von den Touristen noch entdeckt werden muss. Nicolae Vădreanu, Bürgermeister der Gemeinde Poiana Mărului, erzählt uns, warum die Ortschaft einen Besuch wert ist:



    Meiner Ansicht nach ist sie eine der schönsten Ortschaften landesweit. Die Touristen, die hier waren, teilen meine Meinung. Die Dorfbewohner sind flei‎ßige, arbeitstüchtige Menschen. Unser Standort am Fu‎ße des Königsteins, eines Massivs im Bucegi-Gebirge, ist sehr schön und nicht verschmutzt. Die Luft ist frisch und sauber. Poiana Mărului sollte als touristisches Reiseziel gefördert werden. In der Gegend gibt es rund 30 Pensionen und 3 Hotels. Wir bieten Wanderungen an, es gibt Bauernhöfe, auf denen Haustiere gezüchtet werden. Die Traditionen werden bewahrt. Die Menschen sind äu‎ßerst gastfreundlich. Niemand, der zu uns kommt, kann von Langeweile berichten.“




    Im Winter besteht die Möglichkeit, Schlittenfahrten mit Pferdeschlitten zu unternehmen. Im Sommer stehen zahlreiche Wanderwege zur Verfügung. Der Bürgermeister Nicolae Vădreanu zu den Sehenswürdigkeiten in der Region:



    Die Wanderwege in den Bergen, das Schloss Bran, die Burgen in Rosenau oder Fogarasch. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.“



    Nicolae Vădreanu erwähnte auch die leckeren Spezialitäten aus der Region:



    Traditionelle, organische Produkte haben wir anzubieten. Sie stammen aus den Bergen. Es ist die umweltfreundlichste Region im Landkreis Braşov. Ob Hühnchen, Schwein, Rind oder Käse — alles stammt aus unserer Eigenproduktion und wird nach traditionellen Methoden zubereitet. Das hausgemachte Brot ist einfach lecker. Und auch die Schnäpse kann ich nur empfehlen. Oder den Wein. Alles ist traditionell und umweltfreundlich.“




    Unterkunftsmöglichkeiten gibt es hier für jedermann, in Doppel- oder Dreibettzimmer. Die Pensionen sind in der Regel rustikal eingerichtet. Manche bieten Kinderspielplätze an, andere Fu‎ßballfelder, Tennisplätze oder Jacuzzi. Die Speisekarte bietet traditionelle Gerichte wie z.B. den Baum von Dracula (eine Platte mit Schweineschwarte, Speck, Schafskäse, Käse in Tannenbaumrinde) oder Spezialitäten vom Wild: Wildschwein, Bär und Hirsch, köstlich zubereitet. Quarkkuchen, Pfannkuchen mit Pflaumenmarmelade, dazu Schnaps, ergänzen das Menü.



    Es gibt also genug Gründe, um einen Aufenthalt in Poiana Mărului zu buchen. Es ist ein Reiseziel für jedes Alter und für alle Jahreszeiten.

  • Weniger illegaler Holzschlag durch neue Rechtslage

    Weniger illegaler Holzschlag durch neue Rechtslage

    Das Jahresergebnis bei der Romsilva lässt sich in einem Satz zusammenfassen – steigende Umsätze bei überraschend hohen Gewinnen. Für Naturschützer war aber auch wichtig, dass die Firma die Aufforstungsprogramme auf über 27 Tausend Hektar weitergeführt hat. Dazu kommt, dass das Forstgesetzbuch novelliert wurde und so die illegale Abholzung wirksamer bekämpft werden konnte, sagt der Geschäftsführer von Romsilva, Adam Crăciunescu:



    Wir waren froh, dass das Parlament das Gesetzbuch verabschiedet und der Präsident es in Kraft gesetzt hat — denn als staatlicher Forstwirt und grö‎ßter Forstverwalter in Rumänien brauchen wir natürlich bestimmte Hebel, um einen nachhaltigen Umgang mit dem Forstbestand sicherzustellen. Die Rechtslage in Rumänien war nicht gerade gut.“




    Als positiv gilt, dass Einheiten der Gendarmerie jetzt die Förster begleiten und in mobilen Teams illegale Abholzung aus dem staatlichen Bestand verhindern, aber auch aus privaten Wäldern, die Romsilva betreut — denn Kontrollbeamten der Fortwirtschaft war es bisher untersagt, Geldstrafen zu verhängen und Vergehen oder Straftaten festzustellen. Die Gendarmerie nimmt jetzt diese Rolle wahr. Eine weitere positive Entwicklung wird sein, wenn die jetzt gebildete Forstwacht ihre Arbeit aufnimmt. Ein wichtiges Projekt war der Forstradar — eine Software, die die Zurückverfolgung der Holztransporte zulässt. Romsilva-Chef, Adam Crăciunescu, erklärt, dass nach der Einführung gemischter Kontrolleinheiten aus Polizisten, Gendarmen und Förstern sowie des Fortstradars weniger Holz illegal geschlagen wurde — der illegale Holzschlag beträgt weniger als 0,5-0,6% des Volumens an Holzmasse, das die Romsilva betreut:



    Dieser Radar verfolgt das Holz von dort, wo es geschlagen wird, bis zu den Lagern und dann dem Verarbeitungsbetrieb. Es ist wichtig zu wissen, dass das Holz rechtmä‎ßig geschlagen wird und in einer Software erfasst wird. Zwar gibt es Probleme bei den kleineren Waldbeständen von unter 20 Hektar, weil sie dort nicht zeitnah Daten ins System eingeben können, aber auch mit unserem eigenen Personal, das wir jetzt aber eingeschult haben.“




    Bei allen Schwierigkeiten ist es für Romsilva wichtig, die Holzlieferungen jederzeit auf Rechtmä‎ßigkeit nachprüfen zu können. Denn schlie‎ßlich hat das Unternehmen 3,2 Millionen Hektar staatlichen Waldbestand zu verwalten, zu dem rund eine Million Hektar aus Privatbeständen kommen.

  • Digitales Museum in einer Büffelfarm – Pecica ist einen Besuch wert

    Digitales Museum in einer Büffelfarm – Pecica ist einen Besuch wert

    “Das von der Skulptur “Das Wunder” von Constantin Brancusi inspirierte Gebäude entspringt dem Boden durch mehrere goldene Spiralen und kristalisiert in eine Form, die, genau wie die Muse des Bildhauers, sich von den Lasten der Vergangenheit befreit und in unendliche Höhe emporsteigt. Die Form des Gebäudes vermittelt dem Besucher ein Strebensgefühl — es geht dabei nicht nur um das Gebäude, sondern um das Leben selbst.”



    So beschreibt der Architekt Claudiu Ionescu das Konzept des von ihm geschaffenen Gebäudes, das der Stadt Pecica, im Kreis Arad, internationalen Ruhm brachte. Im westrumänischen Pecica kann der Besucher eine einmalige Kombination von altbewährter Tradition und Zukunftsarchitektur erleben, die fast zu einer Science-Fiction-Welt gehören könnte. Im Besucherzentrum der hiesigen Büffelfarm wurde eine aussterbende Tierart gerettet; parallen dazu entstand dort auch das einzige völlig digitalisierte Museum der Welt.



    Marinela Petran ist die Leiterin des Zentrums für nachhaltige Projekte im Rahmen der Stadtverwaltung Pecica. Sie führt uns durch das Besucherzentrum und durch die Büffelfarm, die eigentlich ein kleiner Zoo ist:



    Als Erstes wurde ein traditioneller Stall mit Schilfdach für 25 Büffel wie einst gebaut. Im folgenden Jahr bauten wir ein schönes Besucherzentrum mit ultramoderner Apparatur — deshalb wird es als digitales Museum” bezeichnet. In diesem Zentrum haben wir zwei interaktive Schnittstellen, um die Museen der Welt im Internet zu besuchen. Wir haben auch zwei gro‎ße 3D-TV-Bildschirme, zwei Projektoren und ein virtuelles Fahrradsystem — man kann pedalieren und auf dem Bildschirm einen schönen Ausflug durchs Muresch-Tal erleben. Wir haben einen Raum mit 60 Fahrrädern, weil wir fit bleiben und auch die schöne Naturlandschaft genie‎ßen sollten.”



    Ein Kinderspielplatz und ein moderner Pavillon für die 10 Kessel, die beim jährlichen Gastronomie-Wettbewerb Festival der Kessel” verwendet werden, ergänzen das Angebot des Besucherzentrums. Marinela Petran:



    Auf der Büffelfarm leben rumänische Büffel aus der Gegend Talmaciu, im Norden des Kreises Arad. Der Büffel ist eine aussterbende Tierart; die Büffel sind halbwilde Tiere, man kann sie nicht anfassen, aber man kann sie beobachen. Die Büffelkälber sind für Kinder besonders attraktiv – heutzutage haben die Kinder kaum noch die Gelegenheit, Tiere in ihrem natürlichen Habitat zu sehen. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, diese eindrucksvolle Tiere zu schützen, und ihnen zu einem freien Leben in der Natur zu verhelfen.



    Ebenfalls hier kann der Besucher das Pecica-Brot kosten. 1923 wurde hier die älteste, heute noch funktionierende Bäckerei gebaut. Kinder und Erwachsene konnen den Teig selbst kneten und ihr eigenes Brot ohne Konservierungsstoffe backen. Im Besucherzentrum der Büffelfarm Pecica befindet sich auch ein Backstein-Brotofen, das nach einem 250 Jahre altem Modell gebaut wurde.



    Seit Oktober 2013 bezeichneten Fachzeitschriften wie Club Innovation oder Culture France das originelle Gebäude auf der Buffelfarm als das erste komplett digitalisierte Museum der Welt” Das auf einer Fläche von nur 125 Quadratmetern errichtete Gebäude ist auch ein Modell für effiziente Raumverwendung. Der Architekt Claudiu Ionescu sagte, auf diesen 125 Quadratmetern würden so viele Exponate gezeigt, wie auf Tausenden Quadratmetern in anderen Museen. Gleichzeitig spart man Pflege- und Personalkosten. Mehr dazu von Marinela Petran, Leiterin des Zentrums für nachhaltige Projekte im Rahmen der Stadtverwaltung Pecica.



    Der 28-jährige Architekt Claudiu Ionescu ist ein junger Mann, dem die Idee eines digitalen Museums besonders gut gefallen hat. Ich kann nicht sagen, dass wir hier ein richtiges Museum haben, aber wir verfügen über eine modernere Ausstattung als andere Museen. Wir können 3-D-Projektionen machen, wir haben 60 3-D-Brillen, das Gebäude ist teilweise ein Öko-Haus, mit einem Grasdach, auf dem man steigen kann, um das wunderbare Panorama der Stadt Pecica zu sehen, und wir haben auch eine Naturwand mit Innenpflanzen. Wir haben unseren eingenen Wasserkreislauf, unsere eigene Kläranlage und wir verwenden unkonventionelle elektrische Energie, die wir mit unserer Photovoltaikanlage gewinnen.”



    Das Museum bietet Möglichkeiten für Kunstaustellungen und andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Erziehungsprogramme für Kinder. Das Gebäude ist das Resultat eines avantgardistischen Projekts und dient der Studien zur Widerherstellung der Wasserbiotope in Naturschutzgebieten.

  • Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kinder wollen ihre Welt entdecken. Wie ginge das besser wenn nicht durch Fragenstellen? Eltern verzweifeln öfter mal an den ständigen Fragen ihrer Kinder. Doch die Frage nach dem Warum“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes. Das war auch die Idee, die zur Gründung des Vereins Da’DeCe“ (deutsch: Aber warum“) führte.



    Vor dreieinhalb Jahren wurde in Bukarest ein Verein namens Da’DeCe” (zu deutsch: Aber Warum“, Warum denn“) gegründet. Und… warum? Weil einige Eltern, die gleichzeitig studierte Erzieher, Pädagogen, Kunstgeschichtswissenschaftler, Museumskuratoren und Künstler sind, sich zusammengetan haben, um originelle Programme für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Sie hatten bemerkt, wie die Kunst die Kinder anzieht und dazu anregt, überraschende Assoziationen zu machen, die ihre geistige Entwicklung fördern. Daher wollten sie den Kindern und ihren Eltern das Beste, Schönste, Interessanteste in der rumänischen Kulturlandschaft zeigen. In den letzten drei Jahren führten die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ zahlreiche Gruppen von Kindern und Eltern durch alle Bukarester Museen. Wir fragten die Vereinsgründerin und -leiterin Raluca Bem Neamu, warum die Gründer sich für den Namen den Namen Da’DeCe“ (Aber warum“) entschieden haben:



    »Da’ de ce«– »warum denn« — ist die häufigste Frage, die Kleinkinder stellen. Wer ein Kind hat, kennt die berühmte »Warum-Phase«, die etwa im Alter von zwei Jahren beginnt. Die bis zum Überdruss wiederholte Frage ist ein Instrument, mit dem die kleinen Kinder versuchen, die Welt zu erforschen, und deshalb richten sich unsere Programme an Kinder zwischen 2 und 10 Jahren. Die Programme, die wir vorschlagen, finden in Kultureinrichtungen, insbesondere in Museen statt. Dort haben wir ein Universum entdeckt, das den Kindern sehr gut gefällt, und wenn wir interaktive Programme durchführen, die dem Alter und den Interessen der Kinder entsprechen, machen wir zusammen wunderbare, au‎ßergewöhnliche Erfahrungen. Ein Museum bietet einen enormen Reichtum an Ideen und Spielmöglichkeiten in Interaktion mit Kulturgegenständen.“




    Kinder machen die schönsten, tiefsten Erfahrungen, wenn sie zusammen mit ihren Eltern die Welt entdecken. Der Verein Da’DeCe“ hat an jedem Wochenende einen neuen Programmvorschlag für Kinder, unter der Bedingung, dass sie von ihren Eltern begleitet werden. Die Programme richten sich also an Familien mit Kindern im Alter von 2 bis 10 Jahren. Wie attraktiv sind aber die Museen für Kinder? Wie nehmen die Kinder die Museen wahr? Raluca Bem Neamu antwortet:



    Angefangen haben wir mit dem Museum des rumänischen Bauern in Bukarest, weil seine Ausstellungsweise uns am freundlichsten erschien. Wir besuchten auch das Dorfmuseum, das Nationale Geschichtsmuseum, und auch einige Gedenkhäuser wie zum Beispiel das Museum »George Enescu«, mit dem wir seit drei Jahren konstant zusammenarbeiten. Im Museum »George Enescu« hatten wir Programme mit Musik und Bewegung. Wir waren in vielen Museen, die auch Gruppen mit Kleinkindern empfangen — nicht alle Museen sind auf eine solche Erfahrung vorbereitet. Wenn sie ein Museum betreten, brauchen die Kinder zuerst ein bisschen Anpassungszeit. Die Kinder sind noch sehr klein, und die Museumsräume sind für sie sehr gro‎ß, es ist schon etwas Besonderes. Deshalb beginnen wir unsere Programme immer mit einem Spiel, damit sie sich mit den neuen Räumlichkeiten anfreunden können. Die Eltern sind auch dabei, und das mach die Sache leichter. Dann schlagen wir den Kleinen vor, zu erkunden, was ihnen das Museum anbietet. Sie sind sehr offen für diese Erkundung, Kinder sind von Natur aus neugierig und sie haben keine Vorurteile oder Hemmungen wie die Erwachsenen. Kunst ist für Kinder eine natürliche Sache, je jünger das Kind, desto besser die Kunstakzeptanz.“




    Für diejenigen, die Lust haben, Kunstmuseen oder Kunstgalerien zu besichtigen, haben die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ Programme zur visuellen Erziehung in der Ausstellung Auf den Kopf gestellt“ des französischen Fotografen Philippe Ramette, veranstaltet vom Französischen Institut in der Galerie des Bukarester Zentrums für Visuelle Künste und Multimedia. Es handelt sich um ein Programm zur Entzifferung der Gegenwartskunst im Allgemeinen und speziell zur Erläuterung der Betrachtungsweise Philippe Ramettes. Mehr dazu von Raluca Bem Neamu:



    Die Hauptbotschaft dieses Programms wäre, dass der Künstler die Realität nach Lust und Laune, seinen Wünschen und Ideen entsprechend verwandelt — so helfen wir den Kindern, zu verstehen, was Kunst bedeutet. Kunst ist nicht blo‎ß eine Fotoaufnahme einer Landschaft, sondern eine Darstellung, in der die Idee und die Botschaft des Künstlers offensichtlich werden. Nach mehreren Gesprächen und Spielen, und in Anlehnung an das umgedrehte Universum von Philippe Ramette sollten die Kinder Collagen basteln, in denen die Gesetze der Physik nicht mehr funktionieren und die Normalität umgedreht wird. Die Collagen sollten aber die persönlichen Botschaften ihrer jungen Autoren vermitteln. Wir wünschen uns sehr, dass die Kinder verstehen, was Kunst bedeutet — dabei wollen wir keine Definitionen geben, sondern das Verstehen des Begriffs ermöglichen. Die Tatsache, dass beim Besuchen der Ausstellung die Kinder selbst zu Künstlern werden, hilft ihnen, die Botschaft unseres Programms zu verinnerlichen.“




    Weitere Programme des Vereins Da’DeCe“ sind Philosophie-Workshops für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren — dabei beginnen die kleinen Philosophen mit einer Geschichte und diskutieren anschlie‎ßend über das Leben. Für diejenigen, die sich für Natur und Reisen interessieren, gibt es zwei Workshops über die Pflanzenwelt, einen über Blumen und Kräuter und einen weiteren über die faszinierende Welt der Bäume und Wälder. Mit der Zeit, mit jedem neuen Workshop gewinnt die alte Frage Da’DeCe“ (Aber warum“) an Tiefe und Bedeutung.



    Im Internet finden Sie den Verein Da’DeCe“ unter http://www.asociatiadadece.ro/.